Erfolgreiche Unternehmen für eine erfolgreiche Region
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Das Standortmagazin der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland
Standort Mitteldeutschland
Wirtschaft und Kultur in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
In der wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland engagieren sich strukturbestimmende Unternehmen sowie Kammern und Städte aus Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen mit dem gemeinsamen Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und Vermarktung der traditionsreichen Wirt schafts region Mitteldeutschland.
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IMPRESSUM
mitte l punkt – Das Standortmagazin der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland
Herausgeber: Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland GmbH | Nikolaistraße 28 – 32 | 04109 Leipzig
Verantwortlicher: Prof. Dr. Georg Frank, 1. Vorsitzender des Vorstandes, Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland e.V.
Redaktion: Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland GmbH | ABCreativ — Agentur für Text und Bild | Daniela Rutsch Redaktionsschluss: 31. August 2010
Texte: Daniela Rutsch | Mandy Schalast | Klaus Wurpts | Kai Bieler Grafik, Layout, Produktion: KOCMOC.NET
Druck: Druckerei Thieme GmbH & Co. KG BILDnacHwEISE
Matthias Knoch: Titelbild | S. 2 – 3 | Aufmacher S. 8, 12, 16, 22, 28, 34 | Interviews: S. 35 – 41 | Grafiken: S. 17, 20 Dresden-Werbung und Tourismus GmbH, Sylvio Dittrich: S. 40 (1)
Landesmarketing Sachsen-Anhalt GmbH | Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt | Juraj Liptak: S. 41 (2) LEG Thüringen: S. 40 (2)
Pixelo.de: S. 10 (5) Punctum: S. 39 Q-Cells SE: S. 7
Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH: S. 40 (3), S. 41 (1)/(3)
Wir danken unseren Mitgliedern und Partnern für die freundliche Überlassung der Abbildungen.
Willkommen im neuen Mitteldeutschland!
Die traditionsreiche Kultur- und Wirtschaftsregion in den heutigen drei Bundes- ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen knüpft im 21. Jahrhundert wieder an ihre Stärken an und präsentiert sich als moderner, dynamischer Standort mit hoher Lebensqualität. Mit erfinderischer Kreativität und großem Engagement haben die Menschen ihrer Region wieder eine neue Vision gegeben.
Als Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland machen wir uns nach dem Prinzip
„Erfolgreiche Unternehmen für eine erfolgreiche Region“ ebenfalls für diese Regi- on stark, indem wir helfen, ihre „Stärken zu stärken“. Dies erfolgt im Rahmen des weltweit einmaligen „Clusterprozesses“, bei dem die Unternehmen mit Forschungs- einrichtungen und begleitenden Institutionen aus den stärksten, miteinander ver- bundenen Branchen in gemeinsamen Netzwerkorganisationen über die Länder- grenzen hinweg gebündelt werden. Dies gibt der Region Profil.
Auf den folgenden Seiten bieten wir Ihnen die Möglichkeit, alle „Stärken“ Mittel- deutschlands im anschaulichen Überblick kennenlernen. Dazu zählen unsere
„Cluster“ wie Automotive, Energie/Umwelt, Chemie/Kunststoffe oder das „Solar- valley“, aber natürlich auch unsere reiche Kulturlandschaft mit Bauhaus, Weimarer Klassik oder Malerstar Neo Rauch. Entdecken Sie den Standort Mitteldeutschland – Hier geht was!
Mit besten Grüßen, Hanka Fischer
Leiterin Kommunikation, Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland GmbH
Magdeburg
Dessau-Roßlau SACHSEN- ANHALT
Halle Leipzig
Chemnitz Dresden SACHSEN THüriNgENJenaGera
Erfurt
WirTSCHAfTSrEgioN MiTTELdEuTSCHLANd
4 WirTSCHAfTSrEgioN MiTTELdEuTSCHLANd iM übErbLiCk Europas neue Mitte
8 AuToMoTivE CLuSTEr oSTdEuTSCHLANd Mit neuem Antrieb
12 CLuSTEr bioTECHNoLogiE–LifE SCiENCES Ein Verbund fürs Leben
16 CLuSTEr CHEMiE/kuNSTSToffE Hier stimmt die Chemie
20 CLuSTEr ErNäHruNgSWirTSCHAfT Erfolg ist mittelscharf
22 CLuSTEr ENErgiE/uMWELT Eine Region unter Strom 25 CLuSTEr SoLArWirTSCHAfT
Sonnige Aussichten
28 CLuSTEr iNforMATioNSTECHNoLogiE Quellcode der Zukunft
32 CLuSTEr opToELEkTroNik JENA Präzision weltweit
33 CLuSTEr MikroELEkTroNik SiLiCoN SAxoNy Kleiner, schneller, besser
34 kuLTurrEgioN MiTTELdEuTSCHLANd Rastlose Ruhe – eine Rundreise 42 diE WirTSCHAfTSiNiTiATivE für MiTTEL-
dEuTSCHLANd 44 koNTAkTE rEgioN iMprESSuM
4
Die Region Mitteldeutschland ist ein seit Jahrhun- derten eng verflochtener Kultur- und Wirtschafts- raum in den heutigen Bundesländern Sachsen, Sach- sen-Anhalt und Thüringen. Über die Landesgrenzen hinweg bekannt ist das weltberühmte kulturelle Erbe, das sich mit den Namen Luther, Bach und Händel
ebenso verbindet wie mit der Dresdner Frauenkir- che, der Himmelsscheibe von Nebra oder dem Bau- haus Dessau. Industrie und Handel ließen die roh- stoffreiche Region ab Ende des 19. Jahrhunderts zu einem der wichtigsten Wirtschaftsstandorte Deutsch- lands und Europas aufsteigen.
Wirtschaftsregion Mitteldeutschland im überblick
EuropAS NEuE MiTTE
Die hochmoderne Infrastruktur mit enormen Kapazitäten verbindet das enge Metro polennetz und sorgt für eine optimale logistische Einbindung der Region in die europäischen Nachbarzentren zwischen Berlin, Prag und Frankfurt/Main: neue sechsspurige Autobahnen, ICE-Anbindung und ein 24h-Interkontinental-Flug ha fen in Mitteldeutschland.
Heute ist Mitteldeutschland aufgrund seiner zentra- len Lage und der ausgezeichneten Infrastruktur die wich tigs te Gateway-Region für den Austausch von Wissen, Informationen und Gütern zwischen West- und Ost euro pa. In einem Radius von rund 100 km haben sich hier global agierende Unternehmen wie
Porsche, BMW, GLOBALFOUNDRIES Inc., Dow Che- mical, Bayer oder DHL sowie eine Vielzahl innovativer mittelständischer Unternehmen angesiedelt. So wird Mitteldeutschland zunehmend zum Dreh- und Angel- punkt des neuen Europas.
Wirtschaftsregion Mitteldeutschland 5
international gefragt: produkte und dienstleistungen aus Mitteldeutschland
Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der mittel- deutschen Wirtschaft zeigt sich in der seit Jahren steigen den Exportquote. Der Anteil des Auslandsum- satzes am Gesamtumsatz des verarbeitenden Gewerbes in Mitteldeutschland ist auch angesichts schwieriger weltwirtschaftlicher Bedingungen seit 2008 stabil.
positive umsatz- und beschäftigungsentwicklung: verarbeitendes gewerbe und industrie
In vielen nationalen und internationalen Rankings steht Mitteldeutschland dank seiner wirtschaftlichen Dynamik ganz oben. Während der vergangenen 15 Jah- re konnten allein die Unternehmen im verar beitenden
Gewerbe ihren Gesamtumsatz mehr als verdoppeln.
Einige Branchen, beispielsweise die Chemieindustrie und die Photovoltaik, weisen alljährlich zweistellige Wachstumsraten aus.
flexibler produktionsstandort
Gut ausgebildete, hoch motivierte Fachkräfte, wett- bewerbsfähige Lohnstückkosten, eine dichte Wissen- schaftslandschaft und eine gezielte Investitionsförde- rung machen Mitteldeutschland sowohl im innerdeut- schen als auch im europäischen Vergleich zu einem attraktiven Produktionsstandort mit Wachstums po- tenzial. Hier fi nden sowohl die klassischen Industrie- zweige wie der Automobil- und Maschinenbau als auch Hochtechnologiebranchen wie die Mikroelektronik, die Photovoltaik und die optische Industrie optimale Investitions- und Entwicklungsbedingungen.
Umsatz des verarbeitenden Gewerbes in Milliarden Euro [Quelle: Statistische Landesämter Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen]
Entwicklung der Exportquote (Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz) des verarbeitenden Gewerbes in Mitteldeutschland von 1994 – 2009
[ Quelle: Statis tische Landesämter Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ]
2000 1997 1994 2002 2004 2006 2008 2009
120 100 80 60 40 20
Umsatz in Mrd. € 112,9
106
43,4 51,3
Beschäftigte in 10.000
1996 2001 2006 2008 2009
16,5 % 21,4 %
25,5 % 26,3 %
29,8 % 30,7 % 29,5 %
12,7 %
6
Top 12 Mitteldeutschland (Stand 2009) Bundesland Branche Umsatz (Mio. €) Mitarbeiter 1 VNG Verbundnetz Gas AG
Leipzig Sachsen Energie 5.529 624
2 ToTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH
Spergau Sachsen-Anhalt Energie 5.456 710
3 Dow olefinverbund GmbH
Schkopau Sachsen-Anhalt,
Sachsen Chemie-
industrie 4.800 2.300
4 Volkswagen Sachsen GmbH
(Zwickau/Dresden/Chemnitz) Sachsen Automobil 4.400 7.200
5 Leipziger Versorgungs- und
Verkehrsgesellschaft mbH (LVV) Sachsen Kommunale
Dienstleistungen 3.202 5.008 6 envia Mitteldeutsche Energie AG
Chemnitz Sachsen Energie 2.277 2.430
7 BMW Werk
Leipzig Sachsen Automobil - 2.600
8 opel Eisenach GmbH
Eisenach Thüringen Automobil - 1.650
9 E.oN Thüringer Energie AG
Erfurt Thüringen Energie 1.460 1.497
10 Sachsenmilch AG
Leppersdorf Sachsen Nahrungsmittel 1.419 1.570
11 ENSo Energie Sachsen ost AG
Dresden Sachsen Energie 1.314 1.471
12 Q-Cells SE
Thalheim Sachsen-Anhalt Solar 1.251 2.568
Mitteldeutschland 2015: Europa im visier
„Mitteldeutschland zählt im Jahr 2015 zu den attrak- tivsten und innovativsten Wirtschaftsregionen in Europa und verbindet dynamisches Wachstum mit hoher Le- bensqualität.“ So lautet die Vision der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland. Der Zusammenschluss von mehr als 60 strukturbestimmenden Unternehmen, Kammern und Städten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hat sich das Ziel gesetzt, den länderübergreifenden Wirt-
schaftsraum zu entwickeln und zu vermarkten. Zu den Zielen des Netzwerkes regionaler Entscheider aus Wirt- schaft, Wissenschaft und Politik gehören die Stärkung der Innovationsfähigkeit kleiner und mittlerer Unterneh- men, der Aufbau selbsttragender, international wettbe- werbsfähiger Cluster, die Erhöhung der Standortattrakti- vität für Investoren und Kreativkräfte und die Entwick- lung einheitlicher wirtschaftlicher Rahmenbedingungen.
Entwicklung des bruttoinlandsproduktes 2000 – 2009
[ Quelle: Fokus Mittelstand, Ausgabe Dezember 2009 ]
Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes 2000 – 2009 (verkettet, preisbereinigt, Index: 2000 = 100 Prozent) [Quelle: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Bundesländer]
Mitteldeutschland 8,4 %
4,8 % Deutschland
2000 100 114
2004 2002
2001 2003 2005 2006 2007 2008 2009
Wirtschaftsregion Mitteldeutschland 7
die länderübergreifende Clusterentwicklung
Mitteldeutschland blickt in vielen Branchen auf eine lange und erfolgreiche Tradition zurück. Mit der Auto mobilwirtschaft in Eisenach und Zwickau oder der chemischen Industrie in Leuna und Bitterfeld zählte die Region schon zu Beginn des letzten Jahr- hunderts zu den bedeutendsten Industriestandorten Europas und der Welt. Durch eine gezielte Entwick- lung der wirtschaftlichen Stärkefelder wird daran heute angeknüpft. Der von der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland initiierte Clusterprozess zielt auf die methodische Vernetzung derjenigen miteinan- der verbundenen Branchen mitsamt Forschungsein- richtungen, Zulieferern und Dienstleistern, in denen die Region über besondere Wettbewerbsvorteile auf länderübergreifender Ebene verfügt. Dies führt zu hö- herer Spezialisierung, niedrigeren Kosten und insge- samt höherer Wettbewerbsfähigkeit. Zudem bilden die Cluster ein attraktives Umfeld für Investoren.
Info: www.mitteldeutschland.com
der Mittelstand von morgen
Auch für Existenzgründer und Ausgründungen aus Universitäten und Hochschulen bietet die Region ex- zellente Rahmenbedingungen. Der Mittelstand von morgen fi ndet in Mitteldeutschland eine Reihe von Standortvorteilen wie fl exible und schnelle Verwal- tungsstrukturen, unterstützende Netzwerke und Part- ner sowie eine günstige Kostenstruktur bei Mieten und Grundstücken vor. Die Erfolgsgeschichten wie die von PC-WARE, Q-Cells, Funkwerk und anderen zeigen: Mit innovativen Geschäftsmodellen erobern junge Unternehmer aus Mitteldeutschland zuneh- mend Märkte und Kunden in aller Welt und werden so zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor der Region.
für eine gemeinsame Zukunft lernen: Wissenschaft und forschung im europäischen Maßstab
Eine an den Schwerpunkten und Zukunftsthemen der Industrie ausgerichtete Hochschul- und Forschungs- politik der Länder hat Mitteldeutschland zu einem der dichtesten Wissenschaftsräume in Europa werden lassen.
48 Hochschulen sowie weit über 100 Forschungsein- richtungen und -zentren – darunter 19 Fraunhofer-, 14 Leibniz- und 14 Max-Planck-Institute – zählt die Region. Die öffentlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) liegen in Mitteldeutschland deut- lich über dem gesamtdeutschen Durchschnitt und höher als in osteuropäischen Staaten wie Tschechien, Ungarn und Polen. Zahlreiche Kompetenznetzwerke und Kooperationsprojekte fördern den anwendungs- orientierten Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Damit ist die Region auf vielen Gebie- ten bereits Vorreiter und knüpft erfolgreich an ihre großen wissenschaftlichen Traditionen des 19. und 20. Jahrhunderts an.
Universitäten | Fachhochschulen Hochschulen | Akademien Angewandte Forschung
Bis zum Jahr 2001 war hier, wo jetzt das moderne BMW- Werk steht, ein riesiges Feld. Umsäumt von Hecken und Bäumen. Als Schüler hatte ich einen Ferienjob: Feldsteine lesen hinter einem Traktor mit Anhänger. So habe ich da- mals schon auf dem späteren Werksgelände mein erstes Geld verdient. Später erlernte ich den Beruf des KFZ-Elek- trikers. Ich wohne in der Nachbarschaft des BMW-Werkes und konnte es von Anfang an entstehen sehen. Heute ar- beite ich sozusagen ein zweites Mal auf diesem Boden.
Aber diesmal in meinem Traumberuf.
Tino Lasch, Qualitätsmanagement Serienteile, bMW Werk Leipzig
Automotive 9 Top 5 Ostdeutschland produzierte Fahrzeuge Mitarbeiter
1 Volkswagen Sachsen GmbH 212.000 Einheiten 7.300
2 BMW Werk Leipzig 138.000 Einheiten 2.600
3 opel Eisenach GmbH 133.000 Einheiten 1.450
4 Porsche Leipzig GmbH 34.560 Einheiten 600
5 Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH 31.929 Einheiten 2.440 Die Automobilindustrie knüpft in Ostdeutschland an
eine erfolgreiche Historie an. Durch die frühen Ferti- gungsstätten von DKW, Horch, Wanderer und Audi sowie durch den späteren Zusammenschluss zur Auto Union gilt die Region um Zwickau, Chemnitz und Gera bis heute als Wiege des Automobils. In der dama- ligen DDR blieben diese Zentren durch die Produk- tion von Trabant und Wartburg erhalten. Produktions- standorte von Porsche und BMW um Leipzig, Opel in Eisenach, Mercedes-Benz in Ludwigsfelde sowie Volks-
wagen in Zwickau (Mosel), Chemnitz und Dresden las- sen diese Region wieder zum wichtigen Automobil- standort im Herzen Europas wachsen. Ein dichtes Netz aus hochspezialisierten Zulieferunternehmen mit exzellent ausgebildeten Arbeitskräften bildet zudem das automotive Rückgrat Ostdeutschlands. Mit der professionellen Vernetzung der Zulieferindustrie schafft der Automotive Cluster Ostdeutschland eine Plattform für Kooperationen und Wissenstransfer zwischen den Unternehmen.
Automotive Cluster ostdeutschland
MiT NEuEM ANTriEb
Anzahl der Beschäftigten in der ostdeutschen Automobilindustrie nach neuer Klassifi kation WZ 2008, alte Zahlen sind nach WZ 2003 [ Quelle: Statistisches Bundesamt ]
[ Quelle: Eigene Angaben der Unternehmen, Umsatzzahlen Stand 2009 ]
die größten Automobilhersteller ostdeutschlands
2006 2008 2009
1997 2000 2003
50.000 45.000 40.000 35.000 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0
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Institut für Automobiltechnik Dresden Technische Universität Dresden www.ivk.tu-dresden.de
Institut Fahrzeugtechnik Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden www.fif.mw.htw-dresden.de
Institut für Mechatronik Technische Universität Chemnitz www.tu-chemnitz.de/ifm
Institut für Kraftfahrzeugtechnik Westsächsische Hochschule Zwickau www.fh-zwickau.de/ifk
Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik Technische Universität Ilmenau www.tu-ilmenau.de/kft
INFERTA – Institut für Fertigungstechnik im Automobilbau GmbH Magdeburg www.inferta.de
CCC – Creativitäts- und Competenz-Zentrum Harzgerode www.ccc-harzgerode.de
Lehrstuhl Konstruktion und Fertigung Brandenburgische Technische Universität Cottbus www.kuf.tu-cottbus.de
Fachbereich Maschinenbau Fachhochschule Stralsund www.fh-stralsund.de
Ausgewählte Automobil-kompetenzzentren in ostdeutschland Ausgewählte unternehmen der ostdeutschen Automobilbranche
volkswagen Motorenwerk Chemnitz ist fabrik des Jahres 2009
Das Motorenwerk Chemnitz der Volkswagen Sachsen GmbH wurde von der Unter- nehmensberatung A.T. Kearney und der Fachzeitschrift „Produktion“ als „Fabrik des Jahres 2009“ in der Kategorie „Hervorragendes Innovationsmanagement“ ausge- zeichnet. Die Volkswagen Sachsen GmbH beschäftigt 7.300 Mitarbeiter.
Sportliche premium-fahrzeuge aus Leipzig
Die Porsche Leipzig GmbH produziert mit mehr als 600 Mitarbeitern die Baureihen Panamera und Cayenne. Die moderne Modulfertigung und ein höchst dynamischer Fertigungsprozess ermöglichen eine flexible und bedarfsgerechte Produktion der Fahrzeuge – ganz nach den individuellen Wünschen der Kunden.
bMW-Werk wird kompetenzzentrum für Elektrofahrzeuge
Im Werk der BMW AG in Leipzig werden täglich bis zu 700 Fahrzeuge der 3er Reihe, der 1er Reihe und des BMW X1 gefertigt. Zukünftig wird das Werk das BMW-Kompetenzzentrum für Elektrofahrzeuge bilden. Ab 2013 wird hier das
„Megacity Vehicle“ vom Band rollen.
Neue „ideen für Antriebe“ aus Haldensleben
Die IFA Rotorion Gruppe entwickelt und produziert am Standort Haldensleben unter anderem gewichtsoptimierte Gelenkwellen sowie Gelenke für front-, heck- und allradgetriebene PKW sowie leichte Nutzfahrzeuge namhafter OEMs. Mit seinen innovativen Produkten sorgt der größte Hersteller von Kardanwellen in Europa dafür, dass sich mehr Fahrkomfort und weniger Kraftstoffverbrauch nicht ausschließen müssen.
Automotive 11
Treffpunkte der internationalen branche
Der jährliche Kongress des Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD) hat sich zu einem renom- mierten Treffpunkt von nationalen und inter- nationalen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt. In den hochkarätig be- setzten Beiträgen und Fachforen werden aktuelle Trends und Strategien der Automobilindustrie diskutiert. Thematisch perfekt abgestimmte Aus-
stellungs angebote für ihre Besucher bieten die zeit- gleich in Leipzig stattfi ndende Zuliefermesse Z und die intec – Fachmesse für Fertigungstechnik, Werkzeug maschinen- und Sondermaschinenbau.
Über 1.300 Aussteller präsentieren auf der größten Industrieschau Ostdeutschlands die neuesten Kom- ponenten, Module und Technologien für den Auto- mobil- und Maschinenbau.
iHrE ANSprECHpArTNEr für MEHr iNforMATioNEN
Automotive Cluster ostdeutschland: Dietmar Bacher | ACOD GmbH | Nuthedamm 14 | 14974 Ludwigsfelde +49.3378.51 80 68-0 | www.acod.de
AMZ – verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen: Dr. Claudia Scholta | RKW Sachsen GmbH, Niederlassung Chemnitz | Annaberger Straße 240 | 09125 Chemnitz | +49.371.534 73 44 | www.amz-sachsen.de
MAHrEg Sachsen-Anhalt: C.-Friedrich Fahlberg | Steinfeldstraße 5 | 39179 Barleben | +49.39203.825 30 www.mahreg.de
Automotive Thüringen: Michael M. Lison | Gewerbegebiet Kindel | Am Künkelhof 4 | 99820 Hörselberg-Hainich +49.36920.727 20 | www.automotive-thueringen.de
Automotive berlin/brandenburg: Harald Bleimeister | Straße der Jugend 24 | 14974 Ludwigsfelde +49.3378.20 20 92 | www.ac-bb.de
Automotive Mecklenburg-vorpommern: Dr. Andreas Vietinghoff | automotive-mv e. V. c/o REFA Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. | Lange Straße 1a | 18055 Rostock | +49.381.45 52 23 | www.automotive-mv.de
Der Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD) bündelt die Kompetenzen und Aktivitäten seiner Mitglieder in fünf Kompetenzclustern. Damit sollen technische Innovatio- nen vorangebracht und die überregionale Zusammenarbeit gefördert werden.
gemeinsam vorankommen
Elektrik / Elektronik
Leichtbau / Exterieur
Aluminium
Powertrain
Interieur Elektronik
Powertrain
Interieur
ACod
Ursprünglich wollte ich Medizin studieren. Menschen heilen.
Das war mein Bild im Kopf. Studiert habe ich dann Chemie.
Und meinen Traum vom Beruf auf indirekte Weise erfüllt.
Wie in meiner Vorstellung helfe ich Menschen. Allerdings nicht am Krankenbett, sondern durch die Entwicklung neuer Therapieansätze. Wir forschen in Halle an Peptiden und Pro- teinen, deren Bausteine, die Aminosäuren, sich zu einer Kette reihen. Bei unserer Arbeit bin ich selbst Teil einer Kette. Die Wirkstoffentwicklung ist zu komplex, um allein etwas errei- chen zu können. Wir forschen, experimentieren, entwickeln und publizieren gemeinsam. Das ist echte Teamarbeit.
Susanne Manhart, Leiterin peptidchemie, probiodrug Ag, Halle/Saale
biotechnologie-Life Sciences 13
Cluster biotechnologie-Life Sciences
EiN vErbuNd fürS LEbEN
Mitteldeutschland hat sich mit der Ansiedlung von mehr als 200 Biotechnologie-Unternehmen und 100 Dienstleistern mit insgesamt über 16.000 Arbeits plätzen sowie Investitionen von mehr als einer Milliarde Euro als einer der Top-Biotechnologie-Stand orte in Deutsch- land etabliert. Dabei haben sich an den verschiedenen Wissenschafts-Standorten in Sachsen, Sachsen-Anhalt
und Thüringen unterschiedliche Themenschwerpunkte herausgebildet. Die wichtigsten Kompetenzfelder der Branche in der Region liegen in den Bereichen Bioins- trumente, Protein Engineering, Pfl anzenbiotechnolo- gie, Neurowissenschaften, Diag nos tik und Analytik, Wirkstoffentwicklung, Regene rative Medizin und weiße Biotechnologie.
Mittlerweile gilt die Region Mitteldeutschland als eine der dichtesten Forschungslandschaften mit über 50 universitären und außeruniversitären Forschungs- einrichtungen in den Bereichen Biotechnologie und Life Sciences. Hierzu zählen vier Fraunhofer-Institute, neun Max-Planck-Institute sowie fünf Universitäten mit mehr als 110.000 Studenten. Dank der hohen Kon- zentration von spezialisierten Hochschulinstituten und modernen Forschungszentren mit ihren interna- tionalen Spitzenkräften garantiert das länderübergrei- fende Cluster Biotechnologie-Life Sciences – in enger Kooperation mit den drei Landesagenturen BioInstru- mente Jena (Thüringen), biosaxony (Sachsen) und BIO Mitteldeutschland (Sachsen-Anhalt) – hoch qualifi - zierte Fachkräfte sowie einen engen Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.
Info: www.cluster-biotechnologie.de
Forschungseinrichtungen im mitteldeutschen Cluster Biotechnologie–
Life Sciences Universitäten
Universitäten für angewandte Wissenschaften unabhängige Forschungsinstitute
Leibniz-Institute Max-Planck-Einrichtungen Fraunhofer-Institute Helmholtz-Zentren Universitäten
Universitäten für angewandte Wissenschaften
Max-Planck-Einrichtungen Fraunhofer-Institute
unabhängige Forschungsinstitute Leibniz-Institute
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BioInnovationsZentrumDresden – Molekulares Bioengineering (11.000 m²), www.biodresden.com
Patientenspezifi sche Impfstoffe aus Pfl anzen
Das Unternehmen Icon Genetics aus Halle/Saale entwickelte eine Technologie, die die natürliche Er- zeugung von Proteinen in Pfl anzen zur Herstellung von Biopharma- zeutika nutzt. Die in Tabakpfl anzen erstmals produzierten Proteine be- fi nden sich in der klinischen Erpro- bung. Die patientenspezifi schen Impfstoffe sollen bei Krebserkran- kungen der Lymphozyten die Be- handlung des eigenen Immunsys- tems aktivieren, um bösartige Zel- len zu erkennen und zu zerstören.
Grüne Wirkstoffproduktion mit Algen
Algen enthalten wertvolle Inhalts- stoffe für den Einsatz in der Phar- mazie, in Kosmetika und Nahrungs- mitteln. Die Hochschule Anhalt, die BIO Mitteldeutschland GmbH und die Unternehmen GICON und Sa- lata GmbH haben ein gemeinsames Projekt zur Etablierung der Algen- biotechnologie in Mitteldeutsch- land begonnen. Ziel ist eine ge- mein same Forschungs agenda, um Verarbeitungs- und Prozesstechni- ken zur kommerz iellen Nutzung von Algen zu entwickeln.
Nützliches aus der Pfl anze
Als Geburtsstätte der deutschen Pfl anzenzüchtung sind in der Re- gion gleich vier Forschungsinsti- tute mit internationaler Geltung angesiedelt: die Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kultur- pfl anzen (BAZ) in Dresden, die Max-Planck-Forschungsstelle für En zy mologie und Proteinfaltung und das Leibniz-Institut für Pfl an- zenbiochemie in Halle/Saale sowie das Institut für Pfl anzengenetik und Kulturpfl anzenforschung in Ga ters leben.
das Cluster biotechnologie-Life Sciences im beispiel: herausragende projekte
die biotechnologie-Zentren und ihre Schwerpunkte
Die Biotechnologie in Mitteldeutschland konzentriert sich vor allem auf die sechs Biotechnologie-Zentren mit einer Gesamtfl äche von über 75.000 m². Zu inter-
national wettbewerbsfähigen Preisen stehen hier Rein räume, S2/S3-Labore, Isotopenlabore, Gewächs- häuser und auch Tierlabore zur Verfügung.
Biotechnologie-Zentrum Gatersleben – Grüne Biotechnologie (2.500 m²), www.startupbiotech.de
Bio-Zentrum Halle/Saale I + II – Wirkstoffforschung (10.850 m² + 8.000 m²), www.tgz-halle.de
Zentrum für neurowissenschaftliche Innovation und Technologie (ZENIT) Magdeburg – Neurowissenschaften (5.100 m²), www.zenit-magdeburg.de
BioCity Leipzig – Regenerative Medizin
(19.500 m² Flächenangebot), www.bio-city-leipzig.de Bioinstrumentezentrum Jena – Bioinstrumente + Optik
(7.000 m²), www.biocentiv.com
biotechnologie–Life Sciences 15
Alzheimer-früherkennung per Augenscan
Alzheimer ist mit jährlich mehr als acht Millionen Neuerkrankungen weltweit die häufigste chronisch neurodegenerative Erkrankung. Die aktuelle Alzhei- mer-Diagnostik ist sehr aufwändig und erlaubt nicht, Menschen mit einem zukünftigen Erkrankungsrisiko zu identifizieren. Dies will der Forschungsverbund
„MINDE“ (Molecular Diagnosis of Neurodegenerative Diseases in the Eye) unter Mitwirkung der Carl Zeiss AG, der Dyomics GmbH und des Universitätsklini- kums Jena ändern. Ziel ist eine verbesserte Diagnostik, die sowohl ein kostengünstiges Screening als auch eine Früherkennung in Verdachtsfällen ermöglichen soll.
Anti-freeze-proteine
Die Kryokonservierung ist die wichtigste Methode, menschliche Zellen und Gewebe unter Erhalt der Funktionalität für längere Zeit zu lagern, etwa in der Krebstherapie, der Stammzellenbiotechnologie und beim Tissue Engineering. Bislang werden dafür agres- sive und toxische Substanzen verwendet. Das Fraun- hofer Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) und das Leipziger Unternehmen Bioplanta suchen jetzt nach pflanzlichen Alternativen: Anti-Freeze-Prote- ine sorgen in der Natur für das Überleben von Pflanzen bei Frost und im Eis. Sie sind heiße Kandidaten für die Entwicklung neuartiger ungefährlicher Ersatzstoffe.
iHrE ANSprECHpArTNEr für MEHr iNforMATioNEN
Sachsen: biosaxony | Tatzberg 47– 51 | 01307 Dresden | +49.351.796 51 05 | www.biosaxony.de
Sachsen-Anhalt: BIO Mitteldeutschland GmbH | Weinbergweg 22 | 06120 Halle/Saale | +49.345.555 98 50 www.biomitteldeutschland.de
Thüringen: BioInstrumente Jena | Winzerlaer Straße 2 | 07745 Jena | +49.3641.50 86 51 | www.bioinstrumente-jena.de Clustermanagement: Martin Pohle | pohle@mitteldeutschland.com | www.cluster-biotechnologie.de
B CUBE Dresden (Regenerative Medizin und Molecular Bioengineering) www.bcube-dresden.de
Leipziger Forschungsprogramm LIFE (Leipziger Interdisziplinärer Forschungs- komplex zu molekularen Ursachen umwelt- und lebensstilassoziierter Erkrankungen) www.uni-leipzig-life.de
Interdisziplinäre wissenschaftliche Einrichtung HALOmem
(strukturbasierte Wirkstoffentwicklung für pharmazeutisch relevante Membranproteine) www.halomem.de
JenAge – Jenaer Centrum für die Systembiologie des Alterns (Systembiologie / Bioinformatik) | www.hki-jena.de
Jena School for Microbial Communication
(Molekulare und Angewandte Mikrobiologie) | www.jsmc.uni-jena.de Research Academy Leipzig (Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses) www.zv.uni-leipzig.de/forschung/ral/
Dresden International Graduate School for Biomedicine and Bioengineering (Biomedizin und Bioengineering) | www.digs-bb.de
Cluster Biotechnologie – Life Sciences Mitteldeutschland (Netzwerkmanagement) www.cluster-biotechnologie.de
Ausgewählte kooperationsnetzwerke – biotechnologie-Life Sciences
Zugegeben – nachts, wenn die Chemieanlagen leuchten, wirken sie besonders imposant. Für uns zählen jedoch andere Werte: das sichere Betreiben unserer Anlagen im Interesse unserer Mitarbeiter und der Nachbarschaft. Seit 21 Jah- ren bin ich in der Chemie tätig. Und ich habe bis heute nicht einen Tag bereut.
Mich fasziniert die Komplexität des Zusammenspiels von Mensch und Technik.
Unsere Industrie ist die Basis einer Vielzahl von Produkten, die jeder von uns im täglichen Leben anwendet und die aus der modernen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken sind.
Nach Abschluss meines Studiums als Chemieingenieur 1989 habe ich am mittel- deutschen Dow-Standort Teutschenthal meine erste „Chemieluft“ geschnuppert.
Heute leite ich im Dow Olefinverbund das Sol- und Speicherfeld Teutschenthal.
Von 2006 bis 2009 war ich als Produktionsleiterin einer Anlage im Werk Böhlen tätig, die vor allem chemische Grundstoffe für die Verpackungsmittelindustrie herstellt. Heute sorge ich gemeinsam mit meinen Mitarbeitern dafür, dass die Produktionsanlagen in Schkopau zuverlässig mit Sole und chemischen Grund- stoffen für die Kunststoffproduktion vom Sol- und Speicherfeld Teutschenthal versorgt werden. Mir macht die Arbeit viel Spaß, weil sie keine Routine zulässt und immer wieder neue Herausforderungen und Verantwortung bereithält.
petra Hanisch, produktionsleiterin, dow olefinverbund gmbH
Chemie / kunststoffe 17
die größten mitteldeutschen unternehmen im bereich Chemie/kunststoffe
Cluster Chemie / kunststoffe
HiEr STiMMT diE CHEMiE
Die dynamische Entwicklung der chemischen Indus- trie und der Kunststoffverarbeitung zählt zu den größten Erfolgsgeschichten der Wirtschaftsregion Mitteldeutschland. Aufbauend auf einer über hun- dertjährigen Tradition vereint die Branche heute knapp 800 Unternehmen mit rund 71.000 Beschäf- tigten und 21 Milliarden Euro Jahresumsatz, die ent- scheidend die Wirtschaftsstruktur Sachsens, Sach-
sen-Anhalts, Thüringens und Brandenburgs mitprä- gen. Zahlreiche internationale Unternehmen wie Dow, BASF, Bayer, LANXESS und Linde haben sich in den hochgradig vernetzten Chemieparks angesiedelt, die sich durch Investitionen in Milliardenhöhe und in- novative Konzepte als Wachstumskerne der Region und weltweites Vorbild für die Chemiebranche profi - lierten.
Top 5 Mitteldeutschland Umsatz (Mio. €) Mitarbeiter 1 ToTAL Raffi nerie Mitteldeutschland GmbH 4.363 650
2 Dow olefi nverbund GmbH 4.130 2.300
3 BASF Schwarzheide GmbH 826 1.900
4 DoMo Caproleuna GmbH 407 451
5 infraLeuna-Gruppe 276 638
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[ Quelle: Angaben der Unternehmen für 2009; *Gesamtumsatz der Dow-Gruppe in Deutschland ] Beschäftigte und Unternehmen [ Quelle: Statistische Landesämter, Berechnun-
gen Clustermanagement ]
Beschäftigte Unternehmen
Umsatz in Mrd. € [ Quelle: Statistische Landesämter Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berechnung: isw GmbH, Anmerkung: Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten]
1998 2000 2002 2004 2006
Umsatz in Mrd. € [ Quelle: Statistische Landesämter Brandenburg, Sachsen, 6,54
8,87
10,05
11,80
14,99
21,02 Umsatz
52.204 2002 592
49.244 2000 550
45.389 1998 508
61.596 2006 652
70.958 785
2006 2008
58.550 2004 661
14,99
2008
18
Innovative Braunkohlen Integration in Mitteldeutschland (ibi): Die integrierte stoffliche Nutzung der Braunkohle zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen wird in einem BMBF-geförderten Forschungsverbund untersucht.
ChemLog: Das europäische Kooperationsprojekt will die Wettbewerbsfähig- keit der Branche durch eine bessere logistische Anbindung der neuen Wachs- tumsmärkte in Mittel- und Osteuropa stärken.
ChemClust: Sieben europäische Chemiecluster arbeiten in dem EU-geför- derten Vorhaben zusammen, um ihre Kooperation in den Bereichen For- schung und Innovation weiter zu vertiefen.
Cluster und Netzwerke für gemeinsamen Erfolg
Im Cluster Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland arbeiten Unternehmen, Verbände, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Dienstleister sowie Poli- tik und Verwaltung länderübergreifend zusammen.
Gemeinsame Ziele sind die Etablierung regionaler Wertschöpfungsketten in der mitteldeutschen Che- mie- und Kunststoffbranche sowie die Stärkung ihrer Innovationspotenziale und Wettbewerbsfähigkeit.
Ein Beispiel für die Netzwerkarbeit im Cluster ist das Mitteldeutsche Kunststoffnetzwerk (MKN). In ihm sind die regionalen Verbünde AMZK (Automobil- zulieferer Kunststofftechnik) aus Sachsen, POLyKUM e. V. aus Sachsen-Anhalt und PolymerMat e. V. aus Thü- ringen organisiert. Enge Verbindungen bestehen auch zum Innovationsnetzwerk Forschung und Entwick- lung Kunststofftechnik Mitteldeutschland (FEKM).
die kompetenzregion für polymere
Die Region hat sich zu einem international führenden Kompetenzzentrum für die Herstellung und Verarbei- tung von Polymeren entwickelt. Die mitteldeutsche Kunststoffindustrie deckt dabei die gesamte Wertschöp- fungskette ab, von der Forschung über die Polymersyn- these bis zur Kunststoffverarbeitung in innovativen, vorwiegend mittelständischen Unternehmen. Hier ent-
stehen die Grundlagen und Basisprodukte für Innova- tionen in vielen anderen Branchen und Bereichen un- seres Lebens. Ohne Kunststoffe aus Mitteldeutschland sind weder die moderne Hochleistungsmedizin, neue Konzepte in der Automobilindustrie, funktionelle Tex- tilien der Zukunft oder die Weiterentwicklung regene- rativer Energien denkbar.
orte des Wissens: die mitteldeutschen Chemieparks
Mitteldeutschland ist die internationale „Geburts- stätte“ des Chemieparkkonzepts, in dessen Rahmen die angesiedelten Unternehmen alle Dienstleis- tungen und notwendigen Hilfsprozesse aus einer Hand erhalten. Darüber hinaus profilieren sich die
mitteldeutschen Chemieparks durch die gezielte Ansiedlung von spezialisierten Forschungseinrich- tungen zunehmend als „Knowledge Sites“ und ar- beiten eng im Central European Chemical Network (CeChemNet) zusammen.
Forschungs- und Kompetenzzentren der Kunststofftechnik (Auswahl) Kunststoff-Zentrum (KuZ) in Leipzig gGmbH
Fraunhofer-Institut für Werkstoff- mechanik Halle (IWM)
Fraunhofer Pilotanlagenzentrum für Polymer- synthese und -verarbeitung Schkopau (PAZ) Kunststoffkompetenzzentrum Halle-Merseburg (KKZ)
Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e. V. (TITK)
Chemisch-Biotechnologisches Prozesszentrum CBP Leuna Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymer-
forschung (IAP) Potsdam-Golm
Chemie / kunststoffe 19
Ein starkes Netzwerk: der Stoffverbund der mitteldeutschen Chemieparks
Durch eine im Ostseehafen Rostock beginnende 430 Kilometer lange Rohstoff-Pipeline sind die sechs mitteldeutschen Chemieparks unter ein an der und mit den globalen Stoff- und Warenströmen verbunden. So werden beste Voraussetzungen für neue Ansiedlungen geboten. [ Quelle: auf Basis des Clusteratlas Chemie/Kunststoffe Mit- teldeutschland ]
iHrE ANSprECHpArTNEr für MEHr iNforMATioNEN
Clustersprecher: Dr. Christoph Mühlhaus | c/o InfraLeuna GmbH | Am Haupttor | Gebäude 4310 | D-06237 Leuna Tel: +49.3461.43 68 28 | Fax: +49.3461.43 42 90 | christoph.muehlhaus@web.de | www.cluster-chemie-kunststoffe.de Sprecher für Chemie: Wolfgang Blümel | Verband der Chemischen Industrie | Landesverband Nordost
Kleine Klausstraße 14 | D-06108 Halle/Saale | Tel: +49.345.388 07 51 | Fax: +49.345.388 07 60 | bluemel@lv-no.vci.de www.nordostchemie.de
Sprecher für kunststoffe: Dr. Reinhard Proske | CircleSmartCard GmbH | In den Weiden 4 | D-99099 Erfurt Tel: +49.361.55 08 80 | Fax: +49.361.550 88 30 | rproske@circlesmartcard.com | www.circlesmartcard.com Sprecher für Chemieparks / feedstocks: Andreas Hiltermann | InfraLeuna GmbH | Am Haupttor | D-06237 Leuna Tel: +49.3461.430 | Fax: +49.3461.43 42 90 | pr@infraleuna.de | www.infraleuna.de
Clustermanagement koordiniert durch isw gmbH: Dr. Gunthard Bratzke, Andreas Dockhorn | Hoher Weg 3
D-06120 Halle/Saale | Tel: +49.345.29 98 27 26 | Fax: +49.345.29 98 27 11 | cluster-chemie-kunststoffe@online.de CeChemNet koordiniert durch isw gmbH: Fiene Grieger – Projektmanagerin | Hoher Weg 3 | D-06120 Halle/Saale Tel: +49.345.29 98 27 18 | Fax: +49.345.29 98 27 11 | info@cechemnet.de | www.cechemnet.de
Ethylen, propylen, butadien, Aromate Wasserstoff, technische gase Ammoniak, Harnstoff technische gase
Wasserstoff, technische gase
Methanol „drushba“ rohöl-pipeline Wasserstoff
Chlor Salzsäure
Salpetersäure, Ammoniak Adipinsäure
pipeline rostock-Schwedt
Salzsäure Naphtha Wasserstoff Ethylen
Ethylen
pipeline rostock-böhlen pipeline Stade-Mitteldeutschland raffi nerieprodukte
böhlen Cracker, Acrylsäure, Anilin, Kohlenwasser - stoffharze
Leuna
Raffi nerie, Polymere, Basischemikalien, Katalysatoren, Spezialchemikalien, techn. Gase
Schwarzheide PU-Grundprodukte und Systeme, Kunststoffe, Schaumstoffe, Pfl anzenschutzprodukte Wasserbasislacke
Zeitz Adipinsäure, Salpetersäure, Cyclohexanol/-non, Grundöle/Raffi nerie, Spezialwachse, Leime/Klebstoffe
bitterfeld/Wolfen Anorganika, Chlorprodukte, Spezialchemikalien, Solarsilizium
Schkopau Polymere Chemikalien
piesteritz Stickstoffprodukte
20
Hochschule Anhalt (FH), Fachrichtungen Landwirtschaft, Ökotrophologie, Lebensmitteltechnologie | www.hs-anhalt.de
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Agrar- und Ernährungs wissenschaften | www.landw.uni-halle.de
Universität Leipzig, Institut für Lebensmittelhygiene | www.uni-leipzig.de/~lmh Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Ernährungswissenschaften, www.uni-jena.de/biologie/ieu/ew
Technische Universität Dresden, Institut für Lebensmittel- und Bioverfahrens technik | www.tu-dresden.de/mw/ilb/ilb
Forschungsvereinigung für Verfahrens- und Verpackungstechnik Dresden www.planet-interkom.de/fv.vvt
Bautzner Senf mittelscharf, Original Thüringer Brat- wurst, Rotkäppchen-Sekt, Kathi-Backmischungen, Zetti- Knusperfl ocken, Radeberger Bier, Halloren-Kugeln und Altenburger Ziegenkäse: Die Reihe der Marken und Pro- dukte der Ernährungswirtschaft aus Mitteldeutschland, die bundesweit den Weg in die Supermarktregale und auf den Tisch der Verbraucher gefunden haben, ist lang.
Damit fi ndet eine jahrhundertealte Tradition ihre er- folgreiche Fortsetzung. Schon im 15. Jahrhundert wurde das Rezept für den Dresdner Stollen vom Papst gutge- heißen. 1804 eröffnete die älteste bis heute produzieren- de Schokoladenfabrik Deutschlands in Halle/Saale. Und 1813 wurde hier für Zar Alexander das bekannte „Rus- sisch Brot“ gebacken. Sich gut zu ernähren, war in Mit- teldeutschland eben schon immer selbstverständlich.
Cluster Ernährungswirtschaft
ErfoLg iST MiTTELSCHArf
Mit Qualität auf Wachstumskurs
Der Ernährungswirtschaft Mitteldeutschlands ist es seit 1990 gelungen, sich den völlig veränderten Markt- verhältnissen anzupassen und die Bekanntheit ihrer Produkte kontinuierlich zu steigern. Die erfolgreiche Kombination aus innovativen Unternehmen, gut aus- gebildeten Fachkräften sowie hervorragenden Stand- ortfaktoren machen sie heute zu einer der wettbe- werbsfähigsten und bedeutendsten Wirtschaftszweige in der Region. Dazu tragen auch die großbetrieblichen Strukturen in der Agrarproduktion sowie modernste Technologien in der Lebensmittelherstellung bei.
Die rund 800 Betriebe beschäftigen knapp 60.000 Men- schen und erwirtschaften mehr als 17 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Dabei verzeichnet die Ernährungs- wirtschaft in Mitteldeutschland ein kontinuierliches Wachstum. So hat allein Sachsens Ernährungswirt- schaft zwischen 1990 und 2008 ihren Umsatz auf 7,6 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Der Anteil der Branche am Umsatz und den Beschäftigten des gesam- ten verarbeitenden Gewerbes liegt in allen drei Bundes- ländern weit über dem bundesdeutschen Durch schnitt.
Anteil des Ernährungsgewerbes am gesamten verarbeitenden Gewerbe nach Um- satz (Bundesdurchschnitt = 100 %) [Quelle: Statistisches Jahrbuch Deutschland 2009; Jahreswirtschaftsbericht Sachsen-Anhalt 2009; Statistisches Jahrbuch Sachsen 2009; Statistisches Jahrbuch Thüringen 2009 ]
Sachsen Thüringen Sachsen-Anhalt Deutschland
153 %
129 %
233 %
100 %
Wissenschaftliche forschungseinrichtungen
Ernährungswirtschaft 21 iHrE ANSprECHpArTNEr für MEHr iNforMATioNEN
Agrar-Marketing Sachsen e. v.:
www.agrar-marketing-sachsen.de
Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH:
www.amg-sachsen-anhalt.de Agrarmarketing Thüringen:
www.agrarmarketing.thueringen.de
der Agrochemiepark piesteritz
Bereits seit dem Jahr 1915 werden bei Wittenberg moderne Düngemittel hergestellt. Im Agrochemie- park Piesteritz befi ndet sich mit der SKW Stickstoff- werke Piesteritz GmbH der größte deutsche Produ- zent für Harnstoff und Ammoniak mitsamt einer eige- nen Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Über 30 Unternehmen und Einrichtungen, darunter das Agrochemische Institut Piesteritz e. V., verbinden hier moderne Forschung und industrielles Produktions- management mit regionaler Agrarwirtschaft.
deutschlands nördlichste Weinbauregion
Die Stadt Meißen steht nicht nur für ihre weltbekannte Porzellanmanufaktur, sondern auch für ihr histori- sches, mit viel Sonne beschenktes Weinanbaugebiet entlang der Elbe. Unweit befi ndet sich Deutschlands nördlichste Weinbauregion im Herzen von Mittel- deutschland, wo sich Saale und Unstrut im Großjena- er Blütengrund bei Naumburg vereinigen. Vor allem hochwertige Weißweine werden in der Region produ- ziert, deren Besonderheiten nicht zuletzt die touris- tische Erlebbarkeit des Anbaugebietes ausmachen.
Entlang der 55 Kilometer langen Weinstraße von Pirna über Dresden, Radebeul und Meißen bis in die idyllischen Elbweindörfer um Dießbar-Seußlitz zeigt sich eine vom 800-jährigen Weinbau geprägte Landschaft.
die gesunde Zukunft als Chance
Im Rahmen des länderübergreifenden Clusterprozes- ses der mitteldeutschen Ernährungswirtschaft arbei- ten zahlreiche Unternehmen wie die ÖHMI Analytik GmbH, die Pauly Biskuit AG oder die Wikana Keks und Nahrungsmittel GmbH an der Entwicklung neu-
artiger funktioneller Lebensmittel, die nachweislich über einen zusätzlichen Gesundheits nutzen verfügen.
Schon heute entstehen hier Produkte und Markt- trends für die Zukunft sowie zusätzliche Wachs tums- chancen für die Unternehmen und die Region.
Als ausgebildeter Instandhaltungsmechaniker liegt mir das Schrauben im Blut. Öl und Schmie- re an den Fingern, robustes Material zum Verar- beiten, so habe ich es gelernt. Aber ich kann auch anders. Solarzellen wurden mein Fachgebiet. Das ist echte Feinarbeit. Bei der Arbeit trage ich Handschuhe und einen weißen Kittel. Jegliche Form von Verunreinigung würde die hochsen- siblen Solarzellen beschädigen, aus denen später ganze Solaranlagen aufgebaut werden. Die Vor- stellung, dass so eine kleine Zelle, die mitunter nicht größer als 150 × 150 mm ist, die Energie der Sonne überträgt, fasziniert mich. Im Urlaub ertappe ich mich dann immer wieder dabei, wie mein Blick ganz automatisch nach oben wandert.
Auf die Hausdächer. Haben die eine Solaranlage?
Sind die Zellen von uns? Die Nutzung der Solar- energie ist erst am Anfang ihrer Entwicklung, aber ich bin mit dabei.
Michael Harms, operator, Q-Cells SE, Thalheim
Energie/umwelt 23
die größten Energieversorger Mitteldeutschlands
[ Quelle: Geschäftsberichte 2009 der Unternehmen]
Mitteldeutschland ist ein traditionsreicher Standort der Energiewirtschaft. Ein hochmoderner Braunkohle- tagebau und neueste, umweltfreundliche Kraftwerks- technologien garantieren heute höchste Versorgungs- sicherheit für Bewohner und Unternehmen der Region auf Basis eines einheimischen Rohstoffes. Der tief- greifende Strukturwandel der Energiebranche und die beispiellose Rekultivierung von Braunkohlefolgeland- schaften seit 1990 brachten zahlreiche innovative Ver-
fahren und Technologien hervor. Durch diese Erfah- rungen wurde Mitteldeutschland zu einem interna- tional renommierten Kompetenzzentrum im Bereich der Umwelttechnik.
Darüber hinaus hat sich die Region durch die erfolg- reiche Ansiedlung von Unternehmen und Forschungs- kompetenzen zu einem herausragenden Standort der erneuerbaren Energien wie der Photovoltaik, der Wind- kraft und der Biomasseverwertung entwickelt.
Cluster Energie/umwelt
EiNE rEgioN uNTEr STroM
gebündelte forschung für Energie und umwelt
Am Sitz des einstigen Instituts für Energetik der DDR in Leipzig wird mit dem Deutschen BiomasseForschungsZentrum (DBFZ) und dem Leipziger Institut für Energie GmbH (IE Leipzig) die nationale Kompetenz der Umweltforschung ge- bündelt. Mit über 900 Mitarbeitern an den Standorten Leipzig, Halle/Saale und Magdeburg erforscht das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in städtischen und industriellen Ballungsräumen sowie naturnahen Landschaften. Weitere For- schungskompetenzen im Bereich Energie und Umwelt vereinen das Umwelt- bundesamt in Dessau-Roßlau, die TU Bergakademie Freiberg sowie die Hoch- schule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH).
EEx: Europas größte Strombörse in Leipzig
Die 2002 gegründete European Energy Exchange AG (EEX) mit Sitz in Leipzig betreibt Marktplätze für den Handel mit Strom, Erdgas, CO2-Emissions- rechten und Kohle. Sie ist mit über 248 Handelsteil- nehmern aus 22 Ländern die teilnehmer- und um- satzstärkste Energiebörse Kontinentaleuropas. Zur
EEX Gruppe gehört mit der European Commodity Clearing AG (ECC) ein europaweit agierendes Clea- ringhaus, dessen Leistungsspektrum Clearing- und Abwicklung für börsliche Geschäfte an der EEX und ihren Partnerbörsen sowie außerbörsliche Ge- schäfte umfasst.
Top 7 Mitteldeutschland Umsatz (Mio. €) Mitarbeiter
1 Verbundnetz Gas AG (VNG), Leipzig 4.763 697
2 envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz 2.916 2.378
3 Stadtwerke Leipzig GmbH 2.812 1.158
4 E.oN Thüringer Energie AG, Erfurt 1.378 1.518 5 ENSo Energie Sachsen ost AG, Dresden 1.305 1.366
6 DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH 1.049 1.269
7 MiTGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH 646 349
24
Moderner bergbau
Mitteldeutschland ist nach dem Ruhrgebiet die wichtigste traditio- nelle Bergbauregion Deutschlands. Die Mitteldeutsche Braunkoh- lengesellschaft mbH fördert in den Tagebauen Profen (Sachsen- Anhalt) und Vereinigtes Schleenhain (Sachsen) jährlich bis zu 20 Millionen Tonnen Braunkohle, aus denen in den modernen Kraft- werken Schkopau und Lippendorf Strom und Wärme produziert wird. Seit 1994 investierte die MIBRAG über 1,3 Milliarden Euro in effi ziente und umweltgerechte Technik. Das Bergbauunternehmen bietet 2.000 Mitarbeitern einen modernen Arbeitsplatz.
von der kohlegrube zum Seenparadies
Wo einst die Braunkohle die Landschaft zwischen Borna und Bitterfeld prägte, entsteht durch Flutung der ehemaligen Tagebaue das mitteldeutsche Seenland, mit vielfältigen Angeboten für Naherholung und Naturschutz. Sukzessive werden ehemalige Tagebaue gefl utet und verwandeln Europas größte Landschaftsbau- stelle in eine völlig neue Freizeit- und Tourismusregion, die rund 40 Seen mit mehr als 175 km² Wasseroberfl äche umfasst.
Energie aus Wind und pfl anzen
Im Magdeburger Werk der ENERCON GmbH fertigen rund 4.000 Mitarbeiter die größten Windkraftanlagen der Welt. Derzeit wird dort der Prototyp „E-126“ er- probt. Jede dieser fast 200 Meter hohen Anlagen mit einem Rotordurchmesser von 127 Metern wird zukünftig 7,5 Megawatt Leistung erzeugen.
Aus rund 50.000 Tonnen Gülle, Getreide und Maissilage entstehen jähr lich in Deutschlands größter Bioerdgas-Aufbereitungsanlage in Könnern bei Halle/
Saale circa 6 Millionen Nm³ Bioerdgas, die in das Netz der Mitteldeutsche Gas- versorgung GmbH (MITGAS) eingespeist werden.
Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Nettostromerzeugung in Mitteldeutschland wird seit Jahren konsequent ausgebaut.
[Angabe in MWh; *ohne Pumpspeicheranlagen; **feste Biomasse; Quelle: Statistische Ländesämter Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen; eigene Berechnungen]
Wasserkraft*
2000 2004 2009 1 Mio.
0
679.415 530.378
511.880
Photovoltaik
2000 2004 2009 0,5 Mio.
0
Biomasse **
2000 2004 2009 2,5 Mio.
0 Windkraft
vorreiter für sauberen Strom
2000 2004 2009 10 Mio.
0
9.061.820
4.195.926
1.580.237
2.234 20.404 325.180
473.509 938.718
2.327.506
Solarwirtschaft 25 Die Solarwirtschaft in Sachsen, Sachsen-Anhalt und
Thüringen ist ein Erfolgskapitel. Innerhalb weniger Jahre hat sich die Branche zu einer Schlüsselin dus- trie und zu einer der tragenden Säulen des verarbei- tenden Gewerbes in Mitteldeutschland entwickelt.
Weltweit weist die Region die größte Dichte an Solar- Industrieunternehmen auf. Firmen wie die Q-Cells SE mit Stammsitz im MicroTechPark Thalheim/
Bitterfeld, die Bosch Solar Energy AG (Erfurt), die SCHOTT Solar AG (Jena), die PV Crystalox Solar AG (Erfurt, Bitterfeld), die SOLARWATT (Dresden), die
SolarWorld AG und Deutsche Solar AG (Freiberg) beschäftigen hier mehr als 11.000 Mitarbeiter.
Gleichzeitig gehört Mitteldeutschland durch die Ansiedlung der F&E-Abteilungen der großen Solar- unternehmen und die exzellente öffentliche Wissen- schaftslandschaft zu den weltweit führenden Tech- nologie- und Innovationsstandorten der Branche.
Gute Voraussetzungen also, dass sich das dyna- mische Wachstum der Solarwirtschaft in der Region auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird.
Eine mitteldeutsche Erfolgsgeschichte in Zahlen
•
65 Prozent aller deutschen PV-Industrieunternehmen•
14,5 Prozent der weltweit produzierten Solarzellen•
Vier Firmen unter den Top 10 weltweit•
11.000 direkt Beschäftige•
43 Prozent des Umsatzes der deutschen PV-Industrie•
Produktion, Forschung & Entwicklung, Ausbildung am StandortCluster Solarwirtschaft
SoNNigE AuSSiCHTEN
gemeinsam an die Spitze
Im „Solarvalley Mitteldeutschland“ haben sich 29 welt- weit agierende Unternehmen, neun Forschungs ein- richtungen und neun Hochschulen aus drei Bundes- ländern zusammengeschlossen. Gemeinsa mes Ziel aller Akteure ist es, Solarstrom wettbewerbs fähig ge- genüber konventionell erzeugtem Strom werden zu lassen. Ein erster großer Meilenstein wird dabei das Erreichen der sogenannten Netzparität bis zum Jahr 2013 sein. Das bedeutet: Privat erzeugter Solarstrom wird dann für den Endverbraucher kostengünstiger sein als der konven tionell erzeug te „Strom aus der
Steckdose“ der gro ßen Energieversorger. Dazu arbei- ten die Partner in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Spitzencluster ge- förderten Solarvalley Mitteldeutschland entlang der gesamten Photovoltaik-Wertschöpfungskette zusam- men, von der Siliziumproduktion bis zur Gebäude- inte gration, von der Grundlagenforschung bis zur inno vativen Anwendung. Die Aktivitäten des Spitzen- clusters Solarvalley Mitteldeutschland erstrecken sich dabei auf drei Handlungsfelder.
Zentrale Anlaufstelle für die Akteure
Das Clustermanagement des Solarvalley Mittel- deutschland koordiniert die Photovoltaik-Aktivitä- ten in der Region und unterstützt den Ausbau eines länderübergreifenden Solar-Netzwerkes. Im Mittel- punt stehen dabei die Erhöhung der Attraktivität
der Region für nationale und internationale Inves- toren, die Unterstützung von Ausgründungen aus den Hochschulen sowie die Vertretung der mittel- deutschen Solar-Region auf nationaler und interna- tionaler Ebene.
26
günstiger, besser und länger
Ziel der gesamten F&E-Aktivitäten ist die Senkung der Kosten für Solarenergie auf allen Stufen der Wert- schöpfungskette. Gleichzeitig soll der Wirkungsgrad sowohl bei der kristallinen Silizium-Technologie als auch bei der Dünnschicht-Silizium-Technologie wei- ter erhöht und die Lebensdauer der Anlagen verlän- gert werden. Das F&E-Programm des Spitzenclusters Mitteldeutschland umfasst derzeit zwölf Verbundvor- haben, die die Entwicklung neuer Lösungen sowohl
bei den Produkten als auch im Bereich der Produk- tionstechnologie umfassen. Die Ergebnisse fl ießen dann schnell und nahtlos in die jeweiligen Wertschöp- fungsstufen ein. So kann die Region als erster Solar- standort weltweit das Etappenziel der „Netzparität“
verwirklichen. Spitzentechnologie aus Mitteldeutsch- land wird damit entscheidend zur Deckung des welt- weiten Strombedarfs aus umweltfreundlicher Sonnen- energie beitragen.
die Sonne als Jobmotor
die Experten von morgen
Einer der wichtigsten Faktoren für das dynamische Wachstum der mitteldeutschen Photovoltaikbranche ist die Existenz hoch qualifi zierter und motivierter Fachkräfte aus der Mikroelektronik, der chemischen Industrie und dem Maschinenbau in der Region. Zu- sätzlich zu den bereits geschaffenen Stellen könnten
bis zum Jahr 2020 bis zu 40.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Angesichts dieses eindrucksvollen Zu- kunftsszenarios kommt der Sicherung des zukünf- tigen Bedarfs an hochqualifi zierten Fach- und Füh- rungskräften eine Schlüsselrolle für das weitere Wachstum der mitteldeutschen Solarbranche zu.
ThinWafer: Die Entwicklung ultradünner Siliziumwafer mit Dicken von 80 µm mittels Vieldrahtsägentechnologie soll die Einsparung von Material- kosten ermöglichen.
FZSil: Das Verbundprojekt will das Float-Zone-Verfahren als wirtschaftlich rentable Methode zur Herstellung von monokristallinem Silizium für Wafer mit einem Wirkungsgrad von über 20 Prozent etablieren.
BIPV: Ziel des Vorhabens ist es, die Kosten der durch Photovoltaik er- zeugten Energie durch Fortschritte bei der Gebäude- und Systemintegra- tion zu verringern und so die Netzparität zu erreichen.
Die Photovoltaikindustrie beschäftigt in Mitteldeutschland bereits heute knapp 11.000 Menschen, Tendenz weiter steigend. [Quelle: Solarvalley Mitteldeutschland e. V.]
Beschäftigte bei Zulieferern im Solarvalley Mitteldeutschland Beschäftigte in der PV-Industrie im Solarvalley Mitteldeutschland Anteil Solarvalley Mitteldeutschland an der PV-Beschäftigung Deutschland
Solarwirtschaft 27
Neue berufsbilder für die Solarbranche
Bereits jetzt wurden im Rahmen des länderübergreifen- den Bildungskonzeptes an den Hochschulen der Regi- on vier neue Bachelor- und Masterstudiengänge sowie sechs Stiftungsprofessuren ins Leben gerufen. Mit dem Thüringer Kompetenzzentrum für Hochtechnologie und Solarwirtschaft wurde eine bundesweit einmalige
Einrichtung für die berufliche Aus- und Weiterbildung in der Solarwirtschaft geschaffen. Darüber hinaus sind eine Reihe weiterer Maßnahmen geplant, um den ho- hen qualitativen Ansprüchen einer zunehmend spezia- lisierten Photovoltaik-Industrie an die praxisnahe Aus- bildung ihrer Mitarbeiter Rechnung zu tragen.
iHrE ANSprECHpArTNEr für MEHr iNforMATioNEN Solarvalley Mitteldeutschland e. v.:
Solar Valley GmbH | Konrad-Zuse-Str. 14 | 99099 Erfurt | www.solarvalley-mitteldeutschland.org Solar valley geschäftsstelle Erfurt:
Dr. rer. nat. Peter Frey – Geschäftsführer | +49.361.427- 68 40 | p.frey@solarvalley.org Margarete Brandt – Assistenz | +49.361.427- 6840 | m.brandt@solarvalley.org
Christian Schalldach (M.A.) – Marketing und Kommunikation | +49.361.427- 68 48 | ch.schalldach@solarvalley.org Dr. rer. nat. Ralf Engelmann – F&E-Planung | +49.361.427- 68 45 | r.engelmann@solarvalley.org
Solar valley büro Halle:
Birgit Puppe (M.A.) – F&E-Controlling | Tel: +49.345.558 - 94 02 | Fax: +49.345.558 - 91 01 | b.puppe@solarvalley.org Dr. rer. nat. Carsten Rudolf – F&E-Management | +49 345 558-91 91 | c.rudolf@solarvalley.org
Solar valley vertretung dresden:
Dr. Robert Franke (VDI/VDE-IT) – Internationalisierung | Tel: +49.351.486 54 21 | Fax: +49.351.486 54 10 franke@eesa-sachsen.de
Hochschule Anhalt (FH), Bachelorstudiengang Solartechnik www.hs-anhalt.de
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Stiftungsprofessur und Studiengang Photovoltaik | www.landw.uni-halle.de
Technische Universität Ilmenau, Masterstudiengang Electrical Power and Control Engineering und Photovoltaik | www.tu-ilmenau.de FH Jena, Bachelorstudiengang Photovoltaik und Halbleitertechnologie www.fh-jena.de
Thüringer Kompetenzzentrum für Hochtechnologien und Solarwirtschaft, 25 Ausbildungsberufe für Solartechnologie, Erneuerbare Energien,
Halbleiter technologie und Mikrosystemtechnik | www.bwaw-thueringen.de Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Festkörperphysik/
Forschungsschwerpunkt Photovoltaik | www.uni-jena.de Bergakademie Freiberg, Stiftungsfond der SolarWorld AG www.tu-freiberg.de
Ein Computerfreak war ich nie. Für mich war der Computer vor allem zum Kommunizieren da. E-Mails schreiben, chatten, im Internet surfen. Tja, und dann ging es an die Entscheidung, was nach dem Abi kommt. Studium? Berufsausbildung? Ich hörte mich um und erfuhr von der kooperativen Ingenieur- ausbildung. Studium und Berufsausbildung in einem. Theorie und Praxis Hand in Hand. Das klang spitze. Jetzt werde ich Ingenieurin und es macht mir total Spaß. Und was danach kommt, kann ich mir auch schon vorstellen. Mein erstes Praktikum war in einem Krankenhaus. Einsatz und Nutzen der Elektro nik erlebte ich in der Medizin hautnah: rascher Zugriff auf lebenswichtige Daten und bessere Diagnostik. Das ist Technik für den Menschen. So was möchte ich weiter machen.
Andra Seidler, Studierende in kooperativer ingenieurausbildung zum bachelor of Engineering Elektro-/informationstechnik – iT-Systemelektronikerin Siemens Ag, fachhochschule Zittau/görlitz
informationstechnologie 29
Cluster informationstechnologie
QuELLCodE dEr ZukuNfT
Die Informationstechnologie in Mitteldeutsch- land ist eine hochgradig innovative und leis- tungsstarke Dienstleistungsbranche mit zu- nehmend überregionaler Ausstrahlung.
•
Wenn jemand in Danzig den Heizkörper aufdreht,•
wenn in Melbourne ein Müllcontainer entleert wird,•
wenn ein Berliner Flughafenmitarbeiter seinen Gehaltszettel liest,•
wenn im Hafen in Varna eine elektrische Großwinde in Betrieb geht,•
wenn in London ein Sachbearbeiter den Telefonhörer abhebt,•
wenn in Dubai jemand in einem Bank- gebäude einen Rechner anschließt,immer dann sind innovative Lösungen und kluge Köpfe aus Mitteldeutschland am Werk.
gemeinsame Ziele: der länderübergreifende Clusterprozess der informationstechnologie
[ Quelle: Hoppenstedt 2009, www.hoppenstedt.de ]
Top 10 Mitteldeutschland Beschäftigte
1 PC-WARE 890 1.583
2 KoMSA SACHSEN AG 695 1.200
3 Cyberport GmbH 209 225
4 T-Systems Multimedia Solutions GmbH 100 700
5 blue chip Computer AG 75 238
6 GiSA GmbH 73 450
7 Unister GmbH 60 650
8 regiocom GmbH 42 800
9 HL komm Telekommunikations GmbH 37 100
10 intershop Communications AG 32 264
die größten iT-unternehmen aus Mitteldeutschland
IT-Unternehmen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben sich für einen Clusterprozess zusammengeschlossen, um gemeinsam folgen de Ziele zu erreichen:
•
Vernetzung der Unternehmen in Verbindung mit Verbänden und Vereinigungen•
Etablierung der Unternehmen als bevorzugte Partner für die Industrien des Wirtschaftsraumes Mitteldeutschland und darüber hinaus•
Zusammenarbeit mit Universitäten und Hochschulen Mitteldeutsch- lands, um langfristig die Ausbildung qualifi zierter Absolventen zu sichern und die Abwanderung von Talenten zu verringern•
Stärkung der Region Mitteldeutschland•
Entwicklung und Vermarktung von neuen innovativen IT-basierten Dienstleistungen•
nachhaltige Verbindung von Unternehmen und anwendungsnaher ForschungWeitere Informationen unter: www.it-mitteldeutschland.de
Umsatz (Mio. €)
30
optimale rahmenbedingungen
Qualifiziertes, motiviertes Personal, niedrige Lohn- kosten sowie gute Investitionsbedingungen dank ho- her Fördersätze und niedriger Mieten: Immer mehr Unternehmen entdecken Mitteldeutschland als idea- len europäischen Near-Shore-Standort für Leistun- gen im Business-Process-Outsourcing-Umfeld. Un- ternehmen wie die GISA GmbH, die regiocom GmbH und die perdata GmbH erbringen an 365 Tagen im Jahr Kundenbetreuungs- und Betriebsleistungen für die Energiebranche. Und das rund um die Uhr. Der Systembetrieb und die Kundenbetreuung im ERP- und HR-Umfeld gehören ebenso zu den Speziali- täten mitteldeutscher IT-Service-Unternehmen wie qualitativ hochwertige Beratung in den Bereichen Outtasking und Managed Services.
Telekommunikationsunternehmen – eine Erfolgsstory in Mitteldeutschland
•
94 TK-Carrier in Mitteldeutschland•
über 10.000 Mitarbeitern•
mehr als 7 Milliarden Euro Umsatz•
stetig wachsende Umsätze bei starkem WettbewerbeTicketing für den öffentlichen Nahverkehr
Im Auftrag des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) entwickelten die Leipziger Unternehmen itCampus und perdata ein zentrales Verwaltungs- system für die ersten elektronischen Tickets für Bus und Bahn in Leipzig und Halle. Das so genannte MDV-Berechtigungssystem (MDV-BerSy) ermöglicht den Abgleich der Daten auf der Karte mit den beim je- weiligen Verkehrsunternehmen gespeicherten Fahrt- berechtigungen. Nach erfolgreichem Start des Sys- tems und dem Verkauf von über 120.000 elek tro- nischen Tickets liegen nun wegweisende Er kenntnisse für einen flächendeckenden Einsatz von eTickets bei Verkehrsbetrieben vor.