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Archiv "Patienten-Befragung: Gefühlte Unzufriedenheit" (18.11.2005)

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Krankenpflege-Schulen

Kein Geld für den Nachwuchs

Verhandlungen sind vor- läufig gescheitert.

D

er Deutsche Pflegerat (DPR) wirft den Krankenkassen vor, einen Pflegenotstand zu riskieren. Anlass dazu ist der Streit um eine angemesse- ne Finanzierung von Aus- bildungsplätzen in Kranken- häusern. Die Verhandlungen der Selbstverwaltung über entsprechende Richtwerte sind Anfang November geschei- tert.

Hintergrund: Seit Anfang des Jahres werden keine Aus- bildungskosten mehr durch die Krankenhaus-Fallpauscha- len abgegolten. Stattdessen müssen die Deutsche Kran- kenhausgesellschaft, die pri- vaten Krankenversicherungen und die gesetzlichen Kran-

kenkassen Richtwerte verein- baren. Auf dieser Basis wird in den Bundesländern dann die Finanzierung der Aus- bildung von Krankenpflegern, Hebammen oder medizinisch- technischen Assistenten gere- gelt. DPR-Präsidentin Marie- Luise Müller warnte, nach

dem Scheitern der Verhand- lungen würden die Kranken- kassen eine ausreichende Fi- nanzierung verweigern und so den Abbau von Ausbil- dungsplätzen in Kauf neh- men. Dabei werden ihrer Ansicht nach aufgrund der demographischen Entwick- lung in Zukunft mehr qualifi- zierte Pflegekräfte gebraucht.

Nachwuchs gibt es: „Junge Menschen sind willens, in die- se Berufe zu gehen“, betonte Müller.

Die DPR-Präsidentin for- derte deshalb die Kassen auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Außerdem müsse ein Ausnahmetatbe- stand zur Sicherung der Aus- bildungsfinanzierung geschaf-

fen werden. Rie

A K T U E L L

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A3144 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 46⏐⏐18. November 2005

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as Know-how der Indu- strie muss wettbewerbs- übergreifend stärker in das Telematikprojekt zur Einfüh- rung der Gesundheitskarte eingebunden werden“, for- derte Dr. jur. Pablo Mentzinis vom Branchenverband der IT- und Telekommunikati- onswirtschaft Bitkom e.V. bei einem Euroforum-Kongress zur elektronischen Gesund- heitskarte (eGK) in Mün- chen. Die Industrie habe des- halb eine Liste mit 130 „Skill- Profilen“ von Experten an die gematik, die Betreiberge- sellschaft der Selbstverwal-

tung für das Telematikpro- jekt, übergeben. Die Exper- ten sollen an die gematik zu günstigen Konditionen ent- sandt werden, um die Ent- wicklungsarbeiten voranzu- treiben. Mentzinis verwies darauf, dass die Industrie seit 2003 bereits 50 Millionen Eu- ro in das Projekt investiert habe. „Daher sollte aus po- litischer Verantwortung der Zeitplan nicht aus den Augen verloren werden“, mahnte er.

Der urspüngliche Zeitplan hatte die Einführung der eGK bereits ab 2006 vor- gesehen. gematik-Geschäfts- führer Harald Flex kündig- te an, dass die erste Spezifi- kation der Gesundheits- karte kurz bevorstehe. Noch 2005 solle bei der gematik ein zentrales Testlabor für die Komponenten- und Integrati- onstests der Karte eingerich- tet werden. Das Bundesge- sundheitsministerium hat in- zwischen die als Kernstück der Ersatzvornahme zur eGK an- gekündigte Rechtsverordnung im Bundesgesetzblatt vom 8. November 2005 veröffent- licht. Darin wird das Verfah- ren beschrieben, mit dem im Benehmen mit den Ländern die Testregionen ausgewählt werden. Größere Tests mit 10 000 Versicherten sind für

2006 geplant. KBr

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eutsche Patienten werden im internationalen Ver- gleich schneller behandelt, verzichten nur selten aus Ko- stengründen auf medizinische Maßnahmen und haben mehr Möglichkeiten bei der Arzt- wahl. Trotzdem hält ein Drit- tel das Gesundheitssystem für komplett reformbedürf- tig. Dies geht aus einem

„6-Länder-Vergleich zur Qua- lität der Gesundheitsversor- gung aus Patientensicht“ her- vor, für den 21 323 Patienten in Deutschland, Kanada, Au- stralien, den USA, Großbri- tannien und Neuseeland be- fragt wurden. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlich- keit im Gesundheitswesen (IQWiG) leitete die Befra- gung in Deutschland.

„Deutsche scheinen mit dem Gesundheitswesen wesentli- cher kritischer umzugehen als Patienten in anderen Län- dern“, meinte der Leiter des

IQWiG, Prof. Dr. med. Peter T.

Sawicki, bei der Vorstellung der Ergebnisse am 10. Novem- ber in Berlin.Während 31 Pro- zent der deutschen Befragten sich für eine Kompletterneue- rung des Systems aussprachen, waren es nur 17 Prozent der Kanadier und 20 Prozent der Neuseeländer. Von den Briten hielten 14 Prozent ihr System für reformbedürftig.

Nur ein Viertel der deut- schen Patienten gab an, nachts oder zu ungewöhnlichen Zei- ten auf ärztliche Behandlun- gen warten zu müssen, in Neuseeland waren es dage- gen 28 Prozent, 38 Prozent in Großbritannien, 53 Prozent in Kanada und sogar 61 Prozent in den USA. Zudem teilten mit 23 Prozent deutlich weni- ger Befragte als in den übri- gen Teilnehmerländern mit, bei der Auswahl eines Ope- rateurs keine Wahl gehabt zu haben. Auch bei regelmäßi- gen Kontrollen für chronisch Kranke schnitt das deutsche Gesundheitswesen insgesamt deutlich besser ab.

Bei der Information der Pa- tienten in Deutschland sind der Umfrage zufolge eindeuti- ge Defizite zu erkennen. Mehr als 60 Prozent gaben an, nicht immer von ihrem Arzt über Behandlungsalternativen auf- geklärt worden zu sein. MM Über die künftige Fi-

nanzierung von Aus- bildungsplätzen im Krankenhaus ist ein Streit ausgebrochen.

Foto:dpa

Patienten-Befragung

Gefühlte

Unzufriedenheit

Trotz Systemkritik sind die Umfragewerte besser als die im Ausland.

Telematik

Industrie

engagiert sich

Erste Spezifikation der

Gesundheitskarte wird in

Kürze veröffentlicht.

Referenzen

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