• Keine Ergebnisse gefunden

Hohe Rezidivrate bei Hyperemesis gravidarum

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Hohe Rezidivrate bei Hyperemesis gravidarum"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Hohe Rezidivrate bei Hyperemesis gravidarum

Mehr als zehnmal am Tag Erbrechen, Gewichtsverlust, Klinikaufenthalte – Hyperemesis gravidarum bringt Schwangere an ihre Grenzen. Jetzt gibt es neue Daten zu den langfristigen Folgen und der Rezidivhäufigkeit.

H

yperemesis gravidarum (HG) be- einträchtigt die Lebensqualität von Schwangeren enorm. Über die langfris- tigen Auswirkungen der Erkrankung und die Rezidivraten bei einer erneuten Schwangerschaft ist jedoch wenig be- kannt. Um betroffenen Frauen die wei- tere Familienplanung zu erleichtern, haben Gynäkologen aus den Niederlan- den untersucht, wie häufig ein HG er- neut auftritt und ob sich das individu- elle Rezidivrisiko anhand bestimmter Faktoren genauer bestimmen lässt.

Die Studie ist ein Follow-up der pros- pektiven randomisierten MOTHER- Studie. Von ursprünglich 215 Teilneh- merinnen, die aufgrund von HG ins Krankenhaus eingeliefert worden waren, hatten 73 Frauen Fragen zu rezidivieren-

der HG beantwortet und angegeben, ob sie aufgrund der Erkrankung eine Schwangerschaft verschoben oder abge- brochen hatten. Die Studienautoren de- finierten rezidivierende HG als Erbre- chen plus mehrfache Einnahme von Me- dikamenten, Gewichtsverlust, Aufnah- me in eine Klinik, Sondenernährung oder so starke Übelkeit und Erbrechen, dass dies den Alltag oder die Arbeit be- einträchtigt.

Fast die Hälfte der Frauen wurden ein weiteres Mal schwanger. 40 % davon hatten die Schwangerschaft aufgrund der früheren HG zunächst aufgescho- ben. Bei 89 % trat die Erkrankung beim zweiten Mal erneut auf. Eine Patientin brach die Schwangerschaft wegen HG ab und acht weitere (35 %) zogen das zu-

mindest in Erwägung. Unter den Studi- enteilnehmerinnen, die nicht wieder schwanger wurden, war bei 24 von 38 die frühere HG der Grund dafür. Die Forscher stellten fest, dass Frauen aus westlich geprägten Ländern eher von einem Gewichtsverlust aufgrund von rezidivierender HG bei Folgeschwan- gerschaften betroffen waren (Odds Ra- tio = 12,9).

Fazit: Im Vergleich zu bisherigen Studi- en, die auf Rezidivraten zwischen 15 % und 81 % hinweisen, ist das Ergebnis der aktuellen Untersuchung mit 89 % hoch. Auch wenn Verzerrungen nicht ausgeschlossen seien, lege ihre Studie nahe, dass die Rezidivrate eher am obe- ren Ende des bisher ermittelten Be- reichs liegt, so die Studienautoren.

Joana Schmidt Nijsten K et al. Recurrence, postponing pregnancy, and termination rates after hyper- emesis gravidarum: Follow up of the MOTHER study. Acta Obstet Gynecol Scand 2021;

https://doi.org/10.1111/aogs.14197

Statine bei Endometriumkarzinom?

Erneut deutet eine Studie darauf hin, dass das Risiko, an einem

Endometriumkarzinom zu sterben, geringer ist, wenn die Frauen Statine einnehmen. Offen bleibt, ob es sich dabei um einen Statistikfehler handelt.

M

ehrere Studien kamen zu dem Er- gebnis, dass sich Statine positiv auf das Überleben von Endometriumkarzi- nom-Patientinnen auswirken. Australi- sche Forscher präsentieren nun eigene Daten, die auf eine mögliche Reduktion der krebsspezifischen Mortalität hin- deuten, sie können aber auch dabei sys- tematische Verzerrungen nicht aus- schließen.

Ihre Daten beruhen auf der Verlin- kung von australischen Krebs- und Ver- ordnungsregistern. Von 15.703 Frauen mit Endometriumkarzinom hatten 4.498 vor und 6.717 nach der Diagnose ein Statin erhalten. 3.066 Patientinnen starben während des Follow-up, davon 56 % an den Folgen der Krebserkran- kung; Todesfälle im ersten Jahr nach der Diagnose wurden dabei nicht berück- sichtigt.

Ob die Frauen vor der Diagnose ein Statin eingenommen hatten oder nicht, hatte keinerlei Einfluss auf Gesamt- oder krebsspezifische Mortalität. Daran än- derte sich nichts, wenn Tumortypen (I oder II) und Statingruppen (lipophil oder hydrophil) getrennt betrachtet wurden.

Anders bei den Frauen mit einer Statintherapie nach der Diagnose: Sie hatten ein um 8 % reduziertes Risiko für Tod durch das Endometriumkarzinom, der Unterschied verfehlte allerdings knapp die statistische Signifikanz; die Gesamtmortalität blieb unverändert. Ei- nen signifikanten oder grenzwertig sig- nifikanten Vorteil beim krebsspezifi- schen Überleben hatten nur die Patien- tinnen, die nach der Diagnose neu mit einer Statintherapie begonnen hatten (Reduktion der Endometriumkarzinom- Mortalität um 25 %) oder einen Typ-I-

Tumor hatten (minus 13 %). Entgegen der Erwartung war ein günstiger Effekt außerdem nur mit hydrophilen Statinen festzustellen. Für das inverse Verhältnis von Statinen zur Mortalität wurde zu- dem nur eine schwache Dauer-Wir- kungs-Beziehung beobachtet.

Bei einem 1:4-Matching von Statinan- wenderinnen zu Nichtanwenderinnen ergab sich eine statistisch bedeutsame Reduktion der krebsspezifischen Morta- lität um 35 %. Eine reverse Kausalität können die Studienautoren trotzdem nicht ganz ausschließen.

Fazit: Frauen, die nach der Diagnose En- dometriumkarzinom ein Statin erhalten, haben eine niedrigere krebsspezifische Mortalität. Die Evidenz dafür sei aber aus Sicht der Forscher noch wacklig. Es sei zu früh für eine Empfehlung, die Datenlage rechtfertige aber eine randomisierte kon- trollierte Studie. Dr. Beate Schumacher Feng JL et al. Is there sufficient evidence to recommend women diagnosed with endometrial cancer take a statin: Results from an Australian record-linkage study. Gynecol Oncol 2021;161: 858-63

Literatur kompakt

24 gynäkologie + geburtshilfe 2021; 26 (5)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

[r]

[r]

[r]

[r]

cerebri media: Die Flußge- schwindigkeit veränderte sich nicht (in 17 Prozent der Fälle), sie war deut- lich reduziert (in 18 Prozent der Fälle), oder sie stieg an (in 59 Prozent

W ährend es im Blut von Gesunden nicht vor- handen ist, wird es bei einer (auch kleineren) Myokardschädigung binnen Stunden in das Blut freigesetzt und ist dort über längere Zeit

Wenn Krankheit aber das Leiden eines Menschen mit Bewusstsein, Sprache und sozialen Beziehungen bedeutet, dann muss das Therapieziel die Bereiche des Sozialen,

Zudem ist ausdrücklich zu regeln, dass der Leistungserbringer für den Fall der Gel- tendmachung von Behandlungsfehlern durch die Patienten den Beweis erbringen muss, dass