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Das Sonische - Sounds zwischen Akustik und Ästhetik

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Academic year: 2022

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E d i t o r i a l T h e m e n

K o n t a k t / I m p r e s s u m S u c h r o b o t e r

Schriftenreihe herausgegeben vom Forschungszentrum Populäre Musik der Humboldt-Universität zu Berlin in: PopScriptum 10 - Das Sonische - Sounds zwischen Akustik und Ästhetik

© Jens Gerrit Papenburg, 2006

Das Sonische - Sounds zwischen Akustik und Ästhetik

Jens Gerrit Papenburg

Die zehnte PopScriptum-Plattform Das Sonische – Sounds zwischen Akustik und Ästhetik will die Tauglichkeit der methodischen Distinktion Schall/Klang/Musik für die Analyse von (populären) Musikformen überprüfen. Der bisher nicht systematisch bedachte Begriff des Sonischen lässt sich dabei auf der Ebene des Klangs, also zwischen diskursiv konstituierter Musik und rein physikalischem Schall verorten.

Auszuloten bleibt der Aktionsradius einer Theorie des Sonischen. Dabei kann ein Verständnis des Sonischen als technische Daseinsweise von Schall einen Interventionspunkt bilden. Hierzu wären historisch spezifische Arten von technisch formatiertem Schall (z. B. Notenschrift oder Soundtrack) zu untersuchen. Von hier aus wäre auch nach einer Verbindung des Sonischen mit einer bestimmten Musik zu fragen oder nach einer Konzeption des Sonischen als Verknüpfung von Technologie und Diskurs; z.

B. haben die abendländische Kunstmusik und ihre musikwissenschaftliche Untersuchung lange Zeit auf der Ebene des Sonischen – beinahe unhinterfragt – Klaviatur und Partitur vorausgesetzt. Dass solche Konkretisierungen des Sonischen an ihre historische Grenze stoßen, wird offensichtlich, wenn etwa der ästhetische Wert von Popmusik anhand von Klaviatur und Partitur bestimmt werden soll. Des Weiteren kann eine Theorie des Sonischen in ihrem Zusammenhang mit der Wahrnehmung entwickelt werden. In diesem Fall wird das Sonische als Hören auf der Ebene der aisthesis verstanden und meint insofern eine Wahrnehmung, die sich zum einen vom Hören als rein physiologischem Akt unterscheidet (indem sie durch kulturelle Muster determiniert ist) und zum anderen nicht in einem bewussten und subjektiv gelenkten Zuhören aufgeht.

Eine Theorie des Sonischen ist insofern der Versuch, (populären) Musikformen nicht mit den Maximen einer am Schönen und Humanen ausgerichteten Kunstästhetik beizukommen, die sich um eine diskursive Definition dessen, was Musik ist, müht, sondern Musik stattdessen als „klangvermittelte Kulturtechnik“ (Peter Wicke) zu verstehen und systematisch analysierbar zu machen.

Im Rahmen einer Theorie des Sonischen werden verschiedene Fragen aufgeworfen: Welche technischen Daseinsweisen von Schall gab und gibt es in der Musik der Geschichte und Gegenwart? Inwiefern sind solche Daseinsweisen entscheidend für die ästhetische Bewertung von Musik? Welche Ideen davon, was Wahrnehmung ist, sind bereits in technisch formatiertem Schall modelliert? Durch welche kulturellen Muster ist das Hören determiniert? Inwiefern hat das Sonische kulturstiftende Funktion und ermöglicht ein Verständnis von Musik als Kulturtechnik? Inwiefern liegt das Sonische diskursiv konstituierter Musik zugrunde? Ermöglicht der Begriff des Sonischen eine technologisch fundierte Musikanalyse?

Berlin, im Oktober 2006 Jens Gerrit Papenburg

© 2006 Jens Gerrit Papenburg / PopScriptum

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