132 NOTIZEN
N O T I Z E N
Ternäre Magnesiumverbindungen des Zinks m it 5 B-Elem enten
Ternary Magnesium Compounds of Zinc with 5B- group Elements
Al b r e c h t Me w i s, Pe t e r Kl ü f e r s u n d Ha n s- Uw e Sc h u s t e r
I n s titu t für A norganische Chemie der U n iv ersitä t K öln
(Z. Naturforsch. 30b, 132 [1975]; eingegangen am 27. September 1974)
T ernary M agnesium Compounds, 5 B -E lem en ts, Crystal D a ta
B y in vestigation s in th e sy stem s Mg—Z n -P (As) w e found tw o ternary phases o f the form ulas M g i.75Z nj.25P2 and M g2ZnA s2, w hich crystallize in a trigonal la ttice . W e suppose a m odified an ti-L a20 3-typ e stru c
ture.
Im System Magnesium-Zink-Phosphor wurde die ternäre Phase Mg1>75Znlt25P 2 durch Erhitzen der Elementgemenge auf zunächst 580 °C, dann 900 °C dargestellt. Die grobkristallinen Präparate sind dunkelgrau, die Kristallflächen zeigen einen matten Glanz; dünne Kristallblättchen sind im Durch
licht rubinrot. Die gegen Luftfeuchtigkeit und Was
ser stabile Phase reagiert mit verdünnten Mineral
säuren unter Phosphanentwicklung, ohne Rück
stand löst sie sich in einem Gemisch aus konz. H 2S 04 und konz. H N 0 3. Röntgenuntersuchungen an Ein
kristallen und Pulvern ergaben trigonale Symmetrie, die Röntgendaten sind in Tab. I zusammengestellt.
Magnesium, Zink und Arsen lassen sich nach einer Vorreaktion bei 580 °C und anschließendem Erhitzen auf 800 °C zu der ternären Phase Mg2ZnAs2 umsetzen. Sie ist in ihren Eigenschaften mit dem M gi.^Zni^P;, vergleichbar und kristallisiert eben
falls trigonal (vgl. Tab. I).
Zur Analyse des Mgx, 75Zn1)25P 2 wurden die Proben in einem konzentrierten H 2S04/H N 03-Gemisch ge
löst, in der anschließend stark verdünnten Lösung wurden dann Magnesium und Zink gemeinsam mit Titriplex III-Lösung bestimmt, in einer weiteren Titration nach Maskierung des Zinks mit KCN der Mg-Gehalt allein; der Zn-Gehalt ergab sich aus der Differenz der beiden Bestimmungen.
Sonderdruckanforderungen an Prof. D r. H .-U .
Sc h u s t e r, In s titu t für A norganische Chemie der U n i
versität, D -5 000 K ö ln 1, Zülpicher Straße 47.
Beim Aufschluß der Proben mit konzentrierten oxidierenden Säuren entweichen keine Phosphane, so daß die Phosphorbestimmung durch Fällen mit Ammoniummolybdat aus der für die Titrationen bereiteten Lösungen möglich war.
Der Aufschluß des ternären Arsenids und die Be
stimmung seines Mg- bzw. Zn-Gehaltes erfolgte wie bei der Phosphorverbindung. Zur Arsenanalyse wurde nach Zugabe von HCl zu der Aufschluß- lösung zunächst das Arsen abdestilliert, dann wurde es bromatometrisch titriert. Die Analyse ergab folgende Werte (Gew.-%):
Mgll75Zn i,25P 2
Ber. Mg 22,85 Zn 43,88 P 33,27, Gef. Mg 22,8 Zn 43,7 P 32,7.
Mg2ZnAs2
Ber. Mg 18,43 Zn 24,78 As 56,79, Gef. Mg 18,4 Zn 24,9 As 56,5.
Die folgende Tab. I enthält die Röntgendaten der Phasen. Die pyknometrischen Dichten wurden mit Brombenzol als Sperrflüssigkeit bestimmt.
T ab. I. R ön tg en d a ten der P hasen M g1>75Z nlj25P2 und M g2Z nA s2.
M g1>75Z n1)25P2 M g2ZnAs2 G itterkon stan ten [Ä] a = 4 ,0 0 , a = 4,144
c = 6,53! c = 6,72!
c/a = 1,63 c/a = 1,62 D ich te
exp. D f - 3,42 D f = 4,42
theor. (g/cm 3) Drö = 3,41 Drö = 4,38 Zahl der F orm el-
ein h eiten in der
E lem entarzelle 1 1
Nach Pulveraufnahmen beurteilt, sind beide Pha
sen isotyp. Auslöschungen wurden nicht gefunden, sehr wahrscheinlich kristallisieren die Phasen in einem modifizierten anit-La20 3-Typ, der in der tri
gonalen RG. Nr. 164 P 3 m l-D fd beschrieben wird.
Dieser anti-La20 3-Typ wurde von J u z a und K r o e - b e l1 auch für die Hochtemperaturmodifikation des Mg3As2 gefunden.
Über ternäre Phosphide des Magnesiums mit Elementen der 8. Nebengruppe werden wir in Kürze berichten.
W ir danken der D eu tsch en Forschungsgem einschaft für die U n terstü tzu n g unserer A rbeiten.
1 R . Ju z au. R . Iv r o e b e l, Z. Anorg. Allg. Chemie 3 3 1 .
187 [1964].