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Grundwissen Latein 6: Cursus 1: Antike Kultur
1 villa ein Haus auf dem Land
atrium Empfangsraum des römischen Hauses für offizielle Besuche
tablinum Aufenthalts- und Wohnraum
Peristyl Säulenhof mit Garten und Brunnenanlagen zur Erholung
Bibliothek Büchersammlung; Arbeitsraum des dominus
triclinium Speiseraum
2 Namen Römische Männer hatten einen
Vornamen (praenomen), z.B. Marcus, einen
Familiennamen (nomen gentile), z.B. Flavius und einen Beinamen (cognomen) z.B. Lepidus;
Mädchen bekamen oft die weibliche Form des Namens des Vaters, z.B. Flavius
>Fla- via. Häufige Abkürzungen: M = Marcus; A = Aulus; Q = Quintus; C = Gaius; P = Publius
pater familias Oberhaupt der Familie; hatte in früheren Zeiten absolute Macht über die → familia
familia familia: alles, was der Autorität des→ pater familias unterstand (Kinder, Sklaven, Frei- gelassene)
matrona Ehefrau des → pater familias; hatte die Aufsicht über alles, was im Haus geschah
→familia; Römerinnen heirateten oft schon mit 12 Jahren.
Kleidung Mann: Lendenschurz und kurzärmelige tunica; bei besonderen Anlässen trug er darüber die Toga; Frauen trugen Unterwäsche und eine tunica; vornehme Römerinnen trugen darüber ein langes Kleid: stola, manchmal zusätzlich einen bunten Umhang: palla;
Kinder und Sklaven trugen nur tunica
3 provincia Gebiet außerhalb Italiens; daraus kamen viele Güter nach Rom; verwaltet durch römi- sche Beamte z.B. →Prokuratoren
berühmte Bauwerke heute: Pont du Gard (Aquädukt in Südfrankreich); Porta Nigra in Trier; Hadrianswall in Nordengland; Bibliothek des Celsus in Ephesus
procurator zuständig für die Verwaltung einer Provinz und die Steuern der Provinzbewohner
4 Wagenrennen fanden in einer der vier Rennbahnen statt; größte Rennbahn→ Circus Maximus; am Morgen: pompa circensis (Festzug vom Kapitol zum Zirkus); Eröffnung durch den Kai- ser; 4 -12 Wagenlenker (aurigae)
Circus Maximus
bedeutet „Größte Rennbahn“; Zuschauerzahl: 250000; carceres: Startboxen; spina: Mit- telstreifen (sieben Mal zu umrunden); meta: Wendemarke; quadriga: Viergespann;
Zeitrechnung Der Tag ist in 12 gleich lange Einheiten eingeteilt: horae; 6.00: Beginn der ersten hora;
Zeitbestimmung durch Sonnenuhren, später Wasseruhren
Zahlen I, II, III, IV, V, VI, VII, VIII, IX, XI ...XL=40, L=50; LX=60; C=100; D=500; M=1000
5 Forum
Romanum
wichtigster Platz in Rom;
wichtige Bauten: Tempel der → Vesta; curia: Rathaus, Sitz des Senats; rostra (Schiffs- schnäbel): Rednerbühne; → basilica; Tempel des → (12) Jupiter und der→ (12) Iuno
basilica Markt- und Gerichtshalle (Gerichtsverhandlungen): Basilica Iulia und Basilica Aemilia
Vesta Göttin des Herdfeuers, das von → (17)Vestalinnen gehütet wurde
Römisches Recht
Gesetze: Regeln für das Zusammenleben;
Zwölftafelgesetz: erste Festlegung des röm. Rechts im 5. Jh. v. Chr. auf 12 Tafeln aus Bronze; später immer wieder ergänzt; es entstand eine riesige Gesetzessammlung;
Grundlage für Recht in fast allen europäischen Ländern auch heute In dubio pro reo: im Zweifel für den Angeklagten
6 Ostia Hafen Roms
7 Thermen besuchte man meist am frühen Vormittag; geringes Eintrittsgeld;
Räume:
apodyterium: Umkleideraum; frigidarium (Kaltbaderaum); tepidarium (erwärmter Raum); caldarium (Warmbaderaum); laconicum (Schwitzkammer); palaestra (Sport- platz); Bibliothek
Hypokausten Heiße Luft wurde durch Hohlräume unter den Fußböden und in den Wänden geleitet.
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8 Sklaven galten als „Besitz“, „Sache“; hatten keine Rechte; der dominus kann über sie verfügen;
Sklave wurde man durch
a) Kriegsgefangenschaft b) Sklavenjäger;
c) Verschuldung (Schuldknechtschaft) d) Bestrafung bei Verbrechen e) unfreie Geburt (Kind von Sklaven)
Freilassung
a) durch Freikauf (z.B. aus eigenen Mitteln)
b)Freilassung durch den Herrn (als Belohnung); Freigelassene haben eine bleibende Verpflichtung gegenüber dem Herrn, erst ihre Kinder sind Vollbürger
Schule Berühmter Spruch: „Non scholae, sed vitae discimus.“
Schullaufbahn
die ersten Jahre: Hausunterricht: Jungen und Mädchen werden zu Hause von einer Sklavin erzogen
7.-12. Lebensjahr: beim ludi magister („ludus“: Schule/Laden am forum): Rechnen und Schreiben
13.bis zum 17. Lebensjahr: beim grammaticus: lateinische und griechische Gram- matik; Lesen von Werken griechischer und lateinischer Dichter; Erklärung, Aus- wendiglernen