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Archiv "Töten oder sterben lassen?" (13.02.1998)

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Euthanasiedebatte

Gefahr eines

„Dammbruchs“

Robert Spaemann, Thomas Fuchs: Töten oder sterben las- sen? Worum es in der Euthana- siedebatte geht, Herder/Spek- trum, Band 4571, Verlag Herder, Freiburg u. a., 1997, 128 Seiten, kartoniert, 14,80 DM

Die Autoren vertreten zwei Welten und zwei Gene- rationen: Philosophie und Medizin, sind sich in ihrer Auffassung und in ihren Ant- worten zur Kernfrage jedoch einig. So klagt der 70jährige Philosoph Robert Spaemann an, daß die Diskussion über die Tötung alter und kranker Menschen wohl nicht zufällig dann in Gang gesetzt wurde, als sich infolge der drama- tischen Altersumschichtung

und der damit verbundenen sozialen Probleme ein Gene- rationskonflikt abzeichnete.

Zusammenfassend kommt Spaemann zu der Auffas- sung: „Die Hospizbewegung, nicht die Euthanasiebewe- gung, ist die menschenwürdi- ge Antwort auf unsere Situa- tion.“

Am Beispiel der legali- sierten aktiven Euthanasie in den Niederlanden doku- mentiert Thomas Fuchs aus der Sicht der jüngeren Ärzte- generation die Gefährlich- keit dieser Regelung. So hat zum Beispiel die nieder- ländische Ärztegesellschaft Richtlinien erlassen, die selbst Patienten ohne tödli- che Krankheit ausdrücklich in die Euthanasieregelung einbeziehen. Das verdeutlicht die Gefahr eines „Damm- brucheffektes“ im Rahmen der legalisierten Euthanasie.

Dies wird mit einem weite- ren ärztlichen Beitrag von Martin Schmidt noch unter- strichen, der sich mit der Fra- ge der Tötungsenthemmung

von Ärzten auch in der Ge- genwart befaßt. Ein aufrüt- telndes Buch.

Hans-Joachim Wagner, Homburg/Saar

A-319 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 7, 13. Februar 1998 (11)

S P E K T R U M BÜCHER

Der Kultursender „arte“ bringt am 18. Februar, ab 20.45 Uhr, einen 56 Minuten langen Dokumentations- Beitrag unter dem Titel„Hitlers Helfer: Täter und Voll- strecker. Mengele – der Todesarzt“.

Mengele war während der Naziherrschaft wie kaum ein anderer Arzt in die „Menschenvernichtungs-Maschinerie“

verwickelt. An der Rampe von Auschwitz hielt er Aus- schau nach „Versuchsobjekten“ für seine pseudowissen- schaftlichen Experimente. Besonders Zwillingskinder mußten grausame Torturen über sich ergehen lassen, wur- den vermessen, infiziert, aufgeschnitten – ohne Rücksicht auf ihre Qualen und ihren Tod. Nach dem Zweiten Welt- krieg hielt sich Mengele bis zu seinem Tod 1979 in Süd- amerika verborgen. Der Filmbericht von Guido Knopp und Ralf Piechowiak dokumentiert die Verstrickungen des NS-Arztes und geht Gerüchten und Mutmaßungen um

Mengeles Verbleib nach. EB

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