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Unter Mitarbeit der Fahrtteilnehmer with contributions of the participants

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pedition ANTARKTIS XVl4

rschungsschiffes "Polarstern"

xpedition AN KTIS XVl4 of the Research Vessel "Polarsternn in 1998

Herausgegeben von l Edited by Eberhard Fahrbach

Unter Mitarbeit der Fahrtteilnehmer with contributions of the participants

Ber. Polarforsch. 31 4 (1 999)

ISSN 01 76 - 5027

(2)

ANTARKTIS XV/4

28, Mär 1998 - 23. Mai 1998 Punta Arenas

-

Kapstadt

KOORDINATOR Wolf Arntz

FAHRTLEITER Eberhard Fahrbach

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Fahrtabschnitt Punta Arenas . Kapstadt ... 1

... Zusammenfassung und Fahrtverlauf 1 ... Wissenschaftliche Untersuchungsprogramme 6 Untersuchungen der Atmosphär ... 6

Wetter- und Eisbedingungen ... 6

Validierung von Wolkenidentifizierungsalgorithmen ... I I ... Physikalische Ozeanographie 14 Tiefen- und Bodenwasserbildung im Weddellmeer ... 14

... Untersuchungen der akustischen Verankerungsortung 19 ... Messungen von Spurenstoffen 40 Meereschemie ... 44

... Das Kohlendioxid-System in antarktischen Gewässer 44 Nährstoff in antarktischen Gewässer ... 46

Geochemie ... 51

Marine Biologie ... 57

Abbau absinkender Partikel ... 57

Der Beitrag der Bakterien zur biologischen Aktivitä im Herbst ... 58

Der Beitrag der Schwämm zum Kohlenstoff- und Silikathaushalt ... 59

Danksagung ... 61

Leg ANT XVl4 Punta Arenas

-

Cape Town ... 62

Summary and itinerary ... 62

Scientific Programmes ... 66

... Investigations of the atmosphere 66 Weather conditions ... 66

... Validation and application of a cloud masking algorithm 68 ... Physical oceanography 69 ... Deep and bottom water formation in the Weddell Sea 69 Investigations of acoustic location of moorings ... 74

... Tracer measurements 76 Marine chemistry ... 78

The carbon dioxide system in Antarctic waters ... 78

Nutrient distributions in Antarctic waters ... 80

Geochemistry ... 83

Marine biology ... 85

... Decomposition of sinking particles 85 Microbial community characteristics in austral autumn from ice and sea water ... 86

The role of sponges in carbon and silicon fluxes in the Weddell Sea ... 87

Acknowlegements ... 89

Beteiligte Institutionen / Participating institutions ... 90

Fahrtteilnehmer 1 Cruise participants ... 92

Schiffspersonal / Ship's crew ... 93

Appendix 1 , Verankerungen/Moorings ... 94 ...

Appendix 2, StationslisteIStation list 100 ...

Appendix 3 , XBT data 106

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1.

Fahrtabschnitt Punta Arenas

-

Kapstadt

1 . 1 Zusammenfassung und Fahrtverlauf

Die Polarsternreise ANT XVl4 begann am 28. Mär 1998 in Punta Arenas und führt in das Weddellmeer (Abb. 1). Das wissenschaftliche Ziel waren Messungen, um die Bedeutung des Weddellmeers fü globale Klimaveränderunge zu ermit- teln. Die Reise war in zwei Abschnitte gegliedert. Währen des ersten erfolgten Ar- beiten im westlichen Weddellmeer und der Weddell-Scotia-Konfluenz, der zweite hatte Arbeiten am Meridian von Greenwich zwischen der antarktischen Küst und der Subtropenfront zum Inhalt.

Im Weddellmeer erfolgt ein wesentlicher Teil der Bodenwasserbildung des Welt- meers, deren Intensitä den Anteil des Südpolarmeer an der globalen thermoha- linen Zirkulation bestimmt. Diese kontrolliert die dämpfend Wirkung des Ozeans bei Klimaveränderungen Die Wassermassenbildung wird durch die winterliche Abkühlun und die Eisbildung auf den Schelfen sowie die Wechselwirkung zwi- schen Ozean und Schelfeis verursacht. Durch diese Prozesse könne auf dem Schelf Wassermassen entstehen, die dicht genug sind, um bis zum Boden der Tiefsee abzusinken, wobei sie sich mit dem umgebenden Wasser vermischen und im zyklonalen Zirkulationssystem des Weddellwirbels nach Norden geführ werden.

Der Ausstrom im westlichen Weddellmeer besteht aus oberflächennahen mittleren und tiefen Komponenten. Die oberflächennahe Komponenten stellen im wesentli- chen Schelfwasser dar, das in der Weddell-Scotia-Konfluenz auf das Wasser des Zirkumpolarstroms trifft. Dabei entsteht ein System von zwei Fronten, der Weddell- und der Scotiafront, die einen Wasserkörpe einschließen dessen Eigenschaften einerseits durch die Vermischung der konvergierenden Wassermassen, anderer- seits durch lokale Wechselwirkung zwischen Ozean und Atmosphär bestimmt wird. Dieses Wasser, das in mittleren Tiefen die mittelozeanischen Rücke über quert, könnt im Frontalsystem absinken und so zur Erneuerung des globalen Tie- fenwassers beitragen, ohne im Weddellmeer, dem traditionell angenommenen Wassermassenbildungsgebiet, jemals Bodenwasser gewesen zu sein. Die tiefen Komponenten des Weddellmeerwassers ströme am Südscotiarück nach Osten und dringen durch Spalten in unterschiedlichen Tiefen nach Norden vor, wo sie die tiefen Becken des Atlantischen und des Indischen Ozeans erreichen.

Am Meridian von Greenwich findet der zonale Austausch zwischen Wassermassen statt, die im östliche Weddellmeer durch Zustrom aus dem Zirkumpolarstrom mo- difiziert werden und solchen, die aus dem westlichen Weddellmeer zurückström und neugebildetes Bodenwasser enthalten. In den vergangenen Jahren wurde eine Erwärmun des aus dem Zirkumpolarstrom stammenden Warmen Tiefen- Wassers und des neugeformten Weddellmeer-Bodenwassers gemessen. Diese Entwicklung konnte weiter verfolgt werden, aber es sind deutliche regionale Unter- schiede aufgetreten. So ist im westlichen Weddellmeer noch eine weitere Erwär mung und Salzgehaltszunahme zu beobachten, währen es im Inneren zu einer Abkühlun gekommen ist. Die Übergangszon zum Antarktischen Zirkumpolar- Strom hat sich im Vergleich zu den Messung von 1992 und 1996 nach Süde ver-

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schoben, so da mit einem weiteren Erwärmungsschu im inneren Weddellmeer zu rechnen ist.

Die regionale Verlagerung der Variationen soll in der zukünftige Auswertung Auf- schluà darübe geben, ob lokale Veränderunge der Eis-Ozean-Atmosphären Wechselwirkung die Ursache sind, oder, ob Veränderunge des Einstroms aus dem Zirkumpolarstrom eine Rolle spielen.

Das Programm enthielt vier regionale Komponenten: Untersucht wurden der Ausstrom aus dem südliche Weddellmeer in die Weddell-Scotia-Konfluenz, der Austausch zwischen Weddellmeer und dem Antarktischen Zirkumpolarstrom im Bereich der Weddell-Scotia-Konfluenz, der Austausch zwischen dem östliche und westlichen Weddellmeer übe den Meridian von Greenwich und die Struktur des Antarktischen Zirkumpolarstroms auf dem Meridian von Greenwich. Dazu wurden hydrographische Schnitte mit einer CTD-Sonde (Conductivity/Temperature/Depth), einem Kranzwasserschöpfe und einem ADCP (Akustischer Doppler-Profilstrom- messer) ausgeführt Sauerstoff, Nährstoff und die Spurenstoffe Freon-11, Freon- 12, Freon-113 und C C L sowie Tritium, 3He, und He wurden als zusätzlich Infor- mation zur Charakterisierung der Wassermassen und der Ausbreitungsprozesse herangezogen. Zusätzlic wurden Strömungsmesserverankerunge auf dem Meri- dian von Greenwich und im westlichen Weddellmeer aufgenommen und wieder ausgelegt.

Die Arbeiten im Rahmen der physikalischen Ozeanographie sind ein Teil des inter- nationalen DOVETAIL (Deep Ocean VEntilation Through Antarctic Intermediate Layers) Projekts, das im Rahmen des von SCOR (Scientific Committee of Oceano- graphic Research) betreuten iAnzone Programms stattfindet. In diesem Zusam- menhang wurden die Gerät der Verankerungen im westlichen Weddellmeer von der Universitat Politecnica de Catalunya in Barcelona, Spanien bereitgestellt.

Die Boden- und Tiefenwasserbildung träg zur Aufnahme des Ozeans von atmo- sphärische CO2 bei. Allerdings wird im Weddellmeer durch den Auftrieb von CO2- haltigem Tiefenwasser aus dem Nordatlantik CO2 an die Atmosphär abgeben, wenn dies nicht durch die Abkühlun des aufquellenden Wassers in der ozeani- schen Deckschicht und die Eisbedeckung verhindert wird. Die biologische Produk- tion entzieht der Deckschicht das eingebrachte CO2 und beförder es als absinken- des Material in größe Tiefen. Die relative Intensitä der unterschiedlichen Pro- zesse bestimmt die Rolle des Weddellmeers als Quelle oder Senke fü atmosphäri sches CO2. Deshalb sollen Messungen der einzelnen Komponenten des CO2-Sy- stems dazu beitragen, diese Vorgäng zu quantifizieren.

Im Rahmen eines geochemischen Programms wurden Proben genommen, um die Aussagekraft von Methan als Wassermassen-Tracer zu untersuchen. Methan ist allerdings nicht konservativ, da die Konzentration des Gases durch mikrobielle Oxi- dation veränder wird. Die Umsetzung des in den Ozean aus der Atmosphär ein- getragenen Methans soll mit Hilfe der Messung des isotopischen Signals der sta- bilen Kohlenstoffisotope im gelöste Methan untersucht werden. Währen die At- mosphär eine gleichbleibende isotopische Signatur zeigt, findet bei der mikro- biellen Oxidation eine starke Fraktionierung statt, bei der die leichten Kohlenstoff-

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isotope bevorzugt verbraucht werden. Ferner wird angestrebt, Modelle fü den Methankreislauf in höhere Breiten zu entwickeln.

Im Rahmen der Meereisuntersuchungen wurden meteorologische Daten zusam- men mit Infrarot-Fernerkundungsdaten von Satelliten erfaßt um einen neuen Algo- rithmus zur Wolkenmaskierung zu entwickeln.

Das mikrobiologische Programm konzentrierte sich auf den Beitrag der Bakterien- Lebensgemeinschaften zum Kohlenstoff-Umsatz in polaren Breiten im Herbst.

Dazu soll die Elementverteilung in den Bakterien mit Röntgen-Mikroanalys ermit- telt und die Konzentration des gelöste organischen Kohlenstoffs gemessen wer- den. Die mikrobielle Besiedelung in der Wassersäul absinkender Partikel ("marine snow") wird an Wasserproben untersucht, aus denen Reinkulturen von heterotrophen Bakterien isoliert wurden. Sie ermögliche die Zählun der Bakteri- enzellen, die Aggregate besiedeln und die in der freien Wassersäul vorkommen.

Das Benthosprogramm des vorhergehenden Abschnitts wurde mit der Hälterun von Organismen fortgeführt um mit Laborexperimenten die Aufnahme und Abgabe von Silikat durch Schwämm und Schwammnadelmatten zu messen und damit ei- nen Beitrag zur Untersuchung des Silikatshaushalts zu leisten.

Die Forschungsarbeiten begannen mit einem XBT-Schnitt durch die Drakestraße Am 1. April erreichten wir das Hauptarbeitsgebiet im nordwestlichen Weddellmeer.

Dort erfolgte die erste Verankerungsaufnahme und ein CTD-Schnitt von der Join- villeinsel. nach Südosten Am Abend empfingen wir die Meldung, da drei Perso- nen mit einem Schlauchboot an der Südküs von Laurie Island in der Scotia Bay vermiß werden. Entsprechend unserer Position und den Eisbedingungen wäre wir so spä vor Ort gewesen, da der argentinische Seerettungsdienst unser Hilfs- angebot ablehnte. Der argentinische Eisbrecher "Almirante Irizar" war bereits auf dem Weg und eine Suche mit Flugzeugen war eingeleitet. Am 11. April folgte die Meldung, da das Schlauchboot an der Nordküst in der Browns Bay gefunden worden war, und die Suche fortgesetzt würde Als wir Flugdistanz zu Laurie Island erreicht hatten, beteiligten wir uns deshalb mit dem Helikopter an der Suchaktion.

Sie wurde beendet, als das Wetter keine Flüg mehr zuließ Bei den Vermißte handelte es sich um 3 Stationsmitglieder der argentinischen Station "Orcadas", die mit einem Schlauchboot um die Insel gefahren waren. Der Stationsleiter befand sich unter den Vermißten Da im Schlauchboot Ausrüstungsgegenstän gefunden wurden, nimmt man an, da die Vermißte an Land gegangen und dort entweder verunglück sind, oder aber, da das Schlauchboot abgetrieben ist. Leider konnte die Suchaktion nicht die erhoffte Hilfe bringen. Die Forschungsarbeiten wurden durch die Suchaktion nicht beeinflußt da der Helikopter von der "Irizar" aus operie- ren konnte.

Die Messungen im westlichen Weddellmeer dauerten bis zum 22. April. Die Eisbe- dingungen entsprachen den herbstlichen Verhältnissen Sie waren weitgehend durch den Transport von ältere Schollen aus dem südliche Weddellmeer be- stimmt, die von Neueis unterschiedlicher Stärk eingeschlossen waren. Die domi- nierenden Südwestwind lockerten zusammen mit dem Strom des Weddellwirbels die geschlossenen Felder meist auf, so da die Arbeiten wie geplant durchgeführ werden konnten. Währen der Marschfahrt zur Neumayer-Station erreichte der Wind am 26. April Orkanstärke Die schwere See, die übe das Deck spülte rià die Tü eines Laborcontainers ab, der auf dem Arbeitsdeck stand. Um die Abdichtung

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des Containers zu ermöglichen mußte wir beidrehen. Der entstandene Schaden konnte soweit repariert werden, da die Messungen der Nährstoff fortgesetzt wer- den konnten. Die anhaltenden Winde mit einer südliche Komponente bewirkten eine starke Abkühlun und damit verbunden erhebliche Neueisbildung. So wurde der Eisrand am 26. April bei 66OlO'S, 21°00' weit nördliche angetroffen als er- wartet. Doch der starke Wind zog das Eisfeld auseinander, so da wir ohne beson- dere Anstrengungen in die Atkabucht gelangen konnten.

Am Morgen des 28. April erreichten wir die mit jungem Eis bedeckte Atkabucht bei schlechter Sicht und starkem Wind. Gegen Mittag verbesserten sich die Wetterver- hältniss soweit, da der Helikopterbetrieb aufgenommen werden konnte. Bei Sonnenschein und guter Sicht erfolgten am Nachmittag die Versorgungsflüge um den Stationsarzt der vergangenen Uberwinterung an Bord zu nehmen und einige Kisten mit Material und Lebensmitteln anzuliefern. Zusätzlic war der Besuch der Überwintere auf der "Polarstern" und der Fahrtteilnehmer auf der Station möglich Die Forschungsarbeiten wurden am 29. April am Meridian von Greenwich fortge- setzt, wo wir in der Näh der Schelfeiskante die südlichst Station in der Küsten polynja ausführten Sie hatte sich durch den Ostwind im Lee der nach Norden her- ausragenden Schelfeiszunge in einem dichten Schollenfeld mit starken Uber- schiebungen gebildet. Die Schollen aus jungem Eis waren erst wenige Meter groà und die aus altem schon zerrieben. Daher konnten wir zwei Bojen nicht wie geplant auslegen. Am 30. April überschritte wir bei 69O15'S die Eisgrenze nach Norden.

Die Arbeiten auf dem Schnitt verliefen trotz der anhaltend starken Winde zügig Sieben Verankerungen wurden aufgenommen und sechs neu ausgelegt. Die Ver- ankerung auf der Maudkuppe konnte wegen der Wetterbedingungen nicht mehr ausgelegt werden. Bei 60° wurde ein Schnitt nach Südweste begonnen, um den in diesem Gebiet vermuteten Rückstro des Weddellwirbels zu messen. Dieser Schnitt mußt abgebrochen werden, da die Wetterbedingungen die Fortsetzung aussichtslos erscheinen ließen Ab 57OS wurden XBTs geworfen, um das Fronten- System des südliche Ozeans mit der notwendigen horizontalen Auflösun zu er- fassen. Die Weddellfront wurde südliche als auf frühere Schnitten gefunden. Das verstärkt Vordringen von Zirkumpolarem Tiefenwasser führt zu einer deutlichen Erwärmun auf der Südflank des Südwestindische Rückens Bei der Durchque- rung des nördliche Arms des Weddellwirbels wurden verhältnismäà wenige und nur sehr stark angegriffene Eisberge angetroffen, so da die geplante Ausbringung einer Markierungsboje nicht möglic war.

Die Arbeiten wurden bis 48's auf dem Meridian von Greenwich fortgesetzt. Von dort aus schwenkten wir nach Nordost. Die letzte Station Nr. 136 an der Subtro- penfront erfolgte am 21. Mai bei 39¡25'S 11 O48'E. Die XBT-Würf und ADCP-Auf- zeichnungen wurden an der 200-sm-Grenze eingestellt. Die Reise endete am 23.

Mai 1998 in Kapstadt.

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WEDDELL

WTH POLAR CRCLE

:-P

T l C A

1

*-.

-

%."- V -

PFS POLARSTERN .,M .,za.

CRUISE ANTXVl4

P W T A ARENAS - NEUMAYER - CAPETOWN MARCH 26th T 0 MAY 23rd. 1998

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2. Wissenschaftliche Untersuchungsprogramme

2.1 . 1 Wetter- und

Rüdige Hartig und Herbert Köhle (DWD)

In der Nacht zum Sonntag, den 29.03.98, verlieà "Polarstern" Punta Arenas. Bei Überraschen guten Bedingungen, West bis Nordwest 4 bis 5 Bft und zeitweiligem Sonnenschein, durchquerte "Polarstern" die - wegen der Sturmhäufigkei gefürch tete

-

Drakestraß und erreichte am 01.04.98 die Antarktische Halbinsel.

01.04.98 bis 1 1 .04.98, West- chnitt von der Spitze der Antarkti- schen Halbinsel in das zentrale Weddellmeer bis 66OS, 25OW

Die synoptische Situation dieses Abschnitts war gepräg vom wiederholten Durch- zug kleinerer Randtiefs, die in der Regel von einem Zentraltief übe der Bellings- hausensee erzeugt wurden, sich im Lee des Nordteils der Antarktischen Halbinsel ablösten und ostwärt zogen. Uber dem Meereis zeigten diese Tiefs ver-gleichs- weise geringe Wetteraktivität Im Osten, übe den "warmen" eisfreien Gebieten, intensivierten sie sich dann und brachten mehrfach Schneefall. Karfreitag und Ostersamstag erreichte der Wind Sturmstärke sonst dominierten westliche Winde mit Stärke zwischen 4 und 6. Das Temperaturniveau bewegte sich zwischen -2O und -12' C. Meereis wurde etwa zwischen 50 und 40° angetroffen, mit stärkste Bedeckungsgrad von etwa 80% Eis, davon ca. 50% mehrjährige Alteis mit bis zu 3 m Dicke.

Repräsentativ klimatologische Daten fü das Untersuchungsgebiet liegen nicht vor. Die Daten der Wetterstationen auf der Halbinsel sind stark durch orographi- sche und lokale Effekte beeinflußt die Südorkney liegen weit in der Westwind- Zone. Beide könne daher nicht als Vergleichsdaten herangezogen werden. Eine grobe Vorstellung der zu erwartenden Wetterverhältniss liefert "The Antarctic Pi- lot", 4. Edit. 1974, Part C, Chap.1, 66ff. Danach wird das Wetter zwischen 55O und 65's durch wandernde Tiefdruckgebiete bestimmt, die einen etwa gleich große Anteil von West- und Ostwinden mit mittleren Windgeschwindigkeiten kleiner 5 Bft erzeugen. Die mittleren Tagestemperaturen in der Region liegen zwischen knapp übe O° im Sommer und -15OC im Winter. Ostwinde wurden von uns kaum beob- achtet, andere signifikante Abweichungen von den bislang beobachteten Bedin- gungen sind aber nicht erkennbar.

12.04.98 bis 21.04.98, Weddell- cotia-Konfluenz (Rund um d i e Sudorkneys)

Eine Süd/Südwest-Wetterla lenkte währen der ersten Arbeitstage Polarluft mit Windstärk 4 bis 7 Bft in unser Seegebiet. Dabei sank die Temperatur auf Werte um -1OoC. In den durchbrochenen Eisschollenfeldern bildete sich rasch dünne Neueis. Der Bereich rund um die Südorkney zeigte sich - von einzelnen Eisber- gen abgesehen

-

eisfrei. Etwa zur Mitte dieses Teilabschnitts stellte sich die Wet- terlage auf eine kräftig West-INordwestlage um. Im Mittel mit Bft 7 strömt feuchte

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und recht milde Luft heran. Dabei stieg die Temperatur auf Werte von knapp übe O° und es bildete sich übe dem kältere Wasser anhaltender dichter Nebel, aus dem zeitweise Sprührege fiel.

Nach den klimatologischen Werten der Station "Islas Orcadas Sur" (Periode 1971 180) sind im April sechs Nebeltage zu erwarten; wir hatten drei Nebeltage. Die Windmessungen von "Polarstern" zeigen (Abb. 2), da Nordwestwinde und Wind- stärke um 6 Bft vorherrschten. In Abb. 3 sind diese Werte den April-Klimawerten der Station "Islas Orcadas Sur" gegenübergestellt Daraus ergibt sich, da die wäh rend unserer Reise beobachteten Süd- Südwest und Westwinde vom klimatologi- schen Erwartungswert abweichen. Die Nordrichtungen entsprechen dagegen den Klimawerten. Außerde traten im Durchschnitt höher Windgeschwindigkeiten auf, als zu erwarten gewesen wäre Ostliche Winde wurden kaum beobachtet, bleiben deshalb bei dieser Interpretation unberücksichtigt

22.04.98 bis 28.04.98, Marschfahrt zur Neumayer-Station

Währen dieser Zeit bestimmten kräftig Südwestwind (im Mittel 5 bis 7 Bft) das Wetter. In der Nacht vom 25. auf den 26.04.98 intensivierte sich ein Tief mit dem Ubertritt vom Meereis zum offenen Wasser derart, da fü einige Stunden schwerer Sturm mit Windstärke bis 10 Bft und Böe bis 12 Bft tobte. Die Südwestlag lenkte polare Luftmassen übe das vereiste Weddelimeer nordostwärts Darin gab es so- wohl heitere, als auch bewölkt Abschnitte und es herrschte Frost zwischen -1 0 und -15OC. Auf diesem Streckenabschnitt war etwa 70% einjähriges etwa 20%

mehrjährige Eis, sowie ca. 10% offenes Wasser zu beobachten.

29.04.98 bis 21.05.98, Schnitt entlang dem Null-Grad-Meridian

An der antarktischen Küstenlini dominierten Südostwindrichtunge mit Stärke um 7 Bft. Da bereits nördlic von 69OS offenes Wasser vorlag, erzeugte der Wind einen Seegang von etwa 3 m. Die Temperaturen lagen zwischen -6' und -1 1°C Nach Norden hin gewann zunehmend die Westwinddrift Uberhand, so da West- und Nordwestwinde vorherrschten. Auf diesem Abschnitt waren die Windge- schwindigkeiten deutlich zu hohen Werten hin verschoben, mit einem signifikanten Sturmanteil von mehr als 8 Bft (Abb. 4). Dies ist der Jahreszeit angemessen. Aller- dings sind wir auch von schweren Stürme mehr als 10 Bft verschont geblieben.

Diese Winde erzeugten einen mittleren Seegang von etwa 6 m. Bei längere stür mischen Abschnitten wurden auch signifikante Wellenhöhe um 10 m beobachtet.

Ab etwa 60° waren Wasser und Lufttemperaturen durchweg übe O°C Bis etwa 55's waren noch vereinzelt Eisberge zu beobachten, Meereis gab es zu dieser Zeit im Untersuchungsgebiet noch nicht.

21.05.98 bis 23.05.98, Rückfahr nach Kapstadt

Auf der Rückfahr nach Kapstadt gelangten wir in die subtropische Hochdruckzone.

Dementsprechend herrschte auf dem letzten Teilstüc heiteres bis wolkiges Wetter, westliche Winde zwischen 4 und 7 Bft und stetig auf 15' bis 20° ansteigende Temperaturen. Am 23.05.98 erreichte "Polarstern" Kapstadt.

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Bordwetterwarte Polarstern ANT XV/4

Polarstern Bordwetterwarte ANT XV/4

Windforces i n Beaufort

Abb. 2: Häufigkeitsverteilun der Windrichtung und der Windstärke Beobachtungen der "Polarstern" vom 12. bis zum 21.04.98.

Fig. 2: Frequency distribution of wind direction and force. "Polarstern"

observations from 12 to 21 April 1998.

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Bordwetterwarte Polarstern ANT XV/4

... ; ... ; ... ; ...; ... 4 ... < ...: ...; ...

N NE E S E S SW W NW Calm

Winddirection

Bordwetterwarte Polarstern ANT XVj4

N ' N E z E ' S E ' S W ~ ' C a l m

Winddirection

Abb. 3: Korrelation zwischen Windrichtung und -geschwindigkeit. Vergleich der Beobachtungen der "Polarstern" (12.-21.04.98) mit klimatologischen Daten der Station "Islas Orcadas Sur" (Periode 1971 bis 1980) fü April.

Fig. 3: Correlation between wind direction and wind speed. Comparison of Polarstern" observations (12 to 21 April 1998) versus climatological data of the Islas Orcadas Sur" weather station (period 1971 to 1980) for April.

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Bordwetterwarte Polarstern ANT XV/4 Observation Greenwich M e r i d i a n

N N E E SE S SW W NW Var

Winddirection

Polarstern Bordwetterwarte ANT XV/4 Observation G r e e n w i c h M e r i d i a n

0 L 2 3 4 5 6 7 8 9 L O L L 1 2

Windf orces i n Beaufort

Abb. 4: Häufigkeitsverteilun der Windrichtung und der Windstärke Beobachtungen der "Polarstern" vom 29.04. bis zum 16.05.98 entlang dem Greenwich Meridian zwischen 50 und 70°S

Fig.4: Frequency distribution of wind direction and force. Observations of Polarstern" from 29 April to 18 May 1998 along the Greenwich Meridian between 50 and 70°S

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2.1 . 2 Val idierung von Wol kenidentifizierungsalgorithmen Norbert Schlüte (IUPF)

Der Fahrtabschnitt diente zur Datensammlung und zum ersten Test von Algorith- men fü das Projekt HYPAM C (Fernerkundung von hydrometeorologischen Para- metern mit Mikrowellenradiometrie in polaren Gebieten). Das Ziel des DFG-Projek- tes ist die Entwicklung eines Wolkendetektionsalgorithmus, der auf Infrarot- und Mi- krowellendaten beruht.

Dazu wurden Satellitendaten der beiden Satellitentypen DMSP (Defense Meteoro- logical Satellite Program) und NOAA (National Oceanographic and Atmospheric Administration) aufgenommen. Die DMSP-Satelliten besitzen die Sensoren OLS (Operational Linescan System, 2 Kanäl im sichtbaren und infraroten Spektralbe- reich), SSMII (Special Sensor Microwave lmager, 7 Kanäl im Mikrowellenbereich) und die Mikrowellensondierer SSM/T1 (Special Sensor Microwave Temperature) und SSMlT2 (Special Sensor Microwave Water Vapor), die zur Berechnung von Atmosphärenprofile genutzt werden. Die NOAA-Satelliten weisen den Sensor AVHRR (Advanced Very High Resolution Radiometer) mit 5 Kanäle im sichtbaren und infraroten Spektralbereich auf. Insgesamt wurden 230 DMSP- und 160 NOAA- Überflü gespeichert. Um den Uberblick übe diese Datenmengen (ca. 20 GByte) zu erleichtern, wurde ein Katalog mit Bildern der sichtbaren und infraroten Kanäl sowie Eiskonzentrationsbilder erstellt. Beispiele sind in Abb. 5 und 6 gegeben.

Weiter wurden meteorologische Daten gesammelt, die zur Analyse der Satelliten- daten genutzt werden können So wurden neben den tägliche Radiosondenauf- stiegen 37 zusätzlich durchgeführt Diese fanden jeweils zeitgleich mit DMSP- Uberflüge statt, um die zeitlichen Variabilitä der Atmosphär zu berücksichtigen Die Radiosonden messen Profile der Lufttemperatur, der relativen Feuchte und des Windes in Höhe bis zu etwa 33 km. Zur Validierung der Radiosondenaufstiege wurde außerde ein Helikopterflug durchgeführt auf dem die Höhe der Wol- kenober- und untergrenzen gemessen wurden. Weiter wurden die Wetterkarten und die stündliche Wetterbeobachtungen (Wolken, Niederschlag, Meereis, Wind) gesammelt.

Den Schwerpunkt der Analysen an Bord bildete die Anwendung verschiedener Algorithmen zur Wolkendetektion mit Infrarotdaten sowie zur Eiskonzentrations- bzw. Eiskantenberechnung mit Mikrowellendaten. Es zeigte sich, da die ent- wickelten Algorithmen erste, vielversprechende Ergebnisse liefern, jedoch noch weitere Analysen notwendig sind. Zusätzlic wurden noch wolkenfreie Szenen von Satellitenaufnahmen genutzt, um einen kürzlic am Larsen-Schelfeis abgebro- chenen Eisberg zu identifizieren. Die Daten der Radiosonden konnten schon wäh rend der Fahrt mit den zeitgleichen Infrarotbildern verglichen werden. Die Wol- kenobergrenzentemperaturen zeigten vor allem fü homogene Wolkengebiete eine gute Ubereinstimmung. Es sind jedoch noch weitere Analysen notwendig, um das Datenpotential zu nutzen. Ausgewählt Infrarotbilder sollen visuell klassifiziert und zum Trainieren eines neuronalen Netzes zur automatischen Klassifikation genutzt werden. Zudem soll in die Auswertungen eine Bildfolgenanalyse einbezogen werden, um die unterschiedliche Dynamik von Wolken und Meereis zu berücksich tigen. Die Radiosondendaten bilden zusätzlic eine Grundlage zur Auswertung der Daten der Sensoren SSM/T1 und SSM/T2.

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Abb (unt Fig.

(bot

I. 5: Eisbedeckung des Weddellmeers am 01.04.98 (oben) und am 10.l en), berechnet mit Daten des Mikrowellensensors SSMII.

5: Ice coverage of the Weddell Sea on 1 April 1998 (top) and on 10 April tom), calculated using data of the microwave radiometer SSMII.

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Abb. 6: Eisbedeckung des Weddellmeers am 25.04.98 (oben) und am 28.04.98 (unten), berechnet mit Daten des Mikrowellensensors SSMII.

Fig. 6: Ice coverage of the Weddell Sea on 25 April 1998 (top) and on 28 April 1998 (bottom), calculated using data of the microwave radiometer SSMII.

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durch eine Verlagerung der Weddellfront verursacht werden. Die Messungen ha- ben gezeigt, da die Weddellfront gegenwärti südliche liegt als 1992 und 1996, was zu einer deutlichen Erwärmun des Zirkumpolaren Tiefenwassers übe der Südflank des Südwestindische Rücken geführ hat.

Von besonderer Bedeutung ist die Auswirkung dieser Veränderunge auf die Sta- bilitä der Wassersäul und die Eis-Ozean-Atmosphären-Wechselwirkun westlich der Maudkuppe. Dort wurde in den Siebziger Jahren eine riesige Polynja beob- achtet, die zur Bildung von Tiefenwasser im offenen Ozean geführ hat. Der Wech- sel der Wassermassenbildung im Weddellmeer von Prozessen auf dem Schelf und am Kontinentalabhang zu solchen im offenen Ozean ist ein Vorgang, der abrupte Veränderunge der thermohalinen Zirkulation bewirken könnt und möglicher weise Auswirkungen auf großräumi Klimaveränderunge hat.

Die Arbeiten im Rahmen der physikalischen Ozeanographie sind ein Teil des inter- nationalen DOVETAIL (Deep Ocean VEntilation Through Antarctic Intermediate Layers) Projekts, das im Rahmen des von SCOR (Scientific Committee of Oceano- graphic Research) betreuten iAnzone Programms stattfindet. In diesem Zusam- menhang wurden die Gerät der Verankerungen im westlichen Weddellmeer von der Universitat Politecnica de Catalunya in Barcelona, Spanien bereitgestellt.

Arbeiten auf S e e

Das Programm umfaßt Messungen vom Schiff aus mit der CTD-Sonde verbunden mit Wasserschöpfer (Conductivity, Temperature, Depth), XBTs (Expendable Ba- thythermograph) und einem schiffsgebundenen sowie einem am Draht gefierten ADCP (Acoustic Doppler Current Profiler) (Appendix 2). Um Langzeitmessungen zu erhalten, wurden 12 Verankerungen mit Meßgerät aufgenommen und 10 ausge- legt (Appendix 1). Zusätzlic wurden 6 Einweg-Verankerungen ausgebracht. Re- gional gliedern sich die Untersuchungen in vier Komponenten:

1. Zur Bestimmung des Ausstroms aus dem südliche Weddellmeer in die Weddell- Scotia-Konfluenz wurde ein hydrographischer Schnitt von der Joinvilleinsel nach Südoste mit 28 Stationen aufgenommen (Abb. 7a und 8). Dieser Schnitt wird im folgenden als Joinville-Schnitt bezeichnet. Er stellt die fünft Wiederholung seit 1989 dar. Auf dem Schnitt wurden 5 Verankerungen aufgenommen und 3 aus- gelegt (Abb. 7b und 17; Appendix 1, Tab. 1 und 2).

2. Zur Bestimmung der Wassermasseneigenschaften der Weddell-Scotia-Konflu- enz wurden zwei nahezu meridionale hydrographische Schnitte östlic und west- lich der Südorkney-Insel mit 39 Stationen aufgenommen (Abb. 7a, 9, 10). Diese Schnitte werden im folgenden als Südorkney-Ostschnit und Südorkney-West schnitt bezeichnet. Am Durchgang zwischen dem Powellbecken und der Scotiasee entlang dem Südscotiarück wurden auf einem Schnitt 7 CTD-Stationen ausge- führ (Abb. 7a, 11) und 6 Einweg- sowie eine konventionelle Verankerung ausge- legt (Abb. 7b und 18; Appendix 1, Tab. 2). Dieser Schnitt wird im folgenden Powell- becken-Randschnitt bezeichnet.

3. Der Austausch zwischen dem östliche und westlichen Weddellmeer wurde auf einem meridionalen hydrographischen Schnitt entlang dem Meridian von Green-

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wich von der Schelfeiskante bei 6g038.5'S bis 55OS mit 38 Stationen (Abb. 7a und 12) gemessen. Er war 1992 und 1996 schon einmal ausgeführ worden. Auf dem Schnitt wurden 7 Verankerungen aufgenommen und 6 ausgelegt (Abb. 7b und 19;

Appendix 1, Tab. 3 und 4).

4. Der Antarktische Zirkumpolarstrom wurde vom nördliche Rand des Weddellwir- bels bis zur Subtropenfront mit einem hydrographischen Schnitt vermessen (Abb.

7a und 12). Er liegt von 55's bis 48's entlang dem Meridian von Greenwich, bei 48's dreht er nach Nordost und endet bei 3g025'S, 11 O48'E. Zur besseren Lokali- sierung der Fronten wurden ab 57's hochauflösen XBTs geworfen (Abb. 13 und 16).

Die hydrographischen Arbeiten wurden mit CTD-Sonden und Auslöseeinheite der Wasserschöpfe der Firma Falmouth Scientific Inc. (FSI) ausgeführt Es wurden zwei Gerät vom Typ Triton ICTD mit den Seriennummern SN 1347 und SN 1360 eingesetzt. Als Wasserschöpfe kam ein Gerä mit 21 12-I-Flaschen der Firma Ge- neral Oceanics zum Einsatz, das zur Benutzung eines ADCPs umgebaut worden war. Die Kontrolle der Schöpferauslosun erfolgte mit 7 elektronischen Umkipp- druckmessern und 7 elektronischen Umkippthermometern.

Die Genauigkeit der Temperatur und Druckmessungen ist durch Laborkalibrierun- gen vor und nach der Reise gewährleistet Da die CTDs mit jeweils zwei Tempe- ratursensoren ausgerüste sind, wurde die Stabilitä der Sonden durch den Ver- gleich der beiden Sensoren überwacht Fü beide Sonden wurden vor und nach der Reise Temperaturkalibrierungen am Scripps Institution of Oceanography aus- geführt Sie ergaben im relevanten Temperaturbereich eine Drift von weniger als 1 mK. Daher wurden die Koeffizienten der Kalibrierung vor der Reise verwendet.

Zusätzlic wurden zur Überprüfu an Bord 7 elektronische Umkippthermometer eingesetzt, die beim Hersteller (SIS Sensoren Instrumente Systeme GmbH, Kiel) kalibriert worden waren. Der Vergleich der Sondenwerte mit denen der Um- kippthermometern ergab keine erkennbaren Abweichungen, so da die Genauig- keitsabschätzun der Temperaturdaten auf der Laborkalibrierung beruht. Berück sichtigt man die durch Rauschen notwendigen Korrekturen, so kann eine Genauig- keit von 2 mK angenommen werden.

Außerde wurde fü beide Sonden vor und nach der Reise eine Druckkalibrierung am Scripps Institution of Oceanography ausgeführt Zur UberprŸfun an Bord

wur-

den 7 elektronische Umkippdruckmesser eingesetzt. Eine signifikante Abweichung wurde nicht festgestellt. Die Korrektur liegt bei 2 dbar. Die Kalibrierung der Druck- Sensoren stellt eine Genauigkeit von besser als 2 db sicher.

Die elektrische Leitfähigkei wurde auf der Grundlage der Salzbestimmung der Wasserproben korrigiert. Dazu wurde IAPSO Standardseewasser der P-Serie Nr.

P1 33 verwendet. An den Wasserproben wurden 2449 Salzgehaltsmessungen mit einem Guildline Autosal 8400B ausgeführt Der auf der Grundlage der Schöpfer werte korrigierte Salzgehalt erreicht eine Genauigkeit von 0,002.

Zusätzlic wurde an den CTD-Sonden ein Altimeter der Firma Benthos Undersea Systems Technology Inc. zur Bestimmung des Bodenabstands und ein Transmis- siometer mit 25-cm-Lichtstrecke der Firma SeaTech Inc. eingesetzt. Das Transmis-

(21)
(22)

Vorläufig Ergebnisse

Die Messungen auf dem Joinville-Schnitt im Ausstrom aus dem südliche Wed- dellmeer in die Weddell-Scotia-Konfluenz zeigen Strukturen vergleichbar mit frühe ren Aufnahmen (Abb. 7a und 8). Das Oberflächenwasse ist der Jahreszeit ent- sprechend noch relativ warm. Allerdings hat sich die Sprungschicht vom Winter- wasser zum Warmen Tiefenwasser im Vergleich zu 1996 abgesenkt, so da in die- sem Niveau eine Abkühlun eingetreten ist. Der Absenkung der Sprungschicht am Rand des Wirbels entspricht die Verstärkun des Randstroms. Das Warme Tiefen- wasser hat sich im Bereich des oberen Kontinentalabhangs seit 1996 weiter er- wärmt mit Maximalwerten im Kern von 0 , l K. Die Erwärmun ist zwischen Station 16 und 19 unterbrochen, wo sich die gesamte Wassersäul mit Ausnahme des Oberflächenwasser abgekühl hat. Dies steht mit der Intensivierung der Wirbelzir- kulation im Einklang, da in diesem Bereich der Randstrom nach Norden in das Po- wellbecken strömt Seine Verstärkun kann die Verlagerung des Kaltwasserdoms nach auße bewirken. Die Bodenwasserschicht am Hang ist sehr starken räumli chen Variationen unterworfen, so da eine endgültig Bewertung mögliche Ver- änderunge noch nicht erfolgen kann.

Die zwei Schnitte östlic und westlich der Südorkney durch die Weddell-Scotia- Konfluenz (Abb. 7a, 9 und 10) zeigen ein Band mit Warmem Tiefenwasser wärme als 0,6OC, das in das Powellbecken eindringt und entlang dem Kontinentalabhang der Südorkney nach Südoste zurückgefüh wird. Die Temperaturzunahme im Warmen Tiefenwasser ist auf dem Joinville-Schnitt zwischen Station 19 und 21 re- lativ stark, da hier der südlich Teil des Randstroms aus dem Powellbecken zu- rückströ und das Plateau der Südorkney südlic umrundet. Auf dem Südor kney-Ostschnitt liegt das Stromband zwischen den Stationen 34 und 38 (Abb. 9).

Uber dem Rücken der die Verlängerun der Joinvilleinsel nach Osten darstellt, dringt Bodenwasser in das Powellbecken ein und erfüll die bodennahen Schich- ten im Becken mit Wasser, das kälte als -l° ist (Abb. 10). Währen derartige Temperaturen auf dem Joinville-Schnitt am Hang unterhalb von 1000 m Tiefe ge- messen werden, treten sie auf dem Südorkney-Ostschnit nicht mehr auf. Die kälte sten Temperaturen von -0.8OC werden hier am Hangfuà gefunden. Auch zwischen dem Powellbecken und der Scotiasee auf dem Powellbecken-Randschnitt werden unterhalb von 1500 m Tiefe nur noch Temperaturen von -0,3OC erreicht (Abb. 7a und 11). Daher müsse die flacheren Teile des Bodenwassers, die westlich des Südorkney-Westschnitt in das Powellbecken eindringen, das Becken westlich des Powellbecken-Randschnitts wieder verlassen. Somit besteht ein direkter Ausstrom von Bodenwasser aus dem Weddellmeer in die Bransfieldstraße

Bodenwasser mit Temperaturen unter -l°C das auf dem Joinville-Schnitt zwischen 1500 und 3000 m Tiefe liegt, tritt weiter nördlic und östlic nicht mehr auf. Da die- ser Wasserkörpe unterhalb der Schwellentiefe liegt, muà er durch Vermischung umgeformt worden sein. Die Aufspreizung der Isolinien am Rand des Powellbek- kens (Abb. 10) deutet an, da von Süde zugeführte Bodenwasser in diesem Becken mit den benachbarten Wassermassen vermischt wird. Folglich enthäl der auf dem Powellbecken-Randschnitt anstehende Wasserkörpe mit -0,3OC in erheb- lichem Ausmaà zugemischtes Bodenwasser. Da diese Wassermasse den Graben nördlic des Powellbeckens bis in 5000 m Tiefe erfüll (Abb. 10), muà ein Teil des Weddellmeer-Bodenwassers das Weddellmeer als Mischwasser durch das Po-

(23)

wellbecken verlassen. Im Niveau des Warmen Tiefenwassers nimmt die Tempera- tur nach Norden ab, was ebenfalls den Ausstrom nach Norden in die Scotiasee nahelegt.

Der Schnitt entlang dem Meridian von Greenwich von der Schelfeiskante bei 6g038,5'S bis 55's zeigt die Struktur des Weddellwirbels mit einem zentralen Dom und dem Absinken der Isolinien zu den Ränder (Abb. 7a und 12). Im Vergleich zu 1996 haben sich die Flanken des Doms aufgestellt. Nördlic der Maudkuppe ist die Neigung besonders stark und weist auf ein kräftige Stromband nach Westen hin.

Die geostrophische Scherung, abgeleitet aus den CTD-Daten, und die Messungen der Strömungsmesse in Verankerung 229 stehen in guter Übereinstimmung Fü einen Streifen von 100 km Breite ergibt sich ein nach Westen gerichteter Volumentransport von etwa 20 Sv. Weitere Transportbeiträg werden von einem schwächere Stromband südlic der Maudkuppe und dem Küstenstro erbracht.

Die Aufsteilung der Isothermen am Rande häng mit der Abkühlun im südliche Teil des Wirbels zusammen.

An der Nordseite des Doms treten mesoskalige Strukturen auf, die wahrscheinlich topographisch erzeugte Mäande des hier nach Nordosten gerichteten Randstroms sind. Die Strukturen vertiefen die Isolinien im Mittel und führe zur Erwärmun der gesamten Wassersäule Das Auftreten derartiger warmer Strukturen bis 58's wurde auf den vergangenen Reisen nicht beobachtet.

Der Schnitt durch den Antarktischen Zirkumpolarstrom vom nördliche Rand des Weddellwirbels bis zur Subtropenfront entlang dem Meridian von Greenwich (Abb.

7a, 12 und 16) zeigt, da nicht nur die Weddellfront sondern auch die Polarfront im Vergleich zu 1992 nach Süde verschoben ist. Dabei könne allerdings auch sai- sonale Effekte eine Rolle spielen. Besonders deutlich ist eine Erwärmun von 0.25 K seit 1992, die am nördliche Hang des Südwestindische Rücken in der Näh des Bodens eine Veränderun des ausströmende Bodenwassers anzeigen könnte

2.2.2 Untersuchungen der akustischen Verankerungsortung Alexeij laremtchouk (AAI)

Ziele

Bei der Verankerungsaufnahme werden akustische Auslöse und Transponder eingesetzt. Währen die Auslösun normalerweise problemlos verläuft ist die Or- tung der Transponder und der Empfang der Signale von den Auslöser häufi nicht möglich Es war das Ziel der Untersuchungen, festzustellen, in welchem Aus- maà das Schiffsgeräusc oder natürlich Störunge der Schallausbreitung eine Rolle spielen.

Arbeiten auf See

Die Funktion der Positionierungssysteme unterschiedlicher Firmen wurde analy- siert. Es zeigte sich, da sich alle Gerät ähnlic verhalten, was durch die ähnli chen Eigenschaften der akustischen Signale bedingt ist. Es hat sich außerde ge-

(24)
(25)

schilds ist äußer kompliziert und muà mit Messungen geplant werden. Ein effekti- ver Schutz kann Probleme verursachen, da das geschützt Hydrophon nur Signale senkrecht von unten empfangen könnte Aus diesen Gründe ist der Einsatz eines Schutzschilds wenig erfolgversprechend.

2) Als aussichtsreichste, realistischste und günstigst Möglichkei bietet sich an, die Signalform und Läng des ausgesandten Signals zu modifizieren. Die Verlän gerung der Signaldauer um 1 bis 4 Sekunden vergröße das Signal-Geräusch Verhältni um 20-25 dB und erweitert den Einsatzradius auf 3-6 km. Die Frequenz sollte linear mit der Zeit zunehmen. Bei einem Frequenzumfang von 1 kHz ergibt sich eine Genauigkeit in der Positionsbestimmung von 1,5 m. Die Arbeitsfrequenz sollte im 8-12 kHz Band liegen, da diese einen Kompromià zwischen Signalab- sorption und Schiffsgeräusche darstellt. Bei einer räumliche Auflösun von 1,5 m, benötig man ca. 8000 bins, um eine Reichweite von 12 km abzudecken. Daher sind keine Probleme bei der Digitalisierung zu erwarten.

3) Die Synchronisierung der Uhren des Transponders und der Deckeinheit stellt bei Entfernungsmessungen ein Problem dar, das umgangen werden kann, indem das Signal vom Transponder periodisch gesendet wird. Dies ermöglich eine zu- sätzlich Messung zur Ortsbestimmung, die auch bei fehlender Synchronisierung maximale Genauigkeit erreichen läß Mangelnde Synchronisierung könnt die räumlich Streuung von 55 m bei der Entfernungsmessung mit dem MORS-System währen der Geräuschbestimmun an der Station 49/77 erklären

(26)

Abb. 7a: Lage der hydrographischen Stationen im Weddellmeer.

Fig. 7a: Location of the hydrographical stations in the Weddell Sea.

(27)

Abb. 7b: Lage der Verankerungen im Weddellmeer.

Fig. 7b: Location of the moorings in the Weddell Sea.

(28)

(UM

a O U B P ! P

0 0 t l 00El 0021 0011. 0001 006 008 OOL 009 009 00t' 00E 002 001 0

OOSE

(W) aOuets!P

OOtl OOE1 0021 0011 0001 006 008 OOL 009 009 O O t OOR OOZ 001 0 0005

OOSf

OOOf

OOSE

OOOE Q.

(0

0092

5 -

3

U

000s

OOS 1

000 1.

009

0

(29)

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

distance (km)

. .

distance (km)

(30)

Abb. 9: Vertikalschnitt der potentiellen Temperatur (a), des Salzgehalts (b), des Sauerstoffs in umollkg (C) und des Silikats in pmollkg (d) durch die Weddell-Scotia- Konfluenz von 64'44'S, 39'1 5'W bis 5g015'S, 44'40'W.

Fig. 9: Vertical section of potential temperature(a), salinity (b), oxygen in pmollkg (C) and silicate in umollkg (d) across the Weddell-Scotia Confluence from 64'443, 39'15'W to 59'1 5'S, 44'401W.

(31)

0 100 200 300 400 500 600

distance (km)

(32)

distance (km)

Abb. 10: Vertikalschnitt der potentiellen Temperatur (a), des Salzgehalts (b), des Sauerstoffs in pmollkg (C) und des Silikats in pmollkg (d) durch die Weddell-Scotia- Konfluenz von 5g049'S, 48'13,5'W bis 63'16'S, 50°26'W

Fig. 10: Vertical section of potential temperature(a), salinity (b), oxygen in pmollkg (C) and silicate in pmollkg (d) across the Weddell-Scotia Confluence from 5g049'S, 48'1 3.5'W to 63'1 6's. 50°26'W

(33)

distance (km)

(34)

distance (km)

s 3 a 7 : a

0 i

m s

200

400

600

-

E 800

W

1000 Q.

(D

U 1200

1400

1600

1600

2000

0 20 40 60 80 100 120

distance (km)

Abb. 11: Vertikalschnitt der potentiellen Temperatur (a), des Salzgehalts (b), des Sauerstoffs in umoll1 (C) und des Silikats in umoll1 (d) entlang dem Nordrand des Powellbeckens von 60°30'S 47O25'W bis 60°38'S 50°00'W

Fig. 11: Vertical section of potential temperature (a), salinity (b), oxygen in pmolll (C) and silicate in pmolll (d) along the northern edge of the Powell Basin from 6O03O'S, 47'25'W to 60°38'S 5O0O0'W.

(35)

0

200

400

600

-

800

E

1000 Q -0 0)

1200

1400

1600

1800

2000

distance (km)

s a W

..

s a s

0

200

400

600

-

E 800 1000 n U 0)

1200

1400

1800

1800

2000

0 20 40 60 80 100 120

distance (km)

(36)

40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68

latitude south

40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68

latitude south

Abb. 12: Vertikalschnitt der potentiellen Temperatur (a), des Salzgehalts (b), des Sauerstoffs in pmollkg (C) und des Silikats in pmollkg (d) durch den südliche Ozean von 39' 24,5' S, 11 ' 48'E bis 6g037,5'S, 00' 10'W

Fig. 12: Vertical section of potential temperature(a), salinity (b), oxygen in pmollkg (C) and silicate in pmollkg (d) across the Southern Ocean 39' 24.5' S, 11' 48'E to 69'38.5's.

(37)

40 44 48 52 56 60 64 68

latitude south

40 44 48 52 56 60 64 68

latitude south

(38)

Abb. 13: Lage der XBT-Schnitte.

Fig. 13: Location of the XBT sections.

(39)

Abb. 14: XBT-Schnitt durch den Antarktischen Zirkumpolarstrom in der Drakestraße Fig. 14: XBT section across the Antarctic Circumpolar Current at Drake Passage,

700

0

0 100 200 300 400 500 600 700 800

Distance [km]

Abb. 15: XBT-Schnitt durch den Weddellwirbel von 62028'S3 36O38'W bis 65O45'S, 22O17' W.

Fig. 15: XBT section across the Weddell gyre from 62O28'S, 36'38'W to 65'45'S, 22'17' W.

(40)

Abb. 16: XBT-Schnitt durch den Antarktischen Zirkumpolarstrom von 57OS, 0 bis zur südafrikanische 200-sm-Zone.

Fig. 16: XBT section across the Antarctic Circumpolar Current from 57OS, 0Â to the boundary of the 200-sm Zone of South Africa.

(41)

9 Aanderaa Rotor Current Meter

3 Aanderaa Rotor Curent Meter combined with SBE Seabird CTD

B FSI Acoustic Current Meter with C m

b SBE SeaCat CTD

k Aanderaa \Vater Level Recorder CMR Upward Looking Sonar RDl Moored ADCP

1 Aanderaa Thermistor String

!

Aanderaa CT-St"ng

Abb. 17: Vertikalschnitt durch das südlich Weddellmeer bei Joinville lsland mit den aufgenommenen (oben) und den ausgelegten (unten) Verankerungen .

Fig. 17: Vertical section across the southern Weddell Sea off Joinville lsland with the recovered (top) and the deployed moorings (bottom).

(42)

Abb. 18: Vertikalschnitt entlang dem Durchbruch vom Powellbecken nach Norden von 6O03O'S, 47'25'W bis 60°38'S 50°00' mit den ausgelegten Verankerungen.

Fig. 18: Vertical section along the northern boundary of the Powell Basin from 6O03O'S, 47O25'W to 60°38'S 50°00' with the deployed moorings.

(43)

B FSI Acoustic Cwrent Meter with CTD

b SBE MicroCat CTD k Aanderaa Water Level Recorder 1 CMR Upward Looking Sonx

HDW Sediment Trap Aanderaa Thermistor String . .

Abb. 19: Vertikalschnitt durch das Weddellmeer entlang dem Meridian von Gre- enwich von 55's bis 6g038,5'S mit den aufgenommenen (oben) und den ausge- legten (unten) Verankerungen.

Fig. 19: Vertical section across the Weddell Sea along the Greenwich Meridian from 55's to 69'38.5's with the recovered (top) and the deployed moorings (bottom).

(44)

2 . 2 . 3 Messungen von Spurenstoffen

Klaus Bulsiewicz, Gerhard Fraas, Oliver Huhn, Olaf Klatt, Christian Rodehacke (IUPT)

Ziele und Methoden

FCKWs, Tritium und teilweise ' ~ e sind transiente Spurenstoffe (Tracer) anthropo- genen Ursprungs. Aufgrund der bekannten Zuwachsraten in der Atmosphär und durch den Austausch an der Meeresoberfläch erhäl man Informationen übe die Verteilung der Wassermassen und deren Erneuerung übe Jahre und Jahrzehnte.

Die zeitliche Zunahme der Tracerkonzentrationen im Vergleich zu Daten der Expe- ditionen ANT XI4 (1992) und ANT Xllll4 (1996) soll dazu benutzt werden, um Aus- breitungsprozesse zu bestimmen. Die Tracer ' ~ e und He werden als zusätzlich Informationen zur Charakterisierung der Wassermassen und der Austauschpro- zesse herangezogen.

Auf den hydrographischen Schnitten wurden die FCKWs Freon-11, Freon-12, Freon-113 und CC14 mittels ECD-Gaschromatographie direkt an Bord gemessen.

Zusätzlic zu den Messungen an Bord wurden Wasserproben in Glasampullen eingeschmolzen, die späte an Land analysiert werden. Fü die Messung der Spu- renstoffe Tritium und Helium wurden Proben genommen. Die Heliumproben wer- den direkt im Anschluà an die Reise extrahiert und mittels eines Massenspektro- meters analysiert. Die Tritiumproben werden extrahiert und fü die Dauer eines halben Jahres eingelagert; nach dieser Zeit ist Tritium in ausreichender Menge zu ' ~ e zerfallen, um mit dem Massenspektrometer gemessen werden zu können Arbeiten auf S e e

Auf dem ersten Abschnitt dieser Reise im westlichen Weddellmeer wurde Wasser fü die FCKW- und CC14-Bestimmung von den Wasserschöpfer der Rosette in Glasampullen abgefüll und gemessen. Auf dem Meridian von Greenwich, dem zweiten Abschnitt dieser Reise, von der Schelfeiskante bei 69'24's bis 50°

konnten aufgrund eines Wassereinbruchs in das Freon-Meßsyste und den damit verbundenen Umbauarbeiten nur die FCKWs Freon-11 und Freon-12 gemessen werden.

Neben den an Bord gemessenen FCKWs wurden Proben in Kupferrohren (Helium) und Glasflaschen (Tritium) genommen. Parallel zu den Kupferrohren wurden He- liumproben in Glasampullen abgefüll und eingeschmolzen. Sie dienen unter an- derem als Vergleichsproben fü die in Kupferrohren genommenen Proben. Sollten die Vergleichsmessungen positive Ergebnisse liefern, soll dies ein neues Proben- nahmeverfahren fü die Heliumproben werden.

Insgesamt wurden im Verlauf dieser Reise an 106 Tracerstationen 1600 FCKW- Wasserproben gemessen sowie 850 Standardgas- und Blankmessungen durch- geführt Fü die Messungen an Land wurden insgesamt 1850 Wasserproben ge- nommen, die sich wie folgt aufteilen: an 28 Stationen 350 FCKW-Proben in

(45)

Glasampullen, an 64 Stationen 667 Helium in Kupferrohren, an 33 Stationen 260 Proben Helium in Glasampullen und an 60 Stationen 571 ' ~ e Proben,

Auf dem Greenwich-Meridian bei 64030iS wurde eine Teststation durchgeführt bei der alle Schöpfe in einer Tiefe von 1300 m geschlossen wurden. Da kein FCKW- freies Wasser in dieser Region zu erwarten war (Freon-11 -Konzentration 0,15 pmollkg), konnte der Nullwert der Schöpfe nicht bestimmt werden. Diese Station sowie weitere auf dieser Reise durchgeführt Mehrfachmessungen konnten aber dazu genutzt werden, die Variabilitä durch Kontamination der einzelnen Schöpfe zu überprüfe Aus den gemessenen Daten ist zu schließen da die Schöpfe die FCKW-Proben nicht kontaminierten. Eine weitere Teststation wurde im Kapbecken auf 42OS, 6'4,7'E in einer Tiefe von 3000 m durchgeführt Diese Proben wurden zur Messung an Land in Glasampullen eingeschmolzen. Da hier relativ altes Wasser mit Freon-11-Konzentration C 0,05 pmolkg zu erwarten ist und die Nachweis- grenze der Apparatur bei 2 bis 3 fmolkg liegt, geben diese Messungen einen wei- teren Hinweis auf die Variabilitä durch Schöpferkontamination

Vorläufig Ergebnisse

Auf dem Freon-1 ?-Schnitt durch das Weddellbecken von der Antarktischen Halbin- sel (Joinville Island) nach 25OW kennzeichnen (Abb. 20, oben) hohe FCKW-Kon- zentrationen entlang dem Hang der Antarktischen Halbinsel das neugebildete Bo- denwasser, das nach Norden strömt Zwischen 500 und 2000 m liegt, wie schon bei ANT Xllll4 (1996), das Wasser mit den geringsten Freon-Konzentrationen (CO, 15 pmollkg). Hierbei handelt es sich um relativ altes Wasser mit sehr geringen Erneuerungsraten. Darunter schiebt sich von Osten frisches Wasser mit höhere Konzentrationen (> 0,3 pmollkg bis Ca. 40°W vor.

Der Freon-11 -Schnitt vom Kontinentalabhang (6g01 5's) bis 50° entlang dem Me- ridian von Greenwich zeigt im Vergleich zu 1992 (ANT Xl4) und 1996 (ANT Xllll4), da die 0,2-pmollkg-Isolinie im Zentrum des Weddellwirbels bei 62OS gegenübe 1992 um bis zu 2500 m und gegenübe 1996 um ca. 500 m flacher verläuf (Abb.

20, unten). Durch den Auftrieb im zyklonalen Wirbel füll sich das Weddellbecken weiter von unten her mit freonreichem Wasser auf, das von der Seite einströmt In einer Tiefe von 3500 m, am Kontinentalabhang des antarktischen Schelfs, ist freon- reiches Wasser zu erkennen, welches seine Quelle weiter im Osten hat und bereits auf Reise ANT Xllll4 beprobt wurde. Der Strom von Bodenwasser aus dem westli- chen Weddellmeer, der nach Osten fließt ist als Tiefenwasserkern in 4000 m an der südliche Flanke des mittelozeanischen Rücken zu erkennen. Am südliche und nördliche Hang der Maudkuppe wurden gegenübe ANT XI4 und ANT Xllll4 erhöht FCKW-Konzentrationen gemessen (Freon-11 > 0,6 pmolkg).

Auf dem Schnitt durch das Weddellbecken von 65OS übe das Südorkney-Platea bis 5g030'S wurden unter 4500 m bei rund 64OS FCKW-Konzentrationen fü Freon- 11 > 2,O pmolkg gefunden (Abb. 21, oben). Diese Konzentrationen traten auch im Janebecken unterhalb von 3500 m auf. Dieses frisch belüftet Bodenwasser, das um das Südorkney-Platea nordwärt strömt stammt vom Hang der Antarktischen Halbinsel.

(46)

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

distance (km)

latitude south

Abb. 20: Vertikalschnitt des Spurenstoffs Freon-11 in pmollkg durch das südlich Weddellmeer von der Joinvilleinsel nach 25OW (oben) und durch das Weddellmeer entlang dem Nullmeridian von 6g024'S bis 50° (unten).

Fig. 20: Vertical section of the tracer Freon-11 in pmollkg across the southern Weddell Sea from Joinville Island (top) and across the Weddell Sea along the Gre- enwich Meridian from 6g024'S to 50° (bottom).

(47)

60 61 62 63 64 65

latitude south

61 62

latitude south

Abb. 21: Vertikalschnitt des Spurenstoffs Freon-11 in pmollkg durch das Weddell- becken von 65O12,IcS übe das Südorkney-Platea bis 5g015,5'S (oben) und durch das Powellbecken von 5g048,7'S bis 63O38,gCS (unten).

Fig. 21: Vertical section of the tracer Freon-11 in pmollkg across the Weddell Basin from 65O12.1'S over the South Orkney Plateau to 5g015.5'S (top) and across the Powell Basin from 5g048.7'S to 63O38.9'S(bottom).

(48)

Im Powellbecken (Abb. 21, unten) findet sich nahe dem Zentrum (62O30'S) ein Ma- ximum in der Freon-l l -Konzentration (> 2,O pmolkg) in Tiefen unter 3000 m. Hier- bei handelt es sich um frisch gebildetes Bodenwasser von der Antarktischen Halb- insel, welches sich dem Hang folgend bis ins Powellbecken ausbreitet. Nördlic des Südscotiarücke wurden am Hang und am Boden Freon-11 -Konzentrationen von > 1 pmolkg gemessen. Dieses Bodenwasser zirkuliert gegen den Uhrzeiger- sinn um das Südorkney-Platea und mischt sich mit "älterem FCKW-ärmere Wasser.

2 . 3 Meereschemie

2 . 3 . 1 Das Kohlendioxid-System in antarktischen Gewässer Mario Hoppema (IUPB) und Richard Bellerby (PML)

Ziele

Die Veränderunge des globalen Kohlenstoffkreislaufs durch Verbrennung fossiler Brennstoffe und Abholzung hat eine Zunahme des atmosphärische Kohlendioxids (CO2) mit Auswirkungen auf den Treibhauseffekt bewirkt. Die Tiefsee kann das überschüssi CO2 aufnehmen, allerdings nur in weit längere Zeiträume als der bisherigen Dauer des anthropogenen Ausstoßes Dies ist durch die Mischungs- zeiten und Verweildauern des Tiefen- und Bodenwassers der Ozeane bedingt, die in einer Größenordnu von etwa 1000 Jahren liegen. Gebiete wie das Weddell- meer, in denen Austausch zwischen Tiefen- und Oberflächenwasse stattfindet, sind von besonderer Bedeutung fü die CO2-Aufnahme und Verteilung im Ozean.

Das Ziel dieses Projektes ist es, die Verteilung des CO2 im Weddellmeer besser zu erfassen. Ein weiteres Ziel ist es, das Potential antarktischer Gewässe zu bestim- men, CO2 aus der Atmosphär aufzunehmen. In diesem Zusammenhang sind die Frontalzonen des Antarktischen Zirkumpolarstroms und die Gebiete mit saisonaler Eisbedeckung von besonderer Bedeutung.

Arbeiten auf S e e

Die Parameter des CO2-Systems wurden auf Schnitten durch das Weddellmeer, übe die Weddell-Scotia-Konfluenz, und zwischen dem antarktischen- und dem afrikanischen Kontinent, größtentei entlang dem Meridian von Greenwich, ge- messen. Es wurden die Konzentration an gesamt-anorganischem Kohlenstoff (TC02) und der Partialdruck des CO2 (pC02) bestimmt. Vertikale Profile des TC02 übe die ganze Wassersäul wurden anhand von Proben erstellt, die mit dem Ro- setten-Wasserschöpfe genommen wurden. Der pC02 wurde quasi-kontinuierlich, vom fahrenden Schiff aus, in Oberflächennä gemessen.

TC02 wurde mit einer hoch-genauen coulometrischen Methode, kombiniert mit ei- nem automatischen Probenextraktionssystem, gemessen. Dazu wurdezeine Meer- wasserprobe mit Phosphorsäur angesäuert und das CO2 mit hoch-reinem Stick- stoff ausgetrieben. Dieses Gasgemisch wurde in eine Lösun mit Äthanolami und

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einem Indikator geleitet. Nach Absorption des CO2 wurde die Lösun elektroche- misch zu ihrer ursprüngliche Farbe zurücktitriert wobei die geflossene Ladung (Coulombs) proportional zur ursprüngliche CO2-Konzentration der Probe ist. Die Kalibrierung erfolgte mit einem international anerkannten TC02-Standard (Dickson).

Quasi-kontinuierliche Messungen des Partialdrucks des CO2 im Wasser und in der Luft wurden mit einem Infrarot-Analysegerä (Li-Cor) ausgeführt Dazu wurde ein kontinuierlicher Strom Oberflächenwasse durch eine Gleichgewichtskammer (Äquilibrator geleitet, wobei alle 4 bis 5 Minuten die Luft aus dem Aquilibrator analysiert wurde. Vom Krähennes wurde kontinuierlich Luft ins Labor gepumpt und dort nach jeder vierten Äquilibratormessun auf pC02 untersucht. Das Gerä wurde mit Referenzgasen kalibriert, die an NOAA-Standards angebunden sind. Endgül tige Daten werden erst nach einer Nachkalibrierung im Labor verfügba sein.

Vorläufig Ergebnisse Gesamtkohlendioxid ( T C 0 2 )

In Abb. 22 ist der TC02-Schnitt durch das Weddellmeer zwischen der Joinvilleinsel (an der Spitze der Antarktischen Halbinsel) und dem zentralen Weddellmeer ge- zeigt. Die TC02-Konzentration im Weddellmeer-Oberflächenwasse ist im Vergleich zum Oberflächenwasse anderer Ozeangebiete sehr hoch. Allerdings ist die TC02- Konzentration im Oberflächenwasse durch den CO2-Verbrauch des Phytoplank- tons niedriger als im Tiefen- und Bodenwasser. Unter der Sprungschicht liegt ein TC02-Maximum, das mit dem Temperaturmaximum des Warmen Tiefenwassers zusammenfällt In Bodennähe im Weddellmeer-Bodenwasser, wurden relativ nied- rige TC02-Werte gemessen. Diese Wassermasse entsteht zum Teil aus Schelfwas- ser des Weddellmeers, das eine niedrige TC02-Konzentration aufweist, und zum Teil aus Warmem Tiefenwasser. Zwischen dem Bodenwasser und dem Warmen Tiefenwasser liegt eine mächtig Schicht von Weddellmeer-Tiefenwasser, dessen TC02-Werte auf eine Mischung dieser beiden Wassermassen hindeuten.

Übe dem Kontinentalhang der Antarktischen Halbinsel wurde eine dünn Schicht von rezent gebildetem Bodenwasser beobachtet, das an seiner niedrigen TC02- Konzentration zu erkennen ist. Zum antarktischen Kontinent hin neigen sich die Isolinien steil nach unten und bilden eine Front. Dies ist die Antarktische Hang- oder Schelfkanten-Front, die das Warme Tiefenwasser und das Antarktische Ober- flächenwasse vom Küsten und Schelfwasser trennt.

Das TC02-Maximum ist im zentralen Weddellmeer am ausgeprägtesten Die TC02- Konzentration ist dort höhe als die des Warmen Tiefenwassers, das bei ungefäh 25OE in die Weddell-Zirkulation eindringt. Dies bedeutet, da im zentralen Wed- dellmeer eine CO2-Anreicherung des Warmen Tiefenwassers stattfindet, welche wahrscheinlich durch Mineralisation von organischem Material verursacht wird.

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