• Keine Ergebnisse gefunden

Konzept Tagespflege für Menschen mit Demenz der Alzheimer Angehörigen-Initiative ggmbh

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Konzept Tagespflege für Menschen mit Demenz der Alzheimer Angehörigen-Initiative ggmbh"

Copied!
26
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Konzept

Tagespflege für Menschen mit Demenz der

Alzheimer Angehörigen-Initiative gGmbH Hauptstr. 29

13158 Berlin-Wilhelmsruh

Träger:

Alzheimer Angehörigen-Initiative gGmbH Reinickendorfer Str. 61

Geschäftsführer Sascha Hannemann Tel: 030/47378995

Fax: 030/47378997 www.Alzheimer.Berlin

(2)

Inhaltsübersicht

Einleitung ... 4

1. Trägerschaft ... 5

2. Darstellung der Tagespflegeeinrichtung 2.1. Zielsetzung ... 6

2.2. Zielgruppe, Zugangskriterien/Ausschlusskriterien ... 6

2.3. Einrichtungsstruktur 2.3.1. Lage der Einrichtung ... 7

2.3.2. Größe der Einrichtung / Öffnungszeiten ... 7

2.3.3. Raumkonzept ... 7

3. Theoretische Grundlagen von Betreuung und Pflege 3.1. Leitbild / Leitsätze ... 7

3.2. Pflegemodell ... 9

3.3. Betreuungs- und Pflegeprozess ... 9

3.4. Betreuungs- und Pflegedokumentation ... 11

4. Leistungsspektrum 4.1. Allgemeine Betreuungs- und Pflegeleistungen ... 11

4.1.1. Soziale Betreuung ... 12

4.1.2. Zusätzliche Betreuung nach § 43b SGB XI ... 13

4.1.3. Tagesgestaltung / Tagesstruktur ... 14

4.1.4. Milieugestaltung ... 16

4.2. Aufnahme und Eingewöhnung ... 16

4.3. Hauswirtschaft 4.3.1. Verpflegung ... 17

4.3.2. Reinigung ... 18

4.3.3. Wäscheversorgung ... 18

4.4. Hygiene ... 18

4.5. Fahrdienste ... 19

4.6. Verwaltung... 19

4.7. Haustechnik ... 19

4.8. Ausstattung mit Sachmitteln in Bezug auf die Leistungserbringung ... 19

4.9. Zusatzleistungen ... 19

4.10. Kooperationsverträge... 19

(3)

5. Arbeitsorganisation

5.1. Organigramm ... 21

5.2. Mitarbeiter ... 21

5.2.1. Verantwortliche Pflegefachkraft (Tagespflegeleitung) ... 22

5.2.2. Stellvertretende Pflegefachkraft (stellvertretende Tagespflegeleitung) ... 22

5.2.3. Pflegefachkräfte ... 22

5.2.4. Pflegehelfer ... 22

5.2.5. Alltagsbegleiter nach 43b SGB XI ... 23

5.2.6. Betreuungsmitarbeiter ... 23

5.3. Information und Kommunikation ... 23

5.4. Personaleinsatzplanung ... 23

6. Mitwirkung der Gäste 24

7. Zusammenarbeit mit Angehörigen und ehrenamtlich Engagierten 7.1. Zusammenarbeit mit Angehörigen ... 24

7.2. Zusammenarbeit mit ehrenamtlich Engagierten ... 24

8. Vernetzung 24

9. Maßnahmen der internen und externen Qualitätssicherung 9.1. Interne Qualitätssicherung ... 25

9.2. Externe Qualitätssicherung ... 26

(4)

Einleitung

Die demografische Entwicklung in Berlin zeigt einen immer größer werdenden Anteil ä l- terer Menschen. Der Anteil der über 80jährigen wird in den nächsten 20 Jahren um ca.

30 % zunehmen. Bekannt ist auch, dass die Menschen eine immer höhere Lebens erwar- tung erreichen und damit die Wahrscheinlichkeit wächst, im hohen Alter hilfebedürftig zu werden. Da bei Eintritt der elterlichen Hilfebedürftigkeit die Angehörigen oft selbst schon nicht mehr ganz „jung“ sind und sich die Anforderungen an die Versorgung der pflege- bedürftigen Angehörigen erhöht haben, kommt es häufig zu Überforderungen potentiell pflegebereiter Angehöriger. Der Hilfebedarf kann durch veränderte Familienstrukturen oft nicht mehr dauerhaft aufgefangen werden.

Bei Umfragen wird immer wieder deutlich, dass die meisten Pflegebedürftigen sich ein Leben in einer stationären Pflegeeinrichtung nicht vorstellen können. Verschärfend kommt hinzu, dass wir eine abnehmende Erwerbsbevölkerung zu erwarten haben und das familiäre Pflegepotential quantitativ messbar und qualitativ spürbar rückläufig ist.

Daher werden gerade auch im großstädtischen Berlin Alternativen zwischen der familiär und/ oder professionell organisierten ambulanten Pflege und einer vollstationären Ve r- sorgung benötigt.

Ein gut ausgebautes Tagespflegeangebot trägt an dieser Stelle maßgeblich dazu bei, dass dem Wunsch der Pflegebedürftigen, grundsätzlich zuhause bleiben zu können, en t- sprochen werden kann. Die Nutzung einer Tagespflege ermöglicht dem Pflegebedürft i- gen zudem, (wieder) soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, am sozialen Leben teilzunehmen und die eigenen Fähigkeiten deutlich länger zu erhalten oder sogar wieder zu erlangen.

Pflegende Angehörige sind entlastet. Sie können sich von der Pflege erholen und neue Kraft schöpfen. Ebenso wird eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Berufstätigkeit unterstützt. Damit trägt die Tagespflege wesentlich dazu bei, dass das ambulante Ve r- sorgungssystem aufrechterhalten und sichergestellt werden kann. Unterbringungen in stationären Einrichtungen können verzögert oder verhindert werden.

Zudem hat der Gesetzgeber mit dem Pflegestärkungsgesetz I die teilstationäre Verso r- gung n. § 41 SGB XI als eigenständige Leistung unabhängig von der ambulanten Pflege deutlich gestärkt. Die neuen Generationen der Tagespflegeeinrichtungen entwickeln sich immer mehr zu einem Bestandteil von ambulanten Verbundsystemen, bestehend aus ambulanter Pflege, Seniorenwohnungen und/oder ambulanten Wohngemeinschaften.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet.

Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

(5)

1. Trägerschaft

Die Alzheimer Angehörigen-Initiative (AAI) ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für Menschen mit Demenz und deren Angehörige einsetzt. Sie entstand auf Initiative der Ersten Vorsitzenden, Frau Rosemarie Drenhaus-Wagner, die für ihre Aufbauarbeit mit dem Alten- pflegepreis 1996 ausgezeichnet wurde. Ihr Konzept erhielt den Berliner G esundheitspreis 1995. Im März 1997 wurde der AAI e.V. gegründet. Ziel der AAI ist es, Angehörigen von Menschen mit Demenz durch ein umfassendes Netzwerk von unterstützenden Maßnahmen dauerhaft Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Aus den vielen Hilfsangeboten können di e Angehö- rigen – über alle Krankheitsstadien hinweg – diejenigen Angebote auswählen, die sie in ih- rer individuellen Lebenssituation am dringendsten benötigen (gemäß Satzung der AAI §2 Abschnitt 3).

Dazu gehören im Wesentlichen

1. die individuelle Beratung (persönlich, telefonisch, per E-Mail)

2. fachlich geleitete Angehörigengesprächsgruppen mit gleichzeitiger Betreuung der Erkrankten (Anerkennung nach § 45b Abs. 1 Nr. 4 SGB XI i.V.m. PBetreuVO ohne Förderung)

3. Angehörigenschulungen

4. Angehörigenarbeit per Internet (www.Alzheimer.Berlin) 5. jährliche Fachsymposien

6. gemeinsame Ausflüge 7. Betreute Urlaube 8. Alzheimer Tanzcafés

9. Betreuungsgruppen (Anerkennung und Förderung nach §§ 45b und c i.V.m. PB e- treuVO)

10. Aktivierende Einzelbetreuung im häuslichen Umfeld (Anerkennung nach § 45b Abs.

1 Nr. 4 SGB XI i.V.m. PBetreuVO ohne Förderung)

Da die AAI allbezirklich in Berlin tätig ist, brauchen keine weiten Wege zurückgelegt we r- den, um Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Durch die Unterstützung der AAI lernen Angehörige mit der Krankheit zu leben, statt aussichtslos gegen sie anzukämpfen. Das Konzept der AAI wurde mehrfach ausgezeichnet. Es verbindet den Selbsthilfeg edanken und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Professionalität und ehrenamtlic hes Engagement, Stabili- tät und Wachstum. Dies bedeutet Kontinuität zum Wohle unserer Zielgruppen. Um die Nachhaltigkeit sicherzustellen, gründete der AAI e.V. am 01.01.2010 eine gemeinnützige GmbH aus. Der Verein ist alleiniger Gesellschafter. Mit diesem Schritt gelang die Trennung von ideellen (Aufzählung 1-6) und operativen Aufgaben (Aufzählung 7-10). Die beiden Kör- perschaften arbeiten eng zusammen und betreiben seit 2010 ein gemeinsames Qualität s- managementsystem nach den Anforderungen des Paritätischen Q ualitäts-Siegels®.

(6)

2. Darstellung der Tagespflege–Einrichtung 2.1 Zielsetzungen der Tagespflege

Unsere Tagespflegeeinrichtung ermöglicht Menschen mit Demenz und einem Betreuungs- und Pflegebedarf tagsüber durch ein professionelles Team gut begleitet und u nterstützt zu werden.

Die Bedürfnisse, persönlichen Interessen und Fähigkeiten unsere Tagesgäste stehen bei der Gestaltung und Strukturierung des Tagesablaufes im Mittelpunkt.

Die Angebote sind so gestaltet, dass der Tagesgast Gemeinschaft erlebt, in seiner Mo- bilität sowie Kommunikations- und Orientierungsfähigkeit gefördert wird, neue Erfahrun- gen machen kann und in der Bewältigung von Krisen Unterstützung findet.

Durch die Gemeinschaft in der Gruppe kann zusätzlich Vertrauen und das Gefühl des Geborgenseins gefördert werden.

Der Tagesgast erhält die individuelle Unterstützung die er benötigt, um möglichst selbs t- ständig zu bleiben.

Die Fähigkeiten und persönlichen Stärken des Tagesgastes sind anerkannt, werden e r- halten und gefördert.

Die pflegerische Versorgung und Behandlung nach ärztlicher Anordnung ist entspre- chend des individuellen Bedarfs sichergestellt.

Es sind Räume für Wertschätzung, Zuwendung und Angenommensein geschaffen.

Menschen mit Demenz sind integriert.

Ein selbstbestimmtes Leben in der gewohnten häuslichen Umgebung und des sozialen Umfeldes ist erhalten.

Pflegenden Angehörigen bleibt die Möglichkeit erhalten ihrem Beruf nachzugehen und tageweise Entlastung in Anspruch zu nehmen.

2.2 Zielgruppen, Zugangskriterien/Ausschlusskriterien

Die Angebote der Einrichtung richten sich schwerpunktmäßig an Demenzerkrankte mit ei- nem Betreuungs- und Pflegebedarf.

Hierzu zählen insbesondere Menschen mit Demenz die gesundheitlichen Beeinträchtigun- gen in ihrer Selbstständigkeit oder ihren Fähigkeiten haben - körperlich - kognitiv oder psy- chisch bedingt, die sie nicht mehr selbstständig kompensieren können und d aher Hilfe und Unterstützung durch andere bedürfen.

Von der Aufnahme ausgeschlossen sind dauerhaft bettlägerige und transportunfähige Pe r- sonen, Menschen mit primärer Suchtproblematik, bekannte akute Selbst- und Fremdgefähr- dung z.B. psychisch verändert mit aggressiven Tendenzen / oder Personen bei denen eine ausgeprägte Hinlauftendenz bekannt ist sowie gruppenunfähige Me nschen.

Ferner ist bei einem Nachweis von MRSA und / oder MRGN kritisch zu überprüfen, ob bei Aufnahme eine Gefährdung der anderen Tagespflegegäste vorliegt. Dies trifft ebe nso auf das Vorliegen meldepflichtiger Durchfallerkrankungen (Clostridium, Norovirus) sowie auf Parasitenbefall (Läuse oder Skabies) zu. In diesem Fall darf diese Person nicht aufgenom- men werden. Personen mit einer akuten Erkrankung (Fieber, Durchfall, starker Husten) sol l- ten während der Zeit der Erkrankung die Tagespflegeeinrichtung nicht besuchen. Ausna h- men sind mit der Leitung der Tagespflegeeinrichtung zu besprechen.

(7)

2.3 Einrichtungsstruktur 2.3.1 Lage der Einrichtung

Die Tagespflegeinrichtung befindet sich in Berlin-Wilhelmsruh. Sie liegt zentral an der Hauptstraße in Berlin Pankow – Ortsteil Wilhelmsruh - und bietet damit die Vorteile einer guten Infrastruktur. Das Angebot richtet sich an die örtliche Gemeinde selbst, ebenso kö n- nen Tagespflegegäste aus den umliegenden Bezirken die Vorteile dieser Einrichtung nut- zen. Es gibt einen über kurze Wege gut erreichbaren sowie geschützten und gesicherten eingefriedeten Außenbereich, der entsprechend der Bedürfnisse der Tagesgäste Gestaltung findet.

2.3.2 Größe der Einrichtung / Öffnungszeiten

In der Tagespflegeeinrichtung werden auf insgesamt 204 m2 bis zu 14 Tagespflegegäste in der Zeit von 08:30 bis 16:30 von Montag bis Freitag, außer an Feiertagen, betreut. Falls Bedarf von Seiten der Gäste besteht, ist eine Erweiterung der Öffnungszeit auf Samstag vorgesehen. Zusätzlich wird die Rasenfläche, insbesondere in den Sommermonaten, für Aktivitäten zur Betreuung der Tagespflegegäste genutzt.

2.3.3 Raumkonzept

Die Tagespflege ist über eine direkte Zufahrt für Fahrzeuge erreichbar.

Über einen zentralen wettergeschützten breiten Eingang, um das Begleiten der Gäste auch nebeneinander zu ermöglichen, sind die einladenden und behindertengerechten Räumlic h- keiten der Tagespflege ebenerdig betretbar.

Die Einrichtung besteht aus großzügigen, hellen und übersichtlichen Räumen. Durch eine ansprechende und wohnliche Einrichtung ist eine angenehme Wohnat mosphäre geschaffen.

Barrierefreie, mit Handläufen versehene große Laufflächen, besonders für Gäste mit hohem Bewegungsdrang bieten freie uneingeschränkte Bewegung innerhalb und außerhalb der gesamten Einrichtung. Bei der Auswahl des Mobiliars wird auf ein e seniorengerechte Aus- stattung geachtet. Ein Teil der Aufenthaltsräume ist nach Süden hin orientiert und durch bodentiefe Fenstertüren an die Außenanlagen angebunden. Den Gästen stehen abschlie ß- bare Fächer zur Verfügung.

3. Theoretische Grundlagen von Betreuung und Pflege 3.1 Leitbild / Leitsätze

Die Grundlagen der Einrichtungs- und Pflegekonzeption basieren auf unserem Leitbild und Wertekanon sowie in den Rechten eines hilfe- und pflegebedürftigen Menschen, wie sie in der Pflege-Charta formuliert sind. Dies drückt sich in den nachfolgenden Leitmotiven unse- rer Betreuung und Pflegehandlungen aus:

Unser besonderes Anliegen ist es, den Tagesgast in seinem individuellen Menschsein a n- zunehmen und zu respektieren. Wir sehen jeden Menschen als eigenständige Persönlich- keit an. Für unser Handeln bedeutet dies, die einem Menschen unverlierbare Würde anz u- erkennen, unabhängig von dessen Gesundheit, Alter, Geschlecht, Hautfarbe, Religionsz u- gehörigkeit, sozialem Status sowie geistigen, körperlichen oder seelischen F ähigkeiten.

(8)

Ist die Selbstständigkeit eingeschränkt oder zurzeit nicht gegeben, sehen wir unsere Aufg a- be darin, diese wiederherzustellen oder beratend und unterstützend zur Seite zu stehen.

Wir achten darauf, dem Tagesgast partnerschaftlich auf Augenhöhe zu bege gnen und ihn in der Auseinandersetzung mit seiner jeweiligen Lebenssituation zu unte rstützen.

a) Unsere Betreuung und Pflege orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen und Gewohnheiten unserer Gäste.

Das bedeutet für uns, auf das Recht zu achten, ein möglichst selbstbestimmtes und selbst- ständiges Leben zu führen. Wir binden unsere Gäste nach ihrem Wunsch und ihren Mö g- lichkeiten in die Gemeinschaft ein. Dazu ziehen wir die individuelle Biografie und die aktue l- le Lebenssituation in unser Handeln ein. Wir halten getroffene Absprachen ein, nehmen Beschwerden ernst und gehen ihnen nach und achten auf die Entstehung eines Vertra u- ensverhältnisses.

b) Wir gestalten unsere Betreuung und Pflege prozesshaft und passen sie an die sich ständig individuell verändernden Situationen des Menschen an.

Dazu nutzen wir unsere Beobachtungsgabe, und die Kommunikation untereinander mit allen an der Betreuung und Pflege Beteiligten. Zur Nachhaltigkeit dokumentieren wir die Schritte des Betreuungs-und Pflegeprozesses. Wir beziehen die Angehörigen/Zugehörigen in unse- re Betreuung mit ein, informieren und beraten und bieten auf Wunsch Schulungen und G e- sprächskreise an.

c) Wir erbringen fachgerechte Betreuung und Pflege.

Wir unterstützen unsere Mitarbeitenden, eigenverantwortlich und reflek tierend zu arbeiten.

Wir achten auf eine umfassende Anleitung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter nach einem einheitlichen Konzept und sorgen damit für Kontinuität. In regelmäßigen Dienstbesprechu n- gen werden das Befinden der Tagesgäste sowie die Anliegen der Angehörigen evaluiert und unser Mitarbeiterteam durchdenkt und plant gemeinsam weitere Lösungsvorschläge. Dan e- ben ermöglichen die regelmäßigen Aus- Fort- und Weiterbildungen eine aktuelle Fachlich- keit unserer Mitarbeitenden.

d) Wir laden unsere Mitarbeiter ein, dass Profil unserer Einrichtung mitzugestalten und zu leben.

Dazu machen wir unseren Mitarbeitern regelmäßige Angebote, die die Identifikation mit dem diakonischen Profil unserer Arbeit fördern. Wir achten darauf, dass sich unsere Mi tarbeiter seelisch oder körperlich nicht verausgaben und dass wir mit ihnen die Vereinbarkeit von B e- ruf und Familie abstimmen. Ebenso fördern wir die gegenseitige Achtung und Toleranz, um eine angemessene Arbeitsbeziehung zu ermöglichen.

e) Wir arbeiten wirtschaftlich und umweltbewusst und machen unsere Leistungen und Kos- ten transparent.

Wir verstehen unsere Arbeit als Dienstleistung für die Tagesgäste und deren Angehörige.

Daher ist ein wirtschaftlicher Umgang mit den zur Verfügung stehen Ressourcen selbstve r- ständlich. In unserer Arbeit achten wir auf schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Wir verwenden nach Möglichkeit umweltverträgliche Produkte, setzen sie spa rsam ein und entsorgen Verbrauchsmaterial und Müll nach ökologischen Kriterien. Wir g estalten unsere Arbeits- und Entscheidungskriterien transparent und informieren die Mitarbeitenden regelm ä- ßig über die aktuellen betriebswirtschaftlichen Vorgänge und deren Konsequenzen.

(9)

3.2 Pflegemodell

Wir orientieren uns am Modell der fördernden Prozesspflege von Monika Krohwinkel, das ei- ne ganzheitliche und aktivierende Pflege ermöglicht. Das Modell entspricht unserem Ziel, vorhandene Fähigkeiten bei Menschen mit Demenz zu aktivieren und das Selbstwertg efühl zu stärken.

Zentrale Aussagen des Modells von Krohwinkel sind:

• Im Mittelpunkt der Pflege steht die Person.

• Die Umgebung ist eine wichtige externe Komponente für Leben, Gesundheit und Wohlb e- finden. Hierzu gehören ökologische, materielle und gesellschaftliche Faktoren.

• Gesundheit und Krankheit werden aufgrund des ganzheitlichen Ansatzes nicht als Zu- stand, sondern als dynamischer Prozess definiert.

• Ansatzpunkte pflegerischen Handelns sind die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Me n- schen und deren Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Unabhängigkeit. Die Be- dürfnisse werden ganzheitlich gesehen.

Auf Grundlage der zentralen Aussagen hat Frau Krohwinkel das AEDL-Struktur-Modell entwi- ckelt, das die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Ressourcen des Menschen abbildet, die mite i- nander in Beziehung stehen. Folgende Komponenten werden beschrieben:

• Kommunizieren können

• Sich bewegen können

• Vitale Funktionen des Körpers aufrechterhalten können

• Sich pflegen können

• Essen und Trinken können

• Ausscheiden können

• Sich kleiden können

• Ruhen und schlafen können

• Sich beschäftigen können

• Sich als Mann/Frau fühlen können

• Für Sicherheit in der Umgebung sorgen können

• Soziale Bereiche des Lebens sichern können

• Mit existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen können

Das Modell der fördernden Prozesspflege von Monika Krohwinkel ist Basis unserer Arbeit in der Tagespflege.

3.3 Betreuungs- und Pflegeprozess

Die Zufriedenheit unserer Gäste und die Sicherstellung einer bestmöglichen Betreuung s- qualität stehen im Mittelpunkt unserer Tätigkeit.

Daher gestalten wir die Begleitung unserer Gäste prozesshaft. Dazu werden die vier Pha- sen von Yura und Walsh bzw. der WHO genutzt:

• Strukturierte Informationssammlung

• Tagespflegeplanung

• Tagesverlaufsbericht/Leistungserfassung

(10)

• Evaluation/Bewertung/Anpassung

In einer umfassenden Informationssammlung werden insbesondere die Bedürfniss e unserer Tagespflegegäste ermittelt, unter Einbindung ihrer Familie / sozialem Umfeld und Freunde.

Vor der Aufnahme eines Tagesgastes wird ein Erstgespräch vor Ort bzw. wenn gewünscht ein Besuch in der häuslichen Umgebung durchgeführt. Insbesondere der Be such im Umfeld des potenziellen Gastes erleichtert das Kennenlernen und fördert das Verständnis für die individuelle Betreuungssituation. Das Erstgespräch wird von der Tagespflegeleitung oder ihrer Vertretung anhand eines standardisierten Aufnahmebogens durchgeführt. Grundsätz- lich sind uns die Wünsche des Tagesgastes und seiner Angehörigen handlungsleitend, und werden im persönlichen Erstkontakt gemeinsam besprochen. Bestehende Informationen von anderen an der Betreuung und Pflege Beteiligter wie z.B. von Ärzten, Therapeuten, amb. Pflegediensten werden ebenso eingebunden.

Relevante Informationen beziehen sich u.a. auf:

• Lebensgewohnheiten insbesondere individuelle Vorlieben, Rituale, Abneigungen, die persönliche Tagesstruktur

• kontextbezogene biografische Informationen bspw. Lebens-Erinnerungen positive - wie negative, Familiensituation, gesellschaftliche Sozialisation wie Wohnorte und Rollen im Arbeitsleben

• Risikofaktoren

• Fähigkeiten und Beeinträchtigungen in der Selbstständigkeit

• ärztliche Diagnosen

• Systematische Einschätzung der Mobilität

Wir bieten jedem Gast einen Probetag an, um unsere Tagespflege kennen zu lernen. Die Entscheidung über die Aufnahme wird von der Tagespflegeleitung oder deren Vertretung und der Koordinatorin regionaler Hilfsangebote getroffen. Die Zugangs-bzw. Ausschlusskri- terien für eine Aufnahme sind in Kap. 2.2. beschrieben.

Wird eine Aufnahme gewünscht, wird im Gespräch mit den Angehörigen eine Pflegeana m- nese erhoben. Fähigkeiten und Probleme werden in den einzelnen AEDL -Bereichen erfasst.

Biografische Daten, die gerade bei der Betreuung von dementen Tagesgästen wichtig sind, werden im Dialog mit den Tagesgästen und den Angehörigen ermittelt. Ziele die erreicht werden können werden besprochen.

Auf Basis der Pflegeanamnese und Biografie werden die Beobachtungen der Mitarbeiten- den zu dem Tagesgast dokumentiert. Anhand der gesammelten Informationen erfolgt eine individuelle an der Tagesstruktur ausgerichtete Planung für die Bere iche, die im Hand- lungsbereich der Tagespflege liegen.

In der täglichen Betreuung und Pflege wird dem Tagesgast bei den Verrichtungen von den Aktivitäten geholfen, die seiner Mobilität, seiner Gesundheit, förderlich sind, damit er auch bei vorhandener Pflegebedürftigkeit ein Höchstmaß an persönlicher Freiheit und Selbst be- stimmung erfährt.

Beobachtungen werden genutzt, um momentane und situative Bedürfnisse sowie Beei n- trächtigungen des Tagesgastes herauszufinden, um ihm dort unterstützend und anle itend zur Seite zu stehen, wo er es selbst für sich nicht mehr übernehmen ka nn. Jede Pflegekraft agiert daher im täglichen Umgang eigenständig im Rahmen ihres Handlung sfeldes, jedoch in enger Zusammenarbeit mit anderen am Betreuungs- und Pflegeprozess Beteiligter.

(11)

Auf der Grundlage der Dokumentation wird die Wirksamkeit der Maßnah men überprüft, be- wertet und vom Betreuungs- und Pflegeteam unter Einbeziehung der Angehörigen nach Abwägung individuell vorliegender Faktoren und Beobachtungen ggf. angepasst.

Der Zeitraum wird für jeden Gast individuell festgelegt, da die Anzahl der Aufen thalte sehr unterschiedlich ist.

3.4 Betreuungs- und Pflegedokumentation

Die Dokumentation der Betreuung und Pflege ist ein zentraler Bestandteil zur Steuerung des Betreuungs- und Pflegeprozesses. Sie sichert die Transparenz der Betreuung und spiegelt die Leistung der Mitarbeiter wider.

Angelehnt an das Strukturmodell zur Entbürokratisierung wird auf eine zusammenhä ngende Dokumentation geachtet, Beobachtungen bezüglich des Verhaltens und der Rea ktion der Gäste auf die geplanten Angebote und durchgeführten Maßnahmen werden von allen Mitar- beitenden in der Tagespflege dokumentiert.

4. Leistungsspektrum

In unserer Tagespflege werden, wie zu Beginn bereits beschrieben, schwerpunktmäßig Menschen mit Demenz und mit Betreuungs- und Pflegebedarf betreut.

In Anlehnung an den Rahmenvertrag zur teilstationären Pflege (Tages- und Nachtpflege) gemäß § 75 Absatz 1 und 2 SGB XI mit Stand vom 01.01.2013 sowie die Ergänzungsver- einbarung zum Rahmenvertrag Stand 13.06.2016, erbringen wir die nachfolgend näher be- schriebenen Leistungen.

4.1 Allgemeine Betreuungs- und Pflegeleistungen

Inhalt der allgemeinen Pflegeleistungen sind die im Einzelfall erforderlichen Hilfen zur Un- terstützung, zur teilweisen oder vollständigen Übernahme der Aktivitäten im Ablauf des tä g- lichen Lebens oder zur Beaufsichtigung oder Anleitung mit dem Ziel der eigenständigen Durchführung der Aktivitäten. Die allgemeinen Pflegeleistungen werden mit dem Grundsatz der fördernden und aktivierenden Pflege erbracht.

Das sind im Einzelnen:

• Hilfen bei der Körperpflege

• Hilfen bei der Nahrungsaufnahme

• Hilfen bei der Ausscheidung

• Hilfen bei der Mobilität

• Hilfen beim An- und Auskleiden

• Sicherstellung von Ruhezeiten

• Erkennen von Pflegerisiken

• Alltagstraining, z.B. Zubereitung von Mahlzeiten

• Vermittlung und Organisation von Dienstleistungen, z.B. Fußpflege oder Friseur

• Beratung und Unterstützung pflegender Angehöriger

• regelmäßige Gesprächsgruppe für pflegende Angehörige

• Ausflüge und Feste

• Zusammenarbeit mit ambulanten Pflegediensten und andern an der Pflege Bete iligter

(12)

• Pflegeberatung, insbesondere zu Leistungen des SGB XI

Die medizinische Behandlungspflege wird nur auf ärztliche Verordnung von beauftragten ambulanten Pflegediensten durchgeführt. Das Stellen und Austeilen von Medikamenten wird von Pflegefachkräften der Tagespflege durchgeführt. In der Pflegedokumentation werden ärztliche Verordnungen wie auch deren fachgerechte Ausführung vermerkt.

Bei dem Betreuungs- und Pflegeleistungen orientieren wir uns an den Rahmenvertrag über

"Teilstationäre pflegerische Versorgung gemäß § 75 Abs. 1 SGB XI für das Land Berlin".

4.1.1 Soziale Betreuung

Über die notwendigen Grund- und behandlungspflegerischen Maßnahmen hinaus liegt der Schwerpunkt unserer Angebote in der sozialen Betreuung (inkl. zielgruppenspezif ischer Angebote). Die Eigenständigkeit eines Tagesgastes zu fördern und zu erhalten, bedeutet für uns, Rehabilitation vor Pflege. Daher haben wir haben uns zum Schwe rpunkt gesetzt, bei allen Aktivitäten die körperliche Bewegung wohltuend einzubinden. Daneben zielen u n- sere Angebote auf die Förderung der geistigen Anregung und der individuellen Kreativität sowie Stärkung der sozialen Kompetenzen.

Grundsätzlich sind alle Gäste eingeladen, an den Angeboten teilzunehmen.

Es wird auf Abwechslung geachtet, die sich in wöchentlichen, monat lichen z.B. Film- oder Lichtbildvorträgen, sowie jahreszeitlichen Angeboten, Feier der Geburtstage, gemeinsame Feste widerspiegelt.

Das Alltagsleben spiegelt sich in der Einbeziehung der Mahlzeitenvor- und Nachbereitung wider, wird aber auch bspw. separat über das Vorlesen der aktuellen Tageszeitung und Zeitschriften (sog. Klatschzeitschriften, Gartenjournale, etc.) vermittelt. Mit gezielten Ange- boten wird der Kontakt zum Ortsteil Pankow-Wilhelmsruh gepflegt.

Angebote in (Klein)Gruppen

Gruppenarbeit stellt grundsätzlich eine gute Möglichkeit für Kontakte und Begegnungen dar.

Therapeutisch-rehabilitative Angebote

Diese spiegeln sich wider in bewegungsfördernden Angeboten:

Gymnastik, Sitztänze,

Bewegungsübungen, Basale Stimulation, Spaziergänge, kleine Ausflüge,

sowie in der aktiven Einbeziehung in das Alltagsleben je nach ind ividuell vorliegender Vor- lieben

Hierzu bietet z.B. das sogenannte Hauswirtschaftstraining (Kochen, Abwaschen, Abtroc k- nen, Bügeln, Backen) eine gute Gelegenheit, Bewegung sinnstiftend zu fö rdern.

(13)

Als therapeutische Maßnahme ist zu allen Mahlzeiten mind. ein Mitarbeiter zum therapeut i- schen Mittagessen eingeteilt, der fest mit am Tisch sitzt. Seine Aufgabe besteht darin, Tischgespräche zu moderieren, ansprechbar zu sein, Selbstständigkeitstrai ning durch An- leitung zu ermöglichen um die vorhandenen Fähigkeiten der Gäste zu erhalten oder zu e r- weitern, bzw. Eigengefährdungen durch Beaufsichtigung vorzubeugen.

Insbesondere Menschen mit Demenz, die möglicherweise kein Hungergefühl mehr versp ü- ren oder Lebensmittel nicht mehr als solches erkennen oder mit Speisen nichts mehr anz u- fangen wissen, bedürfen einer individuellen Begleitung.

Die Durchführung ärztlich angeordneter individueller Heilmittelverordnungen erfolgt unter Einbindung der Vernetzung zu den örtlich ansässigen Physio- und Ergotherapeuten.

Kreativ-Angebote finden in Form von Malen, Basteln, handwerklichen Arbeiten, Gestal- tung der Räumlichkeiten, sowie Singen und Musizieren statt.

• Der Bereich der sozialen Interaktion umfasst Gesprächskreise mit verschiedenen Themen und Anforderungsniveaus, Erinnerungsarbeit und Orientierungstraining, Karten sowie Brettspiele und die allgemeine Anregung und Unterstützung in der Kontaktau f- nahme.

Die oben genannten Beschäftigungsbereiche können nicht alle trennsch arf der sozialen Be- treuung zugeordnet werden. Meist fallen Aktivitäten in mehrere Bereiche. (bspw. Ein Sp a- ziergang kann zum Einkaufen von Lebensmitteln genutzt werden. - d. h. Kombination von körperlicher Aktivität mit Alltagserleben und sozialer Interakti on).

4.1.2 Zusätzliche Betreuungsangebote

für Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz durch Alltagsbegleiter (43b SGB XI)

Unsere Tagespflegeeinrichtung möchte insbesondere Tagesgästen mit erheblich eing e- schränkter Alltagskompetenz eine Atmosphäre der Geborgenheit vermitteln und zu Aktivitä- ten anregen, bei denen sie Förderung und Anerkennung erfahren. Hierbei sind uns biograf i- sche Kenntnisse zu individuellen Bedürfnissen, Gewohnheiten, Vorlieben und Fähigkeiten handlungsleitend im täglichen Umgang und bei der Gestaltung der Tagesstruktur. Daneben bietet ein gleichbleibend strukturierter Ablauf durch Rituale (z.B. B egrüßung, Mahlzeiten, Verabschiedung), Wiedererkennungsmöglichkeiten und Sicherheit. Daher haben wir für die zusätzlichen Betreuungsangebote Mitarbeiter zu Alltagsbegleitern qualifiziert.

Förderangebote in kleineren Gruppen

Gäste mit Demenz werden nach ihren Möglichkeiten in die allgemeinen Betreuungsa n- gebote einbezogen oder erhalten themenfeldbezogen spezifische Angebote in kleineren Gruppen.

Einzelbetreuung

Für Tagesgäste, die in der Gruppe nicht zu erreichen sind, wird ein auf ihre Vorli eben und Möglichkeiten abgestimmtes Angebot unterbreitet.

Individuelle Einzelbetreuung nach Bedarf und Situation.

(14)

4.1.3 Tagesgestaltung / Tagesstruktur Ziele unserer Tagesgestaltung:

- den Gästen eine Orientierungshilfe geben

- das Sicherheitsbedürfnis durch Wiedererkennung erfüllen - Rhythmus vermitteln

- Spielräume für eigene Interessen ermöglichen

- Raum für persönliche Entwicklungsmöglichkeiten geben - Stimulation auf allen Ebenen, wie Körper, Geist und Seele

- das Zusammengehörigkeitsgefühl durch die Integration in der Gemeinschaft fördern - das selbstbestimmte Handeln (Autonomie und Bewegungsfreiheit) unterstützen

Zur Struktur des Tages werden die Essenszeiten verwendet um einen möglichst reibungslo- sen Tagesablauf zu gewährleisten und Bedürfnisse der Gäste zu erfüllen. Die Toilettengä n- ge erfolgen individuell.

Zeitkorridore eines Tagesablaufes:

Eintreffen ab 08:30 Uhr

Frühstück 08:30 - 10:00 Uhr

Angebot 10:15 - 12:00 Uhr (Großgruppe/Kleingruppe) Mittagessen 12:30 - 13:30 Uhr

Mittagsruhe 13:30 - 14:30 Uhr Offenes Angebot 14:30 - 15:15 Uhr Kaffeerunde 15:15 - 16:15 Uhr Ritual Ausklang ab 16:15

Ende, Abfahrt 16:30 Uhr

Die Frühstückszeit wird individuell offengehalten, hier steht ein Büfett bereit, an dem sich die nacheinander eintreffenden Gäste bedienen können, bzw. Unterstützung erhalten. Mittage s- sen und Kaffeetrinken werden gemeinsam eingenommen.

Die Mittagsruhe dient dem Ruhebedürfnis zur Entspannung, wenn gewünscht mit leiser Musik. Die Hauptaktivität wird am Vormittag angeboten. Hier sind die Gäste in der Regel noch kraftvoll und frisch.

Am Nachmittag wird darauf geachtet, den Gästen die Möglichkeit zu geben, den Tag in Ruhe und ohne Hektik in gemeinschaftlichem Zusammensein zu erleben und ausklingen zu lassen.

Wochenplan

Zur Gewährleistung der Kontinuität und der Abwechslung von Angeboten ist ein Wochenplan er- stellt und wird für alle ersichtlich in der Tagespflege ausgehangen. Er dient zur Orientierung der Gäste und deren Angehörigen. Tagesgäste können an den jeweiligen Tagen selbst entscheiden, zu welchen Angeboten und Aktivitäten sie Lust haben und es kann jederzeit individuell entschieden werden, wie der Tag gestaltetet wird. Grundsätzlich wird bei den Angeboten und der Angebots-

(15)

struktur das "Normalitätsprinzip" favorisiert. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten werden Vorschläge und Wünsche der Tagesgäste zur Tagesgestaltung einbezogen.

Beispielhafte Übersicht eines Wochenplans

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

Ankunft/Begrüßung Ankunft/Begrüßung Ankunft/Begrüßung Ankunft/Begrüßung Ankunft/Begrüßung

Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück

Gesprächkreis Kreativ-Angebot

Gymnastik Erinnerungsarbeit

Gymnastik Brettspiele

Kartenspiele Lesestunde

Gesprächkreis Basteln/Malen Kartenspiele

KG/Logopädie Kreativ-Angebot

Singkreis Musik hören Erinnerungsarbeit

Basteln Kreativkreis

Brettspiele

Erinnerungsarbeit KG/Logopädie

Lesestunde

Kreativangebot Bewegungsspiele

Basteln/Malen gemeinsames

Mittagessen

gemeinsames Mittagessen

gemeinsames Mittagessen

gemeinsames Mittagessen

gemeinsames Mittagessen Mittagsruhe oder

Einzelangebot

Mittagsruhe oder Einzelangebot

Mittagsruhe oder Einzelangebot

Mittagsruhe oder Einzelangebot

Mittagsruhe oder Einzelangebot offene Gestaltung offene Gestaltung offene Gestaltung offene Gestaltung offene Gestaltung

gemeinsame Kaffeerunde

gemeinsame Kaffeerunde

gemeinsame Kaffeerunde

gemeinsame Kaffeerunde

gemeinsame Kaffeerunde Ritual Ausklang

Verabschiedung

Ritual Ausklang Verabschiedung

Ritual Ausklang Verabschiedung

Ritual Ausklang Verabschiedung

Ritual Ausklang Verabschiedung Ende/Abfahrt Ende/Abfahrt Ende/Abfahrt Ende/Abfahrt Ende/Abfahrt

4.1.4 Milieugestaltung

Es wird auf ein Klima der Wertschätzung und Empathie geachtet. Eine gelungene Kommu- nikation mit den Tagespflegegästen und ihren Angehörigen oder Betreuern bilden die Grundlage der Zuwendung und Anerkennung. Bei der Ausgestaltung der Räume ist d arauf geachtet, dass diese eine Atmosphäre der Gemütlichkeit, Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Den Mittelpunkt bildet der große Gemeinschaftsbereich. Hier treffen sich die Gäste nicht nur zu den Mahlzeiten, sie können auch an gemeinsamen Aktivitäten teilne h- men. Durch die große Fensterfront erhalten die Räume der T agespflege einen hellen, freundlichen Charakter.

In den Bereichen, in denen vorwiegend Aktivitäten stattfinden, werden kräftige und leben s- frohe Farben, in den Ruheräumen dagegen sanfte und ruhige Töne verarbeitet. Durchgä n- gig wird der gleiche Bodenbelag (außer in den Nassbereichen) verwendet, zusätzlich wer- den Farben zur Orientierungshilfe eingesetzt. Entsprechend der jahreszeitl ichen, kulturellen

(16)

und regionalen Gepflogenheiten wird die Gestaltung der Dekoration angepasst und insb e- sondere zu Feiertagen feierlich dekoriert.

Zur zeitlichen Orientierung werden Uhren, Kalender mit Angaben von Datum, Wochentag und Jahr sowie verschiedene Symbole / Zimmerschilder zum leichteren Erkennen der ei n- zelnen Räumlichkeiten genutzt. Die Räume haben eine eigene Bezeichnung, bspw. "Wohn- zimmer".

Die Individualität der Gäste soll in die Ausgestaltung der Räume einfließen. Das wird e r- reicht, indem sie in die dekorative Gestaltung eingebunden werden. Generell liegt die g e- stalterische Verantwortung der Tagespflegeräume bei den Mit arbeitenden der Tagespflege.

4.2 Aufnahme und Eingewöhnung

Es besteht grundsätzlich das Angebot zu einem Besuch in der häuslichen Umgebung. Dies dient dem Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung, da im persönlichen Umfeld des Int e- ressenten das Kennenlernen erleichtert wird und das Verständnis für die individuelle Be- treuungssituation gefördert ist.

Wir bieten jedem Gast einen kostenlosen Besuch zum Kennenlernen der Einrichtung, der anderen Tagesgäste sowie der Mitarbeiter an. Da die Gäste von einer überschau baren Mit- arbeiteranzahl betreut werden, ist eine Kontinuität in der Zuständigkeit gewäh rleistet.

Die Eingewöhnungs- und Integrationsphase beinhaltet alle Maßnahmen, die dem Tage sgast und seinen Angehörigen das "Vertraut werden" mit der Tagesstruktur, den A bläufen, den Mitarbeitenden und den anderen Tagesgästen in der Einrichtung erleichtern. Dieser Pr o- zess endet in einer gut strukturierten Integration und wird mit einem Reflex ionsgespräch abgeschlossen. Hierzu wird ein separates Eingewöhnungskonzept genutzt. Die Verantwort- lichkeit liegt bei der Tagespflegeleitung.

4. 3 Hauswirtschaft 4.3.1 Verpflegung

Essen und Trinken gehört zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen. Es u mfasst mehr als nur reine Nahrungsaufnahme. Essen ist ein gesellschaftlicher Akt, d er alle Sinne anregt. Bei Tisch werden Gespräche geführt, eine appetitliche Speise lässt das Auge mi t- essen, die Einladung von Freunden zum Essen ist ein Erleben von Gas tfreundschaft. Damit kommt der Ernährung eine wesentliche Bedeutung für die Leben squalität zu.

Unsere Zielsetzung in der Verpflegung liegt darin, die Gestaltung von Mahlzeiten nicht nur unter dem Aspekt der Befriedigung von körperlichen Bedürfnissen zu sehen, sondern sie auch als Möglichkeiten für Aktivitäten zu nutzen. Auch kann insbesondere Menschen mit Demenz zu positiv besetzten Erinnerungen verholfen und damit Lebenslust vermittelt we r- den. Grundsätzlich achten unsere Mitarbeiter darauf, dass die Atmosphäre im Spe iseraum Behaglichkeit ausstrahlt und die Tische jahreszeitlich dekoriert sind .

Durch das Angebot des Mithelfens der Tagesgäste wie bspw. das Decken des Tisches, th e- rapeutische Einbeziehung in hauswirtschaftliche Tätigkeiten u.a. Kartoffeln schälen oder

(17)

Gemüse putzen und die ansprechende Präsentation der Mahlzeiten fördert das geme in- schaftliche Erleben und trägt zu einer sinnerfüllten Tätigkeit bei.

Das Essen wird für alle Gäste im Essbereich der Tagespflege serviert. In Ausnahmefä llen (z.B. stark beeinträchtigte Tagesverfassung) kann die Mahlzeit auch im Therapi e- raum/Ruheraum eingenommen werden.

Durch Krankheiten oder auch altersbedingte Veränderungen kann es sein, dass das Grun d- bedürfnis nach Essen und Trinken nicht mehr selbstständig befriedigt werden kann. Dan e- ben kommt es durch Veränderungen im Alter zu einem Nachlassen oder Ve rlust bestimmter Funktionen. Daher achten unsere Mitarbeiter bei der Zusammenstellung der Gerichte auf Ernährungspräferenzen, geeignete Diätkost, kulturelle, regionale und jahreszeitliche Vorli e- ben und Besonderheiten sowie die individuellen Essgewohnheiten. Dies wird mittels einer individuellen Essbiografie für jeden Tagesgast ermittelt.

Bei der Zusammensetzung der Mahlzeiten beachten wir ein ausgewogenes Verhältnis bzgl.

der verschiedenen Nahrungskomponenten von Kohlenhydraten, Eiweißen, Vitam inen und Fetten.

Den Gästen werden während ihrer Anwesenheit in der Tagespflege regelhaft verschi edene Getränke angereicht, sofern keine ärztlichen Bedenken/Verordnungen vorliegen. Das Ge- tränkeangebot beinhaltet Mineralwasser, Kaffee, verschiedene Teesorten, Saft und Milch.

Diätvorschriften zum Süßen von Getränken werden beachtet. Da Me nschen mit Demenz oft kein Durstgefühl mehr haben, müssen sie zum Trinken motiviert werden. Gleichzeitig wird darauf geachtet, die Selbständigkeit beim Trinken zu fördern.

Die Verpflegung in der Tagespflege schließt Frühstück, Mittag, Nachmittagskaffee ein. Das Essen wird frisch zubereitet und selbst gekocht. Es wird saisonales Obst und Gemüse ve r- wendet.

Zur Mittagsmahlzeit wird nach dem Normalitätsprinzip wie in allen Familien ein Gericht an- geboten. Es gibt jeden Tag die Möglichkeit, von Mitarbeitern in der Tagespflege ind ividuell ein anderes Wunschgericht vorzuhalten, wenn ein Gast das Hauptessen nicht möchte.

Zwischenmahlzeiten werden insbesondere für Menschen mit Diabetes mellitus angeb oten.

In der Regel können die Gäste, insbesondere Menschen mit Demenz, nicht stressfrei über 1-2 Wochen im Voraus entscheiden, was sie möchten. Daher erfolgen die Abfragen zu den Essenswünschen maximal eine Woche im Voraus, der Wochenspeiseplan wird eine Wo che im Voraus ausgehangen. Bei den Gästen, die sich nicht mehr eindeutig dazu äußern kö n- nen, werden die Wünsche anhand der biografischen Daten bzw. beobachtungsgestützt e r- mittelt. Unsere Mitarbeiter haben die Aufgabe mit zu beobachten, was gerne gegessen w ur- de und somit eine Bewertung zu unterstützen.

Alle verabreichten Speisen werden gemäß der Lebensmittelverordnung gekennzeichnet.

Dazu hängt eine Liste mit den 14 sog. Hauptallergenen aus und sind über eine Zahlenl e- gende im Wochenspeiseplan vermerkt. Zur Kontrolle der Speisen erfolgt durch die Mitarbei- ter der Tagespflege täglich eine Sichtprüfung aller Nahrungsmittel. Für alle selbst herg e- stellten Nahrungskomponenten werden Rückstellproben aufbewahrt.

(18)

4.3.2 Reinigung

Die Räume der Tagespflege verfügen über ein sauberes und gepflegtes Erscheinungsbild.

Dies trägt zum Wohlbefinden und zur Gesunderhaltung der Gäste bei. Die Rein igung wird unter Beachtung des Hygieneplans von Mitarbeitern der Firma Stephanus Service über- nommen. Die Mitarbeiter sind ausreichend geschult und führen die Arbeiten nach einem Reinigungs- und Desinfektionsplan sowie zu den abgesprochenen Zeiten durch. Hiermit wird erreicht, dass die Abläufe der Tagesgestaltung Berücksichtigung fi nden.

Die Durchführung wird von den Mitarbeitern auf einem Nachweis für den jeweiligen Raum abgezeichnet. Dieser Nachweis hängt für jeden einsehbar aus und dient als I nformation über den Umfang und den Turnus der durchgeführten Reinigung. Während des Tagesve r- laufs anfallende grobe Verunreinigungen werden durch die Mitarbeitenden der Tagespflege umgehend beseitigt.

4.3.3 Wäscheversorgung

Die Wäscheversorgung umfasst die Bereitstellung, Instandhaltung und Reinigung der von der Einrichtung zur Verfügung gestellten Wäsche. Dazu verfügt die Tagespflegeei nrichtung über eine Waschmaschine und einen Wäschetrockner, welche im Haushalt sraum aufgestellt sind.

4.4 Hygiene

Im Hygieneplan sind sowohl die Anforderungen an die Betreuungs - Pflege- und Hauswirt- schaftstätigkeiten als auch die Vorgaben zur Reinigung und Wäscheversorgu ng beschrie- ben.

4.5 Fahrdienste

Der Fahrdienst wird vorrangig durch die Firma BKS mobil sichergestellt. Die Leistung um- fasst die Beförderung der Gäste von Tür zu Tür. Sollte unsere Einrichtung geplante und notwendige Fahrten nicht durchführen können, wird auf ein ortsansässiges Taxi- Unternehmen, das über behindertengerechte Fahrzeuge verfügt und Erfahrungen im Tran s- port von alten- und behinderten Menschen hat, zurückgegriffen.

Es wird darauf geachtet, dass die zumutbare Fahrzeit für den Gast in der Regel ni cht mehr als 45 Minuten pro Fahrt beträgt.

4.6 Verwaltung

Die Kosten der Tagespflege werden transparent dargelegt, die Abrechnung erfolgt zei tnah.

Fragen zur Rechnungsstellung werden unmittelbar, kompetent und freundlich b eantwortet.

(19)

4.7 Haustechnik

Die Haustechnik ist mitverantwortlich für die Erhaltung des Gebäudes, der Ausstattung, der technischen Anlagen und der Außenanlagen der Tagespflege. Alle sicherheitstechn ischen Prüfungen und Begehungen werden den gesetzlichen Vorgaben entsprechend durchgeführt.

4.8 Ausstattungen mit Sachmitteln in Bezug auf die Leistungserbringung

Für die Betreuung der Tagesgäste stehen zur Betreuung, Beschäftigung und Pflege geei g- nete Materialien zur Verfügung. Hilfs- und Pflegemittel werden im gesetzlich vorgeschriebe- nen Umfang vorgehalten.

Die medizinisch-technischen Geräte werden regelhaft auf ihre Funktionsfähigkeit und auf ihren einwandfreien hygienischen Zustand überprüft. Die Mitarbeiter werden regelmäßig im fachgerechten Umgang mit den Geräten geschult. Darüber hinaus wird die MedGV einge- halten. Der Bedarf an individuell angepassten Pflegehilfsmitteln ist Leistungsb estand des SGB V. Hier sind wir ggf. unterstützend bei der Beantragung eines Pflegehilfsmittels behil f- lich.

4.9 Zusatzleistungen

Derzeit sind keine Zusatzleistungen vereinbart.

4.10 Kooperationsverträge

Um die medizinische und pflegerische Versorgung unserer Gäste sicherzustellen, ist eine enge Zusammenarbeit und ein regelmäßiger Austausch mit Angehörigen, zuständigen Är z- ten, Therapeuten, ambulanten Pflegediensten und Apotheken unter Berücksichtigung des Datenschutzes wichtig. Behandelnde Ärzte erhalten ein Informationsblatt zum Aufenthalt in der Tagespflege und einen Vordruck zum Ausfüllen, um eine möglichst lückenlose Verso r- gung zu gewährleisten.

Angehörige erhalten die Information, jeweils für die aktuelle Aufstellung und das Vorha n- densein aller am Besuchstag einzunehmenden Medikamente zu sorgen. Dies bezieht sich auf Medikamente, die vom zuständigen Arzt verordnet wurden oder die rezeptfrei eing e- nommen werden. Beipackzettel der Medikamente werden in einem Ordner abgelegt.

Bei der Aufnahme wird geklärt, inwieweit weitere Einrichtungen, z.B. ambulante Pfleg e- dienste an der Pflege beteiligt sind. Diese Einrichtungen werden schriftlich (Information s- blatt) bzw. telefonisch über die Inanspruchnahme der Tagespflege - vereinbarte Besuchsta- ge und Abholzeiten - informiert, pflegerelevante Einzelheiten werden abgespr ochen und in der Pflegedokumentation vermerkt.

Bei Bedarf werden Logopäden, Ergotherapeuten und Krankengymnas ten mit in die Ange- botsgestaltung der Tagesgestaltung einbezogen.

(20)

Örtliche Podologen können zur medizinischen Fußpflege benannt werden. Diese Fu ßpflege kann auch während des Aufenthalts in den Räumlichkeiten der Tagespflege stat tfinden.

Auf Wunsch vermitteln wir Kontakte zu örtlichen Seelsorgern und Selbsthilfegruppen.

Ergänzende Angebote mit der Demenzbetreuung/Seniorenbegleitung finden außerdem statt, indem Feste gemeinsam gestaltet werden und ehrenamtliche Mitarbeiter bei den B e- schäftigungsangeboten der Tagespflege unterstützend tätig werden.

Wir streben an, mit dem nahe gelegenen Kindergarten einen monatlichen Besuchstag ei n- zurichten, an dem die Kinder und Tagespflegegäste eine gemeinsame Aktivität (Si ngen, Tanzen, Malen, Basteln etc. durchführen).

Der regelmäßige Austausch mit allen Kooperationspartnern findet unter Berücksicht igung des Datenschutzes statt.

(21)

5. Arbeitsorganisation 5.1 Organigramm

5.2 Mitarbeiter

Ein qualifiziertes Mitarbeiterteam sorgt sich um die individuellen Bedürfnisse der Tagespfl e- gegäste und versorgt diese nach dem allgemeinen Stand der medizinisch -pflegerischen sowie betreuungsrelevanten Erkenntnisse. Die Einarbeitung der jeweiligen Mitarbeiter e r- folgt mittels eines Einarbeitungskonzeptes. (Siehe auch 9.1)

Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Mitarbeiter ergibt sich aus den Vereinbarungen mit den Kostenträgern.

Die personelle Ausstattung richtet sich nach den Vorgaben des SGB XI. Insbesondere we r den Personal-Anhaltswerte aus dem Rahmenvertrag über "Teilstationäre pflegerische V er- sorgung gemäß § 75 Abs. 1 SGB XI für das Land Berlin" zugrunde gelegt.

Das differenzierte Aufgabenprofil der Mitarbeitenden ist in einer Stellenbeschreibung dok u- mentiert. Wünschenswerte Kenntnisse und Erfahrungen aller Mitarbeitenden liegen in den Bereichen der sozialen und kommunikativen Kompetenzen, Engagement, Flexibilität, B e- lastbarkeit und Chaosmanagement, Teamfähigkeit, Kreativität und Phantasie sowie die

(22)

grundsätzliche Bereitschaft, sich die erforderlichen Kenntnisse einer Tagespflegeeinric h- tung anzueignen.

5.2.1 Verantwortliche Pflegefachkraft (Tagespflegeleitung)

Die Stelle der verantwortlichen Pflegefachkraft ist mit einer Fachkraft der Gesundheits - und Krankenpflege oder einer Altenpfleger/in oder einer Kinderkrankenschwester/ -pfleger be- setzt Sie verfügt über eine Leitungs-Weiterbildung von mind. 460 Stunden und hat innerhalb der letzten fünf Jahre mind. 2 Jahre als Pflegefachkraft in einer Altenpflegeeinrichtung (st a- tionär/ambulant) gearbeitet.

Im Rahmen ihrer Leitungsaufgaben entfallen Stellenanteile unmittelbar auf Betreuungs- und Pflegetätigkeiten. Insbesondere ist sie verantwortlich für den organisatorischen A blauf der Tagespflegeeinrichtung sowie für die Sicherstellung der Betreuungs - und Pflegequalität, Einhaltung entsprechender Hygienestandards, der internen und externen Kommunikation und der Vertretung der Einrichtung nach außen.

Das differenzierte Aufgabenprofil wird in der Stellenbeschreibung aufgeführt.

5.2.2 Stellvertretende Pflegefachkraft

Die stellvertretende Tagespflegeleitung übernimmt die o.g. Leitungsaufgaben bei Abwesen- heit der Tagespflegeleitung. Sie übernimmt wesentliche Aufgaben bei der Betreuung und Pflege der Gäste (siehe Pflegefachkräfte), sichert die Betreuungs- und Pflegequalität und arbeitet kollegial mit der Leitung zusammen.

5.2.3 Pflegefachkräfte

Als Pflegefachkräfte werden vorwiegend examinierte Altenpfleger/ -innen bzw. Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen beschäftigt und verfügen idealerweise über gerontopsychiatrische Kenntnisse. Sie sind zuständig für den Aufbau der Gruppen- und Beziehungspflege, der Ge- staltung der Tagesstruktur sowie bei Bedarf für die Umsetzung von grun dpflegerischen und behandlungspflegerischen Maßnahmen. Sie tragen mit Verantwortung beim korrekten Führen der erforderlichen Betreuungs- und Pflegedokumentation.

5.2.4 Pflegehelfer

Die Pflegehelfer unterstützen die Pflegefachkräfte. Sie erhalten bzw. intensivieren die Orie n- tierungsfähigkeit der Gäste, führen hauswirtschaftliche Tätigkeiten aus und fördern Akt ivitäten der Gäste durch Gruppen und Einzelangebote.

5.2.5 Alltagsbegleiter

Alltagsbegleiter führen hauswirtschaftliche Tätigkeiten aus und fördern Aktivitäten der Gä ste durch Gruppen und Einzelangebote. Sie tragen damit zur sinnhaften und personenbez ogenen Tagesgestaltung bei. Alltagsbeleiter haben eine Qualifizierungsmaßnahme besucht und erhal- ten jährlich eine zwei tägige Folgeschulung.

(23)

5.2.6 Betreuungsmitarbeiter

Die Mitarbeiter der sozialen Betreuung fördern Aktivitäten der Gäste, bieten in der Tage s- pflege Gruppen- als auch Einzelaktivitäten an. Sie übernehmen wichtige integrierende Ele- mente in der Tagesgestaltung.

5.3 Information und Kommunikation

Zur Sicherstellung des Informationsflusses erfolgen tägliche Übergaben. Zu Dienstb eginn informieren sich die Mitarbeitenden über die wichtigsten Ereignisse. Ein Übergabe- Informationsbuch ermöglicht kurze direkte Informationen an alle Mitarbeitenden. Dieses ist geschützt zugänglich im Büro der Tagespflegeleitung und wird zu jedem Eintrag mit Datum und Handzeichen versehen.

• Beobachtungen zu den Gästen werden als Information in deren Pflegedokumentat i- onsmappe dokumentiert.

• Zusätzlich finden unter Leitung der Tagespflegeleitung wöchentlich protokollierte Mitarbeiterbesprechungen statt. Die abwesenden Mitarbeiter sind verpflichtet diese im Nachhinein zu lesen und mit ihrem Handzeichen zu dokumentieren.

• Jeder Mitarbeiter verfügt über ein Fach, in dem alle wichtigen und organisator ischen Informationen hinterlegt werden.

• Die externe Weitergabe von Informationen (Behörden, Angehörige) erfolgt je nach Situation persönlich, telefonisch oder schriftlich. Eingehende Informationen werden sowohl mündlich im täglichen Informationsaustausch weitergegeben als auch in der Dokumentationsmappe vermerkt.

• Sind andere Dienste mit der Versorgung beauftragt, werden diese über d ie Inan- spruchnahme der Tagespflege informiert und betreuungs- und pflegerelevante Ein- zelheiten im gegenseitigen Austausch abgesprochen.

• Nimmt der Gast eine therapeutische Behandlung in Anspruch, werden die Angehöri- gen und Therapeuten um eine regelmäßige Rückmeldung gebeten.

5.4 Personaleinsatzplanung

Die Personaleinsatzplanung orientiert sich an den Bestimmungen des Rahmenvertrages gemäß § 75 Abs. 1 SGB XI für das Land Berlin sowie an den Bedürfnissen der Tagespfle- gegäste.

Die Personaleinsatzplanung/Dienstplangestaltung ist ein zentrales Element in der Tages- pflegeeinrichtung. Sie gewährleistet, dass die Gäste im Bereich der Betreuung und Pflege qualifiziert und bedarfsgerecht betreut werden. Über die Dienstplanung wird s ichergestellt, dass jederzeit eine Pflegefachkraft anwesend ist sowie die weiter erforderlichen Mitarbeiter zu den jeweiligen Tageszeiten anwesend sind.

Die Erstellung des Dienstplanes erfolgt mit den üblichen Kriterien und liegt im Zuständi g- keitsbereich der Tagespflegeleitung. Durch die Mitbeteiligung an der Planung wird die Mit- arbeiterzufriedenheit erhöht.

(24)

6. Mitwirkung der Gäste

Ein Mitwirken der Tagespflegegäste ist ausdrücklich gewünscht. Hierbei legen wir insb e- sondere Wert darauf, die Vorlieben unserer Gäste in der Angebotsplanung und bei Feier- lichkeiten zu berücksichtigen und einzubinden.

Ebenso freuen wir uns darüber, wenn die Gäste an der Gestaltung der Einrichtung mitwi r- ken.

7. Zusammenarbeit mit Angehörigen und ehrenamtlich Engagierten 7.1 Zusammenarbeit mit Angehörigen

Ein offener und vertrauensvoller Umgang zu Angehörigen ist Bestandteil unseres Betre u- ungs- und Pflegekonzeptes. Daher findet ein regelmäßiger Austausch zwischen den Mita r- beitenden der Tagespflege und den Angehörigen statt. Dieser dient dazu, eine wirksame Entlastung der Angehörigen durch die differenzierte Berücksichtigung der häuslichen Situ a- tion zu erreichen und ermöglicht eine optimale Betreuung für den Gast herzuleiten.

Angehörige können jederzeit telefonisch oder persönlich mit der Tagespflege in Kontakt treten.

Im Rahmen unserer Möglichkeiten bieten wir Beratung in Bezug auf Pflege, Betreuung, Pflegehilfsmittel, Finanzierung und Fragen zur Einstufung in die Pflegeversicherung an.

Schulungsangebote für pflegende Angehörige finden in Zusammenarbeit mit den Pflege- stützpunkten statt.

Es werden regelmäßige Angehörigensprechstunden und Angehörigengesprächskreise a n- geboten. Außerdem sind die Angehörigen jederzeit zu den jahreszeitlichen Festen und Ve r- anstaltungen eingeladen.

7.2 Zusammenarbeit mit ehrenamtlich Engagierten

Ehrenamtliche Mitarbeiter können die Betreuungs- und Beschäftigungsangebote der Tages- pflege bereichern. Sie erhalten eine gute Einbindung in die Tagespflegeeinrichtung, ihre Ideen und Anregungen werden in regelmäßigen Gesprächen reflektiert. Insbesond ere sind Interessierte aus der näheren Umgebung/Nachbarschaft willkommen.

8. Vernetzung

Die Alzheimer Angehörigen-Initiative gGmbH ist in verschiedenen überregionalen Arbeits- kreisen vertreten, so dass auch die Tagespflege davon partizipieren kann. Als Mi tglied in der deutschen Alzheimer Gesellschaft nimmt die Tagespflegeleitung in Absprache an exter- nen Arbeitskreisen teil.

(25)

9. Maßnahmen der internen und externen Qualitätssicherung 9.1 Interne Qualitätssicherung

Unser internes Qualitätsmanagementsystem ermöglicht die Umsetzung einer fortwährenden Siche- rung unserer gegenwärtigen und zukünftigen Qualitätsanforderungen. Seit 2011 arbeitet unsere Organisation nach dem PARITÄTischen Qualitätssiegel®. Unser bestehendes Qualitäts-Handbuch wird derzeit um ein Handbuch zur Tagespflege ergänzt.

Zu unseren Qualitätssicherungsmaßnahmen gehören u.a.:

Qualitätsmanagement

Das Qualitätslenkungsteam und unser interner Qualitätsmanagementbeauftragter tragen zur Steuerung des Qualitätsmanagementsystems bei.

• Risikomanagement

Für den Zeitraum der Tagespflege werden Risiken, pflegebegründende Gefahren und mögli- che Einflussfaktoren erfasst und bewertet. Dies erfolgt unter Einbindung der Expertenstan- dards.

Dienstübergaben und Mitarbeiterbesprechungen

Strukturierte Fallbesprechungen

Einarbeitungskonzept

Neue Mitarbeiter werden anhand von Checklisten entsprechend ihrer Qualifikation in ihren Aufgabenbereich eingearbeitet. Inhalte der Einarbeitung beziehen sich u.a. auf:

- Übersicht im Tagespflegebereich mit Aufbau, Struktur und Organisation - Umgang mit den Tagesgästen und deren Angehörigen

- Sicherer Umgang mit technischen Hilfsmitteln und Medizinprodukten - Aufgaben im Brandschutz

- Wahrung der Hygienebestimmungen

Fort- und Weiterbildungskonzept

Der Fortbildungsbedarf wird anhand von sich ändernden Anforderungen an die Ta- gespflege, in Mitarbeitergesprächen, Fachanleitungen sowie Betreuungs - und Pflegevisiten ermittelt. Erforderliche Angebote werden im Folgejahr in den Fortbi l- dungsplan aufgenommen.

Vorhalten von Fachliteratur

Durchführung von Betreuungs- und Pflegevisiten

Beschwerdemanagement

Interne und externe Beschwerden, Kritik, Anregungen und Hinweise werden als Teil u n- serer Arbeit verstanden und als Chance zur Verbesserung genutzt. Die Aufnahme von Beschwerden, ihre schriftliche Dokumentation sowie die Klärung der Ursachen erfolgt sorgfältig, um die Basis für wirksame Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen sicherzu- stellen.

Unter Berücksichtigung der Maßstäbe und Grundsätze gem. § 113 SGB XI führen wir eine praxistaugliche, den Pflegeprozess unterstützende Dokumentation nach dem Strukturmodell zur Entbürokratisierung unter Beachtung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen durch.

Die festgelegten Pflegeziele werden regelmäßig von der Tagespflegeleitung in Zusamme n- arbeit mit den Pflegekräften überprüft. Die Tagespflegeleitung nimmt in regelmäßigen Ab-

(26)

ständen Dokumentationsvisiten vor, an denen die durchführenden Mitarbeiter und gegeb e- nenfalls die Angehörigen der Tagesgäste beteiligt sind.

9.2 Externe Qualitätssicherung

Im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben führt der MDK einmal jährlich eine Qualitätsprüfung nach § 114a Abs. 7 SGB XI durch. Die Transparenzvereinbarung nach § 115 Abs. 1a SGB XI ist Grundla- ge der Prüfung.

Darüber hinaus führt die PARITÄTische Zertifizierungsgesellschaft SQ Cert GmbH im Turnus von drei Jahren ein Wiederholungsaudit durch, das unsere gesamte Organisation betrifft. Die Tages- pflege wird künftig Bestandteil dieser Begutachtung. Das letzte Audit (damals noch ohne den Leis- tungsbereich Tagespflege) fand am 23.11.2016 statt und wurde erfolgreich bestanden. Das PARI- TÄTische Qualitätssiegel® ist gültig bis 20.01.2020.

Konzept erstellt am 23.08.18, aktualisiert am 04.12.2019

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Der beste Weg, mit dem aufgetretenen Problem umzugehen, besteht darin, der Person mit Demenz zu helfen, so weit wie möglich selbst mit den Demenzsymptomen umzugehen, und bei

Die Tagespflege richtet sich an Men- schen die in einen Pflegegrad einge- stuft sind und einen Betreuungsbedarf nach § 45b SGB XI haben.. Die Finanzierung erfolgt über den

Titelbild und Detail Innenseite: Ernst Wilhelm Nay, Afrikanisch, 1954, Museum Wiesbaden, Foto: Bernd Fickert, © VG Bild-Kunst, Bonn 2021 | Druck: Druck- Center der

Dieses Buch erzählt also von meinen persönlichen Erfahrungen und soll im oben genannten Sinn eine Anregung sein für (Fach-)Kräfte in der Hauswirt- schaft, für

Auf der Website der Stadt Wiesbaden können Sie sich eine Liste downloaden mit allen Pflege- diensten in Wiesbaden und

Die jungen Menschen fordern zu Recht, dass sich unsere Gesellschaft ohne weiteres Zögern auf Nachhaltigkeit ausrichtet.. Ohne tiefgreifenden und konsequenten Wandel ist ihre Zukunft

Wichtig ist es, ohne Vorurteile auf den Menschen mit Demenz zuzugehen, seine Handlungen haben nichts mit der Person gegenüber zu tun.. Maßnahmen und Methoden zur Unterstützung

Die Integrative Validation nach Richard ® ist eine praxisnahe Methode für den Umgang und die Kommunikation mit Menschen mit Demenz. Sie basiert auf einer gewährenden