Ernährungsintervention
Welches Heißgetränk gegen Nephrolithiasis?
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Große Studien weisen darauf hin, dass Kaffee und Tee vor dem Auftreten von Nierensteinen schützen können. Jetzt wurden die Wirkmechanismen der bei-den Getränke in einer systematischen Übersichtsarbeit untersucht [World J Urol.
2021; 39: 2417-26]. Zumindest für grünen Tee scheint sich der positive Effekt zu
bestätigen, während die Ergebnisse für Kaffee weniger eindeutig sind.
In die systematische Übersicht wurden dreizehn Studien einbezogen, in denen der mögliche Zusammenhang zwischen dem Konsum von Kaffee und Tee und dem Entstehen von Nierensteinen untersucht wurde. Zu den wichtigsten Ergebnissen gehört, dass ein Koffeinkonsum von 300–
360 mg (ca. vier Tassen Kaffee) die Aus- scheidung von Kalzium, Natrium und Magne sium durch den Urin erhöht. In Kombina tion mit der harn treibenden Wirkung des Koffeins und mög lichen Effekten anderer enthaltener Wirkstoffe könnte Kaffee vor der Bildung von Nieren- steinen schützen, so die Studien autoren.
Das gelte wahrscheinlich auch für ent- koffeinierten Kaffee, der immer noch geringe Mengen an Koffein enthalte.
Für eine schützende Wirkung von Tee, vor allem von grünem Tee, gebe es noch mehr Hinweise: Durch die hohe Zufuhr von Wasser, die Wirkung von Koffein sowie den Effekt von Inhaltsstoffen mit antioxidativen Eigenschaften scheint er den Medizinern zufolge gleich in mehrer- lei Hinsicht Nierensteinen vorzubeugen.
Joana Schmidt Kaffee- oder Tee? Beide Getränke scheinen gegen Nierensteine zu helfen.
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Indikationserweiterung für DiGA
App Mika ist nun für alle Krebsarten zugelassen
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Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat die Zulassung für die Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) Mika des Herstellers Fosanis erweitert. Ärzte können die App künftig für alle Krebsindikationen verordnen. Damit ist Mika aktuell die einzige für alle Krebsarten zugelassene DiGA. Die Zulassung gilt vorerst für einen Erprobungszeitraum von einem Jahr. Die Mika-App unter- stützt Patientinnen und Patienten bei der Linderung psychischer und psychosomatischer Folgen von Diagnosen und Therapien von Malignomen. Zum Programm gehören etwa Bewegungstrainings, Ernährungsempfehlungen und Achtsamkeitsübungen. Zudem können Nutzer ihre Symptome in der Tagebuchfunktion der App dokumentieren. Das tägliche Monitoring über die App kann auch für gezieltere Therapieentscheidungen genutzt werden. In klini- schen Studien konnten laut Hersteller „bereits positive Effekte auf den Therapieverlauf beobachtet werden. Bei Patientinnen, die Mika nutzten, sei eine Reduktion der Fatigue um 23 % beobachtet worden.Außerdem habe sich eine Reduktion der psychischen Belastung um 42 % nach zwölf Wochen im Vergleich zum Beginn der Therapie- begleitung gezeigt. Margarethe Urbanek © chinnarach / stock.adobe.com
Derzeit ist nur eine DiGA für alle Krebsarten zugelassen.
URO-NEWS 2021; 25 (9)