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Störungen und Unterbrechungen

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Academic year: 2022

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Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

Friedrich-Henkel-Weg 1-25 44149 Dortmund

Telefon +49 231 9071-0

DOI: 10.21934/baua:berichtkompakt20161005/1e

Projekt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“

Störungen und Unterbrechungen

Thomas Rigotti

*

Hintergrund und Fragestellung

Methode

Ergebnisse

Diskussion

Störungen und Arbeitsunterbrechungen werden in repräsentativen Befragungen als bedeutende Belastungen in der heutigen Arbeitswelt genannt. Ziel des Projekts ist es, einen sys- tematischen Überblick zum aktuellen Kenntnisstand der Effekte von Störungen und Unterbrechungen im Arbeitsleben zu erstellen. Hierzu wurden in einer systematischen Literatur- recherche sowohl experimentelle Studien als auch Feldstudien recherchiert und in Bezug auf Korrelate und Effekte von Unterbrechungen und Störungen ausgewertet.

Welchen Einfluss haben Störungen / Unterbrechungen auf die Gesundheit, das Befinden, die Motivation und Arbeitszufriedenheit sowie die Leistung?

Vorgehen bei der Studienauswahl

Suchstrings: In einem ersten Schritt wurde ohne weitere Einschränkung in den Datenbanken PubMed, Web of Science, WISO, PSYNDEX und PsycINFO nach folgenden Stichworten gesucht: „interruption*“,

„intrusion*“, „distraction*“ sowie den deutschen Schlagwörtern „Arbeitsunterbrechung*“, „Regulations- hindernis*“, „Regulationsproblem*“, „Ablenkung*“ und „Störung*“

Manuelle Sichtung: Von den ursprünglichen 2.159 Beiträgen verblieben nach einer Sichtung von Titeln / Abstracts zunächst 603 Publikationen. Zunächst erfolgte eine grobe Klassifikation in experimentelle Labor- studien und Feldstudien, welche dann nach relevanten abhängigen Variablen weiter ausdifferenziert wurde.

Weitere Ausschlusskriterien: Unterbrechungen wurden nicht direkt, oder nicht als Tätigkeitsmerkmal er-

fasst; Studien an klinischen Stichproben. Alle verbliebenen und vorläufig kategorisierten Publikationen wur- den als Volltexte beschafft.

Kategorisierung

○ Es wurden 603 Publikationen (ergänzt um 15 Neuerscheinungen und Tagungsbei- träge) ausgewertet. Insgesamt wurden 304 Beiträge in das Review aufgenommen.

○ Die aufgenommenen Studien wurden nach experimentellen und Feldstudien kate- gorisiert. Des Weiteren wurde unterschieden zwischen Überblicksarbeiten

(Reviews / Metaanalysen) und nach abhängigen Variablen. Im Bereich der Feldstu- dien wurden mit Deskriptiven Studien sowie Interventionsstudien zwei weitere

Kategorien eröffnet.

Bewertung der Ergebnisse: Trotz der relativ großen Zahl empirischer Studien, gibt es nur wenige Befunde, die eine kausale Interpretation erlauben.

Unterbrechungen und Störungen lassen sich aber als relevante psychische Belastungsfaktoren bewerten, welche sowohl mit Fehlbeanspruchungsfolgen als auch Leistungsminderung in Zusammenhang stehen.

Forschungsbedarf: Es ergeben sich insbesondere für die Feldforschung noch diverse Forschungsdesiderate. Hierzu zählen (1) Mangelnde Evidenz kausaler Wirkrichtungen, (2) die Rolle kontextueller Einflussfaktoren (sowohl als Determinanten von Unterbrechungen, als auch als Moderatoren für Effekte), (3) die

Untersuchung von Mediatoren (Wirkmechanismen) und (4) Moderatoren auf Tätigkeits- und personeller Ebene, (5) Strategien im Umgang mit Unterbrechungen sowie (6) Kontrollierte Interventionsstudien in verschiedenen beruflichen Kontexten.

Abb. 1: Flowchart zur Inklusion von Studien in das Review

• Interruption 801  322

• Distraction 630  180

• Intrusion 245  25

• Arbeitsunterbrechung 137  27

• Regulationshindernis 28  10

• Regulationsproblem 4  1

• Ablenkung 216  32

• Störung 72  6

Gesamt 2.159 603

Erster Suchdurchgang

Nach manueller Sichtung

Reviews Deskriptiv Beanspruchung /

Gesundheit Leistung Intervention

Experi-

mente Relevante Facetten:

• Komplexität

• Zeitpunkt der Unterbr.

• Ähnlichkeit

• Übung

• Handlungs- spielraum

• Antizipation

Durch Unterbrechungen:

• Ärger

• Zeitdruck

• Ängstlichkeit

• Erholungseffekt bei ge- ringerem

Resumptionlag

Außer bei sehr simplen Aufga- ben Leistungs- minderung durch Unterbr.

Feld- studien

Verschiedene Foki bisheriger Über- blicksarbeiten – noch kein umfas- sendes Review

93% der Studien in Gesundheits- berufen. Je nach Stichprobe sehr schwankende An- gaben. Generell wird aber eine hohe Prävalenz von Unterbre-

chungen deutlich.

Querschnitt:

Kleine bis mittlere Effekt- stärken, wenige Ausnah- men ns

Multimethodale Studien:

Solide Hinweise auf nega- tive Effekte

Tagebuch:

Unterbr. als „Daily hass- les“

Längsschnitt:

Nur 2 Studien, welche ei- nen kausalen Effekt nahe- legen

Nur 6 Studien:

gemischte Befunde

• Aufwand er- höht sich und Qualität ist re- duziert (insb.

auch sicher- heitsrel. Verhal- ten

• Risikofaktor für Medikations- fehler und Un- fälle

Alle Feldstudien im Gesundheits bereich

• Methodische Mängel

• Meist multiple Maßnahmen

• Hinweise auf Effekte auch bei relativ einfa-

chen Maßnah- men

Abb. 2: Verteilung der Studien auf die Auswertungskategorien erster Ordnung

Reviews

Intervention Arbeitsleistung Beanspruchung/Gesundheit Deskriptiv Reviews Leistung Beanspruchung

0 20 40 60 80 100

2 6

85

87 6

31

36

51

Experimentelle StudienFeldtudien

Tab.: 1 Stichpunkte zu Befunden

*

Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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