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Bewegungsgeschwindigkeit im Krafttraining : Konzentrische und exzentrische Muskelarbeitsweise und deren Metabolismus

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Academic year: 2022

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BEWEGUNGSGESCHWINDIGKEIT IM KRAFTTRAINING

Konzentrische und exzentrische Muskelarbeitsweise und deren Metabolismus

Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Sozialwissenschaften an der Universität Konstanz

Fachbereich Sportwissenschaft

Norbert Haller

Mündliche Prüfung: 12.07.2007 Referent/in: Prof. Dr. Riehle Referent/in: Prof. Dr. Woll

Konstanzer Online-Publikations-System (KOPS)

URL: http://www.ub.uni-konstanz.de/kops/volltexte/2007/4069/

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-opus-40697

(2)

Mein Dank gilt meinem Doktorvater Prof. Dr. Riehle, der mir die Möglichkeit zur Promotion gegeben hat, stets mit Rat mich unterstützte und mir die Zeit lies, eine solche Arbeit zu schreiben.

Prof. Dr. Woll danke ich für die Begutachtung dieser Arbeit.

Prof. Dr. Cohen danke ich für seinen stetigen Ansporn in der Fertigstellung dieser Arbeit.

Danke möchte ich auch zu all den Menschen sagen, die in direkter oder indirekter Weise zu der Entstehung dieser Arbeit beigetragen haben:

Dr. Nagl, Fachbereich Geschichte und Soziologie mit Sport- und Erziehungs- wissenschaften, Universität Konstanz für seine Beratung in statistischen Fragen.

Hr. Roth, für die Erstellung der notwendigen Software zur Trainingssteuerung.

Hr. Reusch (rehamed), für die Bereitstellung von Räumlichkeiten und Geräten.

Allen Probanten/innen die ein gutes Durchhaltevermögen während der Test- und Trainingszeiten bewiesen haben.

Hr. Arians, Hr. Müller sowie Hr. Blum für die hilfreichen Korrekturen.

Ganz besonders möchte ich mich bei meiner Familie für Ihre aufgebrachte

Geduld und Verständnis bedanken.

(3)

1. Einleitung

1

2. Grundlagen/Forschungsstand

7

2.1. Konzentrik/Exzentrik 7

2.1.1. Konzentrik/Exzentrik und deren Maximalkraft 8 2.1.2. Konzentrik/Exzentrik und deren Trainingseffektivität 8

2.2. Trainingsspezifische Adaptationen

9

2.3. Geschlechtsspezifische Adaptationen 10

2.4. Muskelhypertrophie 10

2.4.1. Ursachen 11

2.4.2. Adaptationszeiten 11

2.4.3. Hypertrophie Konzentrik/Exzentrik 12

2.5. Muskelfaserzusammensetzung Konzentrik/Exzentrik 14

2.6. Stoffwechselverhalten 15

2.6.1. Stoffwechselverhalten: Konzentrik/Exzentrik 17

2.6.1.1. Laktat 17

2.6.1.1.1. Dauer-Umfang-Intensität-Dichte 18

2.6.1.1.2. Faserzusammensetzung 19

2.6.1.1.3. Trainingszustand 19

2.6.1.1.4. EMG 20

2.6.1.1.5. Konzentrik / Exzentrik 20

2.6.1.1.6 Bewegungsgeschwindigkeit 20

2.6.2. Stoffwechsel: Ermüdung – Regeneration – Adaptation 20 2.6.3. Laktat – subjetives Belastungsempfinden 21

2.7. Die Bewegungsgeschwindigkeit beim Krafttraining 24

2.7.1. Kraft-/-Geschwindigkeitsverlauf 24

2.7.2. Bewegungsgeschwindigkeit- Exzentrik 24

2.7.3. Bewegungsgeschwindigkeit - Adaptation 25

2.7.4. Geschwindigkeit – Hypertrophie 25

2.7.5. Geschwindigkeit- Intramuskuläre Koordination 26 2.7.6. Bewegungsgeschwindigkeit – „Ähnliche Studien“ 26

2.8. Zusammenfassung Literaturübersicht 29

2.8.1. Trainingsspezifische Adaptation 29

2.8.2. Konzentrik – Exzentrik und deren Trainingseffektivität 29

2.8.3. Muskelhypertrophie 30

2.8.4. Geschwindigkeitsspezifische Adaptationen 30

(4)

3.1. Probanten/innen 31

3.2. Geräte 31

3.3. Training 34

3.4. Testverfahren 35

3.4.1. Kraftmessungen 35

3.4.1.1. Auxotonik 35

3.4.1.2. Isokinetik 35

3.4.1.2.1. Isometrie 36

3.4.1.2.2. Dynamik – Konzentrik 36

3.4.1.2.3. Dynamik – Exzentrik 36

3.4.2. „Rhythmustest“ 36

3.4.3. Laktatmessungen 37

3.4.4. Überblick Testverfahren 37

3.5. Statistik 38

4. Ergebnisse

39

4.1. Kraft 39

4.1.1. Auxotonik/Kniestrecker 39

4.1.1.1. Adaptation maximaler Trainingslast (beste Serie) 40 4.1.1.2. Adaptation maximaler Trainingslast (Summe 3 besten Serien) 42

4.1.2. Isokinetik 44

4.1.2.1. Kontrollgruppe 44

4.1.2.2. Isometrie 44

4.1.2.3. Dynamik/Konzentrik 46

4.1.2.3.1. Bewegungsgeschwindigkeit 60°/s 46

4.1.2.3.2. Bewegungsgeschwindigkeit 300°/s 48

4.1.2.4. Exzentrik 50

4.1.2.4.1. Bewegungsgeschwindigkeit 30°/s 50

4.1.3. Trainingsspezifische Adaptationen im Überblick 52 4.1.4. Statistischer Gesamtvergleich im Überblick 53

4.2. Neuromuskuläre Adaptation 55

4.2.1. Winkelveränderung des maximalen Drehmoments 55 4.2.1.1. Winkelveränderung bei konzentrischer Belastung 55

4.2.1.1.1. Winkelveränderung bei 60°/s 55

4.2.1.1.2. Winkelveränderung bei 180°/s 57

4.2.1.2. Winkelveränderung bei exzentrischer Belastung (30°/s) 58

4.2.2. Winkelveränderung im Überblick 59

4.2.2.1. Winkelveränderung relativ 59

4.2.2.2. Winkelveränderung absolut 60

(5)

4.3.1. Trainingsgruppe 3:1 62

4.3.2. Trainingsgruppe 1:3 64

4.3.3. Vergleich der Trainingsgruppen 65

4.4. Stoffwechselverhalten - subjektives Belastungsempfinden (RPE) 66

4.4.1. Zusammenhang Stoffwechselverhalten – RPE 66

4.4.2. Korrelation Laktat – RPE 69

4.5. Absolutes Stoffwechselverhalten im Trainingsverlauf 70

5. Diskussion

75

5.1. Konzentrik – Exzentrik und deren maximale Kraftfähigkeit 75 5.2. Adaptationen in Abhängigkeit der Trainingsbelastungen 75

5.2.1. Trainingsspezifische Adaptationen 75

5.3. Neuromuskuläre Adaptationen 79

5.4. Bewegungstempo/Bewegungsrhythmus im Krafttraining 80 5.5. Laktat – Subjektives Belastungsempfinden 84

6. Zusammenfassung

89

7. Ausblick

93

8. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

94

8.1. Abbildungsverzeichnis 94

8.2. Tabellenverzeichnis 96

9. Literaturverzeichnis

100

(6)

1. EINLEITUNG

Aufgrund meiner Tätigkeit als Physiotherapeut und Sportlehrer, im Bereich der ambulanten Rehabilitation, ergaben sich in den letzten Jahren verschiedene Fragestellungen bezüglich der Trainingssteuerung bei Patienten mit Verletzungen des Bewegungsapparates. Nach Verletzungen knöcherner Strukturen, mit und ohne Gelenkbeteiligung, sowie Zerrungen, Anrisse oder Abrisse von Bändern, Sehnen und Muskeln, können die aus dem Leistungssport gewonnenen Erkenntnisse der Belastungsdosierung nicht herangezogen werden.

Belastungsnormative, wie Ermittlung der Maximalkraft oder maximale Leistungsfähigkeit mit anschließender Festlegung der Serien-, Wiederholungszahl und Pausenzeit (HARTMANN &

TÜNNEMANN 1993) sind selten möglich. Diese Tests werden mit maximaler Intensität oder Geschwindigkeit durchgeführt. Dies ist bei Patienten aufgrund ihrer Verletzungen nicht erlaubt.

Andere Möglichkeiten der Trainingssteuerung wären durch die Ermittlung des Stoffwechselparameters Laktat (PETSCHNIG & BARON 1997) oder über das Wissen der zeitlichen Stoffwechselabfolge beziehungsweise Energiebereitstellung der Muskelzelle möglich (REED et al. 1992).

Alternativ könnten Krafttests der gesunden Extremität oder Kraftausdauertests (MAYHEW et al.

1992) zur Trainingssteuerung herangezogen werden. Eine Übertragung der Testergebnisse ist jedoch post-traumatisch oder post-operativ selten möglich.

Das Krafttraining in der Rehabilitation wird größtenteils an auxotonischen Kraftgeräten durchgeführt, welches eine konzentrische- und exzentrische Muskelarbeitsweise beinhaltet.

Welche muskuläre Arbeitsweise zu welchen Adaptationsmechanismen führt, wurde durch KOMI

& BUSKIRK (1972), DUDLEY et al. (1991), HATHER et al. (1991), COLLIANDER & TESCH (1990, 1991), MAYHEW et al. (1995), MARTIN et al. (1995), SORICHTER et al. (1997) untersucht. Hieraus sollten sich zeitliche Bewegungsrhythmusvorgaben an auxotonischen Trainingsgeräten bei differenzierter Zielsetzung ergeben, um eine höhere Trainingseffektivität zu erreichen

Dies führt zu einem weiteren Parameter der Trainingssteuerung, der Kontrolle der Bewegungsgeschwindigkeit und somit Bewegungsdauer.

Nur wenige Publikationen (MOFFROID et al. 1990, PALMIERI 1987, YOUNG & BILBY 1993, MORRISSEY et al. 1998) haben sich bis heute, im Rahmen des auxotonischen Krafttrainings, hiermit beschäftigt. HÄKKINEN et al. (1981) hat als Einziger, in einer zwölfwöchigen Trainingsstudie, das zeitliche Verhältnis konzentrischer zu exzentrischer Belastung pro

(7)

Bewegungszyklus und deren Effektivitäten in zwei Variationsmöglichkeiten (Bankdrücken und Kniebeugen) überprüft.

LA CHANCE & HORTOBAGYI (1994) testete die Leistungsfähigkeit bei Liegestützen und Klimmzügen mit unterschiedlichen Vorgaben der Bewegungsgeschwindigkeit.

Im Bereich des isokinetischen Trainings gibt es bei FROBÖSE (1996) Angaben zur Wirkungsweise unterschiedlicher Trainingsgeschwindigkeiten.

Mein erster Ansatz in einer Voruntersuchung war es, die individuelle Variabilität des zeitlichen Rahmens (Bewegungsdauer) einer vorgegebenen Trainingsaufgabe (Serie/Wiederholungszahl) zu ermitteln.

VORUNTERSUCHUNG 1

Fragestellung

Welchen individuellen Belastungsumfang benötigen Probanten/innen bei einer standardisierten Vorgabe einer Trainingsserie?

Aufgabe

26 Probanden/innen trainierten die Knieextension bei definiertem Bewegungsausmaß einbeinig oder beidbeinig. Die Gewichtsdosierung erfolgte über die Borg-Skala von „leicht“ (11) bis „sehr schwer“ (18) über 15 Wiederholungen und mehreren Sätzen bei zwei Minuten Satzpause. Die Beobachtung der Probanden erfolgte über eine Videoaufzeichnung.

Ergebnisse

Die individuell längsten Belastungszeiten waren zwischen 32 und 97 Sekunden pro Serie. Die individuell kürzesten Belastungszeiten betrugen 26 bis 71 Sekunden pro Serie. Dies sollte aufzeigen, dass sich unterschiedliche Belastungszeiten bei gleicher Aufgabenstellung ohne Geschwindigkeitsvorgaben ergeben.

Bei 20 Probanden zeigte sich die Tendenz schnellerer Bewegungsausführung bei zunehmender Belastung. Diese großen zeitlichen Differenzen machen unter dem Gesichtspunkt der Trainingskontrolle, sowie der Kenntnis von Energiebereitstellung in Abhängigkeit von Belastungszeiten, eine zeitliche Vorgabe der Bewegungsausführung notwendig. Da jeder Trainer bestrebt sein sollte eine genaue Trainingssteuerung vorzunehmen, scheint der Parameter Bewegungsgeschwindigkeit exakt definiert werden zu müssen.

(8)

Eine zweite Voruntersuchung sollte die Frage beantworten, ob aufgrund unterschiedlicher Belastungszeiten exzentrischer bzw. konzentrischer Muskelarbeit, sich verschiedene maximale Lasten ergaben.

VORUNTERSUCHUNG 2

Fragestellung

Ist die maximale Lastbewältigung beim auxotonischen Krafttraining niedriger, bei einer zeitlichen Betonung des konzentrischen Bewegungsanteils oder bei Betonung der Exzentrik?

Aufgabe

Insgesamt nahmen an diesem Test 33 (25 männlich und 6 weiblich) Probanden/innen teil. Das Alter war zwischen 18 und 45 Jahre. Ein Bewegungszyklus wurde wie folgt vorgegeben:

Vier Sekunden Dauer bei 15 Wiederholungen, was zu einer Gesamtbelastung von 60 Sekunden pro Serie führte. Die konzentrisch betonte Ausführung war aufgeteilt in drei Sekunden konzentrische und einer Sekunde exzentrische Belastungsphase, die exzentrische Betonung in drei Sekunden Exzentrik und eine Sekunde Konzentrik. Dieser Rhythmus wurde aus folgenden Gründen gewählt:

• Aufgrund der ersten Voruntersuchung ist die Gesamtbelastungsdauer pro Serie noch im Rahmen der freien Bewegungsausführung.

• Um unterschiedliche Trainingsergebnisse, im späteren Verlauf einer Trainingsstudie, der konzentrisch oder exzentrisch betonten Bewegungsvorgabe exakter zuordnen zu können, war eine deutliche zeitliche Differenzierung der einzelnen Bewegungsanteile nötig.

• Die höchsten Laktataktivierungsraten sind zwischen 40-120 Sekunden Belastungszeitraum (JACOBS & TESCH 1983).

• Dieser Rhythmus war koordinativ gut umsetzbar.

• Diese Belastungsintensität ergab sich, weil sie im Rehabilitationstraining für viele Patienten durchführbar ist.

Bei 15 Wiederholungen ist die Belastungsintensität ca. 50%-60% des Einwiederholungs- maximum (Fmax) (WEINECK 1997). Dies ist nach BAECHLE & EARLE (2000) der Belastungsbereich, bei der die gewünschte Hypertrophie des Muskels eine hohe Trainingseffektivität hat. Patienten sollten im Aufbautraining, aufgrund der Entlastungszeiten ihrer Verletzungen und der damit verbundenen Muskelatrophie, schnellstmöglich in diesem Intensitätsbereich trainieren.

(9)

Vorgabe war, während einer Trainingseinheit über 5-6 Serien, mit drei Minuten Pause zwischen den Serien, die maximale Trainingslast (nach Borg 19-20; „sehr sehr schwer“) zu ermitteln. Dies wurde bei beiden Bewegungsrhythmen (3:1; 1:3) an zwei Testtagen ermittelt.

Ergebnisse

Es zeigte sich eine höhere Lastbewältigung bei exzentrisch betontem Training um durchschnittlich 11,2 %, wobei die maximale Differenz bei 19% und die minimale Differenz bei 0% lag. Anders interpretiert ergab sich dasselbe Auslastungsgefühl bei konzentrischer Bewegungsbetonung und niedriger Belastungsintensität. Diese reduzierte Belastungsintensität könnte beim Aufbautraining von Patienten eine Rolle spielen.

Trainingsstudie

Mit der Durchführung einer Trainingsstudie konnte die Trainingseffektivität der oben genannten Vorgaben überprüft werden.

Zusätzlich ergab sich die Möglichkeit, das sich verändernde Stoffwechselverhalten mit Hilfe des Parameters Laktat, durch Entnahme kapillaren Blutes am Ohr zu verfolgen. Durch die Steigerung der Leistungsfähigkeit über den Zeitraum der Studie konnte die absolute Veränderung des Parameters Laktat als auch die relative Veränderung (Wiederholung der Eingangsbelastung) ermittelt werden. Versuchsreihen zur Bestimmung der Laktatkonzentration bei maximaler konzentrischer bzw. exzentrischer Belastung ergaben bei FROBÖSE et al. (1990) keine eindeutigen Differenzen. Andere Studien zeigen dagegen eine wesentlich geringere Laktatproduktion bei exzentrischem Krafttraining (MAYER et al. 1997).

Das subjektive Belastungsempfinden (BUSKIES 1999, BORG & NOBLE 1974 und BORG 1985), als weiterer wichtiger trainingssteuernder Parameter, der in der Grundlagenliteratur noch keine allzu große Beachtung findet, sollte in die Arbeit mit einfließen. Er dient zur Vereinheitlichung der Sprache zwischen Trainer und Patient bezüglich des Anstrengungsempfindens, da beim klassischen Training selten die vorgegebene Intensität in einen maximalen Belastungsumfang (Wiederholungen) umgesetzt wird. So ergibt sich eine „Grauzone“ in der Trainingssteuerung, welche über das subjektive Belastungsempfinden erfasst werden kann.

Die nach KRÄMER et al. (1987) und PETSCHNIG & BARON (1997) korrelierenden Parameter subjektives Belastungsempfinden und Stoffwechselverhalten (Laktat) konnten so, während des gesamten Trainings, verfolgt und bewertet werden.

(10)

Hieraus ergaben sich nun folgende Fragen und Hypothesen:

Führt ein exzentrisch betontes Training zu einem höheren Kraftzuwachs, da größere Lasten bewältigt werden können?

Dies würde die von KOMI & BUSKIRK (1972) durchgeführte Studie bestätigen.

Kann ein konzentrisch betontes Krafttraining bei niedrigeren Lasten den gleichen oder höheren Kraftzuwachs wie ein exzentrisch betontes Training erreichen?

Dies würde die Studie von COMETTI (1988) bestätigen (Siehe Abb.4).

Hypothese 1

Das niedriger dosierte konzentrisch betonte Krafttraining ergibt eine mindestens gleiche Trainingseffektivität, da der niedrigere Spannungsreiz durch eine erhöhte Metabolik ausgeglichen wird (SMITH & RUTHERFORD 1995). Vorteil hierbei wäre eine geringere Belastungsintensität für die verletzten Strukturen beim Training mit Patienten.

Welche Auswirkungen ergeben sich auf weitere gängige Krafttests wie:

o Einfluss auf Kraftfähigkeiten bei unterschiedlichen Bewegungsgeschwindig- keiten?

o isometrische und exzentrische Maximalkraftfähigkeiten?

o Gelenkwinkel bei maximalem Drehmoment?

Hypothese 2

Jede Form der muskulären Fähigkeit muss spezifisch trainiert werden. Beispielsweise kann der Gelenkwinkel des maximalen Drehmoments bei einem Isokinetiktest nur schlecht durch das Training an einer auxotonischen Kraftmaschine beeinflusst werden.

Wie wirkt sich der unterschiedliche Trainingsschwerpunkt der Muskelarbeitsweise auf die jeweils andere Kraftfähigkeit aus?

Hypothese 3

Trainingsspezifisch unterschiedliche Adaptationen ergeben sich nicht, da bei beiden Trainingsformen beide Muskelarbeitsweisen beteiligt sind.

(11)

Gibt es Unterschiede im absoluten Stoffwechselverhalten (Laktat)?

Hypothese 4

Je höher die Belastungsintensität durch die Trainingsadaptation, desto höher das Laktatniveau.

Wie verändert sich das Stoffwechselverhalten und subjektive Belastungsempfinden durch Trainingsadaptationen?

Hypothese 5

Bei Wiederholung der Eingangsbelastung im Trainingsverlauf ergibt sich das gleiche Laktatniveau bei sinkendem subjektivem Belastungsempfinden. Somit ergibt sich im Trainingsverlauf keine Korrelation dieser beiden Parameter.

Aus diesem Ansatz einer Trainingsstudie ergaben sich für die Grundlagen- und Forschungsbesprechung folgende Themenblöcke:

Themenblock A:

Eine Betrachtung der Konzentrik und Exzentrik und deren Eigenschaften bezüglich Maximalkraft, Trainingseffektivität, trainingsspezifische und geschlechtsspezifische Adaptationen, Muskelhypertrophie und Faserzusammensetzung.

Themenblock B:

Grundlagen der Energiebereitstellung unter Berücksichtigung des Parameters Laktat und Betrachtung der muskulären Arbeitsweise. Weitere Faktoren, die in der Laktatproduktion eine Rolle spielen. Welches Adaptationsverhalten der Laktatanhäufung zu erwarten ist.

Themenblock C:

Subjektives Belastungsempfinden: Entstehung dieses Begriffs für die Trainingssteuerung, sowie Erörterung wissenschaftlicher Studien im Krafttraining, welche kombiniert mit Laktatmessungen durchgeführt wurden.

Themenblock D:

Die Rolle der Bewegungsgeschwindigkeit im Krafttraining. Erörterung von Studien, die sich mit der Effektivität der Bewegungsgeschwindigkeitssteuerung im Bereich der submaximalen Belastungsintensität beim Krafttraining beschäftigen.

(12)

2. GRUNDLAGEN / FORSCHUNGSSTAND

(Themenblock A)

Bei allen alltäglichen und sportlichen Betätigungen arbeitet die Muskulatur statisch oder dynamisch. Die dynamischen Muskelkontraktionen sind in isotonische, auxotonische Arbeitsweisen zu differenzieren und diese wiederum in konzentrische und exzentrische Belastungsformen.

statisch dynamisch

Isometrie isotonisch auxotonisch

konzentrisch exzentrisch

Eine weitere, jedoch nicht natürliche Belastung, welche gerade im rehabilitativen Bereich nach Verletzungen des Bewegungsapparates eingesetzt wird, ist die Isokinetik. Sie führt zu einer optimalen muskulären Auslastung in allen Gelenkwinkeln.

Abb. 1: Veränderungen der Kraft am Skeletthebel und der Kraft am Muskel beim isokinetischen bzw. auxotonischen Krafttraining WEINECK (1997)

2.1. KONZENTRIK / EXZENTRIK

Eine konzentrische Kontraktion arbeitet den Widerstand überwindend in die Verkürzung der aktiven Strukturen. Es verändern sich Länge und Spannung des Muskels gleichzeitig (STOBOY 1987). Eine exzentrische Aktivität dehnt die serien- und parallelelastischen Elemente entgegen seiner Arbeitsrichtung.

Die Besonderheiten des exzentrischen Trainings im Vergleich zur konzentrischen Muskelarbeit sind nach FROBÖSE (1992) folgende Merkmale:

• höhere Spannungsentwicklung bei maximaler exzentrischer Belastung.

• Die elektrische Aktivität (Rekrutierung und Frequentierung) ist bei gleichem Drehmoment niedriger, bei maximaler Kontraktion weitaus höher.

(13)

• Bei identischen submaximalen Kontraktionen ist der Energiebedarf der Exzentrik geringer.

• Die exzentrische Belastung bezieht die Bindegewebsstrukturen und die elastischen Elemente der Muskulatur mit ein.

• Nach KNUTTGEN & NADEL (1982) ist der Sauerstoffbedarf bei exzentrischer Arbeit nur 20-30% zur konzentrischen Belastung.

Die exzentrische Aktivität wirkt auf die Kraft oder das Drehmoment der konzentrischen Arbeit verstärkend (FROBÖSE et al. 1990). NOTH (1985) und BOSCO et al. (1982) konnten beim Übergang von exzentrischer zu konzentrischer Kontraktion eine große Reflexaktivität der Muskelspindeln nachweisen, die Auslöser für ein erhöhtes Drehmoment sind. Voraussetzung ist ein rascher Übergang von der einen in die andere Kontraktionsform.

2.1.1. KONZENTRIK / EXZENTRIK UND DEREN MAXIMALKRAFT

Die Maximalkraft einer Muskelgruppe ist vom Muskelquerschnitt, dem Muskelfasertyp, sowie von der Rekrutierung und Frequentierung abhängig.

Für die meist höhere exzentrische Maximalkraft werden folgende Mechanismen genannt:

• Durch die Dehnung der serienelastischen Elemente kommt es zur Auslösung eines Dehnungsreflexes, der eine zusätzliche elektrische Aktivierung nach sich zieht.

• Die passiven Elastizitätskräfte addieren sich zur willkürlichen Kraft hinzu (AURA 1986, BOSCO et al. 1982, BÜHRLE 1985).

• Die Querbrückenverbindungen des Aktin-Myosin-Komplexes können unter Belastung in die Verlängerung höhere Kraftwerte entwickeln. Es ergeben sich somit höhere Kräfte bei geringerer Ermüdung (KOMI & VITASALO 1977).

Diese Kraftdifferenz kann als schlechter Trainingszustand oder als gute Adaptation der passiven Strukturen, die eine hohe Energiespeicherfähigkeit haben, interpretiert werden (GÖHNER 1994).

2.1.2. KONZENTRIK / EXZENTRIK UND DEREN TRAININGSEFFEKTIVITÄT

Bezüglich der konzentrischen bzw. exzentrischen Trainingseffektivität gibt es in den Studien sehr unterschiedliche Ergebnisse.

Ausschließlich bei KOMI (1975) ergab sich nach maximalem exzentrischem Training ein größerer Kraftzuwachs.

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COLLIANDER & TESCH (1990) verglichen ein 12 Wochen, 3mal/Woche durchgeführtes konzentrisches (KON) mit konzentrisch/exzentrischem Quadrizepstraining (KONEX). Es zeigte sich eine signifikante Überlegenheit der KONEX-Gruppe, im Bereich konzentrischem als auch exzentrischem Kraftzuwachs, sowie beim Vertikalsprung (siehe Kap. 5 Diskussion). Nach DUDLEY et al. (1991) ergab sich bei einem 19 Wochen, 2mal/Woche durchgeführten Beintraining an der Beinpresse und am Kniestrecker ebenfalls eine deutliche Überlegenheit im Kraftgewinn der Kniestrecker-KONEX-Gruppe von +29% zu +16% beim Test über 3 Wiederholungen. Dies bestätigt TESCH et al. (1990) nach 12 Wochen Isokinetiktraining bei einer Bewegungsgeschwindigkeit von 60 Grad pro Sekunde (60°/s) und 2mal/Woche Training.

LACERTE et al. (1992) differenzierten noch zusätzlich in langsame (60°/s) und schnelle (180°/s) Trainingsgruppen und berichteten ebenfalls über einen signifikant höheren Kraftzuwachs der KONEX-Trainingsgruppe.

Bei HORTOBAGYI & KATCH (1990) ergeben sich keine signifikanten Differenzen verschiedener Kraftparameter nach zwölf Wochen Hanteltraining und konzentrischen Belastungen an Hydraulikgeräten.

MAYHEW et al. (1995) fanden dagegen nach vier Wochen isoliertem exzentrischem und konzentrischem Kniestreckertraining bei 60°/s bei gleicher Leistungsrate (Fmax 90%) signifikant höhere Anpassungen der konzentrischen Gruppe beim isometrischen Maximalkrafttest. Nach SMITH & RUTHERFORD (1995) ergaben sich nach 20 Wochen Kniestreckertraining ebenfalls signifikant höhere Kraftanpassungen der konzentrischen 43,7% (+/-14,6) zu 22,9 % (+/-9,8) der exzentrischen Trainingsgruppe beim Isometrietest. Dagegen ergab die dynamisch exzentrische Testsituation eine Überlegenheit der exzentrischen Trainingsgruppe (siehe Kap. 5 Diskussion).

2.2. TRAININGSSPEZIFISCHE ADAPTATIONEN

Für eine trainingsspezifische Adaptation spricht die Verbesserung der exzentrischen Maximalkraft nach 8 Wochen exzentrischem Training von 375% und einer nur geringen Erhöhung der konzentrischen Maximalkraft (FRIDEN & SJÖSTROEM 1982). RUTHERFORD et al. (1986) erzielten nach konzentrischem Krafttraining eine Verbesserung des Trainingsgewichts von 170% und eine Erhöhung der isometrischen Maximalkraft von nur 15%.

Nach zwölf Wochen isometrischem, konzentrischem und exzentrischem Krafttraining ergaben sich bei JONES & RUTHERFORD (1987) folgende isometrische Kraftwerte: +35% (+/-19) der isometrischen Trainingsgruppe +15% (+/-8%), der konzentrischen sowie +11% (+/-3,6), der exzentrisch trainierenden Gruppe. HOUSH et al. (1996), AMIRIDIS et al. (1997) und MICHAUT et al. (2004) bestätigen diese trainingsspezifische Anpassung.

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TOMBERLIN et al. (1991) und DUNCAN et al. (1989) schränken diese Aussage dahingehend ein, dass konzentrisches Training sowohl konzentrische als auch exzentrische Kraftfähigkeiten verbessert und exzentrisches Training nur die exzentrische Kraft.

Abb. 2: Trainingsadaptation Konzentrik - Exzentrik DUNCAN et al. (1989)

SEGER et al. (1998) und SEGER & THORSTENSSON (2005) sprechen, am Ende eines 10- wöchigen Isokinetiktrainings, von einer höheren Adaptationsspezifität, bezüglich Bewegungsgeschwindigkeit und Kontraktionsform, der exzentrischen Muskelarbeitsweise.

PETERSEN et al. (1991) fanden nach ausschließlich konzentrischem Training der Kniebeuger und Strecker keine signifikanten Differenzen der konzentrischen und exzentrischen Fähigkeiten.

RYAN et al. (1991) bestätigte diese arbeitsmodusspezifische Anpassung der Exzentrik ebenfalls nicht. Die Wirkung auf die isometrische Maximalkraft zeigte bei JOHNSON et al.

(1972/76), KOMI & BUSKIRK (1972), und PAVONE & MOFFAT (1985) ebenfalls keinen Unterschied.

2.3. GESCHLECHTSSPEZIFISCHE ADAPTATION

Geschlechtsspezifische Anpassungen konnte COLLIANDER & TESCH (1991) nach zwölf Wochen, O’HAGAN et al. (1995) nach zwanzig Wochen Krafttraining, sowie LEMMER et al.

(2000) nicht finden. Die „relativen Drehmomentverhältnisse“ am Kniestrecker sind für die Männer, bezüglich Konzentrik größer und für die Exzentrik identisch (COLLIANDER et al.

1989). Auch CURETON et al. (1988) ermittelten für die relative Kraftentwicklung, strukturelle und neuronale Anpassung, keine Geschlechtsunterschiede an.

2.4. MUSKELHYPERTROPHIE

Die Kraft des Muskels ist von seinem Querschnitt abhängig. Die Querschnittsverbesserung ergibt sich durch Verdickung jeder einzelnen Muskelfaser oder Myofibrillenvermehrung

(16)

(WEINECK 1997). Muskelhyperthrophie ist eines der zentralen Ziele beim Krafttraining. Die Bedeutung im rehabilitativen Krafttraining liegt darin begründet, dass die meisten Patienten/innen eine deutliche Muskelatrophie erleiden und dadurch sogar in ihrer Alltagsfunktion (Bsp.: Treppensteigen) eingeschränkt sein können.

2.4.1. URSACHEN

Über die Ursachen der Hypertrophie gibt es verschiedene Theorien:

Die Reiz-Spannungstheorie nach HETTINGER (1968), die besagt, dass die muskulären Anpassungsprozesse ursächlich dem Spannungsreiz des Muskels zu Grunde liegen.

Die ATP-Mangeltheorie (KUSNEZOW 1972), die durch GOLDSPINK (1981) schon widerlegt wurde. Er zeigte, dass in erschöpfter Muskulatur kein ATP-Mangel vorliegt.

Aufgrund der von MEERSON (1973) erhobenen Befunde am Herzmuskel wurde die Modellvorstellung entwickelt, dass ein überschwelliger Reiz zu einem verstärkten ATP-Abbau führt. Dieser Stimulus wird als Warnsignal der Zelle verstanden. Es kommt so zu einer verstärkten Bildung von DNS und RNS. Somit kann in den Ribosomen vermehrt Eiweiß aufgebaut werden, und es entsteht somit eine größere Muskelquerschnittsfläche (HOLLMANN 1987).

Der Hypertrophiestimulus ist nach SMITH & RUTHERFORD (1995) sowohl von der Spannung als auch von der Metabolik abhängig, da er keine Differenz der Muskelquerschnittsanpassung in Abhängigkeit der Arbeitsweise während einer 20 Wochen dauernden Studie herausfand.

Grundlage hierfür ist die Feststellung, dass die Konzentrik eine stärkere Metabolik aufweist und die Exzentrik eine höhere Spannung entwickelt.

SCHOTT et al. (1995) verglich in einer Trainingsstudie lange (30 Sekunden) und kurze (4 Sekunden) isometrische Anspannungszeiten über 14 Wochen und erhielt nur bei langen Anspannungen Adaptationen, was eher für eine metabolische Ursache spricht.

2.4.2. ADAPTATIONSZEITEN

Die Praxis zeigt, dass es nach Beginn eines Krafttrainings bereits sehr rasch zu einer Kraftzunahme kommt. Ursachen hierfür sind Veränderungen der neuronalen Ansteuerung der Muskulatur, die zu einer Verbesserung der inter- und intramuskulären Koordination führt (WEINECK 1997).

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Abb. 3: Muskuläre Adaptation (SALE 1988)

Erst später erfolgen Veränderungen im Sinne einer Muskelquerschnittsanpassung durch Hypertrophie des Muskels. Welchen zeitlichen Rahmen diese Adaptationen bei verschiedenen Studien benötigten, soll nun kurz erläutert werden.

DUNCAN et al. (1989) und TOMBERLIN et al. (1991) erzielten nach sechs Wochen Krafttraining noch keine strukturellen Veränderungen. PETERSEN et al. (1991) dagegen fand nach sechs Wochen einen signifikanten Muskelquerschnittszuwachs der Quadrizepsmuskulatur, wohingegen die Beugergruppe 12 Wochen Training benötigte. BELL &

JACOBS (1992) verzeichneten bei vier Mal pro Woche Krafttraining über fünf Wochen an Hydraulikgeräten mit 180°/s eine signifikante Muskelquerschnittsanpassung. PLOUTZ et al.

(1994) erzielten nach einem neunwöchigen Krafttraining eine dynamische Kraftverbesserung von +14% und einen Muskelquerschnittsveränderung (MQS) von + 5%. YOUNG et al. (1993) fanden nach fünf Wochen Training eine um 15% erhöhte Maximalkraft mit +6% MQS. Bei LUTHI et al. (1986) ergaben sich mit einem sechswöchigen Training ein Kraftgewinn von 17,6%, der zum größten Teil in den ersten drei Wochen erfolgte, und einen MQS-Zuwachs von 8,4% vorwiegend in der dritten bis sechsten Woche. Nach HÄKKINEN et al. (1981) ist der Hypertrophiezuwachs in der achten bis sechzehnten Trainingswoche am größten. Das Mehrsatztraining ist nach KRAEMER et al. (1987) aufgrund der erhöhten Proteinsyntheserate für einen Hypertrophiereiz zu bevorzugen.

2.4.3. HYPERTHROPHIE: KONZENTRIK / EXZENTRIK

JONES et al. (1987), COLLIANDER & TESCH (1990), SMITH & RUTHERFORD (1995) sowie SEGER et al. (1998) fanden nach einem zwölf - bzw. zwanzig Wochen dauernden Training keine Differenz der Muskelquerschnittsveränderungen in Abhängigkeit zur Muskelarbeitsweise.

(18)

Nach COMETTI (1988) ergibt konzentrisches Training einen deutlich stärkeren Hypertrophiestimulus als die exzentrische Muskelarbeitsweise.

Abb. 4: Muskelquerschnittsveränderung (COMETTI 1988)

Bei KOMI & BUSKIRK (1972) konnte das exzentrische Training bei sechs Kontraktionen, vier Mal pro Woche, über sieben Wochen eine größere Umfangverbesserung erzielen als die Konzentrik. Bei FARTHING (2003) ergibt sich nach acht Wochen Ellenbogenbeugertraining für die schnelle exzentrische Bewegungsgeschwindigkeit (180°/s) der beste Hypertrophiestimulus.

Bei 30°/s unterscheiden sich exzentrische- und konzentrische Trainingsgruppe nicht mehr signifikant.

Nach O’HAGAN et al. (1995) ist für den Hypertrophiestimulus der Arbeitsumfang bedeutender als die Intensität und die Exzentrik wichtiger als die Konzentrik. Bei seiner 20-wöchigen Armbeugertrainingsstudie an Hydraulikgeräten (ARD-Gruppe) bzw. Kurzhanteln (WRD-Gruppe) konnte er leichte Vorteile des KONEX-Trainings sowohl von der Kraft als auch beim m.brachialis bezüglich der Muskelquerschnittsverbesserung erkennen.

Abb. 5: Adaptation Kraft-Muskelquerschnitt (O`HAGAN et al. 1995)

(19)

2.5. MUSKELFASERZUSAMMENSETZUNG KONZENTRIK / EXZENTRIK

Durch mittleres bis intensives Krafttraining kommt es zu einer Veränderung der Faserzusammensetzung FT/ST in Richtung erhöhten FT-Anteil. Die Proteinsyntheserate findet in beiden Hauptfasertypen statt, jedoch verstärkt in den FT-Faseranteilen (HÄKKINEN et al.

1985). Die Rekrutierung und muskuläre Veränderung sieht wie folgt aus:

Abb. 6: Rekrutierung; Faserzusammensetzung (BAECHLE 2000; HÄKKINEN et al. 1985)

Bezüglich der muskelarbeitsspezifischen Adaptation gibt es unterschiedliche Aussagen:

• Nach COLLIANDER & TESCH (1990) ergeben sich keine unterschiedlichen Anpassungen in der Faserzusammensetzung durch Training mit unterschiedlicher Muskelarbeitsweise.

FRIDEN et al. (1983) erhielten nach acht Wochen exzentrischem Krafttraining eine Erhöhung des FT 2C-Anteils.

MAYHEW et al. (1995) zeigte dagegen eine signifikante FT-Fasererhöhung bei konzentrischem im Gegensatz zu exzentrischem Training mit gleicher Trainingsleistung.

HATHER et al. (1991) erzielten bei einem 19 Wochen dauernden Training der KON–

Trainingsgruppe +20% und KONEX-Gruppe +25% MQS-Zuwachs. Die Veränderung der Faserzusammensetzung betrug +27% und +32% FT-Anteil. Der ST-Anteil verbesserte sich nur durch die Belastung mit beiden Muskelarbeitsweisen. Der FT-2A- Faseranteil erhöhte sich zugunsten eines reduzierten FT-2B-Anteils.

VIKNE et al. (2006) erzielte nach 12 Ellenbogenbeugertraining nur in der exzentrischen Trainingsgruppe eine Veränderung der Faserzusammensetzung. Der Anteil des Fasertyps 2 stieg von 64% auf 73%.

(20)

2.6. STOFFWECHSELVERHALTEN

(Themenblock B)

Die Energiebereitstellung in der Muskelzelle ist auf aerobem und anaerobem Wege möglich.

Aufgrund der Belastungssituation im Krafttraining wird die benötigte Energie größtenteils auf anaerobem Wege bereitgestellt. Der anaerobe Anteil im Krafttraining wird im Wesentlichen von den Faktoren Belastungsdauer, Belastungsintensität und Größe der eingesetzten Muskelmasse bestimmt (HOLLMANN & HETTINGER 1990). Die im Muskel gespeicherten energiereichen Phosphate reichen für ca. sechs bis acht Sekunden maximaler Muskelarbeit aus. Bei länger andauernder intensiver Belastung greift der Organismus auf die anaerob laktazide Energiegewinnung zurück. KARLSSON et al. (1981) geht von den höchsten Laktat- konzentrationen zum Zeitpunkt der Muskelerschöpfung aus.

Ein Einblick in die Energiebereitstellung bei HICK (1995), SCHMIDT ET AL.(1997) und STRYER (1996) soll die eben beschriebenen Sachverhalte verdeutlichen.

Die Energiegewinnung des menschlichen Organismus beruht auf dem Prinzip der Gewinnung von Adenosintriphosphat (ATP), welches als Energieträger bei den meisten biochemischen Reaktionen dient. Der Organismus besitzt verschiedene Stoffwechselwege zur Gewinnung von ATP:

Abbau von Kohlenhydraten in der Glykolyse Abbau von Fettsäuren in der β-Oxidation

Die gemeinsame Aufgabe der Glykolyse und der β-Oxidation ist die Bildung von Acetyl- Coenzym A, welches im Citratzyklus und der Atmungskette als Substrat für die ATP-Gewinnung dient. Es wird zwischen aerober und anaerober Energiegewinnung unterschieden. Die aerobe Energiegewinnung braucht als wichtigstes Substrat Sauerstoff (O2), welches mit Wasserstoff in der Atmungskette zu H2O reagiert und enorme Mengen an Energie bereitstellt. Die anaerobe Energiegewinnung ist nicht auf Sauerstoff als Substrat angewiesen. Sie findet in Geweben statt, die nur eine geringe Atmungsaktivität besitzen, keine Atmungskette haben oder unter starker Belastung mehr Wasserstoff produzieren als Sauerstoff zur Verfügung steht. Dieser, in den unterschiedlichen Stoffwechselwegen anfallende Wasserstoff (hauptsächlich in der Glykolyse), wird unter Bildung von Laktat (Milchsäure) ohne Sauerstoff zur Energiegewinnung herangezogen. Der menschliche Organismus kann also, je nach Größe der Belastungen bzw.

des Energiebedarfs, auf diese verschiedenen Stoffwechselwege zur Energiegewinnung zurückgreifen. Steht dem Körper genügend Sauerstoff (aerobe Bedingungen) zur Verfügung, also in Ruhe sowie in Abhängigkeit des Trainingsstands bei Ausdauerbelastungen über mehrere Minuten bis Stunden, greift der Körper zur Energiegewinnung auf den Abbau von Fettsäuren und Kohlenhydraten (Glukose) zurück.

Bei Belastungen, die im Bereich von nur wenigen Sekunden liegen, bezieht der Körper seine Energie aus gespeicherten ATP und Kreatinphosphatreserven. Diese Möglichkeit der

(21)

anaeroben Energiegewinnung ist, durch die geringe Menge an ATP-Reserven, nur auf wenige Sekunden begrenzt. Ebenso ist die Menge an ATP durch Training nicht zu steigern.

Es kann nun aber vorkommen, dass dem Körper Höchstbelastungen abverlangt werden, die über die ATP- und Kreatinphosphatreserven hinausgehen und bei denen die Energiegewinnung mit Sauerstoff zu langsam ist, weil pro Zeiteinheit für die erforderliche Energiemenge nicht genügend Sauerstoff bereitgestellt werden kann. Hier greift der Organismus auf die anaerobe Energiegewinnung zurück, welche unabhängig von Sauerstoff durch den Abbau des in der Glykolyse anfallenden Pyruvats zu Laktat stattfindet. Bei dieser anaerob laktaziden Energiebereitstellung führt die Laktatanhäufung zu einer metabolischen Azidose der Zelle und schließlich des Gesamtorganismus, wodurch die Muskelarbeit eingeschränkt wird.

Abb. 7: Energiegewinnung bei Muskelarbeit (KEUL et al. 1969)

Der arterielle Blutlaktatspiegel ist das Ergebnis von Laktatproduktion, Laktatdiffusion, Laktattransport und Laktatelimination (HECK 1990). Bei der Beurteilung der Laktatmesswerte muss berücksichtigt werden, dass der im Blut gemessene Laktatspiegel nicht immer dem in der Arbeitsmuskulatur entspricht (HOLLMANN & HETTINGER, 1990). Die Autoren weisen darauf hin, dass die Abgabe von Laktat an das Blut linear zur intramuskulären Laktatproduktion bis 4-5 mmol/min steigt. „Die weitere Laktatausscheidungsquote scheint dann bei weiterer Steigerung der Arbeitsintensität trotz linearer Zunahme des O2-Verbrauchs und der Durchblutungsgröße im Muskel relativ abzunehmen. HECK (1990) hingegen geht bei einer sehr intensiven Belastung davon aus, dass die arterielle Laktatkonzentration, aufgrund der hohen Konzentration und der zeitlich bedingten geringen Eliminationsrate, in engem Zusammenhang mit der Gesamtmenge des gebildeten Laktats steht. Zusätzlich sollte berücksichtigt werden, dass die höchste Laktatkonzentration in Abhängigkeit von der Trainingsintensität erst nach Belastungsende auftreten kann.

(22)

2.6.1. STOFFWECHSEL KONZENTRIK / EXZENTRIK

Verschiedene direkte (Laktat) als auch indirekte Parameter ermöglichen einen Vergleich des Stoffwechselverhaltens exzentrischer zu konzentrischer Muskelarbeitsweise.

Exzentrische Arbeit ergibt:

• nach DEAN (1988) einen niedrigeren Sauerstoffverbrauch;

• einen reduzierten ATP-Verbrauch (GRAY & CHANDLER 1989);

• eine mechanische Effizienz von 85,2% zu 19,4% konzentrischer zu exzentrischer Arbeit (KOMI et al. 1987);

• einen nur um 14% höheren Energiebedarf eines effektiveren KONEX-Trainings (DUDLEY et al. 1991).

2.6.1.1. LAKTAT

Laktat als direkter Parameter und Endprodukt der Glykolyse (Energiegewinnung ohne Sauerstoff) hatte in der Trainingssteuerung und Leistungsdiagnostik beim Krafttraining bislang noch keine allzu große Bedeutung. Der Anwendungsbereich war bisher vorwiegend das Ausdauertraining.

Schon in Ruhe bilden Muskeln, Erythrozyten und das Gehirn Laktat. Die Konzentration schwankt zwischen 0,5 bis 1,5 mmol/l (NEUMANN 1996). Der zeitliche Beginn der Glykolyse nach SALTIN et al. (1971) und JACOBS & TESCH (1983) erfolgt sofort mit Arbeitsbeginn. Die höchste Aktivierung erfolgt nach 40–120 Sekunden. Maximale Laktatraten zwischen 24–27 mmol/l im Blut wurden schon gemessen.

Substratgehalt, maximale Flussrate und mögliche Arbeitsdauer der verschiedenen energie- liefernden Systeme zeigt die Tabelle.

Tab. 1: Energiesysteme und ihre mögliche Arbeitsdauer (nach KEUL et al. 1984)

STOFFWECHSEL Gehalt: µmol/g maximale Flussrate:

µmol/g x sec

Maximale Arbeitsdauer ATP, PCr ADP, Cr 20 -25 1,6 - 3,0 < 10 Sekunden

Glykogen Laktat 300 1 ≤ 1 Minute

Glykogen CO2, H2O 3600 0,5 ≤ 1 Stunde

Fettsäuren CO2, H2O 1200 0,24 > 1 Stunde

Welche Faktoren bei der Produktion von Laktat eine Rolle spielen, soll nun erläutert werden:

(23)

2.6.1.1.1. DAUER – UMFANG – INTENSITÄT - DICHTE

Die Höhe der Laktatkonzentration ist nach DUDLEY (1988), ROZENEK et al. (1993), WILHELM (2001) von Dauer, Dichte, Umfang und Intensität abhängig.

Abb. 8: Laktat – Trainingsumfang / Trainingsintensität (ROZENEK et al. 1993)

Vergleich Laktatkonzentration 3min - 1min Serienpausen

0 2 4 6 8 10 12

Aufwärmen

Serie 1

Serie 3

Serie 5

Erholung

Laktat [mmol/l]

3min Pause 1min Pause

Abb. 9: Laktat – Trainingsdichte (WILHELM 2001)

KEUL (1978) und ABERNETHY & WEHR (1997) verglichen Umfang und Intensität und erhielten höhere Laktatwerte durch Umfangerhöhung und Intensitätsreduktion. GOTSCHALK et al. (1997) und BUSKIES (1999) bestätigen diese Ergebnisse.

(24)

2.6.1.1.2. FASERZUSAMMENSETZUNG

Nach TESCH (1978/1984) ist für die Laktatbildung der Faserindex FT/ST verantwortlich. Je größer der FT-Anteil, desto höher das mögliche Laktatniveau. Je höher der Anteil der Maximalkraft, desto höher die Rekrutierung der FT-2B Faseranteile, welche einen höheren Glykogenverbrauch und somit ein höheres Laktatniveau bewirken (ROBERGS et al. 1991).

DUDLEY (1988) spricht von individuellen metabolischen Profilen, die eine Faserspezifität aber auch Trainingsspezifität aufzeigen.

2.6.1.1.3. TRAININGSZUSTAND

McMILLAN et al. (1993) erzielten bei Untrainierten, bei gleichen relativen Intensitäten, signifikant höhere Laktatwerte. STONE et al. (1987) verglichen ebenfalls Trainierte und Untrainierte und erhielten signifikant höhere Laktatwerte bei der Gruppe der Trainierten in der Auslastung und niedrigere Werte bei gleicher Lastbewältigung.

- - - - trainiert; --- untrainiert

Abb. 10: Laktat-Trainiert Untrainiert RPE-Trainiert / Untrainiert (STONE et al. 1987)

Durch Ausdauertraining erhöht sich die maximale und relative Sauerstoffkapazität. Bei gleicher relativer Arbeit ergeben sich niedrigere Laktatwerte (HURLEY et al. 1984). Bei MARCINIK et al.

(1991) erhöhte sich die Laktatschwelle beim Ergometertest durch zwölf Wochen Zirkeltraining um 12% bei submaximalen Intensitäten. Es ergab sich somit eine Laktatreduktion bei Belastungsstufen zwischen 55-75% VO2-max., ohne die maximale Sauerstoffkapazität zu verbessern. Ein konzentrisches Training mit 80% der Maximalkraft führt nicht nur zu einer Kraftzunahme, sondern auch zu einer Verbesserung der anaeroben Kapazität (HICKSON 1980). REYNOLDS et al. (1997) erzielten nach zehn Wochen Krafttraining bei der Wiederholung des Eingangstests ein reduziertes Laktatniveau.

(25)

2.6.1.1.4. EMG

Bei Untersuchungen des EMG-Verhaltens zur Stoffwechselsituation fand MIYASHITA et al.

(1981) einen deutlichen Anstieg der Rekrutierung ab der aerob-anaeroben Schwelle, die wiederum mit einer erhöhten Rekrutierung der FT-Muskelfasern in Verbindung gebracht wird.

Parallel zu einer peripheren Ermüdung bei hohen sportlichen Anforderungen stellt sich eine zentrale Ermüdung ein, die sich durch eine EMG-Reduktion bei maximal willkürlicher Anstrengung zeigt (BENTLEY et al. 2000, GABRIEL et al.2001). Im Bereich der submaximalen Belastung ergibt sich bei Ermüdung eine Kompensation durch die Reduktion der Rekrutierungsschwelle (DE RUITER et al. 2005).

2.6.1.1.5. KONZENTRIK / EXZENTRIK

Versuchsreihen zur Bestimmung der Laktatkonzentration bei maximaler konzentrischer oder exzentrischer Belastung von FROBÖSE et al. (1990) waren nahezu identisch, so dass die Energiebereitstellung keine Differenz zeigte. Andere Studien zeigen, trotz höherer Kraftentfaltung, eine wesentlich geringere altersunabhängige Laktatproduktion bei exzentrischer Belastung (MAYER et al. 1997, HORSTMANN et al. 2001). Vermutlich weist exzentrische Arbeit keine Korrelation zum Energieverbrauch im Vergleich zur Konzentrik auf, da sich ein Teil der Arbeit aus nichtkontraktilen Strukturen ergibt. Bei GENTIL et al. (2006) ergibt sich trotz längerer Spannungsdauer einer langsamen konzentrischen/exzentrischen Belastung und gleicher Intensität eine niedrigere Laktatbelastung zur isometrischen Kontraktionsform.

2.6.1.1.6. BEWEGUNGSGESCHWINDIGKEIT

Eine weitere Abhängigkeit des Laktatanstiegs während der Belastung ist in der Bewegungsgeschwindigkeit bzw. Reizhäufigkeit zu sehen. FROBÖSE et al. (1989) konnte mit zunehmender Geschwindigkeit ein schnelleres Ansteigen der Laktatproduktion bei gleicher Arbeitsrate feststellen.

2.6.2. STOFFWECHSEL: ERMÜDUNG / REGENERATION / ADAPTATION

Die Ermüdung während der Arbeit korreliert nach BARON et al. (1994) mit dem Laktatanstieg, was zu einer Beeinträchtigung der Kontraktionsfähigkeit führt. Eine erhöhte Laktatkonzentration ergibt eine Absenkung des pH-Wertes. Dieser wiederum reduziert den Kalziumtransport im Muskel, welches im sarkoplasmatischen Reticulum gebunden ist (SAHLIN et al. 1986).

(26)

BIGLAND et al. (1986) sprechen diesbezüglich von peripherer Ermüdung. Die zentrale Ermüdung führt zu einer Reduzierung der Rekrutierung und Frequentierung (GREEN 1987).

Regenerationszeiten sind stark abhängig von der Laktatanhäufung während einer Trainingseinheit (LINNAMO et al. 1998) und vieler weiterer Parameter wie z.B. Serumharnstoff- konzentration, Serumelektrolytkonzentration und Muskelenzymaktivität (KEUL et al.1984).

Nach NEUMANN (1996) erfolgt der Nachweis trainingsspezifischer Adaptationen in der Verbesserung des Wirkungsgrades der Muskelleistung durch Reduktion der Sauerstoffaufnahme und Laktatkonzentration bei konstanter Leistung. Im Bereich der verbesserten Ausdauerleistungsfähigkeit ergibt sich eine Rechtsverschiebung der Laktat–

Leistungskurve bei submaximalem Belastungsniveau.

Weitere Stoffwechselveränderungen nach Krafttraining sind eine erhöhte Proteinsynthese, eine geringere Mitochondriendichte, keine Kapillarneubildung, und somit eine Reduktion der Kapillardichte sowie eine Reduktion der aeroben Enzymaktivität (TESCH et al. 1987). Dafür erhöht sich nach STONE et al. (1987) die Aktivität der glykolytischen Enzyme, welche durch Training zu größeren Glykogenspeichern führt und bei höheren Belastungsintensitäten zu gestiegenen Laktatwerten. Ein zwölf Wochen durchgeführtes konzentrisches oder konzentrisch/exzentrisches Training führte bei TESCH et al. (1990) zu keiner unterschiedlichen Anpassung der Enzyme. FOLLAND et al. (2002) zeigte in seiner Studie, dass weder starke Ermüdung noch eine erhöhte metabolische Belastung, während eines neunwöchigen Kniestreckertrainings, eine verbesserte isometrische Kraftanpassung ergab.

2.6.3. LAKTAT–SUBJEKTIVES BELASTUNGSEMPFINDEN

(Themenblock C)

Die Wahrnehmung der subjektiv empfundenen Anstrengung wird durch zahlreiche Faktoren bedingt. BORG (1982) weist darauf hin, dass die Wahrnehmung der subjektiven Belastung durch viele periphere Signale aus der arbeitenden Muskulatur und den an der Bewegung beteiligten Gelenken, sowie durch zentrale Einflussgrößen, wie z.B. die Beanspruchung des Herz-Kreislauf-Systems, beeinflusst wird. Nach WANNER (1985) spielen bei allen Langzeitbelastungen die zentralen Faktoren wie Herzfrequenz, Sauerstoffaufnahme und Atmung, bei Kurzzeitbelastungen lokale Faktoren die entscheidende Rolle. Unter lokalen Faktoren versteht er den Laktatgehalt und Säuregrad im Blut, sowie die Empfindlichkeit der Muskelspindeln und andere nicht näher beschriebene Muskelempfindungen. Eine weitere Rolle könnte auch die körpereigene Opiatproduktion spielen (MORGAN 1985). Auch das Alter, der Trainingszustand (WANNER 1985) und die Größe der beanspruchten Muskulatur können einen Einfluss auf die Belastungseinschätzung haben (BENECKE et al. 1994). Man könnte also sagen, dass als Auslöser der subjektiven Wahrnehmung der Belastung verschiedenste Einzelwahrnehmungen verantwortlich sind. Was bisher recht wenig Betrachtung gefunden hat,

(27)

sind soziale wie auch psychische Faktoren (z.B. Ängstlichkeit, Schmerztoleranz, Vorerfahrung), die mit großer Wahrscheinlichkeit Einfluss auf die Einschätzung der subjektiven Beanspruchung haben.

Seit Anfang der 80er Jahre gibt es Studien, die das subjektive Belastungsempfinden im freizeit- und gesundheitsorientierten Sport als Alternative zu den herkömmlichen trainingssteuernden Methoden sehen (BORG & NOBLE 1974; BORG 1982, WANNER 1985; BUSKIES et al. 1992, 1993). Diese Studien beschäftigten sich bis Mitte der 90er Jahre meist mit der Ausdauer als Lauf- oder Ergometerbelastungen. Erste Arbeiten, die dem subjektiven Belastungsempfinden im Krafttraining Aufmerksamkeit schenken, findet man bei KRAEMER et al. (1987) (Abb.11) und STONE et al. (1987) (Abb.10). Erste Untersuchungen, die sich mit der Trainingssteuerung mit Hilfe des subjektiven Belastungsempfindens im Krafttraining auseinander setzen, sind die Arbeiten von BUSKIES et al. (1996, 1999).

Im Bereich des Ausdauertrainings sind korrelierende Zusammenhänge zwischen Stoffwechselverhalten und subjektivem Belastungsempfinden schon länger bekannt.

PETSCHNIG & BARON (1997) und KRAEMER et al. (1987) fanden bei Tests im Bereich des Krafttrainings ebenfalls signifikante Korrelationen.

Abb. 11: Laktat–RPE (KRAEMER et al. 1987); PL: powerlifter; BB: bodybuilder)

Eine Untersuchung von REYNOLDS et al. (1997) ergab bei der Wiederholung der ersten Trainingseinheit nach zehn Wochen Training eine signifikante Reduktion des Belastungsempfindens. Mögliche Ursachen hierfür könnten eine geringere Laktatproduktion (FAVIER et al. 1986) oder höhere Laktatresorbtion der Leber und Niere sein (DONAVAN &

BROOKS 1983).

BUSKIES (1999) untersuchte die Trainingseffektivität des „sanften Krafttrainings“, bei der eine Trainingssteuerung über das subjektive Belastungsempfinden vorgenommen wurde. Unter Verwendung der Wanner-Skala (WANNER 1985) ergaben sich zwischen den Trainingsgruppen (mittel, schwer, Auslastung) signifikante Differenzen der Kraftfähigkeiten nur in Einzelfällen. Die Stoffwechselbelastung der Gruppe Auslastung lag jedoch signifikant über den beiden anderen.

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Die oben erwähnte Studie von FOLLAND et al. (2002) zeigte ähnliche Ergebnisse. KEMMLER et al. (2005) verglich, durch eine Trainingsstudie mit älteren Frauen über 12 Wochen, die Effektivität herkömmlicher Trainingssteuerung und der mit Hilfe des subjektiven Belastungsempfindens. Er sieht eine tendenzielle Überlegenheit der, mit höherem Aufwand verbundenen, Intensitätssteuerung über Berechnung der klassischen Lastvorgabe.

Die BORG-SKALA:

Die bekannteste Skala zur Erfassung des subjektiven Anstrengungsempfindens wurde vom schwedischen Psychologieprofessor G.BORG entwickelt.

In der zuerst veröffentlichten Version besitzt die RPE-Skala (= rating of perceived exertion) 15 Stufen. Die Stufen reichen von 6 bis 20 und jede ungerade Zahl ist mit einem bestimmten Ankerbegriff versehen. Die BORG-Skala wurde so gestaltet, dass die Herzfrequenz während einer leichten bis schweren Belastung auf dem Fahrradergometer für gesunde Personen im mittleren Alter ungefähr dem zehnfachen des RPE-Wertes entspricht (BORG 1985). Dies bedeutet, dass der Startwert 6 und der Endwert 20 in Anlehnung an die Herzfrequenzen von 60 bzw. 200 Schlägen pro Minute gewählt wurden. Dem Skalenwert 15 (hard) könnte somit die Herzfrequenz von 150 Schlägen pro Minute zugeordnet werden. Die äquidistanten Intervalle der Skala korrespondieren mit dem linearen Anstieg der Herzfrequenz bei Fahrradergometer- belastungen.

Tab. 2: 15-stufige Skalen nach BORG (1974 und 1985)

RPE-Skala nach BORG (1974) RPE-Skala nach BORG (1985)

6 6 No exertion at all

7 Very, very light 7

8 8 Extremely light

9 Very light 9 Very light

10 10

11 Fairly light 11 Light

12 12

13 Somewhat hard 13 Somewhat hard

14 14

15 Hard 15 Hard (heavy)

16 16

17 Very hard 17 Very hard

18 18

19 Very, very hard 19 Extremely hard

20 20 Maximal exertion

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2.7. DIE BEWEGUNGSGESCHWINDIGKEIT BEIM KRAFTTRAINING

(Themenblock D)

Schwerpunkte in sportwissenschaftlichen Untersuchungen zur Bewegungsgeschwindigkeit hatten oder haben meist die Aufgabe, den Einfluss verschiedener Krafttrainingsmethoden auf die Schnelligkeit, Explosiv- und Startkraft zu untersuchen. Fragen zu Innervationsmustern, Rekrutierungsschwellen, Muskelfaserbeanspruchungen, Kraft/Zeitverhältnisse etc. konnten so beantwortet werden. SAKOMOTO & SINCLAIR (2006) weisen auf die Wichtigkeit der Geschwindigkeitssteuerung hin, da sich die mögliche Wiederholungszahl bei gegebener relativer Fmax stark verändern kann. Je schneller die Bewegung durchgeführt wird um so höher ist die mögliche Wiederholungszahl. Da in Abhängigkeit der Belastungsintensität und der Wiederholungszahl unterschiedliche muskuläre Adaptationen erreicht werden (CAMPOS et al.

2002), ist eine Geschwindigkeitssteuerung notwendig.

2.7.1. KRAFT- / GESCHWINDIGKEITSVERLAUF

Die Meinungen bezüglich der Zusammenhänge von Muskelarbeitsweisen und Bewegungsgeschwindigkeiten sowie deren Adaptationen sind sehr unterschiedlich. Der Kraft- /Geschwindigkeitsverlauf zeigt bei konzentrischen Muskelaktivitäten eine Kraftreduktion mit zunehmender Bewegungsgeschwindigkeit (HAGEMAN et al. 1988, MAYER et al. 1994), welche unter exzentrischer Belastung nicht grundsätzlich nachgewiesen werden konnte. Studien von FROBÖSE et al. (1990) bei isokinetischem Training erbrachten dagegen fallende Kraftwerte auch bei exzentrischer Belastung und steigender Bewegungsgeschwindigkeit. Seine Erklärung hierfür ist die besondere Arbeitsweise, bei der es zu keiner Beschleunigung kommt und damit keine ansteigende Dehnungsbelastung und Erregung der Muskelspindeln erfolgt. Eine weitere Möglichkeit wäre das Überschreiten einer bestimmten individuellen Geschwindigkeitsgrenze und der dann auftretenden Kraftreduktion, die dem Aufbrechen der Aktin-Myosin-Brücken zugeschrieben wird.

2.7.2. BEWEGUNGSGESCHWINDIGKEIT - EXZENTRIK

HORTOBAGYI & KATCH (1990) untersuchte den Einfluss des Trainingszustandes auf die exzentrische Kraftentwicklung bei unterschiedlichen Bewegungsgeschwindigkeiten und stellte bei Trainierten einen steileren Kraftanstieg bei zunehmender Geschwindigkeit fest.

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2.7.3. BEWEGUNGSGESCHWINDIGKEIT – ADAPTATION

KANEHISA & MIYASHITA (1983), PETERSEN et al. (1989) und EWING et al. (1990) zeigten ein geschwindigkeitsspezifisches Adaptationsverhalten der Kraft nach konzentrischem isokinetischem Training. FARTHING & CHILIBECK (2003) trainierten acht Wochen exzentrisch, mit einer langsamen (30°/s) und schnellen Bewegungsgeschwindigkeit (180°/s), die Ellenbogenbeuger. Arbeitsmodus- und Geschwindigkeitspezifität ergab sich beim schnellen Bewegungstempo stärker als bei der langsamen Trainingsvorgabe. Der konzentrische Kraftzuwachs ergab keine Differenz der beiden Gruppen.

Von einer geschwindigkeitsunspezifischen Anpassung spricht dagegen BELL & JACOBS (1992) nach fünfwöchigem Isokinetiktraining bei 180°/s und einer signifikanten Drehmomentanpassung zwischen 90-240°/s. Bei LACERTE et al. (1992), HOUSH et al. (1993) und DOHERTY & CAMPAGNA (1993) ergaben sich, unabhängig zur Trainingsgeschwindigkeit, Verbesserungen des maximalen Drehmoments. BEHM & SALE (1993) und TOJI et al. (1995) sehen den maximal willkürlichen Einsatz als wichtigstes Kriterium zur Verbesserung der Kontraktionsgeschwindigkeit, die über isometrisches als auch submaximales dynamisches Training verbessert werden kann.

RYAN et al. (1991) untersuchte das geschwindigkeitsspezifische Adaptationsverhalten nach exzentrischem Kniebeugertraining. Bei exzentrischer Belastung verbesserten sich alle, bei konzentrischen Tests jedoch nur die oberen Geschwindigkeitsbereiche signifikant.

Ohne die Berücksichtung der Muskelarbeitsweise ergeben sich bei FIELDING et al. (2002) und BOTTARO et al. (2006) effektivere Trainingsergebnisse durch möglichst schnelle Bewegungs- ausführungen („Powertraining“).

2.7.4. GESCHWINDIGKEIT – HYPERTROPHIE

Nach HISAEDA & NAKAMURA (1996) ergaben schnelle Trainingsgeschwindigkeiten bessere Hypertrophieanpassungen. THOMEE & RENSTRÖM (1987) konnte dies nur auf den FT- Faserbereich nachweisen. COYLE et al. (1981) fand nach sechswöchigem Isokinetiktraining nur bei der „schnellen Trainingsgruppe“ (300°/s) eine strukturelle Anpassung der FT-Fasern von +11%. Eine gemischte und langsame Gruppe verbesserte ihre Kraft nur durch neuronale Adaptation. Nach FROBÖSE (1996) ergeben höhere Spannungsreize, durch das Training mit langsamen Geschwindigkeiten, einen effektiveren Hypertrophiereiz.

(31)

2.7.5. GESCHWINDIGKEIT - INTRAMUSKULÄRE KOORDINATION

Eine Beurteilung neuromuskulärer Parameter wie z.B. intramuskuläre Koordination und deren Veränderung auf Training kann über Kraft-Zeit- und Kraft-Weg-Verhältnisse beurteilt werden. Bei FROBÖSE (1996) ergab sich nach der Durchführung eines dreiwöchigen maximalen isokinetischen Trainings der Knieextensoren mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten (60°/s, 150°/s, 240°/s), dass der Gelenkwinkel des maximalen Drehmoments weiter an den Bewegungsanfang verschoben werden konnte (Siehe Kap. 5 Diskussion). Grundsätzlich wird beobachtet, dass mit zunehmender Winkelgeschwindigkeit das maximale Drehmoment der Knieextensoren später im Bewegungsablauf auftritt (WATKINS & HARRIS 1983).

Dieses Phänomen kann mit folgenden biologischen und biomechanischen Gesetzmäßigkeiten begründet werden:

• Es existiert eine mögliche Verzögerung in der Erregung der kontraktilen Elemente eines Muskels.

• Es besteht eine schützende Dämpfung der serienelastischen Elemente zum Anfang einer Bewegung.

• Es erfordert eine gewisse Zeitspanne zur Überwindung der Trägheit.

• Beim isokinetischen Training muss die vorgegebene Geschwindigkeit erst erreicht werden. Dies benötigt bei schnelleren Winkelgeschwindigkeiten mehr Zeit und Bewegungsraum.

2.7.6. BEWEGUNGSGESCHWINDIGKEIT – „ÄHNLICHE STUDIEN“

MORRISSEY et al. (1998) untersuchte, mit 24 im Krafttraining unerfahrenen Frauen, die Wirkung eines siebenwöchigen Kniebeugetrainings (Squats) mit zwei Bewegungstempos bezüglich konzentrischer und exzentrischer Arbeitsphase (1Sekunde–1s; 2s-2s). Die Probandinnen trainierten drei Mal die Woche über sechs Serien. Die Belastungsintensität der Serie 1 war 50%Fmax der letzten Trainingseinheit, der Serie zwei und drei 75% Fmax, sowie die Serien vier bis sechs maximale Belastung (100%) über jeweils acht Wiederholungen.

Unterschiedliche Ergebnisse ergaben sich beim dynamischen Isokinetiktest:

• Es verbesserte sich die „schnelle“ Gruppe (SG) signifikant in allen 25-125°/s Geschwindigkeitsbereichen und die langsame Trainingsgruppe (LG) nur in den langsamen Bereichen. Es ergab sich somit eine geschwindigkeitsspezifische Adaptation.

• Weitere geschwindigkeitsspezifische Adaptationen ergaben sich bei funktionellen Tests wie Vertikal- oder Weitsprünge bei denen die „schnelle Bewegungsgruppe“ überlegen war.

EMG-Messungen hierbei zeigten jedoch keine Veränderung, so dass diese Veränderungen

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nicht auf neuromuskulärer Ebene sich ergeben, sondern über eine verbesserte Kontraktionsgeschwindigkeit mit erhöhter ATP-Aktivität und Kalziumsensivität.

• Kein Unterschied konnte bei den Squats im Einwiederholungsmaxima (1RM) festgestellt werden (siehe Kap. 5 Diskussion).

YOUNG & BILBY (1993) verglich die Trainingseffektivität bei siebeneinhalb Wochen Squattraining mit schneller (SG) bzw. langsamer (LG) Bewegungsgeschwindigkeit. Die LG bewegte die Gewichte langsam und gleichmäßig, die SG in der exzentrischen Bewegungs- phase langsam und in der konzentrischen Phase so schnell als möglich.

• Die neuromuskulären Parameter Startkraft und Vertikalsprünge ergaben keinen signifikanten Gruppenunterschied.

• Im Kraftbereich zeichnete sich ebenfalls keine signifikante Gruppendifferenz ab.

• Der Muskelquerschnitt verbesserte sich bei beiden Gruppen gleichmäßig. Die Hypertrophie scheint demnach unabhängig von der Bewegungsgeschwindigkeit zu sein (Siehe Kap. 5 Diskussion).

MOFFROID et al. (1990) untersuchte bei einem sechswöchigen Isokinetiktraining die Wirkung langsamer (12 Wiederholungen in zwei Minuten) und schneller Bewegungen (36 Wiederholungen in zwei Minuten) bezüglich der Arbeitsrate (Ausdauerindex) und den maximalen Drehmoment (Fmax) bei verschiedenen Bewegungsgeschwindigkeiten.

• Die Arbeitsrate der SG verbesserte sich signifikant im Vergleich zu LG.

• Der Fmax der LG ergab signifikante Zuwächse im Trainingsbereich, die SG adaptierte signifikant über den ganzen Geschwindigkeitsbereich.

Hieraus ergibt sich, dass langsame Bewegungsgeschwindigkeiten den Kraftzuwachs stärker, aber nur im Bereich der Trainingsgeschwindigkeit fördern, und die schnellen Bewegungs- geschwindigkeiten breitere Adaptationen und erhöhte Arbeitsraten bewirken.

PALMIERI (1987) variierte bei seinem Beintrainingsprogramm (Squats, Knieextension, Knieflexion, Hüftextension) über zehn Wochen die konzentrische Bewegungsgeschwindigkeit, Intensitäten und Belastungsumfänge.

• Alle Gruppen machten signifikante Verbesserungen beim 1RM Squat Test und Vertikalsprung in der ersten, aber keine signifikanten Zuwächse in der zweiten Trainingshälfte. Die konzentrische Bewegungsgeschwindigkeit scheint somit unwichtig für das Trainingsergebnis zu sein (Siehe Kap. 5 Diskussion).

(33)

HÄKKINEN et al. (1981) verglich die Wirkung unterschiedlich kombinierter konzentrischer und exzentrischer Muskelarbeit bei einem zwölf Wochen dauernden Training. Es wurden drei Trainingsgruppen gebildet (A: Konzentrik 100% Zeitanteil der Bewegung; B: Konzentrik- Exzentrik 50%-50%; C: Konzentrik-Exzentrik 25%-75%).

• Der Maximalkraftzuwachs (Isometrietest) war bei den kombiniert trainierenden Gruppen B und C größer als bei der Gruppe A.

• Die Kraft-Zeit-Verläufe verschlechterten sich im niedrigen und verbesserten sich im oberen Spannungsbereich. Die Sprungfähigkeit (Vertikalsprung) verschlechterte sich bei allen Gruppen, jedoch nicht signifikant und bei A am geringsten.

Es ergab sich folgendes Resümee:

• Exzentrische Kraftfähigkeiten verbessern sich am effektivsten durch exzentrisches Krafttraining.

• Hypertrophietraining ist durch eine Kombination der Muskelarbeitsweisen ökonomischer (siehe Kap. 5 Diskussion).

La CHANCE & HORTOBAGY (1994) untersuchte die Auswirkung unterschiedlicher Zeitvorgaben der konzentrischen und exzentrischen Belastungsphasen (Frei, 2:2sec, 2:4sec) beim Liegestütz und Klimmzug. Das „freie Bewegungsverhalten“ ergab eine höhere Wiederholungszahl und somit eine verbesserte Arbeits- und Leistungsrate. Hieraus ergibt sich die Frage, ob überhaupt eine zeitliche Bewegungsvorgabe nötig ist (Siehe Kap. 5 Diskussion).

(34)

2.8.ZUSAMMENFASSUNG LITERATURÜBERSICHT

Aufgrund der unterschiedlichen Aussagen der Literatur zu den verschiedenen Themenblöcken und dem damit verbundenen Ansatz der nachfolgenden Trainingsstudie erfolgt ein kurzer Überblick.

2.8.1. TRAININGSSPEZIFISCHE ADAPTATION

Ergeben sich beim Krafttraining trainingsspezifische Adaptationen?

ZUTREFFEND NICHT ZUTREFFEND MIT EINSCHRÄNKUNGEN

ZUTREFFEND

FRIDEN 1982 RUTHHERFORD 1986

JONES 1987 HOUSH 1996 AMIRIDIS 1997 MICHAULT 2004

PETERSEN 1991 RYAN 1991 JOHNSON1972/76

KOMI 1972 PAVONE 1985

TOMBERLIN 1991 DUNCAN 1989

SEGER 2005

Diese uneinheitlichen Ergebnisse verschiedener Studien kann durch eine Trainingsstudie mit verschiedenen Krafttests überprüft werden.

2.8.2. KONZENTRIK – EXZENTRIK UND DEREN TRAININGSEFFEKTIVITÄT

Welche Muskelarbeitsweise hat die größere Trainingseffizienz?

KONZENTRK EXZENTRIK KON-EXZ KEINE DIFFERENZ

MAYEW 1995 KOMI 1975 COLLIANDER 1990

DUDLEY 1991 TESCH 1990 HÄKKINEN 1981

HORTOBAGYI 1990

Die Trainingsstudie an auxotonischen Kraftmaschinen ist eine konzentrisch-exzentrische Belastung. Aufgrund der zeitlichen Belastungsunterschiede dieser Arbeitsweisen in zwei Trainingsgruppen ergeben sich vielleicht über verschiedene Testverfahren neue Aussagen über deren Trainingseffektivität.

Referenzen

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