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Hintergrund ist eine Befragung von Kursleitenden, die an einer „erwachsenenpä- dagogischen Grundqualifizierung“ in NRW teilgenommen haben

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87 REPORT (29) 4/2006

disches Vorgehen anhand einer biografischen Fallstudie. Die Autorin stützt sich auf eine von Claudia Schünemann entwickelte Typologie weiblicher Karrierebiografien, die allerdings mit anderen Methoden und einer anderen Personengruppe (leitende Sozialarbeiter- innen) gewonnen wurde. Anhand des biogra- fisch-narrativen Interviews mit einer VHS-Lei- terin gelangt Nollmann zu einem neuen Ty- pus, den sie als „Karriere aus sich selbst heraus“ bezeichnet. Welche Relevanz der Fall hat und welche Typologie am Ende eine an- gemessene Beschreibung des Feldes leistet, bleibt offen, darf aber als interessantes Ergeb- nis der Studie erwartet werden.

Michaela Bleischwitz fragt nach den erwach- senenpädagogischen Kompetenzen und Selbstverständnissen der nebenberuflichen pädagogischen Mitarbeitenden an Volkshoch- schulen. Hintergrund ist eine Befragung von Kursleitenden, die an einer „erwachsenenpä- dagogischen Grundqualifizierung“ in NRW teilgenommen haben. Am Fall einer Kurslei- terin, die seit 20 Jahren tätig ist, zeichnet die Autorin (die biografische Perspektive auf) den Wandel der Anforderungen an pädagogisches Handeln nach. Der Artikel verdeutlicht, dass der Blick auf nebenberufliche Kursleitende so- wie gezielte Qualifizierungsmaßnahmen für diese Gruppe wesentliche Elemente der Qua- litätsentwicklung und Professionalisierung der Erwachsenenbildung sind und für die Positio- nierung der VHS am Weiterbildungsmarkt strategische Bedeutung haben.

Insgesamt kommt dem Band das Verdienst zu, qualitativ-empirische Studien insbesondere aus dem Bereich der Biografieforschung zu aktuellen Fragen der Erwachsenenbildung vorzustellen und Nachwuchswissenschaftler- innen ein Forum zu geben. Wer neue zeitthe- oretische Ansätze oder Erkenntnisse zum Ver- hältnis von Zeit und Biografie sucht, wird allerdings enttäuscht.

Bettina Dausien

Stang, Richard/Hesse, Claudia (Hrsg.) Learning Centres

Neue Organisationskonzepte zum lebenslan- gen Lernen in Europa

(W. Bertelsmann Verlag) Bielefeld 2006, 176 Seiten, 19,90 Euro, ISBN: 3-7639-1929-5 Learning Centres – wer denkt da nicht sofort an offene Räume, wo man selbstorganisiert und selbstbestimmt lernen kann? Zumindest in den 1960er Jahren, als in Großbritannien Learning Centres entstanden, wurden diese vor allem im Kontext des Selbstlernens und hier insbesondere des Fern-Lernens diskutiert.

Ein Jahrzehnt später kam die Diskussion auch in anderen europäischen Ländern an. So hob beispielsweise Hans Tietgens 1970 hervor, welche Bedeutung diese Konzepte für das Lernen künftiger Generationen haben wer- den. In den folgenden Jahrzehnten wurde es eher ruhig um diese Form der Bildungsange- bote. Die Wiederentdeckung erfolgte vor ei- nigen Jahren, als im Kontext der Diskussion um das lebensbegleitende Lernen ein weitaus umfangreicheres und in einem höheren Maße selbstgesteuertes Lernen gefordert wurde. Mit Kursen allein – so der allgemeine Tenor – kann weder der erheblichere Umfang an Lernan- strengungen noch die geforderte Selbstorga- nisationsfähigkeit (die ja bekanntlich nicht im abstrakten Wissen um diese, sondern im Tun angeeignet wird) ermöglicht werden.

Hier setzt der vorliegende Band an. Er liefert Ergebnisse aus zwei Projekten: einer interna- tionalen Expertengruppe, die 2003 am Deut- schen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) in Zusammenarbeit mit dem National Institu- te of Adult and Continuing Education (NIACE) in Großbritannien über weiterführende Orga- nisationsmodelle in der Erwachsenenbildung im europäischen Kontext diskutierte und ei- ner von der Europäischen Kommission 2004 in Auftrag gegebenen Studie „Developing Lo- cal Learning Centres and Learning Partner- ships“, an dem sich das DIE ebenfalls betei- ligte. Bei der Vielfalt an unterschiedlichen Ent- wicklungen in Geschichte, Kultur und Bildung der Länder der Europäischen Union kann es kaum verwundern, wenn es – so Stang und Hesse – derzeit kein einheitliches und über- greifendes Konzept von Learning Centres gibt.

Vielmehr existieren in den untersuchten Län- dern Dänemark, Deutschland, Großbritanni- Rezensionen

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88 REPORT (29) 4/2006 en, Österreich, Slowenien und Spanien ganz

unterschiedliche Formen dieser neuen Lern- organisation. Gemeinsam ist ihnen – trotz al- ler Unterschiedlichkeit – ein für möglichst alle Bevölkerungsschichten offenes, auf der Inte- gration von (Selbst-)Lernen und Beratung ba- sierendes, das soziale, wirtschaftliche und kulturelle Umfeld integrierendes und durch Medien und Materialien unterstütztes Lernen zu ermöglichen. Dabei existieren unter- schiedliche Organisationsformen. Es gibt rei- ne Selbstlernzentren neben gemischten Orga- nisationen, wo Kursangebote mit Beratung und Selbstlernen kombiniert werden können, sowie Bibliotheken, die wiederum mit ande- ren Weiterbildungsinstitutionen und Selbst- lernzentren kooperieren. Die Trägerschaft sol- cher Zentren kann privat, halböffentlich oder öffentlich sein. Außer in Großbritannien sind die Learning Centres hauptsächlich im urba- nen Raum anzutreffen.

Der Band gliedert sich in zwei Teile. Nach einer kurzen Einführung ins Thema werden die Ergebnisse der Studie in den oben genann- ten Ländern vorgestellt. Von der Problematik, dass es bei Länderstudien oft sehr schwierig ist, zumindest eine gewisse Vergleichbarkeit herzustellen, blieb auch dieses Projekt nicht verschont. Den Länderbeauftragten wurde ein Raster vorgegeben, bestehend aus der Darle- gung der länderspezifischen Strategien bezo- gen auf die Weiterbildung und die Etablierung von veränderten institutionellen Lernangebo- ten und aus der Beschreibung ausgewählter Fallbeispiele. Die Darstellungen sind trotz- dem sehr unterschiedlich gelungen. Das tut jedoch dem Gesamtanliegen des Bandes kei- nen Abbruch, einen Einblick in neue Organi- sationskonzepte zum lebenslangen Lernen in Europa zu liefern. Dies zeigt vielmehr, wie unterschiedlich und bunt die Erwachsenenbil- dungslandschaft in der Europäischen Union (noch) ist. Es fordert uns auf, den Gedanken der Learning Centres national stärker aufzu- greifen und als gesamteuropäisches Konzept zur Etablierung lebensbegleitenden Lernens weiterzuentwickeln.

Im zweiten Teil des Bandes werden in drei thematischen Beiträgen Anregungen und Per- spektiven für eine veränderte Kultur lebens- langen Lernens vermittelt. Dies geschieht in den einzelnen Artikeln aus der Sicht der Ler-

nenden, der Lehrenden und der Organisatio- nen. Insgesamt wird deutlich, dass Learning Centres zwar kein tatsächlich neues Modell, aber sehr wohl eine innovative Organisations- form zukünftiger Bildungsarbeit darstellen.

Folgt man dem Autorenteam, dann sind die Potenziale dieser Zentren noch keinesfalls ausgeschöpft. Vielmehr geht es in Zukunft darum, Learning Centres noch stärker als bisher – möglicherweise auch im ländlichen Raum – in der Bildungslandschaft zu etablie- ren. Der Sammelband sei all jenen empfoh- len, die daran mitarbeiten wollen, und das können neben Erwachsenenbildner/innen auch Personen aus dem wirtschaftlichen, so- zialen und kulturellen Umfeld sein – insbe- sondere auch aus Bibliotheken.

Elke Gruber

Stifter, Christian H.

Geistige Stadterweiterung

Eine kurze Geschichte der Wiener Volkshoch- schulen 1887–2005

(Verlag Bibliothek der Provinz) Weitra 2005, 184 Seiten, 18,00 Euro,

ISBN: 3-902416-06-8

Im Titel des Buches kündigen sich ästhetische und programmatische Dimensionen der Geschichtsschreibung an, die für die Erwach- senenbildung ungewohnt sind. Volkshoch- schule wird hier vorgestellt im Kontext und als prägender Bestandteil einer universell ein- maligen Wiener Stadtkultur und als einer ih- rer zentralen Lebensadern. Eine Institution, die sich in spezifischer und bereichender Weise in die Kulturgeschichte eingeschrieben hat. Eingeschrieben, ohne dass dies – wie der Autor nachweist – bislang jemals systematisch beschrieben worden ist. Volkshochschule wird aus einer herrschaftskritischen Perspek- tive als eine fast 130 Jahre währende Erfolgs- geschichte beschrieben. Dieser Ansatz ist be- stechend und formal in einem dichten und ein breites Publikum ansprechenden Stil überzeu- gend umgesetzt. Souverän werden Primär- quellen und Sekundärliteratur eingearbeitet.

Wien, so wird hier vermittelt, war einmal der universelle Ort einer demokratisch aufgestell- ten Stadtkultur, zumindest für den Zeitraum zwischen Ende des 19. Jahrhunderts bis 1934.

Rezensionen

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