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Archiv "Randnotiz: Rote Lippen für die Evaluation" (13.05.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 19

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13. Mai 2011 A 1035 Ein Lichtblick für die jüngst be-

streikte Berliner Charité ist der Vor- schlag von Bundesbildungsministe- rin Annette Schavan (CDU): Sie

sieht in der Charité – Universitäts- medizin Berlin einen möglichen Kandidaten für eine Bundesuniver- sität und damit eine Möglichkeit für eine neue Form der Kooperation zwischen Bund und Ländern.

Für Europas größtes Universi- tätsklinikum löst die Idee von Scha- van gleichzeitig ein sehr dringliches Problem: die permanente Geld- knappheit. Denn seit Jahren leidet das Uniklinikum unter der klam- CHARITÉ

Schavan plant Bundesuniversität

men Haushaltslage Berlins. Der Vorstandsvorsitzende der Charité, Prof. Dr. med. Karl Max Einhäupl, betonte mehrfach, dass das Unikli- nikum jährlich mehrere Hundert Millionen Euro benötige, um Spit- zenmedizin, Patientenversorgung und eine angemessene Vergütung seiner Beschäftigten zu gewährleis- ten. Schavans Vorschlag unter- streicht für ihn „die exzellente Posi- tion der Charité im internationalen Wissenschaftssystem“. „Wir begrü- ßen auch, dass damit ein entschei- dender Schritt vollzogen wird, ex- zellenten deutschen Universitäten eine nachhaltige Perspektive im in- ternationalen Wettbewerb zu ge- ben“, erklärte Einhäupl.

Auch Berlins Wissenschaftsse- nator Jürgen Zöllner (SPD) zeigt sich erfreut. Eine solche Chance dürfe und könne sich die Hauptstadt nicht entgehen lassen, könnten Bund und Land doch eine neue In- stitution schaffen, die Harvard oder Stanford Konkurrenz mache, beton-

te Zöllner. ER

Das Zentralinstitut für die kassen- ärztliche Versorgung in der Bundes- republik Deutschland (ZI) stellt für die Förderung der Versorgungsfor- schung in diesem Jahr insgesamt 250 000 Euro zur Verfügung. Ge- fördert werden Gutachten, Litera- turreviews, Metaanalysen und Se- kundärdatenanalysen von öffentlich und nicht öffentlich zugänglichen Datenbanken zu folgenden vier Themenfeldern:

Auswirkungen des medizini- schen Fortschritts auf die Arbeits- teilung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung

Auswirkungen des medizini- schen Fortschritts auf die Inan- spruchnahme medizinischer Leistun- gen und auf die Qualität der Versor- gung in einer alternden Bevölkerung

Notwendige Voraussetzungen der Übernahme von Verantwortung AMBULANTE VERSORGUNG

Zentralinstitut fördert Versorgungsforschung

für eine indikationsbezogene Ver- sorgungsqualität in der vertrags- ärztlichen Versorgung

Effekte des Selektivvertrags- wettbewerbs auf die Qualität der Versorgung und auf die Verwal- tungskosten.

Bis zum 10. Juni 2011 können Projektskizzen beim Zentralinstitut eingereicht werden, die anschlie- ßend von einem externen wissen- schaftlichen Beirat geprüft werden.

Über die Vergabe der Fördermittel entscheidet abschließend der ZI- Vorstand. Es sollen möglichst viele vom Beirat positiv bewertete For- schungsanträge gefördert werden.

Muster für die Formulierung von Projektskizzen können auf der Homepage des Institut unter fol - genden Link heruntergeladen wer- den: www.zi-berlin.de/cms/das-zi/

forschungsfoerderung. JM

Bundesuni- versität Cha- rité? Das wäre

nicht nur gut fürs Prestige, sondern auch für die Finan-

zen.

Foto: vario images

RANDNOTIZ

Sabine Rieser

Die nächste Evaluation der Weiterbil- dung beginnt Anfang Juni (siehe

„Start der zweiten Runde“ in diesem Heft). Die Ärztekammer Sachsen- Anhalt hat bereits im März in ihrem Mitteilungsblatt informiert und nicht verschwiegen, dass sie sich bessere Beteiligungsquoten als in der ersten Runde wünscht. Deshalb fehlt der deutliche Hinweis nicht, dass der Weiterbildungsordnung des Landes

zufolge die Teilnahme an qualitätssi- chernden Maßnahmen Pflicht ist – und die Evaluation darunter fällt.

Zeitungsmachern fällt auf, dass die Kollegen des Kammerblattes es ernst meinen mit dem Aufruf: Sie haben ihn nicht irgendwo in einer kleinen Meldung versteckt, sondern ihm eine ganze Seite gewidmet.

Freundlich, aber bestimmt lächelt der Ärztliche Geschäftsführer einem entgegen, womit signalisiert wird:

„Das hier ist Chefsache, ich erwarte Ergebnisse.“

Das Logo der Kampagne fehlt ebenso wenig wie die Nummer der Hotline für Fragen, alles tadellos.

Wenn da nur nicht diese kleine Zeichnung wäre: eine Frau mit roten Lippen im Badeanzug, kniend, auf der Seite unterhalb des Geschäfts- führerfotos angeordnet, der nicht Badehose, sondern Anzug trägt. Die Gute hält einen Apfel in der Hand, so dass auch der Dümmste erfasst:

Das ist Eva, Bild gewordenes Kürzel von „Evaluation“.

Fragt man nach, erfährt man, dass die Sachsen-Anhaltiner einen Hingucker für die Kampagne such- ten und es eilte. So gelangte die Zeichnung ins Kammerblatt. Ihr Schöpfer, ein ranghoher Mitarbeiter, gibt zu, dass nicht alle Ärztinnen im Land seine Eva für gelungen halten.

Ihm gefällt sie. Aber vielleicht, sagt er, malt er ihr demnächst doch einen weißen Kittel.

Rote Lippen für die Evaluation

A K T U E L L

Referenzen

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