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Konzeption der Kita die kleinen Strolche des Elternvereins Uni Kita e.v.

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Academic year: 2022

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Konzeption der Kita „die kleinen Strolche“

des Elternvereins Uni – Kita e.V.

Kindertagesstätte des Elternvereins „Uni-KiTa“ e.V.

Sedanstraße 2a

im Hause des Studentenwerks 49076 Osnabrück

Tel. 0541/6090360 e-mail: uni-kita@osnanet.de

Stand: 10.05.2019

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Inhaltsverzeichnis

1. Wann und wie ist unsere Kita entstanden?

2. Unsere Rahmenbedingungen 2.1 Unsere Zielgruppe

2.2 Das Haus

2.3 Unsere Gruppen und die Mitarbeiter 2.4 Äußere Rahmenzeiten

2.5 Motto und Ziele in unserer Kita 2.6 Wie setzen wir diese um?

2.6.1 Die Tagesstruktur 2.6.2 Kommunikation 2.6.3 Gesundheit 2.6.4 Individualität 2.6.5 Qualitätssicherung 3. Pädagogische Grundlagen

3.1 Unser Menschenbild als Leitbild für unsere pädagogische Haltung 3.2 Altersübergreifende Gruppen

3.3 Sprachbildung und Sprachförderung im Rahmen des Bundesprogramms

„Sprach-Kitas“

3.4 Freispiel 3.5 Projektarbeit 3.6 Reggiopädagogik 4. Gesetzliche Grundlagen

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1. Wann und wie ist unsere Kita entstanden?

Im November 1993 gründeten Studierende der Uni Osnabrück eine Elterninitiative, gemeinsam mit dem Verein von Bediensteten der Uni ließen sie den Elternverein UNI-Kita e.V. entstehen.

Unter der Leitung von Olaf Abdinghoff-Feldkemper traten die Studierenden mit dem Problem der schwierigen Betreuungssituation an die Universitäts-Leitung heran und diese gewährte Unterstützung durch die Bereitstellung einer provisorischen Unterkunft.

In der „Mathe-Villa“-umgeben von einem schönen wilden Garten- wurden dann 12 Kinder im Alter von 1-4 Jahren abwechselnd von Eltern und einer festen Bezugsperson betreut- sehr familiär und alternativ.

Doch das Ziel war der Aufbau einer KITA für studierende Eltern.

Ansprechpartner waren die Stadt Osnabrück und das Studentenwerk der Universität. Letzteres erklärte sich bereit, in der Sedanstraße 2a zwei Etagen zu einer Kindertagesstätte umzubauen und diese an den Elternverein zu vermieten.

Auch auf die Unterstützung des Jugend- und des Landesjugendamtes Osnabrücks konnten die Gründungsmitglieder zählen.

Der Grundstein war gelegt!

Nach einer einjährigen Planungs- und Umbauphase bezogen am 01.10.1996 zwölf Krippenkinder das Erdgeschoss und 20 Kindergartenkinder die obere Etage, jeweils von zwei staatlich anerkannten Erzieherinnen begleitet.

Die Freude und die Motivation aller Erzieherinnen und Eltern war hoch, ein freundschaftliches Miteinander mit familiärer Atmosphäre wurde gelebt- für und mit den Kindern.

Von Anfang an legten wir großen Wert auf frische Küche. Für das leibliche Wohl sorgte dann nach einem Jahr eine Hauswirtschaftsleiterin, unsere Beate, die leckeres vollwertiges biologisches Essen kochte... so wie noch heute.

Nicht vergessen ist die regelmäßige Nachfrage von Olaf Abdinghoff-Feldkemper an die Erzieherinnen, ob bei ihnen alles in Ordnung sei. Sein Motto war: „Wenn es euch Erzieherinnen gut geht, geht es allen gut!“

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2. Unsere Rahmenbedingungen 2.1 Unsere Zielgruppe

Unsere Kinder kommen meistens mit einem Jahr zu uns und bleiben bis zum Schuleintritt. Aber auch für ältere Kinder besteht die Möglichkeit, einen Platz in unserer Einrichtung zu erhalten, wenn die Kapazitäten es erlauben.

Zwei Drittel sind Kinder, deren Eltern Universitätsbedienstete, Studentenwerksmitarbeiter oder Studierende sind.

Für die Geschwisterkinder halten wir Plätze vor und auch die Kinder bzw.

Enkelkinder der Mitarbeiter waren bei uns.

Auch die Wohnortnähe ist ein Kriterium, bietet sie doch sowohl den Kindern als auch den Eltern die Möglichkeit, sich „mal eben schnell“ zu verabreden oder sich einfach „im Laden um die Ecke“ zu begegnen und auf diese Weise in Kontakt zu treten.

Wir wünschen uns Eltern, die Lust auf Mitgestaltung und Mitarbeit haben.

2.2 Das Haus

Im rosafarbenen Hause des Studentenwerks an der Sedanstraße 2a sind wir zu finden.

Wir haben zwei Gruppen - eine im Erdgeschoss, die andere im Obergeschoss. Die Gruppenräume haben Wohnungscharakter, was die familiäre Atmosphäre unserer Kita unterstützt.

Im Dachgeschoss befinden sich Büro und Mitarbeiterzimmer, im Untergeschoss mehrere große Kellerräume.

Hinter dem Haus haben wir einen sehr schönen großen natürlich belassenen Garten mit Obstbäumen, Sandkasten, Schaukeln, einem tollen Baumhaus und vielen Bereichen zum Wohlfühlen.

2.3 Unsere Gruppen und die Mitarbeiter

Die Kita beherbergt zwei altersübergreifende Gruppen mit jeweils 19 Kindern im Alter von 1-6 Jahren, davon jeweils 6 unter 3 Jahren.

In jeder Gruppe arbeiten 3 staatlich anerkannte Erzieherinnen. Zwei weitere Erzieherinnen arbeiten im Nachmittagsbereich bzw. als Springkraft. Einige von uns haben Zusatzqualifizierungen in folgenden Bereichen: Reggiopädagogik, Montessoripädagogik, Heilpädagogik, Theater- und Musikpädagogik, Motopädie und Hochbegabtenförderung.

Unterstützung erhalten wir von zwei FSJ-lern, sowie von Praktikanten/innen verschiedener Fachschulen. Unsere Köchin vervollständigt unser Team.

Die Leitungsfunktion teilen sich zwei Erzieherinnen, eine aus jeder Gruppe, sie ergänzen sich und bilden ein harmonisches Gespann. Es gibt keine freigestellte Leitung, eine Kollegin hat die Kitaleitung mit 10 Stunden inne, die andere Kollegin übernimmt die ständige Stellvertretung mit 5 Stunden pro Woche.

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2.4 Äußere Rahmenzeiten

Unsere Einrichtung schließt in den Sommerferien drei Wochen, angelehnt an die Schulferien und die Semesterferien. Auch über Weihnachten und Silvester ist die Kita geschlossen. Außerdem gibt es jährlich Teamtage oder Aufräumtage, in denen keine Betreuung stattfindet.

Die freien Tage werden langfristig geplant und rechtzeitig bekanntgegeben.

2.5 Motto und Ziele in unserer Kita

Unser Motto ist: „Verschieden sein - gemeinsam lernen“

Wir verstehen wertschätzende Kommunikation als einen herausragenden Schlüssel zur Bildung, Wegbereiter jeder Beziehung und Grundlage für ein soziales Miteinander.

Durch feste Tagesstrukturen möchten wir den Kindern, aber auch uns und den Eltern einen klaren Orientierungsrahmen und Sicherheit geben.

Mit vielfältigen Angeboten geben wir den Kindern die Möglichkeit, in den Bildungsbereichen (Sprache, Kreativitätsförderung, Musik und Bewegung, Ästhetische Bildung) praktische und theoretische Kompetenzen zu erwerben.

Gesundheit ist für uns ein zentrales Thema, es ist uns ein Anliegen, Impulse für eine gesunde Lebensweise zu setzen.

Wir nehmen das Kind so an wie es ist und lassen Raum für die Individualität jeder kindlichen Persönlichkeit. Auch die Besonderheit jeder Familie und die speziellen individuellen Fähigkeiten der Erzieherinnen verstehen wir als Anreiz zur Vielfältigkeit und binden sie gern in unsere Arbeit ein.

Qualitätssicherung ist die Triebfeder, regelmäßig unser Tun zu überprüfen und uns weiterzuentwickeln.

2.6 Wie setzen wir diese um?

2.6.1 Die Tagesstruktur

Ein geregelter Tagesablauf ist für die Kinder sehr wichtig, um sich zu orientieren.

Gleichzeitig sind so Möglichkeiten gegeben, Zeiträume selbstbestimmt und individuell zu gestalten. Hier finden Freispiel, Angebote und Projektarbeit statt.

Feste Bestandteile des Tages sind der Begrüßungskreis, der Morgenkreis und das gemeinsame Mittagessen, in denen der Gruppenzusammenhalt gefördert wird und Raum für Gespräche und Austausch gegeben ist.

Durch Rituale wie Aufräumen, An - und Ausziehen und tägliche Hygiene werden lebenspraktische Fähigkeiten geübt und die Selbständigkeit gefördert.

7.30 -8.00 Uhr Frühdienst/Begrüßung der ersten Kinder 8.00 -9.00 Uhr Bringen der Kinder/ Gleitendes Frühstück 9.00 Uhr Begrüßungskreis

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9.15 -10.30 Uhr Freispielphase/angeleitete Angebote/ Projektarbeit/

Ausflüge/Obstpause/Schlafen der kleinsten Kinder 10.30 -11.30 Uhr Freispiel im Garten

11.30 -11.45 Uhr Aufräumen/Wickeln/Hände waschen/Tisch decken 11.45 -12.30 Uhr Gemeinsames Mittagessen / Gespräche

12.30 -14.00 Uhr Ruhiges Freispiel/ Schlafenlegen der jungen Ganztagskinder 14.00 -16.00 Uhr Freispielphase drinnen und draußen/Angebote/Kleinere Ausflüge in die Umgebung/Nachmittagsmahlzeit um 14.45 Uhr/Abholen der Kinder

16.00 -16.30 Uhr Spätdienst/Freispiel/Bücher lesen/gemeinsam den Tag beenden/Aufräumen/Abholen der Kinder

Innerhalb der Woche gibt es regelmäßige Angebote wie Ausflüge in den Wald oder den Botanischen Garten, Turnen, ein Musikangebot, monatliches Schwimmen für die 4-6-jährigen Kinder und das Schulkindprojekt für die Vorschulkinder mit dem Höhepunkt des Übernachtens in der Kita. Die Geburtstage der Kinder werden mit einem gemeinsamen Frühstück zusammen mit den Eltern und einem individuell zugeschnittenen Kasperlestück (die Puppen wählt das Geburtstagskind) gefeiert.

2.6.2 Kommunikation

Ein SOZIALES MITEINANDER entsteht und wächst durch Kommunikation.

Gegenseitige Wertschätzung und ein Auf-Augenhöhe-Sein als unsere Leitmotive spiegeln die Haltung zum Kind wieder.

Wir setzen auf selbständige Kinder, die sich gern am Kitaleben beteiligen, Ideen einbringen und sich wohlfühlen.

Auch bekennen wir uns zur Erziehung zur gewaltfreien Kommunikation.

Den ersten Kontakt mit den Kindern gestalten wir durch eine intensive Eingewöhnung nach dem Berliner Modell und bauen so eine stabile Bindung zu jedem einzelnen Kind auf.

Dieses möchten wir im Folgenden vorstellen.

Die Kinder sollen uns als zusätzliche sichere Basis neben ihren Eltern empfinden und sich bei uns geborgen fühlen. Die Eltern spielen hierbei eine wichtige Rolle. Sie geben den Erzieherinnen wichtige Informationen über Vorlieben und Verhaltensweisen des Kindes und Tipps, wie sie in bestimmten Situationen mit ihrem Kind reagieren.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Eingewöhnung ist die Bereitschaft der Eltern, die Ablösung der Kinder zuzulassen und zu unterstützen. Die Kita bietet den Kindern oft die erste Erfahrungsmöglichkeit in einem neuen Umfeld außerhalb des Elternhauses.

Hierbei möchten wir den Eltern unsere positiven Erfahrungen gern vermitteln. Eventuell vorhandene Trennungsängste können so gemildert werden.

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Wichtig ist, dass die Eingewöhnung prinzipiell nur von einer Erzieherin vorgenommen wird, diese ist die vorrangige Kontaktperson in der ersten Zeit.

In der ersten Woche besuchen die Kinder bestenfalls mit einem konstanten Elternteil gemeinsam die Gruppe für etwa zwei Stunden.

Am ersten Tag der zweiten Woche wird das Kind dann von diesem Elternteil gebracht, verabschiedet und nach etwa 20 Minuten wieder abgeholt. Dieser Zeitrahmen steigert sich dann im Laufe der Woche. Das Kind erlernt so ganz klar den Rhythmus von Kommen, Verabschieden von Mama bzw. Papa, Wiederkommen und Abholen.

In der Woche danach kommt dann das Mittagessen dazu und nach etwa 4 Wochen ist die Eingewöhnung abgeschlossen. Ein sicheres Zeichen dafür ist, dass die Eingewöhnungserzieherin als sichere Basis akzeptiert wird und das Kind sich von ihr trösten lässt. Jedes Kind ist anders, so dass die Eingewöhnung der individuellen Situation und den Bedürfnissen des Kindes entsprechend angepasst wird.

Wir sind ein Team, das eine sehr offene und herzliche Umgangsweise pflegt.

Gegenseitige Achtung und Aufmerksamkeit sind Grundregeln unseres Miteinanders. Wöchentlich haben wir Teamsitzungen, in denen wir über unsere pädagogische Arbeit sprechen und diese planen. In Supervisionen geben wir uns unter Anleitung den Raum für Reflektion und kritische Auseinandersetzung mit schwierigeren Themen. Bei Weihnachtsessen und Teamausflug genießen wir einfach unser Miteinander-Sein auf der privaten Ebene.

Eine weitere Aufgabe ist die Betreuung von Praktikanten/innen. Wir arbeiten mit verschiedenen Fachschulen aus der Umgebung zusammen. Auf unserer Seite steht die Zielsetzung, den Praktikanten jederzeit Ansprechpartner für ihre Belange zu sein und sie bei ihren Aufgaben, Ausarbeitungen und Angeboten zu unterstützen. Wichtig ist auch die Spiegelung ihrer Arbeit und ihre aktive Einbeziehung in den Kita-Alltag.

Die Eltern verstehen wir als unsere Partner. Wir wünschen uns eine rege und offene Kommunikation, die auf gegenseitiger Achtung beruht.

Schon in der Anfangsphase knüpfen wir Kontakt bei einem Erstgespräch und auf einem Kennenlernelternabend, an dem gegrillt, gegessen und erzählt wird. Wir streben einmal im Jahr ein Elterngespräch individuell für das jeweilige Kind an.

Zweimal jährlich finden Eltern- bzw. Themenabende statt, auf denen wir die Eltern über das Gruppengeschehen informieren.

Auch feiern wollen wir miteinander- das Laternenfest und die Weihnachtsfeier sind gute Gelegenheiten dafür.

Ein besonderer Höhepunkt im Jahr ist das gemeinsame Zelten von Kindern, Geschwistern, Eltern und Erziehern- sogar Ehemalige sind oft dabei.

Das Engagement der Eltern zeigt sich in der Bereitschaft, monatlich 2,5 Elterndienststunden abzuleisten, der Einsatz in der Kita kann im Vorstand, durch Kochen, Putzen, Gartenarbeit, Unterstützung der Feste etc. erfolgen.

Eine Besonderheit bei uns ist das „Du“ in der Ansprache zwischen Eltern und Erzieherinnen, es beruht auf unserer Geschichte und fördert ein persönliches Verhältnis.

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2.6.3 Gesundheit

Gesundheitsförderung ist ein bedeutendes Thema in unserer Einrichtung. Unsere erfahrene Köchin bereitet frisches Bioessen zu, oft vegetarisch, Fleisch und Fisch gibt es nur einmal in der Woche. Wir leben den Austausch über und die Toleranz gegenüber verschiedenen Ernährungsformen.

Vormittags gibt es eine Obstpause, jede Familie bringt Obst mit, welches die Kinder gern und viel essen.

Jede Gruppe hat einen Bewegungsraum von etwa 20qm, in denen die Möglichkeit für eine aktive körperliche Betätigung im Innenbereich gegeben sind.

Unser Garten ist 1200 qm groß, die naturnahe Gestaltung und die Kletter- und Obstbäume laden zum Verweilen ein. Wir vertreten den Standpunkt, dass die Kinder sich täglich- wenn eben möglich- an der frischen Luft aufhalten sollten.

Ausflüge in den Wald bieten wir ebenfalls regelmäßig an.

Hygienestandards finden in unserer Einrichtung Beachtung, wir regen die Kinder immer wieder dazu an, ihren eigenen Körper zu pflegen. Zahnprophylaxe wird einmal jährlich angeboten.

2.6.4 Individualität

Unser Anspruch ist es, die Individualität jedes einzelnen interessiert wahrzunehmen. Allen möchten wir mit Offenheit begegnen nach dem Grundsatz:

„Ressourcen sehen, Ressourcen stärken.“

Jedes Kind, jedes Elternteil, jede Erzieherin und jeder Praktikant soll bei uns eine Plattform vorfinden, die Raum für die eigenen Bedürfnisse, Meinungen und Ideen hat.

2.6.5 Qualitätssicherung

Um unsere Qualität zu sichern, versuchen wir durch Transparenz und Dokumentation den Eltern zu zeigen, wie und woran wir arbeiten. Es ist immer wieder unser Ziel, dies auszubauen und weiterzuentwickeln.

Wir nutzen regelmäßige Diskussionen in den Teamsitzungen und Konzeptionsarbeit, Ziele und Wege in unserer pädagogischen Arbeit immer wieder in Frage zu stellen und möglicherweise im Konsens dann veränderte Ziele neu umzusetzen. Die Bereitschaft zur Veränderung und ein Denken aus verschiedenen Perspektiven heraus halten wir für sehr wichtig. In der Zusammenarbeit mit anderen Kitas und auch der Grundschule in der Umgebung haben wir die Möglichkeit, Standards und Anforderungen gemeinsam zu überdenken und anzupassen. Unsere Elterninitiative fördert und fordert regelmäßige Fortbildungen (bis 5 Tage im Jahr) für jede Erzieherin, um das Niveau der Kita zu halten bzw. zu steigern.

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3.

Pädagogische Grundlagen

3.1 Unser Menschenbild als Leitbild für unsere pädagogische Haltung

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3.2 Altersübergreifende Gruppen

Im Jahr 2002 sind wir zur erweiterten Altersmischung für Kinder von 1-6 Jahren in unseren Gruppen übergegangen. In dieser Form erleben wir die Atmosphäre als besonders familiär und vertraut.

Das Kind bleibt bis zu sechs Jahren in einer Gruppe und wächst so in verschiedene Lebenssituationen hinein. Zuerst ist es das „Baby“, das sich stark an eine Erzieherin bindet, dann das Kleinkind, welches sich an den Größeren orientiert, bis es selbständig wird, sich Gleichaltrigen zuwendet und dann selbst das „große Geschwisterkind“ wird.

Die Kontinuität in der Betreuung während dieses Zeitraums ermöglicht dauerhaft intensive Beziehungen zu Bezugspersonen, Kindern und Eltern. Denn hier bleiben die Kinder nicht nur bis zu sechs Jahren, oftmals werden auch Geschwisterkinder geboren, die dann in die Einrichtung aufgenommen werden, so dass zwischen einigen Eltern und Erzieherinnen ein vertrauensvolles, partnerschaftliches Verhältnis bis weit über diesen Zeitraum hinausgegeben ist.

Die Kleinen lernen bereits in der Identifikation und im Umgang mit den Großen Regeln des sozialen Handelns, schon früh erfahren sie Hilfen zur Lösung von Konfliktsituationen und erleben „Beistand“ im Spiel und den alltäglichen Situationen.

Aber auch die älteren Kinder profitieren davon, sie können im Alltag Rücksichtnahme, Verantwortung und Hilfsbereitschaft erproben. Wichtig ist jedoch auch, dass sie dabei gestärkt werden, Möglichkeiten zur Umsetzung ihrer eigenen Interessen zu finden.

Die kleineren Gruppen bieten den Vorteil, noch individueller auf jedes Kind einzugehen und eine größere Nähe zu ermöglichen.

Wir Erzieherinnen sehen die Arbeit in der erweiterten Altersmischung als tägliche Herausforderung, die uns vor immer neue pädagogische Aufgaben stellt, da wir jedem Kind möglichst optimale Entwicklungbedingungen bieten möchten.

So erleben wir diese Ausgangssituation als äußerst fruchtbringend und anregend.

3.3 Sprachbildung und Sprachförderung im Rahmen des Bundesprogramms „Sprach – Kitas“

Die Sprachbildung und Sprachförderung gehört als Schwerpunkt zur Gesamtkonzeption und hat hohe Priorität in allen Bildungsbereichen.

Es geht uns vorrangig darum, die Sprechmotivation, die Freude und Sicherheit der Kinder im Gebrauch der Sprache in allen Alltagssituationen stärken.

Wir wollen, dass Kinder über das sprechen können, was ihnen etwas bedeutet, wir suchen miteinander immer wieder nach Gelegenheiten, mit Sprache zu spielen, um deren Möglichkeiten zu erproben und ihre Vielfalt zu entdecken.

Wir nehmen am Bundesprogramm SPRACH- KITAS teil „, weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“.

Das Kind baut seine Sprachwelt durch aktives Tun auf. Durch diese Kommunikation kann das Kind soziale Kontakte und emotionale Beziehungen

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aufbauen, welche die Grundlage für jegliches Miteinander und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist.

Durch das Bundesprogramm und die damit einhergehenden zusätzliche Fachkraft ist unser Fokus auf die sprachliche Bildung sensibilisiert worden und eine bewusstere Auseinandersetzung mit neuen und fachlichen Hintergründen im Team entstanden. Somit erweitern sich unsere Handlungsfelder stetig und es ist uns ein großes Anliegen, sprachliche Bildung auf vielen verschiedenen Wegen umzusetzen.

Alltagsintegrierte sprachliche Bildung heißt für uns, Freiraum für einen lebendigen Austausch zu schaffen und die Kinder als Sprachvorbild und zugewandten Gesprächspartner zu begleiten.

Wir sehen es als einen großen Reichtum an, dass in unseren Gruppen durch die erweiterte Altersmischung Kinder von 1 bis 6 Jahren voneinander profitieren und sich so eine Sprachkultur der gegenseitigen Rücksichtnahme und Empathie entwickeln kann. So liegt unser Augenmerk immer auch auf dem altersgerechten Einsatz der Sprache, was für uns bedeutet, sich auf die Kommunikationsebene des Kindes einzulassen und besonders auch bei den jüngeren 1-2 jährigen Kindern eine auf Sprechfreude ausgerichtete Zuwendung zu geben. Fundierte emotionale Beziehungen sehen wir dafür als Schlüssel.

Offenes Zuhören mit klarem Blickkontakt auf Augenhöhe spiegelt unsere Haltung wider.

In auftretenden Konflikten sehen wir uns als Partner, die die Kinder zum sprachlichen Austausch (Versprachlichen des Erlebten und der damit verbundenen Gefühle) und selbständigen Finden von Lösungen anregen.

Als Team bringen wir unser Potenzial ein, indem wir die individuellen Fähigkeiten der Kollegen bewusst einsetzen, sei es der musik- und theaterpädagogische oder auch der bewegungs- und erlebnispädagogische Ansatz.

Rituale haben ihren festen Platz in unserem Alltag.

Fingerspiele, Tischsprüche und Lieder oder auch Rätsel und Reime ermöglichen einen spielerischen Zugang zur Sprache und machen Spaß.

Durch Wiederholungen und den Einsatz von Mimik, Gesten oder auch Gebärden erweitern wir unsere sprachliche Ausdrucksfähigkeit und die Freude am bewegten Begleiten der Sprache/Worte.

An den Geburtstagen der Kinder spielen wir ein individuell zugeschnittenes Kasperletheaterstück, welches der Jubilar/die Jubilarin nach seinen Wünschen mitgestalten kann.

Mit unseren Themenkonferenzen und dem Aufgreifen beobachteter Interessen/Spielinhalte der Kinder tauchen wir in ihre Themen ein und gestalten gemeinsam mit ihnen länger andauernde Projekte. Die Fragen der Kinder als Gestalter, aber auch eigene Impulse leiten uns dabei.

Vielfältige pädagogische Methoden haben wir in unserem Repertoire, welches wir regelmäßig in Teamsitzungen oder individuellem Austausch überdenken und erweitern.

Die Sprache nutzen wir in offenen Fragen und Sätzen als Denkwerkzeug, um die Kinder und uns zur aktiven Auseinandersetzung mit der Umwelt anzuregen.

Das Philosophieren über Aspekte unseres Seins erlaubt uns auch, einmal bewusst in eine Gesprächsführung mit offenem Ende zu gehen.

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Für die Dokumentation der Sprachentwicklung jedes einzelnen Kindes verwenden wir den BaSiK, eine begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen nach Renate Zimmer.

Sie ist für uns ein bewährtes Mittel, die aktuellen Sprachkompetenzen der Kinder zu erkennen und darauf aufbauend gezielte Sprachanlässe zu schaffen, die ihre individuellen Fähigkeiten stärken und ihr Potential auf allen sprachlichen Ebenen ausschöpfen.

3.4 Freispiel

Kinder brauchen ausreichend viele bzw. große Freiräume, um sich in ihrer Persönlichkeit und Kreativität entfalten zu können. In der Freispielphase entscheiden die Kinder selbstbestimmt über Spielart, Spielpartner, Spielort und Spieldauer.

Kinder leben in einer Welt des Spiels, das Spiel ist ihr Leben! Nur so lernen sie!

Bewegung und Spiel gehören zu den miteinander verbundenen elementaren Bedürfnissen eines Kindes, so nimmt es zu anderen Kontakt auf.

Das Spiel ist gekennzeichnet durch Freiwilligkeit und Lustbetontheit, durch Zweckfreiheit und Gegenwartsbezug. Es findet im Hier und Jetzt statt und hat seinen Sinn in sich selbst. Spiel beinhaltet lustvolles Sich-Bewegen, aber auch die Anstrengung, ein Ziel zu erreichen. Da wir den hohen Stellenwert von primären Erfahrungen mit allen Sinnen als wichtig erachten, möchten wir die Kinder auch keiner Reizüberflutung durch z.B. zu viel Spielzeug aussetzen.

Unter anderem im Kreativbereich, im Bewegungsraum, im Ruheraum oder auch in der Bauecke können die Kinder ihren Ideen freien Lauf lassen.

Sie bilden ihre Sinne, prägen ihre Phantasie und vor allem zwischenmenschliche Beziehungen im selbst-entwickelten Rollenspiel aus.

Vor der Schule haben sie die Möglichkeit, ihre Außen-und Innenwahrnehmung nicht durch Wertungen, sondern vorrangig durch Spiegelung zu erfahren.

Wir Erzieherinnen sehen uns im Freispiel als Ansprechpartner, die Kinder in ihrer Entfaltung und ihrem Verhalten beobachten und gegebenenfalls unterstützen.

Weiterhin gilt es, Spielprozesse wahrzunehmen und anzuleiten sowie einzelne Kinder in Spielgruppen zu integrieren. Bei auftretenden Konflikten möchten wir bei deren Lösung oder Entschärfung helfen. Wir setzen dabei auf Gewaltlosigkeit im Umgang miteinander.

Die Regeln des Miteinander werden gemeinsam erarbeitet und gelebt, dazu gehört auch, dass “Grenzen” von den Kindern hinterfragt und ausgetestet werden dürfen.

Vorrangiges Ziel ist für uns die Achtung gegenüber den Mitmenschen, was nicht nur Toleranz bedeutet, sondern auch ein Interesse am anderen.

3.5 Projektarbeit

In unserem pädagogischen Alltag hat das projektorientierte Arbeiten einen großen Stellenwert. Situationsorientierte Themen werden gruppenintern oder auch gruppenübergreifend aufgegriffen, angeboten und erarbeitet. Die Kinder sind an den Planungen der Projekte mit ihren Ideen und Bedürfnissen beteiligt und bestimmen dadurch die weitere Entwicklung und das Erreichen der Projektziele. Teilweise werden die Projekte von den Kindern selbst angeregt, was durchaus in unserem Sinne ist.

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Martin R.Textor hat es im Online-Handbuch “Kindergartenpädagogik” so formuliert:

” Bildung im Elementarbereich hat nichts mit schulischer Wissensvermittlung zu tun.

Vielmehr soll sie einen Beitrag zur Entwicklung von Persönlichkeit, Identität und Selbstbewusstsein leisten, Einstellungen zum Leben und Lernen, soziale Umgangsformen, Denkgewohnheiten, Wissensgrundlagen, Weltverständnis und auch Lebenssinn vermitteln.

Dabei muss vom "frühkindlichen Lerncharakter" ausgegangen werden, der durch Neugier und vielfältige Interessen geprägt ist. Auch sollte die frühkindliche Wahrnehmungs- und Fantasiewelt berücksichtigt werden.

In Bildungsprozessen setzen sie sich mit neuen Erfahrungen, Beobachtungen und Erkenntnissen auseinander, erkennen Zusammenhänge, nehmen kritisch Stellung und ziehen Folgerungen für ihr Handeln. Durch Eigenaktivität und Selbsttätigkeit, aus eigener Motivation heraus, erkunden und erschließen sie ihre Welt, nehmen Kontakt zu anderen Menschen auf und lernen von ihnen - sie bilden sich selbst. Im Umgang mit ihren Denkprozessen entwickeln sich ihre einzigartige Persönlichkeit, ihr Charakter, ihre Identität, ihre Individualität

.”

3.6 Reggiopädagogik

Eigentlich ist die Reggiopädagogik gar keine Pädagogik.

Sie ist kein ausgefeiltes Theoriemodell, sondern versteht sich eher als eine Erziehungsphilosophie, die von einem aktiven die Welt erschließenden Kind ausgeht. Das Kind, das am besten weiß, was es braucht und mit Energie und Neugier die Entwicklung seiner Kompetenzen verfolgt. Es will als Forscher die Welt durch Ausprobieren und Experimentieren, durch Versuch und Irrtum entdecken und verstehen.

Der Erzieher ist dabei nicht Anleiter, sondern Begleiter. Er unterstützt das Kind, die Welt zu erforschen und die Dinge des Lebens miteinander in Beziehung zu bringen. Er bietet Materialien und schafft Möglichkeiten, damit es selbständig Antworten auf seine Fragen finden kann.

Entstanden ist diese dem Kind ganz und gar zugewandte Philosophie nach dem zweiten Weltkrieg in der italienischen Stadt Reggio nell Emilia. Die Frauen dieser Stadt gründeten einen eigenen Kindergarten, um dort ihre Kinder weltoffen, gewaltfrei und lebensnah zu erziehen.

Loris Malaguzzi (1920 -1994), ein junger Grundschullehrer, war begeistert von der Initiative und dem Engagement der Frauen und schloss sich ihnen an.

1945 gründete er einen Volkskindergarten und orientierte sich bei der Entwicklung des Konzeptes an vielen unterschiedlichen Pädagogen wie Montessori, Fröbel, Freinet oder Korzak.

Seine Leitidee: „Wir assistieren den Kindern, wir erziehen sie nicht! Jedes Kind hat die Fähigkeit sich selbst zu bilden, die Erwachsenen helfen lediglich, die Fähigkeiten zu entdecken und zu erschließen.“

Die Grundfeiler der Reggiopädagogik sind:

- ein optimistisches Menschenbild und ein positives Bild vom Kind - individuelle Entfaltung

- Wertschätzung

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- Lernen in Projekten

- Dokumentation der pädagogischen Arbeit - Elternbeteiligung und Mitverantwortung Loris Malaguzzi erklärt Reggio mit folgenden Worten:

„Reggio ist kein Modell, sondern eine neue Art des Denkens über Kinder, über Erziehung, über den Kindergarten und seine Beziehung zur Gesellschaft. Es ist eine Denkweise, die nicht gelernt, sondern gefunden werden kann.“

Wir in unserem Team sind schon fündig geworden und haben uns auf den Weg gemacht, die Denkweise zu verinnerlichen und mit Leben zu füllen.

4. Gesetzliche Grundlagen

- Niedersächsisches Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder (KiTaG) in den § 2 (Auftrag der Tageseinrichtungen) und 3 (Arbeit in der

Tageseinrichtung);

aus dem Sozialgesetzbuch 8 ( Kinder- und Jugendhilfegesetz) - Schutzauftrag nach § 8a aus dem Sozialgesetzbuch 8

Vorgehensweise bei Verdachtsfällen

1. Ansprache von Kollegen in der Gruppe und der Kita-Leitung 2. Fallbesprechung (auch außergewöhnlich) im Team

3. Elterngespräch

4. Information der psychischen Beratungsstelle (Straßburger Platz 7 in 49076 Osnabrück)

- Nach § 72 ist ein erweitertes Führungszeugnis der Mitarbeiter erforderlich.

- Nach § 5 sollen sich die Mitarbeiter regelmäßig fortbilden (Empfehlung mindestens 3 Tage im Jahr).

Referenzen

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