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Berliner Teststrategie an der Charité

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Berliner Teststrategie an der Charité F A Q – Liste

Zuständigkeiten

Wie sind die Zuständigkeiten zwischen Charité und Senatsverwaltung Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (Sen GPG) konkret geregelt?

Die Berliner Teststrategie auf COVID-19 wurde im Mai 2020 auf Vorlage des Regierenden Bürgermeisters und der Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung beschlossen. Die Charité hat die Koordinierung der Teststrategie übernommen.

Ende August wurde eine neue Ziel- und Organisationsstruktur des Covid-19-Testkonzepts im Land Berlin vereinbart: Aufgaben, die mit der

wissenschaftlichen Erforschung des Virus und der Weiterentwicklung von Testverfahren und Studien verbunden sind, wurden der Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung zugeordnet. Aufgaben, die mit der operativen Pandemiebekämpfung und den Versorgungsstrukturen des Berliner Gesundheitswesens verknüpft sind, wurden der Gesundheitsverwaltung zugeordnet. Zum 1. September 2020 ging die Verantwortung der Koordination der Teststrategie an die Senatsverwaltung Gesundheit, Pflege und Gleichstellung über. Die Rolle der Charité liegt weiterhin in der wissenschaftlichen Auswertung der Daten und der Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Wer macht was?

Zu den Zuständigkeiten von SenGPG (operativ) gehören dabei insbesondere

 die Planung und Umsetzung der nationalen Teststrategie

 die Planung und Umsetzung von Testungen in stationären oder mobilen Teststellen

 die Steuerung der Testressourcen und deren Priorisierung

 die Planung, Koordinierung und Abrechnungsvoraussetzungen der Testungen sowie deren rechtliche Grundlagen Zu den Zuständigkeiten der Senatskanzlei und der Charité (wissenschaftlich) gehören insbesondere:

 die Planung und Umsetzung von wissenschaftlichen Studien

 die Validierung und Pilotierung neuer Testverfahren

 das Erstellen wissenschaftlicher Publikationen

 das Generieren wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Pandemiebekämpfung inklusive der Bewertung internationaler Forschung

(2)

2 Berliner Corona Schulstudie (BECOSS)

Die Studie ist im Frühsommer gestartet und auf zwölf Monate mit mehrmaligen Tests in Schulen und Kindertagesstätten (ca. alle 3 Monate) angelegt.

Sie geht damit über eine punktuelle Prävalenzerhebung hinaus. Ziel der Studie ist die Erfassung von potenziellen Infektionsdynamiken, insbesondere die Klärung der Frage, ob und inwiefern Infektionen in die Bildungseinrichtungen hinein- oder herausgetragen bzw. innerhalb der Einrichtungen übertragen werden. Zudem werden Einstellungen und Verhalten hinsichtlich SARS-CoV-2 sowie deren Änderung über die Zeit erfasst. Die Berliner Studie ist alleine aufgrund der Testungen in den Kitas und Schulen komplexer, da sie inhaltlich breiter aufgestellt ist als eine reine Prävalenzstudie.

Zudem können aufgrund der einjährigen Laufzeit wissenschaftliche Erkenntnisse bei wechselnder Pandemielage gewonnen werden.

Studienergebnisse Schule

Testrunde 1 Testrunde 2 Testrunde 3 Testrunde 4

Was wurde getestet?

1. Kombinierter Nasen-Rachen- Abstrich (PCR),

Blutentnahme aus der Fingerbeere (Antikörper) 2. Fragebogen: Erhebung

relevanter Daten (u.a. Schul- /Kita-/Wohnumfeld;

Freizeitaktivitäten; Verhalten) 3. Implementierung: Erfassung

von Fieber und

Abwesenheiten (täglich)

1. Kombinierter Nasen-Rachen-Abstrich (PCR), Blutentnahme aus der Fingerbeere (Antikörper)

2. Fragebogen: Erhebung relevanter Daten (u.a. Schul-/Kita-/Wohnumfeld;

Freizeitaktivitäten; Verhalten) 3. Tägliche Fieber- und Abwesenheits-

Surveillance

4. Erweiterung auf identische Untersuchungen für die

Haushaltsmitglieder (HHM) der Proband*innen (Selbstabstriche)

1. Kombinierter Nasen-Rachen- Abstrich (PCR),

2. Fragebogen: Erhebung relevanter Daten (u.a. Schul- /Kita-/Wohnumfeld;

Freizeitaktivitäten; Verhalten) 3. Identische Untersuchungen

für die Haushaltsmitglieder (HHM) der Proband*innen (Selbstabstriche)

1. Kombinierter Nasen- Rachen-Abstrich (PCR), 2. Fragebogen: Erhebung

relevanter Daten (u.a.

Schul-/Kita- /Wohnumfeld;

Freizeitaktivitäten;

Verhalten) 3. Identische

Untersuchungen für die Haushaltsmitglieder (HHM) der

Proband*innen (Selbstabstriche)

(3)

3

Testrunde 1 Testrunde 2 Testrunde 3 Testrunde 4

Wie wurde getestet?

Durchführung mit mobilen Teams vor Ort

Durchführung mit mobilen Teams vor Ort

Nachverfolgungen der

Klassenverbände inkl. HHM bei Positivfall mittels Selbstabstrich-Kits

Durchführung als reines Selbstabstrichverfahren per Kurierzustellung

Durchführung als reines

Selbstabstrichverfahren per Kurierzustellung

Wann und wer?

Zeitraum: 11.06.-19.06.20 Untersuchungen an 24 Schulen (12 Grund- und 12 Oberschulen);

385 Schüler*innen und 150 Lehrer*innen

Zeitraum: 2.11.-16.11.20 Untersuchungen an 24 Schulen:

352 Schüler*innen und 142

Lehrer*innen, zusätzlich 625 HHM

Zeitraum: 18.2.-26.2.21 Untersuchungen an 24 Schulen:

327 Schüler*innen und 142 Lehrer*innen, zusätzlich 591 HHM

Zeitraum: 24.3.-26.3.21

Untersuchungen an 24 Schulen:

324 Schüler*innen, 133 Lehrer*innen, zusätzlich 591 HHM

Wie viele Positivfälle?

Eine Infektion bei einer nahezu asymptomatischen, jugendlichen Schülerin

In 8 von 24 untersuchten

Schulklassen gab es 10 SARS-CoV- 2 Infektionen. Diese verteilten sich auf 9 von 352 Schüler*innen (2,7%) und eine von 142 getesteten

Lehrerkräften (0,7%). Infektionen waren häufiger bei Schüler*innen mit geringem Maskengebrauch in der Schule, bei Schüler*innen in Einrichtungen in einem Gebiet mit niedrigem sozio-ökonomischen Status, bei einem Schulweg

Keine

--- ausschließlich zu Fuß und bei Kontakten mit SARS- CoV-2 positiven Personen außerhalb der Schule

In drei Klassen jeweils eine Infektion: zwei Schüler*innen, eine Lehrerin. Alle Fälle in Grundschulen. Alle Fälle waren bereits bekannt bzw. quarantänisiert

(4)

4

Testrunde 1 Testrunde 2 Testrunde 3 Testrunde 4

Wie viele Positivfälle bei Haushaltsmitglieder?

Wurde nicht untersucht 14 (2,3%) Personen in 9 Haushalten (HH) wiesen ein positives Ergebnis auf. Von den 9 HH hatten sechs keinen infizierten Schüler oder Mitarbeiter in der Schule. Bei den drei „positiven“ HH mit positivem/r Schüler/in konnte die Herkunft der Infektion trotz umfangreicher

Befragungen nicht zweifelsfrei geklärt werden

Eine einzelne elterliche Infektion in einer Sammelunterkunft

Drei HHM eines/r infizierten Schüler*in;

Elternteil hatte die Infektion zuerst. Familie des/r infizierten zweiten Schüler*in ebenfalls bereits zuvor positiv getestet. Beide

Schulkinder daher relativ sicher nicht in der Schule, sondern in der Familie angesteckt

Was haben Nachtestungen gezeigt?

Fanden nicht statt Die Schüler*innen, Lehrkräfte und Haushaltsmitglieder (HHM), die in Verbindung mit den acht Klassen mit einem oder zwei Positivfällen

standen, wurden nach einer Woche nochmals getestet. Von 381

nachgetesteten Proband*innen, die in der Woche zuvor negativ waren oder nicht getestet wurden, wiesen sieben (1,8%) eine SARS-CoV-2 Infektion auf. Diese sieben

umfassten eine Lehrerin und einen Schüler, deren Infektion mit einiger Sicherheit nicht aus dem

Schulumfeld stammten, sowie fünf

Fanden nicht statt --- HHM (3 Eltern, 2

Geschwister). Bei vier der zehn Infektionen ist nicht ausgeschlossen, dass sie auf das Schulumfeld zurückzuführen sind, daraus ergibt sich ein konservativ geschätzter Anteil von 1.1% (4/352) Infektionen bei HHM, die auf das Schulumfeld zurückgeführt werden

Fanden nicht statt

(5)

5 Wie viele Personen hatten

Antikörper?

Sieben Antikörper-Reaktionen wurden nachgewiesen

Was sagt das aus?

Im Untersuchungszeitraum konnte keine

Infektionsübertragung ermittelt werden (1 positiver Fall). Die Daten zeigen eine

zufriedenstellende bis gute Umsetzung der individuellen und institutionellen

Hygienemaßnahmen, dabei besser in Grund- als in

Oberschulen. Im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie nahm bei Schüler*innen die „screen-time“

zu, bei Grundschüler*innen die körperliche Aktivität ab.

IgG-Antikörper wurden bei 2% der Schüler*innen, bei 1.4% des Schulpersonals und bei 1.4% der Haushaltsmitglieder nachgewiesen

Die Abwesenheit größerer Cluster im Klassenverband spricht trotz des Querschnittdesigns der Studie gegen eine massive Übertragung im

Schulumfeld. Bei der Nachverfolgung positiver Klassenverbände zeigte sich nach einer Woche keine auf das Schulumfeld zurückzuführende Infektion bei Schüler*innen und Lehrkräften, allerdings vier von sieben Infektionen bei HHM, bei denen dies nicht auszuschließen ist.

Bei konservativer Einschätzung liegt somit die auf Kontakt mit Positivfällen im Schulumfeld zurückzuführende Infektionsrate im Haushaltsbereich bei 1,1%. Dies entspricht in etwa Vorbefunden aus Australien, Hessen und Rheinland-Pfalz.

Insgesamt lag während des

vorläufigen Gipfels der Pandemie im November 2020 das

Infektionsgeschehen in den

Nicht getestet (Lockdownphase)

Im Lockdown waren keine Infektionen bei

Schüler*innen und Lehrer*innen unserer Kohorte festzustellen.

Eine einzelne elterliche Infektion in einer

Sammelunterkunft fand im Kontext von größeren Infektionsclustern in der Unterkunft statt.

--- untersuchten Schulen auf einem eher niedrigen Niveau. Dies schließt die Möglichkeit einzelner Ausbrüche nicht aus.

Verschleppungen von Infektionen aus

betroffenen Klassen in die damit verbundenen Haushalte können

Antikörpertestung fand in dieser Runde nur als Zusatzangebot statt (ca. 200 Personen, meistens zuvor infizierte Haushalte), daher nicht in Untersuchung einbezogen

Bei Hybridunterricht im Wechselmodell sowie vor dem Hintergrund einer

ansteigenden Pandemieaktivität durch die Verbreitung hochansteckender

Virusvarianten (B.1.1.7.) im Testzeitraum war in der Kohorte innerhalb der Schule kein hohes Infektionsgeschehen festzustellen.

Identifizierte Infektionen bei zwei Schüler*innen gingen aus dem Haushaltskontext hervor.

--- auftreten, auch dies auf einem eher niedrigen Niveau. Zu klären bleibt, ob ein Infektionsrisiko von Schüler*innen durch den Schulbesuch selbst oder durch

alterstypische Verhaltensmuster verursacht wird.

(6)

6

KITA-STUDIE

Testrunde 1 Testrunde 2 Testrunde 3

Was wurde getestet?

1. Kombinierter Nasen-Rachen-Abstrich (PCR), 2. Blutentnahme aus der Fingerbeere

(Antikörper)

3. Fragebogen: Erhebung relevanter Daten (u.a.

Schul-/Kita-/Wohnumfeld; Freizeitaktivitäten;

Verhalten)

4. Implementierung: Erfassung von Fieber und Abwesenheiten (täglich) über die

Studienlaufzeit

1. Kombinierter Nasen-Rachen-Abstrich (PCR)

2. Fragebogen: Erhebung relevanter Daten (u.a. Schul-/Kita-/Wohnumfeld;

Freizeitaktivitäten; Verhalten)

1. Kombinierter Nasen-Rachen-Abstrich (PCR), 2. Blutentnahme aus der Fingerbeere (Antikörper) 3. Fragebogen: Erhebung relevanter Daten (u.a.

Schul-/Kita-/Wohnumfeld; Freizeitaktivitäten;

Verhalten)

Wann und wer wurde getestet?

28.9.- 2.10.20

Untersuchungen in 12 Kindertagesstätten:

707 Teilnehmende (155 Kinder, 68 Personal, 484 HHM).

Erweiterung auf identische Untersuchungen für die HHM der Proband*innen (Selbstabstriche)

18.1.-25.1.2021

Untersuchungen in 12 Kindertagesstätten:

724 Teilnehmende (156 Kinder, 80 Personal, 488 HHM)

28.4.-30.4.2021

Untersuchungen in 12 Kindertagesstätten:

644 Teilnehmende

Wie wurde getestet?

Durchführung mit mobilen Teams in den Einrichtungen

Durchführung als reines

Selbstabstrichverfahren per Kurierzustellung

Durchführung als reines Selbstabstrichverfahren per Kurierzustellung

(7)

7

Testrunde 1 Testrunde 2 Testrunde 3

Wie viele Positivfälle?

Keine Infektion bei 701 PCR Testungen Keine Kein Indexfall, vier HHM. Alle bereits bekannt bzw.

mit bereits zurückliegenden durchgemachten Infektionen, möglicherweise nicht-infektiös aber weiterhin oder erneut PCR-positiv

Wie viele Personen hatten Antikörper?

Eine Wurde nicht getestet (Lockdownphase)

Antikörpertestung fand in diese Runde nur als Zusatzangebot am CVK statt (ca. 50 Personen, meistens zuvor infizierte Haushalte), daher nicht in Untersuchung einbezogen

Was sagt das aus?

Vor dem Hintergrund der erhöhten

Pandemieaktivität im Testzeitraum, legt diese Querschnittsstudie nahe, dass Kindergärten keine stillen Übertragungsreservoirs sind. Eine endgültige Aussage ist jedoch erst nach

Abschluss der 3 weiteren Untersuchungsrunden möglich.

Vor dem Hintergrund erhöhter

Pandemieaktivität und des Lockdowns im Testzeitraum ist festzuhalten, dass bei Erzieher*innen, Kindergartenkindern und ihren Familien bei Notbetrieb in Kindergärten kein hohes Infektionsgeschehen feststellbar ist. Von möglichen einzelnen Ausbrüchen ist weiterhin auszugehen.

Vor dem Hintergrund der erhöhten Pandemieaktivität durch die Verbreitung hochansteckender Virusvarianten (B.1.1.7.) im Testzeitraum legt diese Querschnittsstudie nahe, dass Kindergärten weiterhin keine stillen

Übertragungsreservoirs sind. Von möglichen einzelnen Ausbrüchen ist jedoch weiterhin auszugehen.

Publikationen

Prevalence of SARS-CoV-2 Infections Among Students, Teachers, and Household Memebers During Lockdown and Split Classes in Berlin, Germany Welmoed van Loon, MSc; Stefanie Theuring, PhD; Franziska Hommes, MD; Marcus A. Mall, MD; Joachim Seybold, MD; Tobias Kurth, MD, ScD; Frank

P. Mockenhaupt, MD. JAMA Network Open. Published: 28 Sept 2021

https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2784548?resultClick=1

(8)

8 SARS-CoV-2 infection and transmission in school settings during the second COVID-19 wave: a cross-sectional study, Berlin, Germany, November 2020 Stefanie Theuring, Marlene Thielecke, Welmoed van Loon, Franziska Hommes, Claudia Hülso, Annkathrin von der Haar, Jennifer Körner, Michael Schmidt, Falko Böhringer, Marcus A Mall, Alexander Rosen, Christof von Kalle, Valerie Kirchberger, Tobias Kurth, Joachim Seybold, Frank P Mockenhaupt, BECOSS Study Group.

Eurosurveillance. Published: 26. Aug 2021

https://www.eurosurveillance.org/content/10.2807/1560-7917.ES.2021.26.34.2100184

SARS-CoV-2 infections in kindergartens and associated households at the start of the second wave in Berlin, Germany − a cross sectional study Marlene Thielecke, Stefanie Theuring, Welmoed van Loon, Franziska Hommes, Marcus A. Mall, Alexander Rosen, Falko Boehringer, Christof von Kalle, Valerie Kirchberger, Tobias Kurth, Joachim Seybold, Frank P. Mockenhaupt, BECOSS Study Group. Eur J Public Health. Published: 06 May 2021.

https://academic.oup.com/eurpub/advance-article/doi/10.1093/eurpub/ckab079/6270920

SARS-CoV-2 infection, risk perception, behaviour, and preventive measures at schools in Berlin, Germany, during the early post-lockdown phase: A cross-sectional study.

Franziska Hommes, Welmoed van Loon, Marlene Thielecke, Igor Abramovich, Sascha Lieber, Ralf Hammerich, Sabine Gehrke-Beck, Elisabeth Linzbach , Angela Schuster, Katja von dem Busche, Stefanie Theuring, Maximilian Gertler, Gabriela Equihua Martinez, Joachim Richter, Clara Bergmann, Alisa Bölke, Falko Böhringer, Marcus A. Mall, Alexander Rosen, Alexander Krannich, Jan Keller, Norma Bethke, Marco Kurzmann, Tobias Kurth, Valerie Kirchberger, Joachim Seybold, Frank P.

Mockenhaupt, BECOSS Study Group. Int. Journal of Environmental Research and Public Health, Published 08 March 2021 https://www.mdpi.com/1660- 4601/18/5/2739

Renewed absence of SARS-CoV-2 infections in the day care context in Berlin, January 2021

Welmoed van Loon, Franziska Hommes, Stefanie Theuring, Annkathrin von der Haar, Jennifer Körner, Michael Schmidt, Christof von Kalle, Marcus A Mall, Joachim Seybold, Tobias Kurth, Frank P Mockenhaupt

Clinical Infectious Diseases, Published: 02 March 2021

https://academic.oup.com/cid/advance-article/doi/10.1093/cid/ciab199/6155930

Weitere Studien und Testungen

SARS-CoV-2- Prävalenz bei pädagogischem Personal (BECOTEST)

Mit der Studie „SARS-CoV-2-Screening-Prävalenz bei pädagogischem Personal in Berlin“ soll das tatsächliche berufliche Risiko einer Ansteckung in der Pandemie ermittelt werden. Dafür wurden Daten aus einem freiwilligen, PCR-basierten Screening von >17.000 asymptomatischen Erzieherinnen und Erziehern sowie Lehrerinnen und Lehrern in Kinderbetreuungseinrichtungen analysiert. Zusammengefasst ist festzuhalten:

Erzieherinnen und Erzieher, nicht aber Lehrerinnen und Lehrer, schienen in der zweiten Jahreshälfte 2020 in Berlin ein erhöhtes Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion im Vergleich zur repräsentativen Prävalenz bei Erwachsenen zu haben. Eine mögliche Ursache könnte das im Schnitt jüngere

(9)

9 Alter von Erzieherinnen und Erziehern sein, das für sich mit einem erhöhten Infektionsrisiko einhergeht.Gleichzeitig sind die Distanzierungs- oder Maskenregeln für Erzieher weniger streng festgelegt. Bemerkenswerterweise nahm die Infektionsprävalenz beim pädagogischen Personal in der zweiten Pandemiewelle jedoch nicht in dem Maße zu wie die Bevölkerungsinzidenz. Möglicherweise spiegelt dies eine schützende Wirkung des Arbeitsplatzes im Bildungswesen unter Hygiene-Bedingungen wider, einschließlich der strikten Umsetzung der Quarantäne.

Publikation

SARS-CoV-2 screening prevalence in educational staff in Berlin, Germany, June-December 2020

Sophia Kindzierski, Welmoed van Loon, Stefanie Theuring, Franziska Hommes, Eberhard Thombansen, Malik Böttcher, Harald Matthes, Heike Rössig, David Weiger, Christof Wiesmann, Tobias Kurth, Valerie Kirchberger, Joachim Seybold, Frank P Mockenhaupt, Maximilian Gertler

Preprint https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.05.19.21257452v1

Berliner Corona Abstrichstudie (BECOAB)

Unterschiedliche selbstgeführte Probengewinnungsverfahren zum SARS-CoV-2 Nachweis wurden validiert, darunter eine Gurgelwasserprobe, ein Abstrich von Zunge, Wangeninnenseite und vorderen Nasenlöchern sowie eine Probe durch Einspeicheln des Tupfers und Abstrich der vorderen Nasenlöcher. Dafür haben 62 Patientinnen und Patienten, die in der Corona-Untersuchungstelle der Charité positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, unter Anleitung jeweils eigenhändig Proben abgenommen. Zusammengefasst ist festzuhalten, dass bei Probenentnahme mit einem Abstrichtupfer die Nachweissensititvität bei >95% lag, bei der Gurgelwasserprobe allerdings bei 89%. Bei einer Krankheitsdauer von weniger als einer Woche lagen die nicht-invasiven Abstrich-Verfahren mit 96% bzw. 98% Sensitivität im Bereich eines kombinierten, tiefen Nasen-Rachenabstrichs und stellen somit gangbare Alternativen für Personengruppen dar, denen eine invasivere Beprobung nicht zuzumuten ist.

HomeKit

Es wurden verschiedene Szenarien zur Umsetzung von Selbstabstrichen zu Hause entwickelt („HomeKit“), um niedergelassene Ärzte und Teststellen zu entlasten. Leicht symptomatisches (ohne Notwendigkeit ärztlicher Vorstellung) oder asymptomatisches Personal aus Bildungseinrichtungen und Kinder mit leichten Erkältungsanzeichen führen zu Hause einen Selbstabstrich durch, der im Labor ausgewertet wird.

Es wurden die Vor- und Nachteile verschiedener Szenarien geprüft und voraussichtliche Kosten ermittelt. Die generelle Entscheidung über den Einsatz von Selbstabstrich-Kits liegt in der Zuständigkeit der Sen GPG.

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10 48er Einmaltestung

Mit einer einmaligen Stichprobe (Prävalenzerhebung) wurde Ende Oktober 2020 das Personal in Pflegeheimen vor Ort getestet. Es nahmen insgesamt 613 Personen teil. Bei allen 613 getesteten Personen waren die PCR-Tests negativ.

Testangebote (Screening) für asymptomatische Personen

Asymptomatische Mitarbeitende in Schulen, Kindertagesstätten und Pflegeheimen wurden getestet, um Infektionen in bestimmten

Bevölkerungsgruppen frühzeitig zu erkennen. Zusätzliche Tests fanden bei Mitarbeitenden der Berliner Stadtreinigung, in Flüchtlingsunterkünften, Obdachlosenunterkünften, bei Mitarbeitenden von Gemeinschaftseinrichtungen und bei Reiserückkehrenden statt.

Die Testungen wurden an verschiedenen Standorten des Vivantes-Netzwerkes, am Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe und am Charité Campus Virchow-Klinikum sowie von mobilen Teams angeboten.

Die Teststellen wurden für alle Kitas Ende Juni, für alle Schulbeschäftigten Ende August geöffnet. Reiserückkehrer wurden an den Flughäfen Berlin- Tegel und Berlin-Schönefeld von Ende Juli bis Ende September getestet. Die Charité war insgesamt von Mai bis Ende September für die Screenings verantwortlich, zum 1. Oktober ist die Verantwortung zur Senatsverwaltung GPG gewechselt.

Stand: 29.09.2021

Referenzen

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