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Der Fokus des Buches richtet sich eindeutig auf die Beschreibung

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Academic year: 2022

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119 kann der aufmerksame Leser die vorgeführten

Aktivitäten für sich als Praxishilfen ausdeuten.

Der Fokus des Buches richtet sich eindeutig auf die Beschreibung. Analytische Anteile, mit Hilfe derer das Verständnis der Prozessverläufe vertieft werden könnte, sowie der Transfer von dem konkreten Fall zu theoretischem, abstrak- tem Wissen hingegen finden sich nicht. Ge- nau so wenig wird eine Rückbindung der Er- gebnisse an die der Untersuchung zugrunde gelegten Begriffe vorgenommen. Dadurch lie- fert das Buch zwar genaue Projektbeschrei- bungen, weniger aber neue theoretisch ein- gebundene Erkenntnisse in Bezug auf Verän- derungsprozesse im Non-Profit-Bereich.

Gleichzeitig können die dichten Beschreibun- gen auch als eine Stärke des Buches gelesen werden. Sie bieten sich nämlich als Material für Sekundäranalysen an. D. h., die dargestell- ten empirischen Befunde können genutzt wer- den, um theoretisch ausgerichtete Arbeiten mit Empirie anzureichern oder um allgemeine Schlussfolgerungen für die Praxis in Form von Praxisanleitungen zu ziehen.

Stefanie Hartz

Norbert Groeben/Bettina Hurrelmann (Hrsg.) Medienkompetenz. Voraussetzungen, Dimen- sionen, Funktionen.

(Juventa Verlag) Weinheim, München 2002, 320 Seiten, 25.00 Euro

Der vorliegende Band zum Thema Medien- kompetenz widmet sich in theoretischer Sicht zunächst der Formulierung von Anforderun- gen an eine Konzeptualisierung des Begriffes (Teil I), leitet die geschichtliche Entwicklung von der Lese- zur Medienkompetenz her (Teil II), geht danach auf Konzept, Geschichte und Struktur (Teil III) ein, um dann empirische Va- lidisierungsperspektiven (Teil IV) zu entwi- ckeln, die abschließend in einer Synopse (Teil V) zur geschichtlichen Entwicklung, dimensi- onalen Struktur und gesellschaftlicher Einbet- tung von Medienkompetenz münden.

Auffällig ist insgesamt die starke Konzentrati- on auf das Medium Buch und die selten mit Medienkompetenz betont in Verbindung ge- brachte Lesekompetenz: Verschiedene Beiträ- ge gehen intensiver auf diesen Aspekt ein, da sie ihren Ausgangspunkt im Rahmen eines Forschungsprojektes zur Lesekompetenz ha- ben.

Die sich stark um grundsätzliche theoretische Verortung bemühende Veröffentlichung ver- dankt ihr Entstehen einer interdisziplinären Kooperation innerhalb des DFG-Schwerpunkt- programmes „Lesesozialisation in der Medi- engesellschaft“ sowie der Förderung durch das Ministerium für Schule, Wissenschaft und For- schung des Landes NRW.

Der Begriff Medienkompetenz, der seine Be- griffskarriere dem sozialen Wandel zur Medi- engesellschaft im Ausgang des letzten Jahrtau- sends verdankt, wird zurückgeführt auf ur- sprüngliche konzeptionelle Überlegungen von Baacke (1973, vgl. S. 11).

Die Herausgeber negieren zwar die Bedeu- tung der technologischen Dimension des me- dialen Wandels nicht, betonen aber in den Ansätzen der Beiträge die historische und kul- turelle Relativität und damit die normative Konzeptualisierung der Medienkompetenz- Debatte.

Ein Schwerpunkt liegt dementsprechend auf dem Begriff der Lesekompetenz in historischer Analyse, theoretischer Systematisierung und empirischer Veranschaulichung.

So erfahren die Leser/innen etwas über der Artus-Stoff in seiner Funktion für die Leseso- zialisation zur normativen Identitätsbildung bei männlichen Jugendlichen und unter Gen- der-Gesichtspunkten, komplementär etwas über das Gegenbild einer Mädchenlektüre, die

„Leselust und Backfischlektüre“ (vgl. S. 48).

Über die Lesesozialisation im Spiegel der Er- ziehungsratgeber in der Biedermeier- und der Kaiserzeit wird dann historisch eine Brücke geschlagen zur Konstruktion des Kindes als

„gesellschaftlich handlungsfähigem Subjekt“

(vgl. S. 88), welches in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur pädagogischen Leitidee mit medienpädagogischer Relevanz wird.

Die folgenden Beiträge beziehen sich auf As- pekte wie „Interaktivität als Chance kulturel- ler Praxis im Umgang mit Medien?“ und auf die historische und kulturelle Relativität des

„gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekts“

als normative Rahmenidee für Medienkompe- tenz.

Der Beitrag von Sutter/Charlton zu „Medien- kompetenz – einige Anmerkungen zum Kom- petenzbegriff“ führt dann zum Kern einer de- finitorischen Bestimmung von Medienkompe- tenz als Zielperspektive im Diskurs der Päda- gogik und Didaktik.

Der aktuelle Forschungsstand wird in diesem

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Zusammenhang aufgearbeitet, die unter- scheidbaren Dimensionen einer Medienkom- petenz werden entwickelt, schließlich wird der Begriff als übergeordneter im Verhältnis zu einer spezifisch gedachten Lesekompetenz definiert (vgl. S. 158).

Die folgenden empirischen Validisierungsper- spektiven beziehen sich sowohl auf die pos- tulierten Teildimensionen des Konzeptes Me- dienkompetenz als auch auf deren Bedingun- gen und Wirkungen.

Ausgangspunkt ist wiederum die Leseerfah- rung, bezogen auf Lernstrategien bei linearen und Hypertexten, aber auch Aspekte wie Re- alitäts- und Fiktionsunterscheidungen oder eine medienbiografische Studie zur Rezepti- on von Gewalt im Fernsehen werden ange- führt. Auch wird auf das Verhältnis von Medi- ennutzung und die Entwicklung von Sprach- und Lesekompetenz eingegangen und werden Beispiele einer Bedingungs-Wirkungsrelation von Medien im Hinblick auf normative Ziel- setzungen aufgezeigt.

Die Publikation macht sich im Bereich der Theoriebildung zur Medienkompetenz ver- dient und erweitert die Debatte um das Bei- spiel „Lesekompetenz“ als Ansatz einer über- geordneten „Medienkompetenz“.

Die Ergebnisse sind in Bezug auf Medien nur bedingt verallgemeinerbar, jedoch für den ausgewählten Bereich gut aufbereitet und methodisch schlüssig präsentiert. Wissen- schaftliche Relevanz und ein besonderer Stel- lenwert für Pädagogen kommt Teil III und da- mit der Aufbereitung der Diskussion um die Medienkompetenz-Debatte zu.

Deutlich wird, dass der Bereich der unter- schiedlichen Nutzung von Medien und der Medienkompetenz noch ein weites Feld zu- künftiger Forschung – auch bezogen auf über- geordnete Grundwerte wie „das gesellschaft- lich handlungsfähige Subjekt“ – darstellt.

Antje von Rein

Klaus Harney/Stefanie Hartz/Markus Weischet

Beziehungen zwischen Berufsbildungs- und Hochschulsystem im Medium dualer Studi- engänge

(FIAB-Forschungsinstitut Arbeit, Bildung, Par- tizipation) Recklinghausen 2001, 100 Seiten, 10.00 Euro

Spricht man Personalverantwortliche in Indus- trie und Dienstleistung auf die Substitutions- problematik zwischen Hochschul- und Berufs- bildungssystem an, so erntet man oftmals fra- gende Blicke, die keineswegs nur einer ein- geschränkten betrieblichen Sichtweise ge- schuldet sind. „Berufliche Erstausbildung, Be- rufsakademie und FH-Studiengänge sind bei uns ergänzend konzipiert. Sie richten sich an unterschiedliche Klientelen und eröffnen auch ganz verschiedene Karrierewege“, erläuterte kürzlich der Personalentwickler einer Berliner Großbank auf Nachfrage: „Wir könnten auf keine Gruppe verzichten.“

In der empirischen Bildungsforschung ist die- se Frage nach Substitution versus Komplemen- tarität lange Zeit eher vage beantwortet wor- den – eine systematische quantitative Erhe- bung galt hier als Forschungsdesiderat. Inso- weit schließt die Studie „Beziehungen zwi- schen Berufsbildungs- und Hochschulsystem im Medium dualer Studiengänge“ von Klaus Harney, Stefanie Hartz und Markus Weischet, die in der Reihe „Analysen und Beiträge zur Aus- und Weiterbildung““ (FIAB, Recklinghau- sen) erschienen ist, eine offensichtliche For- schungslücke.

Die Autor/innen orientieren sich bei der Dif- ferenzierung des Tertiären Bereichs an der Typologie des Wissenschaftsrates, der zwi- schen Berufsakademien und dualen Studien- gängen an privaten sowie staatlichen Fach- hochschulen unterscheidet. Weitgehende Ein- heitlichkeit und Anerkennung der Abschlüsse von Berufsakademien ist seit den Beschlüssen der Kultusministerkonferenz Mitte der 1990er Jahre gewährleistet. Auf dem Feld der Fach- hochschulen findet sich im Tertiären Bereich dagegen eine große Variationsbreite; der Wis- senschaftsrat unterscheidet hier zwischen be- rufsintegrierten, ausbildungsintegrierten und praxisintegrierten Studiengängen. Anhand ei- niger Fallbeispiele (Krefelder Modell, Triales Modell der FH Westküste, Berufsintegrieren- de Studiengänge der FH Mainz) zeichnen die

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