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Humboldt - Ausgabe Nr. 04 2011/13

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Academic year: 2022

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HUMBOLDT D i e Z e i t u n g d e r A l m a M a t e r B e r o l i n e n s i s

Universitätsluft schnuppern:

Studieninformationswoche lädt ein

Vom 4. bis 8. Februar 2013 lädt die Humboldt-Universität Berliner und Brandenburger Schüler und Schülerinnen zur Studieninformationswoche ein. Die Universität führt Studieninteressier- te eine Woche lang in ihr attraktives Studienangebot ein.

Studiengänge werden vorgestellt, Studienfachberater und -beraterinnen bieten persönliche Beratung an und zahlreiche reguläre Lehrveranstaltungen können besucht werden. Die Schüler können Institute und Labore besichtigen und Gespräche mit Lehrenden und Studierenden vor Ort führen. An zwei Standorten der Universität wird ergänzend ein Informationstag an- geboten, der über das einzelne Fach hinausgehende Fragen rund um das Studium aufgreift.

So gibt es Vorträge und Diskussionen zu den Studienabschlüssen Bachelor und Master, zur Lehramtsausbildung in Berlin, zum Auslandsstudium, zur Studienfinanzierung durch BAföG, zum Bewerbungsverfahren an der HU und anders mehr.

Der Informationstag in Mitte findet am Montag, den 4. Februar 2013, im Hauptgebäude, Unter den Linden 6, statt.

Der Informationstag in Adlershof, dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Campus, findet am Mittwoch, den 6. Februar 2013, im Erwin-Schrödinger-Zentrum, Rudower Chaussee 26, statt.

Die Studienberatung ist an beiden Tagen jeweils mit einem Informationsstand vor Ort vertreten.

Weitere Informationen: www.siw.hu-berlin.de Foto: Bernd Prusowski

MINT. Márta Gutsche ist MINT-Botschaf- terin 2012 – die FiNCA-Projektleiterin

unterstützt Frauen in den Naturwissenschaften – von der Studentin bis zur Post- doktorandin. Seite 2

Freundesgesellschaft. Der Humboldt-Uni- versitäts-Gesellschaft liegt besonders die

Förderung von studentischen Projekten am Herzen. Im Re- port stellen wir einige Projek- te von 2012 vor. Seiten R1+R2

Präsentation. „Room to Move“ lautet der Titel einer Ausstellung, die im Atrium des Pergamon-Palais zu sehen ist.

Sie wurde von Studentinnen der Kunst- und Bildgeschichte gestaltet. Seite 5 Die Humboldt-Universität zu Berlin

hat mit der Princeton University einen Vertrag über eine Profilpartnerschaft abgeschlossen. Die altehrwürdige und international hoch angesehene US-ame- rikanische Universität ist damit der erste internationale Profilpartner der HU.

Die Profilpartnerschaften haben einen besonderen Status und sollen im heraus- gehobenen Maße das internationale Profil der Humboldt-Universität prägen.

In dem Kooperationsabkommen verein- baren beide Universitäten, durch den Einsatz zusätzlicher Ressourcen bereits bestehende enge wissenschaftliche Ko- operationen zu fördern sowie neue ge- meinschaftliche Projekte zu unterstüt- zen. Die Universitäten stellen zu diesem Zweck für das Akademische Jahr 2013/14 insgesamt Mittel in Höhe von 400.000 US-Dollar zur Verfügung. Die Vereinba- rung gilt für die nächsten fünf Jahre, soll jedoch bei bestehendem Einvernehmen verlängert werden.

Profilierte Partnerschaft

Princeton University und Humboldt-Universität zu Berlin arbeiten noch enger zusammen

Voraussetzung für eine Projektförderung ist die gemeinschaftliche Bewerbung der Princeton- und HU-Angehörigen bei ih- ren jeweiligen Heimatuniversitäten. Ent- scheiden wird eine gemeinsame Kom- mission, bestehend aus jeweils drei Hum-

Debatte. Das Mittelmeer Institut Berlin beschäftigt sich mit aktuellen politischen Fragen, wie beispielsweise den Migrationsbewegungen, die durch den Arabischen Früh- ling ausgelöst wurden. Seite 7

Serie. Mit einem Bericht über das Archiv der Landesstelle für Berlin-Brandenbur-

gische Volkskunde beenden wir unsere Serie über die Sammlungen der HU.

Seite 8 boldtianer/innen und Princetonians über

die Vergabe der Fördermittel.

In den nächsten Jahren sollen weitere ausgewählte Profilpartnerschaften mit ex- zellenten Universitäten weltweit folgen.

Im Fokus stehen dabei auch die bereits bestehenden intensiven internationalen Kooperationen: „Unsere Überlegungen, Profilpartnerschaften mit internationalen Universitäten einzugehen, basieren auf einem Bottom up-Ansatz“, unterstreicht HU-Präsident Prof. Dr. Jan-Hendrik Ol- bertz. „Nur wenn wir disziplinenübergrei- fend herausragende Kooperationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- lern unserer Universität mit Kolleginnen und Kollegen an einer ausländischen Ins- titution identifizieren, können wir uns als Universitätsleitung aktiv für eine Intensi- vierung der Zusammenarbeit im Rahmen einer Profilpartnerschaft einsetzen.“ Red.

www.hu-berlin.de/einrichtungen- organisation/leitung/praesidialbereich/pb4

Am Samstag, dem 8. Juni 2013, von 17.00 bis 1.00 Uhr, findet zum 13. Mal die Lange Nacht der Wissenschaften statt. Auch in die- sem Jahr möchte die Humboldt-Universität zu Berlin wieder Wissenschaft und Lehre zum Anfassen präsentieren.

Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit freut sich wieder über Anmeldungen bis zum Zum Sommersemester schreibt die

Humboldt-Universität nun zum vier- ten Mal Deutschlandstipendien aus.

Studierende der HU können sich ab dem 21. Januar 2013 bewerben. „Die HU kann schon über 100 talentierte und engagier- te Studierende mit Deutschlandstipendien fördern“, freut sich Prof. Dr. Kämper-van den Boogaart, Vizepräsident für Studium und Internationales.

Nun erwartet Studierende der HU, die sich für Forschung interessieren, eine spannende Neuerung: Zum April startet das von der Humboldt-Universität ent- wickelte Format der Deutschlandstipen- dium-Themenklasse. Sie bietet jeweils zwölf bis 15 Studierenden verschiedener Fächer die Möglichkeit, an einem inter- disziplinären Projekt ein Jahr lang zu forschen.

Die HU und Princeton rücken näher zusammen.

Foto: Princeton University, Office of Communications

Am 22. und 23. Januar 2013 finden die Wahlen zum StudentInnenparlament (StuPa) statt. Die Studierenden haben die Möglichkeit, Kommilitoninnen und Kommilitonen von 13 Listen in das neue StudentInnenparlament zu wählen.

Das StuPa verfügt über 60 Sitze, be- schließt über die Verwendung der Beiträ- ge zur Studierendenschaft und wählt den ReferentInnenrat (AStA), der die Verfass- te Studierendenschaft nach außen vertritt.

Wahlberechtigt und wählbar sind alle an der HU immatrikulierten Studierenden, das heißt, wer an der HU mitgliedschaft- liche Rechte wahrnimmt und an die HU Gebühren entrichtet (auch Austauschstu- dierende und Promovierende).

Bis zum 17. Januar 2013 kann während der Sprechzeiten des Studentischen

Forschen mit Stipendium

Deutschlandstipendium-Themenklassen „Altern und Alter“ und „Nachhaltigkeit & Globale Gerechtigkeit“ starten

Die erste Themenklasse beschäftigt sich mit „Altern und Alter“. Bei diesem Thema denken die meisten an den Kampf gegen das Älterwerden oder auch an den demo- grafischen Wandel. Aber was heißt Altern und Alter genau? Die alltägliche negative Konnotation des Begriffs Altern spiegelt die positive Besetzung des Neuen, Jungen, Modernen wider. Aber: Altern beschreibt an sich nur den zeitbedingten Prozess der Veränderung. Welche Produktivkraft oder Schönheit liegt in alterndem Material? Was bedeutet Altern auf molekularer Ebene?

Wie ist „Jugendwahn“ zu erklären, und könnte es ein funktionierendes Gegenmo- dell dafür geben? Mit Fragen dieser Art wird sich die Themenklasse, die durch die Schering Stiftung gefördert wird, beschäf- tigen. Hier werden junge Wissenschaftle- rinnen und Wissenschaftler aus den Be- reichen der Kunst- und Bildgeschichte, Kultur- und Medienwissenschaften, Sozio- logie, Medizin, Biologie, Chemie, Psycho- logie, Geschichte und Philosophie einen interdisziplinären Beitrag zu einem neuen Verständnis des Themas beitragen.

Die zweite Themenklasse, die zum Sommersemester startet, widmet sich dem ebenso aktuellen wie interdiszipli- nären Thema „Nachhaltigkeit & Globale Gerechtigkeit“. Eine nachhaltige Zukunft für neun Milliarden Menschen erfordert einen weltweiten Umbau unserer Gesell- schaften. „Ohne eine Veränderung der ge-

sellschaftlichen Prozesse an der Schnittstel- le von Mensch und Umwelt sowie deren institutionelle und kulturelle Einbettung, werden wir dem globalen Klima- und Land- nutzungswandel sowie dem dramatischen Artenrückgang und den daraus resultieren- den sozialen Ungerechtigkeiten nicht effek- tiv begegnen können“, sagt Antje Bruns, Koordinatorin der Themenklasse und Juni- orprofessorin für Klimawandel und nach- haltige Entwicklung.

Ermöglicht durch die Stiftung Humboldt-Universität und ihre Förderer, werden 15 exzellente Bachelor- und Master- studierende verschiedener Fächer für ein Jahr unter dem Dach des IRI THESys gemeinsamen an einem interdisziplinä- ren Projekt zum Thema „Nachhaltigkeit

& Globale Gerechtigkeit“ arbeiten. Diese Themenklasse richtet sich an Studierende der Institute für Geographie, Europäische Ethnologie und Philosophie sowie den Ag- rarwissenschaften.

Das Deutschlandstipendium fördert Studie- rende in Höhe von 300 Euro für mindes- tens zwei Semester. Es wird zur Hälfte vom Bund und von privaten Stiftern getragen.

Die Hochschulen setzen das Programm um, sie aquirieren die privaten Mittel und wählen die Stipendiaten aus. Mariana Bulaty

Weitere Informationen und Bewerbung:

www.hu-berlin.de/deutschlandstipendium

Wahlen zum 21. StudentInnenparlament am 22. und 23. Januar 2013

Wahlvorstands in Mitte die Wahlberech- tigungsliste eingesehen werden. Aus Datenschutzgründen kann leider keine Einsicht in Adlershof gewährt werden.

Zur Wahl ist die persönliche Anwesenheit erforderlich. Vorzulegen sind dabei ein gültiger amtlicher Lichtbildausweis sowie der Studierendenausweis der HU.

Es werden noch Wahlhelferinnen und Wahlhelfer gesucht, die das Team bei der Durchführung der Wahl unterstützen.

Wer helfen möchte, darf allerdings nicht selbst zu dieser Wahl kandidieren, muss jedoch wahlberechtigt sein.

Weitere Informationen Studentischer Wahlvorstand

www.refrat.de/wahlen/2013 wahl@refrat.hu-berlin.de

22. Februar 2013. Auf der Homepage der Universität steht das Formular für die Anmel- dung zur Verfügung.

Bitte informieren und fragen Sie auch Ihre Kolleginnen und Kollegen. Gern nehmen wir neue Projektteilnehmer in unser Programm

auf. Foto: WISTA

www.hu-berlin.de/langenacht Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten erforschen unter anderem, wie Globalem Klima- und

Landnutzungswandel effektiv begegnet werden kann. Foto: Matthias Heyde

Förderung für Wissenschaftlerinnen

Mit dem gemeinsamen ProFiL-Programm engagieren sich die drei großen Berliner Uni- versitäten sehr erfolgreich für eine zugleich exzellenz- und gleichstellungsorientierte Nachwuchsförderung. Von September 2013 bis Oktober 2014 werden erneut 36 hoch qua- lifizierte Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Professur gefördert. Durch Mentoring, wissenschaftsspezifisch ausgerichtete Semi- nare und strategische Vernetzung unterstützt das ProFiL-Programm die Teilnehmerinnen bei der weiteren Planung ihrer Karriere. Be- werben können sich Privatdozentinnen, Ha- bilitandinnen, Juniorprofessorinnen, Nach- wuchsgruppenleiterinnen und Postdokto- randinnen der drei Trägeruniversitäten (mit Ausnahme der Charité) und Wissenschaft- lerinnen des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Für die Teilnahme ist ein Kostenbeitrag von 250 Euro zu leisten. Bewer- bungsschluss ist der 25. Februar 2013.

www.profil-programm.de

Infoveranstaltung an der HU: 25. Januar 2013, 16-17 Uhr, Hauptgebäude, Raum 3119

Ausgabe 4 – 2012/2013 www.hu-berlin.de/pr/zeitung Jahrgang 5 7 · 17. Januar 2013

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Seite 2 HUMBOLDT · 17. Januar 2013

Aktuell

Personalia

Einstein Visiting Fellow

Der Chemiker Prof. Dr. Detlef Günther (49) ist einer der weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der anorganischen Mas- senspektrometrie. Die School of Analytical Sciences (SALSA), eine im Rahmen der Exzellenzinitiative geförderte Graduierten- schule an der HU, führt Analytiker aus der Chemie und angrenzenden Wissenschaften zusammen. Dank der Einstein Stiftung Ber- lin ist es der HU gelungen, den Professor für Spurenelement- und Mikroanalytik an der ETH Zürich und eines der Gründungs- mitglieder von SALSA, langfristig für die Graduiertenschule

zu gewinnen. „Ich freue mich sehr dar- auf, gemeinsam mit motivierten Nach- wuchswissenschaft- lern und den erfah- renen Kollegen der

HU an dieser spannenden Thematik zu arbeiten. Ich erinnere mich an Adlershof noch aus meiner Zeit als Doktorand vor 24 Jahren und habe mit Freude verfolgt, wie sich dort innerhalb der letzen zwei Jahr- zehnte ein hervorragender Wissenschafts- standort entwickelt hat“, sagt Einstein Vi- siting Fellow Detlef Günther. Er wird vor allem seine Expertise bei der Analyse von Nanopartikeln einbringen. Forschungen in diesem Bereich sind entscheidend bei der Entwicklung von neuen Materialien und tragen zu Innovationen in der Nanotechno- logie bei. Foto: ETH Zürich

Elvaston-Stiftungs-Juniorprofessur

Die HU hat die Elvaston-Stiftungs-Junior- professur für „Private Equity“ an der Wirt- schaftswissenschaftlichen Fakultät einge- richtet. Hermann Elendner, PhD, (30) trat seinen Ruf zum 18. Dezember 2012 an.

Durch theoretische und empirische Un- tersuchungen sowie praxisbezogene Lehre wird er sowohl einen Beitrag zur Forschung als auch zur Ausbildung im Master- und PhD-Programm leisten. Dabei wird er Fra- gen behandeln, die im Zusammenhang mit privaten Kapitalbeteiligungen stehen und so den Bereich Corporate Finance an der Fakultät stärken. Dr. Elendners derzeitiger Forschungsschwerpunkt liegt in der Rolle von Glaubwürdigkeit in Kapitalmärkten.

„Im Rahmen der Elvaston-Stiftungs-Junior- professur möchte ich vor allem Forschung zu Reputationskapital im Finanzierungs- prozess und dessen volkswirtschaftlichen Auswirkungen forcieren“, so Elendner.

Neues Mitglied

der Akademie der Wissenschaften

Prof. Dr. Philip van der Eijk (50), seit 2010 als Alexander von Humboldt-Profes- sor für Klassische Altertumswissen- schaften und Wis- senschaftsgeschich- te an der HU tätig, wurde am 30. No- vember 2012 zum ordentlichen Mitglied in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Außerdem wurde er im vorhergehenden Jahr in Paris zum Correspondant Etranger der Académie des Inscriptions et Belles Lettres erwählt.

Die Académie wurde 1663 von Colbert be- gründet und ist eine der fünf Académies des Institut de France; sie umfasst die his- torischen, archäologischen und philologi- schen Wissenschaften und ist insbesondere dem Studium der Kulturen des antiken Mittelmeerraums, des Mittelalters und des Zeitalters der Klassik gewidmet.

Foto: Matthias Heyde

Wechsel nach Wien

Prof. Dr. Lutz-Helmut Schön (66) ist zum Leiter des neuen Zentrums für LehrerIn- nenbildung an der Universität Wien be- stellt. Schön ist ausgewiesener Experte im Bereich der Lehrerbildung und war bis vor kurzem wissenschaftlicher Direk- tor der Humboldt Graduate School der HU. Lutz-Helmut Schön war Professor für Didaktik der Physik an der Humboldt- Universität. An der Universität Wien ist eine Professur für „Didaktik der Naturwis- senschaften“ eingerichtet, die Schön zum 1. März 2013 gleichzeitig mit der Leitung des Zentrums für LehrerInnenbildung übernehmen wird.

Rita Schober verstorben

Am zweiten Weihnachtsfeiertag des ver- gangenen Jahres ist Prof. Dr. Dr. h.c. Rita Schober im Alter von 94 Jahren verstor- ben. Obwohl sie bereits im Jahre 1978 emeritiert wurde, blieb sie der Humboldt- Universität, an der sie zwischen 1969 und 1975 Dekanin der Gesellschaftswis- senschaftlichen Fakultät war und welche ihr 1988 die Ehrendoktorwürde verlieh, auch in den letzten Jahrzehnten, vor und nach der Wende, verbunden. Als Profes- sorin und Institutsdirektorin vertrat sie die Romanische Philologie in einer Brei- te, die mittlerweile selten geworden ist:

1945 in Prag noch mit einer sprachwissen- schaftlichen Arbeit promoviert, wandte sie sich anschließend unter der Ägide ihres Lehrers Viktor Klemperer der Literatur- wissenschaft zu. 1954 habilitierte sie sich mit einer Arbeit zu Emile Zola. Die dort diskutierten Fragen des Realismus und Naturalismus bestimmten ihre weiteren Forschungen, aber auch ihre editorische Tätigkeit: Die von ihr verantwortete Edition und Übersetzung der 20 Bände der „Rou- gon-Macquart“ Zolas wird noch immer viel

gelesen. Ihre Ausei- nandersetzung mit der gesellschaft- lichen Funktion der Literatur, die sie in den letzten Jahren auch in der Diskussion der Ge- genwartsliteratur, beispielsweise der pro- vokativen Romane Michel Houellebecqs, fortgeführt hat, warf das grundsätzliche Problem des literarischen Realismus auf. Unter dem Titel „Abbild, Sinnbild, Wertung“ setzte sich Rita Schober auch intensiv, kritisch wie defensiv, mit den Tendenzen einer pragmatischen und wir- kungsästhetischen Literaturwissenschaft in Frankreich und der alten Bundesrepu- blik auseinander. Nicht zu vergessen ist darüber hinaus ihr institutionelles Engage- ment für die Romanistik als universitäres Fach in der DDR, dessen Notwendigkeit damals durchaus in Frage stand: Ohne Rita Schober hätte es weder die Weite der einschlägigen fachwissenschaftlichen For- schung noch ihre beträchtliche internatio- nale Sichtbarkeit gegeben.

Helmut Pfeiffer Foto: Heike Zappe

Rufannahmen

Seit dem 1. Oktober 2012 wurden an die Hum- boldt-Universität zu Berlin berufen:

Achim Leutz, Molekulare Entwicklungsbio- logie und Onkologie (W 3-Sonderprofes- sur); Sabine Reh, Historische Bildungsfor- schung (W 3-Sonderprofessur); Aria Adli, Romanische Sprachen/Französisch (W 2);

Jörg Fröbisch, Paläobiologie und Evolution (W 2-Sonderprofessur); Christian Hacken- berger, Chemische Biologie (W 3-Sonder- professur), und Hermann Elendner, Private Equity (W 1-Stiftungsprofessur).

Sprecherin der Landeskonferenz der Frauenbeauftragten

Dr. Ursula Fuhrich- Grubert (57), Zentra- le Frauenbeauftrag- te der HU, wurde als Sprecherin der Landeskonferenz der Frauenbeauf- tragten der Berliner

Hochschulen und Universitätskliniken des Landes Berlin (LaKoF) in der Doppel-Spitze bestätigt. Die LaKoF koordiniert hochschul- übergreifende Angelegenheiten im Bereich der Frauenförderung und vertritt die Inter- essen von Frauen an Hochschulen. Als Gre- mium auf Landesebene bietet sie den Frau- en eine Plattform für Austausch, Koopera- tion und gemeinsames politisches Wirken.

Gewählt wurden als weitere Sprecherin Dr. Sünne Andresen, Zentrale Frauenbe- auftragte der Hochschule für Technik und Wirtschaft. Foto: Bernd Prusowski

Abschiedsgruß von Ruheständlern

Dieter Horend (E-Meister) und Günter Weickhardt (E-Monteur) aus der Techni- schen Abteilung (Elektro) verabschieden sich in den Ruhestand: „Wir möchten uns bei allen Kollegen verabschieden und sagen Tschüß. Wir sagen Danke, euch allen für die langjährige Zusammenarbeit. Viel Schaffenskraft und Freude für alle.“

Wissen auftanken

Berufliche Weiterbildung mit neuem Online-Portal

Erfolgreich qualifiziert

Die Absolventinnen des Graduate Program Adlershof erhielten am 12. Dezember 2012 ihre Zertifikate.

Die Doktorandinnen der naturwissenschaftlichen Fakultäten wurden innerhalb des neunmonatigen Programms professionell und fächerübergreifend in ihrer Promotion unterstützt oder qualifizierten sich überfachlich weiter. (Lesen Sie dazu auch das Who is Who auf dieser Seite). Foto: Carmen Kurbjuhn

Herausgeber: Der Präsident Redaktion: Heike Zappe (verantw.), Ljiljana Nikolic, Constanze Haase, Silvio Schwartz (online) Unter den Linden 6, 10099 Berlin Tel. (030) 2093-2946, Fax -2107

hu-zeitung@uv.hu-berlin.de www.hu-berlin.de/pr/zeitung Layout, Anzeigenverwaltung:

Unicom Werbeagentur GmbH hello@unicommunication.de www.unicommunication.de Tel.: (030) 509 69 89 - 0

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 16 www.hochschulmedia.de

Erscheinungsweise: semestermonatlich Auflage: 10.000 Ex.

Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Haftung übernommen. Gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder.

Bei Nachdruck Quellenangabe und Beleg erbeten.

HUMBOLDT erscheint wieder am 14. Februar 2013

Redaktionsschluss: 22. Januar 2013 Frauen und Männer sollen sich von dieser Pub- likation gleichermaßen angesprochen fühlen.

Allein zur besseren Lesbarkeit werden häufig geschlechterspezifische Formulierungen auf die maskuline Form beschränkt.

Impressum

Dr. Márta Gutsche Nachwuchs- und Frauen-Netzwerkerin

Márta Gutsche ist eine von zehn MINT- Botschafterinnen 2012. Der Preis wird von der Initiative „MINT-Zukunft schaffen“ un- ter der Schirmherrschaft von Angela Merkel verliehen.

Was sie gedacht hat, als sie erfahren hat, dass sie mit dem MINT-Botschafterpreis ausge- zeichnet worden ist? Márta Gutsche zögert keine Sekunde. Sie hat sich gefreut, dass die HU für ihr Engagement für Nachwuchswis- senschaftlerinnen ausgezeichnet wird. Diese Antwort sagt viel über Márta Gutsche aus:

Es geht ihr nicht um sie selbst, sondern vor allem um die Sache. Und ihre Sache sind die Frauen in den Naturwissenschaften.

Ob es um Schülerinnen, Studentinnen mit Forschungsambitionen oder Postdoktoran- dinnen geht – als Initiatorin des Projekts FiNCA (Frauen in den Naturwissenschaf- ten am Campus Adlershof) verfolgt sie ein Ziel: Sie möchte begeistern, Raum zum Aus- probieren schaffen, mit unterschiedlichsten Angeboten Nachwuchswissenschaftlerinnen den Weg zur Professur ebnen. FiNCA wird vom Berliner Programm für Chancengleich- heit und vom Institut für Informatik unter- stützt.

Die promovierte Erziehungswissenschaftlerin hat sich im Zusammenhang mit ihrer Tätig- keit auf dem Gebiet der international verglei- chenden und historischen Bildungsforschung bereits Gedanken gemacht, warum MINT- Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwis- senschaften und Technik) von Mädchen noch viel weniger bevorzugt werden als von Jungs, oder auch, warum der Frauenanteil an Hoch- schulen ab einem bestimmten Zeitpunkt an nach wie vor so gering ist. Seit 2001 trägt sie dazu bei, dass sich die Situation an der Humboldt-Universität ändert.

„Zurzeit richtet sich unter der Dachmarke FiNCA mein Augenmerk beim Postdoc Pro- gram Adlershof (PPA) vor allem auf Post- doktorandinnen, denn nach der Doktorarbeit steht für viele Frauen das Problem der Ver- einbarkeit von Karriere- und Familienplanung an“, erklärt sie. Mit dem Postdoktorandin- nen-Programm Adlershof, das in diesem Jahr erstmalig startet, möchte sie Wissenschaftle- rinnen mit Modulen wie „Didaktik & Rhetorik für Hochschulen“, „Führungstraining“, „Be- rufungsverfahren“ oder „Drittmittelakquise“

für das Rennen um die raren Professorenstel- len besser ausrüsten.

Auch Doktorandinnen kommen bei FiNCA in den Genuss einer individuelleren Förderung.

Das Graduate Program Adlershof (GPA) un- ter der Leitung ihrer Kollegin Carmen Kur- bjuhn richtet sich an Promovierende der beiden mathematisch-naturwissenschaft- lichen Fakultäten, die nicht in strukturier- ten Programmen eingebunden sind. „Auch hier wollen wir Frauen professionalisieren – durch Mentoring, Trainings, Coachings oder Vernetzungen“, erklärt Netzwerke- rin Gutsche. Im Vordergrund steht dabei immer, dass Frauen lernen, Strategien für die eigene Karriereplanung zu entwickeln.

Das Engagement rund um die Nachwuchs- wissenschaftlerinnen begann mit der Förde- rung von Schülerinnen in der Informatik. Seit 2004 können diese beim Girls Day, an Experi- mentiertagen, in Ferienkursen oder in Arbeits- gemeinschaften sowie in den Roberta-Kursen beispielsweise Roboter aus Legosteinen bau- en, die einige Aufgaben lösen können. Entwi- ckelt wurden diese Kurse in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Intelligente Analyse und Informationssysteme; sie wer- den von geschulten Studentinnen geleitet.

„Unser Programm richtet sich auch an inter- nationale Studierende und Doktorandinnen“, unterstreicht die MINT-Botschafterin.

Ljiljana Nikolic Foto: privat www.adlershof.hu-berlin.de/

einrichtungen/finca

Who is Who an der Humboldt-Universität

Zum Jahresbeginn geht die Berufliche Weiterbildung der Humboldt-Universität mit einem neuen Team und einem neu- en Online-Auftritt an den Start. Dörthe Albayrak, Marika Heins und Christine Al- permann beraten künftig alle Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter der Universität zu den Möglichkeiten des Fortbildens. Das Team arbeitet intensiv an der Fortsetzung des abwechslungsreichen Kursprogramms und unterstützt bei der Planung, Organi- sation und Durchführung von Inhouse- Seminaren.

Das 2007 eingeführte Online-Anmelde- portal wurde überarbeitet und neu ge- staltet. Künftig können Kursprogramm, Serviceangebote oder Teilnahmebedingun- gen über komfortablere und vereinfach- te Anwendungsoptionen genutzt werden.

Das benutzerfreundliche und übersichtli- che Portal erleichtert die Kurssuche und schafft einen zielgruppengenauen Über- blick zu den verschiedenen Themenkom- plexen. Ebenfalls integriert ist eine Auf- listung der Angebote weiterer Einrichtun- gen der Humboldt-Universität, wie dem

Computer- und Medienservice oder dem Sprachenzentrum. Das Angebot der Be- ruflichen Weiterbildung steht nicht nur al- len Beschäftigten der Universität, sondern auch allen Promovierenden sowie Auszu- bildenden kostenfrei zur Verfügung. Auch Studierende können das Programm nut- zen und zahlen eine er mäßigte Gebühr.

Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer erhalten die Möglichkeit zur intensiven Fortbildung, zur Aktualisierung ihres Wis- sens, zum Ideenaustausch und Netzwer- ken. In neu ausgestatteten Seminarräu- men und in angenehmer Lernatmosphäre finden die Kurse in der Ziegel straße 10 auf dem Campus Mitte statt.

Das Team berät und betreut Interessierte auch individuell und steht für Fragen und Anregungen hinsichtlich der Fort- und Weiterbildung gern zur Verfügung.

Die Anmeldung erfolgt wie bisher über einen HU-Account. Portal und aktuelles Weiterbildungsangebot:

bwb.hu-berlin.de

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Die Humboldt-Universitäts-Gesellschaft (HUG) unterstützt und fördert die Humboldt-Universität zu Berlin ideell und materiell. Sie versteht sich als Bin- deglied zwischen der Universität und der Öffentlichkeit und vereint Freunde, Ehemalige und Förderer der Humboldt-Universität, um Kontakte untereinander auszubauen und förderliche Beziehungen zu anderen Partnern zu knüpfen. In unserem Report möchten wir Sie über einige spannende Aktivitäten und geför- derte Projekte des vergangenen Jahres informieren.

Der HUG liegt insbesondere die Förderung von studentischen Projekten aller Fachrichtungen am Herzen, die über den üblichen Stundenplan hinausgehen und die Eigeninitiative der Studierenden unterstützen. Im laufenden Winter- semester 2012/2013 wurde ein neues Förderprogramm für Studierende aufge- legt: „Studentische Symposien – Studierende veranstalten wissenschaftliche Symposien“.

Die HUG möchte Studierenden die Möglichkeit geben, Themen ihrer Wahl zu bearbeiten, ihr wissenschaftliches Arbeiten unter Beweis zu stellen und sich

breiter wissenschaftlich zu vernetzen. Zwei herausragende Bewerbungen wur- den am 14. November von der Jury prämiert (lesen Sie auch den Artikel auf dieser Seite).

Am 15. November verabschiedete die Mitgliederversammlung der HUG ihren langjährigen Geschäftsführer. Rechtsanwalt Ruprecht Röver verbinden ver- dienstvolle 17 Jahre und über 300 Projekte, an denen mehrere tausend Studen- ten und junge Wissenschaftler beteiligt waren, mit der Humboldt-Universität.

Sein letzter Jahresbericht spiegelt seine seit Gründung der HUG im Jahre 1996 tiefe Verbundenheit mit der Universität wider und die Freude, die die Arbeit für die Humboldt-Universität bringt. Seinen vollständigen Bericht können Sie auf der Webseite der HUG nachlesen: www.hug-berlin.de/aktuell/berichte

Die HUG stellt sich sehr gerne den Wünschen nach Kooperation und bittet po- tentielle Freunde ihre Verbundenheit mit der HU in Form einer Mitgliedschaft in der HUG Ausdruck zu geben.

Seit Oktober 2012 gibt es wieder ein Cam- pusradio in Berlin. CouchFM ist ein ab- wechslungsreiches und experimentelles Berliner Radio von Studierenden für Stu- dierende. Das bedeutet nicht, dass sich die Themen nur auf die Uni beziehen, es geht um Dinge, die den Radiomachern am Herzen liegen, mit denen sie sich auseinan- dersetzen wollen oder die sie einfach lustig finden. Junge Musik, Themen aus der Per- spektive von Studierenden – das ist kreativ, unterhaltend und vor allem… couchgerecht.

CouchFM setzt sich aus drei verschiedenen Redaktionen zusammen: Unidschungel, Gesprächsstoff und Musiknerds on Air. In jeder Sendung gibt es jeweils einen Beitrag aus jeder Redaktion. Die Themen werden bei einem Couchgespräch, im klassischen Interview, per Erlebnisbericht oder als Ko- lumne gesendet. So bringen die Musiknerds neue und bekannte Bands ins Studio. Sie reden über gute Musik aus der Region. Der

Unidschungel spricht studentische Themen an. Was gibt es alles an meiner Uni zu ent- decken? Gibt es spannende Forschungs- projekte? Wo bekommt man Wohnungen?

Die Unidschungelredaktion macht sich auf Spurensuche und bemüht sich, den Berliner Studierenden den Unialltag zu erleichtern, und mit hohem journalistischen Anspruch wissenschaftliche Themen für ein teils fach- fremdes Publikum aufzubereiten. In der Gesprächsstoffredaktion sind Themen aus Kultur und Gesellschaft on air.

Das Projekt entwickelte sich im Winter- semester 2011 unter Betreuung der Pro- fessoren Jens Wendland und Wolfgang Mühl-Benninghaus und jungen, motivier- ten und medieninteressierten Studieren- den. CouchFM wird im digitalen Hör- funkstudio im Medieninnovationszentrum Babelsberg live on tape aufgezeichnet.

Dort können die Studierenden von Couch- FM auch regelmäßig an Workshops teil- nehmen, in denen sie in Audioschnitt, Interviewführung, Sprachtraining, Technik

des Hörfunkstudios und vielem mehr um- fassend ausgebildet werden, um so auf möglichst hohem Niveau journalistisch arbeiten zu können. Dozenten sind meist Moderatoren oder Programmmacher von öffentlich-rechtlichen sowie von privaten Radiosendern.

Das Besondere dabei ist, dass medien- interessierte Studierende aus allen Fach- richtungen und allen Berliner Universitä- ten aktiv am Programm mitarbeiten kön- nen. Interessierten wird die Möglichkeit gegeben, sich in sämtlichen Bereichen auszuprobieren: Ob in einer Redaktion, am Mikrofon, in der Organisation als

„Chef vom Dienst“ oder in der PR- und Presseabteilung. Dadurch ist der medien- pädagogische Effekt sehr hoch, aus dem die Studierenden, die eine Zukunft bei

„großen“ Radiosendern anpeilen, schöp- fen können.

Jeden Freitag, 17 bis 18 Uhr, lädt CouchFM seine Hörer zum entspannten Wochen- ausklang auf die Couch ein. Denn bei CouchFM gilt, was der Name verspricht:

zurücklehnen und zuhören!

Die Sendungen werden auf der 88,4 UKW Frequenz ausgestrahlt und sind welt- weit auf www.alex-berlin.de/radio und

www.88vier.net zu hören.

Editorial

In guter Partnerschaft

Liebe Leserinnen und Leser,

im vergangenen Jahr ist die Humboldt- Universität zur Exzellenzuniversität gekürt worden. Diese Nachricht hat auch die Mit- glieder der Humboldt-Universitäts-Gesell- schaft (HUG) mit Freude erfüllt. Für die Universität bedeutet das, dass sie zusätzli- ches Geld erhält, die sie in unterschiedlichs- te Projekte der Forschung investieren kann.

Für die meisten Programme des Zukunfts- konzepts können sich Nachwuchswissen- schaftler wie Professoren direkt bewerben.

Diese erfreuliche Entwicklung ist auch ein großer Anreiz für die Fördertätigkeit der HUG. Als Verein der Freunde, der Ehema- ligen und Förderer der HU, der Projekte von Studierenden und Lehrenden der Uni- versität partnerschaftlich und finanziell un- terstützt, ist sie jetzt mehr denn je gefragt.

Denn viele gute Projekte passen nicht in das Raster von Förderanträgen oder erhal- ten kein Geld aus dem Universitätsbudget, das bekanntermaßen knapp ist. Als guter Partner der Studierenden und ihrer Pro- jekte wird die HUG auch im Jahre 2013 in der Förderung studentischer Projekte einen Schwerpunkt sehen.

Im vergangenen Jahr konnten insgesamt 19 Projekte mit rund 30.000 Euro geför- dert werden. Die Bandbreite der Themen entsprach dem breiten Spektrum der Lehre an der HU. Es wurden so unterschiedliche Vorhaben gefördert, wie Ausstellungen, For- schungsprojekte oder die Mathematische Schülergesellschaft.

Für das Thema Deutschlandstipendium fühlte sich die HUG auch 2012 verant- wortlich. Zurzeit werden fünf Stipendiaten gefördert, die 300 Euro monatlich erhalten – für mindestens zwei Semester. Die Kosten teilen sich der Bund und die Sponsoren.

Das neueste Förderangebot der HUG rich- tet sich an Studierende, die an Forschung interessiert sind. Sie können sich für die Organisation von wissenschaftlichen Sym- posien bewerben. Zweimal im Jahr wird das Programm für jeweils zwei Symposien aus- geschrieben. Die beiden Gewinnerteams von 2012 werden ihre Symposien in diesem Frühjahr realisieren – wir erwarten sie mit Spannung.

Über 500 Mitglieder und Freunde finanzie- ren mit ihren Beiträgen und Spenden alle unsere Förderprojekte. Als Dank laden wir diese mehrmals im Jahr zu Diskussionen, Führungen und Vorträgen mit Dozenten der Humboldt-Universität und anderen Berliner Persönlichkeiten ein. Eine Veranstaltungs- reihe, die immer an besondere Orte der Universität führt und einen kleinen Einblick in den großen Geist der HU gewährt.

Besuchen Sie unsere Internetseite und be- werben Sie sich für unsere Gästeliste. Gern begrüßen wir Sie auf einer unserer nächsten Veranstaltungen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für 2013!

Maria Conze Geschäftsführerin Foto: privat www.hug-berlin.de

Zurücklehnen und zuhören!

CouchFM –Das Berliner Campusradio auf 88,4

Die Humboldt-Universitäts-Gesellschaft (HUG) hat ein neues Förderprojekt auf der Agenda: Seit Herbst 2012 können Studie- rende eigene wissenschaftliche Symposien organisieren und damit Themen ihrer Wahl bearbeiten, Kontakt mit etablierten Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftlern auf- nehmen und sich breiter wissenschaftlich vernetzen. Die HUG wird zunächst zwei solcher Symposien pro Semester mit jeweils bis zu 5.000 Euro fördern.

Bewerben können sich Studierende zusam- men mit einem oder mehreren Co-Antrag- stellerninnen und Antragstellern aus einer anderen Fakultät, einer anderen Universität oder wissenschaftlichen Einrichtung oder der Praxis. Auch Bewerbungen zusammen mit Doktorandinnen und Doktoranden oder Mitgliedern der Humboldt-Graduate School kommen in Betracht.

Kriterien sind hohe wissenschaftliche Quali- tät, nach Möglichkeit soll ein breites Fachpu- blikum angesprochen werden, beispielswei- se durch eine interdisziplinäre Ausrichtung, die Verbindung von Forschung und Praxis oder die Zusammenarbeit mit anderen wis- senschaftlichen Institutionen. Idealerweise fördert das Symposium die wissenschaft-

Anfang des vergangenen Jahres stand ein großer Umzug an der Universität an. Das Institut für Kunst- und Bildgeschichte (IKB) ist gemeinsam mit den Instituten für Kultur- wissenschaft und Medienwissenschaft, dem Zentrum für Transdisziplinäre Geschlechter- studien sowie dem Dekanat der Philosophi- schen Fakultät III in das neu errichtete Per- gamon-Palais an der Georgenstraße 46–48 gezogen.

Im Wintersemester 2012/2013 zeigte das IKB eine Ausstellung im Atrium des Gebäudes.

Unter dem Titel „Expanding the Grid“ nahm sie die Architektur als Ausgangspunkt. Denn sowohl der Ausstellungsraum selbst als auch das Gebäude insgesamt zeichnen sich durch eine rasterartige, modulare Gestaltung von Boden, Wänden, Fenstern und Decken aus.

Vereint wurden künstlerische Herangehens-

Studentische Symposien

Wissenschaftliche Vernetzung über das eigene Institut hinaus

liche Vernetzung der Antragsteller über ihr jeweiliges Institut hinaus.

Am 14. November trat die Jury bestehend aus HU- und HUG-Mitgliedern erstmals zusammen. Elf Bewerbungen standen zur Diskussion. Ausgewählt wurde der Antrag eines Studenten des Instituts für Geschichte unter dem Titel „Verletzte Leben – verwehrte Rechte. Menschenhandel im 21. Jahrhun- dert.“ Besonders positiv bewertete die Ju- ry, dass ein Call for Paper ausgeschrieben werden soll, der die Studierenden und Pro- movierenden verschiedener Fachrichtungen anspricht. Der zweite Antrag, der gefördert wird, kommt aus dem Institut für Mathe- matik und heißt: „Variational Inequalities and PDE-constrained optimization: Theory, Numeric and Applications“. Positiv bewer- tet wurden hier die interdisziplinäre Ausrich- tung und der gelungene Spannungsbogen zwischen Theorie und Praxis.

Für das Sommersemester 2013 sind die Anträge spätestens bis zum 15. März 2013 einzureichen, gerne auch per E-Mail:

hug@hu-berlin.de, z. Hd. Frau Ines Bartsch-Huth.

Weitere Informationen:

www.hug-berlin.de

Expanding the Grid

Eine Ausstellung zum Verhältnis von Körper und Raster

weisen aus den 1970er Jahren und zeitgenös- sische Arbeiten aus Berlin, die das Verhältnis von Raster und Körper untersuchen. Den künstlerischen Arbeiten war dabei gemein, dass sie die Auffassung von Raster – das 1979 von der US-amerikanische Kunsttheo- retikerin und -kritikerin Rosalind Krauss in ihrem Aufsatz Grids prominent als „Paradig- ma für das Statische, Antinarrative und Anti- historische“ beschrieben wurde – durch den Einsatz des Körpers in Frage stellen.

Ziel der ersten Ausstellung war aber nicht nur die Auseinandersetzung mit der Kunst. Es sollte ein Standard für einen professionellen Ausstellungsraum etabliert werden, in dem Studierende berufsqualifizierende Erfahrun- gen sammeln können. „Expanding the Grid“

wurde von Franziska Sollte in Zusammenar- beit mit Prof. Dr. Charlotte Klonk, Stefanie Gerke und Studierenden des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte kuratiert. Am 15.

Januar wurde im Pergamon-Palais „Room to Move“ eröffnet, eine Ausstellung, die von Master-Studierenden in den vergangenen zwei Semestern im Rahmen eines Seminars konzipiert und erarbeitet wurde (lesen Sie auch unseren Artikel auf Seite 5).

„Expanding the Grid“ wurde durch die Humboldt-Universitäts-Gesellschaft und die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. gefördert.

Sonderbeilage der HUMBOLDT · 17. Januar 2013 Seite R1

R E P O R T

CouchFM will seine Hörer abwechslungsreich informieren und Spaß machen. Fotos: Florian Machnow

Die Studierenden im Medieninnovationszentrum Babelsberg.

Foto: Andreas Baudisch

(4)

Herausgeber:

Humboldt-Universitäts-Gesellschaft e.V.

Sitz: Humboldt-Universität zu Berlin Präsidialbereich, Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Unter den Linden 6 · 10099 Berlin Redaktion HUG-Report:

Ines M. Bartsch-Huth

ines.bartsch-huth@uv.hu-berlin.de Tel.: (030) 2093-2450, Fax: -2107

www.hug-berlin.de Layout: unicom-berlin.de Auflage: 10.000

Der Report der HUG erscheint ein Mal im Jahr als Einleger in der HUMBOLDT. Bei Nach- druck Quellenangabe und Beleg erbeten.

Die Vereinten Nationen simulieren

Berliner Studierende organisieren Konferenz Model United Nations

Bedankt

Der Vorstandsvorsitzende Dr. Nikolaus Breuel dankte dem scheidenden Geschäftsführer RA Ruprecht Röver (r.) auf der Jahresmitglieder- versammlung für dessen langjährige, heraus- ragende Arbeit. Neben seinen beruflichen Auf- gaben hat Röver 1996 als Gründungsmitglied die Entstehung der Humboldt-Universitäts- Gesellschaft unterstützt und den Dialog zwi- schen Öffentlichkeit und Universität in ganz erheblichem Umfange vorangebracht. Einen gebührenden Abschied für den langjährigen Unterstützer wird die HUG im Frühjahr 2013 ausrichten. Foto: Bernd Prusowski

Begrüßt

Herzlich willkommen in der Humboldt- Universitäts-Gesellschaft:

Prof. Dr. Julia von Blumenthal Prof. von Carnap-Bornheim-Behrens Maria Conze

Dr. Mauricio Cosentino Marianne Esser Prof. Dr. Stefan Kipf Dr. Ulrich Köstlin Elke Pari Schatz

Dr. Susanne Marie Schmidt Dr. Gerhard Scholz Dr. Alexandra von Stosch Prof. Dr. Detlef Pech Michael Teichmann Christina Vosseler

Unsere tief empfundene Anteilnahme ge- hört den Angehörigen unseres verstorbenen Mitglieds:

Prof. Dr. Günter H. Lenz

Mit Stand vom Dezember 2012 zählt die HUG 247 Mitglieder.

Besprochen

Die Reihe „Humboldt-Gespräche der HUG“

wurde 2012 mit zwei Veranstaltungen er- folgreich fortgesetzt. Vorstandsmitglied Dr.

Christopher Pleister, Vorsitzender der Bun- desanstalt für Finanzmarkt-Stabilisierung, hatte im März in die Niederlassung der Deutschen Bank in Berlin eingeladen und über „Die deutschen Banken in der Finanz- krise“ referiert. Im Mai hat die HUG in die Heilig-Geist-Kapelle der Wirtschaftswissen- schaftlichen Fakultät eingeladen. Unter dem Titel „Die Macht der Krise“ diskutierten die HU-Professoren Ethel Matala, Tilmann Brück und Tobias Kümmerle.

Bestätigt

Am 15. November 2012 hatte die HUG zu ihrer Jahresmitgliederversammlung in das jüngst restaurierte Tieranatomische Thea- ter auf dem Campus Nord der Humboldt- Universität eingeladen. Der scheidende Ge- schäftsführer RA Ruprecht Röver bilanzierte das Geschäftsjahr 2011. Für vielfältige und spannende Projekte der HU – wie zum Bei- spiel fünf Deutschlandstipendien für zwei Jahre – wurden Fördermittel in Höhe von rund 50.000 Euro zur Verfügung gestellt.

RA Röver übergab sein Ehrenamt an Maria Conze. Die Mitgliederversammlung wählte Dr. Nikolaus Breuel und Dr. Christopher Pleister erneut in den Vorstand.

Zum nachfolgenden öffentlichen Teil, ei- nem „Humboldt-Podium“ zum Thema

„Der Politiker von Morgen – eine Profilsu- che“, konnte die HUG rund 90 Freunde und Förderer begrüßen. Auf dem Podium saßen Thomas Heilmann, Senator für Justiz und Verbraucherschutz, die HU-Professorin für vergleichende Demokratieforschung, Silvia von Steinsdorff, und der stellvertretende Chefredakteur und Leiter des Bild-Haupt- stadtbüros, Nikolaus Blome.

MUN – die Abkürzung steht für Model United Nations. MUN-Konferenzen gibt es überall auf der Welt – vom Sitz der Ver- einten Nationen in New York über die eu- ropäischen Metropolen Paris und London bis zu kleinen Unistädten und abgelegenen Orten, wie Mostar in Bosnien und Her- zegowina. Auf diesen Konferenzen finden sich Jugendliche aus aller Welt zusammen, um als Delegierte eines Landes die Arbeit der Gremien der Vereinten Nationen zu simulieren. Sie lernen auf diese Art und Weise praktisch etwas über internationale Zusammenarbeit, tauschen sich aus und schließen nebenbei Freundschaften.

„Als ich nach zwei Jahren Studium in Lon- don, wo ich an mehreren internationalen UNO-Simulationen teilgenommen hatte, nach Berlin kam, war ich verwundert, als ich feststellte, dass es in der Hauptstadt keine internationale MUN-Konferenz für Studierende gab. Also habe ich mich ent- schieden, selbst eine solche Konferenz zu organisieren“, berichtet Julia davon, wie sie 2011 die Idee hatte, BerlInMUN ins Leben zu rufen. Julia studiert deutsches und eng- lisches Recht an der Humboldt-Universität und am King’s College in London. Nachdem sie einmal den Entschluss gefasst hatte, BerlInMUN Wirklichkeit werden zu lassen, sammelte sie Ende des Jahres 2011 ein Team motivierter Mithelfer um sich – bestehend aus erfahrenen MUN-Liebhabern und enga-

gierten Konferenzneulingen, Kommilitonen von der HU, aber auch Studierenden ande- rer Hochschulen in Berlin und Brandenburg.

Der Termin für die Konferenz wurde ehr- geizig für den Sommer 2012 angesetzt. So blieben dem Organisationsteam gute sechs Monate, um die Konferenz in die Wege zu leiten. Dabei fielen die verschiedensten Aufgaben an. Zunächst einmal wurde ein gemeinnütziger Verein, der BerlIn Internati- onal Model United Nations e.V., gegründet, um die Situation des Organisationsteams rechtlich abzusichern. Dann begann der Bereich Fundraising mit seiner Arbeit, um

finanzielle Quellen für das Projekt zu finden.

Unterstützt wurde das Projekt auch von der Humboldt-Universitätsgesellschaft. Teilneh- merbewerbungen aus aller Welten mussten gelesen und selektiert werden, danach galt es dann den Teilnehmerinnen und Teilneh- mern von außerhalb Europas mit ihren Visaanträgen zu helfen, eine Unterkunft für alle Nicht-Berliner zu organisieren und die inhaltliche Arbeit in den simulierten Gremi- en vorzubereiten.

Viele der Vorbereitungstreffen fanden in der Juristischen Fakultät der Humboldt-Univer- sität statt. Die Freude war groß, als Dekan

Reinhard Singer auch Räumlichkeiten für die Konferenz in der Fakultät zur Verfügung stellte.

Vom 5. bis 10. August 2012 konnten die Mit- glieder des BerlInMUN e.V. dann tatsächlich an die 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 30 verschiedenen Ländern zur ersten Edition von BerlInMUN am Bebelplatz 1 willkommen heißen. Fünf Tage lang simu- lierten die MUN-Delegierten die Arbeit des UN-Sicherheitsrates, des Menschenrechts- rates, des Wirtschafts- und Sozialrates und des Internationalen Gerichtshofs, erkunde- ten Berlin und amüsierten sich bei einem internationalen Dinner, einer Karaokenacht und einem Gala-Abendessen. „Die Konfe- renz war wirklich der Höhepunkt unserer Arbeit 2012“, sagt HU Studentin Lisa Rog- ge, die im Jahr 2013 die Leitung des Be- reichs Fundraising für BerlInMUN e.V. über- nommen hat. Sie freut sich auf Mitstreiter.

Interesse geweckt? Die Vorbereitungen für BerlInMUN 2013 sind schon seit Oktober im Gange. Ob erfahren oder nicht, ihr könnt je- derzeit Teil des Organisationsteams werden oder euch ab Juni als Delegierte der nächs- ten Konferenz bewerben.

Noch Fragen?

Schreibt uns: mail@berlinmun.de oder schaut auf: www.berlinmun.de

Mona Lou Günnewig

100 Teilnehmer aus 30 Nationen. Foto: Florian Wittig

Die Mathematische Schülergesellschaft

„Leonhard Euler“ (MSG) ist keine Unbe- kannte an der Humboldt-Universität. Die- se 1970 gegründete Gesellschaft ist beim Institut für Mathematik angesiedelt und fördert einmal pro Woche mathematisch interessierte und begabte Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 bis 13 au- ßerhalb des Schulunterrichts.

„Unsere Mitglieder erleben ein Stück le- bendiger Mathematik und lernen, selbst- ständig mathematisch zu arbeiten“, un- terstreicht Andreas Filler, Professor für Didaktik der Mathematik der HU und einer der Leiter der MSG. „Darüber hin- aus erhalten die Schüler einen Eindruck von den Anwendungsmöglichkeiten der Mathematik.“

Aufgrund begrenzter Ressourcen ist die Nachfrage nach den Zirkeln allerdings grö- ßer als das Angebot. Dank einer Spende der Humboldt-Universitäts-Gesellschaft konnte die MSG ihr Angebot erweitern:

Mit Beginn des laufenden Schuljahres wur- den erstmals Zirkel für die Klassenstufen fünf und sechs eingerichtet, zwei weitere Lehraufträge für das Schuljahr 2012/13 konnten vergeben werden. Nach dem be- währten Motto „früh übt sich, was ein Meister werden will“ nehmen nun erst- mals bereits zehnjährige Schülerinnen und Schüler, vor allem aus Schulen in der Nähe von Adlershof, an den Zirkeln teil.

Zu den wichtigsten Zielen der MSG ge- hört es, die Problemlösefähigkeiten der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler zu entwickeln – ein Anliegen, das im nor- malen Mathematikunterricht oftmals zu kurz kommt. Viele Mitglieder der MSG absolvieren nach ihrer Schulzeit ein Studi- um der Mathematik oder der Naturwissen- schaften mit weit überdurchschnittlichem Erfolg. Zu den Erfolgen der MSG gehört auch, dass mehr als 25 ihrer Mitglieder zur internationalen Mathematikolympiade delegiert wurden, die meisten kehrten mit

Ein Herz für Mathematik

Mathematische Schülergesellschaft „Leonhard Euler“

stockt Veranstaltungen auf

einer Gold-, Silber- oder Bronzemedaille zurück. Auch bei internationalen Olym- piaden auf den Gebieten Physik, Chemie und Informatik waren MSG-Mitglieder zu treffen und erfolgreich.

Dass möglichst viele herausragende Schü- ler an die Humboldt-Universität kommen und hier Mathematik studieren und eines Tages vielleicht ein eigenes Unternehmen am Standort Adlershof gründen, das er- hoffen sich die Organisatoren der MSG außerdem.

Weitere Informationen:

http://u.hu-berlin.de/msg

Reise nach Jerusalem

Ausstellung „Final Sale“ über die wirtschaftliche Verfolgung Berliner Juden war in Israel zu sehen

Als Auftakt zu der internationalen Kon- ferenz „Volkswirtschaft. Zur Etablierung Rassistischer Grenzen in der Wirtschaft im Europa der Zwischenkriegszeit 1918-1939“, die in Kooperation mit der Hebrew Univer- sity in Jerusalem veranstaltet wurde, konn- te am 20. Oktober 2012 die Ausstellung

„Final Sale. The End of Jewish owned busi- nesses in Nazi Berlin“ eröffnet werden. Sie ist die 2008 mit Unterstützung der Hum- boldt-Universitäts-Gesellschaft bereits in Berlin und 2010 im Leo Baeck Insitute in New York gezeigt worden.

Auf der Eröffnung betonte Professor Mo- she Zimmermann, wie wichtig das häufig vernachlässigte Thema der wirtschaftli- chen Verfolgung der Juden durch das na- tionalsozialistische Regime sei. Der unge- wöhnliche Erfolg dieser kleinen Präsentati- on zeige, dass es hier noch einen großen

Foto: Christoph Kreutzmüller Foto: Matthias Heyde

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R E P O R T

Seite R2 Sonderbeilage der HUMBOLDT · 17. Januar 2013

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HUMBOLDT · 17. Januar 2013 Seite 5

Campus

Um Susanne Baer wird es nie so richtig still. Erst 2011 machte die Rechtsprofes- sorin positive Schlagzeilen, als sie zur Bundesverfassungsrichterin gewählt wurde. Kurz vor Weihnachten 2012 eine andere, universitäre Auszeichnung: Su- sanne Baer, die seit 2002 als Professorin für Öffentliches Recht und Geschlech- terstudien an der Juristischen Fakultät lehrt und forscht, ist die erste Caroline von Humboldt-Professorin. Der Preis, der an herausragende Wissenschaftlerinnen verliehen wird, ist im Zuge der Exzellenz- initiative entstanden und mit 80.000 Euro dotiert.

„Ich bin stolz, mit diesem Preis ausge- zeichnet zu werden. Dieser Erfolg bedeu- tet für mich aber auch, für andere Räume öffnen zu können“, sagte die Juristin an- lässlich der Verleihung, die im Senats- saal der Universität stattfand. „Ich würde das Geld gern dazu nutzen, das enorme Potenzial der Gender-Forschung sichtba- rer werden zu lassen und einen Impuls für längerfristige Entwicklungen setzen.

Daher denke ich an eine PostDoc-Stelle, auf der junge Forschende ein Netz für spannende Forschung weben können – natürlich zu Fragen, die um Normen und Geschlecht im Kontext weiterer Ungleich- heiten, eben um Gender, kreisen.“

Das Thema Recht und Geschlecht durch- zieht das wissenschaftliche Werk von Su- sanne Baer, das Engagement für Frauen- förderung und Gleichstellung zeichnet sie aus. Sie studierte Rechts- und Politikwis- senschaften an der Freien Universität Ber- lin und promovierte „zur angemessenen grundrechtlichen Konzeption von Recht gegen Diskriminierung am Beispiel sexu- eller Belästigung am Arbeitsplatz in der BRD und den USA“. Schon während des Studiums engagierte sie sich in Projekten gegen häusliche Gewalt und für Gleich- stellungspolitik. 1988 schrieb sie – eine ihrer ersten juristischen Veröffentlichun- gen – einen Gesetzentwurf, der es direkt Betroffenen und Frauenverbänden ermög- lichen sollte, gegen Pornografie zu klagen;

definiert als sexuelle Gewalt. Später hat sie BIG – die „Berliner Initiative gegen häus- liche Gewalt“ – zu einem erfolgreichen bundesweiten Projekt mit aufgebaut.

Ein Netz weben

Rechtswissenschaftlerin Susanne Baer ist die erste Caroline von Humboldt-Professorin

Als Pionierin auf dem Gebiet der feminis- tischen Rechtswissenschaft engagiert sich in Forschungsverbünden, politischen Ins- titutionen und in der Universität. Dazu ge- hört die langjährige Tätigkeit für das Zen- trum für transdisziplinäre Geschlechter- studien (ZtG) an der HU ebenso wie die beratende Funktion bei der Entwicklung

„forschungsorientierter Gleichstellungs- standards“ für die Deutsche Forschungs- gemeinschaft oder die Begleitung des Professorinnenprogramms des Bundes- ministeriums für Bildung und Forschung.

Susanne Baer gehört zum Gründungs- vorstand der deutschen Fachgesellschaft Gender Studies/Geschlechterstudien und ist Mitherausgeberin der feministischen Rechtszeitschrift „Streit“.

„Ihr Appell, Mut zum Querdenken zu entwickeln und sich bei der Entschei- dung offener Rechtsfragen davon leiten zu lassen, welche Lösung den Grund- und Menschenrechten gerecht wird, hinter- lässt nachhaltigen Eindruck“, erklärte die zentrale Frauenbeauftragte der Humboldt- Universität, Ursula Fuhrich-Grubert.

Baers Reputation ist nicht nur national, sondern auch international. 2009 wurde sie an der University of Michigan (USA) als James W. Cook Global Law-Professorin Teil der dortigen Law School. Sie hat über zehn Jahre hinweg an der Central Euro- pean University Budapest Vergleichendes Verfassungsrecht unterrichtet und enga- giert sich an der HU als Direktorin des Law and Society Instituts (LSI). Als Caroli- ne von Humboldt-Professorin wird sie das Interesse für Geschlechterstudien weiter vorantreiben können. Red.

Die Humboldt-Universität bündelt mit dem Caroline von Humboldt-Programm Gleich- stellungsmaßnahmen zur Förderung von Wissenschaftlerinnen auf allen Karrierestu- fen. Die Caroline von Humboldt-Professur richtet sich an exzellente Professorinnen, die sich durch ihr internationales Renom- mee, die Relevanz ihrer Forschungsergeb- nisse über das eigene Fachgebiet hinaus und ihre herausragende Publikationstätig- keit auszeichnen.

Weitere Infos: http://u.hu-berlin.de/cvhs

Wie sieht die perfekte Ausstellung aus?

Um sich dieser Frage anzunähern, haben Studierende der Kunst- und Bildgeschich- te im vergangenen Sommersemester Ber- liner Galerien, Museen und Ausstellungs- häuser besucht und dabei mehr über wichtige Kriterien der Kunstpräsentation erfahren. Im Wintersemester hatten die Studierenden die Möglichkeit, in dem Seminar von Professorin Charlotte Klonk und Stefanie Gehrke nun selbst ein Aus- stellungskonzept für das Atrium des Per- gamon-Palais zu entwerfen. Das Ergebnis trägt den Titel „Room to move“ und ist jetzt nicht nur zu sehen, sondern auch zu begehen, imaginieren und partizipieren – wie es in der Pressemitteilung der Aus- stellungsmacherinnen heißt.

„Das Atrium ist kein einfacher Ausstel- lungsraum, man darf beispielsweise nichts an den Wänden und der Decke befestigen“, erklärt Clara Gehlen, die sich mit ihrem Konzept „Room to move“

durchsetzen konnte und zusammen mit

Room to move

Studentinnen der Kunst- und Bildgeschichte machen eine Ausstellung

den Entscheidungsprozessen dabei, son- dern unterstützt die Umsetzung“, erklärt Masterstudentin Gehlen. Welche Künst- ler werden angesprochen, wie wird die Ausstellung finanziert, wie sollen die Ein- ladungskarten aussehen?, sind nur eini- ge Fragen, die das Team zu entscheiden und umzusetzen hatte. „Der Teufel steckt im Detail, egal ob es um Finanzierung, Werbung oder Künstlersuche geht, es er- fordert letztendlich alles mehr Arbeit, als man es sich vorher vorstellen kann.“ So

ist in den vergangenen Wochen die Aus- stellung zur Hauptbeschäftigung für die Studentinnen geworden.

Bei einem Budget von circa 1.000 Euro wurde das Projekt unter anderem von der Humboldt-Universitäts-Gesellschaft un- terstützt, hatten die Studierenden keinen großen Spielraum. Die zehn Künstler, die ihre Werke teilweise eigens für die Aus- stellung konzipiert haben, kommen zum Teil aus dem Bekanntenkreis von Clara Gehlen und den anderen Studentinnen

Lebenswege

Erzählen Sie uns Ihre Geschichte in einem Bild

Foto: privat Was war Ihr Berufswunsch, als Sie an der Humboldt-Universität Ihr Studium begon- nen haben? Haben Sie ihn verwirklicht?

Oder ist am Ende doch alles anders ge- kommen?

Die Lebens- und Bildungswege vieler Alumni zeigen, dass das Studienfach nicht immer prägend für die berufliche Zukunft ist.

Das Alumni-Büro möchte in einem Foto- projekt die Geschichten seiner Ehemaligen erzählen, die alle einen gemeinsamen Ur- sprung an der Humboldt-Universität ha- ben. Die Alumni werden in einem Hörsaal fotografiert, jeder trägt einen für seinen beruflichen Weg charakteristischen Ge- genstand bei sich. So verbinden sich in den Porträts zwei Lebensabschnitte der Ehemaligen und erzählen nicht nur per- sönliche Erinnerungen, sondern auch ein Stück Geschichte dieser Universität.

Die Porträts sollen mit einer Kurzbiografie am Ende des Jahres in einer Ausstellung gezeigt werden und die Vielfältigkeit der Humboldt-Universität und ihrer Ehema- ligen darstellen.

Wir freuen uns, wenn Sie uns als Alumnus oder Alumna der HU in einem Bild Ihre Geschichte erzählen.

Die Aufnahmen sind für das Frühjahr 2013 geplant. Bitte melden Sie sich unter

alumni@hu-berlin oder unter Telefon (030) 2093-2838 an, wenn Sie uns Ihre Geschichte erzählen wollen. Wir schicken Ihnen dann weitere Informationen und Terminvorschläge zu. Ihr Alumni-Team

oder sind Studierende der Universität der Künste. Mit dabei ist Lucia Mors de Castro, die ihr Atelier buchstäblich am Körper tra- gen kann – in Form eines aufwändigen Kleids, das in der Fläche den Maßen ihres Ateliers entspricht. Die Berliner Künstle- rin Kalin Lindena verarbeitet Fundstücke wie Papier, Glas, Eimer, Reifen oder Roll- gestelle zu Skulpturen, die sie zusammen mit Tänzern inszeniert. Gezeigt werden Skulpturen und Video. Lisa Haucke und Wiebke Heibner fangen mit einem selbst- gebauten „magischen“ Kasten Geräusche der Ausstellung auf; die Schallwellen wer- den in Zeichnungen abgebildet. Bettina Khano spielt mit Licht und Aluminium- platten, die einem Spiegelkabinett gleich, den Körper in den unterschiedlichsten Formen erscheinen lassen.

Alle zehn Künstler werden auch in ei- nem Katalog vorgestellt, für den Christina Danick, Clara Gehlen und Leoni Grütz- macher verantwortlich sind. Außerdem werden die Studentinnen einen „How- to-do-Ordner“ erstellen, der kommenden Studierenden-Generationen ein Wegwei- ser für die Gestaltung von Ausstellungen sein wird. Ljiljana Nikolic

„Room to move“ ist bis zum

14. Februar 2013 im Pergamon-Palais in der Georgenstraße 47 zu sehen. Mo - Do, 11.30 bis 16.30 Uhr

Finissage und Künstlergespräch:

14. Februar 2013, 19.30 Uhr Vorkämpferin für Frauen, Gleichstellung und Geschlechterstudien: Susanne Baer. Foto. Bernd Prusowski

In der Ausstellung präsentieren zehn Künstlern ihre Arbeiten, hier sind Werke von Eli Skatvedt, Kalin Lindena und Lucia Mors de Castro (v. l. n. r.) zu sehen.

Fotos: Eli Skatvedt, Kalin Lindena, Lucia Mors de Castro fünf Kommilitoninnen die Ausstellung

in die Tat umgesetzt hat. „Zum Thema Raum und Bewegung hat jede Fachdis- ziplin ihre eigenen Auffassungen. Raum lässt sich auf unterschiedlichste Arten erfahren, häufig nehmen wir das Zusam- menspiel von Raum und Bewegung im Alltag gar nicht mehr wahr – all das hat mich gereizt, das Thema zu hinterfragen.“

Einige der Studentinnen haben schon Praktika in Ausstellungen absolviert.

„Aber in der Regel ist man dort nicht bei Anzeige

Foto: privat

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