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Ausarbeitung zum Film Rhythm is it

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Academic year: 2022

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Ausarbeitung zum Film „Rhythm is it“

Arbeitsauftrag:

1. Analysieren Sie nicht nur das Verhalten der 250 Kinder und Jugendlichen dieses Projektes aus mehr als 25 Nationen, sondern konzentrieren Sie sich (in drei Gruppen) besonders auf MARIE, MARTIN und OLAYINKA. Beschreiben und bewerten Sie deren Entwicklungspro- zess im Verlauf der drei Monate dauernden Proben, achten Sie dabei u.a. auf folgende Aspek- te:

a. Anforderungsniveau, Konzentration, Disziplin

b. Umgang mit Kritik, Frustrationen, Unsicherheiten, Misserfolg c. Anerkennung und Lob (kurz Motivation), Erfolgserlebnisse d. Zuversicht, Selbstvertrauen und Selbstachtung

2. Fassen Sie das pädagogische Konzept von Royston Maldoom, der britischen und der Berli- ner Lehrkräfte zusammen und skizzieren Sie die unterschiedlichen Führungsstile.

Einleitung:

Der Film „Rhythm is it!“ aus dem Jahr 2004 handelt von einem Berliner Projekt, bei dem 250 Schüler in Kooperation mit den Berliner Philharmonikern eine Aufführung einstudieren, in der die Schüler zu klassischer Musik, in diesem Fall Strawinski, tanzen. Neben der Tatsache, dass es sich dabei um ein unglaublich großes Projekt handelt, stehen vor allem die Schüler vor vielem Unbekannten: die meisten treten zum ersten Mal mit einer solchen Art der Musik und des Tanzes in Kontakt. Dazu kommt ein Tanzlehrer mit einer speziellen Art der Pädagogik.

Wie geht man mit so etwas um? Da jeder Schüler andere Anforderungen mitbringt, alle unter- schiedlich offen für das Projekt sind und auch unterschiedlich auf Tanz, Musik und Lehrkräfte reagieren, begleitet der Film insbesondere drei Schüler auf ihrem Weg. Im Folgenden wird sich mit Olayinka, einem 16 Jahre alten Flüchtling, der erst seit kurzem in Deutschland lebt, beschäftigt und aufgezeigt wie er dieses Projekt erlebt.

Aufgaben:

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"Unsere Kultur ist alt. Diese Kultur ist einfach, sie kann nicht schwer zu lernen sein."

Olayinka ist 16 Jahre alt und kommt ursprünglich aus Nigeria, wo er aufgrund des Bürger- krieges seine Eltern verloren hat. Da er erst seit 9 Monaten in Deutschland ist, ist eine große Hürde zur Integration die Sprache. Er sieht das Projekt als eine Chance sich zu integrieren, mit Personen in Kontakt zu treten und eventuell sogar Freundschaften zu schließen. Aufgrund dessen ist er gegenüber der Arbeitsmethode aufgeschlossen und arbeitet diszipliniert und kon-

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zentriert mit. Da Olayinka ein eher schüchterner junger Mann ist, kommt es im zu Gute, dass viele der Instruktionen von Royston Maldoom auch in Englisch, bzw. nur in Englisch gegeben werden. So kann er als Vorbild und Hilfe für andere dienen, was ein Schritt zur Kontaktauf- nahme ist. Ein weiterer Vorteil für ihn ist die Tatsache, dass auch in der Kultur seiner Heimat Rhythmus und Tanz eine Rolle spielen. Jedoch bekommt der Zuschauer besonders in einer Szene des Films einen Eindruck davon, dass es sich dabei um eine vollkommen andere Art der Bewegung (und auch Musik) handelt. D.h., dass auch für ihn das Anforderungsniveau als recht hoch einzuschätzen ist. Davon abgesehen ist in dieser Szene zu sehen wie sich Olayinka in einer ihm vertrauten Umgebung verhält: deutlich entspannter, lustiger, kommunikativer als bei der Projektarbeit. Dies kann auch ein Zeichen dafür sein, wie ernst ihm das Projekt ist und wie viel ihm daran liegt, was noch einmal seine Bereitschaft zur Mitarbeit unterstützt.

Zusammenfassend ist also zu sagen, dass Olayinka konzentriert und diszipliniert an dem Pro- jekt arbeitet. Für ihn ist zwar auch der Tanz- und Musikstil, sowie die Arbeitsweise von Roys- ton Maldoom neu, aber vor allem der soziale Kontakt in einer so großen Gruppe stellt für ihn eine Herausforderung dar. Dabei gilt es für ihn nicht nur überhaupt mit anderen Personen zu treten, sondern insbesondere die Sprache und die Kultur kennen, akzeptieren und vielleicht verinnerlichen zu lernen.

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Hinsichtlich der aufkommenden Problematik und den möglichen Momenten des Scheiterns lässt sich im Bezug auf Olayinka sagen, dass für ihn die größten Probleme außerhalb des Tan- zens liegen. Er selbst beschreibt es so, dass er sich vor seiner Flucht ein Leben in Deutschland anders und einfacher vorgestellt hat, dennoch ist er glücklich einen sicheren Platz vor den politischen Problemen in seiner Heimat gefunden zu haben. Er selbst beschreibt, dass er sich die Kommunikation in Deutschland einfacher vorgestellt hat, da viele Menschen Englisch sprechen, jedoch stellte er nach seiner Ankunft fest, dass die Leute ihn kaum verstehen.

Durch sein hohes Maß an Disziplin und mit dem Wissen, dass im Tanz gerade auch nonverbal kommuniziert werden kann, bieten sich auf tänzerischer Ebene nur wenige Rückschläge mit denen Olayinka zu kämpfen hat. Für ihn ist es jedoch schwer, allein bzw. mit sehr wenigen Freunden in Deutschland zu leben, woraus bei ihm mögliche Unsicherheiten entstehen. Den- noch betont er mit einem zielgerichteten Blick nach vorne, dass es für ihn keine andere Alter- native gegeben hat und freut sich die Schule besuchen zu dürfen und sich den täglichen Her- ausforderungen stellen zu können, ohne das als eine Selbstverständlichkeit anzusehen. Das Projekt bietet ihm weiterhin die Möglichkeit, mit Anderen aus seiner Peer-Group in Kontakt treten zu können und neue Bekanntschaften zu schließen. Vor allem als Royston Maldoom ihm anbietet, bei einer weiteren Tanzgruppe mit zu trainieren, unterstützt er ihn in seinem starken Bestreben sich tänzerisch zu verwirklichen, seine Unsicherheiten im Alltag für diese Zeit ablegen zu können bzw. nachhaltig sein Selbstwertgefühl zu stärken.

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Royston Maldoom, der Choreograph des Stückes, vermag mit seiner offenen, dennoch stren- gen Art die Schülerinnen und Schüler in ihrem Tun zu bestärken und in ihnen aufkeimende Ängste zu rauben. So erkennt er jeden Einzelnen von ihnen mit seinen individuellen Stärken sowie Schwächen an und gewinnt schließlich deren Vertrauen für die kommenden Monate.

Insbesondere im Falle des sechszehnjährigen Olayinka lässt sich hierbei eine positive Ent- wicklung beobachten, welche ein Musterbeispiel für gelungene Integration darstellt.

Um die Entwicklung Olayinkas in Gänze verstehen zu können, ist es notwendig, einen Blick auf seine Biographie zu werfen. Hierbei zeigt sich, dass dieser im Laufe des Bürgerkriegs in Nigeria seine Eltern verloren hat und im Alter von sechszehn Jahren völlig auf sich allein ge- stellt nach Deutschland gereist ist. Dort angekommen hat er in einer Förderklassen mit zwan- zig weiteren Flüchtlingen Deutsch gelernt und leider keine Möglichkeit besessen, Freund- schaften zu schließen. In dieser Lage eröffnet sich die Chance, an einem Workshop teilzu- nehmen, der sich aus Schülerinnen und Schülern der zehnten Hauptschulklasse sowie den Förderschulkindern zusammensetzt. Hier besitzt Olayinka zum ersten Mal die Möglichkeit, trotz seiner geringen Sprachkenntnisse auf neue Menschen zu treffen und mit ihnen zu kom- munizieren, nämlich über das Tanzen. Zwar fällt es ihm zu Beginn nicht leicht, sich auf die Tanzlehrer einzulassen, doch weicht diese Hemmung mit der zunehmenden Dauer des Work- shops. Er beginnt nämlich Vertrauen zu Royston Maldoom wie ebenso zu sich selbst zu ent- wickeln, da er von jenem in seiner ganzen Person anerkannt und nicht zuletzt gelobt wird.

Durch dieses gesteigerte Selbstbewusstsein agiert Olayinka innerhalb der Gruppe aufge- schlossener und schafft es schließlich, den Tanz als „Arbeit am Selbst“ zu erkennen. Dieser Schritt war notwendig, damit Olayinka sowie die Schülerinnen und Schüler bemerken, dass der maximale Einsatz eines jeden Körpers notwendig ist, um das Ziel der Gruppe zu errei- chen. Diese Arbeit schweißt die Workshopteilnehmer so zusammen, dass Olayinka durch sei- nen Kontakt mit anderen Menschen seinen ersten Freund in Deutschland findet. Von diesem Erfolgserlebnis beflügelt zieht er sogar später gegen Ende der Proben in eine Wohnung mit seinem neuen Freund.

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Dieser letzte Aspekt hinsichtlich der Analyse der Entwicklungsprozesse hebt sich von den vorangegangenen Punkten insofern ab, als dass Zuversicht, gewonnenes Selbstvertrauen und Selbstachtung im Rahmen des Projektes erwachsen sind, jedoch Auswirkungen auf die Zu- kunft jedes einzelnen am Projekt Teilnehmenden haben. Das Erlernen neuer Fähigkeiten, wie beispielsweise die die Tanzschritte sowie deren Abfolge in der Gesamtchoreographie stärkten die Schüler und Schülerinnen hinsichtlich ihres Selbstvertrauens. So erlernten sie in jeder Übungsstunde neue Fähigkeiten. Die geforderten Leistungen erschienen vielen SuS zu An- fang als unerfüllbar oder als nur mäßig zu erbringen. Durch das Erfolgserlebnis sowie die

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positiven Resonanzen erlangen die SuS neues Selbstvertrauen. Auch die Zuversicht auf ande- re Teilaspekte des Lebens erwuchs daraus.

Die meisten der SuS, darunter Olayinka, sahen sich in ihrem Leben erstmalig mit einer Situa- tion konfrontiert, in welcher ihnen das Erlernen einer Performance abverlangt worden ist.

Somit wirkte sich das als Gruppenprojekt aufgebaute Vorhaben auf jeden individuell aus. Be- trachtet man die Anfangsphase sowie die Aufführung am Ende des Projektes, so wird die Wandlung hinsichtlich der persönlichen Einstellung deutlich. Ein größeres Selbstvertrauen und der Wille, sich auch Neuem zu stellen, werden an Aussagen der Schülerschaft erkennbar.

So auch am Beispiel Olayinkas. Obwohl ihm die deutsche Kultur so fremd erscheint und er sich in Deutschland noch zurechtfinden muss, so hatte er immer Spaß am tanzen. Durch die gelungene Aufführung ist sicherlich auch die Zuversicht entstanden, diesen Erfolgt in anderen Lebenssituationen zu erlangen. Dies könnte sich möglicherweise in der Verbesserung der deutschen Sprache äußern.

Erworbenes Selbstvertrauen sowie Selbstachtung durch erbrachte Leistungen prägen die SuS auch im weiteren Verlauf ihres Lebens in positiver Weise.

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“In a dance class -

Dieser Satz beinhaltet viel mehr als es auf den ersten Blick scheint. Er ist nicht einfach so daher gesagt, sondern ganz genau so gemeint und bildet das Grundgerüst der Arbeit von Roy- ston Maldoom.

Mit voller Ernsthaftigkeit, Konzentration, Hingabe und allem Einsatz, das Bestmöglich Er- gebnis zu erzielen, ist R. Maldoom‘s Ziel der Arbeitsphase. Dies geschieht indem er von den SuS höchste Disziplin fordert. Neben dieser werden die Schülerinnen und Schüler zu Höchst- leistungen angetrieben. Er lässt sie spüren, dass sie das Ziel noch lange nicht erreicht haben, obwohl sie für ihre Verhältnisse schon hart am Limit arbeiten.

Doch genau das Bekannte zu überschreiten und die Erfahrung zu machen, mit starker Wil- lenskraft und großem Einsatz noch mehr zu erreichen, ist das längerfristige Ziel. Die SuS sol- len erleben, dass mittels einer starken Fokussierung nahezu nichts unmöglich ist. Für SuS die

„den Ernst der Lage“ erkannt haben, bietet Maldoom eine weitere Förderung in einer externen Gruppe an, um ihnen die Möglichkeit zu geben, noch mehr zu erreichen.

Im Kontrast hierzu stehen die Lehrkräfte in Deutschland, die ihre SuS vermeintlich besser kennen sollten als Maldoom. Sie sehen, dass Arbeiten am Limit als eine Überbeanspruchung und fürchten, dass der Schuss nach hinten los gehen könnte. Folglich nehmen sie ihre SuS in Schutz, da sie die kritisierende Arbeitsweise bisher so nicht erfahren haben.

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Ein weiterer Aspekt ist das Thema Angst. In einer Scene fragt Maldoom die SuS was ihre Angst ist, warum sie die Ernsthaftigkeit nicht erkennen bzw. verstehen. In deutschen Schulen spielt das Thema Angst eine große, aber wenig beachtet, Rolle. Stichwort Prüfungsangst, Angst zu versagen, aber auch die Angst sich vor den Mitschülern zu blamieren. Genau dieser versucht Maldoom mit einer offensiven Ansprache entgegenzutreten: Richtige Freunde unter- stützen und ermutigen einander- sie lachen sich nicht gegenseitig aus oder diffamieren sich.

you can change your life!“

Referenzen

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