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Reagieren Kleinwaldbesitzer auf den Klimawandel?

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Academic year: 2022

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UNTERSUCHUNGSGEBIET

Die Untersuchung erfolgt für vier Untersuchungsräume (Abb 3.):

Tirol: Stubaital (800 m) und Kössen (590 m)

Steiermark: Südoststeiermark und Radlpass (500m - 1.000m)

Versuchsgebiete müssen einen hohen Anteil an

Kleinstwäldern aufweisen und erreichbar sein.

Die Studie basiert auf einem interdisziplinären Forschungsansatz, der Klimaszenarien, Waldwachstumsmodelle und Befragungen der Waldbesitzer miteinander verbindet.

KLIMASZENARIEN:

Für jedes Untersuchungsgebiet werden durch die Regionalisierung der Parameter des IPCC Szenarios A1B, die „Lufttemperatur“ und der „Niederschlag“ in Monatsauflösung dargestellt. Damit kann die Länge der Vegetationsperiode und der mögliche Trockenstress abgebildet werden. Extrem-Ereignisse wie Stürme, Starkniederschläge und Frost werden nicht dargestellt.

WACHSTUMSMODELLE:

Die Entwicklung der Wälder unter zukünftigen Klimabedingungen wird durch Wachstums-Modelle von 2014 bis 2050 visualisiert. Visualisierungen werden erstellt für Mischwälder und Fichtenwälder und durch animierte Bildabfolgen präsentiert (Abb. 4).

BEFRAGUNG DER WALDBESITZER

Kleinstwaldbesitzer (bis 20 ha) in ganz Österreich werden untersucht. Die Stabilität der Größenordnung dieser Gruppe macht diese Studie langfristig aktuell (Abb. 5).

Mittels Fragebogen mit integriertem Choice Experiment werden die Einstellungen von Kleinstwaldbesitzern zu möglichen zukünftigen Wald-Entwicklungen und Wald- Management Strategien abgefragt. Der Fragebogen soll ferner zu einer

Charakterisierung dieser Gruppe beitragen.

Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Attribute, die den privaten Waldbesitzern im Choice Experiment gezeigt werden.

METHODISCHER ANSATZ

Ergebnisse richten sich gezielt an politische Entscheidungsträger und

administrative Akteure, bieten einen tieferen Einblick in die zukünftigen Bedürfnisse und Entscheidungsprozesse von Kleinstwaldbesitzern und führen zu Empfehlungen und Erkenntnisse für eine zukünftige Informationsvermittlung für Waldbesitzer (z.B.

gezielte Informations-Kampagnen)

Die Studie untersucht die Klimawandel-Wahrnehmung von Besitzern privater, kleinflächiger Waldbesitzstrukturen (Kleinprivatwald) und zielt darauf ab die Walbesitzer über die

Notwendigkeit ihres Beitrages zu informieren und diese zu mobilisieren, um:

•  Beeinträchtigungen von Ecosystem Services zu vermeiden,

•  das Risikomanagement zu verbessern (z.B. Lawinen- und Erosionsschutz),

•  widerstandsfähige, private Forstbestände zu ermöglichen.

Kleinwälder nehmen in Österreich einen großen Teil der Waldfläche ein (Abb. 2). Durch die

'klimaangepassten Waldbewirtschaftung’ ändert sich die Anforderungen an die Waldbesitzer. Es wird angenommen, dass in Kleinstwäldern keine oder nur bedingt geeignete Anpassungsmaßnahmen durchgeführt werden, da Waldbesitzer nicht mehr in land- oder forstwirtschaftlichen Bereichen

arbeiten und ihnen die Mittel für Waldbewirtschaftung und der professionelle Zugang zum Holzmarkt fehlen.

EINLEITUNG

Reagieren Kleinwaldbesitzer auf den Klimawandel?

Verstehen und Lenken von klimawandelbedingtem Verhalten von privaten Kleinstwaldbesitzern

Nina Mostegl

1

, Robert Jandl

2

Ulrike Pröbstl-Haider

1

, Verena Melzer

1

, Herbert Formayer

3

, Michael Suda

4

¹ ILEN, BOKU,

2

BFW, Naturgefahren und Landschaft,

3

MET, BOKU,

4

TU München

ç Abbildung 1. zeigt die Anzahl der

Kleinwaldbesitzern pro Besitzgröße. Die Besitzer sind Großteils im forstlichen

Nebenerwerb tätig, wodurch sie schwerer erreichbar sind.

ç (main = Haupterwerb, side = Nebenerwerb, other = andere Eigentumsform) ê

Abbildung 2. zeigt die Besitzgröße pro bewaldeter Fläche è

ç Abbildung 3. Untersuchungsgebiete

Quelle: www.OpenStreetmap.org

HYPOTHESEN

H1: Klimawandel ist ein bekanntes Thema, jedoch ist sich die Mehrheit der privaten Waldbesitzer der Auswirkungen auf ihren Besitz und möglicher sekundären

Wirkungen und Risiken nicht bewusst.

H2: Der Großteil der privaten Waldbesitzer weiß nicht genug über die notwendigen Managementmaßnahmen, um die Auswirkungen des Klimawandels zu

kompensieren und zusätzlich Gefahren auf Umwelt und Infrastruktur zu vermeiden.

H3: Sind Struktur, Motivation und Interessen der privaten Waldbesitzer bekannt, erfolgt die Entwicklung transdisziplinärer Ansätze, die in den 4 Testregionen

erfolgreich angewandt werden können.

H4: Das Projekt wird die ökonomische und politische Realisierbarkeit alternativer Strategien aufzeigen, um die Klimawandelanpassung zu fördern und den Wandel zu stabilen privaten Waldbeständen zu ermöglichen. Dazu gehören Anreize für

freiwillige Tätigkeiten und die Auswirkung von Information bzw. das Fehlen dieser.

Finanzielle Rentabilität

Vielfalt und Naturnähe

Zusätzlicher

Bewirtschaftungs- aufwand

Kompensation und

Klimawendelbezogene Förderung

Durchführende Instanz

Tabelle 1. mögliche Attribute des Choice Experiments

è

é  Abbildung 5. Entwicklung des Flächenanteils der privaten Kleinwaldbesitzer

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „ACRP“

durchgeführt.

è è è

Abbildung 4. zeigt die

Bildabfolge des animierten Waldwachstums von 2014 bis 2050 eines Mischwaldes.

Der Wald wächst an, verein- zelt sterben Bäume ab und bleiben im nicht-durchforst- teten Wald als Totholz zurück.

VERWERTUNG DER ERGEBNISSE

2014 ca. 2026 ca. 2032 2050

Referenzen

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