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Archiv "Hämorrhoidalleiden: Die Schamschranke abbauen" (10.09.1982)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Ultraschalldiagnostik der Leber

Die Investitions- und Betriebskosten liegen für die Computertomographie weit höher als für Sonographie und Szintigraphie. Da die Gerätekosten in der Ultraschalldiagnostik relativ niedrig sind und im Vergleich zur Szintigraphie keine Genehmigung für den Umgang mit radioaktiven Substanzen notwendig ist, kann Ul- traschalldiagnostik in jedem Kran- kenhaus und in jeder Arztpraxis be- trieben werden.

Schlußfolgerung

0 Die Sonographie sollte bei Ver- dacht auf einen tumorösen Leber- prozeß und zur Abklärung palpabler Raumforderungen im Abdomen als erste Untersuchungsmethode einge- setzt werden.

49 Ultraschall und Szintigramm eig- nen sich als Screeningmethode bei Patienten mit bekanntem Primär- tumor. Positive Szintigrammbefun- de sollten durch Sonographie (oder Computertomographie) weiter abge- klärt werden.

O Die Sonographie ist für Verlaufs- kontrollen geeignet, da die Tu- morgrößen exakt meßbar sind und Veränderungen der Tumorstruktur und -form unter der Therapie erfaßt werden können.

O Die Computertomographie sollte bei widersprüchlichen oder unkla- ren Befunden von Lebersonogramm und Leberszintigramm eingesetzt werden. Sie ist gerechtfertigt, wenn bei niedriger Metastasenwahr- scheinlichkeit, bei negativer Klinik und normalen Laborwerten eine Le- bermetastasierung vor Durchfüh- rung einer eingreifenden Therapie ausgeschlossen werden soll.

Literatur beim Verfasser Anschrift der Verfasser:

Professor Dr. med. Friedhelm Heß Dr. med. Klaus-Peter Riester Klinik und Poliklinik

für Strahlentherapie und Röntgendiagnostik Robert-Koch-Straße 8 a 3550 Marburg (Lahn)

Nifedipin bei

schwerer Angina pectoris erfolgreich

Das Ansprechen von Patienten mit schwerer Angina pectoris (Angina in Ruhe) auf herkömmliche konservati- ve Therapie mit Nitraten und ß-Blok- kern ist meist befriedigend; die Langzeitprognose ist jedoch schlecht. Deshalb untersuchten amerikanische Autoren in einer pro- spektiven, randomisierten Doppel- Blind-Studie den zusätzlichen Ein- fluß von Nifedipin auf die Prognose der Patienten. 138 Patienten mit Ru- heangina nahmen an der Studie teil;

die Laufzeit war auf vier Monate be- grenzt. 68 Patienten erhielten zu- sätzlich nur Nitrat- und ß-Blocker- Therapie zunächst 4 x 10 mg Nifedi- pin, was auf 4 x 20 mg, je nach Verträglichkeit, gesteigert wurde. 70 Patienten bildeten die Kontrollgrup- pe und erhielten entsprechende Pla- zebos.

Beide Gruppen unterschieden sich weder in der Dosis der Nitrate und ß- Blocker noch im Alter, in der Anzahl der vorausgegangenen Myokardin- farkte, in der Ejektionsfraktion oder in anderen Risikofaktoren. Versagen der medikamentösen Therapie, defi- niert als plötzlicher Herztod, Myo- kardinfarkt oder nötige Bypass-Ope- ration, wurde bei den 70 Plazebopa- tienten in 43 Fällen und bei den 68 Nifedipin-Patienten nur in 30 Fällen (p = 0,03) beobachtet. Der günstige Effekt des Nifedipin war besonders ausgeprägt bei den Patienten mit ST-Strecken-Hebung während des Anginaanfalls (p = 0,02). Nebenwir- kungen (Hypotonie und Diarrhoe) erforderten bei vier Patienten das Absetzen der Nifedipin-Therapie.

Die Autoren schließen aus der Stu- die, daß der Koronardilatator und Calcium-Antagonist Nifedipin bei schwerer Angina pectoris neben Ni- traten und ß-Blockern eine günstige Wirkung zeigt. Die theoretische Er- klärung hierfür wird in dem antiko- ronarspastischen Effekt gesehen.

Diese Annahme wird durch die be- sondere Wirksamkeit bei Angina

FÜR SIE GELESEN

pectoris mit ST-Strecken-Hebung, bei der sogenannten Prinzmetal-An- gi na, unterstrichen. cme

Gerstenblith, G., et al.: Nifedipine in unstable angina. A double-blind, randomized triel. N.

Engl. J. Med. 306 (1982) 885-889

The Johns Hopkins Hospital, 600 N. Wolfe St., Baltimore, MD 21205, USA

Hämorrhoidalleiden:

Die Schamschranke abbauen

Unter den demographischen Para- metern einer 3 557 Patienten mit Hä- morrhoiden erfassenden Studie, fällt auf, daß 71,6 Prozent der Patienten übergewichtig waren, davon 14,6 Prozent in extremer Weise. 27,1 Pro- zent hatten Normalgewicht. Dies dürfte die Richtigkeit der These be- stätigen, daß falsche Ernährung (schlackenarme, zu fleisch- und fett- reiche Kost) und Bewegungsmangel die Entwicklung von Hämorrhoiden begünstigen. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 52 Jahre, der jüngste Patient war ein Jahr, der äl- teste 98 Jahre. Als stärkste Gruppe wurden die 51- bis 70jährigen ermit- telt. Oberhalb 70 und unterhalb 30 Jahren trat das Leiden seltener auf.

In der Studie wird herausgestellt, daß der Begriff „Hämorrhoidal-Lei- den" nicht nur die statischen Befun- de des Hämorrhoidal-Knotens bein- halte, sondern vor allem auch die damit im Zusammenhang stehenden Begleitsymptome, die beim Patien- ten den Leidensdruck erzeugen, zum Beispiel wechselnd starke, meist hellrote Blutungen, Jucken im und am Anus, Nässen und Brennen sowie als stechend und drückend empfundene Schmerzen.

Bei einer im Zusammenhang mit der Studie durchgeführten Prüfung ei- nes corti-costeroidfreien Präparates Hexamon® stellte sich heraus, daß bei initial positiver Ausprägung der Symptome nach Beendigung der Studie in 69,9 Prozent ein symptom- freier Status und in 12,9 Prozent ei- ne Besserung der Beschwerden er- zielt war. Unterstrichen wird, daß die Behandlung des Hämorrhoidal-Lei-

Ausgabe B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 36 vom 10. September 1982 35

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

dens im wesentlichen eine sympto- matische Therapie der Begleiter- scheinungen ist, nicht eine kausale Behandlung wie durch Verödung oder operativen Eingriff.

Obwohl in der Bundesrepublik Deutschland jeder zweite Bürger an Hämorrhoiden leidet, kommt der Er- krankung nicht der Stellenwert einer Volkskrankheit zu, weil viele Patien- ten sich scheuen, wegen ihrer ana- len Beschwerden rechtzeitig zum Arzt zu gehen. Die Überwindung des Tabus, von dem das hämorrhoidale Leiden heute immer noch umgeben ist, sollte als wichtige Aufgabe der Patientenaufklärung gesehen wer- den.

Von daher sollte in der Anamnese die Frage nach analen Beschwerden nicht ausgespart bleiben, wie das häufiger geschieht.

Wie wichtig es ist, Hämorrhoiden nicht weiterhin als „wenig hoffähi- ges, verschämtes Leiden" anzuge- hen, belegte eine Studie von H.

Schmitz. Nach ihr sind zwölf Prozent aller malignen Neoplasmen Karzino- me des Anorektalbereiches. Davon sind 75 Prozent durch digitale Unter- suchung und 25 Prozent rektosko- pisch erfaßbar. Sechs Prozent aller bösartigen Tumoren sind laut Schmitz allein Mastdarmkazinome, die aufgrund ihrer Symptomatik nur allzu gern als Hämorrhoiden aufge- faßt werden.

Eine Therapie mit (gern verordne- ten) corticosteroidhaltigen Präpara- ten hält R. Winkler, Hamburg, bei Akutforrnen zwar für berechtigt. Er warnt jedoch vor unkritischer Dauer- anwendung. Corticosteroide verlie- ren oft nach fünf Tagen der Anwen- dung ihre Wirkung, weil es zum Phä- nomen der Tachyphylaxie kommt.

Chronische Anwendung führt dar- über hinaus zu unerwünschten Ne- benwirkungen, zumal bei der topi- schen Therapie des Leidens im Be- reich einer resorbierenden Schleim- haut behandelt wird. Min

Praxis-Studie "Hämorrhoidal-Leiden" der Beiersdorf AG, Hamburg, und persönliche In- formationen, März 1982

02-Therapie bei

akuter Exazerbation von chronischen obstruktiven Lungenerkrankungen

Bei einer akuten Dekompensation einer chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD = Chro- nic Obstructive Pulmonary Disease) wird die Anwendung von Sauerstoff in den Therapieplan einbezogen, um die Sauerstoffversorgung der Gewe- be zu verbessern.

Die Autoren untersuchten bei insge- samt 35 Patienten die Auswirkungen einer kontrollierten 0 2-Therapie auf die Blutgase und die Hämodynamik.

Sie fanden zwei Gruppen:

• Patienten mit einer schweren Hypoxämie erfuhren unter 0 2-Gabe eine signifikante Verbesserung des 02-Angebotes (bedingt durch einen deutlichen Anstieg des arteriellen p02) ohne Veränderung des Herz- zeitvolumens.

• Patienten mit einer nur mäßigen Hypoxämie zeigten eine signifikante Abnahme des Herzzeitvolumens oh- ne Verbesserung des peripheren 0 2

-Angebotes.

In Gruppe 1 war der gemischtvenöse 02-Partialdruck niedriger als in Gruppe 2. Überraschenderweise fand sich keine wesentliche Verän- derung des Pulmonalarteriendruk- kes, so daß eine Erhöhung der Resi- stance der pulmonalen Arteriolen vorlag (dieser Befund steht im Ge- gensatz zu der Tatsache, daß bei kontrollierter 0 2-Therapie der COPD der Pulmonalisdruck abnimmt. Of- fenbar spielen bei akuten Exazerba- tionen einer COPD andere Mecha- nismen eine Rolle).

Die 0 2-Therapie führte in dieser Stu- die nur bei Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Lungenfunk- tion zu einer Verbesserung der 02- Versorgung. Bei den Patienten mit nur milder Hypoxämie dagegen kommt es lediglich zu einer Abnah- me des Herzzeitvolumens als Aus- druck einer geringeren zellulären

02-Aufnahme. Dieser Befund ist von besonderer Bedeutung bei allen COPD-Patienten mit eingeschränk- ter kardialer Reserve. Sie

Degaute, J.-P.; Domenighetti, G.; Naeije, R.;

Vincent, J.-L.; Treyvaud, D.; Perret, Ci.: Oxy- gen Delivery in Acute Exazerbation of Chronic Obstructive Pulmonary Disease, Am. Rev. Re- spir. Dis. 124 (1981) 26-30, Prof. Dr. Perret, Institute of Pathophysiology, University Hospi- tal, C.H.U.V., CH-1011 Lausanne/Schweiz

Kein erhöhtes Risiko für Brustkrebs

durch Diazepam

Die Hypothese, daß das Arzneimittel Diazepam das Wachstum von Brust- karzinomen bei Frauen fördern könnte, entweder durch die Be- schleunigung des Wachstums eines bereits vorhandenen Brusttumors oder durch die Verbindung mit ei- nem Karzinogen, hat bereits Anlaß für zwei Studien gegeben. Keine die- ser Studien erbrachte jedoch den Nachweis für einen eventuellen Zu- sammenhang. Sie sind trotzdem von Wert, weil bisher noch keine Infor- mationen über eine Langzeiteinnah- me von Diazepam vorlagen.

In einer kontrollierten Verlaufsstudie an 1236 Frauen mit Brustkrebs so- wie 728 weiteren Kontrollpersonen mit anderen malignen Erkrankun- gen kamen die Autoren zu dem Er- gebnis, daß im Vergleich zu den Frauen, die niemals Diazepam ein- nahmen, das relative Risiko bei den Frauen, die Diazepam zumindest sechs Monate lang an vier Tagen in der Woche anwendeten, bei 0,9 lag (mit 95prozentigen Konfidenzberei- chen von 0,5 und 1,6).

Auch in dieser Langzeitstudie wurde keine Verbindung zwischen der ent- weder erst seit kurzem bestehenden oder bereits in der Vergangenheit durchgeführten Therapie mit Diaze- pam festgestellt. Srb

Kaufman, D. W.; Shapiro, S.; Slone, D.; Rosen- berg, L.; Heimrich, S.; Miettinen, 0. S.; Stolley, P. D.; Levy, M.; Schottenfeld, D.: Diazepam and the Risk of Breast Cancer, The Lancet 1 (1982) 537-539, David W. Kaufman, Drug Epidemiology Unit, Boston University School of Medicine, 777 Concord Avenue, Cambridge, MA 02138, U. S. A.

36 Heft 36 vom 10. September 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ARZTEBLATT Ausgabe B

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