KEH-Report | Juli 2015 Seite MF
Juli 2015 | KEH-Report Seite 1
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Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité
KEH REPORT 38 | Juli 2015
Fitnessprogramme Für die ZukunFt
Aus dem Inhalt
Behandlungszentrum für
ältere Patientinnen und Patienten
eröffnet Seite 7
»Der alte Mensch im Krankenhaus«
Bethel-Krankenhäuser präsentierten sich auf dem
Hauptstadtkongress 2015 Seite 10
Internationaler Austausch
zu Forschung und Praxis Seite 16
Die speziellen Bedürfnisse berücksichtigen
Zur Behandlung von Patienten
mit Behinderung im KEH Seite 18 Impressionen
vom 1. Herzbergelauf Seite 20
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Editorial
Impressum Herausgeber:
ev. krankenhaus königin elisabeth Herzberge ggmbH, geschäftsführung und kranken hausbetriebsleitung, Herzbergstr.79, 10365 Berlin
Gestaltung/Produktion:
Baumgardt Consultants,
gesellschaft für marketing & kommunikation br Bildnachweis:
elbracht (Bethel) s. 2, 18 (o.); kreutner (Bethel) s. 15 (o.); Lehmann (keH) s. 1, 3-9, 14, 15 (u.), 16f, 18 (u.), 19-21, 22 (o.r./u.), 24; markurt (keH) s. 13 (o.); maV-keH s. 13 (u.); ossen (Bethel) s. 10f;
pressestelle Lobetal/Historisches archiv des keH s. 23;
privat s. 22 (o.l.).
V.i.S.d.P.:
Johannes Lehmann
anregungen und kritik an: j.lehmann@keh-berlin.de der keH-report erscheint viermal jährlich.
Inhalt 2 Editorial
3 Dr. med. Wolfgang Vogler als Chefarzt eingeführt 4 Dank für zukunftsträchtige Innovationen 5 »Hafen Herzberge« ist komplett 6 »Glaube bleibt immer ein Geschenk...«
7 Behandlungszentrum für ältere Patienten eröffnet 8 Mehr »Hightouch« – neben »Hightech«
9 Für eine nachhaltige Versorgung 10 »Der alte Mensch im Krankenhaus«
12 Ergebnisse und Ausblicke 13 Entwicklung der Leistungsqualität
13 Aktionstag »Mehr Personal für Krankenhäuser!«
14 Impressionen vom »Pflegefachtag intensiv«
14 Nachruf
15 Emotionale Entwicklung entschlüsselt das Verhalten 15 Mediterranes Flair
16 Internationaler Austausch zu Forschung und Praxis 18 Die speziellen Bedürfnisse berücksichtigen 19 City Point Centrum für psychische Gesundheit 20 Impressionen vom 1. Herzbergelauf
21 Fest der Vielfalt 21 Theaterparcours im KEH 22 Personalia
22 Nachfolge in der KHBL
22 70 Jahre Kriegsende: Befreiung vom Faschismus 23 Würdigung diakonischen Wirkens
24 Ermunterung zum Mitmachen: Gesundheitstag 24 Konzertreihe 2015/2016 startet im Oktober 24 Einladung zum Mitarbeiterfest
v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel Hoffnungstaler
Stiftung Lobetal
Die Gesellschafter des Evangelischen Kranken- hauses Königin Elisabeth Herzberge gGmbH Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
ein geflügeltes Wort lautet: »Nichts ist beständiger als der Wechsel«. Auch in der so genannten Gesundheits-
»Wirtschaft« springen die Vorstellungen, Meinungen und Ambitionen manches Mal vom einen Extrem ins andere – eine Situation, die eher Verunsicherung schafft, als einer stabilen Versorgung zu dienen.
Nach dem »Kranken- haus Rating Report« sind die Rahmenbedingungen für 2015 unverändert: jede fünfte Klinik in Deutsch- land ist bedroht. Das Kran- kenhaus-Strukturgesetz (KHSG) »treibt die Kran-
kenhäuser weiter in die Insolvenz« – lautet das Fazit des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V.
Es wird eine höhere Produktivität der Kliniken angemahnt – aber die Kosten steigen schneller als die Einnahmen. Die Zukunft der Pflegeberufe – insbesondere deren angemes- sene Vergütung – befindet sich nach wie vor ohne Ergeb- nisse in der Diskussion.
Im Rahmen der Kampagne »Der Druck muss raus!
Gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen im Kranken- haus« wurde beim ver.di Aktionstag am 24. Juni 2015 auf die Situation der Beschäftigten im Krankenhausbereich hingewiesen. Auf dem 18. Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit haben sich die Bethel-Krankenhäuser im Verbund vorgestellt und mit Kongressbeiträgen einge- mischt. Inhaltlicher Schwerpunkt war »Der alte Mensch im Krankenhaus« – aufgrund der demografischen Entwick- lung »das« Zukunftsthema schlechthin. Die zunehmende Überalterung der Bevölkerung war ebenso Thema der Berliner Senatsverwaltung, die mit der Auftaktveranstal- tung zum Programm »80plus« ins KEH gekommen war.
Mit der Eröffnung des Behandlungszentrums in Haus 10, der Einführung von demenzsensiblen Verfahren und anderem hat das KEH bereits auf die veränderte Situation
reagiert. Trotz guter Wirtschaftsdaten in 2014 gilt es je- doch immer, die eigene Zukunftsfähigkeit kritisch zu be- trachten. Dazu diente die alljährliche Klinikkonferenz des KEH, die sich mit den bereits begonnenen Projekten wie auch mit den technischen und organisatorischen Konse- quenzen der zugesagten Bettenerweiterungen befasste.
Die Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psycho somatik des KEH ist im Interesse ihrer Patienten seit jeher offen für neue Therapieansätze. Zwei interna- tionale Fachtagungen zeugen davon, dass sich die psychiatrisch-psychotherapeutischen Fachbereiche im KEH auf der Höhe der Zeit bewegen.
Der fachlichen Vertiefung diente der fünfte »Pfle- gefachtag intensiv«. Der schrittweise Ausbau der Behinderten medizin ist wichtig für die adäquate Versor- gung von Menschen mit Beeinträchtigungen. Zu diesen und anderen Themen finden Sie Beiträge in dieser Ausga- be des KEH-Report.
In den vergangenen Wochen haben sich wichtige personelle Wechsel ergeben. Im Juni wurde Prof. Dr. Karl- Ludwig Schulte feierlich in den Ruhestand verabschiedet.
Neunzehn Jahre lang hat er als Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Direktor des Gefäßzentrums Ber- lin Verantwortung für die Abteilung sowie als Ärztlicher Direktor auch für das gesamte Krankenhaus getragen.
Ebenfalls im Juni wurde Dr. Wolfgang Vogler, der seit Anfang des Jahres die Abteilungen Orthopädie und Unfall chirurgie leitet, offiziell als Chefarzt eigeführt.
Nach zwölf Jahren als Theologe in der Krankenhaus- betriebsleitung (KHBL) wurde Pfarrer Winfried Böttler in den Ruhestand verabschiedet. Ab August nimmt Pastorin Hella Thorbahn diese Aufgabe in der KHBL wahr.
Allen scheidenden und neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wünsche ich Gottes Segen, allen Leserinnen und Lesern eine interessante Lektüre und eine ange- nehme Sommerzeit.
Pastor Dr. Johannes Feldmann Theologischer Geschäftsführer
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Aktuelles
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m de Dr. med. Wolf-19. Juni 2015 wur- gang Vogler offiziell als Chefarzt der Abteilungen Orthopädie und Unfall- chirurgie eingeführt.Dr. Vogler ist seit elf Jahren im Evangelischen
Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) tä- tig und verfügt über langjährige operative Erfahrung.
Neben komplexen unfallchirurgischen und ortho- pädischen Operationsmethoden hat er sich besonders auf die arthroskopische Behandlung des Schulter-, des Knie- und des Hüftgelenks spezialisiert. Nach beruf- lichen Stationen im Städtischen Krankenhaus Weißen- see und der späteren Park-Klinik Weißensee sowie im Vivantes Klinikum am Urban, kam Dr. Wolfgang Vogler im Jahr 2004 als Leitender Oberarzt ins KEH und wurde mit der Leitung und dem Ausbau des Fach- bereiches Orthopädie und Unfallchirurgie betraut. Als Facharzt für Chirurgie, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, erhielt er die Weiterbildungsbefugnis zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und widmete sich dem Aufbau
Dr. med. Wolfgang Vogler als Chefarzt eingeführt
Chefarzt Dr. Vogler im Kreis der Ärztinnen und Ärzte seines Fachbereichs
und der Leitung des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie. Zum Januar 2015 war er zum Chefarzt ernannt worden.
Die Einführung begann um 12 Uhr mit der Beauf- tragung und Verpflichtung im Rahmen eines Gottes- dienstes. Im Anschluss fand ein Empfang mit wissen- schaftlichem Symposium im Festsaal statt. Während des Empfangs begrüßte der Ärztliche Direktor des KEH, Dr. Manfred Lang, den »Neuen« im Kreis der Chefärzte. Er hob die besondere Verantwortung in dieser Position hervor und bot bei allen offenen Fragen oder bei Problemen seine Unterstützung an.
Beim anschließenden wissenschaftlichen Symposium sprachen Chefarzt Dr. Georg Decker zum Thema »Evi- denzbasierte Medizin – eine Bewegung in der Krise«.
Oberarzt Dr. Michael Winter berichtete über seine Er- fahrungen bei vielfachen Einsätzen im Ausland unter der Überschrift: »Ärzte ohne Grenzen – unfallchirur- gische Versorgung mit limitierten Ressourcen«. Zum Abschluss stellte Facharzt Winfried Höhn Arbeit und Struktur der Orthopädie und Unfallchirurgie am KEH vor.
Bei der Verpflichtung im Gottesdienst (v.l.n.r.): die Geschäftsführer Michael Mielke und Pastor Dr. Johannes Feldmann, Pfarrer Winfried Böttler, Dr. Wolfgang Vogler und Dr. Manfred Lang
Glückwünsche der Mitarbeitervertretung...
Der Ärztliche Direktor, Dr. Manfred Lang, bei seiner Ansprache
Die Referenten (v.l.n.r.): FA Höhn, CA Dr.
Decker und OA Dr. Winter ...und aus dem Kollegenkreis der Ortho-
pädie und Unfallchirurgie
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Aktuelles
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m de Prof. Dr. Karl-26. Juni 2015 wur- Ludwig Schulte als Chef- arzt der Klinik für Innere Medizin und Direktor des Gefäßzentrums Berlin fei- erlich verabschiedet.»Eine Ära geht zu
Ende«, leitete PD Dr. Walter Heise, Chefarzt der Inne- ren Medizin II am KEH, Feierstunde und Symposium ein. Er erinnerte an die jahrelange enge Zusammen- arbeit von Internisten und Angiologen, die sehr an- genehme Atmosphäre mit anregenden persönlichen Kontakten – und das in dem sehr großen Team der Klinik für Innere Medizin.
Dann blickte Geschäftsführer Michael Mielke zu- rück auf 19 Jahre Wirksamkeit im KEH. Aus der Chari- té kommend, hat Prof. Schulte die Arbeit der Inneren Abteilung des KEH maßgeblich geprägt und die gefäß- medizinischen Bereiche ausgebaut: er wollte 1996 ein Zentrum für Diagnostik und Therapie von Gefäßkrank- heiten einrichten – und das Zentrum ist entstanden, als erstes seiner Art in Berlin. Durch enge und gute Zu- sammenarbeit mit anderen Fachabteilungen konnten auch komplexere Krankheitsbilder behandelt werden.
2004 entstand das angiologische Katheterlabor. Es ist mehrfach zertifiziert und mit 1.300 Untersuchungen im Jahr eines der größten in Deutschland.
Prof. Schulte legte großen Wert auf die enge Ko- operation mit der Charité, dem Sankt Gertrauden- Krankenhaus und niedergelassenen Ärzten. Es gab zahlreiche wissenschaftliche Veranstaltungen und Fort- bildungen. Die Teilung der Inneren Abteilung brachte eine neue Profilierung. Als Ärztlicher Direktor über- nahm er zudem Verantwortung für das ganze Kranken- haus, regte – neben anderem – schon früh die Einrich- tung einer Geriatrie und den Ausbau der Diabetologie an. Mit westfälischem Charme hat er überzeugt und vieles durch gesetzt. Geschäftsführer Michael Mielke sprach Prof. Dr. Karl-Ludwig Schulte tief empfundenen Dank aus, und Dr. Johannes Feldmann wünschte ihm Gottes Segen auf den kommenden Wegen.
Dank für zukunftsträchtige Innovationen
Zur Verabschiedung von Prof. Dr. Karl-Ludwig Schulte
Mit dem Vortrag »NOAC›s – Jenseits vom Hype«
eröffnete Prof. Dr. Sebastian Schellong, Chefarzt der II. Medizinischen Klinik/Angiologie des Städtischen Klinikums Dresden, das wissenschaftliche Symposium.
Dabei gab er einen Einblick in Probleme, Schwierig- keiten aber auch Chancen auf einem Pharma-Markt mit zahlreichen konkurrierenden Produkten, der für behandelnde Ärzte und erst recht für Patienten die Orientierung schwierig macht. Zugleich dankte er für die anregende und persönlich fruchtbare Zeit in der
Deutschen Angiologischen Gesellschaft und beim ge- meinsamen Engagement.
Dr. Ralf Langhoff, Chefarzt der Angiologie im St.
Gertrauden-Krankenhaus, stellte die »Angiologie im Wandel« vor. Als jüngste Disziplin der Inneren Medi- zin, kam die Angiologie erst in den 1960er Jahren im deutschsprachigen Raum zu Bedeutung. Prof. Schulte gründete 1996 das Gefäßzentrum Berlin – war es das erste überhaupt? Aber ein angiographischer Katheter- arbeitsplatz in der Angiologie – bis dahin Domäne der Radiologen – war eine absolute Neuheit. Prof. Schulte setzte Maßstäbe für die Arbeit im KEH: interdisziplinär, panvaskulär und in der Teamarbeit. Heute gibt es 60 Links: Prof. Schellenberg,
PD Dr. Heise und Prof.
Schulte im Gespräch
Rechts: Blick in den Festsaal
Im Kreis der ehemaligen Kollegen (v.l.n.r.) Dr. Ralf Langhoff, PD Dr. Hans-Christian Koennecke, Prof. Dr.
Karl-Ludwig Schulte und Dr. Oliver Hader
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bis 100 Gefäßzentren in Deutschland und der inter- ventionell tätige Angiologe ist Normalität geworden.
Bei den Grußworten aus dem Team der Inneren Medizin am KEH erinnerte Dr. Jan Theil an die immer
»menschlichen Entscheidungen für den Patienten«.
Dr. David Hardung und Oberarzt Jens Stegemann dankten insbesondere für die interessante Zeit der wissenschaftlichen Ausbildung. Dr. Oliver Hader, ehe- maliger Oberarzt im KEH und heute Chefarzt der Klinik für Innere Medizin im SANA Regio Klinikum Elmshorn, beschrieb Prof. Schulte als einen Menschen, der zwar brummig schien, sich aber Argumenten immer öffnete.
Dass von 177 Ärzten der Klinik viele in leitende Posi- tionen gelangt wären, sei für ein Haus dieser Größe nicht selbstverständlich, fügte er hinzu.
Zum Abschluss dankte Prof. Schulte, dass ihm im KEH freier Raum gegeben war, um etwas aufzubauen: mit qualitativ hoher Kiezversorgung und breiter innerer Aus- bildung. Wichtig sei ihm die Arbeit in einem christliches Haus gewesen, in dem nicht die Renditeerwartung an erster Stelle stehe. Er wünsche sich, dass auch weiterhin
»nicht der Spiegelglanz, sondern die Heilung der Erkran- kungen« – ohne Ansehen der Person – im Blick behalten werden möge. Wie es Dr. Heise am Anfang erwähnte:
auch wenn Prof. Schulte nun aus dem KEH ausgeschie- den ist – dass für ihn die Beschäftigung mit Kardiologie und Angiologie zu Ende sei, glaubt niemand.
Gute Wünsche an den scheidenden Chefarzt
Die Geschäftsführung dankt Prof. Schulte für sein großes Engagement
Eine großzügige Spen- de der Gerda und Rolf Schopf-Stiftung hatte den Spielplatz ermöglicht, der nun v.a. den jungen Patientinnen und Patienten des Epilepsiezentrums
zur Verfügung steht. Die Planungen folgten dem In- klusionsgedanken: Kinder mit und ohne Beeinträch- tigung sollten gemeinsam spielen können. »Ziel sollte ein ›aktives Erleben‹ der
Kinder auf dem Spielplatz sein, daher haben wir uns für das Schiff als Haupt- bestandteil entschieden«, hatte Prof. Dr. Martin Holtkamp, Chefarzt der Epileptologie, gesagt.
»Hafen Herzberge« ist komplett
Im März war die Anlage abgenommen worden, so dass sie ab April genutzt werden konnte. Im Juni wurde sie nun durch Geschäftsführung und Chefarzt offiziell eröffnet,
so dass der »Hafen Herz- berge« von den jungen Pa- tienten des Krankenhauses angelaufen werden kann.
Damit sind auch die Arbei- ten rund um das sanierte Haus 2 abgeschlossen.
Mehr Erwachsene als Kinder auf dem Spielplatz:
Geschäftsführung und Mitarbeiter der Epileptologie bei der offiziellen Einweihung
Ein Schild dankt den Spendern
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um 1. April 2003 wurde Pfarrer Winfried Böttler auf die Stabsstelle »Theologie und Seelsorge« in der Krankenhausbetriebsleitung (KHBL) des KEH be- rufen. Im »Herzblatt« stellte er damals seinen beruf- lichen Werdegang vor: 1950 in Lahr/Schwarzwald geboren, gehörte seine große Liebe bereits früh der Musik und dem Orgelspiel in der Kirchengemeinde.Nach dem Theologiestudium an der Kirchlichen Hoch- schule in Bethel, in Berlin und Göttingen absolvierte es sein Vikariat in Berlin und war ab 1977 zwölf Jahre als Gemeindepfarrer in Spandau tätig. Durch die Grün- dung eines Vereins für Behindertenarbeit entstanden erste engere Kontakte zur Diakonie. Dann erfolgte der Wechsel in die Gemeinde Charlottenburg-Nord/
Plötzensee. Mehrere Jahre war er Vorsitzender der Ar- beitsgemeinschaft der Diakoniestationen der Landes- kirche. Ab 2000 wurde er Pfarrer und Direktor im Paul Gerhardt Stift, einem Diakonissenmutterhaus in Ber- lin-Wedding. Ab 2003 übernahm er dann die Leitung der theologischen Arbeit im Evangelischen Kranken- haus Königin Elisabeth Herzberge.
Zu seinen Erwartungen befragt, hatte er damals geantwortet: Ich denke, dass der christliche Glaube ...
eine sehr praktische Sache ist.« An der Für- und Seel- sorge ließe sich ein evangelisches Krankenhaus erken- nen, könnten Patienten und Mitarbeiter erfahren, dass der Glaube Hilfestellung in vielen Lebenssituationen gibt. Dazu müssten »Menschen mit verschiedenen Ga- ben und Aufgaben zusammenwirken.«
Im Juli 2015 beendet Pfarrer Winfried Bött- ler seinen Dienst als Theologe in der Krankenhaus- Betriebsleitung und tritt in den Ruhestand ein. Am 10.
Juli wurde er feierlich ent- pflichtet und von zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern, Freunden und Weggefährten verabschie- det. Bei der Entpflichtung im festlichen Gottesdienst griff Pastor Dr. Feldmann das oben Gesagte auf: »Glaube bleibt immer ein Ge- schenk, eine Gnade. Er kann nicht mit Programmen erzeugt werden. Aber Menschen können ihre Talente und Gaben einbringen, um Zeichen zu geben.« Er dankte Pfarrer Böttler, dass er seine Gaben für das KEH eingebracht hatte.
Beim anschließenden Empfang verabschiedeten die Geschäftsführer Pfarrer Böttler und konnten ihm das Goldene Kronenkreuz übergeben und anstecken, das ihm als Dank des Diakonischen Werkes verliehen worden war. Zahlreiche Grußworte und Präsente folgten, darunter eines mit musikalischer Begleitung des Diakonie-Hospizes, als dessen Geschäftsführer er tätig war, und eine Schultüte der Diakonischen Mit- arbeiter des KEH für den neuen Lebensabschnitt. Der gebürtige Badener freut sich, im Ruhestand wieder mehr Zeit für das Orgelspiel zu haben.
Geschäftsführer Michael Mielke steckte Pfr. Bött- ler das Goldene Kronen-
kreuz an Hospizmitarbeiter verabschiedeten Pfr. Böttler
Gute Wünsche von Freun- den und Weggefährten
»Glaube bleibt immer ein Geschenk...«
Pfarrer Winfried Böttler in den Ruhestand verabschiedet
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it Andacht, Emp- fang und Symposi- um wurde am 6. Mai 2015 das Behandlungszentrum für ältere Patientinnen und Patienten im KEH offiziell eröffnet. Unter einem Dach kooperierenhier seit Beginn des Jahres die Geriatrische Tagesklinik und die Tagesklinik für Spezielle Schmerztherapie für ältere Patienten.
»Alt werden ist nichts für Feiglinge«, sagte Kirchen rätin Susanne Kahl-Passoth in ihrer Predigt.
Der biblische Text: »Denke an den Schöpfer in den Tagen deiner Jugend, bevor die bösen Tage kommen und sich die Jahre einstellen, von denen du sagst:
Keine Freude habe ich daran« (Prediger 12) verweise deutlich auf die Einschränkungen des Alters. Aber Ge- riatrie könne lindern und helfen. Das Zentrum gebe Halt bei der Schwachheit des Alters – die gewonnene Zuversicht könne auf einen neuen Weg verhelfen.
Er würde sich hier behandeln lassen, meinte Prof. Dr.
Günther Wienberg, stellv. Vorstandsvorsitzender der v.
Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, in seinem Gruß- wort, denn aus Schnittstellen seien Nahtstellen gewor- den: internistische Medizin, Neurologie und Psychiatrie (in Form eines Liaison-Projekts) arbeiteten in dem neuen tagesklinischen Bereich eng zusammen. Dazu kämen die Vorteile der Tagesklinik: am Wochenende ließen sich in der gewohnten Umgebung die erlernten Erkenntnisse festigen. Sie wirke sozial-integrativ. »Wenn es sie nicht bereits gäbe, müsste sie erfunden werden.« Er dankte allen Beteiligten an Bau, Technik und Innenarchitektur und wünschte den Beschäftigten Gottes guten Segen.
Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro nannte die Ta- gesklinik eine »Rückkehr ins Basislager«, denn sie helfe, so lange wie möglich im gewohnten Zuhause zu blei- ben. Ihr breites Behandlungsspektrum sei ausgerich- tet an den Notwendigkeiten der Patienten. Mit dem Appell: »Bewahren Sie sich die Liebe für die Menschen, die hier behandelt werden« schloss sie ihre Ansprache.
Das anschließende Symposium befasste sich mit dem Thema »Schmerz im Alter«. Chefarzt Dr. Andreas Kauert (Neurologie) stellte die Ar- beit des multiprofessionellen Zentrums vor, in dem gleichzeitig 15 Patienten behandelt werden.
Dr. med. Tatjana Dessoy, Oberärztin der Geriatrie- Tagesklinik berichtete über die Praxis der Medika- tion in der tagesklinischen Arbeit. Die älteren Patien- tinnen und Patienten kämen häufig mit umfänglicher Medikation bei teilweise unerwünschten Neben- und Wechselwirkungen. »Start low, go slow« hieße da- her das Motto der langsamen und schrittweisen Prüfung und Regulierung der Medikamentengabe.
»Multimodal ist erste Wahl«, stellte Dr. med. Heide rose Ortwein, Fachärztin Spezielle Schmerztherapie, fest, denn sie beinhalte körperliche Aktivierung, manuelle und medikamentöse Therapien, Alltagstraining u.v.a.m.
– und selbstverständlich die interdisziplinäre Teamarbeit in der Schmerztagesklinik. Das stehe sowohl für wirk- same Therapien als auch für eine Ausrichtung auf zu- künftige Anforderungen.
Parallel zum anschließenden Empfang wurden Füh- rungen durch die neuen Räumlichkeiten in Haus 10 an- geboten.
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Aktuelles
Gäste und Redner (v.l.n.r.): Prof. Dr. Günther Wien- berg, stellv. Vorstandsvorsitzender der v. Bodel- schwinghschen Stiftungen Bethel, die Lichtenberger Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro, KEH-Ge- schäftsführer Michael Mielke, Chefarzt Dr. Andreas Kauert (Neurologie), KEH-Geschäftsführer Dr. Johannes Feldmann, Dr. Manfred Lang, Ärztli- cher Direktor des KEH, Kirchenrätin Susanne Kahl- Passoth, Dr. Tatjana Dessoy (Geriatrische Tages- klinik), Dr. Thomas Schilter (Schmerztagesklinik), Dr.
Heiderose Ortwein (Schmerztagesklinik), Oberarzt Dr. Andreas Pfeiffer (Spezielle Schmerztherapie) und Prof. Dr. Hans-Peter Thomas (Geriatrie).
Behandlungszentrum für ältere Patientinnen und Patienten eröffnet
Die neu gestalteten Räume in Haus 10.
Ein spezielles Farb- konzept erleichtert den Patienten die Orientierung.
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Fitnessprogramme für die Zukunft
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nsere Gesellschaft wird immer älter. Soziale Sicherungssysteme sorgen für eine steigende Le- benserwartung. Mit zunehmendem Alter wächst auch die Wahrscheinlichkeit, krank und pflegebedürftig zu werden. Der gestiegene Anteil der Hochaltrigen an der Bevölkerung, d. h. der Menschen über 80 Jahre mit deutlichen Auswirkungen auf den Pflege- und Versor- gungsbedarf, stellt vor große Herausforderungen.Deshalb fand am Nachmittag des 20. Mai 2015 im Festsaal des Evangelischen Krankenhauses Kö- nigin Elisa beth Herzberge die Auftaktveranstaltung
»80plus« statt. Entscheidungsträger aus Landes- und Bezirkspolitik, von Kran-
kenkassen, Verbänden und Trägern, von Kran- kenhäusern und Pflege- einrichtungen setzten gemeinsam mit dem Ber- liner Senator für Gesund- heit und Soziales Mario
Czaja das Startzeichen für einen übergreifenden Dis- kussionsprozess, an dessen Ende eine Konzeption für die »Gesundheitliche und pflegerische Versorgung hochaltriger Menschen« stehen soll. Intendiert sind innovative und kooperative Wege der Versorgung von Menschen »80plus« im Land Berlin, aber auch ent- sprechende Impulse für die bundesweite Diskussion.
»Die medizinische und pflegerische Versorgung hat in Berlin ein hohes Niveau«, so Senator Czaja.
»Versorgungslücken sind jedoch insbesondere an den Übergängen zwischen den Versorgungsbereichen er- kennbar und die Kooperation zwischen den Anbietern bzw. zwischen den Leistungsträgern ist leider oftmals noch lückenhaft.«
Deshalb sollen die Versorgungsstrukturen so weiter entwickelt werden, dass sie den Anforderun- gen einer älter werdenden Gesellschaft künftig besser
Mehr »Hightouch« – neben »Hightech«
Auftaktveranstaltung 80plus im KEH
gerecht werden. Das Diskussionspapier »Gesundheit- liche und pflegerische Versorgung hochaltriger Men- schen – 80plus« wurde entwickelt, um die Verbesse- rung und den Ausbau der sektorenübergreifenden Versorgung anzuregen. Es ist Ausgangspunkt für einen öffentlichen Dialog, der am 20. Mai begonnen hat und dessen Ergebnisse im kommenden Jahr vorgestellt werden sollen.
Nach der Begrüßung durch KEH-Geschäftsführer Pastor Dr. Johannes Feldmann gab ein moderiertes
Auftakt 80plus (v.l.n.r.): Prof. Dr. Hans-Peter Thomas (CA Geriatrie, KEH), Gesundheitsstadträtin Dr. Sandra Obermeyer, Gesundheitssenator Mario Czaja, Prof. Dr.
Adelheid Kuhlmey (Charité Berlin), Dr. Eric Hilf (Geriat- rie, SANA-Klinikum Lichtenberg), KEH-Geschäftsführer Dr. Johannes Feldmann.
Gespräch unter der Überschrift »Wie erleben Hoch- altrige ihren Alltag?« den Einstieg. Frau Prof. Dr. Adel- heid Kuhlmey, Charité – Universitätsmedizin Berlin, steckte mit dem Vortrag »Versorgung Hochaltriger – Innovative Konzepte für die Praxis« die gesellschaft- lichen und fachlichen Rahmenbedingungen ab. Im Anschluss daran stellte Senator Czaja das Eckpunkte- papier »80plus« vor.
Im zweiten Teil des Tages ließen Statements, In- terviews und eine Podiumsdiskussion – moderiert von der Wissenschaftsjournalistin Lilo Berg – die Probleme und Chancen der verschiedenen Handlungsfelder er- kennen. »80plus: Packen wir es gemeinsam an!« – lau- tete das abschließende Statement des Gesundheits- senators.
Gesundheitssenator Mario Czaja stimmte die Teilnehmer auf die zu- künftigen Aufgaben ein
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Fitnessprogramme für die Zukunft
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ereits seit Jahren wird im Evangelischen Kran- kenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) in Berlin-Lichtenberg erfolgreich daran gearbeitet, die Behandlungssituation für Menschen mit der Begleit- diagnose »Demenz« (die Behandlung erfolgt nicht trotz, sondern wegen der Demenz, d. h. aus der »Ne- bendiagnose« Demenz wird eine der Zieldiagnosen!) zu verbessern: Angebote, Arbeitsläufe und das eigene Verständnis sollen so ausgerichtet werden, dass ein»demenzgerechtes« Krankenhaus entsteht. Das als Ziel angestrebte Kompetenz-Zentrum Demenz (KZD) am KEH in Kooperation mit den Netzwerkpartnern wird die Altersmedizin im Krankenhaus und im Kiez über das sich weiter entfaltende Netzwerk stetig den Bedürfnissen der Menschen mit Demenz anpassen.
Damit soll eine individuelle und gute Behandlung der Menschen mit Demenz im Kiez gewährleistet wer- den – und das Kompetenz-Zentrum in den weiteren Sozialraum hinauswirken. Für ein im KEH entwickeltes Pilotprojekt zur Entwicklung von speziellen Behand- lungs- und Betreuungskonzepten ist vor kurzem eine Förderung beantragt und bewilligt worden.
»window of opportunity«
Am 10. Juni 2015 kamen rund 180 Fachleute und Inte- ressierte zum zweiten »Fachtag Demenz« im KEH-Fest- saal zusammen. War es auf dem Fachtag im April des vergangenen Jahres um eine erste Bestandsaufnahme und Anregungen für die weitere Arbeit gegangen, stand in diesem Jahr der »verstehende Umgang mit herausforderndem Verhalten von Menschen mit De- menz« im Mittelpunkt des Tages, zugleich Eröffnungs- symposium für das durch die Robert Bosch Stiftung ge- förderte KEH-Projekt: »Akutkrankenhaus als ›window of opportunity‹ für nachhaltige Demenzbehandlung«.
Von zentraler Bedeutung war dabei der verstehende Umgang mit herausforderndem Verhalten von Men- schen mit Demenz im Akutkrankenhaus, da das KEH gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Neuro- degenerative Erkrankungen (DZNE) in Witten und wei- teren Partnern praktische Lösungen erarbeiten will.
Nach Grußworten von Martina Kaplanek, Pro- jektleiterin bei der Robert Bosch Stiftung, Bezirks- stadträtin Dr. Sandra Obermeyer und Detlef Albrecht,
Für eine nachhaltige Versorgung
Großes Interesse am zweiten »Fachtag Demenz« im KEH
Geschäftsführer des Ver- bands Evangelischer Kran- kenhäuser und stationärer Pflegeeinrichtungen in Berlin- Brandenburg (VEKP), begann der Vortragsteil mit der ge- wohnt lebendigen Moderation der Ersten Vorsitzenden der Alzheimer Angehörigen Initiative (AAI), Rosemarie Dren- haus-Wagner.
Die folgenden Beiträge der Referenten befassten sich mit »Verhaltensauffälligkeiten« (Prof. Dr. Torsten Kratz, Gerontopsychiatrie, KEH), dem »verstehenden Umgang mit herausforderndem Verhalten von Men- schen mit Demenz« (Dr. Margareta Halek, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V.), der »Hausärztlichen geriatrischen Versorgung von Menschen mit Demenz« (Dr. Ralf Pilgrim, niedergelas- sener Facharzt für Innere Medizin und Geriatrie) und schließlich mit der Vorstellung des geförderten Projekts
»Akutkrankenhaus als »window of opportunity« für nachhaltige Demenzbehandlung« (Dipl.-Gerontologe Eckehard Schlauß, KEH).
In fünf Workshops konnten Themenfelder wie »De- menziell erkrankte Menschen im Heim« (Dr. Marga reta Halek), die »Ärztliche Versorgung im Heim« (Dr. Ralf Pil- grim/Dr. Björn Kruse), Formen und Möglichkeiten der
»Validation« (Ellen Baumann/Marion Badzmierowski, KEH), die Vorstellung »Struktureller Veränderungen und spezieller Betreuungskonzepte im KEH« – Das Kran- kenhaus der Regelversorgung »lernt Demenz« (Prof.
Dr. Albert Diefenbacher/Eckehard Schlauß) – oder die
»Selbsterhaltungstherapie (SET) im Akutkrankenhaus«
(Dr. Barbara Romero) erörtert und vertieft werden.
Die Abschlussveranstaltung mit Ingeborg Simon, der stellvertretenden Sprecherin der Arbeitsgruppe Ge- sundheit, Pflege und Verbraucherschutz im Landes- seniorenbeirat Berlin (LSBB), stand unter der Über- schrift »Der ältere Mensch im Akutkrankenhaus«, und war ohne jeden Zweifel der Höhepunkt der Veranstal- tung.
»Sowohl die Vorträge als auch die Workshops vermittelten einen sehr guten Überblick und boten Möglichkeiten zur Diskussion und zur Klärung offener Fragen«, resümiert Eckehard Schlauß, der im KEH das Demenz-Delir-Management koordiniert. »Darüber hi- naus gab es zahlreiche Gelegenheiten zum Austausch und zur Vernetzung von Beteiligten und Interessierten.«
Gruppenbild mit Referenten und Veran- staltern (v.l.n.r.):
Dr. Margareta Halek, Rosemarie Drenhaus- Wagner, Eckehard Schlauß, Prof. Dr. Albert Diefenbacher, Dr. Barbara Romero, Martina Kapla- nek (Projektleiterin bei der Robert Bosch Stiftung) und Bezirks- stadträtin Dr. Sandra Obermeyer
Dr. Ralf Pilgrim bei seinem Vortrag
Blick in den gefüllten Saal
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Fitnessprogramme für die Zukunft
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um achtzehnten Mal fand in diesem Jahr in Ber- lin der größte Kongress der Gesundheitsbranche statt – zum zweiten Mal im CityCube auf dem Messe- gelände. Mehr als 8.000 Gesundheitspolitiker, Vertreter aus Pflege und Medizin sowie Manager aus Kliniken, Gesundheitsunternehmen und Verbänden diskutierten auf dem »Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2015« in rund 180 Einzelveranstaltungen aktuelle und künftige Entwicklungen im Gesundheitswesen.Thematische Schwerpunkte des Kongress- programms waren – nach dem kürzlich vom Kabinett beschlossenen eHealth-Gesetz – vor allem die Digitali- sierung in der Medizin, der Krankenhaus Rating Report 2015 oder Wege aus der Krise in der Pflege. Erstmals fand gemeinsam mit dem Spitzenverband der Fach- ärzte Deutschlands ein Fachärztetag statt. Besonders hohe Teilnehmerzahlen hatten Veranstaltungen zu gesundheitspolitischen Themen, zur Zukunft der Kran- kenhäuser und der Gesundheitsberufe, bei denen auch Experten aus Bethel und des KEH mit Beiträgen vertre- ten waren.
Messestand im CityCube
Erstmals präsentierten sich die fünf Krankenhäuser, die den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel ange- hören, aus Bielefeld und Berlin/Brandenburg zum Schwerpunktthema »Der alte Mensch im Krankenhaus«
gemeinsam auf dem Hauptstadtkongress 2015. Ne- ben dem Evangelischen Krankenhaus Bielefeld (EvKB) waren das Evangelische Krankenhaus Königin Elisa- beth Herzberge (KEH) sowie die Krankenhäuser Mara, Tabor und die Friedrich von Bodelschwingh-Klinik mit Experten aus Medizin, Therapie und Pflege vertreten.
Vier Gesprächsrunden und ein attraktiver Messestand, über dem ein großer Ring mit dem Bethel-Schriftzug in die große Halle leuchtete, zogen Interessenten an.
Insgesamt informierten sich 1500 Besucher über das Leistungsspektrum der Krankenhäuser.
Bethel-Vorstand Dr. Rainer Norden äußerte: »Es freut mich, dass alle fünf Krankenhäuser zusammen aktiv sind. Es ist wichtig, dass wir die Fachexpertise Bethels als Krankenhausträger inner- halb der Branche weiter stär- ken. Neben den Lokalmarken der einzelnen Häuser zeigen wir unsere enorme Qualität und Kompetenz an den ver- schiedenen Standorten.« »Bethel wird inzwischen nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern bundesweit als Akteur im Gesundheitswesen wahrgenommen«, sagte auch KEH-Geschäftsführer Michael Mielke. »Wie inno- vativ unsere Leistungen sind, zeigt die Resonanz am Stand.«
Schwerpunkt Altersmedizin
Vor allem die Inhalte und Vorträge zogen die Besucher an den Stand: »Der Senior mit geistiger Behinderung im Krankenhaus – ein Fall für ein Spezialzentrum oder die Normalstation?«, »Delirprävention in der Somatik – das Programm HELP«, »Das demenzfreundliche Akut- krankenhaus – Was braucht man dazu?« und »Genera- tionsgerechtes Arbeiten« waren die Themen der Ge- sprächsrunden zum Schwerpunkt »Der alte Mensch im Krankenhaus«.
Durch das KEH wurde beim Hauptstadtkongress für einen »verstehenden Umgang mit herausforderndem Verhalten von Menschen mit Demenz« geworben. Ge- meinsam mit dem Deutschen Zentrum für Neurode- generative Erkrankungen (DZNE) in Witten und weite- ren Partnern werden im KEH praktische Lösungen für die patientengerechte Behandlung von Menschen mit Demenz gesucht. Bereits seit Jahren wird im KEH er- folgreich daran gearbeitet, die Behandlungssitua tion für Menschen mit der Begleitdiagnose »Demenz« zu verbessern, um ein »demenzgerechtes« Krankenhaus entstehen zu lassen. Die Robert Bosch Stiftung för- dert das KEH-Projekt »Akutkrankenhaus als window of opportunity für nachhaltige Demenzbehandlung«.
Zur Vorbeugung von Verwirrungszuständen, die häufig KEH-Geschäftsführer
Michael Mielke (Mitte) am Bethel-Stand
KEH-Pflegedirektor Uwe Kropp referierte über demenzsensible Pflege
»Der alte Mensch im Krankenhaus«
Bethel-Krankenhäuser präsentierten sich auf dem Hauptstadtkongress 2015
Juli 2015 | KEH-Report Seite 11
Fitnessprogramme für die Zukunft
bei älteren Patienten im Krankenhaus auftreten, dient in den Bethel-Kliniken das Programm »Help« zur Delir- Prävention. EvKB-Gerontologin Julia Bringemeier und der Leiter der EvKB-Gerontopsychiatrie, Dr. Stefan Krei- sel, verdeutlichten, dass Zuwendung in Form des Help- Programms alle Beteiligten entlastet.
Von Beginn des Krankenhausaufenthaltes an gilt den hochaltrigen Patientinnen und Patienten erhöhte Aufmerksamkeit, so dass sie sich besser orientieren und geborgen fühlen können – das belegten Chefarzt Prof. Dr. Hans-Peter Thomas, Geriatrie, Chefarzt Prof.
Dr. Albert Diefenbacher, Psychiatrie, und Diplom-Ge- rontologe Eckehard Schlauß aus dem KEH. Der Erfolg ist messbar: die postoperativen Delir-Raten sind auf zwei allgemeinchirurgischen Stationen des KEH von rund 20 Prozent auf 6 Prozent zurückgegangen – das ergibt eine Studie unter Federführung von Prof. Dr. Die- fenbacher, Prof. Dr. Torsten Kratz (Gerontopsychiatrie) und Eckehard Schlauß.
Problemfeld Pflege
»Wir brauchen Karrieremodelle am Bett», sagte Prof.
Dr. Michael Schulz von der Fachhochschule der Diako- nie in Bielefeld-Bethel vor 350 Zuhörern. Die teilweise Akademisierung des Pflegeberufes wie in Skandinavien könne die Attraktivität steigern. Bislang führe aber die
»Karriereleiter vom direkten Kontakt mit dem Patienten weg.« »Ziel ist die Karriere ohne Leiter«, erklärte auch KEH-Pflegedirektor Uwe Kropp. »Young Nursing« heißt ein Programm, mit dem Bethel neue Wege beschreitet.
Darin organisieren examinierte junge Pflegerinnen und Pfleger im EvKB eine eigene Station mit flacheren Hie- rarchien, viel Selbstorganisation und früher Übernah- me von Verantwortung. Es zeigt, dass bei verbesserten Rahmenbedingungen auch die Bewerberzahlen deut- lich steigen.
Die Resonanz bei allen Beteiligten auf dem Haupt- stadtkongress war durchweg positiv, so dass die ersten Gespräche zur Vorbereitung für den nächsten Kongress bereits begonnen haben, der vom 8. bis 10. Juni 2016 stattfinden wird.
(Quellen: Pressestelle Bethel/
Pressestelle Hauptstadtkongress)
Die v. Bodelschwingh- schen Stiftungen Bethel sind – zusammen mit dem Ev. Johanneswerk – Träger des größten evangelischen Akutkran- kenhauses in Deutsch- land: Im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld (EvKB) werden jährlich rund 50 000 Patienten behandelt. In Berlin gehört das Ev. Kranken- haus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) mit seiner einzigartigen Verbindung von soma- tischer Medizin und psy- chiatrischer Versorgung mehrheitlich zu Bethel.
Bethel ist auch Träger der Berliner Friedrich von Bodelschwingh-Kli- nik – Klinik für Psychiat- rie und Psychotherapie.
Das Krankenhaus Mara in Bielefeld und die Klinik Tabor in Bernau sind spezialisiert auf die Behandlung von Epilep- siepatienten.
In den Kongresspausen ergab sich viel Raum für Gespräche
Bethel-Vorstandsmitglied Dr. Rainer Norden verfolgt die Diskussionsrunden
KEH-Report | Juli 2015
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Fitnessprogramme für die Zukunft
Ergebnisse und Ausblicke
Wirtschaftsergebnisse im Jahr 2014
I
m Bereich der somatischen Abteilungen konnte auf- grund steigenden Patientenzulaufs ein deutlicher Leistungsanstieg zum Vorjahr festgestellt werden (von ca. 12.000 auf über 14.900 Behandlungen). Trotz der Kosten für die laufenden Sanierungsarbeiten und die Einrichtung der Tagesklinikbereiche in Haus 10 wur- de das geplante Ergebnis aufgrund dieser Leistungs- entwicklung überschritten. Kurzfristig mussten hohe Eigenmittelinvestitionen getätigt werden, aber durch ausreichende Rückstellungen war eine entsprechende Risikoabsicherung gegeben.Kennzahlen 2013/2014
Die Tabelle zeigt einen deutlichen Anstieg des Um- satzes durch die Leistungsausweitung bei maximaler Betten- und Kapazitätsauslastung und gleichzeitig mo- deratem Personalaufbau. Das Ergebnis 2014 von 453 T€ liegt um 123 T€ über dem geplanten Ergebnis von 330 T€. Die Personalkosten sind gegenüber dem Vor- jahr gestiegen; die Zahl der durchschnittlich beschäf- tigten Vollkräfte erhöhte sich um 5,7 VK.
Die Pflegesatzverhandlungen für die Jahre 2013 und 2014 sind noch nicht abgeschlossen. Durch eine auskömmliche Finanzierung der dringend benötigten Betten kapazitäten sind weitere Ergebnisverbesse- rungen realisierbar; die erforderlichen Planbetten wur- den von der Senatsverwaltung bereits zugewiesen und weitere 114 zusätzliche Betten und Plätze in Aussicht gestellt:
Geriatrie 21
Innere Medizin 10 KJP 30
Neurologie 10
Psychiatrie 43
Aus Sicht der Geschäftsführung war die wirtschaft- liche Lage im Jahr 2014 stabil; die Liquidität war ganz- jährig sichergestellt.
Planungen für 2015
Für das Jahr 2015 wird ein Anstieg der Personalkosten um durchschnittlich 5,35 % für alle Berufsgruppen
erwartet, der sich aus der Platzzahlerweiterung und den tariflichen Stufenstei- gerungen (2,85 % in 2015) ergibt. Daneben wirkt sich das Ende des Einsatzes der Servicekräfte der Firma ahr aus, dem wiederum die Kom- pensation im Sachkostenbudget gegenübersteht (Aus- wirkungen ca. 200 T€). Ebenso wird es Steigerungen im Sachkostenbereich geben. Für 2015 wird eine Stei- gerungsrate von 1,5 % bei den Pflegesätzen erwartet.
Die bisherige Abteilung Chirurgie wurde auf- geteilt in den Bereich Allgemeine Chirurgie und den Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie. Das Berufungs verfahren für einen neuen Chefarzt der Abteilung Innere Medizin/Angiologie läuft derzeit.
Bei den geplanten Bauinvestitionen und Instand- haltungen werden für die Fertigstellung von Haus 4 im Jahr 2015 noch 3,7 Mio. Euro angesetzt. Zur Verbes- serung der Ablauforganisation des OP-Bereichs wird eine Holding Area in Haus 105 in Betrieb gehen, deren Kosten sich auf 512 T€ belaufen werden. In Planung befinden sich der Aus- und Umbau von Haus 9, der angedachte Neubau und die Arbeiten am geplanten Behandlungszentrum der Kinder- und Jugendpsychiat- rie (im Gebäude der Wäscherei). Der Gesamtwert der Investitionen für das Jahr 2015 wurde mit 9.851 T€ in den Plan eingestellt. Auch der Ankauf des städtischen Teils des Betriebsgrundstückes des Krankenhauses wird im Jahr 2015 erwartet.
Kommende Notwendigkeiten
Die für den Sommer 2015 angekündigte Kranken- hausreform wird die Finanzierungsproblematik ver- größern. Allein der Wegfall des Versorgungszuschlags ab 2017 entzieht den evangelischen Krankenhäu- sern in der Region Mittel in Höhe von ca. 5 Mio.
EUR. Das entspricht den Personalkosten von rund 100 Pflegekräften – deren angemessene Vergütung bislang als ungeklärt gelten muss. Hier sind mög- lichst bald nachhaltige Lösungsansätze zu finden.
Die Gewerkschaften haben bereits verstanden, dass Schuldzuweisungen an die Geschäftsführungen der Krankenhäuser, die eigentlichen Verursacher des Ko- stendrucks unangetastet lassen. Der ver.di Aktions- tag am 24. Juni 2015 im Rahmen der Kampagne »Der Druck muss raus! Gemeinsam für bessere Arbeitsbedin- gungen im Krankenhaus« hat das gezeigt.
Die wirtschaftliche Lage 2014 war stabil. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möchte ich für ihr Engagement herzlich danken und sie ermuntern, ihre Gaben und Talente auch weiterhin zum Wohl unserer Patientinnen und Patienten einzusetzen.
Michael Mielke Geschäftsführer
Angaben in T€ 2014 2013
Jahresergebnis 453,4 376,4
Umsatzerlöse 81.555,4 77.759,0
Umsatzentwicklung (in %) 4,9 1,5
Personalkosten 52.473,1 51.362,1
Personalkostenentwicklung (in %) 2,2 5,1
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Fitnessprogramme für die Zukunft
Entwicklung der Leistungsqualität
Z
entrales Thema der diesjährigen Klinik- konferenz der Geschäfts- führung und der leiten- den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am 28. und 29. Mai war zunächst die Diskussion der laufendenProjekte. Im Fokus standen die Organisation der chirur- gischen Abteilungen, die Alterstraumatologie und die Umsetzung des Delir-Demenz-Managements im KEH.
Der Ärztliche Direktor des KEH, Dr. Manfred Lang, hatte in einem Einstiegsreferat die externe Qualitätssicherung nach dem neuen Gesundheits- strukturgesetz und mögliche Konsequenzen für das Krankenhaus vorgestellt. Immer wichtiger wird demnach beim geforderten Qualitätswettbewerb die Leistungsqualität der Krankenhäuser mit ent- sprechenden Mindestmengen und anderem mehr.
So wurden im zweiten Block die Zukunftsprojekte des KEH in den Blick genommen: das Betriebliche Gesund- heitsmanagement, die Umsetzung des Krankenhaus- plans 2016 und der Stand der Neubau-Planungen.
Das Neubauvorhaben wird zu einer zeitgemäßen und
prozessorientierten Modernisierung der Ambulanz- bereiche und der Funktionsdiagnostik wie auch zur Umsetzung des Ein- bis Zwei-Bett-Zimmerstandards beitragen.
Die Moderatoren, Dr. Ulrike Günther und Volker Bauer, hatten einen »systemischen Ansatz« mitge- bracht, der vom herkömmlichen Säulenmodell (Ärzte – Pflege – Verwaltung) ausging. Es zeigte sich aber, dass im KEH die abteilungs- und berufsgruppenüber- greifende Kommunikation schon viel weiter entwickelt ist. Zahlreiche Arbeitsgruppen befassten sich mit den Themen; die Ergebnisse wurden in »Fishbowl«-Metho- dik vorgestellt und werden in der kommenden Zeit in den Abteilungen diskutiert.
Rainer Girstl
Die Krankenhäuser sind zunehmend schlechter per- sonell besetzt. Ein Grund dafür ist die unzureichende Bezahlung der erbrachten Leistungen durch die Kran- kenkassen. Krankenhaus- reformen mit ungünstigen Folgen werden beschlossen – und die Politik schaut
weg.
So kann und darf es nicht weitergehen!
Am 24. Juni 2015 hat die Gewerkschaft Ver.di eine bundesweite Aktion für mehr Personal in den Krankenhäusern durch- geführt. Auch das KEH hat sich beteiligt. Nach dem Zahlreiche Mitarbeiter beteiligten sich
gemeinsamen Aufruf durch Mitarbeitervertretung und Geschäftsführung haben sich zahlreiche Mitarbei- ter am Brunnenrondell getroffen und die Zahlen der fehlenden Stellen hoch gehalten. Die dabei gemachten Fotos wurden dann an Ver.di gesandt.
Schon lange habe ich nicht mehr einen so tiefen Zusammenhalt gespürt, wie an diesem Tag. Vielen Dank an alle Mitarbeiter, die sich die Zeit genommen haben, diese wichtige Aktion zu unterstützen!
Maren Paul MAV-Vorsitzende
Aktionstag »Mehr Personal
für Krankenhäuser!«
KEH-Report | Juli 2015
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Fitnessprogramme für die Zukunft
M
it unserem diesjährigen fünften KEH-Pflege- fachtag intensiv »Von Profis für Profis« am 5.Juni 2015 wurden wieder interessierte Fachkräfte zu aktuellen Impulsen aus der Intensivpflegepraxis ins Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herz- berge (KEH) eingeladen.
Hochaktuelle Themen, wie z.B. »EBOLA«, wurden aufgegriffen. Welchem Ablauf folgen die Verantwort- lichen bei einem EBOLA-Verdacht? Wie sieht eine Be- treuung auf solch einer Station aus? Auch der Einblick in die Arbeit eines speziell für EBOLA-Transporte aus- gestattetem Flugzeug der Bundesregierung wurde uns
durch die Intensivpflegepersonen Sören Koschek und Thomas Klotzkowski der Charité-Mitte gewährt.
Das wichtige und dennoch für Pflegefachper- sonen leidige Thema »Dokumentation und Codierung (=TISS)« wurde durch Frau Melzer aus dem Case Ma- nagement des KEH positiv beleuchtet. Die Sensibilisie- rung für die TISS-Dokumentation wurde beschrieben und wichtige Fragen konnten geklärt werden. Anhand anderer Themen, wie z.B. »Was, wenn die Lunge nicht mehr funktioniert?« wurde uns Pflegefachpersonen von Roland Popp-Schejnoha aus dem Uni-Klinikum Düsseldorf die Möglichkeit aufgezeigt, den Unter- schied zwischen den extracorporalen Ersatzverfahren ILA, ECMO oder Activ zu erkennen. Da viele Intensiv- stationen auch neurologisch Erkrankte versorgen, sind Themen wie Subduralbutungen, intracerebrale Blu- tungen oder SAB sowie das Schluckscreening – hier auch beim Intensivpatienten – ein absolut wissens- wertes Thema. Die fachliche Präsentation erfolgte von Dr. Abraham und Frau Kaufmann.
Weitere Punkte des Tages waren das »Trainee Pro- gramm intensiv« zur Wiedereingliederung von Mit- arbeitern und Berufsanfängern und damit besseren Bindung von engagierten jungen Mitarbeitern, vorge- stellt von Jenny Hoyer der Charité – Mitte.
Eine unterhaltsame Auszeit verschaffte den An- wesenden die Intensivpflegefachkraft aus dem Uni- Klinikum Hamburg und Inhaber der Seminaragentur HumorPille, Matthias Prehm, mit dem Thema: »Hu- morvoll arbeiten und leben!«. Humor in der Pflege und das auf einer Intensivstation, ja das geht!
Die Rückmeldungen zu unseren bisherigen Fach- tagen Intensiv, waren durchweg positiv, da die Vor- träge mit wenigen Ausnahmen alle von Pflegefach- personen vorgetragen wurden, die direkt von ihrer Arbeit berichteten. So auch in diesem Jahr.
Ich bedanke mich für die Unterstützung aus den verschiedensten Bereichen, die den Pflegefachtag in- tensiv erst möglich gemacht haben.
Cornelia Heidgen Pflegerische Leiterin, Interdisziplinäres Intensivmedizinisches Zentrum Die Referenten und
Organisatoren (v.l.n.r.) KEH- Pflegedirektor Uwe Kropp, Roland Popp- Schejnoha, Cornelia Heidgen, Jenny Hoyer, Johanna Heidgen, Julia Heidgen, Matthias Prehm und Sören Koschek
Blick in den Saal beim Pflegefachtag
Impressionen vom
»Pflegefachtag intensiv«
Das Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge nimmt mit Trauer und Betroffenheit Abschied von
Marion Stanat
20. Oktober 1958 — 23. Juli 2015
Sie begann ihre Arbeit in unserem Haus am 1. März 2002 als Stationsschwester in der Abteilung Chirurgie, Station CH1. Im Oktober 2010 übernahm sie die pflegerische Abteilungsleitung der chirurgischen Stationen.
Krankheitsbedingt wechselte sie Anfang 2012 in die Pflegedirektion und war dort bis Mai
2014 als Assistentin tätig. Bei ihrer befristeten Berentung war ihre Hoffnung, ihre Tätigkeit in unserem Haus wieder aufnehmen zu können.
Nach schwerer Krankheit ist Schwester Marion Stanat im Alter von 56 Jahren gestorben.
Sie war eine anerkannte, beliebte Kollegin. Viel zu früh wurde sie aus dem Leben gerissen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden sie vermissen. Tiefe Anteilnahme gilt ihren Angehörigen und Freunden.
Geschäftsführung Krankenhausbetriebsleitung Mitarbeitervertretung Nachruf
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir.
Psalm 23,4
Juli 2015 | KEH-Report Seite 15
Fitnessprogramme für die Zukunft
M
enschen mit geistiger Behinderung zeigen häu- fig Verhaltensweisen, die ihre Angehörigen oder Betreuenden herausfordern. Diese Verhaltens- störungen hängen in hohem Maße vom Entwicklungs- stand ihres Gefühlslebens ab. Seit der Antike wird in»Körper« und »Seele« unterschieden – ein Dualismus, der auch in Medizin und Psychologie Eingang fand.
Vor über 20 Jahren stellte Antonio Damasio dieser Zweiteilung die Integration von »Verstand/Körper«
und »Gefühl« entgegen. Inzwischen haben zahl- reiche neurowissenschaftliche Befunde zur »sozialen Kogni tion« die Geltung des emotionalen Erlebens für (scheinbar) rationale Entscheidungen verdeutlicht.
Die Bedeutung der emotionalen Entwicklung bei Menschen mit geistiger Behinderung stand im Mit- telpunkt einer Fachtagung im Evangelischen Kran- kenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) sowie das »Schema der emotionalen Entwicklung« (SEO), mit dem der emotionale Entwicklungsstand ermittelt
werden kann. SEO hilft, Verhaltensstörungen zu ver- stehen und entsprechend zu handeln. Entwickelt wur- de der Ansatz von dem niederländischen Facharzt für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie Prof. Dr.
Anton Došen, Radboud Universität, Nijmwegen. Emo- tionen seien der Schlüssel, um das Verhalten von Men- schen mit Intelligenzminderung zu verstehen, verdeut- lichte er auf der gemeinsamen Veranstaltung des KEH und des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks (EJF). Neben sozialen, biologischen und kognitiven As- pekten würden Emotionen eine entscheidende Rolle für die Persönlichkeitsentwicklung spielen. »Emotio- nale Entwicklung beginnt direkt nach der Geburt und ist die Basis für die Ich-Werdung«, sagte er vor mehr als 200 Experten aus ganz Europa. Emotionale Ent- wicklungsverzögerungen müssten beim Umgang mit geistig behinderten Menschen berücksichtigt werden.
Wenn eine Diskrepanz zwischen emotionaler und kog- nitiver Entwicklung bestehe, erhöhe sich auch das Risi- ko für Verhaltensauffälligkeiten.
SEO wird seit zehn Jahren äußerst erfolgreich im KEH angewendet und findet internationale Beachtung.
Die Anwendung des Ansatzes verbessert unter ande- rem die bedarfsgerechte Betreuung in der Behinder- tenhilfe und die Teilhabemöglichkeiten geistig behin- derter Menschen am gesellschaftlichen Leben.
(Quelle: Pressestelle Bethel) Rechts: Dr. Tanja Sappok,
Leiterin der Psychiat- rischen Instituts ambulanz im KEH, begrüßte den SEO-Begründer Prof. Dr.
Anton Došen
Vor Beginn der Tagung (v.l.n.r.): Dr. Tanja Sap- pok, EJF-Verbundleiter Michael Schlüter und Chefarzt Prof.Dr. Albert Diefenbacher
Emotionale Entwicklung entschlüsselt das Verhalten
Internationale SOE-Fachtagung im KEH
Mediterranes Flair
Er zählt zu den ältesten domestizierten Nutzpflan- zen: der Feigenbaum (bot.
Ficus carica), ein bis zu 10 m hoher Baum, der vor allem wegen seiner wohl- schmeckenden Früchte gepflanzt wird. Die Heimat der Wildform wird am Kaspischen Meer vermutet.
Seit der Antike wird er im gesamten Mittelmeerraum
kultiviert. In wintermilden Regionen kann er auch in unseren Breitengraden gedeihen. So wurde der Kaktusgarten neben Haus 105 von den Gärtnern um einen Feigenbaum ergänzt, der Früchte trägt – die auch fleißig abgeerntet wurden.
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Fitnessprogramme für die Zukunft
A
m Anfang einer wichtigen Entwicklung steht eine Idee. Diese hatte James McCullough, als er in den 1980er Jahren die Therapieform CBASP (Cognitive Be- havioral Analysis System of Psychotherapie) insbeson- dere für Personen mit chronischen Depressionen entwi- ckelte. In diesem Ansatz werden bewährte Methoden aus der Verhaltenstherapie, insbesondere der Verhal- tensanalyse, mit Übertragungsarbeit kombiniert, wie sie eher psychodynamischen und psychoanalytischen Verfahren eigen ist. Gerade für Menschen mit chro- nischen depressiven Erkrankungen sind erfolgreiche Behandlungsmöglichkeiten noch zu wenig entwickelt, daher wurde dieser neue Ansatz gern aufgegriffen.Ab 2004 wurde CBASP – initiiert durch Frau Prof.
Dr. Elisabeth Schramm, Psychiatrische Universitäts- klinik Freiburg – auch in Deutschland eingeführt. Seit
Internationaler Austausch zu Forschung und Praxis
5. CBASP-Netzwerktreffen vom 1. bis zum 4. Juli 2015 im KEH
(v.l.n.r.) Eva-Lotta Brakemeier, Pim Cuijpers, Samuel Elstner, Katrin Wambach, Matthias Backenstraß, Elisa- beth Schramm, James McCollough, Henrik Walter und Philipp Klein
Pim Cuijpers und Eva- Lotta Brakemeier
Elisabeth Schramm bei ihrem Vortrag
Andrang bei der Anmeldung
Das Singen des CBASP-Blues ist ein Ritual der Netzwerktreffen
(v.l.n.r.) Katrin Wambach, Samuel Elstner, Martin Bohus, Elisabeth Schramm und Philipp Klein
Chefarzt Prof. Diefenbacher (r.) im Gespräch mit James McCollough (2.v.l.), seiner Gattin und Dr. Elstner
Juli 2015 | KEH-Report Seite 17
Fitnessprogramme für die Zukunft
Das KEH in Berlin- Lichtenberg ist seit 1893 ein Ort, an dem
Menschen mit psychi- schen Erkrankungen auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung behandelt wurden. Bis heute besteht die Bereitschaft, innovative Methoden in den therapeutischen Alltag zu integrieren.
dieser Zeit ist das Interesse an der Methode stetig gestiegen. Aber auch von chronischer Depression Be- troffene oder ihre Angehörigen fragen immer häufiger nach einer CBASP-Behandlung. Auf der Grundlage von klinischen Erfahrungen mit Patienten, durch zahl- reiche Studien und im Austausch mit Kollegen wurde der Ansatz in den vergangenen zehn Jahren weiter entwickelt.
Zur wissenschaftlichen Evaluation eines neuen Thera pieverfahrens gehört es, sowohl Chancen als auch Grenzen aufzuzeigen und neue Indikationsge- biete zu testen. Das ist Ziel und Aufgabe der CBASP- Netzwerktreffen. Bei der diesjährigen Zusammenkunft im Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herz- berge (KEH) wurden unter der Überschrift »Psychothe- rapie der persistierenden depressiven Störung: Was
Präsentation der Poster
Pim Cuijpers bei seinem Vortrag haben wir gelernt?« Entwicklungen und Erkenntnisse im Rahmen eines abwechslungsreichen Programms vorgestellt und diskutiert. Vorträge, Workshops und Diskussionsgruppen gaben sowohl CBASP-Neulingen als auch erfahrenen Therapeuten wichtige Impulse für die Praxis.
Begründer James McCullough gestaltete das Pro- gramm ebenso aktiv mit wie Pim Cuijpers und Martin Bohus, zwei ausgewiesene Experten, die dazu beitru- gen, die Zukunftsfähigkeit von CBASP zu diskutieren.
Darüber hinaus wurde die Auswertung der bisher größten deutschsprachigen Multicenter-CBASP-Studie in Deutschland, die von Freiburg aus koordiniert wur- de, vorgestellt. Ein kurzweiliges Rahmenprogramm rundete den fachlichen und persönlichen Austausch der nationalen und internationalen Teilnehmer ab.
Viele Helfer trugen zum Erfolg bei Auszeichnung der Preis-
träger des Posterwettbe- werbs
Philipp Klein, James McCollough und Samuel Elstner
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Fitnessprogramme für die Zukunft
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ie Zahl schwer- behin derter Men- schen in Deutschland ist in den letzten Jahren signifikant gestiegen. In Deutschland sind etwa 6,9 Millionen Menschen als Schwerbehinderteanerkannt. Diese demografische Zunahme ist auch eu- ropaweit festzustellen. Die Entwicklung resultiert zum einen aus der sogenannten Schließung der »Genera- tionenlücke«, die durch die Ermordung geistig Behin- derter in der Zeit des Nationalsozialismus entstanden war, und zum anderen aus der allgemein erhöhten Lebenserwartung. Daher kommt auch der gesund- heitlich-medizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderungen höhere Aufmerksamkeit zu.
»Erkenntnissen internationaler Studien zufolge sind Menschen mit Behinderung in gesundheitlicher Hinsicht unterversorgt«, stellt Prof. Dr. Martina Has- seler von der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften (Wolfsburg) in der Zeitschrift »Präven- tion & Versorgungsforschung« fest. »Der Zugang zur Gesundheitsversorgung ist durch zahlreiche Barrieren erschwert.«
Die speziellen Bedürfnisse berücksichtigen
Zur Behandlung von Patienten mit Behinderung im KEH
Berliner Behandlungszentrum im KEH
Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung erkranken wie andere Menschen auch. Aber es beste- hen spezifische Besonderheiten und Bedürfnisse, die bei ihrer Behandlung berücksichtigt werden müssen.
Komplexer wird die Behandlungssituation bei einer Kombination von geistigen und körperlichen sowie psychischen Beeinträchtigungen. Vielfach sind Kran- kenhäuser auf die Behandlung vom Patienten mit Mehrfachbehinderungen nicht vorbereitet.
Im Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) wurde im Jahr 2000 ein spezielles Be- handlungszentrum (BHZ) für diesen Patientenkreis ein- gerichtet. Seit 15 Jahren arbeitet hier ein erfahrenes und hochspezialisiertes multiprofessionelles Team für die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung von Erwachsenen mit geistiger Behinderung und psy- chischer Erkrankung. Im Rahmen der umfassenden Diagnostik erfolgt eine Untersuchung, um körperliche Erkrankungen als Ursache für Verschlechterung des Zustands auszuschließen. Liegt eine körperliche Er- krankung vor, wird in enger Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen die Behandlung vorgenommen.
Chirurgisches Behandlungszentrum
Da die Zahl der behandelten Patientinnen und Pati- enten stetig zunahm, sollten auch die Bedingungen für Patienten mit körperlichen und/oder psychischen Beeinträchtigungen verbessert werden – beginnend in der Abteilung Chirurgie. »Für den gesonderten
Chirurgisches Behandlungszentrum für Menschen mit Behinderung
Chirurgische Abtei- lung
Chefarzt Dr. med.
Georg Decker
Sprechstunde im Haus 103
Telefon 54 72 – 30 20
Koordinatorin für Behindertenmedizin Monika Steffen Telefon 54 72 – 21 84 m.steffen@keh- berlin.de
Chefarzt Dr. Georg Decker
Koordinatorin Monika Steffen begleitet Patienten mit Behinderung
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Fitnessprogramme für die Zukunft
Behandlungsbedarf von Menschen mit geistiger Be- hinderung bei somatischen Beschwerden sollten neue Wege der Zusammenarbeit beschritten werden«, er- innert sich Dr. Georg Decker, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie im KEH. »Vor allem chirur gische Eingriffe mit ihren zum Teil gravierenden körperlichen wie auch seelischen Belastungen sollten für die Patientinnen und Patienten mit Beeinträch tigung möglichst schonend erfolgen.«
Durch die enge Zusammenarbeit der allgemei- nen und psychiatrisch-psychotherapeutischen Klinik- bereiche im KEH konnte im Jahr 2008 das »Chi- rurgische Behandlungszentrum für Menschen mit Behinderung« etabliert werden. »Bei operativen Ein- griffen wurde so den Bedürfnissen der Behandelten in Bezug auf die räumlichen Bedingungen und auf den Umgang mit unbekannten und beängstigenden Situa- tionen Rechnung getragen«, fährt er fort. »Fachärzte, Krankenschwestern und -pfleger sowie Sozialarbeiter wurden für ihre Aufgaben im Umgang mit Menschen mit Behinderung speziell geschult.«
Fachübergreifende Versorgung
»Häufig nehmen Menschen mit körperlichen und psy- chischen Beeinträchtigungen die Krankheitsanzeichen nicht eindeutig wahr«, sagt Monika Steffen, die seit dem vergangenen Jahr die Aufgabe der Koordina torin für Behindertenmedizin im KEH wahrnimmt. »Die Ver- ständigung darüber fällt schwer, so dass Ärzte und Pflegekräfte genau hinschauen und sich eng mit An-
gehörigen oder Betreuern austauschen müssen« Die Fachkrankenschwester für Neurologie und Psychiatrie und erfahrene Stationsleitung steht seit 40 Jahren im Beruf. Bis zu ihrem Wechsel war sie im Behandlungs- zentrum (BHZ) des KEH tätig und kennt die Anfänge der Behindertenmedizin im Krankenhaus.
»Anfangs gab es auf der chirurgischen Abteilung ein Zimmer mit Monitorüberwachung. Die Patienten wurden von geschultem Personal betreut und ggf.
konnte ein Facharzt aus dem Behandlungszentrum hin- zugezogen werden.« Heute können die Patienten im jeweiligen Fachbereich behandelt werden. Beunruhig- ende Verlegungen werden weitestgehend vermieden, um Sicherheit zu geben, und das störungsärmste Ver- fahren wird angewendet. Das bedeutet, indivi duelle Lösungen für Diagnostik und Therapie zu finden, um die Belastung durch technische Untersuchungen, Nar- kosen und andere angstbesetzte Maßnahmen so ge- ring wie möglich zu halten.
Behinderte Patienten mit körperlichen Beschwer- den können sehr unruhig und laut oder sogar aggres- siv sein. »Dann beunruhigen sie nicht nur, sondern be- einträchtigen auch die Abläufe auf der Station«, fährt Monika Steffen fort. »Daher gehört zu ihrer Betreuung ein hohes Maß an Flexibilität der Beteiligten und: man muss den Patienten wollen.«
Im KEH sind Patientinnen und Patienten mit Beein- trächtigungen gewollt. Derzeit wird das behinderten- medizinische Konzept auf alle somatischen Bereiche erweitert.
Am 1. September 2015 eröffnet das City Point Centrum für psychische Gesundheit beginnend mit dem Umzug der Psychiatrischen Tagesklinik aus der Herzbergstraße 82 und der Eröffnung eines ambulanten Behandlungs- angebots der Psychiat- rischen Institutsambulanz (PIA).
Die Tagesklinik bietet Er- wachsenen mit depressiven und psychotischen Stö- rungen eine strukturierte und intensive Behandlung von Montag bis Freitag
von 8 bis 16 Uhr. Derzeit stehen 30 Therapieplätze zur Verfügung. Eine Erwei- terung des therapeutischen Angebots ist ab Januar 2016 geplant.
Patienten können diens- tags um 14.30 Uhr unser tagesklinisches Behand- lungsangebot und die Räumlichkeiten beim Info- Nachmittag kennenlernen.
Eine Aufnahme in die Ta- gesklinik erfolgt nach vor- heriger Terminabsprache mit Einweisungsschein vom Arzt und Kostenübernahme durch die Krankenkasse.
Tagesklinik CPC Weißenseer Weg 111 (Roederplatz) 10369 Berlin
Tel.: (030) 55 49 04 25 Fax: (030) 55 49 04 27 E-Mail: pslt@keh-berlin.de
PIA CPC
Weißenseer Weg 111 (Roederplatz)
10369 Berlin Tel.: (030) 5472-4350 Fax: (030) 5472-299656 E-Mail: pia-cpc@keh-berlin.de
City Point Centrum
für psychische Gesundheit
Das Gebäude des CityPoint Centers am Roederplatz
KEH-Report | Juli 2015
Seite 20
Fitnessprogramme für die Zukunft
D
as Wetter meinte es gut am Sonntag, dem 14. Juni 2015. Zum »ersten Volkslauf durch den Landschafts- park Herzberge und über das KEH-Gelände« war es nicht zu warm und nicht zu kalt – günstige Bedingungen für die Läuferinnen und Läufer auf den Strecken von 500 Meter über 2,5 und 5 km bis zum 10-km-Hauptlauf. In Ko- operation mit dem Verein Turngemeinde in Berlin 1848 e. V. (TiB), der AOK Nordost – Die Gesundheitskasse und dem KEH war der Lauf professionell vorbereitet worden.Viele Helfer sorgten dafür, dass die Sportler beste Bedingungen antrafen, mit Wasser und Obst versorgt wurden und natürlich die Technik auch die korrekten Zeiten aufnahm – so dass alle am Ende ihre verdiente Urkunde entgegennehmen konnten.
Mit 142 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ging der 1. Herzbergelauf an den Start. Gelaufen wurde durch den angrenzenden Herzbergepark und das Wohn- gebiet Rhinstraße. Der 5 km lange asphaltierte Rund- kurs war für Anfänger wie Fortgeschrittene gleicher- maßen geeignet. Start und Ziel befanden sich auf dem Klinikgelände des KEH. Ergebnisse und Berichte kön- nen auf der Webseite des TiB http://www.tib1848ev.
de/veranstaltungen/herzbergelauf/ergebnisse-berichte/
nachgelesen werden. Der 2. Herzbergelauf im kom- menden Jahr soll am 12. Juni 2016 stattfinden.
Zahlreiche Helferinnen und Helfer erledigten die Organisation
Organisator Jan Raimers (r.) Dr. Hahnke filmte selbst
beim Laufen
Jung und Alt nahmen am ersten Herzbergelauf teil Dr. Feldmann (l.) eröffnete den Lauf
Bild rechts: Auch Gesundheitsstadt rätin Dr. Sandra Obermeyer (r.) war mit dabei
Chefarzt Dr. Hahn hatte sich sogar auf die 10-km-Strecke begeben
Impressionen vom
1. Herzbergelauf
Juli 2015 | KEH-Report Seite 21
Kunst und Kultur
Musik auf mehreren Bühnen und Kunst zum Erwerben
A
m Samstag, dem 4. Juli 2015, fand im Land- schaftspark zum zweiten Mal das »Fest der Vielfalt und Begegnung« statt. »Herzberger Lichter«– Open Air-Parkfest auf dem Gelände des Evange- lischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge (KEH) – bot ein buntes Programm mit 60 Künstlern auf sechs Bühnen: am Rondell, am großen Stuhl ne- ben Haus 13, auf Bühnen am Glockenturm und an Haus 24 wechselten sich Bands, Sänger, Panto mimen und Darstellungen verschiedenster Art ab. Das Ge- lände der RBO-Rehabilitationszentrum Berlin-Ost gGmbH, das ans KEH angrenzt, war geöffnet und mit Theater, Musik und Tanz wurde das 25jährige Bestehen gefeiert. In der Alten Kapelle wechselten sich Lesungen und Musik ab. Darüber hinaus stell- ten Künstler auf dem Gelände ihre Arbeiten aus, wandelten Zauberwesen unter den Bäumen dahin, boten Streichelzoo, Kinderspielplatz und Segways Abwechslung. Das Schauspiel »Undine« von Jean Giraudoux wurde als Theaterparcours aufgeführt.
Die Schlemmermeile vor der Wäscherei ließ weder Hunger noch Durst aufkommen. Von 15 Uhr bis zum Abschlussfeuerwerk um 22 Uhr lockten bekannte und weniger bekannte Talente bei tropischen Tempe- raturen – barrierefrei und ohne Eintritt – zum kultu- rellen Austausch im Grünen.
Fest der Vielfalt
Orgelkonzerte im KEH
Dienstag,
1. September 2015 Martin L. Carl (Kantor in Charlotten- burg)
Dienstag, 6. Oktober 2015
Beginn: jeweils 16 Uhr Alte Kapelle (Haus 22).
Der Eintritt ist frei.
Theaterparcours im KEH
Das Theater Ju Li Me zeigt das Schauspiel »Undine«
von Jean Giraudoux als Theaterparcours mit Tanz auf dem Gelände des KEH.
Samstag, 29. August 2015, um 18 Uhr
Sonntag, 30. August 2015, um 16 Uhr.
Die Geschichte einer un- gleichen Beziehung: Die Seejungfrau Undine bezau- bert den Ritter Hans durch ihre Wildheit und Ursprüng- lichkeit so sehr, dass er sie Hals über Kopf heiratet.
Aber irritiert von ihrem fremdartigen Wesen, wen- det er sich einer Menschen- frau zu. Doch wer die Wasserfrau einmal geliebt hat, wird mit einer anderen nicht glücklich...
Regie Juliane Meyerhoff
• Assistenz: Wolfgang Gundacker • Dramaturgie:
Boris Heczko und Juliane Meyerhoff
Mit Isabella Lewandowski, Mathieu Pelletier, Katja Szigethy, Sibylle Günther, Wolfgang Gundacker, Hans Hirschmüller, Patricia von Miserony, Moira Brodatzki, Romina Herrmann, Juliette Lapouthe.
Choreografie/Tanz: Sibylle Günther & Tanztheater Collage Moderne • Musik:
Stefan Jagemann
Preise: 18 Euro, ermäßigt für Schüler, Behinderte, Arbeitslose 12 Euro.
Vorbestellung Tickets:
E-Mail: museum@keh- berlin.de.
Abendkasse und Treff- punkt: Museum Kessel- haus.
Zauberwesen begleiteten durch den Park