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FESTSCHRIFT. 150 Jahre Vincentius-Verein Oppenau. Wir pflegen Menschlichkeit! Vincentius-Verein Oppenau K.ö.R.

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Academic year: 2022

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Vincentius-Verein Oppenau K.ö.R.

Wir pflegen Menschlichkeit!

Stationäre Pflege Ambulante Dienste Tagespflege Betreutes Wohnen Essen auf Rädern Gesundheitszentren

FESTSCHRIFT

1871 – 2021

150 Jahre

Vincentius-Verein Oppenau

POSTAKTUELL An alle Haushalte

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Ein herzliches Dankeschön ...

... allen Menschen, die sich oder ihre Angehörigen unserer Fürsorge anvertrauen.

... den Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz (Kloster Hegne).

... den Kirchengemeinden und dem Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg.

... allen aktuellen und ehemaligen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern*.

... der Stadt Oppenau.

... unseren Kooperationspartnern.

... den Mitgliedern, Spendern und Unterstützern.

... den öffentlichen und nicht-öffentlichen Institutionen, die uns in den letzten Jahrzehnten mit Fördergeldern unterstützt haben.

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WIR SAGEN DANKE

* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.

gracias

thank you

gr acie

mer ci obrig ado

DANKE

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Grußworte

 Uwe Gaiser, Bürgermeister Stadt Oppenau ...  4

 Klaus Kimmig, Pfarrer Röm. Kath. Kirchengemeinde Oberes Renchtal ...  6

 Brunhilde Rauscher, Vorsitzende Vincentius-Verein Oppenau K.ö.R. ...  8

Chronik Vincentius-Verein Oppenau K.ö.R. ... 12

Bildergalerie damals und heute ... 20

Erinnerungen zur Zeitgeschichte

 Sr. Maria Paola Zinniel, Provinzoberin Kloster Hegne ... 22

 Dr. Karl-Heinz Huber, Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe,   Hospizarbeit und Pflege im Caritasverband Freiburg ... 24

 Gerd Hoferer, Vorsitzender Vincentius-Verein Oppenau K.ö.R. 2003 – 2019 ... 26

 Manfred Roth, Geschäftsführer Vincentius-Verein Oppenau K.ö.R. ... 30

Kooperationspartner ... 34

Herz-Jesu-Kapelle – Zusage von Trost und Hoffnung ... 36

Ausblick zur Entwicklung des Vincentius-Vereins Oppenau K.ö.R. ... 40

Pflegen Sie mit uns Menschlichkeit! ... 42

Impressum ... 43

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INHALTSVERZEICHNIS

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Liebe Leserinnen und Leser,

„Die Zeit ist unendlich lang und ein jeder Tag ein Gefäß, in das sich sehr viel eingießen lässt, wenn man es wirklich ausfüllen will.“

Johann Wolfgang von Goethe In unserer schnelllebigen Zeit haben wir oft den Eindruck, dass gerade das Gegenteil der Fall und die Zeit viel zu kurz ist. Egal ob kurz oder „unendlich lang“, wichtig ist vor allem, dass wir die uns gegebe- ne Zeit sinnvoll nutzen. Die Entwicklung des Vincen- tius-Vereins zeigt deutlich, wie Zeit richtig genutzt und viel erschaffen werden kann. Der Verein ist zu einer sehr bedeutenden und wertvollen Institution in unserer Stadt geworden und spätestens mit dem gelungenen Bau des Ambulanten Versorgungszen- trums auch nicht mehr im Stadtbild zu übersehen.

Zum 150-jährigen Jubiläum gratuliere ich dem Vin- centius-Verein herzlich und hoffe auf viele weitere produktive Jahre mit gleichbleibend guter Zusam- menarbeit. Wir schätzen die Arbeit des Vereins sehr und sind froh und dankbar für sein Wirken in Oppenau.

Ein Jubiläum ist ein guter Anlass, auf das Geleistete zurückzublicken. Dabei stößt man auf vier weitere Jubiläen: 25 Jahre Ambulante Dienste, 25 Jahre be- treutes Wohnen im Vincentiushaus, 20 Jahre be- treutes Wohnen im Bruder-Park, 5 Jahre Tagespfle- ge und 5 Jahre Ambulantes Versorgungszentrum.

Jede einzelne dieser Einrichtungen brachte einen enormen Mehrwert für das Leben in Oppenau. Viel wichtiger als die Bauwerke aber ist das Wirken des Vereins und der Menschen, die dahinterstehen.

Und es sind viele Menschen hinter diesem Werk, immerhin ist der Vincentius-Verein einer der größ- ten Arbeitgeber in Oppenau.

Kommen Sie mal mit auf einen Spaziergang durch unser Städtchen: Mit Sicherheit begegnet Ihnen mindestens ein Fahrzeug des Ambulanten Dienstes – oder, wenn Sie in der Mittagszeit unterwegs sind, das „Essen auf Rädern“.

Mitten im Städtchen kommen Sie am Bruder-Park vorbei, der stets gepflegt und mit vielen bunten

GRUSSWORT UWE GAISER

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GRUSSWORT UWE GAISER

Blumen immer sehr schön dekoriert ist. Bei schö- nem Wetter hören Sie vielleicht sogar einige der Bewohner, die auf der Dachterrasse gemeinsam musizieren. Gehen Sie weiter zum Vincentiushaus, können Sie den wunderschönen Garten bewun- dern und eine Kleinigkeit im Café Fortuna essen oder einen lieben Verwandten besuchen, der in dem Gebäude wohnt.

Sicher waren fast alle unsere Bürger bereits im Am- bulanten Versorgungszentrum oder im „Haus am Lierbach“ – entweder zum Besuch einer der Pra-

xen, als Nutzer der Tagespflege oder neuerdings für einen Corona-Schnelltest.

Der Verein ist inzwischen unersetzlich für die ge- sundheitliche Versorgung im oberen Renchtal. Da- von profitieren alle unsere Bürger und wir sind stolz und dankbar, den Vincentius-Verein in Oppenau zu haben.

Uwe Gaiser

Bürgermeister Stadt Oppenau

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Liebe Leserinnen und Leser,

der Namenspatron des Vincentius-Vereins und des Vincentius-Pflegeheims ist der Hl. Vinzenz von Paul, der 1581 geboren wurde und der die meiste Zeit seines Lebens in Frankreich verbrachte. Als Pries- ter erkannte Vinzenz von Paul seine Berufung im Dasein und im Einsatz für die Armen und Kranken.

Schon 1617 gründete er einen Verein von bürger- lichen Frauen für caritative Arbeit. Daraus wurde 1633 einer der größten Frauenorden der Kirche, die Vincentinerinnen. 1660 starb Vinzenz von Paul in Paris. Die Liebe zu den Kranken und Armen hat er durch sein Leben bezeugt. Vinzenz von Paul hat vor 400 Jahren gelebt, er hat sich in seiner Zeit von den Sorgen und Nöten der Menschen berühren lassen und versucht, Wege zu finden und zu gehen, die für die Menschen Hoffnung bedeuteten.

Als der Vincentius-Verein vor 150 Jahren, im Jahr 1871, durch Pfarrer Joseph Anton Gut in Oppenau gegründet wurde zur Pflege und Begleitung von be- dürftigen und kranken Menschen, da wurde das An- liegen des Hl. Vinzenz von Paul vor Ort aufgegriffen.

Dieser Schritt damals ist mit einem Samenkorn ver- gleichbar, das gesät wurde und aus dem eine Pflanze gewachsen ist, die sich wunderbar entfaltet hat. Dies bringen die verschiedenen Jubiläen, die der Vincen- tius-Verein in diesem Jahr feiert, zum Ausdruck.

In den Grunddiensten unseres Christseins und der christlichen Gemeinde hat die Caritas – der Dienst für den Nächsten – einen besonderen Stel- lenwert und Auftrag. Auf vielfältige Weise leben Menschen in unseren Gemeinden aus dem Geist der Caritas, geben dem Dienst am Nächsten ein Gesicht, sei es beruflich oder ehrenamtlich. Der Vincentius-Verein als caritativer Träger mit seinen verschiedenen Diensten, Einrichtungen und Aufga- benfeldern trägt Sorge für Kranke, Pflegebedürftige und für ältere Menschen. Um diesen Auftrag mit Leben zu füllen, weiterzuentwickeln, notwendige Rahmenbedingun gen zu schaffen für heute und die Zukunft – mit viel Herzblut, Kompetenz, Zeit und verwurzelt in der Liebe zum Nächsten, haben Frau- en und Männer den Weg des Vincentius-Vereins geprägt und mitgestaltet. Dafür gilt allen großer Dank sowie Anerkennung und Wertschätzung.

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GRUSSWORT KLAUS KIMMIG

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Wenn ich das Logo des Vincentius-Vereins betrach- te, dann sind es verschiedene Gedanken, die ich damit verbinde:

Ich entdecke einen Wirbel, der sich nach außen öff- net – Zeichen für Dynamik, Beweglichkeit, Entwick- lung, engagiertes und kreatives Handeln.

Ich entdecke einen Weg, der von der Mitte ausgeht.

Der Weg als Symbol für das Leben selbst mit den vielfältigen Erfahrungen, Begegnungen und Aufga- ben. Das Leben mit seinen verschiedenen Phasen, wo neues Leben heranwächst und sich entfaltet, wo im Beruf und in der Familie Alltag gelebt, vieles angepackt und erarbeitet wird, wo Gebrechlich- keit und Krankheit das Leben verändern, wo der Mensch den Weg des Sterbens geht. Die Botschaft des Glaubens, dass jede und jeder von Gott geliebt und bejaht ist und dass ich daraus Ja zu mir selbst und zum Nächsten sagen kann, will Mitte des Le- bens sein.

Ich entdecke im Motto eine Sonne mit ihren Strah- len, die Licht und Wärme gibt, als Zeichen für die Zusage Jesu in der Bergpredigt: „Ihr seid Licht für die Welt.“ Er traut uns zu, dass die Liebe, die Hoff- nung und das Licht, die Christus in diese Welt ge- bracht hat, durch unser Leben hindurchscheinen und so erfahrbar und sichtbar werden.

Dieses Licht, das von Jesus Christus ausgeht, möge den weiteren Weg und die wertvolle Arbeit des Vincentius-Vereins begleiten, den Mitarbeitern in ihrer Verantwortung für den Dienst am Nächsten viel Vertrauen schenken. Dieses Licht möge den Kranken, Pflegebedürftigen und älteren Menschen und allen, die für sie da sind, Hoffnung und Zuver- sicht geben.

Als von Gott Gesegnete werden wir zum Segen für- einander.

Klaus Kimmig, Pfarrer 

Röm. Kath. Kirchengemeinde Oberes Renchtal

GRUSSWORT KLAUS KIMMIG

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Liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Jahr feiert der Vincentius-Verein Oppe- nau sein 150-jähriges Bestehen. Dieses ungewöhn- liche Jubiläum erfüllt uns mit Freude und Stolz.

Gegründet wurde der Verein durch Pfarrer Joseph Anton Gut 1871 zur Betreuung und Pflege von be- dürftigen und kranken Menschen. Ich habe mir die Frage gestellt, warum ein katholischer Pries- ter Ende des 19. Jahrhunderts in Oppenau eine solche Einrichtung gegründet hat. Die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland haben sich zur damaligen Zeit gravierend verän- dert. Insbesondere die enorme Industrialisierung hat die Lebensbedingungen der Bevölkerung be- einflusst und viele Menschen an den Rand der Ge- sellschaft gedrängt. Diese prekäre Lebenssituation

der Bürger hat sicherlich den Ausschlag gegeben, dass Pfarrer Gut den Vincentius-Verein gegrün- det hat. In seiner Biografie wird er als ein „wahrer und edler Priester“ beschrieben, der „den Armen und Hilfsbedürftigen ein stets bereiter Helfer und edler Freund war“. Durch seinen Glauben war er eng verbunden mit den christlichen Werten, von denen die Barmherzigkeit eine der bedeutends- ten ist. Ein barmherziger Mensch öffnet sein Herz und nimmt sich der Not seiner Mitmenschen an.

Und genau das hat Pfarrer Gut auch getan, als er 1871 den Vincentius-Verein in Oppenau gegründet hat. Um Bedürftige zu versorgen, mietete er in der Stadtmitte zwei Zimmer an und zwei Jahre später kaufte er ein baufälliges Haus in der Kirchgasse – das war in Oppenau die erste Einrichtung zur Pflege und Betreuung von bedürftigen Menschen. Unter- stützt wurde der Pfarrer durch zwei Kreuzschwes- tern vom Kloster Hegne. Es ist überliefert, dass die Schwestern gezwungen waren, für ihre Dienste mil- de Gaben zu erbetteln, was damals eine sehr müh- same Angelegenheit war. 1883 gründeten wohlha- bende und mildtätige Menschen aus Oppenau eine Actiengesellschaft mit dem Namen „Vincentius- Verein in Oppenau“, um ein neues, geräumigeres Haus aufbauen zu können zur „Pflege und Unter- stützung kranker und gebrechlicher Personen ohne Unterschied der Religion, des Alters, des Standes oder des Vermögens“. Ein Grundsatz, der auch in

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GRUSSWORT BRUNHILDE RAUSCHER

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der heutigen Einrichtung noch seine Gültigkeit hat.

Dieser Gesellschaft wurde 1897 vom Großherzog von Baden die Körperschaftsrechte übertragen und sie ist damit die Vorgängerin unserer heutigen Kör- perschaft öffentlichen Rechts.

Im Laufe der folgenden Jahrzehnte entwickelte sich der Verein enorm. Ein imposantes Gebäude wurde in der Straßburger Straße errichtet, Nachbarhäuser und -grundstücke dazu gekauft. Ermöglicht wurde dies durch Eigenmittel, aber auch ganz wesent- lich durch großzügige Spenden, durch Erbschaften, Nachlässe und Zuschüsse. Im Jahr 1974 wurden die fünf Einzelgebäude durch den Neubau des heuti- gen zentralen Vincentiushauses zu einer sehr funk- tionsfähigen Pflegeeinheit zusammengefügt. Diese entscheidende Erweiterung war der Weitsicht des damaligen Pfarrers Otto Vorbach zu verdanken.

Er hatte für den Verein bereits in den 60er Jahren das Gelände und die Gebäude rund um das Hotel Fortuna erworben. Gebäude sind aber nur Hüllen, in denen Menschen wirken und arbeiten. Für die Entwicklung des Vincentius-Vereins von zentraler Bedeutung war die Entsendung von Schwestern des Klosters Hegne von 1871 bis ins Jahr 2017. Ihr Glaube und ihre Gottes- und Nächstenliebe waren die Triebfedern ihres hohen persönlichen Einsat- zes. Ohne ihre Kenntnisse von Pflege und Heilung von Krankheiten und ohne ihre Bescheidenheit und

Sparsamkeit wäre der Vincentius-Verein in Oppe- nau nicht zu dem geworden, was er heute ist. Es war ein Segen, dass die Schwestern vom Kloster Hegne uns so lange begleiten konnten.

Warum dieser Blick in die Vergangenheit? Gemäß einem Zitat von Helmut Kohl „Wer die Vergangen- heit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verste- hen und die Zukunft nicht gestalten“ wollte ich die Wurzeln unseres Hauses aufzeigen. Nur durch die Barmherzigkeit und Großzügigkeit vieler Menschen konnten die Anfänge entstehen. Glaube und Idea- lismus haben die Pflege geprägt. Fachwissen und Fürsorge waren notwendig, um alte und kranke Menschen zu betreuen. Und es brauchte Weitsicht und Entschlossenheit, um Zukunft zu gestalten.

Alle diese Eigenschaften und Tugenden wurden im Geist unseres Hauses verankert und spiegeln sich heute in unserem Leitsatz für alle unsere Tätigkei- ten wider: „Wir pflegen Menschlichkeit“.

Der Wille und die Fähigkeit neue Entwicklungen aufzugreifen und umzusetzen, zeigen auch die Ver- änderungen in den letzten 30 Jahren. Der „Neu- bau von 1974“ wurde mehrfach erweitert und modernisiert und in ein vollstationäres Pflegeheim umgewandelt. Vor 25 Jahren wurden das Betreu- te Wohnen in das Angebot aufgenommen und der Ambulante Dienst ins Leben gerufen – beide

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GRUSSWORT BRUNHILDE RAUSCHER

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Bereiche sind heute wichtige Standbeine der Ein- richtung. Ein weiterer wesentlicher Meilenstein war 2016 der Bau des Ambulanten Versorgungs- zentrums (AVZ), in dem die neu gegründete Tages- pflege untergebracht ist. Die Realisierung des AVZ war mutig und vor allem weitsichtig. Die Sicherung der ärztlichen Versorgung der Bewohner unseres Hauses, aber darüber hinaus der gesamten Bevöl- kerung Oppenaus und des oberen Renchtals war die Intention dieser Baumaßnahme. Die Attraktivi- tät unseres Hauses wurde dadurch erheblich ge- steigert und es war eine wichtige Weichenstellung für die künftige Entwicklung.

Aus einer Unterbringung von pflegebedürftigen Menschen in zwei angemieteten Zimmern ist im Laufe von 150 Jahren eine große, leistungsfähige Pflegeeinrichtung geworden. Bei all dem Wandel gibt es eine wichtige Konstante: die Satzung. Im- mer noch ist Zweck der Gesellschaft die Pflege und Unterstützung von kranken und pflegebedürftigen Menschen. Die Körperschaft verfolgt gemeinnützi- ge, kirchliche und mildtätige Zwecke und ihre Mit- tel dürfen nur für die satzungsgemäßen Zwecke verwendet werden. Es ist bemerkenswert, dass die Grundgedanken und der Vereinszweck aus dem 19. Jahrhundert heute immer noch Gültigkeit haben.

Ich habe Hochachtung vor unseren Vorfahren, die sich bereits Ende des vorletzten Jahrhunderts sozial

engagierten und ich danke allen, die an der Entwick- lung unseres Vincentius-Vereins beteiligt waren.

Ohne Namen zu nennen, danke ich den Priestern der katholischen Kirche, die diese Entwicklung immer begleitet haben; ich danke dem Kloster Hegne für die Entsendung der Kreuzschwestern, die so wich- tig waren für die Ausrichtung des Hauses; ich dan- ke allen Mitarbeitern, die durch ihre tägliche Arbeit die Versorgung und Betreuung der Bewohner und Patienten erst ermöglichen; ich danke den Mitglie- dern in den Entscheidungsgremien für ihre klugen und weitsichtigen Entscheidungen und ich danke auch den kaufmännischen Leitern des Hauses, die durch vorsichtiges Wirtschaften die notwendigen Rücklagen aufgebaut haben, um Veränderungen und Bauvorhaben zu finanzieren. An dieser Stelle möchte ich auch für alle Spenden Danke sagen, durch die viele Investitionen erst möglich waren.

Ein herzliches Vergelt’s Gott geht vor allem auch an die treuen Mitglieder des Vereins, die durch ihre Mitgliederbeiträge die finanzielle Grundlage für viele wichtige Projekte schaffen. Ich bitte alle, den Vincentius-Verein weiterhin zu unterstützen, damit in Zukunft weitere bedeutende Jubiläen gefeiert werden können. Vielen Dank.

Brunhilde Rauscher, Vorsitzende  Vincentius-Verein Oppenau K.ö.R.

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GRUSSWORT BRUNHILDE RAUSCHER

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WERBEANZEIGE

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Restaurantbetrieb

von Montag bis Freitag zwischen 12:00 Uhr und 14:00 Uhr, aufgrund der kurzen Wartezeiten ideal für Berufstätige

in der Mittagspause

Konditoreibetrieb

am Sonntag zwischen 14:00 Uhr und 17:00 Uhr mit hausgemachten Kuchen und Torten sowie

Kaffee- und Eisspezialitäten

Familien- oder Betriebsfeiern

mit bis zu 75 Plätzen und nach Ihren individuellen Menüwünschen

Buffetservice in Ihren Räumlichkeiten

mit warmen oder kalten Speisen von der Vorspeise

bis zum Dessert

Bahnhofstraße 8, 77728 Oppenau Tel. 07804 911-0 Mail: info@vincentiusverein.de Menükarte: www.vincentiusverein.de

Vincenz-Dienstleistungs-

und Service gGmbH

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Der Vincentius-Verein Op- penau K.ö.R. ist einer der ältesten Vereine des obe- ren Renchtals. Er wurde im vorletzten Jahrhundert (1871) von Stadtpfarrer Jo- seph Anton Gut als Verein gegründet. Nach dessen Gründung (damals noch Vin zentius-Verein) wur-

den gleich zwei Schwestern vom Mutterhaus der

„Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz“ in Ingenbohl (Schweiz) berufen. Mittellos und ohne Unterstützung begannen die Schwestern mit ihrem Auftrag. Eine Haussammlung brachte wohl keinen nennenswerten Erfolg, da die Bevölkerung kein In- teresse an dem Zweck der Sammlung zeigte.

Die ältesten noch vorhan- denen Aufzeichnungen da- tieren vom 17. November 1883. An diesem Tag wurde die Aktiengesellschaft „Vin- zentius-Verein in Oppenau“

gegründet und erwarb, ver- treten durch den Pfarrver- weser Ferdinand Gießler, 1884 aus dem Nachlass des verstorbenen Steinhauers

Wilhelm Busam in Oppenau das Grundstück sowie Gebäude mit der jetzigen Bezeichnung Straßburger Straße 56 zum Preis von 6.900 Mark. Beides schenk- te die Aktiengesellschaft dem Vinzentius-Verein Op- penau unter der Bedingung, dass dieser die Rech- te einer Körperschaft erwirbt und die Pflege und Unterstützung kranker und gebrechlicher Personen gewährleisten kann. 1884 wurde die Konzession erteilt, hier eine „Privatkrankenanstalt“ betreiben zu dürfen, in der Pfründner – mittellose, hilfebe- dürftige Menschen – aufgenommen und verpflegt wurden. Der Verein war

dabei auf wenige treue Wohltäter angewiesen, die durch ihre Spenden das Haus und die Armen unterstützten. Am 9. April 1897 wurde dem Vinzen- tius-Verein in Oppenau durch das „Ministerium des Innern“ von seiner Königlichen Hoheit, dem

Großherzog von Baden, die Körperschaftsrechte verliehen.

Auf dem Grundstück in der Straßburger Straße 56, auf dem heute eine Wohnanlage steht, entstand 1908 das erste Altenheim des Vereins, das „alte“

Vincentiushaus. Neben der Unterbringung von

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CHRONIK

Pfr. Joseph Anton Gut

Verleihung der Körper- schaftsrechte (1897)

Urkunde Gesell- schaftsvertrag (1883)

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Pfründnern und alten Menschen wurden hier eine Arbeitsschule, eine Kochschule und eine Kinder- schule eingerichtet. Aus wirtschaftlichen Gründen wurden auch Erholungsbedürftige, Kassenmitglie- der und Pensionäre aufgenommen. Im Ersten Welt- krieg diente das Vincentiushaus als Lazarett.

Im Jahre 1915 kaufte der Verein ein Teilgrundstück mit einem einstöckigen Wohnhaus für 18.000 Mark von der Sparkasse Oppenau. Um dieses Grundstück zu vergrößern, tauschte der Verein im Jahre 1934 mit der Stadt Oppenau einen Geländestreifen. Auf diesen beiden damals erworbenen Grundstücken steht heute das 1979 erbaute Personalwohnheim, welches im Jahr 2005 in „Haus am Lierbach“ um- benannt wurde und als Gesundheitszentrum auch eine Nutzungsänderung erfuhr. Ferner wurde auf

dem Grundstück ein weiterer Spielplatz für den Kindergarten St. Christophorus geschaffen und ein Teilstück als Parkplatz für das katholische Gemein- dehaus „Josefshaus“ angelegt. Im Winter des In- flationsjahres 1923 waren die Schwestern und das Vincentiushaus derart von der Geldentwertung be- troffen, dass nicht einmal mehr Kartoffeln gekauft werden konnten. Wieder mussten die Schwestern betteln gehen.

Im Jahre 1930 erbaute der Vincentius-Verein das (alte) Josefshaus im Dreikönigweg 1. Kinderschule, Arbeitsschule und Vereinsräume sollten hier einge- richtet werden. Am 1. März 1938 erwarb der Ver- ein das Grundstück mit Wohnhaus in der Straßbur- ger Straße 58, genannt „Dorfschnieders“, für 9.000 Reichsmark. Dieses Haus diente dem Verein viele Jahre als Altenheim. In der zweiten Hälfte der drei- ßiger Jahre verfolgten die Schwestern mit Schre- cken die politischen Veränderungen in Deutschland und mit großer Besorgnis die Entwicklungen in der Welt. Fest entschlossen, sich ihren Glauben von niemandem nehmen zu lassen, wollten sie auch die Jugend, die immer mehr von der Religion ent- fremdet wurde, wieder an die kirchlichen Traditio- nen heranführen. Ab September 1939 wurden die Schwestern und das Vincentiushaus zum Spielball der politischen Entwicklung. Am 06.09.1939 zog die Geislinger Hundertschaft bis Ende des Jahres

CHRONIK

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Altes Vincentiushaus Straßburger Str. 56 (ca. 1930)

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in das Vincentiushaus ein, ab dem 15.09.1939 wur- den 54 Flüchtlinge aus der Kehler Gegend im Jo- sefshaus aufgenommen und am 29.09.1939 zog der Schlächterzug 230 mit anfangs 105 und später 150 Schlachtern für ein 3/4 Jahr ins Josefshaus ein. Auf dem Gelände der Fortuna stellten diese Wurst für die Westfront her. Ab Dezember zog schließlich für ein halbes Jahr die Feldpolizei ins Vincentiushaus.

All diese Menschen mussten von den Schwestern mit Essen und Wäsche versorgt werden. Nachdem bis Mitte 1940 alle nach und nach wieder abgezo- gen waren, konnte der normale Betrieb wieder auf- genommen werden. 1944 musste das Josefshaus an die Landesversicherung Karlsruhe übergeben und komplett geräumt werden. Die Schwestern be- mühten sich noch nach Kräften darum, wenigstens einen Raum für den Kindergarten behalten zu dür- fen, aber es war zwecklos. So musste der Kinder- garten bis Ende 1945 im Hinterhaus des Gasthau- ses Rebstock notdürftig eingerichtet werden.

Ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Vereins war der Kauf des Grundstücks in der Bahnhofstra- ße 8, wo das heutige Vincentiushaus steht. Unter Pfarrer Otto Vorbach wurde dieses Gelände am 26. September 1961 von der Familie Kurt Birk er- worben. Auf dem Gelände standen noch das leer stehende Hotel Fortuna und eine Villa. Das Hotel Fortuna wurde zum Altenheim umfunktioniert und

in der angemieteten Villa Fortuna wurden weitere Bewohner gepflegt.

Im Jahre 1965 wurde in Verhandlungen mit dem damaligen Caritas-Direktor Schwer die Konzeption für einen Neubau erstellt. Schon damals hatte man erkannt, dass Einrichtungen erst ab einer Größen- ordnung von 80 bis 150 Betten eine Wirtschaftlich- keit erreichen können. Am 2. April 1968 wurde er- neut durch den Vincentius-Verein, vertreten durch den damaligen Vorsitzenden Pfarrer Robert Huber, ein Grundstückskauf von der Familie Kurt Birk ge- tätigt. Die Altenpflege des Vincentius-Vereins war damals auf folgende fünf Einrichtungen verteilt:

• Im Anwesen Trayer (Dorfschmiede/Straßburger Straße 58) waren sieben Bewohner unterge- bracht.

• Im Haus Elisabeth lebten auf drei Stockwerken insgesamt fünf Bewohner. In diesem Haus befand

14

CHRONIK

Hotel Fortuna, Bahnhofstraße 8 (ca. 1920)

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sich nur eine Einzelofen-Heizung. Es standen we- der Bad noch Aufenthaltsraum zur Verfügung.

• Im damaligen Vincentiushaus in der Straßburger Straße 56 waren insgesamt 14 Bewohner unter- gebracht.

• Darüber hinaus wurden Leistungen der Alten- pflege im Hotel Fortuna und der dazugehören- den Villa erbracht.

Die unbefriedigende Ge- samtsituation in den ver schiedenen Häusern wurde durch das Staatli- che Gesundheitsamt Of- fenburg in Prüfberichten immer wieder bemängelt.

Das Kloster Hegne drohte außerdem damit, die mitt- lerweile sieben Schwes- tern abzuziehen, sollten die Arbeitsbedingungen nicht verbessert werden.

Im Jahre 1972 beschloss daher der Vorstand des Vincentius-Vereins einstimmig den Neubau des heutigen Vincentiushauses mit einer Kapazität von 100 Plätzen und einem geplanten Kostenaufwand von sechs Millionen DM. Dieser Neubau war zur damaligen Zeit das größte Bauprojekt in Oppenau.

Das Vincentiushaus wurde am 9. Juni 1974 offiziell nach zweijähriger Bauzeit als Altenheim mit Pflege- station der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Baukosten konnten mit 6,2 Millionen im Rahmen der Kosten- schätzung gehalten werden. Die Kapelle konnte in- folge eines Autounfalls des Künstlers Emil Wachter nicht fristgerecht fertig gestellt werden. Die Einwei- hung der Herz-Jesu-Kapelle wurde jedoch noch im selben Jahr vollzogen. Unterstützt wurde das Pro- jekt durch Zuschüsse vom Land, vom Landkreis, vom Erzbischöflichen Ordinariat sowie durch Finanzhil- fen der katholischen Kirchengemeinde Oppenau und der politischen Gemeinden des Renchtals.

Insgesamt stan- den bei der Er- öffnung 79 Ein- zelzimmer, drei Doppelzimmer, eine Pflegesta- tion mit sieben Zweibettzim- mern und eine Schwesternsta-

tion mit weiteren sieben Zimmern zur Belegung zur Verfügung.

Im Jahre 1979 wurde darüber hinaus ein Personal- wohnheim (das heutige „Haus am Lierbach“) auf

CHRONIK

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Anna Fies beim Aus- liefern von Mahlzeiten über die Fußgänger­

brücke am Lierbach

(ca. 1965) Pfarrer Robert Huber (links) bei

der Vorstellung des Modells vom Neubau (1972)

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dem 1934 erworbenen Grundstück errichtet und 1980 in Betrieb genommen, das damit die Villa Fortuna ablöste. Hierhin zogen nach und nach

die inzwischen zwölf Schwes- tern. Durch einen wei teren Grund- stückskauf wurde 1989 der Ross- stall sowie das zu- gehörige Gelände von der Raiffei- sen-Warengenossenschaft Oppenau erworben und ein Besucher-Parkplatz errichtet.

Der Vincentius-Verein Oppenau K.ö.R. war gemäß der in der Satzung verankerten Aufgabe der Fürsor- ge für das Kleinkind Betriebsträger des Kindergar- tens St. Christophorus. Die Abgabe der Trägerschaft

des Kindergartens an die katholische Kirchenge- meinde Oppenau erfolgte im Jahre 1991 aufgrund gesetzlicher Veränderungen. Damit stand dieser erstmals seit seiner Gründung im Jahre 1908 nicht mehr unter der Leitung einer Hegner Schwester.

1998 wurde darüber hinaus das Kindergartenge- bäude an die Stadt Oppenau verkauft.

Die immer mehr zunehmenden kaufmännischen Aufgaben einer Heimleitung führten dazu, dass mit der Abberufung von Schwester Oberin Ermenilda 1992 die Heimleitung erstmals nicht an die folgen- de Oberin, sondern an den heutigen Geschäftsfüh- rer Manfred Roth überging.

Vor dem 20-jähri- gen Jubiläum des Vincentiushauses wurden im Rah- men umfangrei- cher Strukturver- besserungen das Flachdach saniert und ein Sattel-

dach aufgebaut, Aufenthaltsräume im Wintergar- tenstil auf jedem Wohnbereich angebaut und die Ausstattung der Funktionsräume verbessert. Zu- schüsse zu diesen Maßnahmen mit einem Kosten- umfang von insgesamt 3.067.000 DM gewährten

16

CHRONIK

Ausgabe von Mahlzeiten (ca. 1980)

Das Vincentiushaus (ca. 1980)

Einweihung der Aufenthaltsräu- me im Wintergartenstil (1994)

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das Land, der Ortenaukreis sowie die Gemeinden Bad Peterstal-Griesbach, Lautenbach und die Stadt Oppenau. Der Vincentius-Verein schloss im Gegen- zug mit diesen Kommunen Verträge, in denen ihnen Belegungsrechte zugesichert wurden. Ein weiterer Meilenstein stellte die Einführung der Pflegeversi- cherung dar.

Zum 1. Juli 1996 eröffnete der Vincentius-Verein seine erste betreute Wohnanlage mit insgesamt zwölf barrierefreien Wohnungen im fünften Ober- geschoss des Vincentiushauses, um den bisherigen Altenheimbewohnern zukünftig eine Wohnform bieten zu können, die an die individuellen Bedürf- nisse angepasst ist. Damit auch im Falle eines zu- nehmenden Bedarfs an Hilfe und Unterstützung die Versorgung dieser Personengruppe gewähr- leistet werden konnte, wurde darüber hinaus der

Ambulante Dienst des Vincentius-Vereins am 1. De- zember 1996 gegründet.

Bedingt durch die dargestellten Veränderungen der Strukturen musste auch die Satzung des Vin- centius-Vereins den Aufgabenfeldern angepasst werden. Im Jahre 1998 wurde sie entsprechend modifiziert und vom Erzbischöflichen Ordinariat in Freiburg genehmigt. Im Februar 2003 erfolgte de- ren erneute Umgestaltung. Ab diesem Zeitpunkt ist der Vorsitzende des Vincentius-Vereins nicht mehr kraft Satzung der Vorsitzende des Stiftungs- rates der katholischen Kirchengemeinde (also der jeweilige Pfarrer), sondern wird in der Mitglieder- versammlung von den Mitgliedern gewählt.

Im Rahmen weiterer Baumaßnahmen im Vincen- tiushaus (wie die Erneuerung der Nasszellen, die barrierefreie Anlage von Duschen und Zugängen und die Modernisierung des Rufsystems) wurde in den Jahren 2000 bis 2002 die Umwandlung vom Altenheim zur vollstationären Pflegeeinrichtung abgeschlossen. Bei voller Belegung und einer Bau- zeit von drei Jahren mussten im Verlauf dieser Maß- nahmen (mit einem Kostenvolumen von insgesamt 3.161.615 DM) alle Bewohner kurzfristig verlegt werden. Durch die Umwidmung der Bahnhofstraße zur Bundesstraße konnten im gleichen Zuge auch die erforderlichen Schallschutzmaßnahmen um-

CHRONIK

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Aufbau eines Satteldaches auf das Vincentiushaus für das Betreute Wohnen (1996)

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gesetzt werden.

So wurden die vorhandenen Zim merfenster durch hoch- wertige Schall- schutzfenster ersetzt und mit elektronischer Belüftung versehen. Da die bestehenden Balkone durch Lärm stärker belastet werden würden, wurde mit dem Erlebnisgarten auf der Gebäuderückseite ein Platz der Ruhe und Entspannung geschaffen.

Die Gesamtkosten dieser Maßnahmen in Höhe von 437.285 Euro wurden vom Bund übernommen.

Neuland betrat der Vincentius-Verein mit der Be- treuungsträgerschaft für die betreute Wohnanlage Bruder-Park, welche im Jahr 2001 durch die Eigen- tümergemeinschaft Feger/Stoller eröffnet wurde.

Neben der umfangreichen Betreuungskonzeption für diese Anlage wurde auch ein Verwaltervertrag mit der Eigentümergemeinschaft geschlossen, welcher Rechte und Pflichten des Trägers regelt.

Im November 2002 wurde mit der Sozialstation St. Elisabeth Oberkirch ein Kooperationsvertrag geschlossen, welcher eine Gebietsaufteilung für ambulante Leistungen vorsieht. Die Sozialstation übergab ihre Versorgungsempfänger aus den Ge-

meinden Bad Peterstal-Griesbach und Oppenau an den Ambulanten Dienst des Vincentius-Vereins. Im Gegenzug zog sich dieser aus der Gemeinde Lau- tenbach zurück. Durch diese Aufteilung wurde die Wirtschaftlichkeit beider Dienste gestärkt.

Im November 2003 wurde von der Deutschen Edel- branntwein Verwertungsgesellschaft ein Gelände in der Größe von 30,98 Ar erworben. Im Jahre 2005 beschloss der Vorstand des Vincentius-Vereins das bisherige Personalwohnheim im Dreikönigweg in das Gesundheitszentrum „Haus am Lierbach“ um- zuwandeln. Inzwischen hat sich dort ein vielfältiges Angebot an Dienstleistungen im Gesundheitswe- sen etabliert.

Am 1. Juni 2008 wurde in den Räumlichkeiten der Cafeteria des Vincentiushauses ein öffent licher

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CHRONIK

Betreuungsträgerschaft für den Bruder­Park (seit 2001)

Neuanlage des Erlebnisgartens beim Vincentiushaus (2002)

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Gastronomiebetrieb, das „Café Fortuna“, eröffnet, das von der Vincenz-Dienstleistungs- und Service gGmbH betrieben wird. An die Cafeteria des Vin- centiushauses wurde ein Multifunktionsraum im Wintergartenstil angebaut, der im Oktober 2009 eingeweiht wurde. Im Jahre 2010 wurde der Ein- gang des Vincentiushauses überdacht sowie die Herz-Jesu-Kapelle renoviert und deren Dach saniert.

Mit dem Bau des Ambulanten Versorgungszent- rums Renchtal (AVZ), das im Herbst 2016 eröff- net wurde, konnte eine Verbesserung des Wohn- umfelds und der sozialen Infrastruktur sowie eine Stärkung der sozialen Netzwerke erzielt werden.

Im Erdgeschoss des rund 6,6 Millionen Euro teuren Neubaus befinden sich u. a. ein Konferenzraum und die Tagespflege, im ersten Obergeschoss wurden

die Zentralverwaltung des Vin centius-Ver eins und der Ambu lante Dienst eingerichtet. Im zweiten Obergeschoss sind mehrere Praxen eingezogen und im dritten Obergeschoss stehen fünf barriere- freie Wohnungen zur Verfügung.

Die Schwesterngemeinschaft mit zuletzt nur noch zwei Ordensschwestern der „Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz“ wurde Ende Fe- bruar 2017 schließlich aufgelöst. Dieses karitative Wirken von insgesamt 121 Schwestern, das nun en- dete, war über die Jahrzehnte hinweg untrennbar mit dem Vincentius-Verein verbunden gewesen.

CHRONIK

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Verabschiedung der Ordensschwestern (2017)

Neubau des AVZ (2015 – 2016)

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Historische Fotos im „Hier und Jetzt“ neu fotografiert: Der Fotograf Steffen Birk hat historische Aufnahmen von den Standorten der heutigen Einrichtungen des Vincentius-Vereins ausgesucht und fotografiert.

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BILDERGALERIE DAMALS UND HEUTE

Bahnhofstraße 8

ca. 1920: Hotel Fortuna 2021: Vincentiushaus

Bahnhofstraße 14

ca. 2003: Kammer-Kirsch 2021: Ambulantes Versorgungszentrum

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Es ist spannend, zu sehen, wie sich die Standorte und deren Umgebung im Laufe der Jahre völlig verändert haben und damit die Entwicklung des Vincentius-Vereins dokumentieren.

BILDERGALERIE DAMALS UND HEUTE

21 Dreikönigweg 2

ca. 1976: Gemüsegarten 2021: Haus am Lierbach

Poststraße 3

ca. 1960: Gasthof Brauerei Bruder 2021: Betreute Wohnanlage Bruder-Park

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Tradition bewahren – Innovation wagen Diese Aussage passt zum Vincentius-Verein genau- so wie zum Kloster Hegne.

Die Geschichte des Vincentius-Vereins ist weitge- hend geprägt und verknüpft mit der Geschichte und dem Wirken der Hegner Kreuzschwestern in Oppenau.

In der Schweiz gründete 1856 Kapuzinerpater Theodosius Florentini (1808 – 1865) die Kongre- gation der Barmherzigen Schwestern vom Heili- gen Kreuz. Die Kongregation entstand als Antwort auf die wachsende Not im 19. Jahrhundert und Schwester Maria Theresia Scherer (1825 – 1888) war die erste Generaloberin der jungen Gemein- schaft. Die Provinz Baden-Württemberg wurde

1895 mit Sitz in Allensbach-Hegne gegründet.

Zu Hegne gehören heute 188 Schwestern und ca. 2.800 Schwestern leben und wirken weltweit in 18 verschiedenen Ländern.

Wo auch immer Kreuzschwestern leben und tätig sind, der Einsatz für die Menschen mit den Schwer- punkten Pflege, Beherbergung, Bildung und Be- gleitung ist überall gegeben. So haben sich auch die Schwestern in Oppenau eingesetzt in der Be- treuung der Kranken, der Erziehung der Kinder und der Gestaltung des kirchlichen Lebens. 1871, also schon ein Jahr nach der Gründung des Vincen- tius-Vereins, wurden die ersten Schwestern für die Krankenpflege im Kloster Hegne angefordert. 1908 wurde das Vincentiushaus fertiggestellt. Ein wichti- ger Tag für die damalige Schwesterngemeinschaft war der 23. November 1922. An diesem Tag konnte die Hauskapelle eingeweiht werden. Das Haus hat- te nun einen sichtbaren Mittelpunkt und machte auch so nach außen deutlich, woher die Kraft für Einsatz und Dienst der Schwestern gekommen ist.

Die Kriegszeit brachte überall große Not und gro- ßen Schaden. Es war nicht einfach für alle Men- schen dieser Zeit, das Nötigste zum Leben zu be- kommen. Umso dankbarer waren die Schwestern für alles, was sie an guten Gaben für sich und die ihnen Anvertrauten bekommen haben. Auch und gerade in dieser Zeit galt es, durch das Gewese-

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ERINNERUNGEN ZEITGESCHICHTE

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ne nicht verbittert zu werden und sich aktiv in der Gegenwart einzusetzen, wieder aufzubauen. Der Zukunft trauen und ihr wieder ein Gesicht geben.

Einwohner von Oppenau haben dies zusammen mit den Schwestern getan.

Der Vincentius-Verein feiert dieses Jahr sein 150-jähriges Betriebsjubiläum. Dazu kommen 25 Jah re Ambulanter Dienst, 25 Jahre betreutes Woh- nen im Vincentiushaus, 20 Jahre betreutes Wohnen im Bruder-Park, 5 Jahre Tagespflege und 5 Jahre AVZ.

Die Tradition, sich um pflegebedürftige Menschen zu kümmern, wurde beibehalten; eine fachlich an- erkannte und menschlich notwendige Antwort war die Weiterentwicklung zu den einzelnen Angebo- ten, deren Jubiläen in diesem Jahr gefeiert werden dürfen. Alle Schwestern, die hier in Oppenau leb- ten und wirkten, haben sich diesen Weiterentwick- lungen nicht verschlossen und haben mitgewirkt, haben so ihren Auftrag im Alltag umgesetzt.

2017 musste die Gemeinschaft im Vincentius-Haus aufgelöst werden und die Schwestern zogen ins Provinzhaus in Hegne um. 121 Schwestern waren von 1871 bis 2017 in Oppenau stationiert und ha- ben in der Gemeinde in den unterschiedlichsten Bereichen gewirkt. Sie haben mit den Menschen vor Ort das Leben geteilt und gestaltet.

Es waren Menschen mit Schwächen und Fehlern, die so gut sie es konnten ihre Berufung gelebt ha- ben. Menschen, die sich auf die Hilfe und Zusage Gottes verlassen haben: „Ich bin immer bei Dir!“

Diese Zusage Gottes wünschen wir dem Vincenti- us-Verein mit all seinen Mitarbeitenden, in allen seinen Aufgaben für die Menschen.

Das Kloster Hegne und der Vincentius-Verein in Oppenau werden verbunden bleiben und werden – jeder an seinem Ort – gute Tradition bewahren und Innovation wagen!

Sr. Maria Paola Zinniel, Provinzoberin Kloster Hegne

ERINNERUNGEN ZEITGESCHICHTE

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„Zivi“ im Vincentius- haus – eine prägende Erfahrung

Mit dem Aussetzen der Wehrpflicht vor zehn Jah- ren sind auch sie verschwunden, die „Zivis“, zivil- dienstleistende junge Männer, die in zahlreichen sozialen Einrichtungen unterschiedlichste Aufga- ben erfüllten. Als solcher lernte ich vor nunmehr 40 Jahren das Vincentiushaus kennen.

Friedensbewegt und mit gerade bestandenem Abi- tur fragte ich im Jahr 1981 im Vincentiushaus an, ob ich dort heimatnah meinen „alternativen Dienst fürs Vaterland“, meinen Zivildienst, leisten könnte.

Zwar hatte man im Vincentiushaus damit bis dato nur wenig Erfahrung, aber man war sehr aufge- schlossen und wollten es mit mir probieren. Also wurde ich der erste Zivi in der Pflege im Vincen- tiushaus, das damals noch zu dreiviertel Altersheim

war und nur im dritten Stock eine Pflegestation mit Doppelzimmern eingerichtet hatte. Das war nun für 16 Monate mein Einsatzort.

Lehrmeisterin bei meiner neuen Aufgabe war al- len voran die in der Krankenpflege ausgebildete Sr. Luitgard; aber auch Sr. Christina und eine Reihe von in der Pflege und im Umgang mit alten Men- schen erfahrenen Frauen brachten mir die nöti- gen Dinge bei. Als da waren: Waschen, Anziehen, Betten machen, Putzen, Frühstück richten, Essen portionieren, servieren und anreichen, Begleitung zur Toilette, Begleitung in den Speisesaal oder zum Gottesdienst, Medikamente verabreichen, Besorgungen erledigen oder auch Beschäftigung bestimmter Bewohner. Als einziger Mann (außer dem Hausmeister) war ich auch sehr gefragt beim Baden. Für den Transfer vom Rollstuhl in die Bade- wanne wurde ich zur Entlastung der Bandscheiben der Schwestern gerne zur Hilfe geholt.

Der Umgang mit den alten Menschen bereitete mir sehr viel Freude und gab Gelegenheit zu zahlrei- chen Begegnungen und Gesprächen, bei denen ich viel über das Älterwerden und das Leben an sich lernte. Während andere in meinem Alter oft nur ihren eigenen Großeltern als betagte Menschen begegneten, erfuhr ich aus zahlreichen unter- schiedlichsten Lebensläufen und Schicksalen, was

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ERINNERUNGEN ZEITGESCHICHTE

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Menschen in ihrem Leben wichtig war, was sie ge- tragen oder belastet hat. Da war z. B. Herr V.: Er hatte als noch ganz junger Mann die Schrecken des 1. Weltkriegs erlebt und ihm kamen regelmäßig die Tränen, wenn er von den Schlachten um Ver- dun erzählte. Später war er Kraftfahrer geworden und schwärmte von der beeindruckenden Entwick- lung des Automobils. Oder Herr J., der aus Berlin stammte und voll Begeisterung vom ausschweifen- den Leben in den wilden Zwanzigern auf dem Ku‘- damm erzählen konnte.

Ich lernte aber auch, was im Alter, wenn die Kräfte nachlassen und die Gebrechen überhandnehmen, noch trägt und stützt. Ich sah, wie wichtig gute Be- ziehungen zu anderen Menschen sind, ich erlebte wie tragend der Glaube und ein starkes Gottvertrau- en sein können. Und eine der wichtigsten Erkennt- nisse: Das Alter ist geprägt von der Art und Weise, wie man „das Leben davor“ gestaltet hat. Oder wie es der Großdruckkalender, der damals in der Ein- gangshalle des Hauses hing, einmal auf den Punkt brachte: „Wenn Du mit 70 ein liebenswerter alter Mann sein willst, musst Du mit 17 damit anfangen“.

Bei mir haben diese Erfahrungen bewirkt, dass ich meine Berufswahl noch einmal überdachte und mich letztendlich für ein Studium im Sozialwe- sen entschied. Ob es dazu auch gekommen wäre,

wenn es den Zivildienst nicht gegeben hätte? Ich weiß es nicht. Ich denke aber, es täte auch heute jungen Menschen gut, solche Erfahrungen machen zu können. Zum Glück entscheidet sich jedes Jahr eine große Zahl junger Menschen für ein freiwilli- ges soziales Jahr. In Zeiten wie heute, in denen die (Gender-)Gerechtigkeit so groß geschrieben wird, könnte ich mir aber auch ein für alle jungen Men- schen gleichermaßen verpflichtendes praktisches Jahr vorstellen. Um nicht falsch verstanden zu wer- den – ich plädiere nicht für einen Arbeitsdienst, wie wir ihn in den düstersten Jahren unserer Geschich- te im „Dritten Reich“ hatten. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass in Deutschland zukünftig die Schulpflicht mit einem für alle verbindlichen prakti- schen sozialen, kulturellen oder ökologischen Jahr endet. Entsprechend pädagogisch begleitet könnte dies gleichermaßen die Entwicklung junger Men- schen zu reifen Persönlichkeiten und ein gutes Mit- einander der Generationen befördern. Das Vincen- tiushaus wäre dann sicher wieder ein interessanter und wertvoller Einsatzort.

Dr. Karl-Heinz Huber

Ehem. Zivildienstleistender im Vincentiushaus,

heute Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe, Hospizarbeit und Pflege im Caritasverband Freiburg

ERINNERUNGEN ZEITGESCHICHTE

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„Vincenz“ – die Herausforderung!

„Manchmal zeigt sich der Weg erst, wenn man anfängt ihn zu gehen“

– Paulo Coelho –

Im Jahr 2001 etwa hat mich der damalige Stadt- pfarrer Fackler angefragt, ob ich bereit sei, die Position des Vorsitzenden für den Vincentius-Ver- ein zu übernehmen. Zu dieser Zeit und einige Jahre darüber hinaus war meine aktive berufliche Tätig- keit noch nicht zu Ende und mein Problem war, wie konnte ich diesen neuen Zeitaufwand bewältigen, um der weiteren Verantwortung gerecht zu wer- den. Letztendlich hat meine Einstellung zur Wich- tigkeit sozialer Fragen und hier insbesondere für diese Einrichtung und der Gemeinschaft Oppenau selbst zu meiner Zusage geführt.

Am 21. Mai 2003 wurde ich von der Mitgliederver- sammlung der Körperschaft des öffentlichen Rechts zum Vorsitzenden gewählt. Dies war möglich ge- worden durch eine Satzungsänderung. Bisher hatte automatisch der jeweilige Stadtpfarrer der katholi- schen Pfarrgemeinde Oppenau dieses Amt auszu- üben. Diese soziale Einrichtung ist eine Gründung der Pfarrgemeinde. Die Rechtsform K.ö.R. halte ich für diese Einrichtung richtig und nützlich. Über die Verantwortung und die Aufgaben glaubte ich, ei- nen Überblick zu haben. Nach Bestandsaufnahme und dem Blick auf die zukünftigen Entwicklungen im Pflegebereich war dringendes Handeln ange- sagt, ebenso im betriebswirtschaftlichen/kaufmän- nischen/EDV-Bereich. Der Raumbedarf war sicht- bar groß, insbesondere für den Ambulanten Dienst und die Küche.

Nach all diesen Erkenntnissen wurde mir klar, dass die Einrichtung ihre selbstgesetzten Ziele mittel- und langfristig nicht ausreichend erfüllen konnte.

Hierzu mussten große Ziele mit der Folge von ho- hen Investitionen in Planung genommen werden.

Nur dadurch war es aus meiner Sicht möglich, die- se für Oppenau so strukturell notwendige Einrich- tung zu erhalten mit dem kompletten Angebot vom Ambulanten Dienst, der Tagespflege, „Essen auf Rädern“ und der vollen Pflege im Heim. Weiterhin war auf Sicht notwendig, die medizinische Versor-

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ERINNERUNGEN ZEITGESCHICHTE

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gung vor Ort sicherzustellen. Natürlich waren auch die Erträge und Kosten so zu gestalten, dass der Aufwand für die Investitionen durch die gesamte Einrichtung zu tragen war.

Sehr hilfreich für die Entwicklung der Planungen war das 2003 angekaufte Grundstück „Kammer- Kirsch“. Zunächst musste nun begonnen werden das „Vincenz“, unser Stammhaus, vom Keller bis zum Dach zu sanieren mit gleichzeitiger Verbes- serung der Abläufe zum Wohle der Bewohner und Mitarbeiter.

Die erste Maßnahme, die nach außen sichtbar wur- de, war der Anbau und Ausbau der Cafeteria zum Café Fortuna. Die weiteren größeren Gewerke waren der Umbau der Küche mit Einbau einer neuen Aus- stattung, die Sanierung der Dächer, Kanäle, Elektro- installationen und der Anbau einer weiteren Fahr- stuhlanlage zur Verbesserung der Logistik im Haus sowie die Umstellung der Heizung auf Fernwärme, Erneuerung der Notstromversorgung u. a. m.

Alle Arbeiten sind noch immer nicht abgeschlossen, da sie während des laufenden Betriebes verträglich ablaufen müssen. In einem weiteren Schritt war es möglich, die Sanierung des ehemaligen Personal- hauses am Lierbach zu beginnen, im Obergeschoss konnte infolge eine Zahnarztpraxis einziehen.

Die Erkenntnis, dass wir die erkannten Defizite nur mit einem deutlich größerem Raumangebot auflösen konnten, veranlasste uns auf dem erwor- benen Grundstück mittels einem Architektenwett- bewerb ein entsprechendes Gebäude zu planen und zu errichten.

Hier konnte endlich der Ambulante Dienst seiner Größe entsprechende Räume beziehen, die Fahr- zeuge fanden nun in der Tiefgarage ihren Platz. In deren bisherige und benachbarte Räume im Erd- geschoss des „Haus am Lierbach“ konnte nun eine weitere Arztpraxis nach Umbau einziehen.

Die Verwaltung wurde aus den Provisorien in den neuen Räumen im Ambulanten Versorgungszent- rum (AVZ) zusammengeführt. Die neu als Angebot gestartete Tagespflege erhielt im AVZ-Erdgeschoss sehr schöne und gut ausgestattete Räumlichkeiten.

Neue Sozialräume sind hier im Untergeschoss ent- standen, getrennt nach den einzelnen Arbeitsbe- reichen und alle mit direkter Verbindung auch zum Pflegeheim.

Die große Arztpraxis im AVZ und die weiteren me- dizinischen Dienstleistungen sind für die angebo- tenen Leistungen unserer Einrichtung existenziell.

Darüber hinaus haben nun auch die Einwohner von Oppenau und der Umgebung ein neues medi-

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zinisches Angebot in bester Verkehrslage und mit ausreichend Parkplätzen, aber auch mit der direk- ten Möglichkeit den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Das Ambulante Versorgungszentrum stellt sich bis heute als ausreichend dar, auch für die seit der Eröffnung neu hinzugekommenen Aufgaben.

Ich bin sehr dankbar, dass wir heute diese Einrich- tung haben, die in ihrer Struktur das Gesamtan- gebot aus einer Hand anbieten kann und als vor- bildlich bezeichnet wird. Die schon vorhandenen Synergieeffekte konnten durch die nun umfassen- den Angebote sich stark weiterentwickeln zum Vor- teil der Einrichtung, Bedürftigen und den Mitarbei- tern in allen Betriebsteilen.

Natürlich war die ganze Entwicklung keine Einzelleis- tung, sondern eine vorbildliche Zusammenarbeit aller satzungsgemäßen Gremien und insbesondere eine sehr große Leistung der Geschäftsführung, der Leitungen und Anderen, die mit ihren Erfahrungen und Ideen diese ganzen Aktionen vorbereitet und begleitet haben.

Sehr erfreut war ich, die enge Verbindung vieler Mitarbeiter mit der Einrichtung zu sehen, sie haben Verantwortung geradezu persönlich ausgestrahlt.

Eine wichtige Erkenntnis für mich ist auch, dass die regionale Verwurzelung durch die Leitungen in die- ser Einrichtung auch in Zukunft sehr wichtig sein

wird. Als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb zeigt sich die Einrichtung vorbildlich bis hin zur Integra- tion von Mitarbeitern.

Ich danke allen, die mich während dieser Zeit un- terstützt haben. Dieses Engagement war eine sehr positive Zeit und Erfahrung. Gerne schaue ich auf diese intensive Zeit zurück. Der Einrichtung und allen, die darin arbeiten, wünsche ich viel Erfolg, meine Gedanken werden immer bei der weiteren Entwicklung ein aufmerksamer Begleiter bleiben.

Gerd Hoferer

Vorsitzender Vincentius-Verein Oppenau K.ö.R. 2003 – 2019

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ERINNERUNGEN ZEITGESCHICHTE

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Der Vincentius- Verein war und ist Teil der Gemeinde!

Als ich im Jahre 1979 von Pfarrer Robert Huber als Verwaltungskraft im Vincentiushaus eingestellt wurde, bin ich nicht davon ausgegangen, dass ich nach 42 Jahren einen Rückblick als Geschäftsführer schreiben werde. Ich war zu diesem Zeitpunkt allei- ne auf der Verwaltung tätig und zusätzlich stunden- weise im Pfarramt eingesetzt, wo meine Aufgabe darin bestand, das Pfarrblatt zu erstellen. Nachdem schon umfangreich auf die bauliche Entwicklung eingegangen wurde, möchte ich die personellen und strukturellen Veränderungen in diesem Zeit- raum in Erinnerung rufen.

Das Haus wurde von der Oberin Sr. Petronilla gelei- tet. Ihr folgten dann Sr. Ermenilda und Sr. Doris An- drea als Oberinnen, wobei aufgrund des wirtschaft-

lichen Wachstums die Heimleitung 1992 nach dem altersbedingten Ausscheiden von Sr. Ermenilda auf mich übertragen wurde. Zum Zeitpunkt mei- nes Dienstbeginns war im Vincentiushaus mit Sr.

Luitgard nur eine ausgebildete Pflegekraft tätig.

Das Haus, welches als Altenheim mit integrierter Pflegestation (zwölf Betten) betrieben wurde, war schon damals voll belegt und hatte das gesam- te Renchtal als Einzugsgebiet. Die Pflegeheime in Oberkirch und in den Teilorten entstanden erst in den nachfolgenden Jahren. Die ambulante Ver- sorgung wurde im Renchtal durch die Sozialstation St. Elisabeth abgedeckt. Deren Einsatzkräfte, zwei Ordensschwestern, wohnten in unserem ehemali- gen Personalwohnheim (heutiges Gesundheitszen- trum „Haus am Lierbach“). Schon damals hatte die Küche im Vincentiushaus einen hohen Stellenwert und die Küchenleiterin Maria Huber organisierte z. B. noch regelmäßig Nachmittage, an welchen Ehrenamtliche Erdbeerfelder räumen durften, um damit Marmelade für das ganze Jahr zu kochen.

Gewürze und Gemüse wurden in einem angemie- teten Gemüsegarten in der Karl-Friedrich-Straße gegenüber vom Vincentiushaus angepflanzt und geerntet. Auch viele umliegende Bauern unter- stützten die Arbeit des Vincentiushauses mit Obst und Gemüse aus eigenem Anbau. Der Vincentius- Verein war bereits damals und ist auch heute noch ein Teil der Gemeinde!

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ERINNERUNGEN ZUR ZEITGESCHICHTE

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Zu diesem Zeitpunkt war der Vincentius-Verein noch Betriebsträger des Kindergartens St. Christo- phorus, der ebenfalls von einer Ordensschwester geleitet wurde. Die Fürsorge für das Kleinkind war auch in der Satzung des Vincentius-Vereins festge- schrieben. Da der Kindergarten jedoch nicht kos- tendeckend betrieben werden konnte, wurde im Jahr 1991 die Satzung geändert und die Betriebs- trägerschaft aus wirtschaftlichen Gründen an die katholische Pfarrgemeinde Oppenau übertragen.

Die Herz-Jesu-Kapelle war und ist ein zentraler Punkt unserer Einrichtungen. Dies führte dazu, dass viele pensionierte Priester ihren Lebensabend in Oppenau verbrachten. Entsprechend ihrer ge- sundheitlichen Situation wohnten sie im Vincen- tiushaus, im Personalwohnheim, wo auch die Schwesterngemeinschaft untergebracht war, oder später in den betreuten Wohnungen und zeleb- rierten regelmäßig Gottesdienste in der Kapelle. Im Dienstplan der Ordensschwestern war der tägliche Gottesdienst integriert und die Ordensschwestern konnten gemeinsam daran teilnehmen.

Aufgrund der stetigen Zunahme der Pflegebedürf- tigkeit der Bewohner, auch bedingt durch die konti- nuierlich steigende Lebenserwartung sowie durch die Einführung der Pflegeversicherung, mussten sich viele Einrichtungen im Jahr 1996 strukturell verändern. Die Altenheimplätze wurden nicht mehr

vom Kostenträger finanziert und es entstanden die reinen Pflegeheime, ergänzt durch betreute Wohn- formen. Auch hier hat der Vincentius-Verein recht- zeitig die richtigen Schritte eingeleitet und führte neben den ständigen baulichen Anpassungen auch strukturelle Veränderungen durch. So wurden aufgrund der steigenden Mitarbeiterzahl klar ab- gegrenzte Verantwortungsbereiche gebildet, es wurde erstmalig eine zusätzliche Stelle für eine Pflegedienstleitung geschaffen und viele langjähri- ge Mitarbeiter konnten auf dem zweiten Bildungs- weg die Qualifikation zur Fachkraft nachholen. So konnte man dem neu festgelegten Personalschlüs- sel mit einer geforderten Fachkräftequote gerecht werden. Viele dieser nachqualifizierten Mitarbeiter sind heute in einer Leitungsfunktion tätig. Ein wich- tiger zukunftsorientierter Schritt war auch die Neu- gründung des Ambulanten Dienstes im Jahr 1996.

Der mittlerweile umsatzstärkste Bereich wurde notwendig, weil viele frühere Bewohner des Alten- heims nicht in das Pflegeheim umsiedeln konnten und ihren Platz in den neu geschaffenen betreuten Wohnanlagen suchten. Ihnen war es jedoch sehr wichtig, weiterhin von den Mitarbeitern des Vin- centius-Vereins betreut zu werden.

Die Entwicklung wird weitergehen und das sich ständig drehende Rad ist nicht aufzuhalten. Neue, wohnortnahe Pflegeheime entstehen und im Vin-

ERINNERUNGEN ZUR ZEITGESCHICHTE

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centiushaus müssen durch die Umstrukturierung zu Wohngruppen weitere Plätze reduziert werden.

Krankenhäuser werden geschlossen und die medi- zinische Versorgung im ländlichen Raum gestaltet sich zunehmend schwierig. Hier hat der Vincentius- Verein gemeinsam mit der Kirchengemeinde und der Stadt Oppenau eine Lösung gefunden, die auch unsere Einrichtungen optimistisch in die Zukunft blicken lässt: Mit dem Bau des Ambulanten Ver- sorgungszentrums Renchtal (AVZ) und dem Umbau des Personalwohnheims in ein Gesundheitszent- rum konnten wir Anbieter aus dem Gesundheits- wesen gewinnen, die auch unseren Einrichtungen die Existenz sichern. Hier muss man auch den Na- men von Dr. Wolfgang Keller nennen. Ohne dessen Bereitschaft, unsere Vision mitzutragen, hätten wir dies nicht erreicht. Da der Vincentius-Verein nicht alle Aufgaben alleine abdecken kann, wurde auch ein großes Netzwerk an Kooperationen geschaf- fen. Diesen Partnern möchten wir in unserem Jubi- läumsjahr ein herzliches „Vergelt´s Gott“ sagen.

Der Vincentius-Verein mit seinen vielen Zweigen trägt mit dazu bei, die Versorgung im ländlichen Raum sicherzustellen. Die Entscheidungen wer- den nicht von der Rentabilität getragen, sondern von dem Ziel, Versorgungslücken zu erkennen und diese zu schließen. Dies wird der Vincentius-Ver- ein aber auch in Zukunft nicht alleine schaffen und

benötigt viele Menschen, die mithelfen, die Ver- sorgungsstrukturen dauerhaft zu sichern. Werden auch Sie Mitglied im Vincentius-Verein oder tragen Sie mit einer Spende zum Erhalt dieser Strukturen bei. Natürlich ist auch eine haupt- oder ehrenamt- liche Mitarbeit möglich.

Wir pflegen Menschlichkeit! Viele der uns anver- trauten Menschen sind an ihrem letzten Lebens- abschnitt angekommen. Es gibt nicht für alles eine medizinische Hilfe, aber einen fürsorglich-mensch- lichen Umgang nimmt jeder wahr. Dies sollte auch in Zukunft unser höchstes Gebot sein. Im Jahr 1979 hatte ich 30 Kollegen. Heute ist unser Stamm an haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern auf fast 300 Personen angewachsen. Diese kommen aus al- len Ländern der Welt und wir sind über jeden Ein- zelnen froh, der sich bei uns einbringt und unseren Leitspruch umsetzt. Dies gilt es auch für die Zukunft zu sichern. Auch die vielen ehrenamtlichen Kräfte, die seit Jahrzehnten in den Aufsichtsgremien alle Entwicklungen mittragen, sind wichtig. Daneben gilt auch den ehemaligen Zivildienstleistenden, die noch heute an Sonn- und Feiertagen „Essen auf Rä- dern“ ausfahren, großer Dank, ebenso wie all den Menschen, die sich Zeit nehmen und für Menschen in unseren Einrichtungen da sind.

Manfred Roth, Geschäftsführer

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ERINNERUNGEN ZUR ZEITGESCHICHTE

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Feger Bau

Unternehmensgruppe

Edgar Feger GmbH, Tel. 0 78 05 / 99 58 - 0, Am Wiesenbach 2, 77704 Oberkirch-Zusenhofen, www.feger.de

EDGAR FEGER

Immobilien • Verkauf • Vermittlung • Hausverwaltung Wohn- und Gewerbebau • Altbausanierung • Um- und Anbauten

Außenanlagen • Wege- und Pasterbau • Parkanlagen und Spielplätze Individuelle Küchenplannung • Montageservice • Raumgestaltung

EDGAR FEGER

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Der Vincentius-Verein Oppenau K.ö.R. hat eine Vielzahl von Kooperationen geschlossen, um die sektoren- übergreifende Zusammenarbeit mit weiteren Leistungspartnern zu verbessern. Mit diesem Netzwerk ge- lingt es, den Anforderungen integrierter Versorgungsaufträge für Menschen mit den unterschiedlichsten Hilfebedarfen gerecht zu werden. Mit den nachfolgend aufgeführten Kooperationspartnern wird zum Teil schon seit vielen Jahren eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohle der uns anvertrauten Menschen gepflegt, wofür sich der Vincentius-Verein Oppenau K.ö.R. sehr herzlich bedankt.

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KOOPERATIONSPARTNER

Hausarztpraxis Olga Hättig, Fachärztin für Innere Medizin und Nephrologie

Praxis Dr. med. Bruno Späth, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie Renchtalpraxis – Facharztzentrum für Allgemeinmedizin

Zahnarztpraxis Dr. med. dent. Alexander Oberle MSc

Arztpraxen

GHD GesundHeits GmbH Deutschland Hausnotruf-Dienst GmbH, Freiburg Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch e.V.

Pallium e.V., Bühl

Praxis für Logopädie und Sprecherziehung Monika Kimmig Renchtal-Apotheke, Eveline Seeberger

TCW Therapiezentrum Chronische Wunden, Stefan Bahr, und SteBa-Tec GmbH

Weitere Gesundheitsdienste

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KOOPERATIONSPARTNER

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Caritasverband Acher-Renchtal e.V.

Caritasverband der Erzdiözese Freiburg e.V.

Edgar Feger, Eigentümer Bruder-Park

Franz-Rapp-Schule Oppenau, Grundschule-Werkrealschule-Gemeinschaftsschule Hospizdienst Oberes Renchtal, Sterbe- und Trauerbegleitung

Kindertagesstätte St. Christophorus Oppenau Röm. Kath. Kirchengemeinde Oberes Renchtal Stadt Oppenau

Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)

Vincenz Dienstleistungs- und Service gGmbH

Sonstige

Ausbildungsverbund Ortenau

Berufsfachschule für Pflege Nonnenweier

lernRAUM – Ökumenischer Bildungsverbund für Sozial- und Pflegeberufe Offenburg (Ev. Fachschule für Heilerziehungspflege der Diakonie Kork und Oekumenisches Institut für Pflegeberufe in der Ortenau gGmbH)

Paritätische Schulen für soziale Berufe gGmbH, Hausach Caritas Fachschule für Pflegeberufe Sancta Maria, Bühl Katholische Hochschule Freiburg

Ausbildung und Studium

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Die Kapelle wurde 1974 zeitgleich mit dem Vin- centiushaus erbaut und ist ein Gesamtkunstwerk voller Symbolik von Trost und Hoffnung. Die beiden Künstler Emil Wachter (Fenstermosaik) und Hubert Bernhard (Stein- und Gussarbeiten) ließen sich da- bei von den alttestamentlichen Schriften des Pro- pheten Jesaja inspirieren mit dessen Verheißung der Freude, der Neuschöpfung und der Vollendung.

Die Stein- und Gussarbeiten

Gleich am Eingang wird der Besucher mit einem Je- saja-Wort empfangen: „Denn aus der Wüste brechen Wasser hervor und Ströme in der Steppe. Der dürre Boden wird zum See, das lechzende Land zur Was- serquelle. Mit Jubel werdet Ihr Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils” ziert die Eingangstür. Dane- ben bricht lebendigem Wasser gleich eine steinerne Kaskade mit geweihtem Was ser aus der Wand.

Aus der Dürre wird Blühen, aus der Not wird Fülle – diese Zusage wird auch in der Gestaltung des Chrorraums aufgegriffen. Über- all sprießen Blätter, aus Bronze gestal- tet, als Zeichen der blühenden Wüste:

Am Fuß des Altars, als Lesepult und entlang der großen Tabernakelstele mit der friedvollen Chris- tusdarstellung. Auf der Tür des Tabernakels bricht sich strahlend das Licht in einem großen Bergkris- tall, welcher die Seitenwunde Jesu symbolisiert.

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HERZ-JESU-KAPELLE TROST UND HOFFNUNG

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Das Mosaik der Fensterwand

Auch im Mosaik der Fensterwand sind die Bilder, die in den drei Grundfarben Blau, Rot und Gelb ge- halten sind, mit Motiven aus dem Jesaja-Buch ge- staltet:

1. Vom Wasser (Jes 41): Auf den kahlen Hügeln las- se ich Ströme hervorbrechen und Quellen inmitten der Täler. Ich mache die Wüste zum Wasserteich und das ausgetrocknete Land zu sprudelnden Wassern.

2. Vom großen Vogel, der beschützt (Jes 31): Wie Vögel im Flug, so wird der HERR der Heerscharen Jerusalem schützen: schützen und er wird befreien, verschonen und er wird retten.

3. Vom Wein und von der Straße (Jes 62): Zieht ein, zieht ein durch die Tore, bahnt dem Volk einen Weg!

Bahnt, ja bahnt die Straße und räumt die Steine bei- seite! Richtet ein Zeichen auf für die Völker!

4. Die Verheißung des Heils (Jes 35): Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben werden geöffnet. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen froh­

lockt, denn in der Wüste sind Wasser hervorgebro­

chen und Flüsse in der Steppe.

5. Vom Kind und der Mutter (Jes 66): Denn so spricht der HERR: Siehe, wie einen Strom leite ich den Frieden zu ihr und die Herrlichkeit der Nationen wie einen rauschenden Bach, auf dass ihr trinken könnt; auf der Hüfte werdet ihr getragen, auf Knien geschaukelt.

6 . Von Licht, Sonne und Mond (Jes 60): Nicht mehr die Sonne wird dein Licht sein, um am Tage zu leuch- ten, noch wird dir der Mond als heller Schein leuch- ten, sondern der HERR wird dir ein ewiges Licht sein und dein Gott dein herrlicher Glanz. Deine Sonne

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HERZ-JESU-KAPELLE TROST UND HOFFNUNG

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geht nicht mehr unter und dein Mond nimmt nicht mehr ab; denn der HERR ist dein ewiges Licht, zu Ende sind die Tage deiner Trauer.

7. Lied vom Weinberg in dem Turm (Jes 5): Ich will singen von meinem Freund, das Lied meines Liebs- ten von seinem Weinberg. Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fruchtbaren Höhe. Er grub ihn um und entfernte die Steine und bepflanzte ihn mit edlen Reben. Er baute in seiner Mitte einen Turm und hieb zudem eine Kelter in ihm aus. Dann hoff- te er, dass der Weinberg Trauben brächte, doch er brachte nur faule Beeren.

8. Von den Gefangenen (Jes 61): Der Geist GOTTES, des Herrn, ruht auf mir. Denn der HERR hat mich gesalbt; er hat mich gesandt, um den Armen frohe Botschaft zu bringen, um die zu heilen, die gebro- chenen Herzens sind, um den Gefangenen Freilas- sung auszurufen und den Gefesselten Befreiung, 9. Fesseln und Joch zerbrechen, Unrecht lösen (Jes 58): Ist nicht das ein Fasten, wie ich es wünsche: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, Unterdrückte freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen? Bedeutet es nicht, dem Hungrigen dein Brot zu brechen, obdachlose Arme ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen?

10. Von der Hand, die in die Schlangeneier fasst (Jes 59): Seht her, die Hand des HERRN ist nicht zu kurz,

um zu helfen, sein Ohr ist nicht schwerhörig, sodass er nicht hört. Aber eure Vergehen stehen trennend zwischen euch und eurem Gott; eure Sünden haben sein Gesicht vor euch verdeckt, sodass er nicht hört.

Schlangeneier brüten sie aus und weben Spinnen- gewebe. Wer von ihren Eiern isst, stirbt; zerdrückt man eines, fährt eine Natter heraus.

11. Lamm und Wolf weiden (Jes 65): Wolf und Lamm weiden zusammen und der Löwe frisst Stroh wie das Rind, doch der Schlange Nahrung ist der Staub. Man tut nichts Böses und begeht kein Ver­

brechen auf meinem ganzen heiligen Berg, spricht der HERR.

12. Vom Säugling am Hals der Schlange (Jes 11):

Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter und zur Höhle der Schlange streckt das Kind seine Hand aus.

13. Vom Teufel mit zwei Gesichtern (Jes 2): Sein Land füllte sich mit Götzen. Vor dem Werk ihrer Hände werfen sie sich nieder, vor dem, was ihre Finger gemacht hatten. Gebeugt werden wird der Hochmut der Menschen und senken wird sich der Stolz der Männer – aber erhaben wird sein der HERR allein – an jenem Tag.

14. Von den Bäumen (Jes 17): Es bleibt an ihm eine Nachlese übrig wie beim Abschlagen der Oliven:

zwei, drei reife Oliven an den obersten Ästen, vier, fünf an seinen Zweigen, am Fruchtbaum, Spruch des HERRN, des Gottes Israels.

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