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Ist die CME bei der laparoskopi- schen Hemicolektomie rechts sicher durchführbar?

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Chirurg 2021 · 92:846

https://doi.org/10.1007/s00104-021-01477-8 Angenommen: 6. Juli 2021

Online publiziert: 16. August 2021

© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2021

Ist die CME bei der laparoskopi- schen Hemicolektomie rechts sicher durchführbar?

S. Axt · M. Anthuber1

1Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg, Deutschland

Originalpublikation

Di Buono G, Buscemi S, Agrusa A et al (2021) Feasibility and safety of laparoscopic complete mesocolic excision (CME) for right-sided colon cancer. Ann Surg 274:57–62

Hintergrund.Die Technik der totalen me- sorektalen Exzision ist aufgrund des deut- lich besseren onkologischen Outcomes zum Goldstandard in der Behandlung des Rektumkarzinoms erklärt worden. Analog hierzu wurde von Hohenberger 2009 das Konzept der CME („complete mesocolic excision“) mit zentraler Ligatur der Gefäße (CVL) bei der Hemikolektomie rechts im- plementiert [2]. Mit zunehmender Anzahl an laparoskopischen Rechtshemikolekto- mien kam es jedoch zu einem deutlich erhöhten Rezidivrisiko, vermutlich durch eine inadäquate Lymphknotendissektion.

Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Studie, ob auch laparosko- pisch eine adäquate Lymphknotendissek- tion beim rechtsseitigen Kolonkarzinom im Sinne einer CME möglich und auch sicher durchführbar ist.

Methoden. Die eingeschlossenen Pa- tienten erhielten eine laparoskopische Hemikolektomie rechts und wurden ent- weder in die Gruppe der konventionellen Operationstechnik (NCME[Non complete

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mesoccolic excision]-Gruppe) oder in die CME-Gruppe randomisiert. Das Patienten- kollektiv wurde innerhalb eines Zeitraums von 30 Tagen hinsichtlich primärer End- punkte wie Operationszeit, Blutverlust, Komplikationen, Konversions- und Anas- tomoseninsuffizienzrate evaluiert. Sekun- däre Endpunkte waren sämtliche postope- rativen Komplikationen. Zudem erfolgte die Auswertung der histologischen Ergeb- nisse hinsichtlich Länge des Präparates sowie Anzahl der gewonnenen Lymph- knoten als Marker für die Qualität der CME.

Ergebnisse.Ausgewertet wurden insge- samt 132 Patienten. In der CME-Gruppe war die Operationszeit signifikant länger (216 vs. 191 min), zudem zeigten sich ein durchschnittlich längeres Präparat (34,3 vs.

29,3 cm) sowie eine höhere Anzahl an rese- zierten Lymphknoten (23,8 vs. 16,6). Hin- sichtlich der weiteren Endpunkte konnte zwischen beiden Gruppen kein signifikan- ter Unterschied festgestellt werden.

Kommentar

Die deutlich höhere Lymphknotenausbeu- te in der CME-Gruppe legt die Vermutung nahe, dass bei nicht durchgeführter CME das postoperative N-Stadium oft fälsch- licherweise als zu niedrig angegeben wird. Als Erklärung für die signifikant höhere Lymphknotenzahlen vermuten die Autoren die sorgfältige Präparation entlang embryonaler Landmarken sowie der zentralen Ligatur der Gefäße.

Hinsichtlich der Komplikationsrate konnte kein Unterschied in beiden Grup- pen festgestellt worden. Dies unterstützt

die These von Garcia-Granero et al. [1], dass die schichtgerechte Präparation mit einem niedrigeren Risiko für Blutungen und in- traoperative Komplikationen einhergeht.

Als Fazit der vorliegenden Studie kann festgehalten werden kann, dass die la- paroskopische CME, sofern sie von gut geschulten Chirurgen durchgeführt wird, machbar und sicher ist und mit einer im Vergleich zur Kontrollgruppe erhöhten Lymphknotenausbeute einhergeht. Das längerfristige Outcome gilt es in weiteren Studien zu evaluieren. Kritisch anzumer- ken und verwunderlich ist, dass nach den Arbeiten von Hohenberger 2009 und dem Nachweis des Vorteils der CME eine ran- domisierte Studie zu dieser Fragestellung mit Patientenrekrutierung zwischen 2015 bis 2019 machbar ist.

Korrespondenzadresse Prof. Dr. M. Anthuber

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und

Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Augsburg

Stenglinstr. 2, 86156 Augsburg, Deutschland matthias.anthuber@uk-augsburg.de

Interessenkonflikt.S. Axt und M. Anthuber geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Literatur

1. Garcia-Granero A, Pellino G, Frasson M et al (2019) The fusion fascia of Fredet: an important embryological landmark for complete mesocolic excision and D3-lymphadenectomy in right colon cancer. Surg Endosc 33:3842–3850

2. Hohenberger W, Weber K, Matzel K et al (2009) Standardized surgery for colonic cancer: complete mesocolic excision and central ligation—technical nots and outcome. Colorectal Dis 11:354–364

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