• Keine Ergebnisse gefunden

Wettschrift, welche den Preis erhalten : quid verum atque decens curo & rogo, & omnis in hoc fum

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Wettschrift, welche den Preis erhalten : quid verum atque decens curo & rogo, & omnis in hoc fum"

Copied!
93
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)Wettschrift, welche den Preis erhalten : quid verum atque decens curo & rogo, & omnis in hoc fum. Autor(en):. Bertrand. Objekttyp:. Article. Zeitschrift:. Abhandlungen und Beobachtungen durch die Ökonomische Gesellschaft zu Bern gesammelt. Band (Jahr): 6 (1765) Heft 2. PDF erstellt am:. 28.01.2022. Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-386632. Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind.. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch.

(2) I.. cttschrift, welche den. Preis erhalten.. <)uiä verum atque àecen8 cur« Lc «mnis in n«e sum. Durch. Herrn. Bertrand,. Pfarherrn. zu. «. Orbe,. 5. 6c. rogo,.

(3)

(4) MM. Eingang. ?xDieX. H. >. Staaten können nicht wirksammer an der Wohlfahrt ihrer völker arbeitet?, als wenn sie den Akerbau, die Künste uud die. Handlung begünstigen.. In. dem gegemvärti,. gen zustande dcr fachen schmachten die von der. Handlung entblößte lander. Manufacture. ist das land. Ohne. arm, und. ohne. Akerbau. können weder die Handlung noch die Manufakturen iu fchwung kommen. Der Akerbau ist der hanptsaz auf den man allezeit. zurüttommen muß: Er verschaft die die kleidung, und dcn ersten stoff zu Nahrung allem. Die Handlung hilft dem üverflüßigen fort, und schast das geinächliche mit dein nothwendigen.

(5) Eingang.. 44. nothwendigen herbey.. Die Manufacturen. beschäftigen unzähliche Hände,. und die. hangt von dem Akerbaue ab, der ollen ohne ausnahm, dem arbeiter uud dem kauffmanne, die uahrung herbeyfchaft.. Bevölkerung. Es ist alfo eine fache von höchster Wichtigkeit, daß diejenigen, welche die geburt oder die talente zu den regierlmgsgefchaften beruft, eitle kenntniß dcr grundgcfczen,. der. öffentlichen. Verwaltung erwerben, und überzeuget seyen, daß die Bevölkerung begünstigen, die Künste aufmuutern, die Manufacturen und die Haudluug beschuln, insoweit dieselben. auf deu Akerbau beziehn, das sicherste mittel fey, die wirkliche uud uuumfchränkte. sich. macht eines staates zu vermehrem. Als. ich. in. den öconomifchen Sammlungen,. die volt scitcn des Herrn Grafen von Mniszech bekannt gemachte Frage, welche hievor ausgefezt ist,. last,. sezte ich. zum voraus, ich. werde von einem bereits sehr gelehrten Herrn um meine meynung befragt, der, indem er seine gedanken mit den ^danken andrer vergleicht,. sich noch. mehr zu unterrichten, und je.

(6) Eingang.. 4?. je länger je mchr in den stand zn sezen trach« tet/ auf die vorzüglichste weise die erhabenen stellen zu bekleiden,. und. fieiß,seine. die seine rügenden/. seine Wissenschaft,. sein. noch mehr als. geburt/ ihme versprechen.. Ohne allen zweisel ist die Pflicht, den gestzen zu gehorchen, uns allen gemein, es ist aber auch einem jeden erlaubt seine anmerkungen welch ein geist den Gezu machen. soll; in sofern es auf eine weise gefchieht, die nnt der Hochachtung für die macht, von deren die Gefeze ausfliesten, sezgeber beleben. übereinstimmt.. Ich werfe mich nicht zum Gefezgeber auf. Man wird in diefer schrift weder Geseze noch Verordnungen sinden. Ich bin dazu weder aufgelegt uoch beruffen.. Die. Geseze sollen nach den verschiedenen. ländern verschieden seyn, uud in ihrem ganzen ein grundgebcmde ausmachen, welches den umständen der zeit, des orts und der personell angemessen sey.. Dieses macht das Gesezbuch der national-. Verordnungen.

(7) Eingang.. 46. verordmmgen aus. uud. diese sollen sich. auf climats,. die Verschiedenheit des erdrichs / des dcr pflanzen, der gemüthsbcschaffenheit der. einwohner, der natur und art der rcgierungssorin, der verschiedenen Verhältnisse, in denen sich der Staat mit seinen nachvarcn besindct, der grosse des landes, und die mehrere oder mindere gemachlichkeit der inwendigen und auswendigen absczung der Materialien beziehen.. Durch den Geist der Gefezgebung, verstehe ich die empsindungen, die grundsäze, die absichten. die einen Gefczgsber,. einen Fürsten. und scine Minister, mit einem Worte alle die, jenigen, die durch ihre bedienungen, mittelbar oder unmittelbar, es seye an der Gefezgebung selbst, oder an dcr Handhabung und ausführung der Gefeze, theil nehmeu, leiten, fuhren, und aufmerksam machen soll, weim sie sich. vorftzcn,. auf die. beste. weife den nuzen derer. zu befördern, die ihneu anvertraut sind; und wenn sie die Bevölkeruug, die Künste, die. Manufacturen uud die Haudluug begünstigen wollen, in foweit sich dieselben auf den Akerbau beziehen.. Gegenstand.

(8) Eingang.. 47. Gegenstand dieser Schrift.. Die allereinfältigsten Verordnungen. zu. alle diese verschiedeuen gegenstände schliessen, die besten mittel anwenden zu. errichten, die. in. stch. diesem zweke zu gelangen,. ist die wichtigste. aufgäbe der innern Staatskunst, und diejenige deren ausiösung ich mir vorgenommen. habe.. Allgemeine Begriffe über die Gefezgebung.. Die. Gesezgebuug ist eiue. fähigkeit des geistes. Kunst, die. natürliche. oder des génies,. und die beschaffenheit der Völker, auszuforschen ; in der absicht ihncn die Geseze nothwendig, und deu gehorsam süß zu machen.. Sie. begreift das ganze politische lehrgebäude des Staates iu sich; sie sieht, daß alle quelleu des gemeinen Wohlstandes zum vortheil eines jeden insbesonders, von welchem stand. er. immer sey, gereichen möge, und daß hinwiedrum die talente eines jeden gliedes zur macht und Wohlstand der ganzen Gesellschaft. mitwirke.. Alle und. jede umstände, die eine nation. umgeben.

(9) Eingang.. 48. umgeben, fie mögen physisch oder moralisch, oder sich auf andre beziehend, nothwendig immerwährend oder vorübergehend siyN/ können dicfe Verordnungen an die Hand geben, und die Gefezgebung beleuchten. diesen. In. mit aller richtigkeit überlegtek / und geschitt mit einander verglichenen umständen / sollen sich die. veweggründe der Geseze befinden; und alle diese vereinten veweggründe machen den geist der Gefezgebung / die dell Akerbau begünstigen soll, aus: die auslassung eines einzigen. wichtigen umstcmdes. kan das ganze. gebäude über den Haussen werfen.. Nach dicscn allgemeinen begriffen komme ich zur sache selbst. Ich kau nicht gut dafür daß in diefer Abhandlung keine die Wiederholungen wcrden zu finden feyn /. stehen. /. Wahrheit. einzeln: die gleichen grundsaze kommen nothwendig wieder vor / sobald man sich. ist. getrauet, in. besondre umstände einzutretten.. Wettschrift,.

(10) )49( 5^5. Wettschrift, welche den. Preis, über folgende Frage/ erhalten.. Welches muß der wahre Geist der Gefezge. bung fevn, die zum endzweke hat, den Feldbau, und in absicht auf diefen höchst, wichtigen Gegenstand, die Bevölkerung, die Rünste, die Manufacturen und die Handlung in Aufnahme Zu bringen?. Erstes Sapitel. Hindernisse, deren Hebung die Gefezgebung in der abstcht haben foll.. Hindemisse des Akerbaues.. Hindernisse, die T Der H.GefezgeVerVemerktdie des Akerbaues im ^s^f? wegeVollkommenheit ligen, in der abstcht folche auf. Eimche diefer Hindernisse entstehn aus den sitten der Völker, aus den eigenfchaften ihres Verstandes, D II. Stük 176s. zuHeben..

(11) Wettschrift/. sc>. Verstandes, aus ihren voruriheilen, und aus ihren lästern. Diese stnd die sittlichen Hindernisse.. Andre entstehn aus der landesart, dem climat, den überfchwemmnngen, den flüssen, der läge der dörfer, von der grösse und anzahl der städte, den allzugrossen oder allzuvertheilten gütern, der allm. grossen menge des in todten Händen ligenden erd. richs,dem Mißverhältnis zwischen dem wiefen-und dem akerlande. Diese stnd die physischen Hindemisse.. Eine menge andrer haben ihren Ursprung in den bürgerlichen anstalten, und in den policeygebräuchen, den bürgerrechten, den allmenten, den trift, gerechtigkeilen, der gemeimveidigkeit, dem zelg. recht, der entfernung der gerichtstcllen und der richter, den ftrmalitäten, welche di? processe verlängern. Alle diefe machen civllische Hindernisse ^. aus.. Die gebrauche und gewohnheiten, die erziehung der jugend, der eigennuz, die beyspiele, können viele andre erzeugen, die hätisliche genennt wer. den können.. Endlich können noch Hindernisse aus den lan. desherrlichen rechten, oder der weife der verwaltung derfelben, ans der natur der allgemeinen einkünfte, und aus der weife ihrer beziehung entstehn. Die willkührlicken auflagen sind gefährlich: die herrschaftlichen lehlisgerechtigkeiten,die löber, die frohn» dienste, die bodenzinse, die Militärdienste, die un. theilöarkeit der güter, und verfchiedene dienstbar, leiten, stnd dä,nme,die fchwer zu zerbrechen stnd.. Allel.

(12) welche den Preis erhalten.. 5. r. Alles dieses macht die rlaß der lehnrechtlichen Hindernisse aus/ die von der regierung herkommen.. Zweytes Kapitel. Allgemeine Anmerkungen über die. Mittel. diese. Hindernisse zu übersteigen.. Der. Gesezgeber nmß diese Hindernisse kennen.. ^Jollen. werden; so iu ihrem ganzen / und ihrer. diese Hindernisse gehoben. muß man ste allgemeinen beschaffenheit betrachten. Vor allem auS bemühet sich ein Gesezgeber / dessen absichten gut sind/ diese Hindernisse gründlich zu kennen. Wie soll man das mittel ausfindig machen/ oder mit nachdruk anwenden, wenn die natur des Übels verborgen ist? Oft ist diese kenntnis allein zur Heilung genugfam. Vor allem aus aber muß man die grundurfache der Unordnung kennen / fönst ver» vielfaltiget man die Verordnungen, die / weit und fern das übel zu hemmen / nur neuen den urfprung geben.. Man muß. sie. in ihrem Ursprünge angreiffen.. Es verhält. stch. hier mit der Gefezgebung, wie. mit der Arzneykunst. tes müssen. Die krankheiten. des. Sta«.. in ihrem anfangsgrunde angegriffen wer-. D. Z. den;.

(13) Wettschrist,. 52. den; die scheiuturen, die nur eine linderung wirken, tätigen gegen dringende übel nichts. So wenig als der arzt von seinen wohlüberlegten und wohl miteinander verglichenen grundfazen abwei« chet, eben fo wenig foll es der gesezgeber, wegen einichen im wege stehenden nebenumstanden, thun.. Dem Volke zu kennen geben, daß sein Wohlstand die absicht ist.. Oft. zu Verbesserung der Mißbräuche und aufnähme der Sitten genug, daß das volt über, zeuget werde, daß fein bestes die abstcht feye, und ist. es. daß die Regierung sich für feinen Wohlstand bemü, he. Gully hatte den erfolg feiner regierungsver. waltung bestentheils der richtigen befolgung diefer. zwoen regeln zu verdanken.. Die Mittel. müssen alle Classen begünstigen.. Will man fen,. eine Hinderniß aus dem wege schaf. fo muß man aufmerksam feyn, daß die. einander nicht zuwiderlauffen, und daß, in. dem man die Künste oder die Handlung begünsti» gen will, der Akerbau keinen nachtheil daher em. vsinde: daß, indem man für den bürger forget, der bauer nicht überladen werde: daß, indem man den Hauptstädten aufhilft, das land nicht darunter leide; und daß ein vorbeygehender nuze, nicht jahrhundert daurende übel nach sich ziehe. absichten. Sollen. sich. auf die Natt« beziehen.. des Landes j. Durch Verordnungen die Natur des Landes,. es. seye.

(14) welche den. Preis erhalten.. 5?. in abstcht aufden Akerbau, oder die Künste und Handlung, bezwingen wollen, ist eine allerdings falsche einbildung. Sich hingegen bemühen, seye. die natürlichen Vortheile des landes zur Vollkommenheit zu bringen, und den möglichsten nuzen daraus zu ziehn, ist der wahre gegeustand der be« mühung eines weisen Gesezgebers.. Solle,: nicht allzuplözlich. geschehn.. Es würde gleichfalls gefährlich feyn,. unversehens. und allzuplözlich beträchtliche Veränderungen vorzuschreiben. Alle allzugefchwinde abänderungem schaden dcr anschlägigkeit und der Haushaltung. Die nuzlichsten Veranstaltungen müssen von weitemher eingerichtet, und nach und nach ohne gewaltthätiqkeit, und nach grundfäzen, herbey geleitet werden. Ich habe mir fogar fagen lassen, es feye nicht allezeit rathfam, daß der Gesezgeber alfobald den ganzen plan, den er stch vorgcfezt, in allen seinen theilen offenbare: daß eS vielmal oft besser feye, denfelben nur stüksweife bekannt zu machen, je nachdem die umstände und die Nothwendigkeit solches. erfordern.. Sollelt. dem Volke nicht anstößig seyn.. Mau muß. auch den. Vorurtheilen. deö Volkes und. befondrer gefellfchaften niemals zu nahe gehn; sondern ste nach uud nach zu dem fachenden endzweke leiten, ohne daß ste folches, wo es gefchehn kan, gewahr werden. Man legt oft auch den weisesten anstalten dcn namen eines defpotifchen gewaltS bey,wenit ste allgemeine vorurtheile, und die denkungsart D z.

(15) WMMist,. 54. kungsart der nation angreifen. Wer kennet nicht die gemalt,die vorgefaßte meynungen aufdie mm, schen haben; die gefellfchasten und gemeinden zu bewegen, ihre dem allgemeinen besten zuwiderlauf, sende gebrauche felbst abzuschaffen, und die ihnen nachtheilige freyheiten felbst zu verlassen, indem man ihnen die fchadlichen folgen davon begreiflich macht, würde das beste feyn.. Oft. würde das anrathen zureichend feyn.. Einfältige Anweifungen von dem Gesezgeber würden oft von bessrer Wirkung feyn, als die deutlichsten. und verbindlichsten Geseze.. verbesscmng der Mißbrauche.. Oft würde. die Mißbräuche abzu. genug feyn Bassen, die stch in der ausübung gewisser freyheiten eingefchlichen haben.. Mdfchädniß der Beschädigten. andern fällen konnte man die einzelen per. sonen, oder gesellschaften, denen aus der abfchaffung oder einfchrankung ihres rechtes einicher nach, theil wiederfahren, fchadloS halten: oder was für einen bessern gebrauch konnte man wohl von den öffentlichen eintünften machen, als folche zum allgemeinen besten und vortheil der ganzen nation anwenden.. Jn. Sollen zu rechter zeit, und durch verfuche geschehen.. Die. Vorsicht erfordert insgemein, daß die neuen. Veranstaltungen.

(16) welche den. Preis erhalten.. ss. Veranstaltungen zu rechter zeit und durch Versuche sonderlich bey Diese weise festgefezet werden. vielerlei) zulamenschlagenden umständen ist dennzumal rathsam, wenn es um neue bewilligungen, oder um einschränkung gewisser gebrauche zu thun ist, über die die besizer eifersüchtig stnd.. Die vorurtheile. des. pöbels. sich zu nnzen. machen.. Eine grosse knnst in der Gefezgebung bestehe darinnen, stch die Vorurtheile der nation, zu machen. Das parlement in England hat die meisten Gemeinweiden durch machtfprüche abgefchaft: es hat die Vereinigung der grundstüke durch täusche ohne einigen Die Engländer, wie alle Widerspruch anbefohlen. übrige Nationen, halten ihre gebräuche fehr hoch, und fürchten die aussprüche, die aus einer unumschränkten macht herrühren mehr als keine stch andre nation; sie stnd aber allezeit geneigt den aussprächen des parlements zu unterwerfen, ihrem. eigenen. besten zu nuzen. zu. wenn ste nicht muthmassen können, der befehl des königs stcke darunter. Auf diefe weife haben wohlmeinende leute stch diefen grundfaz der nation zu nuzen gemacht.. Ueber dic Auferziehung der Jugend wachen.. Ein. Gesezgeber, der als ein vater des Vaterlandes über die Wohlfahrt feiner Völker wachet, wachet auch über die Auferziehung der Nationen, damit die kinder mit der Muttermilch die grundfäze einsaugen, die zu dem allgemeinen Wohlseyn und. D 4. glükfelig-.

(17) Wettschrift,. 56. glükfeligkeit eines jeden insbesonders mitwirken kon. Nach diesem grundsaze kan ich nicht begreif, nen. fen, wie man die öffentliche Auferziehung lehrmej. siern anvertrauen kau die nicht von der regie, rung abhangen.. Sich den herrschenden Lastern. des landes. widerfezm.. Der Herr von Montesqniou errinnert. den. Lastern des climats zu widerseund ihre Geseze nach denselben einzurichten. zen den heissen ländern hat man die gleichgültigkeit, die trägheit und uuthätiqkeit zu bestreiten. lVas kan wohl ummmmsrigcr seyn, sagt dev den er, als die Gescznebung Gesezgeber. sich den. In. desire,. (Quietismus gebiethet? was kan hingen,, vernünftiger seyn, als die Gcsezgebung der die ihre Gefeze alle vractifch Chinesen gemacht haben; der Landbau, die Rünste, die Manufacturen / die Handlung, erfordern ein maßiges, arbeitsames, wacht ames, fleissiges und thätiges volk.. Die Unterthanen zu rathe ziehn. Ich. gebe der méthode gewisser geschikter Minifier meinen ganzen beyfall. Sie lassen stch Abhandlungen vorlegen; ste berathen sich mit den. Provinzen, städten und gemeinden über alle etwas wichtige Veränderungen die in den Akerbau einschlagen, und gründen ihre Verordnungen aufdie eingezogenen Nachrichten. Wir haben den hohen stand Bern diefen weg, wegen abfchaffung der Gemeinweiden. und Triftgerechtigkeiten,. mit gutem fortgang.

(18) welche den. Preis erhalten.. 5. Hingegen ist derfelbe fsrtgange befolgen gefehn. nicht mit gleichem erfolge zu feinem zweke getanget, als er vor verfchiedenen jähren die gemeinden zu rathe zog : ob ste eine anzahl arbeitfamer ausländer. die. ihr Vaterland. zu verlassen- gezwungen. wollten? Daman diefer frage weiter nichts beyfügte; fo antworteten die gemeinden nichts. Und dabey verblieb es?. worden,. bey ihnen aufnehmen. Das zukünftige nicht dem gegemvartigen aufopfern. ans dem wege muß man aufmerksam feyn, nicht einer. Indem man. eine Hinderniß. schaffet, noch fchlimmern den urfprung zu geben. Die aussicht der Gesezgeber foll nicht nur in das gegenwärtige und auf eine gewisse anzahl perfonen, oder befondre perfonen eingeschränkt sey«.. Er. zum voraus alle Wirkungen vor, die aus einer vorhabenden Veränderung, vder gestattung des begehrten, entstehen können. Seine Vorsicht, die sich auf alles erstrekt, wird ihme welches einen richtigen entfchluß an die Hand geben, der gegenwärtigen und zukünftigen nation das nüzlichste fey. Man fagt viel von den nachtheilen der verstüklllttg des erdrichs; dennoch glaube ich nicht, daß der umfang eines grundstüts stch über die kraften eines landmanns erstreken folle: uud es ist erwiefen, daß ein mittelmäßig grosses gnt im Verhältniß ungleich mehr abträgt, als ein stellt. stch. grosses.. Wahr. ist. dörfer sind. es: die zu nahe an einander ligendc Allein mit nachtheilen verbunden.. D. 5. die..

(19) Wettschrift,. 58. die weit entlegenen scheunen führen noch ungleich grössere mit sich. Das der Gemeinweidigkeit unterworffene erdrich vermindern, um die Gemeinweiden zu vermehren, heißt einem übel ein ungleich grösseres an den plaz sezen. Die Gemeinweiden oder zum nnzen der allgemeinen cassa abschaffen sie mit der befügsame der emäusserung zu verthei» len, ist, die armen einer immer daurenden hülfe zu ihrem unterhalt bcrauben; nickt änderst, als wenn die nachkommene nicht auch theile einer gemeinde ausmachten deren dauer man bis an das ende der weit zum voraus fezen foll. Die beyfpiele von folchen verfehen stnd nicht selten ; die Vorsicht soll alles überlegen, alles gegeneinander halten, und alles mit einander vergleichen.. Die. Geseze sollen deutlich, fest und unnach. läßlich seyn.. in kleiner anzahl, und ihre verleznng unnachläßlich feyn. Sobald sich die Geseze sollen. klar,. sest,. Nachsicht, oder die partheiligkeit einmischet, ist Die länder, wo die alles in der Unordnung. tribunale sich erlauben, die Gefeze einzufchränken und zu miltern, fchmeken nach einer anarchie; und fo bald hofnung zur gnade ist, ist das Gefez nichtig. Nur muß achtung getragen werden, daß die straffe des Gefezes mit der natur des verbotts im ver. hältniß stehe. Ein Gesezgeber über den Akerbau muß niemal ein fürchterlicher Gefezgeber feyn; und es kommt nur den Japonefern zu die geringsten vergehungen, wie die grösten laster, zu rächen.. Denîtoch.

(20) welche den Preis erhalten. Dennoch scheinet. s9. es, gewisse europäische Monarchen. in. verschiedenen fällen in den gleichen Wenn ich lefe, daß man in fehler verfallen. Spanien einen edelmann, der rappierten tobak in das lande gebracht hat, feines adels entfezt, und ihn in Affrica verbannt, einen gemeinen bürger aber dafür aufknüpft, fo sage ich zu mir felbst: Ist dann die ehre, oder das leben eines menfchen seyen. von. so. wenigem werthe?. Vorschuß dem vsl?eDer Landesherr kan oft durch Vorfchuß einiger rechter zelt anuertrauter summen verfchiedene Mängel des erdrichs «bessern. Er kan durch Vorfchuß oder freywillige gefchenke zur auftröknung der möfer, zu verfezung des laufs eines flusses, und anlegung nöthiger dämme, zu Hemmung der ungestümigkeit eines strohms durch vertheilung des wassers, zu erbauung nöthiger brüken, zu ausreuEr tung fchlechten erdrichs, vieles beytragen. kan meßkünstlev, auffeher zu diefen arbeiten, hergeben u. d. g. Diefe mittel, welche den endzwek zu. erleichtern, und Hilfsmittel verfchaffen, stnd tausendmal wirksamer, als Verordnungen. niemals mit den Rechtsprächen / auch nicht mit den Rescripten vermengt werden ; die Rechtsprüche entscheiden streitsachen besondrer Personen; die Rescripte bestimmen die. Die. Geseze müssen. über eilten antrug, anstatt daß die Geseze allgemeine Verordnungen in stch schliessen. Dabey aber sollen die Landesherren in ihren Rescripten, und die richter in ihren Rechtfprüchen den vornehm¬. umstände. sten.

(21) Wettschrift, Vortheil deö Akerbaues, der Künste, der Ma» nufacturen und der Handlung niemals aus der acht. sien. lassen.. Das allgemeine Geschrey erwcißt die Nsthwciidigl'eit der Abänderung. Wenn endlich in einem lande die fachen dahin gekommen, daß das allgemeine Geschrey einer na« tion eine änderung erheischt; so ist der schluß rich, tig, daß sich in den Verordnungen gewisse wichtige fehler besinden, und daß es zeit feye auf ein Heilungsmittel bedacht zu feyn. Ist diefes, zum exempel, nicht der fall, indem stch heut zu tage in Frankreich die Pachtungen und die Pachter befinden.. Ich. habe nicht alles angeführt, was ich in absieht auf die Hebung der Hindernisse wider die aufnähme des Akerbaues hätte anführen können.. fchwer, jeden orts, die Hindernisse zu entdeken, nnd unumgänglich nöthig, daß man. Allein es. ist nicht. feyn lasse, diefelben aus dem wege zu räumen. Diefes foll in diefer abstcht der Geist der Gefezgebung feyn: und ist diefes gelungen; fo. sich angelegen. bleibt noch wenig zu thun übrig.. Drittes Capitel. Mittel. den Akerbau aufzumuntern.. ind die Hindernisse gehoben; so stnd die aufmunterungen leicht ansfündig zu machen..

(22) welche den. Preis erhalten.. ei. Die Mäßigkeit, Sparsamkeit und Misait der Smcn unterhalten, und befördern.. Vor allem. ans muß man in einem dem Land/ baue ergebenen lande aller orten die Mäßigkeit, die Sparsamkeit, die Einfalt der Sitten unterhalten, und alles verbannen,was nach der Üppigkeit schmekt. Sehen die bauren diejenigen, die von den zinfen leben, ihre tage müßig, in spiel und frenden, hin« bringen; fo kau es nicht änderst feyn, als sie müssen die Mühseligkeit ihrer arbeit allzufehr empsinden.. Die Freyheit der Landleute befestige,;. nothig die Freyheit der arheiter, der Cvlonisten und der dauern zu befestigen. Alle Diefes ist die perfönliche Freyheit. dienstbarkeit erniedriget die Menschlichkeit, löscht das genie aus, und hemmt die lebhaftigkeit der Verrichtungen. Diefe klugheit hat der stand Bern befolget, als er in dem abgewichenen jahrhundert alle Herrfchaftsherren angehalten, ihre Bafallen Aus gleichen von der Leibeigenfchast zu befreyen. grundfäzen der Menschlichkeit, hat der König in Dänemark die norwegischen Völker in die Freyheit versezt. Wie sollten leibeigene, wie die bauern in Pohlen, Böhmen und verschiedenen orten Deutschlands stnd das erdrich mit verstand und muth, unter der gewicht der ketten, die ste druken, bauen können? Ja ich kan nicht begreiffen, daß ein staat, dessen Völker leibeigene sind, lang seine Unabhanglichkeit «nd Freyheit erhalten könne.. Es. ist nicht weniger. Freyheit des Erdrichs. Die Freyheit des Erdrichs. ist nicht. minder noth? wendig..

(23) 6.. Wettschrift,. Diese bestehet in dem eigenthum der wendig. freyen nuzung, und stcherheit der besizungen. Ein besizungsrecht von zwanzig jähren, oder von zehn, machen einen gültigen titel auö : und daö erwer-. bungsrecht durch die besizung (ul'ucupw), ist hin» länglich das eigenthum oder die nuzung des Wassers oder andrer gemächlichkeiten zu erwerben.. Als die Perser meisier von. Asien waren, sagt. Hr. von Montesquiou,. erlaubten sie denenjenigen die brunnwasser an ein ort hinleiteten, wo vorhin noch keines vorbanden gewesen, dasselbe durch fünf zeugungen hindurch Und da eine menge bäche von z, zu geniessen. « dem berge Taurus abstießen, fo erwarten ste keine kösten wasser auf ihr land zu bringen. Heut zu tage sindt man folches allerorten auf den feldern und in den gärten ohne zu wissen, wo folches hergekommen. «. „ „. der. „. „. „. „ „. Gewiß ist,. die man daß die fchwierigkeiten an verfchiedenen orten denenjenigen in weq legt, die wasser entdeket und brunnen gegraben haben, der landwirthfchaft fchr nachtheilig sind. Die er« höhung der aussagen, nach dem Verhältniß der er» besserung des landes, ist eine höchst fchadliche ver. lezung des eigenthumrechts und der freyheit. Ich. wo die reichsten dauern nur holzfchuhe, fchlechte müzen und leinene kittel tragen, aus furcht die steuerbeamteten überladen ste mit auflagen. Alle Verordnungen, alle rechtfprüche, welche das eigenthum angreiffen, richten den Akerbau zu gründ. kenne. Provinzen,. Handltmg.

(24) welche den. Preis erhalten.. ez. Handlung mit den Lebensmitteln.. Mit. der freyheit der Ausfuhr der Lebensmittel und der Products des landes, fowohl in dem lande felbst, als cmswerts, hat es gleiche befchaffenheit. Sind die verbotte fortdaurend, und hat man in den reichen jähren eine befondre erlaubniß fo erhält man sie nicht änderst dazu vonnöthen als für geld und zeitverlurst, die fowohl dem land« manne als dem Handelsmann allen gewinn weg» nehmen. Die freyheit der ausfuhr muß beständig und aligemein feyn; und die amübtmg davon in fehljcchren, da, wo die Vermehrung des Presses dem volle zur last gereichen könnte, nur eine Zeitlang eingestellt werden. Jn England blühet der Akerbau, feit dem der staat denen Handelsleuten, die gelreid aus dem lande führen, Preist entrichtet. Wir werden aber anlaß haben, diefen gegenständ weiter auszuführen wenn wir von der Handlung reden werden.. Dem Akerbau ehre anthun. und dem Akermann achtung verfchaffen ist ein ferneres verstchertes aufmunterungsmittel. Die befchreibungen von China melden von einem gebrauche, die erde zu öfnen, die der Kayfer alle jähre befolgen mnß; verfchie« dene indianische Könige thun das gleiche. Bey den alten Perfen mußten die Könige den achten tag des monats Chorrem Ruz ihrer vracht absagen, und mit den Akersleuten fpeifen. Der Hr. von Monund steht tesquiou giebt uns hievon Nachricht die'en gebrauch als vortrestich an den Akerba« aufzumuntern.. Dem Akerbau ehre,.

(25) 64. Wettschrift,. Befreyung vsn Auslagen,. preise und. Belohnungen. Verschaffet dem geschikten landmanne Befreyung von Auflagen, Preise, Belohnung, Geschenke, Denkpfennige, und den anfchlägigen wirthfchaftern vorzöge. Jn China wird dem Käyser alle jähre Nachricht gegeben, welcher akermann durch seine arbeit es allen übrigen zuvorgethan habe, denfel. ben macht er zmn Mandarin von der achten classe. Der bauer laßt fich durch ehrbegierde reizen, wie der edelmann. Europa hat man, vermittelst ertheilung kleiner Freyheiten, das mittel entdekt, ßch für die Bergwerke genugfame arbeiter zu ver, schaffen: da man vorher nicht begreiffen können, daß andre, als fttaven oder Missethäter, sich mit dieser arbeit absezen sollten.. In. Einfluß der Sitte,: und. des Geschmaks der. Grossen. Geschmak der' jenigen, die zu befehlen haben, haben eincn starAlle diejenigen, die ken einffuß auf die geringern. in einem lande von einichem anfehn sind, sollen denen übrigen zum beyspiele dienen. Die reichen können durch kleine Handreichungen den landmann sreywillig unterstüzen, und die herrschaftsherren sinden in der wirthfchaft ihrer güter, und der auf« merksamkeit auf die güter ihrer angehörigen, eine höchstnüzllche Übung, eine Vermehrung ihrer ein. künfte, und einen anständigen und nüzlichen zeit, vertreib. Es ist bekannt, wie der gute König Hein, rich der IV. die edMeute belachet hat, die ihre gü. ter verlassen haben, um stuzer an dem Hofe abzn.. Die Sitten, die Einsicht und der. geben.. Die.

(26) welche den. Die. grossen. Preis erhalten.. s?. Gütcr theilen.. Der Akerbau würde ganz gewiß begünstiget werden, wenn alle grosse Güter m kleine einzetheilt würden, damit jede Haushaltung das ihre leichter, und zu ihrem bessern vortheile nuzen könne. Sind ste groß; so müssen nothwendig viele an erdrich mangel haben, die sonst durch das band des eigenthums ungleich mehr an dasselbe festhalten würden.. Den Unterricht der Bauren begünstigen. auch allerdings der. meynung, daß die Auferziehung der Landjugend durch alle mittel. Ich bin. werden foll, die sich ill den Handen der Regierung besinden; und daß alle classen der bürgerfchaften recht zu der öffentlichen Auferziehung und der Unterweifung haben, die von ihrem stände abhängt. Diefes ist auch die meynung des Herrn von Mattel, des Freyherrn von Bielefeld, und verfchiedener andrer berühmter Schriftsteller, die die Vorrechte der menfchlichkeit vertheidiget haben. Sie verwerfen die grundsaze derer, die den bauren begünstiget. in der Unwissenheit erhalten wollen. daß die Unwissenheit des voltes, die von einer höhern classe in eine nach iaßige ultthäcigkeit verfezct, und daß die einsieht der landleute nothwendig den Wetteifer der edelleute aufweken muß.. Ich bin fogar versichert,. Dem anfcheine nach glaubt man, man sinde mehr gefchmeidigkeit und Unterwürfigkeit bey unwissenden Unterthanen, als bey gefthiktern. Ist «ber dieses nicht ein. U Stük l?6s.. irthum? Wenigstens gewahre ich/ E.

(27) 65. Wettschrift,. ich/ daß in unserm gemäßigten und kalten erdstriche die. ungeschiktesten und unbändigsten stnd.. auch zugleich die gröbsten Die Unwissenheit soll mit. der dienstbarkeit und furchtsamkeit in diejenigen länder verwiest» werden, wo der Despotismus feinen abfcheulichen thron aufgefchlagen hat. Gewiß ist/ daß einem Akermann feine arbeit ungleich leichter und ungleich besser von statten geht, wen» diefelbe mit verstand und begriffen begleitet ist: die Unwissenheit tauget zu nichts.. Ihre Gemächlichkeit befördern. weiß nicht aus was für einer barbarifchen lcmdesgegend man den grundsaz hergenommen hat, daß mau das volt arm machen folle, um es zur arbeit anzuhalten. Aus allem dem/ fo unter mei. nen äugen geschieht, fehe ich vielmehr, daß die Gemächlichkeit und der Wohlstand den bauern zur arbeit anfrifchet, und hingegen das elend ihme den Muth benimmt / und ihn zu boden schlägt.. Ich. „ „ „. « z,. « «. der eine Provinz in deren er viele faullenzer ge« wahret. Sage man nicht, die faullenzerey feye die nrfache diefes elendes ; dann in den gegenden diefer Provinzen, wo der bauer zu einichem Wohlstände gelangen kan, siehet man / daß er behende wieder zu kraften kommt / und die ar. beit unverdrossen angreift.. betrugt „armDerbeschreibt,. stch. niemal. „. Diefes ist die meynung des Verfassers der An. merkungen übcr die verfchiedenen inittel den Aker. bau zu unterstüzen uud aufzumuntern von 1756. /. Sie.

(28) welche den. Preis erhalten.. Vie durch Befreiungen, Privilegien. ,67 Zc.. zum ^.,în>^au aufmuntern.'. Begünstiget die products jeder landesgegend, und das Verhältniß zwischen dem wiesen, uud dem getreidlande durch Aufmunterungen / durch Befreyung von einichen Abgaben, durch ertheilung gewisser Freyheiten, durch Velohnunaen, durch Allcs diefes ist Anlegung grosser Landstrassen. einem unabhmglichen Gesezgeber leicht. Begünstiget gleichfalls die Stnttereyen, die Mästung und die Düngung an den orten wo das Futter fchwer ist auszuführen. An andern orten den Hanf -und Flachsbau, den Wmtcrreps, den Krapp, den Tobak, den Safran, die Hopfen, den. Weid, den Pastell, den :c.. Ist. weissen Maulbeerbaum. des Getreides ein Überfluß vorhanden. Vier daraus. machen, Kraftmehl, Haarso befchüzet die Vttder daraus zu verfertigen tt. Sind dieselben anfange dieser Unternehmungen. einmal im stände, und der Anbau in seiner behdrigcn einrichtung, fo daß er durch stch stlbst bestehen kan, so können die freyheiten wieder aufge' hoben, oder eingefchrankt werden. zu. Unterweisung der Studente»; im Akerbau. Die Professoren auf den Academien und. Uni-». versttäten follten gehalten feyn Vorlesungen über den Akerbau zu halten, und die Studenten in der Gottesgelahrtgeit, solche zu befuchen. Jn Schweden gefchieht folches mit vielem «eisse. Ja alles, was in diefe wissenfchaft eingießt, kan auch dem größten Prälaten ein anfehn geben, und wenn die E ».

(29) Wettschrift,. 68. die arbeiter auf dein lande anweifung nöthig ha« ben / fo bedorfen sie noch vielmehr fchuj iu der stadt.. wohlfeiler preis. des Salzes.. Jn. den ländern / wo der Akerbau im gang ist, fonderlich, wenn die Viehzucht dafelbst betrieben. wird,. foll das Salz in gutem preist feyn, damit der bauer und die küher nicht gemüßiget feyen, ih» rem hornviehe folches mit geizigen Händen zu geben. Das Salz erwekt ihren appétit, uud verwahret ste vor vielen krankheiten, fonderlich in den vom meere weit entlegnen Provinzen. wo daS gras uugleich weniger Salztheile in stch fchließt. Sülly fchreyt an vielen orten feiner fchriften wi« der die härtigkeit, den armen ein so gemeines lebensmittel theuer zu verkauffen.. Processe.. In. einem dem Landbaue ergebenen lande ist auch nöthig, daß die Processe gefchwinde abgetrie« den werden, daß die Gerichtsstellen nicht allzuweit entlegen, nnd die richter zugänglich feyen. Ein landmann hat weder zeit noch geld zu verlieren, und kan die hochheit der grossen, und die kaltfm.. «igen abweifungen ihrer bedienten, nicht vertragen.. Landwirthfchaftliche Gefellfchasten. Die errichtung ökonomischer Gesellschaften, und der fchuz, den die Staaten denfelben vergönnen, können nicht änderst, als ungemein nüzlich feyn. Die Herren Müßiggänger mögen dazu fagen, was sis.

(30) welche den Preis erhalten.. wollen.. Diese wohl eingerichtete Gesellschaften, dienen gewißlich allezeit die grundsaze des Akerbaues dey leuten von geburt zu unterhalten; nnd von diefen hinweg müssen sich diefelben nothwendig fortpflanzen und die akersleute aufmuntern, sowohl die beste verfahrungsweise als die allgemeinen sehler bekannt zu machen. sie. Die Mitglieder diefer Gefellfchasten sollen neue culturen einführen, fremde pflanzen naturalisiren, und den bauern anweifung iu den anfangsgründen Aus liebe zum Vaterland des landsbaues beybringen. follen sie, foweit es gefchehen kan, die pflichten ausüben, die ehmals die (^niores ^rari« zu Rom auf sich hatten, die oft die faullenzer durch straffen zur arbeit hielten. Bey den Griechen waren Fürchtet euch ehmals die gleichen anstalten. nichl für eure freyheit, arbeitfame landleute, wenn. eure beherrscher in der Hochachtung erzogen sind, die man eurer arbeit fchuldig ist? Ist Rom in die Sklaverei) verfallen, fo gefchah es gewiß nicht wegen den Verordnungen der Cenforen auf dem lande ; fondern wegen der tyranney der herrschsüchtigen, die diefelben abgeschaffet haben.. Vieharzneyschulen. Gesezgeber würde ferner den Akerbau begünstigen durch anlegung Vieharzneyschulen, nach der Verfassung der Lyonesifchen eingerichtet. Indessen aber könnten die ökonomischen Gesellschaften den landleuten bücher über die anfanasgründe einer wissenfchaft von fo grosser Wichtigkeit verfchaffen.. /Ein. E. z. Ich.

(31) Wettschrift,. 7«. über diesen ersten Punkt in einiche weit« läuftigkeit verfetten; weil dcr Akerbau eiue vorzüglich nöthige Wissenschaft ist, und man weiß daß die Romer und verschiedene andre volkcr, ohne beyhüi/e der Manufacturen mid dcr Handlung, stch zu grosser macht emporgeschwungen haben.. Ich Vitt. Man würde. aber vergeblich bemühen den Akerbau zur Vollkommenheit zu bringen wenn mau nicht vor allem aus die Bevölkerung begün« stigcn würde ; denn der Landbau erfordert arbei« tende Hände, und zwar eine grosse anzahl dersel« ben z fonderlich wenn man dem Landbau noch die Manufacturen uud die Handlung beyfügen will. stch. Viertes Kapitel. Die. Gefezgebung in absicht auf die Bevöl¬ kerung betrachtet.. Verbindung des Akerbaues mit der Be¬ völkerung. ker Überfluß der lebensmittel begünstiget bereits. die Bevölkerung, und hinwiederum verschaff die Bevölkerung eine menge lebensmittel. Auf der anzahl der einwohner, und auf der menge der zu ihrem unterhalt nöthigen sacken, beruhet die wesentliche und dauerhafte macht, und die stärke ei«es staates. fowohl in abstcht auf. sich. als andre. felbst,.

(32) welche den. Preis erhalten.. 7,1. andre : das glük, die sicherheit, und der reichthum eines Volkes überhaupt, und eines jeden insbesonders verhalt sich allezeit nach der menge seiner ein« wohner. Dieser punkt verdienet also alle aufmerb samkeit der Gefezgebung.. Allgemeine Regeln. Ueberhaupt muß der Geist der Gefezgebung in absicht auf die Bevölkerung, nach dem climat, und nach den inn - und auswendigen erhohlungömitteln eingerichtet feyn. Jn den meisten ländern. hat die natur alles gethan ; oft aber widerspricht man der natur. Nur in wenig ländern ist nöthig der natur zu helfen, daß sie stch thätig erzeigen könne. verstehn,. Gesezgeber stnd weife genug zu was ich hier fagen will.. Die. Befondre. gen,. Mittel,. die Bevölkerung zu begünstig. stnd folgende.. Gelindigkeit, Sicherheit und Freyheit. Das. erste und vornehmste. ligt in der. Verfassung. Alle rcgierungen, wo Gelindigkeit, Gerechtigkeit, Sicherheit und Freyheit herrscht, Man wohnet muß stch von stch selbst bevölkern. gerne in einem lande, wo die Geseze überhaupt, und ohne ansehn der Personen, ununterbrochen die ehre, die güter, das leben, und alle Unterthanen ohne unterscheid beschüzen, und wo die richter ohne ausnahm die gewaltthätigkeit, die Zanksucht, die tyranney und die unterdrukung hemmen. Diese vortheile können sowohl in einer wohl emgerichteten Monarchie als in einer Respublic ?laz E 4 des staates felbst..

(33) 7-. Wettschrift,. plaz haben: dennoch geniessen viele Republiken dieselben nicht.. „Jn Pohlen,. ^. Herr Süßmilch, sind „sklaven, und edle, die einer freyheit génies. „ fen, die dem Staate und der Bevölkerung hin. „derlich ist„. sagt. Mit. der gelindigkeit der regierung ist die auf. merkfamkeit des landeshcrrn verknüpft, eiuem ledei? bürger, die, feinen talenten angemessene befchäftigungen und erholungsmittel, nach feiner anfchlägigkeit zu verfchaffen.. Ein land, wo das Erdrich weislich ausgetheilt ist, wo die Manufacturen und die Handlung wo die Künste uud Wissenfchaften stch e>n-> porqefchwungcn, kan einem jeden befchäftigung an die Hand geben; und je stärker die Bevölkerung ist, desto mchr quellen werden sich auch für einen jeden insbefonders erefnen: fo fehr stnd die befchäftigunaen der menfchen einer verfchiedenheit und Vermehrung unterworfen. blühen,. Wohlstand. Die ununterbrochene aufmerkfamkeit. des landes.. Herrn, und aller derer, die den Verordnungen das leben geben follen, bey ihren Rechten und Titteln, Verglichen, Coiiceßionen, Freyheiten, fchüzen und schirmen, tragt sehr vieles zur Bevölkerung bey. Schleichen stch einiche nachtheilige mißbrauche ein, so muß man denselben inhalt thun. Es kan einem Volke, einer gemeinde, oder einer gesellschaft nichts unangenehmers seyn, als ohne aufhören.

(34) welche den. Preis erhalten.. 7z. hören wider die Unternehmungen der beamteten, die beständig ihre rechte zu kränken suchen, auf der. hnt. zu stehn.. Die Policey foll. auch einem jeden das eigenthum dessen, fo er bestzt, verschaffen und versichern. Der «eist des eigenthums, der reiz, und die sicherheit der besizung, stnd es alleine, die eine nacheiferung. und die anfchlägigkeit aufmuntern können. Hat dcr besizer nichts anders, als ein itt andrer Willkühr stehendes besizungsrecht, so daß er stnd die so er bestzt, nicht versichert ist; dessen Auflagen überschwenglich oder wilikührlich: überfahren die einzieher in ihren eintreibungen: ist alles erdrich dem landesherrn, oder dem Herrschaftsherrn eigen: stnd die grundstüke mit allzustarken bodenzinfcn beladen: bestndet stch ein namhafter theil der besizungen in Handen der reichen, oder in todten Händen, und in grosse stüke eingefchlosfen; fo stnd die akerleute, die den beträchtlichsten theil der nation ausmachen, nichts anders als knechte Sind ste nicht mehr durch und handlanger. den eigennuz und das eigenthum an das erdrich gebunden, fo machen sie stch auf die fette, und weichen aus dem lande.. erwekeu,. Die Leibeigenschaft isi. der Bevölkerung. nachteilig.. Man kan. ax?arisc der Römer hier nicht anführen; würde man aber dem geiste diefer gefeze nicht folgen, wenn man einen theil der Gemeingüter unter die nuzniesser austheilen, und ste ihnen für beständig überlassen, zugleich E s ohne zweifel die. 1^««.

(35) 74. Wcttschrift,. gleich aber dergestalt unveräusserlich machen wür. de, daß sogar der abtrag davon, als der stoff zum unterhalte der armen, ihnen von keinem gläubiger entrissen werden könnte. Die Dienstbarkeit eben sowohl als dcr Despo«« ist der Bevölkerung. Gnus,. schnür gerade eittgeqengesezt. Und bleiben in einein der Leibeigenschaft unterworfenen lande gleich eine menge einwohner übrig, fo muß die Menschenliebe der regenten den abfcheu der Leibei» genschaft ausserordentlich verfüssen. Ich verwuns dene mich ungemein, daß Herr Melou ein fönst fo wiziger köpf ßch zu sinn steige» lassen die widerhtt'stelluttiz der Leibeigenschaft in Europa zu verfechten. Ich habe die regeln der dienstbarteil, die er vorschreibt/ geprüft; ste würden vorseyn, wcnn ßö möglich wären. Allein ich fehe alle tage, daß man auch die besten fachen zum mißbrauche verwendet: würde folglich nicht daß man eine fo schlimme zu befischten stehn. mißbrauchte. die der reisende Philosoph von dem Despotismus machet; sah ich einen rcvner vor mir, der einen dcr Vernunft widersprechenden saz zu bemänteln sucht; und einen Sophisten, der zeigen will, daß man auch die pcst und die Mordthaten vertheidigen könne.. Als ich die lobfprüche las. Toleranz und Freyheit des Gewissens. Endlich muß ein Staat, der durch eine gelinde und gerechte regierung seine Bevölkerung begünstigen will, in religionssachen die erforderliche nach, ficht gebrauchen, und die Freyheit des gewissens dulden..

(36) welche den Preis erhalten.. 7?. dulden. Holland/ welches eine Freystadt für alle unterdrukten und verfolgten ist / ist dasjenige land in Europa / welches feine Bevölkerung auf das höchste gebracht hat. Man rechnet die einwohner diefer XVll. Provinzen fünf Millionen einwohner. Man schlage die gefchichten dcr Völker auf; fo wird man ßndcn / daß die inquifttiomn/ die militarifchen executtoueu, die gefaugnisse, die entführung der kinder, die religionskriege, und die fcheiterhaussen, die mau wider diejenigen g> braucht, die man für kezer halt, in dcn meisten europäifchen landen Millionen einwohner das leben gekost haben.. n6ittt n-iln:-''! Gerechtigkeit.. lZnian. >. Z'wkj. '. Es bleibt alfo wahr. Je mehr stch eine Regierung durch Müdigkeit, Gerechtigkeit, Sicherheit, Freyheit iu geistlichen und weltlichen fachen vor andern hervorthut, desto mchr wird ste gefchitt-, fremde einwohner an stch zu ziehen, die urfpnmgund alfo ihre einwohner zu lichen zu behalten vermehren. Ein menfch, der stch an dein orte feines aufenthalts wohl bestndt, gedenkt felten feine stelle zu verändern.. t?/ie. F/? «on ^5 ,»o^c>.. Den Hevrathen die verdiente Achtimg beylegen.. Zweytens, da die Heyrathen ohne Widerspruch die vcrsichertffen und tüchtigsten mittel stnd, dcm Staate kinder zu verschaffen, und zu seinem nuzen kan man die Bevölkerung nicht wirksamer begünstigen, als wenn man den Hcyra-. zu erziehen;. so. then.

(37) Wettfchrift,. 76. die sie verdienen, then die Achtung beyzulegen trachtet, In und sie darinn zu erhalten sucht. in austheilung der öffentlichen àmter diejenigen betrachtung ziehen, die Verdienste und kinder haben, wurden zugleich aufmunterungen zum heyrathe» und zur tugend feyn. Seltsame länder, wo man die regierung und die militarifchen bedienungen verschnittenen überlaßt? Welchen Vorzug haben die Römer, die meister in der Gesezgebung, nicht und der anzahl der den verehelichten Personen kinder beygelegt? In den schauspielen wurden ihMan zog sie zu nen besondre pläze eingeräumt. Der Burgermeister, den bedienungen andern vor. der die meisten kinder hatte, nahm die baici«: Der zuerst, unv Halle die wähl der Provinzen. sagte Rachsherr, der die meisten kinder hatte in dem rathe der erste feine meynung. Man könnte vor den bestimmten jähren in die regierung dem gelangen, weil ein jedes kind ein jähr an. Der Hr. von Montesalter zählte quieux, von dem ich diefe anmerkungen Hergenom, buche verfchiedener men, thut in feinem bekannten andrer gebrauche und Verordnungen über diefen punkt Meldung. Buch XXIIl. C. XXI. mangelnden. Dieselben durch Geschäfte und Bedienungen begünstigen.. Der. Gesezgeber kan auch ungemein zur. Heyrath. aufmuntern, wenn er feinen bürgern befchäftigung verfchaft, und alle» denen, die sich dessen würdig machen,. *) Zn Bern. kan man keine Landvoqtey bekommen,. wenn man nicht vcrheyrathet gewesen..

(38) welche dm Preis erhalten.. 77. machen, besondre Vortheile des Staates geniessen laßt. Holland rechnet man ans 64. Personen eine Heyrath/ da hingegen in Schweden 126. zu einer gerechnet werden. Jn der Mark Branden« bürg und in Finnland eine auf 108, zn Berlin. In. auf. in England ein aufs«. "5- "8. giebt eine Heyrath vier Kinder.. ilo,. Insgemein. von 2z z perfonen ein Kind der Mark Brandenburg i. von zc>. gebohren. den kleinen städten dortiger gegend l. von 24^. Jn England i. von 29^. Jn Schweden 1. von 28^. Zu Berlin l. 28. Zu Rom/ und in den grossen römischen städten, 1. von z In den dorfern um Paris herum 1. von 22!. Süßmilch.. Jn Holland wird. In. In. Was für ein vergnügen müssen nicht jene grosse Herren in Frankreich empfunden haben, die aus anlas eines öffentlichen freudenfests vor einigen jähren beträchtliche geldfummen ausgefezt haben, eine grosse menge junger Nädgen auszusteuxen, und diefelben mit junglingen ihres standes zu verHeyrathen?. Die Hindcmisse. derselben verbessern / und aus dem weg räumen.. Unter den pflichten eines Gefezgebers/ der stch ein zahlreiches Volk sammeln will/ ist noch diefe: alles das vorzubiegen und zu verbessern, was das eine oder andre gefchlecht von der Heyrath entfer« nen kan.. Die Ueppigkeit. Die Ueppigkeit. ist das. erste, fo hier in die au« gen.

(39) Wcttschrist/. 78. gen fällt. Die Heyrath ziehet nothwendiger weife ausgaben und ungemächlichteiten nach sich, wel» che die Ueppigkeit, die Weichlichkeit, die liebe zur Gemächlichkeit ausweichen. will.. Man lebt. im ledigen stände; und heyrathet man / fo besorget Sobald das weibliche geschlecht man kinder. in der eitelkeit, in der Zerstreuung, im spiel, und in dein geschmake au den tandeîeyen und der klei. mgketten lebet, sind keine Heyrathen, keine gesun. den kinder/ und folglich keine Bevölkerungen zu hoffen. Die Tabellen von Londen, Stokholm Breslau,/ Berlin und Wien erweifen, daß unter die in diefen grossen städten ster. zoo. perfonen ben / stch allezeit zo. und mchr kinder besinden, und zwar solche / die noch in dem ersten jähre ih, da hingegen auf dem lande nur res alters sind in diesem alter sterben. Jn den 20. von grossen städten stirbt auch überhaupt mehr volk, als in den kleinen ; das Verhältniß ist 43. gegen 2s.. Ordnungen wider den Pracht. Auferziehung des wc.bllchcn geschlecht«. zur Haushaltung.. Die Ordnungen wider den Pracht stnd ohne zweifel nöthig, dcm Übermasse in diefem stüke in. Sie werden aber immerhin halt zu thun. fo lang man dein weiblichen ge« vergeblich feyn, schlechte,. welches zu einrichtung des inwendigen hauswcfens bestimmt ist, nicht eine erforderliche auferziehung verfchaft: und dieses macht den Haupt, punkt aus.. Liederliches Lcbcn. Was foll. ich von der ausfckweifenden und. lie.. derliche».

(40) welche den. Preis erhalten.. 79. verliehen Lebensart, von der Haltung beyfchlöfferinnen von der Menschheit und dergleichen lasiern sagen, die auf unzählige weise der fruchtbarkeit die felbst die quellen des lebens schaden die den leib fchwächeu, dcn tod beschleunigen, angreifen die Heyrath verächtlich, und das ehrwürdigste band der Menschlichkeit lächerlich machen. Die Gefezgebung kan diese auöschweifungen, die zugleich die qrundfäze der Bevölkerung, der Künste, der Handlung, der Anfchlägigkeit, dcr und der Religion untergraben Arbeitsamkeit. Ein Lanansehen. desHerr, sagt Süßmilch, der diests liederliche und un« leben nickt bestraft, fchadet stch stlbst: widersprechlich kan man von dergleichen städunmöglich. ». „ „. „. mit gleichqnltigkeit. „. ten wie Leipzig wo unter 6. kindern allezeit ein bastart gebohren wird niemal eine Vevölkerung hoffen.. Es scheint mir nicht unmöglich, diesem allgemeinen und ezenden übel inhalt zu thun wenigstens da, wo dasselbe nicht auf das höchste gestiegen ist. Den alten Gefezgebern, dem Lykurg insbesonders stnd noch ungleich schwerere Veränderungen. gelungen: nnd die Landesherren dörfeu nur wollen, ihre Völker zu bessern; fo wird eö geschehn.. Oft würde. diefes allein hinreichend feyn, dm kindern eine gute auferziehung zu verfchaffen: ihre geneigtheit nur folchen zn vergönnen, und die ehrenden nur denen anzuvertrauen, die von guten sitten stnd; ihren beyfall nur arbeitsamen leuten und ihrc Verachtung hingegen denen zu erzeigen, die «lie ordnung und zucht zu süssen treuen,. und.

(41) Wettschrift,. zo. und endlich diejenigen beschüzten / die über die sitten ihrer bürger wachen sollen, und dieselben anhalten ihren pflichten ein genügen zu thun. Ktn„ ge Gesezgeber, wenn sie einen Staat angelegt, haben sich allezeit angelegen seyn lassen, ein richtermnt zu bestellen, welches die sitten rechen, z, und allem dem vorbiegen soll, was dieselben antasten, und ste gleichsam wieder auf die stuffe emporbringen kan, von welcher sie herunterge. „ fallen stnd. Diefes war die Pflicht der Cenfo„ ren zn Rom, der Areopagiten zu Athen, der der Reformationöz, Ephoren zu Laccdemon, nnd » tribunalien in verfchiedenen heutigen Resvubliz, cen ; und diefes ist auch die Pflicht der Pfarrund der Ehegerichte. Will man in ei„ Herren ligenden staate eine änderung ver„ nem im verfall fo ist es gewißlich von diefen ausschern, „ hoffen;unglük aber lehret uns die erfahrung, daß, z, Zum wo diefe Verderbnis auf eincn gewissen grad an„ gestiegen, die Magistratsperfouen entweder ihre pflichten hindanfezen, oder diefelben vergeblich ausüben.. „. „ „. „. „ „ „. „. Diefes sind Anmerkungen des Verfass/rs der Abhandlung über die frage: welches sind die. mittel eilt Volk voi; seinem verderben zn retten. S. i8o. bestell. Der Armuth und dcr Betteley inhalt thun.. Will man. endlich die Heyrathett begünstigen, und zugleich der Verderbnis der Sitten inHall thun; so muß man der Armuth und der Betteley zuvor¬ kommen -.

(42) welche den Preis erhalten.. Fi. kommen: dieses geschieht, wenn man die Lebens«mittel von der ersten Nothwendigkeit, in einem maßigen preise erhält; indem man die am'agen mäßiget, die weise ihrer eintreibung mildert, den gebrauch der starken gebrannten wasser, und den Müßiggang, hemmet; die güter der Verschwender anderwärtiger Verwaltung übergiebt; arbeitshäuser anlegt; denenjenigen hülsreiche Hände reicht, die ihr leben nicht mit ihrer arbeit gewinnen können und denen, die arbeiten können, anlas zur arbeit, und land zum anbau verschaft. Sinke von. Gemeingütern, mit einstcht ausgetheilt, geben, wo ich nicht irre, genügsamen stoff dazu an die Die reichet! Spithäle aber vermehren das Hand. übel mehr, als ste solches hemmen; wenigstens dennzumal wenn man ste zum ruheküsse der faullenDas verzerey macht, wie nur allzuoft geschieht. mögen diefer häufer sollte vorzüglich angewendt werden, mit kindern beladenen armen hülfe zu lei» Es ist unmöglich, daß ein menfch, der gar sten. nichts bestzet, nnd mit mehr als drey kindern bei. den. laden ist, mit feiner Handarbeit allein, feine Haushaltung durchbringen könne; wenn man gleich zum vorausfezt, daß sie stch alle bey guter gefundheit bestnden, und die frau arbeitfam fey. Diefes ist die allerstcherste regel die austheilung der öffentlichen Allmofen zu bestimmen.. In ausserordentlichen fällen verfchaffen gute ihrem volte getreid. Wir haben mehr als einmal gesehn, daß der Stand Bern seine vorrathshaui'er geleeret und mit grossen kosten getreid ausser lands angekauft hat, dem Hunger vor-. Landesherren. ll, Stük. 1765.. F. zubiegen,.

(43) 8-. Wcttschrift,. zubiegen, der ein Volk in Verzweiflung sezen, und zu den größten ausschweisungen verleiten tan.. Vielweiberei Man wirft. die frage. auf:. ob die Vielweiberei?. Hie Bevölkerung begünstige?. Ich antworte mit. nein. weil in allen ländern manns - uud weibsperfonen bey nahe in gleicher anzahl gebohren werden. Das männliche gcfchlecht verhält stch in anfehung der geburt gegen das weibliche, wie 2l. zn 20. und von den kindern männlichen geschlechts sterben mehr in der kindheit als von dem weiblichen. In dem i5ten oder 2osten jähre alters stnd ste in der anzahl beynahe gleich. Würde also ein mann mehrere weiber, oder ein weib mehrere manner haben ; fo mußte es nothwendig zmn nachthcii einer menge andrer gereichen, die ihr leben in dem ledigen stände zubringen müßten: daher muß man auch in denen ländern wo die Vielweiberei) erlaubt ist, verfchuittene machen.. Allgemeine Rrankhcircn des Volkes. Drittens erfordert die kluqheit und Vorsicht der über die allgemeinen Krankheiten des Gesezgeber Volks zu wachen. Die alten Aeayvtier haben ver-. ordnunM. wegen dem ausfaz gemacht; Moses hat das gleiche gethan. Und als die krenzzüge diefe Krankheit in Europa brachte; fo fah man aller orten weife anstalten, diefem übel inhalt zu thun.. Mit. welch glüklichem erfolge haben nicht die meisten Staaten unfers festen landes der peff schranken gesezt, indem sie eine linie von Kriegs«. volkern.

(44) welche dm Preis erhalten. Völkern um das angestekte land gezogen / mcinschafl niit demselben abzuschneiden.. z? alle ge.. macht der Hr. von beklagt zugleich die we» / nigen anstalten, die man bis hiehin wider die vvr zweyen jahrhunderten noch unbekannte, und aus der neuen welt zu uns hinübergebrach. die die menschliche te Krankheit gemacht hat natur in der quelle des lebens und der fteuden Man sah/ fügt er hinzu, die « selbst angreift. vornehmsten gefchlechter von Europa durch ein welches allzusehr überhand geübel hinsinken. „ „ „ „ „. Diese Anmerkungen „Montesquieu und. „. „ „ „ „ „. zur schände gerechnet wur. welches also weitcr nichts als verderblich de Da die Weisheit des Gesezgebers erfor« war. dert, über die gefundheit feines Volkes zu wa« wäre es wohlgethan gewefen, den « chen ; fo fortgang diefes Übels nach dem plane der mosaifchen Gefeze zu hemmen.. nommen, als daß. es. „ „. überhaupt die gefund« heit des Volkes angelegen feyn lassen. An allen den vornehmsten orten follten befoldungen für Aerzte, Wundärzte/ Geburthelfer und Wehemütter errich. tet werden / die die lebensart, die landfprache, die gewöhnlichen zufalle, die krankheiten und tempéraments der einwohner des orts kennten; diefe zur erhaltung des menschlichen geschlechts fo noth, wendige begangenschasten sollte man in alle weise aufmuntern damit leute von talenten stch derfel. ben wiedmen würden: zu diesem ende sollten auch alle markschreyer und empiristen, verbannt wer« den/ als welche diejenigen, die fo einfälttg sind. Die Gefezgebung foll. stch. K «. stch.

(45) Wettschrift,. «4. ihnen anzuvertrauen, nur allzu öfter zu ihrem größten ungluke betriegen. Die landleute, die von werden in des Herrn aller hülfe eutfernt sind Dssst erinnerungen an das landvolk indessen vor» treffiche anleitung ßnden, bis ein «rzt ihnen bey. springen kan.. sich. Wir. sind diese Verbindlichkeit. unserm jahrhun. dert schuldig; die Policey hat mehr aufmerksamkeit auf die Wöchnerinnen, als ehmals, wenigstens reißt der tod wenige in der genißt dahin.. Zu Berlin starb nnr. i. von. Zu Leipzig. 1. von. Zu Gotha. i.. In. 1. von. America. 98. Wöchnerinnen.. 6r.. von 68.. ios«.. Und die tabellen von Londen erweifen, daß die anzahl der verstorbenen Wöchnerinnen stch von 14. auf 8. vermindert hat. Jn deu fechs wochen, die auf die entbindung folgen, sterben mehr, al<. in der genißt. felbst.. Süßmilch.. Krankenhäuser von einem orte zum andern, würde auch ein erwünfchtes mittel feyn; diefelben aber in der Hauptstadt allein anzulegen ist dem endzweke verfehlt.. Sie. stnd. weniger nothwendig, die fönst und ungleich kostbarer an diefen orten mit hülfe verfehen fmd. Indessen muß man in den grossen städten auch um die gewöhnlichsten Krank« heilen besorgt feyn, wo 1. von 24.25. 26. 27. 28. stirbt, da hingegen in den kleinen, und auf dem lande, das Verhältniß nur 1. von zo. bis 4s- ist.. Di,.

(46) welche den Preis erhalten.. Die. Zf. weife gefährlich / und erfordern eine genaue policey. grossen städte sind. auf mehr als. eine. Hier ist der ort, wo ich der Kinderpoken, und ihrer Eiupfropfunq erwähnen foll. Die politische» reckenmeister haben ausgerechnet, daß von loo. die auf die natürliche weife die Poken perfvnen bekommen, 8 sterben, da hingegen von denen die ste einpfropfen lassen, kaum i. dem tode zu theil wird. Diefer Merscheid ist ohne zweifel beträchtlich. Allein die Schriftsteller fagen dabey nicht, daß alle diefe perfonen, während ihrer Krankheit mit der gleichen forgfalt beforget worden feyen: der vielleicht ungleich beträchtlicher ein unterfcheid. i.. Wenigstens ist mir bewußt daß unfre banern oft dergestalt mit arbeit überladen sind, daß ste für ihre kinder nicht die nöthige forgfalt tragen können. Oft machen auch den lauf zie nachbaren durch ihre vorfchriften der natur irre, und die Aerzte felbst stnd über die Heilungsart diefer Krankheit nichl alle gleicher Und endlich scheint es, diefelbe feye nicht meynung. aller orten und zu allen zeiten gleich gefährlich.. ist, als. gegen 8.. Dem fey es aber, wie es will. Jn erwartung Vis die Einpfropfung zu einer allgemeinen Übung wird, würde nüzlich feyn, wenn die Aerzte eine kurze und einfältige anweifung zu der heilungsart diefer Krankheit bekannt machten, und die Regierung diefelbe ohne entgeld austheilen liesse. Es ist nicht nöthig zu fagen, daß die arzneymittel weder theuer noch weit hergeholt feyn müssen. Der besoldete Arzt follte insbefonders verpflichtet feyn, alle tage alle krailkne des orts, die mit diefer Krankheit F z.

(47) Wctlschrift,. «s. Krankheit behaftet waren. ohne unterscheid zu be. Er müßte auch die Heilung nach der suchen. vorgeschriebenen méthode, und nach der richterlich gut geheisseuen Vorschrift vornehmen, und ein rich, tiges tagebuch über seine besuche, die daben ge. machte anmerkungen, und vorgefallene besondre umstände und zufalle/halten.. Kriege. Sollte auch nöthig feyn, anzumerken, daß die Kriege der Bevölkerung den rigel schieben, und die einwohner eines landcs auf taufenderley weise oft ein jahrhundert kaum zurei. chend ist, diefen verlurst zu erfezcn.. vermindern ;. so daß. die in Laßt uns nur von den foldaten reden friedenszeiten unterhalten wcrden, und denen die Heyrath verbotten ist.. Der Verfasser der fchrift: Intérêts 6e la?mn> ee, mal erttenklü«, s. 2z 2. sagt, daß, wen» man zum vorausfezt, Frankreich' unterhalte insgemein i so«««, mann auf den beinen das kdnigreich dadurch in einem jahrhundert 7509.00. men» schen verliere.. Rlöster.. Man. kan sich aus dieser berechnung einen begrif von dem verlnrste machen den die römischeatolischen stch durch das vcrbott der verehelichung ihrer geistlichen zuziehen. Zu Rom uud Bologne ist der sechszehnte theil der einwohner geistlichen standes. Jn Frankreich rechnet man nur den fünf. und dreißigsten theil.. Allein auch diefes. tst. viel. Wie.

(48) welche den. Preis erhalten.. 87. Wie der Hr. Abt von Samt Pierre bemerkt, ist das Celilmt nur von der Kirche eingesezt. Ich füge nur diests bey, daß dasjenige, so von menschen anqeorduel worden, von den Landesfürsten abgeändert werden kan. wenn. es. von Übeln. Warum machen ste anch das gesez von der einschränkung der minderjährigen nicht allge^ meiner, und auch auf diejenigen sich beziehend. folgen. ist.. den geistlichen stände bestimmen? Es sollte niemanden erlaubt seyn sich in ein Closter zu. die. stch. begeben,. eh er seine. 25,. vielleicht auch wohl seine. so. jähre erreicht hätte.. Fremdlinge aufnehmen, und an sich ziehen. Hat ein land nicht genug einwohner, so kan man ihre anzahl durch aufnahm odcr beruffuna fremder vermehren. Alle Völker in Europa, Holland allein ausgenommen, besinden stch, wie Hr. Snßmilch glaubt, in diefem falle. Spanien und Portugal bestzt nur zehn Millionen einwohner,. Man rechnet siebenzehn uud follten vierzig haben. Millionen einwohner in Frankreich; da wohl die doppelte anzahl daselbst leben könnte. Jn den drey königreiche« von Brittanien könnten bey zwanzig Millionen leben: dennoch zählt man in denfelben mehr nicht als die helfte. Jn der Schwei; bestndet stch höchstens eine Million ; da doch dieselbe zwo lnd eine halbe erfordert. Ganz Italien sollte wohl fünfzehn Millionen zählen zählt aber mehr nicht, als zehn. Dänemark und Norwegen. könnten zwey und dreyßig Millionen fassen; vielleicht besinden sich zwo darinnen. Rußland hätte räum für zweyhundert Millionen, zählt aber zwanzig bis. F 4. vier-.

(49) Wcttschrift,. 88. vier- und zwanzig. Pohlen nnd Lithauen erfordern vierzig Millionen, können aber kaum fechs aufweisen.. Zu. ende des. vergangenen iahrhunderts fahen wir alle protestantischen faaten sich mit den auszüglingen aus Frankreich bereichern. Trey Millionen einwohner sind feil der aufhebung des Edicts von Nantes aus diefem königreiche ausgezogen, und haben die Anfchlägigkeit, die Handlung und unzählige fummen, in Holland, England, Deutschland die Schweiz, und allerorten, wo man sie annehmen wollen, mit sich gebracht. Im jähr Z725. verliessen dreyßig taufend verfolgte Familien die falzburgifchen lande. Zwanzig taufend davon. in den staaten deö Königs in Preussen nieder. Was würde Genf, weiches ungefehr acht und zwanzig taufend einwohner in feinen mauern Hat, anfangen, wen» die Franzofen nicht daselbst Hauptsächlich aber, aufgenommen worden wären waS siehet man nicht für eine Bevölkernng in Holland wo alle diejenigen aufgenommen werden, Wer weißt auch, wie viele die daseist ankommen liessen sich. taufend Franzofen noch ihr Vaterland verlassen würden, wenn man ihnen einen anstandigen aufenthalt »erzeigte, wo ste der Religionsfreyheit gemessen könnten?. Der Canton Bern hat. erstaunliche Volkwanderung zu nuze» gemacht; aber nicht fo sehr, als er es hätte thun können. Zwanzig taufend diefer ausgetriebenen Franzosen sind in diesen landen, die fünfzehen oder sechszehn lezten jähre des vergangenen. sich. diefe. jahrhunderts, angekommen.. Man hat sie.

(50) welche den sie. Preis erhalten.. 8s. mit gutthatigkeit überhaust; aber kaum zwey. tausend sind davon zurükgeblieben / die nach vielen Hindernissen burgerrechte gekauft, und sich natur«' lisiren lassen : dennoch halt man sie in der zwey« ten oder dritten abstammung noch für fremdlinge. Die andre helfte sind noch wirklich fremde bey uns, und sinden noch taufend Hindernisse im wege. Oft vertrieb man sie von einem orte an das anund machte ihre Heyrathen fchwer. dre Was geschah? diese auszuglinge haben den siaat und das land über achtmal himdert tausend franken an -. armuthssteurcn getostet; und würden nichts gekostet haben wenn ihnen frey gestanden wäre, sich mit ihrer anfchlägigkeit niederzulassen, wo ste be-liebt hatten.. Hindernisse in anschn der Bürgerrechte. Allein unfere Bürgerrechte, diefe gothische auf dem fusse, wie diefelben feit einem einrichtung jahrhundert bey uns bestehn, waren der aufnahm Sie stnd gleichsam diefer fremdlinge hinderlich. kleine zufamenrottierungen, alle grundsaze der allgemeinen Zuneigung zu ersteren, und hingegen einen Civismus, und zwar einen sthr schlecht und dein Wohlseyn des staates und der partikularen juwiderZauffenden, anderen stelle zu sezen.. überlegten. Rriegsdienste. Dieser bürgerschastögeist ist fonderlich einem lande verderblich, welches stch durch unendliche canale ausleeret: durch die auswärtigen Kriegsdienste, durch den Ehrgeiz, durch den Geldgeiz, durch die. F. s. Eitelkeit,.

(51) 9s. Wettschrift. Eitelkeit, die alle so viele triebräder sind, die uns bewegen/«us in die fremde zu begeben / und alida zu thun/ was wir uus zu Haufe zu thun gefchämt hatten.. Der Herr Tissot hat in der Vorrede seiner Erinnerungen an das lcmdvolk, Gedanken über die militärische und kauffmannische Volkwandermlg an den tag gelegt; und Herr Süsimilch, der dieses vortrefliche werk in das deutsche übcrsezt hat, macht darüber diese anmerkung:. „ „ „. „. „ s. „ „. « Die militärische Volkwanderung / die der staat erlaubt/ ist ein in die äugen fallender fehler der staatskunst, und eine Unwissenheit des werthes der Unterthanen. Hatte die Schweiz ehmals mehr einwohner, als ste nähren konnte in diefem falle würde nöthig gewefen feyn, stch eines theils davon zu entladen. Allein heut zu tag, da die« fes nicht mehr der fall ist, und da das land nicht fo viele einwohner hat, als es haben follte, ist unwiderfprechlich, daß die fremden Kriegsdienste ungemein fchädlich stnd. Das geld, welches der Staat davon bezieht, kan den verlurst der menfchen, die durch die Werbungen verlohren gehn, bey weitem nicht erfezen. Und was ist ein folches geld nüze, wenn der Staat da« durch feine stärke verliert, und seinen innwendigen reichthum vermindert? Die Volkwandruns und Freyheit, in ansehung der Handlung aber, können bey einem freyen Volke fchwerlich verbotten werden. «. Mittel,.

(52) welche den. Mittel,. Preis erhalten,. s,. Pohlen Zu bevölkern.. Die Naturalisierung allen fremden / wie in Poh» len und einichen andern ländern gefchieht / abschlagen/ heisst sich der nothigen Hülfsmittel berauben/ den verlurst zu erfezeu / der durch die staatöverfafsuiig felbst veranlasset wird.. Diefe Respublik hat nur drey classen von Die edlen, die allein das erdrich uud einwohnern : die bürger in den städten die bedienungen besizen; distrile ihrer städten / die nur in dem engen güter besizen können; und bauern / die leibeigen sind, und kein eigenthum besizen. Ich weiß nicht/ ob ich mich bekriege; ich glaube aber / wenn man die bedienungen den edelleuten vorbehalten/ den städten die municipalrechte ertheilen, den bauer» die freyheit/ und das recht, eigenthum zu erwerben, vergönnen würde, und jeder reichstag durch das mehr der stimmen einer gewissen anzahl bekannter fremdlingen die Naturalifation, und hingegen tugendhaften uud anfchlägigen burgern den Adelstand ertheilte fo könnte diefes geraumige laud welches nicht mehr als fünf bis fechs Millionen einwohner hat, innert einem jahrhundert die doppelte anzahl bestzen; das land würde besser angebauet feyn, und die Künste und die Handlung würden sich unfehlbar dafelbst niederlassen.. Die Wahrheit ift allgemein: Es besindt stch kcitt land in Europa/ welches nicht doppelt fo viele nähren könnte, als es dermalen bestzt) zweyhundert menfchen auf eine quadratstunde einwohner. gerechnet.. Die.

(53) Wettschrift,. 92 Die Schweiz. ist gewißlich, in vergleichung. mit. andern ländern, ungleich besser bevölkert: Ich bin aber gewiß, daß sie noch einmal soviel ernähren könnte, wenn alles »„gebaute land urbar gemacht, das angebaute auf seinen höchsten abtraq gebracht, alle möfer aufgetroknet, alle unnüze Waldungen aus« gereutet, mit dm benöthigten aber nach aller er« forderlichen Vorsicht qewirthfchaftet, und torf-und sieinkohlenbrüche gefucht würden. Diefes sind eroberungen, die eines weisen, und mit Menschenliebe belebten Volkes würdig sind.. VsrZüglichkeit der Vermehrung der Wnwsl> ner von innen.. Man wird leicht begreiffen,. daß der anwachs. der einwohner, aus dem lande selbst Hergenom, men, der Bevölkerung, die von einem vorübergehende» anwachs durch fremde ankömmlinge den urfprung hat, allezeit vorzuziehen fey. Es erfordert in der that zeit, bis die Neuangekommenen sich an das climat, an die luft, an die nahrung und gefchäfte ihres neuen cmfenthalts gewöhnt haden. Oft entsteht eiferfucht und zweytracht den eingebohrnen und den Neuangekommenen, zwischen die, wenigstens dennzumal, wenn sich diese in einer beträchtlichen anzahl besinden, oft den eingebohrnen befchwerlich fallen, und verfchiedenen particularen zum nachtheil gereichen können. Ja es könnte wiederfahren, wenn die anzahl der angekommenen die alten einwohner überträffe, daß sie eine abänderung der regierung unternehmen möchten; fonderlich, wenn die ausziehung aus leichtsin».

(54) welche den leichtsmn /. Preis erhalten.. aus unruh. sz. oder aus ehrfucht unter,. nommen worden wäre.. Ein. Gesezgeber kan aber allezeit die Ursachen. und die beweqgründe der anbegehrenden freystatt leicht einsehen: und es ist nicht schwer, vertraute welche die ausführung dieser aufseher zu stnden ankommlinge ausspähen, um stch vvr allen nnter« nehmungen in sicherheit zu fezen. Eine Volkwan« derung in geringer anzahl aber kan einem lande niemal befchwerlich fallen ; es mag fo fchlecht be« voltert feyn, wie es will. Ja es ist fogar wahr« daß keine andre mehr, als von diefer fcheinlicd an gefchehen werden, weil es den Fürsten immer mehr daran gelegen ist, grossen auszögen vorzubiegeu, und diefes gefchieht, wenn ste stch befleißen, ihre Völker glükhaftiger zu machen.. Die Liebe zum vaterlande allen: behält das Volk im Lande, und führt. die Abwesenden zurük.. Ihr,. denen der Freymächtige Gefezgeber? König der Könige gewalt gegeben hat zu befehlen, indem er uns die Pflicht zu gehorchen, eingeschärft hat, seyd von der Wahrheit überzeuget, daß die anzahl der beglükten Unterthanen, die wesentlichste stärke und den dauerhaftesten rühm eines staates aus» macht: empstndet, daß die Liebe zum Vaterland? allein vermögend ist, dasselbe bevölkert und mächtig zu machen; und daß diefes nicht nachdrüklicher gefchehen kan, als wenn das Vaterland denen un« terthanen fo beliebt gemacht wird, daß ste stch daran hängen, und mit freuden wieder in dasselbe zurükkehren. Ist diefe Liebe des Vaterlandes ein.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

– Kennenlernen der Rahmenhandlung Erarbeitung: Einkaufen im Laden für Robo- terteile – Erkennen und Benennen der For- men sowie Üben eines Einkaufsgesprächs Vertiefung: Mit

Dann fällt dir ein, dass du diese Blätter schon oft gesehen hast – nicht nur in Gärten, sondern auch bei Blumen in Vasen.. Du denkst noch einmal

Machen Sie aus sich selbst eine Marke – damit festigen Sie Ihren Expertenstatus und nicht nur Ihr Chef wird es Ihnen dan- ken, sondern vor allem der Kunde.. Und auf den kommt es

Und mit ihrer neuen Kampagnenaussage „Natürlich schüßler ich“ zeigt die Firma Pflüger, wie leicht sich die Anwendung der Mineralsalze in den Alltag einbinden lässt.. S

Ich habe mich damals und auch später, als ich wieder in Deutschland war, und noch viel später, als es mich in die Politik verschlagen hatte, immer wieder an diesen Jeff

Die Ent- wicklungshilfe für die Landwirtschaft muss nicht nur erhöht, sondern auch so eingesetzt werden, dass mehr Kleinbauern von Nettokonsumenten zu Netto- produzenten

Es wird aber in den kommenden Wochen nicht zu einer kompletten bundesweiten Überlastung der Kliniken kommen, die dazu führt, dass wir Bilder wie in Bergamo

Aktuell melden die Krankenhäuser im DIVI Register zu 36 Prozent einen regulären Betrieb, 33 Prozent sehen den Betrieb teilweise eingeschränkt und rund 25