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RÜCKBLICK : DAS JAHR ALS CORONA KAM. Liebe Vereinsmitglieder,

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Academic year: 2022

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2020 : DAS JAHR ALS CORONA KAM …

Liebe Vereinsmitglieder,

es ist das alles überschattende Thema im Jahr 2020.

Corona/Covid 19 – man kann es nicht mehr hören.

Daher möchten wir an dieser Stelle eigentlich nicht mehr näher darauf eingehen. Leider kommen wir bei einem Rückblick auf das vergangene Jahr nicht an dieser Thematik vorbei. Denn auch unsere Vereinsarbeit wurde sehr stark beeinträchtigt. Man konnte sich im Frühjahr letzten Jahres nicht vorstellen, dass im 21. Jhd. eine Pandemie mit einer solch schnellen Verbreitung möglich wäre, die unsere hochmoderne, industrialisierte und digitalisierte Welt in diesem Ausmaß zum Stillstand bringen könnte.

Gerade wir im Geschichtsverein kannten vergangene Seuchen und Epidemien wie Pest, Cholera, Pocken (petite verole), u. a., kennen Beispiele von Pestkreuzen und Listen von Verstorbenen aus den Archiven unseres Umfeldes, allerdings zum Glück bisher nur aus historischem Blickwinkel.

Wir wollen an dieser Stelle nicht jammern, aber wir müssen es noch einmal deutlich sagen. Gerade im Jahre 2020 hatten wir viel vor. Wir wollten die Gründung unseres Hochadeligen Damenstiftes in Fraulautern am 20. Mai 1120 mit einer Ausstellung, mit Vorträgen und weiteren Veranstaltungen feiern, ebenso wie das 10jährige Bestehen unseres Vereines, gegründet am 20. Mai 2010, genau 890 Jahre nach der Stiftung des Klosters. Die Stadt Saarlouis hatte uns großzügige Unterstützung zugesagt. Der Veranstaltungsplan stand bereits fest, auch die Geldmittel waren in Aussicht gestellt. Jubiläen lassen sich jedoch nicht nachholen. Wir werden uns überlegen, wie wir in anderer Weise die Ergebnisse unserer Bemühungen der Öffentlichkeit und natürlich auch Ihnen als Vereinsmitgliedern darstellen. Auch unsere 14tägigen Geschichtstreffen im Torbogen mussten wir einstellen, nicht nur staatlich verordnet, sondern auch aus Vernunft und Menschenverstand um der Gesundheit Willen. Leider interessiert es einen Virus nicht, wie wir uns dabei fühlen und wie nachhaltig die Enttäuschung ist. Wir werden wohl auch 2021 noch mit vielen Einschränkungen leben müssen. Natürlich ist unsere Arbeit auch hinter den Kulissen weitergegangen. Sich für Geschichte zu interessieren bedeutet, in der Geschichte zu forschen und zu lesen, zusammenzutragen und zu archivieren. Wir sind im Vorstand daher mit verstärkten Kräften dabei, das vorhandene Material zu bearbeiten, zu analysieren und zu archivieren. So arbeiten wir z.Zt. – so gut es

geht – die Akten der Bürgermeisterei Fraulautern auf, die den Zeitraum von 1815 bis 1935 umfassen. Wir haben auch neben der Vorbereitung von Vorträgen und Veröffentlichungen einige weitere Projekte angestoßen, so z. B. das Anlegen eines „Hauskatasters“ und sind in der Vorbereitung eines Buches der Kriegstoten unseres Ortes (gefallene Soldaten und Zivilisten) in den beiden Weltkriegen. Je länger diese Zeiten vorbei sind umso aufwändiger sind die Recherchen, weil die Zahl der Zeitzeugen schwindet. Wir möchten daher an dieser Stelle all unsere Mitglieder aufrufen, weitere Ideen zu Projekten an uns heranzutragen und sich vielleicht auch bereitzuerklären, uns dabei zu unterstützen. Wir sind für jede Hilfe dankbar. Auch in den Zeiten der Corona- Isolation sind solche Projekte durchführbar, selbst wenn es nur um das nachhaltige Sammeln von Geschichts- materialien geht, die unseren Ort betreffen. Es gibt immer mehr Leute, die uns ihre geschichtsrelevanten Fotos, Bücher, Lebens-geschichten, Vereinsschriften und Jubiläumshefte anvertrauen. Wir können also sagen, dass der Verein lebt. Dies beweisen auch die zahlreichen schriftlichen Anfragen, die an den Vorstand gerichtet werden. Man kann sagen, dass im Durchschnitt 2 schriftliche Anfragen pro Woche eingehen. Z.Zt. ist sogar eine Anfrage aus Texas/USA zu beantworten. Wir wollen Ihnen mit diesem Jahresrückblick noch im Detail die Tätigkeiten auflisten und näherbringen. Bitte besuchen Sie auch unsere Internetseite, die am Ende dieser Informationsschrift noch einmal wiederholt wird.

In diesem Sinne dürfen wir uns trotz der Corona- bedingten Einschränkungen auf ein tätigkeitsreiches Jahr 2021 freuen

Mit freundlichen Grüßen bleiben Sie gesund!

Ihr Vorstand .

RÜCKBLICK 2020

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HEIMATKUNDE IN DER SCHULE

Einladung der Grundschule im Alten Kloster

Foto: Walter Federspiel

Wie schon in den Vorjahren, waren wir auch im Jahre 2020 – diesmal zu Beginn (nicht am Ende) des Schuljahres – eingeladen, an zwei Tagen die vierten Klassen der „Grundschule Im Alten Kloster“ näher mit der Fraulauterner Geschichte bekanntzumachen. Die Schule stützt ihren „Heimatkundeunterricht“ noch auf ein älteres Konzept von Frau Lesch, die auf der Grundlage des Buches von Rehanek „Die Abtei Fraulautern“ die Eckdaten der Fraulauterner Geschichte für Schüler aufbereitet hat. Dieses Konzept entspricht jedoch in vielerlei Hinsicht nicht dem gegenwärtigen Stand der Forschung und den neuesten Erkenntnissen, die wir aus neu entdeckten Quellen erschließen konnten. Wir hatten diese Einladung gerne angenommen.

Das bedeutete, dass am 10. und am 11. September 2020 jeweils 3 ½ Stunden (unter Beachtung der Pausen) zur Verfügung standen, den Kindern die Ortsgeschichte, die Geschichte des Klosters und selbstverständlich auch die Geschichte des Torbogens näherzubringen. Es war auch diesmal wieder ein ganz besonderes Ereignis. Wir hatten

zu diesem Zweck im Torbogen eine Ausstellung aufgebaut mit Bildertafeln, die die angesprochenen Themen und Personen zeigten, was für die Kinder offenbar sehr anregend war. Zunächst wurden die einzelnen Klassen vom Vorsitzenden zu einem Rundgang durch das Kloster und seine nähere Umgebung eingeladen und verschiedene Gebäudeteile, Inschriften und Skulpturen erklärt und in den geschichtlichen Zusammenhang gebracht. Danach ging es in den Torbogen zur Vertiefung der zuvor angesprochenen Punkte. Es ist immer wieder interessant, wie begeistert die Kinder diesen geschichtlichen Ausführungen folgen und welche interessanten Fragen aus dem Kreis der Schüler gestellt werden. Auch für den Vorsitzenden wie auch für Walter Federspiel (dem Ausstellungstechniker) waren die zwei Tage ein ganz besonderes Erlebnis. Mit einem kleinen Geschenk des Vereins an die Kinder wurden die Geschichtsstunden jeweils gegen Mittag beendet.

Foto: Walter Federspiel

TOR DES MONATS—AUCH SCHON GESCHICHTE

ARD Sportschau - das Tor des Monats wird 50 Jahre alt

Foto: Wikipedia

Am 24. Juli 1971 schoss Peter Braun vom SV 09 Fraulautern auf dem Sportplatz „Großer Sand“ in der ersten Runde des DFB-Pokals Süd-West gegen den FC Homburg mit einem fulminanten Volleyschuss das Tor zur 1:0 Führung. Fraulautern war damals amtierender Fußball-Saarlandmeister. Das Spiel endete 1:1. Weil es sich um ein Pokalspiel handelte, musste das Spiel wiederholt werden. Das Wiederholungsspiel ging für Fraulautern leider verloren.

Weil zufälligerweise ein Fernsehteam auf dem „Großen Sand“ war, konnte das Tor von Peter Braun in die Verlosung zum Tor des Monats Juli 1971 kommen. Es war das 5. Tor des Monats und das 1. Tor des Monats, das von einem Amateur erzielt wurde. Die Plakette konnte Braun nicht persönlich in der Fernsehsendung in Empfang nehmen, weil am nächsten Tag ein weiteres wichtiges Fußballspiel anstand.

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ARBEITEN MIT UND IN ARCHIVEN

- zur Zeiten von Corona

Die Corona- bedingten Einschränkungen, die jeder von uns im privaten, beruflichen oder öffentlichen Leben spürt, verleiten viele zu der unwiderlegbaren Entschuldigung, man könne ja nichts mehr im gewohnten Freizeitspielraum unternehmen, weil man ja – auch bei historischen Recherchen - auf andere Gleichgesinnte, andere Institutionen oder Einrichtungen angewiesen sei.

Eine solche Entschuldigung kann man jedoch nur bedingt gelten lassen. Denn auch vor Corona war man auf andere angewiesen, auf Büchereien, Archive oder Sammlungen, um sich sein Material zu besorgen für das spezielle Forschungsprojekt. Durch die Umgangsbeschränkungen, die uns alle treffen, ist diese Arbeit jedoch nicht unmöglich geworden, allenfalls etwas umständlicher oder langwieriger. Die Archive – und darauf möchte ich hinaus – sind nahezu alle geöffnet und dienstbereit. Die Mitarbeiter kennen die Situation ja auch und sind noch hilfsbereiter und immer noch genau so freundlich und zuvorkommend wie zuvor. Selbst die Vorgehensweise bei Kontakten zu den öffentlichen Einrichtungen ist die gleiche, auch wenn jetzt noch einige Schritte und Verhaltensregeln hinzukommen. Man muss sich nach wie vor entweder einmal zu Beginn des Jahres oder zu Beginn eines Projektes in dem Archiv anmelden, gewisse Erklärungen unterschreiben und man muss nach wie vor die Benutzungsordnungen der jeweiligen Archive, die sich ohnehin sehr ähneln, befolgen. Hinzu kommt noch bei jedem Besuch eine sogenannte „Corona-Erklärung“ und ein besonderer Hinweis auf die geltenden Hygieneregeln.

Die einzelnen Nutzungsregelungen wie auch die Nutzungsgebühren können im Internet problemlos eingesehen werden. Man kann sich auch bereits dort über die speziellen Regelungen informieren.

Zu empfehlen ist, dass man sich bei der nunmehr begrenzten Zahl von Arbeitsplätzen rechtzeitig per Mail

oder telefonisch anmeldet und erst bei einer Bestätigung des gewünschten Termins die Anfahrt tätigt. Zu beachten sind nach wie vor auch die Aushebezeiten der Materialien, die unterschiedlich geregelt sind. Das Landesarchiv in Saarbrücken ist beispielsweise geöffnet montags, dienstags, donnerstags und freitags von 8:30- 16:00 Uhr; mittwochs geschlossen. Es befindet sich in der Dudweilerstraße 1 in Saarbrücken-Scheidt. Die Aushebezeiten sind an den Öffnungstagen um 9:00, 10:30, 12:00 und 14:00 Uhr. Zu empfehlen ist eine Vorbestellung des Archivgutes; dann liegt am Besuchstag das Archivgut bereits am Arbeitsplatz. Das Bistumsarchiv befindet sich in der Jesuitenstraße 13 c in Trier. Dort sind die Öffnungszeiten dienstags-donnerstags 8:30-17:00 Uhr; montags und freitags ist geschlossen. Die Aushebezeiten dort sind während der Öffnungstage 9:30, 10:30, 12:00, 14:00 und 15:30 Uhr. Auch hier empfiehlt sich eine Vorbestellung. Auch hier kann man sich bereits die Datenschutzerklärung und die Corona-Erklärung vorab ausdrucken und diese zur Anmeldung mitbringen.

Das Kreisarchiv Saarlouis ist z. Zt. geschlossen;

Ausnahmen gibt es hier nicht.

Eine Recherche im Stadtarchiv Saarlouis ist z Zt. nur begrenzt möglich, nämlich während der Dienstzeiten des Leiters Benedikt Loew. Zutritt zum Archiv ist z. Zt. nicht möglich. Herr Loew ist bereit, so gut wie es z. Zt möglich ist, Auskünfte zu geben. Beachten Sie aber, dass die Mitarbeiter in sämtlichen Archiven nicht verpflichtet und zeitlich auch nicht in der Lage sind, irgendwelche Recherchen für Sie zu tätigen, außer Sie erteilen schriftliche Aufträge, deren Vergütung in den jeweiligen Gebührenordnungen festgelegt sind. Im Ergebnis also besteht kein Hinderungsgrund, die heimatkundlichen Forschungen mit der Corona-Entschuldigung abzubrechen.

DIE GEFALLENEN DER BEIDEN WELTKRIEGE FRAULAUTERNS

Die Vorbereitungen zu einem Buch gegen das Vergessen

Foto: Vereinsarchiv

Die Weltkriege, ein düsteres Kapitel in der Geschichte des 20. Jhd., man sollte meinen, dass die Menschheit endlich daraus gelernt hat und man dieses Kapitel abschließen könnte. Aber wenn man sich die Nachrichten anschaut, wird einem bewusst, dass es leider nicht so ist und es ist wichtig die Erinnerungen unserer Eltern und Großeltern nicht nur zu bewahren, sondern auch wachzuhalten. Daher haben wir die Veröffentlichung eines Buches geplant, das die Andenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege

wachhalten soll. Die Idee ist nicht neu. In Lisdorf, Ensdorf, Saarwellingen und andernorts wurden bereits gute Bücher zu diesem Thema herausgebracht.

Aufgrund der erschreckenden Anzahl an gefallenen Soldaten und auch Verlusten unter der Fraulauterner Zivilbevölkerung werden wir wahrscheinlich zwei Einzelbände herausbringen. Aber zunächst einmal ist Recherche angesagt. Wir haben bereits eine große Sammlung an den sogenannten Totenbildchen. Auch hier die Bitte an Sie: Lassen Sie uns Informationen zukommen. Je dichter diese Informationen sind, um so vollständiger wird unsere Veröffentlichung werden. Je rascher Sie uns diese Informationen geben umso schneller können wir zum Abschluss kommen. Natürlich würden wir uns auch sehr über aktive Beteiligung und weitere Vorschläge freuen. Wir sind schon sehr weit.

Allerdings können wir noch nicht sagen, wann wir unsere Ergebnisse veröffentlichen können.

Dieses Projekt wird bearbeitet von Harald Ney, dem Vater unserer stellvertretenden Vereinsvorsitzenden.

Die Informationen zu diesem Themenkreis können Sie ebenfalls an die obigen Anschriften senden.

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HÄUSERARCHIV FRAULAUTERN

Das Ortsbild in Wort und Bild vor 1940

Wir haben in unserem Archiv seit Jahren Fotografien des Ortes Fraulautern und seiner Häuser gesammelt.

Nun gilt es diese Einzelstücke in einen Zusammenhang zu bringen. Dazu soll ein digitales Archiv aufgebaut werden, das zum einen die Fotos der einzelnen Häuser und Straßenzüge enthält, zum anderen aber auch die Veränderungen und die Geschichten der Häuser ermittelt und dokumentiert. Solche Aufarbeitungen werden in den Nachbarorten gelegentlich auch

„Häuserkataster“ genannt. Viele Ortsvereine sind uns in dieser Beziehung schon weit voraus.

Ein kleiner Vorgeschmack findet sich auf unserer Internetseite www.Frau-lautern.de unter: „aus der Geschichte“ à „Gaststätten“. Dort haben wir – als Beispiele gedacht – vorhandene Fotos mit Werbeanzeigen verknüpft, wie auch an dem Beispiel auf

der rechten Seite mit dem Haus Lebacher Straße 100 zu sehen.

In diesem Zusammenhang bitten wir die Vereinsmitglieder uns weitere Fotos und weitere Informationen zukommen zu lassen, vor allem auch über Gaststätten oder Geschäfte, die für viele Vereinslokalitäten waren oder Arbeitsstätten. Soweit Sie diese Fotografien und Informationen entbehren können, sind wir über die Originale sehr dankbar. Wir sind aber auch in der Lage, diese Fotos und Beiträge zu digitalisieren und können dies in kürzester Frist durchführen, sofern Sie Ihre Originale wieder zurückhaben wollen. Gerne können Sie uns Ihre Informationen auch per Mail übersenden. Dieses Häuserarchiv wird bearbeitet von der stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Nadja Ney, die Sie am besten wie folgt erreichen können: nadja.ney@gmx.net

Foto: Vereinsarchiv

Foto: Vereinsarchiv

Foto : Vereinsarchiv Foto: E. Schmitt

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aus den Jahren zwischen 1806- 1816

Aus einer Sammlung von 10 Gedichten in Saarlouiser Mundart, von denen die meisten von der Stadt Saarlouis selbst handeln, die vom französischen König Louis XVIII. im 2. Pariser Frieden (20. November 1815) an Preußen abgetreten wurde und in der man noch überwiegend französisch sprach, soll hier ein Gedicht vorgestellt werden, das von der „Geent“ (Gegend) der Stadt handelt. Demzufolge trägt es auch die Überschrift

„Les Environs“ (die Umgegend).

Für die Fraulauterner ist interessant, dass das Wort „Fraulautern“ (noch) nicht vorkommt. Unser Ortsteil erhielt erst seinen Namen Fraulautern als er nach dem angesprochenen 2. Pariser Frieden von der preußischen Verwaltung als selbständige Gemeinde eingerichtet wurde. Bis dahin gab es die beiden Ortsteile „Loutre“ und

„Kirchhofen“. Zwar wurde das adlige Augustinerinnenkloster (gegründet 1120) schon früh Frauwen-Lauteren genannt. Dieser Name blieb aber auf das Kloster und den Klosterbering beschränkt. Die eben genannten beiden Ortsteile wurden erst zu „Fraulautern“ mit Wirkung vom 1. Dezember 1815 (Übergabe der Festung Saarlouis samt Bannmeile an die preußischen Truppen).

Les Environs.

Sein Geent es très agréable,

Er hat schen Wiesen et beaucoup de sable,

Entroié’t met Berg, mais fort sain On Leit charmanten en de bassin.

De Lemberg avec le Hanselberg L’four à chaux, d’Altschloss, d’Geissberg,

Es gefft ach plusieurs gros villages Do macht mer ach beaucoup de tappage.

Besonnerscht de fétes et les dimanches Dann gesitt mer Mamsellen sans manches, Die fihren de Buwen au bastringue, On spillen per sloquit per berlinque.

De Dörfer han vill industrie, On dat es gut for Saarlouis.

En de Parr van Monsieur Groby Es en alt capucinerie;

Mais le feu a pris, dat es schad, Do hat mer gebrennt bei Daa on Naat Beaucoup d’Schnips pour l’infanterie On de Schnaps for de cavallerie.

En de Parc van Monsieur Pontry Es net nur en imprimerie

Mais en Eisenschmelz on papetrie, Vis à vis’iwer de Saar

Es en fayencerie ganz à part, Do macht mer fayence à la mode, antique, moderne on ganz commode, Dobei es en raffinerie

Mais net sucre de canarie.

Jetz de Derfer des environs.

Die enen sen lang die annern ronds De Ower- on der Onnerstai,

Berus, Forwiller, sen ach zwei, Warrgassen, Bous on Wellingen, Roden on Paten on Dillingen, Loutre Kerchhofen, Vaudrevange

Do denkt mer oft une bonne revanche.

Beaumarais ainsi que Lisstroff, Et juste vis à vis leit Enstroff, Bourgdaufin, Nauhof et Picard, de Holzmill, Lohmill on Hussard, Ach de sencen van Souty-Beaumont, Dat senn Promenaden tout au long, Gerfhäuser, Wäschhaus, Quatrevents, Of de capucinerie seulement

Dat es de Geent van Saarlouis, Der se mohl gesitt en est ravi.

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Rückblick 2020

Noch etwas zu den Gedicht in Saarlouiser Mundart Auf der Seite vorher ist ein Gedicht in Saarlouiser Mundart mit der Überschrift „Les Environs“ ver- öffentlicht, das aus einer Melange zwischen Deutsch und Französisch zwischen 1806 und 1816 gedichtet worden ist, zu einer Zeit, als es Fraulautern als Verwaltungseinheit noch nicht gab. In dem Gedicht ist deswegen auch Fraulautern umschrieben mit „Loutre“

und „Kerchhofen“. So sind auf unserer Internetseite (www.frau-lautern.de) noch mehrere dieser Gedicht enthalten; die Reihe wird dort auch weiter fortgesetzt.

Die Veröffentlichung dieser Gedichte sollte zu Diskussionen anregen und das ist inzwischen auch geschehen. Einige meinten, dass die Sprache des Gedichtes „künstlich“ sei, nicht wirklich die damalige Sprachweise in Saarlouis und damit auch in Frau- lautern wiedergibt. Saarlouis war sicherlich mehr noch französisch geprägt, es kann nicht überraschen, dass die Gedichte das auch so wiedergeben. Um das näher zu erläutern, füge ich einige Auszüge aus einer Ver- öffentlichung bei, die von Soldaten des 40. Füsilier- Regiments „Hohenzollern“, das ab 1851 in Saarlouis stationiert war, stammen.

„Saarlouis ist wie gesagt ein kleiner Ort am linken Ufer der Saar, in einer weiten Ebene, welche nur gegen Westen zu von niedrigen Höhen begrenzt wird, gelegen; die Festung sieht aus wie ein Schmuckkästchen und auch die Stadt präsentirt sich mit ihren 2 breiten, wenn auch nicht langen Hauptstraßen und dem großen mit Linden-Alleen umgebenen Marktplatze leidlich genug. Auf letzt- erem concentrirt sich zumal an Markttagen alles Leben ; die Alleen dienen zur gewöhnlichen Promen- ade, die ungepflasterten Carrées zu Exercier- plätzen und mehrere Kaffeehäuser an demselben zum Hauptsammelplatze der Offiziere und der wenigen mit Letzteren verkehrenden Honoratioren der Stadt.Die Kasernen liegen längs des Hauptwalles und umschließen die Stadt in regelmäßigem Sechseck ; meist noch aus französischer Zeit herrührend, haben sie ein ziemlich düsteres Aussehen. […]

Obschon die Garnison Saarlouis besser ist als ihr Ruf, so war doch der Contrast zwischen dem reizend gelegenen Mainz, mit seinem großstädtischen Leben und dem kleinen, obwohl als Festung wichtigen Grenzörtchen, gar zu bedeutend, um nicht alle Schattenseiten einer kleinen Garnison im stärksten Maße zu empfinden. Wohl alle Offiziere und Unteroffiziere sehnten sich nach dem soeben verlassenen Aufenthalte zurück und es verging längere Zeit, ehe sie sich mit ihren Ansprüchen den beschränkteren Verhältnissen angepaßt, auch diesen ihre Annehmlichkeiten abgelauscht hatten.

Saarlouis war und ist aber nur eine Militär- Colonie, da in gewöhnlichen Fällen die Stärke der Besatzung der Civilbevölkerung fast gleich kommt, dieselbe aber in Ausnahmefällen, bei Mobil- machungen, Erhöhungen des Etats u. s. w. über- steigt. Merkwürdigkeiten besitzt die Stadt nicht, es müßten denn die sein, daß die Festung von dem berühmten Festungsbaumeister Vauban unter Louis XIV. angelegt und die Stadt dem on dit zu Folge bei ihrem Entstehen von entlassenen Sträflingen und Pariser Damen recht zweifelhafter Art bevölkert worden ist, ein Punkt, gegen den jedes

Saarlouiser Kind aufs Aeußerste eifert und den es nimmer zugiebt, wenn die Rede darauf kömmt. Auch daß der französische Marschall Ney hier geboren ist (das Haus ist durch eine Steintafel bezeichnet), kann als Merkwürdigkeit gelten, denn der Saarlouiser ist stolz darauf, wie er denn überhaupt seine französische Nationalität nicht verleugnet und wenigstens beim Einrücken des Regiments noch viele Sympathien für den westlichen Grenznachbar hegte. Selbst in der Sprache, ein Gemisch zwischen französisch und deutsch, die selbst von Gebildeten nicht selten im Verkehr mit der Bevölkerung gebraucht wird, drückt sich die Abstammung aus, ja in den besseren Kreisen gilt die französische Sprache noch immer als Umgangssprache, wenn gleich das Deutsche gesprochen und verstanden wird.

Das Preußische Offizier-Corps war hauptsächlich auf sich angewiesen, da Civilfamilien, welche der Offizier hätte besuchen können, nur in spärlicher Anzahl vorhanden waren und die Wenigen selbst in ihren französischen Sympathien, welche sie selbst dazu brachten, ihre Söhne dem französischen Militärdienste zu widmen, wenig zugänglich waren.

Ausnahmen fanden wohl statt, doch waren sie im Ganzen genommen selten und entsprangen dann aus dem Wunsche ihren Töchtern die langen Winter- abende durch gesellige Vergnügungen zu verkürzen, wobei aber intimere Annäherungen des preußischen Offiziers so viel als möglich vermieden wurden.

Französische Offiziere waren in den meisten Fällen die bevorzugten Freier.

Für geistige Genüsse war wenig Stoff vorhanden;

hin und wieder wurde wohl eine vagirende Theatertruppe in das Städtchen verschlagen und öffnete dann Thalias-Tempel dem kunstsinnigen Publikum oder ein irrender, halb verhungerter Künstler wagte einige Angriffe sowohl auf die Ohren als Geldbörsen der Einwohner, im Ganzen gehörte das aber zu den Seltenheiten und wollte das Offizier-Corps diese Genüsse der großen Stadt in Saarlouis haben, so mußte es in seinem eigenen Kreise die Künstler suchen; […]

So waren die Verhältnisse in dem Städtchen beschaffen, welches das Regiment auf ein Decennium als seine Garnison inne hatte. Auch in der Gegenwart haben sie sich nicht viel geändert, wenn gleich die Eisenbahn Saarlouis einigermaßen dem Weltverkehr näher gebracht und ein regeres geschäftliches Leben Platz gegriffen hat. Wie sich aber der Mensch an Alles gewöhnt und schließlich mit dem Geringsten zufrieden ist, wenn er es nicht besser haben kann, so wußte auch hier der soldatische Humor siegreich gegen alle Schattenseiten anzukämpfen, welche Saarlouis darbot.Der Dienstbetrieb war, wie ich schon angedeutet, in Folge der geringen räumlichen Ausdehnung, bequemer wie anderswo.Die Exer- zierplätze lagen in und dicht bei der Stadt und selbst der zu größeren Exerzitien benutzte

„Sand“, der übrigens seinen Namen in der That ver- diente, war kaum ¾ Stunde von der Garnison entfernt. So lange das Regiment noch die ge- wöhnlichen Perkussions-Gewehre hatte, reichten die hier von Seconde-Lieutenant von Holleben erbauten Scheibenstände aus, die zu frequentiren bei drückender Sonnengluth, gegen welche auch nicht der geringste Schutz vorhanden war, gerade nicht zu den größten Annehmlichkeiten gehörte.“

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Verkauf trotz Corona

Es sind noch Kalender für das laufende Kalenderjahr erhältlich.

Weil der bisherige Verkauf von der Zeit her unter coronabedingten Einschränkungen zu leiden hatte (einige der Verkaufsstellen konn- ten nicht öffnen), möchten wir den Kalender für das laufende Jahr noch einmal anpreisen. Sie sehen auf der Folgeseite die Zusammen- stellung der verschiedenen Monat- sblätter. Selbst wenn Sie schon einen anderen Kalender haben sollten, ließe sich dieser Kalender immer noch leicht gegen den Fraulauterner Kalender austau- schen. Vielleicht fehlt manchem auch noch eine Abbildung in seiner Sammlung von alten Fraulauterner Ansichten. Nach dem neuerlichen

„Brückenlockdown“ können die Kalender erworben werden bei Fahrradhaus Schwarz, Reisebüro Schillaci (Post- und Lottoannahme) und bei Gabi Schoenen im „Carat“, wenn Sie dort eine der angebotenen Speisen abholen. Mit jedem weiteren verkauften Kalen- der stärken Sie unser finanzielles Polster zur Durchführung anderer Aufgaben.

neue Mitglieder :

Wir begrüßen als neues Mitglied und heißen willkommen

Herrn Prof. (em.) Dr.

rer. oec. Nikolaus Kaas, Frankfurt.

Weitere Gedichte in Saarlouiser Mundartfinden Sie auf unserer Intenetseite www.frau-lautern.de

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Rückblick 2020

SOZIALER ZUSAMMENHALT

Projekt der Bundesrepublik, des Saarlandes und der Stadt Saarlouis zur Verbesserung des Stadtteils Fraulautern

Man sieht es bereits an der Überschrift dieses Artikels, das Projekt „Soziale Stadt“ hat einen anderen Namen erhalten. Ab 2020 handelt es sich um das Projekt „Sozialer Zusammenhalt“.

Diese Umbenennung beinhaltet eine Weiter- entwicklung der Städtebauförderung „Soziale Stadt“

mit dem neuen Programm "Sozialer Zusammenhalt – Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten". Die Programmziele bestehen weiterhin darin, die Wohn- und Lebensqualität sowie die Nutzungsvielfalt in den Quartieren zu erhöhen, die Integration aller Bevölkerungsgruppen zu unter- stützen und den Zusammenhalt in der Nachbarschaft zu stärken. Im neuen Programm sollen darüber hinaus das Quartiers- management und die Mobilisierung von ehren- amtlichem Engagement stärker betont werden.

Soweit die Erklärung des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat.

Konkret wurde im Dezember 2020 an alle Fraulauterner Haushalte erstmals eine Informa- tionsbroschüre zur Neugestaltung des „Alten Pfarrgartens“ verteilt, mit dem Ziel den Fraulauterner Bürgern eine Möglichkeit zu geben eigene Ideen vorzuschlagen. Das Quartiers- management ist mit dem Rücklauf sehr zufrieden.

Im Hintergrund werden trotz Pandemie z.Z. die Weichen gestellt, um im Laufe des Jahres 2021 mit den Arbeiten am Alten Pfarrgarten zu beginnen.

KONTAKTE

Guido Fontaine Jahnstrasse 93 66740 SLS- Fraulautern,

Tel.: (06831) 98 86 61, Fax: (06831) 98 86 63, guido.fontaine50@gmail.com Walter Federspiel,Am Mühlenhang 10,66740 SLS- Fraulautern,Tel.: (06831) 8 65 05

Josef Feiler Jahnstrasse 20,66740 SLS- Fraulautern,Tel.: (06831) 8 17 4

Nadja Ney,Jahnstrasse 119,66740 SLS- Fraulautern,Tel.: (06831) 8 15 31, E-Mail: nadja.ney@gmx.net

Impressum:

Layout, Fotos und Texte: Guido Fontaine und Nadja Ney Druck: Druckerei Ney

Bitte bleiben Sie alle gesund und passen Sie auf sich auf.

Wir hoffen unsere Treffen und Veranstaltungen irgendwann in 2021 wieder aufnehmen Die Schwerpunkte der jeweiligen Treffen können Sie nachlesen auf unserer Internetseite: www.frau-lautern.de

Referenzen

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