• Keine Ergebnisse gefunden

Steuergeldverschwendung zu Lasten der Natur

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Steuergeldverschwendung zu Lasten der Natur"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Pressemitteilung

Steuergeldverschwendung zu Lasten der Natur

Bund Naturschutz protestiert gegen Verwaltungs- tricks in den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries

Der Bund Naturschutz protestiert gegen die Praxis von Ge- meinden, Landkreisen und Regierung von Schwaben, mittels Verwaltungstricks, Steuergelder auf Kosten der Natur zu ver- schwenden. Durch die Umwidmung einer Gemeindeverbin- dungsstraße im Donauried zwischen Buttenwiesen (Lkr. Dil- lingen) und Tapfheim (Lkr. Donau-Ries) zu einer Kreisstraße wird die Straße durch ökologisch sensibles Gebiet unnötig breit und teuer aus- und teilweise neugebaut. Anspron für die Umwidmung sind höhere Förderbeträge. Dies ist nicht der erste Fall dieser Art. Der Bund Naturschutz fordert kosten- günstige, bedarfsgerechte Straßensanierungen.

„Die förderrechtlichen Tricks der Gemeinden Buttenwiesen und Tapfheim, der Landkreise Dillingen und Donau-Ries so- wie der Regierung von Schwaben zu Lasten der Natur sind Steuergeldverschwendung und ein Fall für den Rechnungs- hof“ argumentiert der BN-Landesbeauftragte Richard Mergner.

4,5 Meter breit ist das Sträßchen, das sich zwischen dem Butten- wiesener Ortsteil Pfaffenhofen und Tapfheim durchs Donauried schlängelt. Als Teil des Donau-Rad-Wanderweges nutzen 40.000 Radler jährlich diese Straße. Daneben fahren dort noch 800 - 1000 PKW pro Tag, eine für Radfahrer erträgliche Belastung. Inzwi- schen ist die Asphaltdecke geschädigt. Sie muss erneuert werden.

Da für den Unterhalt von Gemeindeverbindungsstraßen die Ge- meinden verantwortlich sind, hielten sie Ausschau nach Förder- geldern. Für Sanierungsmaßnahmen gibt es gar nichts, jedoch für den Neu- bzw. Ausbau solcher Straßen oft viel Geld von den Be- zirksregierungen.

München, 26.06.2009 PM 028/09/FA Verkehr

Fachabteilung München

Pettenkoferstr. 10 a / I 80336 München

Tel. 089/54 82 98 63 Fax 089/54 82 98 18

fa@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

(2)

Pressemitteilung des BN 2

Diese Pressemitteilung ist im Internet unter:

http://www.bund-naturschutz.de/presse/pressemitteilungen.html abrufbar 2

Als wohlhabende Gemeinden können Buttenwiesen und Tapfheim aber nur mit geringer Förderung rechnen, denn die Höhe der Zu- schüsse ist abhängig von der Finanzkraft der Gemeinden. Die fi- nanziell klammen Landkreise Dillingen und Donau-Ries aber kön- nen deutlich mehr von der Regierung von Schwaben bekommen.

Deswegen versuchen die Gemeinden eine Umwidmung des Sträßchens zur Kreisstraße zu erlangen. Die Reg. v. Schwaben würde dann den höheren Zuschuss bezahlen und die Gemeinden den Landkreisen den so verringerten Eigenanteil finanzieren. Die Gemeinden haben diesem Verwaltungstrick bereits zugestimmt.

Nun liegen die Anträge bei den Landkreisen.

Eine finanziell gute Sache für die Gemeinden, die sich auch noch Unterhalt und Winterdienst in der Zukunft sparen; jedoch teuer für den Steuerzahler und schlecht für die Natur. Mit der Umwidmung in eine Kreisstraße ist nämlich ein höherer Ausbaustandard nötig!

Statt die für den Verkehr ausreichende 4,5 m breite Straße zu sa- nieren, soll die neue Kreisstraße 6 m breit und in Teilen neu tras- siert werden. Es müssen 250 m Auwald leiden und deutlich mehr Freifläche als bisher werden für immer neu versiegelt! Das kostet den Steuerzahler insgesamt mehrere hunderttausend Euro mehr als eine Sanierung.

Dabei braucht niemand eine breitere Straße. Zur Verbesserung des Radverkehrs schlägt der BN ein Radwegekonzept vor. Bereits jetzt finden Radfahrer zwei viel schönere Alternativrouten. Diese Alternativen wird der BN den beiden Kreistagen vorlegen. Auch der ADFC Kreisverband Günzburg-Dillingen lehnt den Straßen- ausbau ab. Der Fahrradclub argumentiert, dass ein überdimensio- nierter Straßenausbau die Radfahren auf dem dort entlangführen- den Donauradweg abschrecke. Eine leistungsfähige und breite Straße für den motorisierten Verkehr führt bereits fast parallel da- zu durchs Donauried von Pfaffenhofen nach Blindheim (DLG 23).

Der Bund Naturschutz fordert die Regierung von Schwaben auf, Straßenbaufördermittel sparsam einzusetzen. Gernot Hartwig, Gemeinderat von Buttenwiesen und Vorsitzender unserer dortigen Ortsgruppe fordert: „Ja, das Sträßchen muss saniert werden. Aber in der bestehenden Breite! Das genügt für das Verkehrsaufkom- men vollkommen. Trotzdem muss aber der gleiche Zuschuss ge- währt werden, wie bei der zerstörerischen Maßnahme! Es darf doch nicht sein, dass nur wegen der Höhe des Zuschusses Natur und Heimat zerstört wird!“

Das Donauried ist einer der ökologisch hochwertigsten Räume Bayerns. Mehrere Naturschutzgroßprojekte laufen bereits bzw.

sind in Planung. „In Anbetracht der Tatsache, dass die geplante Straße die Gebietskulisse des Life-Projektes Donautal tangiert, scheuen wir uns nicht, die EU-Kommission zu kontaktieren. Es

(3)

Pressemitteilung des BN 3

Diese Pressemitteilung ist im Internet unter:

http://www.bund-naturschutz.de/presse/pressemitteilungen.html abrufbar 3

kann nicht sein, dass der Landkreis Dillingen einerseits EU- Fördergelder zur Stabilisierung und Verbesserung eines der be- deutsamsten Biotope Europas einstreicht und andererseits durch unnötigen Straßenbau die wichtigste Funktion dieses Lebensrau- mes - europäische Wanderungsachse für wildlebende Arten – schwer beschädigt“, so Dieter Leippert, Vorsitzender der BN- Kreisgruppe Dillingen.

Rudi Schubert, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Donau-Ries er- gänzt: „Eine ausgebaute Straße würde mehr Verkehr, vor allem LKW-Verkehr, in die Ortschaften Erlingshofen, Donaumünster und Rettingen bringen. Bisher ist die Straße für LKW über 12 Tonnen gesperrt. Gerade in einigen Engstellen in den Ortschaften würde dies zu Problemen führen“. Der BN fordert, den LKW-Verkehr durch solche Maßnahmen nicht in die Ortschaften zu ziehen.

Richard Mergner BN-Landesbeautragter Für Rückfragen:

Dieter Leippert

Vorsitzender BN-Kreisgruppe Dillingen Tel: 0174-6226832

Rudi Schubert

Vorsitzender BN-Kreisgruppe Donau-Ries Tel: 09090 -3986

Alexander Helber

Vorsitzender BN-Ortsgruppe Tapfheim Tel: 09070 670

Gernot Hartwig

Vorsitzender BN-Ortsgruppe Buttenwiesen Tel: 08274-216

Thomas Frey

Regionalreferent für Schwaben

Tel:089-548298-64, Mobil: 0160-95501313

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Silos und Behälter werden in der Regel nicht für die volle Explosionslast bemessen, weil das viel zu unwirtschaftlich ist. Im Dach

Silos und Behälter werden in der Regel nicht für die volle Explosionslast bemessen, weil das viel zu unwirtschaftlich ist. Im Dach

Dies ist für die Bemessung richtig, da die Lasten aus Schüttgut oft nicht gleichmäßig über den Umfang verteilt sind, und für die Bemessung der größtmögliche Wert interessant

Die Last für die Standzarge ermittelt man sinnvollerweise nicht aus der Summe der nach DIN 1055 Teil 6 ermittelten Zellenlasten, sondern direkt aus dem Gesamtgewicht der Füllung

Die Last für die Standzarge ermittelt man sinnvollerweise nicht aus der Summe der nach DIN 1055 Teil 6 ermittelten Zellenlasten, sondern direkt aus dem Gesamtgewicht der Füllung

Ein Kriterium dafür, wann man nach Balkentheorie von einem eingespannten Kragarm ausgehen darf (siehe obige Skizze rechts), und nicht Schalentheorie rechnen muß, ist in DIN 4133

- Bei starkem Wind (z.B. 40 m/s, siehe obige Tabelle) schwingen die Behälter in Wind- richtung, da der Wind nicht gleichförmig laminar kommt sondern böig ist. Rechnerisch wird

Vereinfachend kann die Stufenverteilung nach DIN 1055 Teil 4 verwendet werden (siehe obige Skizze rechts).. Wenn die beiden Sprünge bei 8 m und 20 m beim Rechnen zu unhandlich sind,