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Insolvenzflut erreicht Deutschland

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DGB-Bundesvorstand, Bereich Wirtschafts- und Steuerpolitik

Verantwortlich: Claus Matecki, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: carina.ortmann@dgb.de Quelle: Statistisches Bundesamt

Auftr ags e ingänge aus ge w ählte r Branche n in De uts chland (Angabe n für das I. Quar tal 2009 in % ge ge nübe r de m

V orjahre s ze itraum )

-52,4

-42,7

-34,4 -33,0

-27,6

-60 -50 -40 -30 -20 -10 0

Metallerzeugung u. -bearbeitung Maschinenbau Automobilindustrie Bekleidung Chem. Erzeugnisse

Nr. 20/2009 28. Mai 2009

DGB-Bundesvorstand, Bereich Wirtschafts- und Steuerpolitik

Insolvenzflut erreicht Deutschland

Hertie, Märklin, Schiesser, Rosenthal – das ist nur die Spitze des Eisberges einer langen Liste traditionsreicher, mittelständischer und inzwischen insolventer Unternehmen. Mitten in der Wirtschaftskrise rollt Deutschland geradewegs und mit voller Wucht auf eine verheerende Insolvenzwelle zu. Experten befürchten, dass in diesem Jahr 35.000 Unternehmen den Gang zum

Insolvenzverwalter antreten müssen. Grund für den Anstieg von Firmenpleiten ist der heftige Auftragseinbruch als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise. So sank der Auftragseingang beispielsweise in der Metallerzeugung im I. Quartal um 52,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Leere Auftragsbücher trocknen die Liquidität der Unternehmen aus und verschlechtern somit die Konditionen für neue Kreditaufnahmen - die Zahlungsunfähigkeit droht. Nur wenige Unternehmen haben solch ein dickes

Finanzpolster, um die aktuelle Rezession auszusitzen. Hinzu kommt, dass sich durch die Wirtschaftskrise die Zahlungsmoral der Kunden verschlechtert. Mehreren hunderttausend Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern drohen Arbeitslosigkeit und soziale Verwerfungen.

Noch können sich einige Betriebe mit Kurzarbeit über Wasser halten. Doch schon bald kommt dieses Rettungsboot in schweres Gewässer und spätestens dann drohen Entlassungswellen. Damit nicht genug: Die Insolvenzen vernichten Innovationen und Know-hows, die sich über Jahrzehnte in diesen Unternehmen gesammelt und das Bild unseres Landes geprägt haben. Soweit darf es nicht kommen! Die Uhr schlägt fünf vor zwölf. Die Insolvenzgefahr muss tatkräftig bekämpft werden. Die Nachfragelücke muss geschlossen werden. Öffentliche Investitionen in Bildung, Umwelt und Infrastruktur sowie Konsumanreize für geringe und mittlere Einkommensbezieher sind dafür geeignete Mittel. Denn nur wer in Lohn und Brot steht, kann Güter und Dienstleistungen nachfragen und somit den Unternehmen wieder volle Auftragsbücher bescheren!

Quelle: Statistisches Bundesamt, Creditreform, Handelsblatt (*geschätzt) Quelle: Statistisches Bundesamt

Insolvenzwelle wieder im Anmarsch

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18 837

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20 09* Anzahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland

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