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zwischen Endothel- und Muskelzellen
G
efäßendothelzellen, denen lange Zeit pri- mär die mechanische Funktion eines Abschlußge- webes zugeschrieben worden ist, entfalten „ganz erstaun- liche biochemische Aktivitä- ten". Darüber berichtete S.Nees vom Physiologischen Institut der Maximilians- Universität beim interna- tionalen Symposium „Coro- nary Vasomotor Tone", das
—gesponsert von Bayer Le- verkusen — Ende Mai in Köln stattgefunden hat. Endothel- zellen, so Nees, tragen auf ih- rer Oberfläche Rezeptoren für verschiedene vasoaktive Substanzen und sind — wie erst in jüngster Zeit endeckt
—mit einer Palette kataboli- scher Enzyme ausgerüstet, die diese Substanzen ab- bauen.
Auch elektronenoptische Untersuchungen untermau- ern die kommunikative Funktion des Gefäßdothels:
Untereinander sowie mit den Zellen der glatten Gefäßmus- kulatur stehen die Endothel- zellen über zahlreiche
„Brücken" — sogenannte gap junctions — in engem Kon- takt. An Kulturen koronarer Endothelien wurden schließ- lich folgende Zellcharakteri- stika festgestellt: ein varia- bles Ruhepotential, eine ho- he Na-K-ATPase-Aktivität, ein hoher Membranwider- stand und eine schnelle elek- trotonische Kommunikation über große Entfernungen.
Nees entwickelte vor diesem Hintergrund die Hypothese,
daß die Endothelzellen auf den Kontakt mit einer vaso- aktiven Substanz mit einer Änderung ihres Ruhepoten- tials reagieren. Dann werde die Information rasch elek- trotonisch an die Muskelzel- len der peripheren Wider- standsgefäße weitergeleitet, die daraufhin ihren Tonus entsprechend verändern.
Die Endothelzellen kön- nen aber noch über eine an- dere — experimentell derzeit schon besser gesicherte — Schiene mit den Muskelzel- len kommunizieren: über die Ausschüttung des „endothel
Megaphen®
wird ausverkauft
Die Bayer AG, Pharma Deutschland, teilt mit, daß ihr Neuroleptikum Mega- phen® (Chlorpromazin) aus- verkauft wird. Als Alterna- tivpräparat stehe Neurocil®
(Levopromazin) zur Verfü- gung, eine Weiterentwick- lung des Chlorpromazins, das durch die Troponwerke, Köln-Mülheim, eine Tochter- gesellschaft der Bayer AG, vertrieben wird. Da die Indi- kationen die gleichen sind, kann Megaphen® durch Neu- rocil® ersetzt werden. Neuro- cil® ist als Tabletten, Tropfen und Injektionslösung verfüg-
derived relaxing factor"
EDRF. Dieser Faktor wurde kürzlich als Stickoxid identifi- ziert, das seine Wirkung ganz ähnlich wie die organischen Nitrate über den sekundären Botenstoff cGMP entfaltet.
EDRF wird von den Endo- thelzellen mit einer bestimm- ten Basalrate produziert und.
bei Stimulation durch vaso- aktive Substanzen in erhöh- ten Mengen freigesetzt. Als Stimuli können offenbar eine ganze Reihe verschiedener Vasodilatatoren fungieren, beispielsweise Bradykinin und Acetylcholin.
bar. Megaphen® gibt es noch in Ampullen und als Tropfen bis zum Ausverkauf der Rest- bestände, Dragees sind be- reits ausverkauft. J/EB
Video über Ulcus cruris venosum — Der Film „Ulcus cruris venosum" von Zyma gibt anhand von Fallbeispie- len einen Überblick über die- se Ulzerationen, erörtert Un- tersuchungsmethoden sowie die Stadien der chronischen Veneninsuffizienz. Er steht für alle Videosysteme zur Verfügung und kann kosten- los bei der Zyma GmbH, Ve- noruton®-Service, Postfach 70 19 80, 8000 München 70, ausgeliehen werden. K+K
Auch pathophysiologisch scheint der EDRF von Be- deutung zu sein: Infolge arte- riosklerotischer Gefäßverän- derungen tritt demnach ein Defekt im EDRF-Mechanis- mus auf. Diskutiert werden eine verminderte EDRF-Syn- these ebenso wie ein Rezep- torschaden. Die Folge: Vaso- spasmen, wie sie in skleroti- sierten Bezirken insbesonde- re der Koronarien tatsächlich beobachtet werden.
Allerdings bleibe zu prü- fen, inwieweit die aus „ele- ganten Tierexperimenten`
schließende Bedeutung der Endothelintegrität bezüg- lich einer adäquaten Vaso- motorik auf den Menschen übertragbar sei, erklärte in Köln A. Maseri von der „Ro- yal Postgraduate Medical School" , Hammersmith Hos- pital, London. Maseri selbst fand kürzlich heraus, daß Ge- fäße auf den Neurotransmit- ter Acetylcholin keineswegs immer mit einer Relaxation reagieren. Vielmehr zeigten niedrige Dosen Acetylcholin bei Patienten mit normalem Angiogramm lediglich an den koronaren Widerstandsgefä- ßen einen dilatierenden Ef- fekt, nicht jedoch an den epi- kardial verlaufenden Arte- rien. Sehr hohe Acetylcholin- Dosen wirkten dagegen vaso- konstriktiv und führten zu ei- ner Ischämie; dieser Effekt war an den mittleren und di- stalen Koronararterien deut- lich stärker ausgeprägt als in proximalen Gefäßsegmen- ten. vi
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Im Dezember-Heft von
A-3470 (96) Dt. Ärztebl. 85, Heft 48, 1. Dezember 1988