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228 NOTIZEN

Optomotorische Versuche an

M u s c a

mit linear polarisiertem Licht

Ku n o Ki r s c h f e l d und We r n e r Re i c h a r d t

Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik, Tübingen

(Z. Naturforsch. 25 b, 228 [1970]; eingegangen am 7. Januar 1970)

In einer Reihe kürzlich veröffentlichter Arbeiten wur­

den strukturelle und optische Eigenschaften der Kom­

plexaugen von Dipteren, vor allem von Musca aufge­

klärt. Aus den Ergebnissen geht hervor, daß der Sin- neszellenapparat des Komplexauges aus zwei Teil­

systemen besteht, wobei das eine von den Sinneszellen Nr. 1 — 6, das andere von den Sinneszellen Nr. 7 und 8 gebildet wird. Das 1 — 6 Teilsystem ist im langwelligen Spektralbereich empfindlicher als das 7 und 8 Teil­

system; es sollte sich auf Grund der vorliegenden Er­

gebnisse ferner durch eine hohe Absolutempfindlich­

keit bei relativ schlechter Kontrastübertragung von dem 7 und 8 Teilsystem unterscheiden (Zus. 1). Diese Unter­

scheidung ergibt sich zumindest dann, wenn die von einer Cartridge der Lamina glanglionaris aufgenom­

menen Signale superponiert werden. Wegen der spe­

ziellen Ausrichtung der Rhabdomere der Sinneszellen Nr. 1 — 6 würde daraus jedoch die Polarisations-Unemp- findlichkeit des 1 — 6 Teilsystems folgen. Ob im Auge der Fliege zwei Teilsysteme mit den genannten Eigen­

schaften verwirklicht sind, wurde in Verhaltensexperi­

menten nachgeprüft. Die Untersuchungen beschränkten sich auf einen Bereich des unteren seitlichen Auges, in dem das Raster der Ommatidien besonders gut vertikal bzw. horizontal zur Hochachse des Tieres ausgerichtet ist. Von den bewegten Mustern wurden etwa 200 Om­

matidien eines der Augen gereizt. Die Wendetendenzen wurden mittels eines geschwärzten Spangenglobus ge­

messen 2.

Zunächst wurde mittels bewegter, aus Polarisations­

folien bestehender „Polarisationsmuster“ nachgewiesen, daß im Auge der Fliege ein polarisations-empfindliches, optomotorisch wirksames, System vorhanden ist. Die

1 K . K i r s c h f e l d , in: Processing of Optical Data by Orga­

nisms and by Machines. The International School of Phy­

sics, „Enrico Fermi“. Academic Press, New York 1969.

Analysatoren dieses Systems müssen unter etwa 45°

zur Hochachse des Tieres ausgerichtet sein; ein Ergeb­

nis, das in ähnlicher Form auch bei der Biene gefunden wurde 3. — Um zu entscheiden, ob auch ein polarisa- tions-unempfindliches System im Fliegenauge wirksam ist, wurden optomotorische Reaktionen mit Mustern aus schwarz-weißen Streifen ausgelöst. Zwischen Fliegen­

auge und Streifenmuster wurde eine Polarisationsfolie montiert, deren Durchlaßrichtung in verschiedenen W in­

keln cp zur Vertikalen eingestellt werden konnte. Mißt man die Wendetendenz als Funktion des Winkels cp bei Weißlicht (Glühlampenlicht), so ergibt sich, daß die Reaktion im Bereich von cp = 0° bis 180° einen sinus­

förmigen Verlauf mit einem Minimum und einem Maxi­

mum aufweist. Bei Mustern mit relativ großen räum­

lichen Wellenlängen (A = 12°) sinkt die Reaktion im Minimum charakteristischerweise auf etwas weniger als die Hälfte des Wertes, der im Maximum erreicht wird, und zwar liegen die Minima bzw. Maxima bei Winkel­

werten von cp ^ zt45°. Werden Muster mit kleinen räumlichen Wellenlängen (A = 2,8° = 4/3 Acp) verwen­

det, so erhält man wegen des Vorzeichens der Inter­

ferenzfunktion4 negative Reaktionen, die als Funktion cp ebenfalls einen sinusförmigen Verlauf mit Minima und Maxima bei +45° aufweisen. Im Gegensatz zu den Versuchen mit großen Wellenlängen verschwindet die Reaktion jedoch im Minimum vollständig. Wird anstelle von Weißlicht nur der langwellige Teil des Spektrums (Filter O G I ) verwendet, so ist für 2 = 12° die Reak­

tion unabhängig von cp, während für ?. = 2,8° sich das­

selbe Resultat wie mit Weißlicht ergibt.

Diese Ergebnisse sind zu erwarten, wenn die gefor­

derten Eigenschaften beider Teilsysteme im Hinblick auf Kontrastübertragung, Spektral- und Polarisations- Empfindlichkeit erfüllt sind. Sie zeigen außerdem, daß sich der Unterschied in der Kontrastübertragung stärker auswirkt als der der spektralen Empfindlichkeit. Die Experimente stützen also die aus anderen Daten er­

schlossenen funktioneilen Konsequenzen und liefern Methoden zur gezielten spezifischen Reizung beider Teilsysteme.

2 B . H a s s e n s te in , Z. vergl. Physiol. 40, 556 [1958].

3 K . Ki r s c h f e l d, in Vorbereitung.

4 K. G . G ö t z , Kybernetik 2, 77 [1964].

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