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(1)365 Bemerkungen zu der „arabischen Homilie des Cyrillus&#34

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365

Bemerkungen zu der „arabischen Homilie des Cyrillus"

(Vision des Apa Schenute).

Von Georg Graf.

Bezüglich der Frage der Herkunft des ZDMG. 68, 1—32 von

Adolf Grohmann veröflFentlichten Textes braucht m. E. vreder

eine koptische noch viel weniger eine syrische Vorlage angenommen

zu werden (S. 3), er ist vielmehr arabisches Original. Die beiden

einzigen Syriacismen ^»j j^^j^ 'ii^ sind allgemein auch bei den 5

Kopten eingebürgerte Lehnworte (die S. 15, Note 10 und S. 25,

Note 16 besprochenen sind belanglos), die vorkommenden Kopticismen

aber gehören zur stereotypen Terminologie der arabischen Kirchen¬

sprache der Kopten.

Als Original kann die Homilie natürlich weder die Autorschaft 10

des Schenute noch die des Cyrillus beanspruchen. Sie gehört zu

jener umfangreichen frommen Literatur, welche vor allem durch

die Vorliebe der Mönchswelt für dergleichen Erbauungsstoff veran¬

laßt und nach dem Vorbilde und unter Benutzung überkommener

ähnlicher Schriften und empfehlender Ausschmückung mit den Namen 15

asketischer Zelebritäten geschaffen wurde.

Zur Förderung der Kenntnis des religiösen Lebens in der

ägyptischen Christenheit früherer Zeit wäre es erwünscht, daß noch

mehr Stücke dieser Literaturgattung aus dem Staube der Hand¬

schriftenbibliotheken gehoben würden. Auf Seiten der Herausgeber so

müßte aber entsprechende Vertrautheit mit den kirchlichen Realien

Voraussetzung sein.

Die von Gr. gegebene Übersetzung, auch die Erklärung einzelner

Ausdrücke, bedürfen an nicht wenigen Stellen der Berichtigung, wenn

der Text ein völliges Vei-ständnis finden soll. ss

Kap. 2, 2 dürfte richtig erfaßt und in S. 8, Note 1 zutreflend

erklärt sein. Zur Sache selbst vgl. das „Gebet um Steigen des

Flußwassers bis zum gehörigen Maß' in der koptischen Messe bei

dem allgemeinen Kirchengebet, z. B. in ni'iiuiAx n-xe nie^f^c^oAo-

rion e-»oT*.fc d^JJil! ^^^^Ü i^ixS), hrsg. von 'Abd al-Masi^ so

§allb, Kairo 1902, S. nr.

2 7

(2)

366 Graf, Bemerkungen zu der arabischen Homilie des Cyrillus.

Kap. i, 2; 3, 4; 4, 10; 5, 2. 3. 11; 8, 10 ^bCj^t iü^o .Kirche

der Erstgeborenen*. Vgl. Apok. 14, 4 c iutj^l ßj^ bezw. jC.„.oajC!!

»Einweihung der Kirche'. Es ist das Kirchweihfest gemeint, wie

in Kap. 3, 7. 8 und 7, 11 unzweideutig ausgedrückt. jjyCi ist in

5 der Kirchensprache der Kopten sehr gewöhnliche Schreibvariante neben

vgl. Ibn Sabbä' (recte Sabbäg), jC-^okiiit «j^^ <->lxf, gedr.

Kairo 1618 Mart., Kap. 54 (von der Kirchweihe), wo beide Pormen

neben einaöder ; ferner die Kaiendarien in Patrol, orient. , tom. X,

fasc. 2, S. 32, 5; 41, 1; 43, 2; fasc. 3, S. 18, 2; 25, 9 und oft.

10 Eine andere Bezeichnung für das jährlich wiederkehrende Kirch¬

weihfest ist iXjA^, so unten S. 22, 14; vgl. Patr. orient,

a. a. 0. S. 10, 1; 14, 2 und oft.

S. 8, 4. Über neben vgl. besonders niefSCO'^o"''"»

S. ff A—fö. .

15 S. 10, 3 ff. jjj? »inceüsum". (sie) ^.jtke. (JjJ? vr^.t^ »starker Weihrauchduft'.

S. 12, 11. jy^^ J^j »inzensieren". Über die Zusammen¬

setzung des jj^. vgl. Ibn Sabbä' a. a. 0. Kap. 53; über den Ritus

deSjjj?J! jäj vgl. me^X"^"'^'"" S. T —1, speziell bei der Messe 20 ebd. S. fd^i., foAf.

S. 10, 20. ^J^^L5>J^| ,j«.A*ö ^^y^j 'MiiJ^\ »die 24 geistigen

Presbyter" — »geistig" im Gegensatz zu den menschlichen Pres¬

bytern auf Erden {^\s>'^^\ hat mit »Kleriker" nichts zu tun).

Patrol, orient. , tom. X , fasc. 3, S. 15, 2 (an ihrem GedächtUistage

28 24. Hatür) sind sie ^^aÜ^j^I genannt.

S. 12,1. (sie) o^-i^J' »die wahrhaften (wirklichen) Priester".

Kap. 4, 5 ff. (jJLk.*ob!l ist stehender Terminus für die periko-

pische Lesung aus den Paulusbriefen , ^.jjÜaJLüJ! desgleichen aus

den katholischen Briefen, aus der Apostelgeschichte;

so vgl. Kap. 7, 22.

Kap. 4, 9. In der Übersetzung fehlt: (David) »der große Prophet, der König Israels". Der angeführte Psalmvers ist das nqoKslyiBvov zum Evangelium.

S. 16, 2 und Anm. 3. f>X^. »diente" (oder »assistierte") als 85 Diakon, lat. ministrat. (Der Diakon »zelebriert" nicht!)

S. 16, 5. ^j^'y« (»Herrin Maria") allgemein bei den Kopten,

von den Syrern übernommen und eingebürgert; s. v. S.

2 7

(3)

Graf, Bemerkungen zu der arabischen Homilie des Cyrillus. 367

S. 16, 10. ^,^Ac iJJ:^ iüCjüitj »während die Engel gleich

Bildern über ihnen waren".

In der Kap. 4, 14 gegebenen Übersetzung ist die Situation

falscb erfaßt: Die Engel steigen nicht mit den Gerechten empor,

sondern erwarten sie oben, kommen ihnen entgegen und nehmen 5

sie in Empfang.

S. 16, 13, Anm. 13. ^j^Ia-^wLct^! . Diese Schreibung auch bei

Ibn Sabbä' a. a. 0. Kap. 45.

S. 16, 14. g>-~-t5 g?"^ i:;^*^' J^J *° unsern

Herm Jesum Christum Glaubenden". 10

S. 18, 7; 20, 13; 24, 5. iUt (Weih-)Wasserbecken.

Waren vielleicht an oder neben demselben in manchen Kirchen

»Bäume des Lebens" abgebildet mit Beziehung auf Ez. 14, 1. 12?

S. 20, 4; 24, 8; 30, 9. 12. üy? »siehe da!" (wie 22, 9); vgl.

mein »Sprachgebrauch"'), S. 64. 15

S. 20, 4 f. »Siehe da! Die Peiniger sind bereit".

S. 20, 10. iSß heißt alles, was man von einem heiligen Orte

als segenvermittelndes Andenken mitbekommt oder mitnimmt (Devo¬

tionale , Reliquie im weitesten Sinne) , so auch bei den MosUmln.

S. 22, 9. yy«oiAilit u^lX* »das Allerheiligste", d. i. der durch «0

die Ikonostase vom Schiff der Kirche abgetrennte Altarraum, meist

JjCa^I (»Tempel"), bei den Griechen to ayiov genannt. Schenute

wohnt der liturgischen Peier innerhalb desselben an , sein Schüler

Besa als Laie außerhalb desselben. Darum sehen sie einander nicht.

S. 22, 17 und Anm. 9. &.AiL«L»i!l, PI. von ^+5, Analogiebildung 25 - i)

nach K-w 1 von (j*U.ü. — ua*s steht weder mit koaihc noch

mit (jöaVs in Beziehung, sondern ist Kürzung aus [ri]yovii[e]vog;

eine in der koptischen Kirche den einfachen Priestergrad erhöhende

Würde, die sich dem Range nach ungefähr mit ccQxi'n^QBoßvTSQOs

deckt. Vgl. Ihn Sabbä' a. a. 0. Kap. 50. so

S. 24, 1. j^;^U.Jl*il allgemein »Laien", wie S. 42, = xoßnixoC.

S. 24, 6. jjL«J^! Jiü\ vi^i^^s »ich sah jenen Menschen

nicht mehr"; ähnlich Z. 9 Jö^^ \JLy^ e?'-^' n^^^ zuerst sang";

vgl. »Sprachgebrauch", S. 57 f.

Z. 11. Ljws^ »Johannes, der Jungfräuliche". zi

1) Der Sprachgebrauch der ältesten christlich-arabischen Literatur. Leipzig 1905.

(4)

368 ^raf, Bemerkungen zu der arabischen Homilie de» Cyrillus.

S. 26, 19. Zur Erklärung von lii^ würde ich die Lesung

*,Ic „Irrtum" vorziehen.

»

S. 28, 1. Libyi hier „Opfergabe", nämlich das zu konsekrierende

Brot, welches Gläubige für die eucharistische Peier mitbringen.

5 S. 28, 2. jJJl ist der Altarraum wie 22, 9 ^jy^oJüü!

deshalb (so Ms.) jedenfalls ein Ausstattungsstück in dem¬

selben (wörtlich: „Wohnung", „Ruheplatz"), wahrscheinlich jener

sonst „Thron" genannte vierseitige Aufsatz auf dem Altar¬

tisch, auf welchen bei der koptischen Meßfeier der Kelch gestellt

10 wird ; er ist vielfach mit bildlichen Darstellungen geziert. — Sinn

von Kap. 8, 10: Gottgefällige Opfer sind Pasten, leibliche Werke der

Barmherzigkeit, Beschaffung der Opferelemente (^L^j), Erbauung

einer Kirche, Ausstattung derselben (im besonderen : „ein Tabernakel

[q^Cw.^], das du im Gotteshause machst"), Anfertigung, bezw. Be-

16 Schaffung von liturgischen Büchern : Lektionarien und Heiligenleben.

(5)

369

Kollektaneen zum Kautiliya Arthasästra.

Von Jnllns JoUy.

(Fortsetzung zu 68, 345—359.)

6. Das Nitiväkyämrtam des Somadevasüri.

Der in meinem vorigen Artikel (68, 851) erwähnte wichtige

Nrtitext: Nitiväkyämrta von Somadevasüri ist, wie ich erst nach¬

träglich erfuhr, gedruckt in der Sanskritmonatsschrift Grantharatna-

mälä von Gopal Narayen (Bombay 1887. 1888). Leider sind die 5

beiden mir zugänglichen Exemplare dieses interessanten Werks, das¬

jenige der I. 0. Library in London und das der Berliner Bibliothek,

lückenhaft und ergänzen sich nur teilweise. Da aber Anfang und

Schluß vorhanden sind und auch sonst nur wenige Seiten fehlen,

so lege ich schon jetzt die daraus gemachten Zusammenstellungen lo

vor, eine eventuelle Vervollständigung derselben für die Zeit nach

dem Kriege vorbehaltend, wo es hoffentlich möglich sein wird, ein

komplettes Exemplar zu beschaffen.

Das Datum des Nitiväkyämrtam ergibt sich aus dem Yaiasti-

lakakävya des nämlichen Verfassers , das nach G. Bhandarkar bei 15

Peterson, II. Report 47 im Sakajahr 881 = 959 n. Chr. (nach

Peterson 1. c. = 950 n. Chr., vgl. aber Duff, Chronology 93) ge¬

schrieben ist. Der Verfasser war ein Digambara Jaina und hat

in diesem großen Kävyam, dessen eigentlicher Name Yaiodhara-

mahäräjacaritam ist, ein halbhistorisches Heldengedicht über die so

Taten und Schicksale des Yasodhara geliefert, der der älteste

Sohn des Cälukyafürsten Arikesarin war. Er erwähnt und zitiert

in diesem Werk viele ältere Autoren , wie Kälidäsa , Gunädhya,

Bäna, Bhavabbüti, Bhäravi, Bhäsa, Mägha, Varähamihira u. a. Eine

ausführliche Inhaltsangabe und Auszüge bei Peterson 1. c. 33—49 25

und 147—156.

Die Identität unseres Somadeva mit dem gleichnamigen Ver¬

fasser des Heldengedichts folgt aus der genauen Übereinstimmung

der beiderseitigen Unterschriften. Nitivä°: iti sakalatärkikacakra-

cüdämanicumbitacaranasya ... ärl-Nemidevabhagavatah priyaiisyena so

. . . Yaiodharamahäräjacaritamahäiästravedhasä ärimat-Somadeva-

süriiiä viracitatn Nitiväkyämrtam näma räjanitiiästram samäptam

Zeitaohrift der D. M. G. Bd. 69 (1915). 24

2 7*

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