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Technologien und Strategien für einen Green New Deal

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Academic year: 2022

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Ansprechpartner: Dr. Wolfgang Schade Breslauer Straße 48 76139 Karlsruhe Phone: +49 (0) 721 6809 – 353 Fax: +49 (0) 721 6809 – 135 w.schade@isi.fraunhofer.de

Technologien und Strategien für einen Green New Deal

Synthese des Vortrages von Dr. Wolfgang Schade

auf dem DGB-Workshop „Ein neues Bündnis für Arbeit und Umwelt“, 14.09.2010

Der Begriff Global Green New Deal wurde durch die UN Umweltorganisation (UNEP) als Antwort auf den Beginn der Wirtschaftskrise Ende 2008 geprägt. Er lehnt sich an Roose- velts New Deal zur Beendigung der großen Wirtschaftskrise in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts an. Neu beim Green New Deal ist die Forderung, das die Konjunkturprog- ramme zur Beendigung einer Wirtschaftskrise auf grünes Wachstum, d.h. Wachstum durch verstärkte Umweltschutzanstrengungen, ausgerichtet sein sollen.

Die UNEP hat dann durch Prof. Ed Barbier einen Bericht anfertigen lassen, wie solch ein Global Green New Deal (GGND) gestaltet sein sollte. Dieser Bericht wurde von der UNEP Generalversammlung befürwortet und durch die UN Organisationen auch als Input für die G8 und G20 Gipfel aufbereitet und dort auch zustimmend zur Kenntnis genommen. Drei Oberziele zeichnen den Global Green New Deal aus:

• Beendigung der Wirtschaftskrise und Rückkehr zu Wachstum und steigender Be- schäftigung unter Berücksichtigung der Schwachen in einer Gesellschaft.

• Erreichung der Umweltziele die fossile Abhängigkeit zu reduzieren, die Belastung der Ökosysteme abzubauen und Wasserknappheit zu vermeiden.

• Erreichung des Milleniumzieles extreme Armut bis 2025 zu beenden.

Als wichtigste Bausteine für die Umsetzung eines Green New Deals werden die Ziele die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern und die Reduktion der Ökosys- tembelastungen gesehen.

In Deutschland und Europa existieren, auch bereits vor der UNEP Veröffentlichung, zahl- reiche Studien, die das Erreichen der Klimaschutzziele mit einem Wachstum der Wirtschaft verbinden, und den oft herbeigeredeten Widerspruch zwischen Ökologie und Ökonomie verneinen. Diese Studien zeigen, das bei entsprechend geschicktem Design von Klima- schutzanstrengungen für die Zeiträume 2020, 2030 oder sogar 2050 ein zumindest neut- raler oder sogar positiver ökonomische Effekt auftritt bei gleichzeitigem Erreichen der Kli- maziele.

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Bereits 2008 haben das Fraunhofer-ISI, Karlsruhe, und das PIK, Potsdam, gezeigt, das ein Klimaschutzprogramm zur Erreichung des 40% Treibhausgasreduktionsziels Investitions- anreize auslöst und Wachstum erzeugt. In der Studie „Investitionen für ein klimafreundli- ches Deutschland“ (Fraunhofer-ISI, PIK) habe ich bereits abgeschätzt, das ein erweitertes Meseberger Klimaschutz Programm bis 2020 ein um rund 70 Mrd. € höheres BIP erzeugt und bis zu einer halben Million neue Arbeitsplätze entstehen lässt. Die Ergebnisse der Stu- die wurden damals von Umweltminister Gabriel auf einer BMU-Konferenz vorgestellt.

Die damals vorgeschlagenen Maßnahmenpakete in den Sektoren Haushalte, Industrie, Gebäude, Verkehr und Energieumwandlung sind mittlerweile in zahlreichen Studien wie- der aufgenommen worden und teilweise modifiziert oder ergänzt worden z.B. um höhere Treibhausgasreduktionen zu erreichen. In jedem Fall sind die Maßnahmenpakete und die vorgeschlagenen Technologien sehr ähnlich oder sogar Deckungsgleich zu den im UNEP- Bericht des Global Green New Deals vorgeschlagenen Maßnahmen. Man kann hier durch- aus von einem globalen Konsens sprechen, welche Maßnahmen ergriffen werden müss- ten, um Klimaschutz und Wachstum gleichzeitig erfolgreich zu erzielen.

Weitere Studien zu dem Thema, die ich vorstellen werde, stammen aus dem europäischen ADAM-Projekt (Adaptation and Mitigation Strategies: Supporting European Climate Policy) in dem wir ein 2-Grad-Szenario für die EU bis 2050 erarbeitet haben (http://adamproject.

info/ index.php/Download-document/473-D-M1.3.html) und aus dem IKEP-Makro Projekt zu Gesamtwirtschaftliche Wirkungen von Energieeffizienzmaßnahmen in den Bereichen Gebäude, Unternehmen und Verkehr (http://www.umwelt-daten.de/publikationen/fpdf- l/3763.pdf).

Eine kurze Zusammenfassung der Technlogien eines Green New Deal umfasst damit:

ƒ Haushaltsanwendungen wie Computer, Fernseher, Beleuchtung, Wasch-, Spülma- schine und Kühlschrank.

ƒ Gebäudebereich mit Heizung, Kühlung und Dämmung.

ƒ Industrielle Prozesse mit Elektromotoren, Pumpen, Ver-/Bearbeitungsprozessen und Logistik.

ƒ Verkehr mit den Aspekten Antriebstechnik, Leichtbau, Aerodynamik, ÖV und Schienenverkehr.

ƒ In fast allen Bereichen spielt die Nutzung von Erneuerbaren Energie auch eine wichtige Rolle.

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