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HBF – End of the Contemporary

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Academic year: 2022

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Do 16.3. Do

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Sa 18.3. Sa

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Di 21.3.

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Sa 25.3.

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26.3. HBF – End of the Contemporary S. 46

HBF – End of the Contemporary S. 46

HBF – End of the Contemporary S. 46

HBF – End of the Contemporary S. 46

HBF – Smetak Workshops S. 51 HBF – Smetak Symposium S. 51

DAAD – Smetak Symposium S. 50

HBF – Time Concepts in Computer Games S. 46

HBF – Time Concepts in Computer Games S. 46 HBF – Time Concepts in Computer Games S. 46

DAAD – Smetak Workshops S. 51

HBF – End of the Contemporary S. 46

HBF – Chorus in cc. Workshop S. 47

HBF – Chorus in cc. Workshop S. 5

HBF – Gender Relations S. 46

HBF – Time()Pieces S. 46

HBF – Time()Pieces S. 46

HBF – Time()Pieces S. 46

HBF – Time()Pieces S. 46 HBF – Time()Pieces S. 46 HBF – Lab Morton / Walshe S. 46

HBF – Good Morning S. 47

HBF – Film Jo Kondo S. 47 HBF – Gender Relations S. 46

HBF – Gender Relations S. 46

HBF – Thinking Together Conference „Decolonizing Time“ S. 46

AdK – Sonar I S. 38 AdK – Sonar II S. 38 HBF – Film Lucier S. 47 HBF – Thinking Together Conference „Decolonizing Time“ S. 46

KW – The Long Now S. 40

Talk

AdK = Akademie der Künste, Berlin DAAD = daadgalerie

HBF = Haus der Berliner Festpiele

KAH = Kirche Am Hohenzollernplatz

KW = Kraftwerk Berlin PK = Parochialkirche RS = Radialsystem V SAVVY = SAVVY Contemporary So 26.3

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10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00 21:00 22:00 23:00 24:00 Dauerformate

Do 16.3. Do

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Fr 17.3. Fr

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Sa 18.3. Sa

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So 19.3. So

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Di 21.3.

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Sa 25.3.

Sa 25.3.

So 26.3. So

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HBF – Talk S. 46 HBF –

Ictus & Reiter S. 16

HBF – Arditti & Walshe S. 20

RS – KNM Berlin Talk S. 26

HBF – Story Telling for Earthly Survival S. 30

SG – Hennix II S. 32

KAH – Graindelavoix S. 18

HBF – Walshe S. 22 DAAD – Smetak S. 50

SAVVY – Eastman S. 49

RS – QuerKlang S. 24

UdK – QuerKlang S. 24

AdK – Sonar II S. 38

HBF – Ensemble Modern S. 34

PK – Lucier & Grisey S. 36

KW – The Long Now S. 40 SAVVY – Eastman S. 49

SG – Hennix I – Pre-opening S. 10

HBF – Eastman & Barthélémi – Opening S. 12

HBF – Talk S. 47

KW – The Long Now S. 40

SAVVY Eastman Dokumentationsraum S. 49 DAAD – Smetak Ausstellung S. 50 SGHennix Installation S. 48

Konzerte / Performances Thinking Together Installations / Exhibitions SG = silent green Kulturquartier

UdK = Universität der Künste Berlin

Sa 25.3

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Als das Ictus Ensemble 2015 Berno Odo Polzers erste Ausgabe von Maerz Musik – mit dem neuen Untertitel „Festival für Zeitfragen” – eröffnete, war das eine Offenbarung: ein offe- ner, flüssiger Raum, durch den das Publikum auf der Hauptbühne ständig in Bewegung war und zwischen verschiedenen Aufführungs- situationen pendelte.

Das Haus der Berliner Festspiele wirkte plötz- lich nicht mehr wie ein Theaterraum der 1960er Jahre, sondern wie eine moderne Factory des

experimentellen Musikhörens. Ähnliches ge- schieht seither jeweils am Ende des Festivals, wenn das Langzeit-Format „The Long Now“

das Kraftwerk in Berlin Mitte für über 30 Stun- den zu einer Musik-Raum-Kapsel werden lässt, mit der man durch die unterschiedlichsten musi kalischen Welten reist.

Auch aus solchen Format-Erfahrungen speist sich die Idee zur Programmreihe „Immersion“, die die Berliner Festspiele nach einem Auftakt im Herbst 2016 ab Sommer 2017 für zwei Jahre zum Experimentierfeld neuer Erlebnis formen von Kunst werden lassen. Berno Odo Polzers Maerz Musik – Festival für Zeitfragen steht dazu komplementär, visionär und inspirierend und stellt gleichzeitig, im festivaleigenen Denk- raum „Thinking Together“, kritische Fragen an unsere Institutionen und ihr Kulturverständnis.

Nach den Themen „The Politics of Time” (2015) und „Time and the Digital Universe” (2016) liegt in diesem Jahr der Schwerpunkt auf

„Decolonizing Time“.

Maerz Musik – Festival für Zeitfragen 2017

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3 Ich danke Berno Odo Polzer für die anregenden

Impulse und wünsche uns allen erkenntnis- und erlebnisreiche Tage: Don’t look at it – go into it.

Thomas Oberender

Intendant der Berliner Festspiele

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MaerzMusik – Festival for Time Issues 2017

When the Ictus Ensemble opened MaerzMusik in 2015, which was the first edition under the artistic direction of Berno Odo Polzer, carrying the new subheading of “Festival for Time Issues”, it was an epiphany: an open, fluid space on the main stage, where the audience was in continual motion, moving among the various performance situations.

Suddenly, the Haus der Berliner Festspiele no longer appeared to be a theatre space from the 1960s, but rather a modern Factory of experimental ways of listening to music. There is a similar experience at the end of each festival edition, when the long-term format “The Long Now” transforms the Kraft- werk-venue in Berlin-Mitte into a musical space capsule which takes the audience on a journey through diverse musi- cal worlds.

The experience of these formats was one of the inspirations for the programme series “Immersion”, which was launched in the autumn of 2016 and will turn Berliner Festspiele into a field for experimentation with new forms of experiencing art for a further two years. Berno Odo Polzer’s “MaerzMusik – Festival for Time Issues” takes a complementary position to this, providing visions and inspiration. At the same time, the festival’s space for conceptual thought, “Thinking Together”, critically reflects on our institutions and their concept of culture. Following the topics of “The Politics of Time” (2015) and “Time in the Digital Universe” in 2016, this year will see a focus on “Decolonizing Time”.

I would like to thank Berno Odo Polzer for these stimulating impulses and I am looking forward to a festival full of insights and adventures:

Don’t look at it – go into it.

Thomas Oberender Director Berliner Festspiele

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Im März 2015, während der ersten Ausgabe dieses

„Festival für Zeitfragen“, hätten nur wenige die grundsätzliche Stabilität westlicher Demokratien bezweifelt. Die Europäische Union schien „too big to fail“. „Flüchtlingskrise“ war kein vertrauter Begriff auf dem Kontinent und Terroranschläge waren eine Ausnahmeerscheinung, zumindest für eine Mehrheit der Europäer*innen, die in der Annahme schlummerte, dass ihre Festung der Privilegien sich selbst erhalten würde, unein- nehmbar und sicher sei.

In der zweiten Ausgabe im März 2016 standen

„Faktentreue“ und „Politik“ in gewohntem Span- nungsverhältnis zueinander. Der Begriff „post- faktische Politik“ – „post-truth politics“ –, der von Oxford Dictionaries zum Wort dieses Jahres ge- krönt wurde, kam nur wenigen bekannt vor und ließ noch nicht die Alarmglocken schrillen, die dann der Brexit und die US-Präsidentenwahlen ausgelöst haben.

Zwei wahllose Jahre, die mit den ersten beiden Ausgaben von MaerzMusik – Festival für Zeit- fragen zusammenfallen. Zwei Jahre, die lange genug waren, um eine merklich andere Welt hervorzubringen.

Einst, so sagt man, wurden Festivals gefeiert, um die Zeit zu markieren und ihr zu trotzen – Festivals waren Maßeinheiten für Veränderung, Gefäße des kollektiven Bewusstseins und Gedächtnisses, Gelegenheiten der Selbstvergewisserung einer Gemeinschaft. Heute ist es verlockend, diesen scheinbar weit hergeholten Ansatz wieder in Be- tracht zu ziehen. Denn eine Frage bleibt offen und erscheint wichtiger denn je: Was kann ein Festival – und ich würde hinzufügen: Was kann ein Festival, das inmitten Europas verortet ist, – heute sein? Wie kann es sich verhalten ange- sichts der Gewalt, Degradierung, Instabilität und Angst, die „uns“ umgibt? Wie kann es ein neues

Maerz Musik – Festival für Zeitfragen 2017

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„Uns“ reflektieren, zur Sprache bringen und be- heimaten, das im Zuge der rasanten Neuordnung lokaler und globaler Verhältnisse entsteht? Wie kann ein Festival der Tatsache gerecht werden, dass es ein öffentlicher, gemeinschaftlicher und dadurch politischer Raum ist?

Maerz Musik 2017 gibt keine Antwort, sondern ist eher der Versuch, solche Fragen zu stellen: mit den Mitteln eines Festivals, das im Hören verwur- zelt ist, das Konzerten, Performances, Installati- onen, Filmpräsentationen, Diskurs und Ausstel- lungen Zeit und Raum gibt.

Die zehn komponierten Abende, aus denen MaerzMusik besteht, reflektieren Anliegen, die mit dem Leben der Gegenwart zu tun haben – künstlerische Anliegen insbesonders. In chrono- logischer Reihenfolge beschäftigen sie sich mit klanglicher Immersion, Marginalisierung, Rassis- mus, Homophobie, Kolonisierung, Psychogram- men westlicher Gesellschaften, der Normativität künstlerischer Praktiken, Gender, Umwelt- und Finanzkrisen, Ungleichheit, spekulativer Ge- schichtsschreibung, Gedächtniskulturen, Science Fiction, spekulativer Narration, „multispecies feminism” , Mystizismus, Kollektivität, Befreiung, Spiritualität und der Wahrnehmung von Zeit, um nur die wichtigsten zu nennen. Gleichzeitig bil- den die im Festival präsentierten künstlerischen Arbeiten ihre jeweils eigene Welt. Unabhängig von ihrer kuratorischen Kontextualisierung ste- hen und sprechen sie für sich und sind offen für alle möglichen Wahrnehmungsweisen und Lesarten.

Wir freuen uns darauf, Sie bei MaerzMusik – Festival für Zeitfragen 2017 zu begrüßen.

Berno Odo Polzer

Künstlerischer Leiter

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In March 2015, during the first edition of this “Festival for Time Issues,” few would have doubted the fundamental stability of Western democracies.The Euro pean Union seemed too big to fail; “refugee crisis” was not a familiar term on the continent, and terror attacks were still an exception, at least for a majority of Europeans dormant in the assumption that the castle of privilege was self- maintaining, impregnable and secure.

In the second edition in March 2016, “truth” and “politics”

were at odds as ever, but “post-truth” politics, the Oxford Dictionaries’ word of that year, did not yet ring a bell for many, least an alarm bell triggered by the Brexit vote and the US presidential elections.

Two random years picked by the last editions of Maerz - Musik – Festival for Time Issues. Two years, long enough to give rise to a markedly different world.

Once, it is being said, festivals were celebrated to mark and defy time – measures for change, vessels for conscious- ness and collective memory, self-reassurances of commu- nities. It is tempting to imagine this seemingly far-fetched ap proach be applied again today. The question remains, and is more pressing than ever: What can a festival – and I would add: what can a festival located in the midst of Europe – be today? How can it relate to the violence, de - gra dation, instability and fear that surround “us”? How can it reflect, address and be home to a new “us” that is arising in the wake of the rapid reorganization of local and global affairs? How can a festival live up to the fact that it is a public, communal and hence a political space?

MaerzMusik 2017 is not an answer, but rather an attempt at asking such questions by the means available to its specificity: a festival rooted in lis tening – space and time dedicated to concerts, performances, installations, film screenings, dis course and exhibitions.

The ten composed evenings of MaerzMusik 2017 mirror matters of concern related to life in the present. Artistic concerns, notably, dealing with – in chronological order – sonic immersion, margin alization, racism, homophobia, colonization, psychograms of Western societies, normativ - ity in artistic practices, gender, ecological and financial crises, inequality, speculative histories, cultures of memory, science-fiction, speculative fabulation, multi species fem - inism, mysticism, collectivity, liberation, spirituality, and the perception of time – to name but the most important ones.

MaerzMusik – Festival for Time Issues 2017

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At the same time, and importantly, the artistic works presented in the festival constitute their own worlds.

Independent of their curatorial contextualization, they stand and speak for themselves, open to all possible forms of sensing and reading.

We are looking forward to welcoming you at MaerzMusik – Festival for Time Issues 2017.

Berno Odo Polzer Artistic Director

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“The Electric Harpsichord” has been named “the obscure masterpiece of early American minimalism.”

Its creator is the Swedish sound-artist, poet, philo- sopher, mathematician and visual artist Catherine Christer Hennix. Performed only a few times in 1976, the piece led the life of a legend until 2010. After more than 40 years, MaerzMusik is delighted to present a new live realization of this stunning aural experience.

“The Electric Harpsichord,” recalls Henry Flynt, “was something other than music. It was a new genre, or chapter, in ‘psychology’ called a hallucinatory or illuminatory sound environment … The listener’s attention is monopolized; the physical vibration is physically felt; the uniformity of texture produces a sense that time is suspended.”

The performance marks the pre-opening of Maerz- Musik 2017 as well as the inauguration of “Kalam- i-Nur”, a six-day project space dedicated to Hennix’

immersive sonic practice. It is an extension of Maerz- Musik’s closing event “The Long Now”.

„The Electric Harpsichord“ gilt als „das unbekannte Meisterwerk des frühen amerikanischen Minimalismus“.

Seine Schöpferin ist die schwedische Klangkünstlerin, Lyrikerin, Philosophin, Mathematikerin und bildende Künstlerin Catherine Christer Hennix. Nach nur wenigen Aufführungen im Jahr 1976 blieb das Werk bis zu seiner Veröffentlichung 2010 eine Legende. Mehr als 40 Jahre später präsentiert MaerzMusik nun eine neue Live- Umsetzung dieses überwältigenden Hörerlebnisses.

„‚The Electric Harpsichord’, erinnert sich Henry Flint, „war etwas anderes als Musik. Es war ein neues Genre, oder Kapitel, der ‚Psychologie‘, ein halluzinatorisches oder illuminierendes Klang-Umfeld … Die Aufmerksamkeit des Zuhörers wird monopolisiert; die physische Vibration ist körperlich zu spüren; die Gleichförmigkeit der Struk- tur erzeugt das Gefühl, dass die Zeit aufgehoben ist.“

Die Aufführung markiert sowohl das Pre-opening von MaerzMusik 2017 als auch die Einweihung von „Kalam- i-Nur“, einem sechstägigen Projektraum, der als Erwei- terung von „The Long Now“ der immersiven Klangpraxis von Hennix gewidmet ist.

Hennix I – Pre-opening

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Catherine Christer Hennix The Electric Harpsichord

for Keyboard and Live-Electronics (1976 / 2017) UA

Catherine Christer Hennix

Keyboard & Computer

Stefan Tiedje

Klangregie &

Computer-Programmierung

Konzert „Raag Surah Shruti“

siehe Seite 32

Installation „Kalam-i-Nur“

siehe Seite 48

„The Long Now“

siehe Seite 40

Donnerstag, 16. März, 20:00 Uhr

€ 15 silent green Kulturquartier, Kuppelhalle

Das Projekt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

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Julius Eastman (1940 – 1990) is a figure of eminent importance far beyond his singular musical work.

Throughout his lifetime, the American composer, pianist, singer, choreographer and dancer oscillated between the establishment and the margins, both of the experimental music scenes in Buffalo and New York and of US society at large. He was a rare voice within the new music world that confronted homophobia, capitalism and racism. All the more startling is East- man’s virtual erasure from the pages of 20th century music history.

MaerzMusik 2017 opens with three of Julius Eastman’s mesmerizing works for four pianos: post-minimal music powered by a sense of organicity and political concern, unlike any other – a rediscovery that is overdue.

„What I am trying to achieve is to be what I am to the fullest – black to the fullest, a musician to the fullest, and a homosexual to the fullest.“

Julius Eastman

Die Bedeutung der Figur Julius Eastman (1940 – 1990) geht weit über sein einzigartiges musikalisches Schaffen hinaus. Sein Leben lang wechselte der amerikanische Komponist, Pianist, Sänger, Choreograph und Tänzer zwischen dem Establishment und Randpositionen – nicht nur der experimentellen Musikszenen von Buffalo und New York, sondern der US-amerikanischen Gesellschaft im Allgemeinen. Als einer der Wenigen innerhalb der Welt der neuen Musik erhob er seine Stimme gegen Ho- mophobie, Kapitalismus und Rassismus. Umso erstaun- licher ist es, dass er aus dem Gedächtnis der Musik des 20. Jahrhunderts weitgehend getilgt wurde.

MaerzMusik 2017 eröffnet mit drei von Julius Eastmans faszinierenden Werken für vier Klaviere: postminimalis- tische Musik wie keine andere, getrieben von Organizität und politischem Bewusstsein – eine lang überfällige Wiederentdeckung.

Julius Eastman – Opening

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Julius Eastman

Evil Nigger

für vier Klaviere (1979) DE

Gay Guerilla

für vier Klaviere (1979)

Crazy Nigger

für vier Klaviere (1978) DE

Ernst Surberg

Klavier

Christoph Grund

Klavier

Julie Sassoon

Klavier

Małgorzata Walentynowicz

Klavier

Freitag, 17. März, 20:00 Uhr

€ 25 Haus der Berliner Festspiele

Dokumentationsraum „Let Sonorities Ring“

siehe Seite 49

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“The Unbreathing” turns rhythm itself into a political subject.

Uriel Barthélémi takes certain rhythmic scales derived from geopolitical and social analyses. The piece proposes a trans- versal, raw and radical way of reading the countless civilisa- tional interrelations brought about by various colonisations and their ever-increasing destructive ingestion of imaginary worlds.

Using images from Frantz Fanon’s ”The Wretched of the Earth” as guidelines, “The Unbreathing” develops an abstract narration starting from musical phenomena, evoking frag- mented words, full of silence and meaning. Egyptian artist, writer and musician Hassan Khan has been brought in to create a floating textual structure.

This deliberately unstable solo also takes on an intense visual dimension: The drums control a set of epileptic images, in - fluenced by the violence of journalistic pictures and the realm of manga. A daydream retracing centuries of that frantic race taking place through the destructive process of the colonisation of the mind.

In „The Unbreathing“ wird der Rhythmus selbst zum po- litischen Thema. Uriel Barthélémi nimmt rhythmische Skalen aus geopolitischen und sozialwissenschaftlichen Analysen auf. Das Stück legt eine transversale, rohe und radikale Lesart der unzähligen zivilisatorischen Verflech- tungen nahe, die durch verschiedene Kolonialisierungen und deren zunehmende destruktive Einverleibung ima- ginärer Welten verursacht wurden.

„The Unbreathing” greift auf Bilder aus Frantz Fanons

„Die Verdammten dieser Erde“ zurück und entwickelt eine abstrakte Narration, die ihren Ausgangspunkt in musikalischen Phänomenen findet und fragmentierte Worte voller Stille und Bedeutung evoziert. Der ägypti- sche Künstler, Autor und Musiker Hassan Khan erschuf eine schwebende Textstruktur für das Werk.

Diesem absichtlich instabilen Solo ist auch eine starke visuelle Dimension zu Eigen: Das Schlagzeug steuert eine Serie epileptisch anmutender Bilder, beeinflusst durch fotojournalistische Gewaltbilder und die Welt der Man- gas. Ein Albtraum, der die Spuren eines jahrhunderte- langen, verzweifelten Rennens nachzeichnet, ausgelöst durch den zerstörerischen Prozess der Kolonialisierung des Geistes.

The Unbreathing – Opening

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Uriel Barthélémi The Unbreathing

für Drum Set, Elektronik und Video (2017) UA

Uriel Barthélémi

Konzept, Performance, Programmierung

Hassan Khan

Text

Elise Boual

Illustrationen

Auftragswerk von MaerzMusik – Festival für Zeitfragen Produktion: Anne Becker – Bureau PLATÔ

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This concert juxtaposes two disparate and disquieting works spanning four decades. They form a strange bipolar couple and speak with a multiplicity of voices, about the darker side of our minds and our times.

Palestine’s low-fi videos confront isolation and powerlessness.

They feature the voice of a man on a mission impossible. Try- ing to flee from an island with his motorbike, he is oscillating between a desperate mantra of escape and the chanting of a timeless battle cry. “I gotta get out of here … I am trapped inside my mind …”

Eva Reiter in turn has named her piece a “sounding psycho- gram of society.” She gives rise to a musical universe driven by anger, fear and unrest. The sonic energy unleashed in this piece is raw, disturbing and fierce, dominated by distorted voices in line with American poet Ben Lerner’s haunting and haunted sonnets.

„In those days police hauled in all bugs, then birds, then stars, and the sky fled underground.“ Ben Lerner

Dieses Konzert stellt zwei disparate und beunruhigende, vier Jahrzehnte umspannende Werke nebeneinander. Sie bilden ein seltsames bipolares Paar und sprechen mit einer Vielzahl von Stimmen von den dunklen Seiten un- seres Geistes und unserer Zeit.

Palestines Videos setzen sich mit Isolation und Macht- losigkeit auseinander. Man hört die Stimme eines Man- nes, der sich auf einer unmöglichen Mission befindet. Er versucht, auf seinem Motorrad von einer Insel zu ent- kommen und schwankt dabei zwischen einem verzwei- felten Flucht-Mantra und dem Gesang eines zeitlosen Schlachtrufs: „I gotta get out of here … I am trapped inside my mind …“

Eva Reiter ihrerseits nennt ihr Stück ein „klingendes Psy- chogramm der Gesellschaft“. Sie lässt ein musikalisches Universum entstehen, das von Wut, Angst und Unruhe getrieben ist. Die klangliche Energie dieses Stücks ist rau, aufwühlend und wild, dominiert von verzerrten Stimmen, die den eindringlichen und getriebenen Sonetten des amerikanischen Lyrikers Ben Lerner folgen.

The Lichtenberg Figures

Mit Unterstützung des Österreichischen Kulturforums Berlin

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Charlemagne Palestine

Island Song / Island Monologue

Video, 32 min., b&w, sound (1976)

Eva Reiter

The Lichtenberg Figures

nach Ben Lerner

für Stimme, elf Instrumente und Elektronik (2014 / 2015)

Eva Reiter

Stimme

Ictus

Georges-Elie Octors

Musikalische Leitung

Alexandre Fostier

Klangregie

Nico de Rooij & Djana Covic

(SIDF) Licht & Szenographie

Music Fund Spendenaktion 18:00 – 22:00 Uhr

siehe Seite 52

Samstag, 18. März, 20:00 Uhr

€ 20 Haus der Berliner Festspiele, Großer Saal

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The concerts by Graindelavoix are breathtaking and yet more than mere musical experiences. The collective of professional non-singers based in Antwerp deliberately unsettles conven- tional views of tradition and history. It questions the authority of dominant musical approaches and reaches out through time to unearth unheard-of repertoires in unheard ways. The work of Graindelavoix is musical, archaeological and political at the same time.

This concert presents works by the obscure and previously unknown Jean Hanelle (ca.1380 – 1436) alongside Maronite and Byzantine chants of an incredible beauty and melodical movement – a time travel into the culturally diverse and musically vibrant present of the 15th century.

„We have never been modern … We have never moved either forward or backward. We have always actively sorted out elements belonging to different times. We can still sort. It is the sorting that makes the times, not the times that make the sorting.“ Bruno Latour

Die Konzerte von Graindelavoix sind atemberaubend und gehen doch weit über reine Musikerlebnisse hinaus. Das in Antwerpen ansässige Kollektiv von professionellen Nicht-Sänger*innen erschüttert ganz bewusst her- kömmliche Vorstellungen von Tradition und Geschichte.

Es hinterfragt die Autorität herrschender musikalischer Interpretationsansätze und greift weit zurück in die Ver- gangenheit, um ein bislang nicht gehörtes Repertoire auf unerhörte Weise hörbar zu machen. Die Arbeit von Graindelavoix ist musikalisch, archäologisch und poli- tisch zugleich.

In diesem Konzert präsentiert das Ensemble neben Wer- ken des obskuren und bisher unbekannten Komponisten Jean Hanelle (ca. 1380 – 1436) maronitische und byzan- tinische Gesänge von unglaublicher Schönheit und me- lodischer Bewegung – eine Zeitreise in die kulturell viel- schichtige und musikalisch lebhafte Gegenwart des 15. Jahrhunderts.

Cypriot Vespers

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Jean Hanelle Cypriot Vespers

Maronitische und Byzantinische Gesänge und Motetten

Graindelavoix

Björn Schmelzer

Leitung Anne-Kathryn Olsen,

Razek-François Bitar, Albert Riera, Andrés Miravete, Marius Peterson, Adrian Sîrbu, Jean-Christophe Brizard, Bart Meynckens, Tomàs Maxé,

Björn Schmelzer

Koen Broos

Licht

Samstag, 18.März, 22:30 Uhr

€ 20 Kirche Am Hohenzollernplatz

Mit Unterstützung von Ev. Kirchengemeinde Berlin Am Hohenzollernplatz

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„Everything is Important“ is, as a philosopher would put it, a way of thinking 2016 – what it’s like to be alive right now, as slippery a concept as that might be.“

Jennifer Walshe

Kein Streichquartett wie wir es kennen. Dieser Abend mit dem Genre prägenden Arditti Quartet führt von ge- räuschlosen bewegten Bildern zu lichtlosen Klängen und gipfelt in „Everything is Important“, Jennifer Walshes neuer Komposition – einem Feuerwerk für alle Sinne.

Peter Ablingers Videoarbeit, die in der Wüste des Iran gedreht wurde, reflektiert die kulturelle Kodierung und genderspezifische Geschichte dieses Genres. Georg Friedrich Haas hingegen erkundet in seiner Komposition die völlige Dunkelheit als radikale Situation für Musi- ker*innen und Zuhörer*innen. Und Jennifer Walshes nachdenkliches und brillantes Werk „Every thing is Im- portant“, in dem es um Technologie, Umweltkatastro- phen und wirtschaftliche Ungleichheiten geht, wirft einen Blick auf das Tempo und die Gleichzeitigkeit un- serer mediatisierten Realität. Eine Reise in verschiedens- te Energiezustände, verschiedene Wahrnehmungsmodi und verschiedene Arten, sich mit den Mitteln der Kom- position zur Welt in Beziehung zu setzen.

Everything is Important

Not a string quartet as we know it. This evening with the genre-defining Arditti Quartet leads from soundless moving images to lightless sound and culminates in the multi sensory firework of Jennifer Walshe’s new piece

“Everything is Important”.

Peter Ablinger’s video work, shot in the desert of Iran, reflects the genre’s cultural codedness and gendered history. Georg Friedrich Haas explores complete darkness as a radical condition for performers and listeners. And Jennifer Walshe’s thoughtful and flashy “Everything is Important”, dealing with technology, ecological disaster and financial inequality, captures a glimpse of the speed and simultaneity that characterize our mediatized reality. A journey into different energy states, different modes of perception and different ways of relating to the world by means of composition.

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Peter Ablinger 2. Streichquartett

Video, 4 min., colour, sound (2009/2013) Nasim Khorasani Violine

Kimia Ebrahimzade Violine Shirin Abedinirad Viola Stefanie Prenn Violoncello

Georg Friedrich Haas 10. Streichquartett

(2016) DE

Die Aufführung des Streichquartetts von

Georg Friedrich Haas findet in völliger Dunkelheit statt.

The performance of Georg Friedrich Haas‘ string quartet will take place in complete darkness.

Jennifer Walshe

Everything is Important

für Stimme, Streichquartett und Film (2016)

Arditti Quartet

Irvine Arditti Violine Ashot Sarkissjan Violine Ralf Ehlers Viola Lucas Fels Violoncello

Jennifer Walshe

Stimme Music Fund Spendenaktion 18:00 – 22:00 Uhr

siehe Seite 52

Sonntag, 19. März, 20:00 Uhr

€ 20 Haus der Berliner Festspiele, Großer Saal

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Outsider artist Caoimhín Breathnach (1934 – 2009) lived as a recluse in Knockvicar, Ireland for all of his life.

Breathnach’s artistic practice focussed on the creation of “subliminal” tapes and films which he believed pos- sessed the capacity to shift consciousness. In these works, Ogham magickal scales, crystallography, astronomy, folklore and natural phenomena are com- bined with found audio and visual material to produce an idiosyncratic, esoteric system of correspondences.

Breathnach spent the last years of his life planning a film called “An Gléacht”. The work was to combine subliminal tapes and films with filmed footage show- ing a sequence of occult rituals. For the 2015 Cork Film Festival, Breathnach’s great-niece, the composer and artist Jennifer Walshe was commissioned to complete

“An Gléacht” – her first short feature film.

Der Outsider Artist Caoimhín Breathnach (1934 – 2009) verbrachte sein Leben als Einsiedler im irischen Knock- vicar. Seine künstlerische Arbeit konzentrierte sich auf die Erstellung von „subliminalen“ Tonbändern und Fil- men, denen er die Fähigkeit zusprach, das menschliche Bewusstsein zu verändern. In diesen Arbeiten werden magische Ogham-Skalen, Kristallographie, Astronomie, Folklore und Naturphänomene mit gefundenem Audio- und Videomaterial kombiniert und daraus ein eigen- tümliches, esoterisches System von Entsprechungen entwickelt.

Während seiner letzten Lebensjahre plante Breathnach einen Film mit dem Titel „An Gléacht“. In diesem Werk sollten subliminale Tonbänder und Filme mit Bildma- terial von einer Sequenz okkulter Rituale kombiniert werden. Das Cork Film Festival 2015 beauftragte Breathnachs Großnichte, die Komponistin und Künstle- rin Jennifer Walshe, mit der Vollendung von „An Gléacht“, ihrem ersten Kurzspielfilm.

An Gléacht

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23

Jennifer Walshe &

Caoimhín Breathnach An Gléacht

Film, 30 Min., Color, Sound (2015)

Jennifer Walshe Tomomi Adachi Chris Heenan Mario de Vega

Improvisation

Sonntag, 19. März, 22:30 Uhr

€ 15 Haus der Berliner Festspiele, Bühne

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24 As part of MaerzMusik 2017 the QuerKlang project premieres group compositions by Berlin school pupils. They investigate sounds, arrange them together into compositions and let other people hear their discoveries. They are accompanied by teams each consisting of a teacher, a composer and a university student.

QuerKlang brings together three different working environments, the world of school, of university education and that of musi- cians and composers and thrives on the tensions between these worlds.

Das Projekt QuerKlang bringt im Rahmen von Maerz Musik 2017 Kollektiv-Kompositionen von Schüler*innen Berlins zur Uraufführung. In dem Projekt erforschen sie Klänge, setzen diese in Beziehung zueinander und machen ihre Ent- deckungen für andere hörbar. Begleitet werden sie von Teams, bestehend aus je einem / einer Pädagog*in, Komponist*in und Studierenden. Die Welt der Schule, die der universitären Ausbildung und die der Musiker und Komponisten werden dabei in einen spannungsreichen Zusammen- hang ge bracht.

QuerKlang

(29)

25

Schule machen: QuerKlang

Experimentelles Komponieren in der Schule Uraufführungen von Gruppen-

Kompositionen durch Schüler*innen der Bettina-von-Arnim-Schule, der Fritz- Karsen- Schule, des Kant-Gymnasium, der Evangelischen Schule Berlin Zentrum und der Kurt-Tucholsky-Oberschule – begleitet durch ihre Musiklehrer*innen sowie Misha Cvijovicz, Elie Gregory, Miika Hyytiäinen, Mayako Kubo, Genoël von Lilienstern und Studierende der UdK Berlin

Elsa Franz, Mathias Hinke, Stefan Roszak,

Henning Wehmeyer, Kerstin Wiehe

Projektteam

Montag, 20. März, 18:00 Uhr

Eintritt frei Radialsystem V

Donnerstag, 23. März, 18:00 Uhr

Eintritt frei Universität der Künste, Bundesallee, Probensaal

QuerKlang ist ein Projekt der Universität der Künste Berlin / klangzeitort in Zusammenarbeit mit k & k kultkom / Kulturkontakte e. V. und Berliner Festspiele / MaerzMusik – Festival für Zeitfragen.

Gefördert aus Mitteln der Universität der Künste Berlin und dem Lions Club Philharmonie Berlin.

(30)

26 This evening, featuring musicians from Berlin and the South Indian metropolis of Chennai, explores cultures of musical memory and their creative and political implications. With his “Gamaka Box”, composer and singer Ramesh Vinayakam developed the first comprehensive notation system for classical South Indian music. This is both an innovation and a break with tradition, confronting a century-old auditory-oral musical culture with far reaching ques- tions and causing controversial debates in India.

In the face of changing global power relations,

“Memory Space” enters a space of encounter which must be newly negotiated: between oral and written cultures, different forms of learning, cultural expan- sionism and isolationism, tradition and modernity.

Ein Abend mit Musiker*innen aus Berlin und der süd- indischen Metropole Chennai, der um Fragen musika- lischer Erinnerungskulturen und ihrer künstlerischen und politischen Implikationen kreist. Mit seiner „Gamaka Box“ hat der Komponist und Sänger Ramesh Vinayakam das erste umfassende Notationssystem für die klassi- sche Musik Südindiens entwickelt – eine Innovation einer seits, ein Traditionsbruch andererseits, der eine jahrhundertealte auditiv-orale Musikkultur mit tief- greifenden Fragen konfrontiert und in Indien kontrovers diskutiert wird.

Im Spiegel sich verändernder globaler Machtverhältnis- se begibt sich „Memory Space” in den neu zu verhan- delnden Begegnungsraum zwischen oralen und schrift- basierten Kulturen, unterschiedlichen Formen des Lernens, kulturellem Expansionismus und Isolationismus, Tradition und Moderne.

Memory Space

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27 Teil 1

Claude Vivier Learning

für vier Violinen, Schlagzeug und Zuspielband (1976)

Alvin Lucier Love Song

Acoustic duo for two violins,

joined at their bridges by a long length of music wire (2016) DE

Montag, 20. März, 20:00 Uhr

€ 20 Radialsystem V

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28

Teil 2

Alvin Lucier

(Berlin-Chennai ) Memory Space

interpretiert mit Flöten, Bassklarinette, Tabla, Schlagzeug, Violine und Viola (1970) DE

Giacinto Scelsi Manto

für eine singende Viola-Spielerin (1957)

Ana Maria Rodriguez Chennai Scenes

für Bambusflöte, Bassklarinette / Kontrabassklarinette, Mridangam und Citysounds (2016) DE

Gespräch

mit

Ramesh Vinayakam und Musiker*innen des Ensemble KNM Berlin

Montag, 20. März

Radialsystem V

Ein Projekt des Ensemble KNM Berlin und MaerzMusik – Festival für Zeitfragen in Zusammenarbeit mit Radialsystem V und dem Goethe Institut. Das Ensemble KNM Berlin wird gefördert durch die Kulturverwaltung des Landes Berlin.

(33)

29 Teil 3

Jeremy Woodruff

Construction with Boismortier &

Sankarabharanam

für Bassklarinette, Violine, Viola,

Mridangam / Tabla und Tanpura (2016) DE

Ramesh Vinayakam

Svara Varam-Boon of Notes

Kompositionen für Stimme, Bambusflöten, Mridangam, Bassklarinette, Violine, Viola und Tanpura (2017) UA

Karnatische Musik

für Bambusflöte und Mridangam

Ensemble KNM Berlin

Theo Nabicht

Bassklarinette / Kontrabassklarinette Theodor Flindell Violine

Lisa Werhahn Violine Grégoire Simon Violine Susanne Zapf Violine Kirstin Maria Pientka Viola Alexandre Babel Schlagzeug

Ramesh Vinayakam

Stimme

Shantala Subramanyam

Bambusflöten

Ana Maria Rodriguez

Keyboard & Live-Elektronik

Jeremy Woodruff

Tanpura

Anantha Krishnan

Mridangam / Tabla

Montag, 20. März

Radialsystem V

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30

“Story Telling for Earthly Survival” is a night of readings, film screenings and sound performances that revolves around the hybrid worlds created by American thinker Donna Haraway. In her most recent work, Haraway offers provocative new ways of reconfiguring our relations to the earth and all its inhabitants in face of spiraling ecological devastation.

Donna Haraway is not only a prominent scholar and feminist but also a science fiction enthusiast and gifted storyteller who depicts in her books fabulous universes populated by transfuturist species. Starting with an intimate new film portrait by Brussels filmmaker Fabrizio Terranova, this evening ventures into speculative fabulation, sonic experimentation and listening, featuring, amongst others, Alvin Lucier live and Donna Haraway as a remote, televised guest.

„The boundary between science fiction and social reality is an optical illusion.“

Donna Haraway

„Story Telling for Earthly Survival” ist ein Abend mit Le- sungen, Filmpräsentationen und Sound Performances, der sich rund um die hybriden Welten der amerikani- schen Denkerin Donna Haraway dreht. In ihrer jüngsten Arbeit entfaltet sie angesichts der außer Kontrolle ge- ratenen Umweltzerstörung provokante neue Ideen zu einer Neukonfiguration unseres Verhältnisses zum Pla- neten Erde und all seinen Bewohnern.

Donna Haraway ist nicht nur eine prominente Wissen- schaftlerin und Feministin, sondern auch eine Science- Fiction-Enthusiastin und begnadete Geschichtenerzäh- lerin, die in ihren Büchern fabelhafte Welten voller trans- futuristischer Wesen schildert. Beginnend mit dem neuen Film-Portrait von Fabrizio Terranova begibt sich dieser Abend auf eine Reise in spekulative Erzählweisen, Klang- und Hörexperimente. Zu den Gästen zählen unter anderen Alvin Lucier und Haraway selbst, die via Video- link Teile aus ihrem neuen Buch lesen wird.

Story Telling for Earthly Survival

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31 Teil 1

Donna Haraway

Story Telling for Earthly Survival

A film by Fabrizio Terranova

90 min., colour, Belgium (2016) Teil 2

Staying with the Trouble

Donna Haraway (via Videolink)

reads from her new book

Alvin Lucier

Bird and Person Dyning

(1975)

for performer, binaural microphone, amplifiers, loudspeakers and electronic birdcall

Alvin Lucier Performance Hauke Harder Sound director

Chorus in cc.

A vocal gesture (2017) UA

Myriam Van Imschoot Concept & Composition Caroline Daish, Jean-Baptiste Veyret-Logerias, Anne-Laure Pigache, Mat Pogo & Gäste Co-Creation & Performance

Fabrice Moinet Co-Creation & Sounddesign

California Bird Talk

A public radio project produced and hosted by Rusten Hogness

An Ecosex Journey with

Beth Stephens and Annie Sprinkle

Excerpts from a new film by Isabelle Carlier

Dienstag, 21. März, 18:00 Uhr

€ 20 Haus der Berliner Festspiele

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Catherine Catherine Hennix’ concepts of sound and light are inspired by the fundamental impact they exert on our sense of presence. By controlling the presence and absence of frequencies in a given space, the senses become tuned to specific resonances which open the mind to an alternative awareness of its own presence previously invisible to its introspection.

Since the late 1960s, Hennix has been developing a wave space based on spectral properties and just intonation which integrate not only room acoustics but also the cognitive pathways of the listener. Many traditions of sacred music have con- tributed to both the theory and practice of mind altering sound and light productions. “Raag Surah Shruti” is an electronic-instrumental composition that seeks its roots in the intoxicating sounds of just intonation inspired by those mystical traditions of Islam which explore the realm of the invisible and first moment preceding the creation.

Catherine Christer Hennix‘ Konzepte von Klang und Licht leben von ihrer elementaren Auswirkung auf unser Ge- fühl von Präsenz. Indem die Ab- und Anwesenheit von Frequenzen in einem bestimmten Raum kon trolliert wer- den, stimmen sich die Sinne auf spezifische Resonanzen ein, die den Geist für ein alternatives Bewusstsein seiner eigenen Präsenz öffnen, welches seiner Selbstwahrneh- mung sonst nicht zugänglich ist.

Seit den späten 1960er Jahren entwickelt Hennix einen Wellenraum, der auf spektralen Eigenschaften und prä- ziser Intonation basiert, die nicht nur die Raumakustik, sondern auch die kognitiven Verknüpfungen der Zuhörer integrieren. Viele Traditionen der sakralen Musik haben die Theorie und die Praxis bewusstseinsverändernder Klang- und Lichtproduktionen beeinflusst. „Raag Surah Shruti“ ist eine elektronisch-instrumentale Komposition, die ihre Wurzeln in den berauschenden Klängen der rei- nen Stimmung sucht, die ihrerseits von jenen mystischen Traditionen des Islam inspiriert sind, die die Welt des Unsichtbaren und den ersten Moment vor der Schöpfung erkunden.

Hennix II

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Catherine Christer Hennix Raag Surah Shruti

für Stimme,Tamburium und Ensemble (2017) UA

Catherine Christer Hennix

6WLPPH 7amburium

Chora(s)an Time-Court Mirage

Amir ElSaffar Trompete

Paul Schwingenschlögl Trompete, Flügelhorn Robin Hayward Mikrotonale Tuba

Hilary Jeffery Posaune Elena Kakaliagou Horn Stefan Tiedje Klangregie &

Computer-Programmierung

Installation „Kalam-i-Nur“

siehe Seite 48

„The Long Now“

siehe Seite 40

Konzert „The Electric Harpsichord“

siehe Seite 10

Mittwoch, 22. März, 20:00 Uhr

€ 15 silent green Kulturquartier, Kuppelhalle

Das Projekt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

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Walter Smetak (1913 – 1984) is one of music history’s forgotten characters. In 1937, he emigrated to Brazil and once there, he lost his western identity in a most inspiring way. He transformed into an artist who combined a multitude of influences into a fascinating oeuvre – driven by the search for collectivity, inner transformation, freedom and spirituality. As a musi- cian, poet, sculptor and instrument maker, he was a pioneer of Brazilian counter-culture and significantly influenced the Tropicália movement.

The project “Re-inventing Walter Smetak” is the result of a thorough exploration of Smetak’s syncretistic world, carried out by four different composers. Their works created within this framework address various aspects of his work, amongst them his microtonality (conceived as an act of liberation from the norms of tonal systems), his collective improvisation practices, his experimental instruments and “sound sculputures”.

„I felt it would be better to immerse myself in the liberal mayhem of the tropics than to surrender myself to the European disaster.“

Walter Smetak

Walter Smetak (1913 – 1984) gehört zu den vergessenen Figuren der Musikgeschichte. 1937 emigrierte er nach Brasilien. Dort verlor er auf äußerst inspirierende Weise seine westliche Identität. Aus dem Schweizer Orchester- musiker und Komponisten wurde ein Künstler, der eine Vielzahl von Einflüssen zu einem faszinierenden Lebens- werk verknüpfte – getrieben von der Suche nach Kollek- tivität, innerer Transformation, Freiheit und Spiritualität.

Als Musiker, Dichter, Bildhauer und Instrumentenbauer war Smetak ein Vorreiter der brasilianischen Gegenkultur und übte Einfluss auf die Tropicália-Bewegung aus.

Das Projekt „Re-inventing Walter Smetak“ ist das Ergeb- nis einer eingehenden Beschäftigung von vier Kompo- nist*Innen mit Smetaks synkretis tischer Welt. Sie greifen dabei unterschiedliche Aspekte seiner Arbeit auf: seine als Befreiungsakt von den Normen tonaler Systeme konzipierte Mikrotonalität, seine kollektiven Improvi- sationspraktiken, seine experimentellen Instrumente und „Klangplastiken“.

Re-inventing Smetak

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Re-inventing Smetak Liza Lim

Ronda – The Spinning World

für Ensemble und Plásticas Sonoras (2017)

Paulo Rios Filho volvere

für Ensemble mit Plásticas Sonoras (2017)

Daniel Moreira Instrumentarium

für Ensemble und Video / Soundtrack (2017)

Arthur Kampela ...tak-tak...tak...

für Ensemble und Plásticas Sonoras (2017)

Ensemble Modern Vimbayi Kaziboni

Leitung

Norbert Ommer

KlangregieE

Ein Projekt von Berliner Künstlerprogramm des DAAD und Ensemble Modern in Kooperation mit dem Goethe-Institut. Ermöglicht durch durch die Kulturstiftung des Bundes. Unterstützt durch die Ernst von Siemens Musikstiftung und Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung das Auswärtige Amt und die Freunde des Ensemble Modern e.V.

Donnerstag, 23. März, 20:00 Uhr

€ 20 Haus der Berliner Festspiele

Ausstellung „Smetak‘s Inventions“

Workshop & Konferenz siehe Seite 50

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36

Two works from different galaxies of the musical universe, both of them attempt to grasp time itself: “Le Noir de l’Étoile” by Gérard Grisey (1946 – 1998) is one of the most impressive pieces

by the French spectralist composer. In this work, pulsars – “clocks of spacetime” – form the tonal and poetic point of departure for a monu mental space-piece for six percussionists, carried by rotation, periodicity, deceleration and acceler - ation.

Alvin Lucier’s piece “Clocker”, on the other hand, works with earthly timepieces and human percep- tion of time. Maerz Musik is honoured to welcome the American composer with a new version of his biofeedback-based space com position from 1978.

The piece imagines a world in which individuals can influence the passing of time through the power of their thoughts.

„When music succeeds in conjuring up time,

it finds itself vested with a veritable shamanic power, that of connecting us to the forces that surround us.“

Gérard Grisey

Zwei Werke aus unterschiedlichen Galaxien des mu- sikalischen Universums, die beide die Zeit selbst zu greifen versuchen: „Le Noir de l‘Étoile“ von Gérard Grisey (1946 – 1998) ist eine der beeindruckendsten Arbeiten des französischen Spektralisten. Pulsare – die „Taktgeber der Raumzeit“ – bilden darin den klang lichen und poetischen Ausgangspunkt für ein monumentales Raumstück für sechs Schlagwerker, das von Rotation, Periodizität, Verlangsamung und Beschleunigung getragen wird. Alvin Luciers „Clocker“

wiederum arbeitet mit irdischen Uhren und der menschlichen Wahrnehmung von Zeit. Für das „Festi- val für Zeitfragen“ hat der amerikanische Komponist eine neue Version seiner auf Biofeedback aufbauen- den Raumkomposition aus dem Jahr 1978 erstellt.

Das Werk imaginiert eine Welt, in der ein einzelner Mensch durch die Kraft seiner Gedanken das Ver- gehen der Zeit beeinflussen kann.

Le Noir de l‘Étoile

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Alvin Lucier Clocker

for amplified clock, performer with galvanic skin response sensor and digital delay system (1978 – 1988 / 2017)

UA der Neufassung

Alvin Lucier

Performer

Hauke Harder

Klangregie

Gérard Grisey Le Noir de l‘Étoile

für sechs räumlich verteilte Schlagzeuger, Tonband und Sprecher (1989 / 1990)

Les Percussions de Strasbourg

Minh-Tam Nguyen, François Papirer, Galdric Subiran, Théo His Mahier, Florent Duverger, Thibault Weber

Wolfgang Korb

Sprecher

Frederic Prin

Klangregie

Laurent Fournaise

Licht & Bühne

Freitag, 24. März, 20:00 Uhr

€ 20 Parochialkirche

Mit Unterstützung von Berliner Künstlerprogramm des DAAD und Ev. Kirchengemeinde St. Petri-St.Marien

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38

The string quartet: a genre of Western art music steeped in tradition and endowed with a very specific history. From its early stages, it was seen as a reflection of the spirit of enlightenment, as a musical representation of a society of emancipated individuals: four musicians with equal rights.

Each of them in turn a soloist or an accompanist. A demo- cratic formation, as it were. A small utopia?

On the occasion of its 10th anniversary, the Sonar Quartett will investigate the concept of “utopia”, exploring its current social relevance and the contingencies for application and interpretation it has to offer to the field of music.

Das Streichquartett: eine traditionsreiche Gattung der westlichen Kunstmusik mit einer besonderen Geschichte. Schon früh galt es als Spiegelbild des Geistes der Auf- klärung, als musikalische Repräsentation einer Gesellschaft emanzipierter Indivi- duen: Vier gleichberechtigte Spieler*innen.

Jeder ist mal Solist*in, mal Begleiter*in.

Eine demo kratische Formation gewisser- maßen. Eine kleine Utopie?

In zwei Programmen und einer Diskus- sionsrunde spürt das Sonar Quartett an- lässlich seines 10. Jubiläums dem Begriff

„Utopie” nach, hinterfragt seine gesell- schaftliche Aktualität und Relevanz, aber auch seine Anwendungs- und Inter pre- tationsmög lichkeiten auf musikalischem Gebiet.

Utopie Streichquartett

Ein Konzert des Sonar Quartett in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste, Berlin im Rahmen von MaerzMusik – Festival für Zeitfragen

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39

Helmut Lachenmann Gran Torso

(1971 / 76 / 88)

Wolfgang Rihm

8. Streichquartett

(1987 / 88) Anschließend im Studio-Foyer:

„Utopie Streichquartett“

Rainer Nonnenmann und Jörg Mainka diskutieren mit Gästen

Samstag, 25. März, 15:00 Uhr

€ 10 Akademie der Künste, Hanseatenweg Kombiticket € 15

Enno Poppe Tier

(2002)

Malte Giesen Divertimento

(Veränderung an Oberflächen) (2013)

Jörg Mainka

2. Streichquartett

(2017) UA

AW der Ernst von Siemens Musikstiftung

Chiyoko Szlavnics Neues Werk

(2017) UA

AW der Ernst von Siemens Musikstiftung

Sonar Quartett

Susanne Zapf Violine Wojciech Garbowski Violine Nikolaus Schlierf Viola Cosima Gerhardt Violoncello

Samstag, 25. März, 17:00 Uhr

€ 10 Akademie der Künste, Hanseatenweg Kombiticket € 15

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“The Long Now” is a place for the enduring present.

A space in which time itself can unfold and the sense of time can take uncharted paths. With a duration of more than 30 hours, the project invites visitors to detach from the clocked pace of the present and indulge in the chronosphere of “The Long Now”.

“The Long Now” is the grand closing event of Maerz - Musik − Festival for Time Issues 2017. Surrounded by the monumental setting of Kraftwerk Berlin, the project assembles concerts, performances, electronic live-acts, sound and video installations to form a composition in time and space. Embracing musical worlds from early Renaissance polyphony to the musical avant-garde, experimental electronics, Ambient and Noise, this third edition of “The Long Now” allows for sonic and bodily experiences of an exceptional kind. Visitors are welcome to spend the entire duration in the powerplant, sleep over, or come and go. Beds will be provided.

„The Long Now“ ist ein Ort der andauernden Gegenwart.

Ein Raum, in dem sich die Zeit selbst entfalten und das Zeitgefühl sich verlieren kann. Mit einer Dauer von mehr als 30 Stunden lädt das Projekt Besucher*innen ein, sich von der getakteten Chronometrie der Gegenwart zu lösen und sich dieser Zeitblase hinzugeben.

„The Long Now“ bildet den Abschluss von MaerzMusik − Festival für Zeitfragen 2017. In der monumentalen Kulisse des Kraftwerk Berlin sind Konzerte, Performances und elektronische Live-Acts mit Klang- und Videoinstalla- tionen zu einer großformatigen Komposition in Zeit und Raum versammelt. Von früher Renaissance-Polyphonie bis hin zu musikalischer Avantgarde, experimenteller Elektronik, Ambient Music und Noise reichen die musi- kalischen Welten, die sich in der dritten Ausgabe von

„The Long Now“ wieder zu einer körperlichen und künst- lerischen Grenzerfahrung formieren. Wir laden Sie ein, den gesamten Zeitraum von „The Long Now“ im Kraft- werk zu verbringen, zu übernachten oder mehrmals wiederzukommen. Betten werden bereitgestellt.

The Long Now

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41

Alvin Lucier

I am sitting in a room

for voice and electromagnetic tape (1970)

Alvin Lucier

Performance

Hauke Harder

Klangregie

Alvin Lucier Vespers

Acoustic orientation by means of echolocation, for players with

hand-held echolocation devices (1968)

And Underneath Are The Everlasting Arms –

Polyphony for a Better Sleep

Werke von

Alexander Agricola, Josquin Desprez, Ludwig Senfl, Alessandro Coppini, Jakob Obrecht, Antoine Divitis, Nicolas Gombert, John Sheppard, Orlando di Lasso & Samuel Beckett

Graindelavoix

Anne-Kathryn Olsen, Carine Tinney, Razek-François Bitar, Albert Riera, Andrés Miravete, Marius Peterson, Arnout Malfliet, Joachim Höchbauer &

Björn Schmelzer

Margarida Garcia

Szenographie

Koen Broos

Licht

Björn Schmelzer

Konzept &

Künstlerische Leitung

Samstag, 25. März, 18:29 Uhr bis Sonntag, 26. März, 24:00 Uhr

Kraftwerk Berlin

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(No Pussyfooting)

Live-Realisation des Ambient-Albums von Robert Fripp & Brian Eno (1973) für E-Gitarre und Elektronik

Kobe Van Cauwenberghe

E-Gitarre

Catherine Christer Hennix For Brass and Computer

für Trompete, Horn, Posaune, mikrotonale Tuba und Computer

Zinc & Copper

Robin Hayward Mikrotonale Tuba

Hilary Jeffery Posaune

Elena Kakaliagou Horn

Paul Schwingenschlögl Trompete, Flügelhorn

Stefan Tiedje Computer

William Basinski & James Elaine

Video and Tape Loops

Chris Watson

Field recordings & live electronics

Kara Lis-Coverdale

Live electronics

Keith Fullterton Whitman

Live electronics

und viele andere

The Long Now

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In Kooperation mit Berlin Atonal Mit Unterstützung von Kraftwerk Berlin

Catherine Crister Hennix siehe Seiten 10, 32 und 48 Kuratiert von Berno Odo Polzer, Laurens von Oswald und Harry Glass Programmdetails unter

www.berlinerfestspiele.de/the-long-now

25.3., 18:00 Uhr € 30 (Tagesticket) 26.3. ab 8:00 Uhr € 30 (Tagesticket) 25. & 26.3. € 45 (2-Tagesticket)

Das Projekt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

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“Thinking Together” is a discourse format dedicated to ex - ploring the phenomenon of time in its socio-political, philo- sophical and artistic dimensions. It provides a space for trans- disciplinary exchange, collective learning and unlearning.

Freely accessible the project makes time for reflecting the politics of time together with artists and international guests from the fields of philosophy, political and social sciences and cultural studies.

This year’s focus on “Decolonizing Time” is a proposal to think beyond Western-centric time regimes. The linear, unidirec- tional, clock-based temporal matrix of Western modernity encoded in notions like “universal time”, “universal history”,

“progress”, or “contemporaneity” is strongly interrelated with the hegemonic mind. “Thinking Together” 2017 seeks to in vestigate the normative chrono-politics of modernity, in search for a multiplicity of decolonized temporalities.

Das Diskurs-Format „Thinking Together“ widmet sich dem Phänomen Zeit in seinen gesellschaftlich-politi- schen, philosophischen und künstlerischen Dimensionen.

„Thinking Together“ ist ein Raum für transdisziplinären Gedankenaustausch, kollektives Lernen und Verlernen.

Frei zugänglich, stellt das Projekt Zeit zur Verfügung, um gemeinsam mit Künstler*innen des Festivals und inter- nationalen Gästen aus den Bereichen Philosophie, Poli- tische Theorie, Kultur- und Sozialwissenschaften über das Politische von Zeit nachzudenken.

Der diesjährige Fokus auf „Decolonizing Time“ („Zeit dekolonisieren“) ist ein Vorschlag, über westlich-zent- rierte Zeitregime hinauszudenken. Die lineare, gerich- tete, Uhren-basierte zeitliche Matrix der westlichen Mo- derne, die in Begriffen wie „Weltzeit“, „Universalzeit“,

„Universalgeschichte“, „Fortschritt“ oder dem „Zeitge- nössischen“ kodiert ist, ist eng mit hegemonialem Den- ken verknüpft. „Thinking Together” 2017 ist dem Versuch gewidmet, die Chrono-Politik der Moderne zu erforschen, auf der Suche nach multiplen, dekolonisierten Zeit - lichkeiten.

Thinking Together

Programmdetails:

www.berlinerfestspiele.de/thinking-together

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Samstag, 18. März –

Eintritt frei

Freitag, 24. März

Haus der Berliner Festspiele, Kassenhalle & Foyers

Thinking Together – Decolonizing Time Konferenz, Workshops und Diskursformate

Mit

Fabian Barba Izurieta Lendl Barcelos

Georgina Born Katrina Burch

Arnbjörg María Danielsen Kodwo Eshun

Ashley Fure Matt Hare

Catherine Christer Hennix Amy Ireland

Rana Issa Alvin Lucier

Jason Bahbak Mohaghegh, Timothy Morton,

Björn Schmelzer Hannes Seidl

Ovidiu Tichindeleanu Madina Tlostanova Myriam Van Imschoot Rolando Vázquez Ramesh Vinayakam Jennifer Walshe Ben Woodard

u.a.

Kuratiert von Berno Odo Polzer in Zusammenarbeit mit

Rolando Vásquez & Georgina Born

\\ | //, GRINM & Carolin Hochleichter

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