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Ohne Raubmilben geht’s nicht!

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Ohne Raubmilben geht’s nicht!

Noch vor rund 30 bis 40 Jahren gehörten die Roten Spinnen zum Alltag im Apfelanbau. Erst mit der Umstellung des Pflanzenschutzes auf selektive Produkte und der Wiedereinführung und Schonung der Raubmilben konnte das Problem vor gut 20 Jahren gelöst werden. In den letzten Jahren wurden lokal wieder zunehmende Schwierigkeiten mit der Roten Spinne im Apfelanbau gemeldet.

Untersuchungen in 50 Sortenblöcken auf zehn Betrieben von 2007 bis 2009 zeigen, dass die Raubmilbe weiterhin der wichtigste Faktor bei der Regulierung der Roten Spinne ist. Durch Ansiedlungen und Schonung der Raubmilben wurden die Spinnmilben in Problemanlagen nachhaltiger unter Kontrolle gebracht als mit dem Einsatz von Akariziden.

Heinrich Höhn, Kathrin Annaheim, Lucie Franck, Teresa Koller, Sandra Noser, Kim Stier und Sonja Stutz, Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW heinrich.hoehn@acw.admin.ch

Die Rote SpinnePanonychus ulmi(Koch) ist als Obst- bauschädling insbesondere im intensiven Apfelanbau seit langem bekannt. In den 70er und 80er Jahren gehör- te sie neben dem Apfelwickler zu den wichtigsten Schäd- lingen. Die Rote Spinne fand damals in den «neuen» in- tensiv bewirtschafteten Niederstammkulturen optimale Vermehrungsbedingungen. Die natürlichen Gegenspie- ler (insbesondere Raubmilben) wurden mit intensiven, wenig selektiven Pflanzenschutzmassnahmen ausge- schaltet und die eingesetzten Akarizide verloren wegen Resistenzbildung des Schädlings ihre Wirkungen. Dies führte zu einem Umdenken im Pflanzenschutz. Ab den 80er Jahren wurden vermehrt spezifisch wirkende, Raub- milben schonende Fungizide und Insektizide eingesetzt und Raubmilben angesiedelt. Diese Massnahmen waren durchaus erfolgreich, wie die langjährigen Astprobenun- tersuchungen zeigen (Abb. 1) und auch die Untersu- chungen von Baillod et al. (1989) bestätigen.

Seit etwa 2005 gab es jedoch wieder verschiedentlich und zunehmend Meldungen von lokalen Problemen mit der Roten Spinne im Apfelanbau, insbesondere in IP/ÖLN-Betrieben (Höhn et al. 2007). Dies veranlasste das Obstbauforum, das Extensionprojekt 07-07 «Spinn- milben – Optimierung Behandlungsstrategie» bei ACW zu priorisieren.Während drei Jahren (Winter 2006/07 bis Winter 2009/10) wurde die Entwicklung der Roten Spin- ne und der Raubmilben in rund 50 Sortenblöcken auf zehn Betrieben regelmässig mittels visueller Kontrollen, Auswaschproben und Astprobenanalysen untersucht.

Eine Stichprobe umfasste normalerweise 20 Blätter für die Auswaschprobe und 10 Blätter für die visuelle Kontrol- le. Pro Sortenblock und Zeitpunkt wurden jeweils eine bis zwei Stichproben untersucht. Für die Astproben wurden pro Sortenblock jeweils 2 m Fruchtholz (10҂20 cm) aus- gewertet. Alle involvierten Betrieb hatten in den Jahren vor Versuchsbeginn hohen Befallsdruck (durchschnittlicher Astprobenbesatz bei Versuchsbeginn: 12 000 Eier/2 m) und Schwierigkeiten mit der Bekämpfung. In den unter- suchten Betrieben wurden vor und während der Ver- suchsdauer unterschiedliche Bekämpfungsstrategien eingesetzt, die Entscheidungen darüber lagen beim Be- triebsleiter. Im Folgenden werden einige interessante Re- sultate und Folgerungen präsentiert.Viele Fragen bleiben aber auch nach diesen drei Untersuchungsjahren offen.

Erfahrungen, die vor 20 Jahren gemacht wurden, konnten hingegen bestätigt werden.

Akarizide nicht immer erfolgreich

Die meisten der überwachten Betriebe haben bis zum Versuchsbeginn mehrmals pro Jahr verschiedene Akari- zide eingesetzt. Leider entsprachen die Behandlungser- folge nicht immer den Erwartungen. Dies konnte dann auch während der drei Jahre bestätigt werden. Die ent- täuschendenWirkungen können verschiedene Ursachen haben: falscher Anwendungszeitpunkt, Unterdosierun- gen, schlechte Applikationstechnik, Resistenzen u.a. Die Erfahrungen auf den einzelnen Betrieben können jedoch

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

0 1000 2000 3000 4000

1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007

Raubmilben:%BetriebemitBesatz

RoteSpinne:AnzahlEier/2mFruchtholz

Jahr

Abb. 1: Entwick- lung des Winter- eierbesatzes der Roten Spinne und der Raubmilben- präsenz in den Betrieben bei den Astprobenunter- suchungen von 1972 bis 2010 (Durchschnitt von 150 Betrieben in der deutschen Schweiz).

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nicht verallgemeinert werden. Zum Beispiel wurde in zwei Betrieben, die nur etwa 5 km auseinanderliegen, am selben Tag das gleiche Akarizid (Tebufenpyrad = Zenar) auf derselben Sorte gemäss Gebrauchsanweisung einge- setzt. Im einen Betrieb konnte schon nach wenigen Ta- gen eine sehr gute Wirkung (Reduktion) festgestellt wer- den, während sich im anderen Betrieb die Population weiter aufbaute (Abb. 2). Ausserdem stellte man immer wieder fest, dass in Anlagen mit mehreren Akarizidein- sätzen pro Jahr die Population insbesondere im Herbst stärker anstieg, als in Anlagen mit einem reduzierten Akarizideinsatz. Dort wurde zwar häufig ein Anstieg der Population bis im Juli beobachtet, teilweise deutlich über die Schadenschwelle, dann aber bauten sich Raubmil- ben auf und führten zu einem raschen Populationszu- sammenbruch bei den Roten Spinnen (Abb. 3).

Raubmilben erfolgreich

Im Gegensatz zu den Akariziden konnte man bei den Raubmilben immer eine gute Wirkung erwarten, sofern sie in genügender Zahl vorhanden waren. Man geht da- von aus, dass ein Verhältnis von Raubmilben zu Roten Spinnen von etwa 1 : 10 notwendig ist, um den Schädling erfolgreich unter Kontrolle zu halten. In einigen Anlagen konnte schon im ersten Beobachtungsjahr nach einem Anstieg der Roten Spinne auch ein zwar verzögerter, aber starker Aufbau der Raubmilben beobachten werden. So wurde bereits im ersten Sommer ein gutes Verhältnis zwischen Raubmilben und Roten Spinnen erreicht, so- dass sich in den Folgejahren die Rote Spinne nicht mehr entwickeln konnte (Abb. 4).

Überraschungen möglich

Ein Weibchen der Roten Spinne legt etwa 40 Eier und es können sich pro Jahr etwa fünf Generationen bilden. Es erstaunt deshalb nicht, dass sich die Populationen der Roten Spinne, aber auch der Raubmilbe, in relativ kurzer Zeit verändern können. Dies wurde mehrmals beobach- tet, so auch im Beispiel von Abbildung 5. Nach einem Raubmilbenaufbau im ersten Beobachtungsjahr wurde im Folgejahr erneut eine erfreuliche Nützlingspopulati- on beobachtet. Trotzdem kam es im Sommer zu einem vorübergehenden, nesterweisen Populationsaufbau der Roten Spinne, was auch zu gewissen Blattschäden führ-

0 1 2 3

0 10 20 30

April Mai. Juni Juli Aug. Mai Juni Juli Mai Juni Juli Anz.RaubmilbenproBlatt

Anz.RoteSpinneproBlatt

Öl

2007 2008 2009

Sept. Sept.

Sept

.

0 1 2 3

0 10 20 30

April Mai Juni. Juli Aug. Sept.. Okt. RaubmilbenproBlatt

RoteSpinnenproBlatt

Öl Öl Teb

April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt.

2008 2009

Abb. 4: Entwicklung der Roten Spinne und der Raubmil- ben über drei Jahre in einem Golden-Delicious-Block.

Nach Problemen in den Vorjahren wurde 2007 ein Mine- ralöl eingesetzt. Spinn- und Raubmilben bauten sich im Juli auf. Die Raubmilben behielten auch in den folgen- den Jahren (inkl. 2010) die Oberhand.

0 100 200 300 400 500

25. April 16. Mai 11. Juli Populattionsentwicklungin% Betrieb 1

Betrieb 2

Tebufenpyrad: 3. Mai

Abb. 2: Populationsentwicklung der Roten Spinne in zwei verschiedenen Anlagen nach einer Behandlung mit Tebufenpyrad (Zenar).

0 0.5 1 1.5 2 2.5

0 10 20 30 40 50

0 0.5 1 1.5 2 2.5

0 10 20 30 40 50

0 0.5 1 1.5 2 2.5

0 10 20 30 40 50

Öl Spi. Teb. Cyh.

Öl

Teb.

AnzahlRaubmilbenproBlatt

AnzahlroteSpinnenproBlatt

August Mai Juni Juli

Abb. 3: Populationsentwicklung der Roten Spinnen und der Raubmilben bei unterschiedlichen Akarizideinsät- zen. Die Milbenbekämpfungen sind mit einem Pfeil markiert: Öl = Mineralöl, Spi = Spirotetramat (Envidor), Teb = Tebufenpyrad (Zenar), Cyh = Cyhexatin.

Abb. 5: Entwick- lung von Roten Spinnen und Raubmilben über zwei Jahre in ei- nem Gala-Block.

Nachdem sich im zweiten Jahr an- fänglich eine gute Situation präsen- tierte, wurde man nach einer Über- wachungspause von der vorüber- gehenden Zunah- me der Roten Spinne über- rascht.

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te. Manchmal sind die Gründe für so rascheVeränderun- gen nicht offensichtlich und bleiben häufig unbekannt.

Diese Schwankungen erschweren aber die Befallsbeur- teilungen und die Entscheidung, ob und wann Gegen- massnahmen notwendig sind. Aufgrund des Sicherheits- bestrebens wird gerne zu früh behandelt; oft wird jedoch auch ein Populationsaufbau zu spät bemerkt.

Um solche Überraschungen zu verhindern, sind re- gelmässige Überwachungen notwendig. Es geht dabei nicht nur um eine qualitative Beurteilung (hat es Spinn- milben oder nicht?), sondern vor allem um eine quanti- tative. Wie Linder (2001) zeigte, gibt die einfache und schnelle Methode der «Besatzziffer» schon sehr gute Hin- weise und hat sich in der Praxis bewährt. Dabei wird ge- zählt, wie gross der Anteil der Blätter ist, die mit einem oder mehreren mobilen Stadien der Roten Spinne be- setzt sind. Bei einer Besatzziffer bis zu 60% kann man von einem Befall von etwa einer bis vier Roten Spinnen pro Blatt ausgehen. Das sind Populationen, die durchaus to- lerierbar sind. Bei einem Anteil von 80% und mehr sind meistens Populationen von zehn und mehr Milben pro Blatt und damit auch Blattschäden zu erwarten. Diese Ergebnisse konnten mit unseren aktuellen Erhebungen

im Mai bestätigt werden (Abb. 6). Bei den späteren Erhe- bungen, insbesondere im Juni, war die Kurve etwas fla- cher und es wurden vereinzelt auch bei tieferen Besatz- ziffern höhere Befallszahlen gefunden. Dies ist insbe- sondere auf die grosse Streuung (Befallsunterschiede zwischen den einzelnen Bäumen bzw. Blättern inner- halb desselben Sortenblocks) zurückzuführen und da- rauf, dass die Blätter der beiden Proben zwar aus dem- selben Block, nicht aber von denselben Bäumen stamm- ten. Dieselbe Methode kann natürlich auch für Raubmil- ben angewendet werden. Bei 50% besetzten Blättern kann man im Durchschnitt mit ungefähr einer Raubmil- be pro Blatt rechnen.

Raubmilben fördern

Abbildung 7 gibt einen Überblick über alle Resultate der drei Versuchsjahre. Jeder Punkt stellt einen Sortenblock während einesVersuchsjahres dar. Für jeden Block wurde die durchschnittliche Anzahl Spinnmilben beziehungs- weise Raubmilben pro Blatt über die gesamte Saison (Mit- te April bis Ende Oktober) berechnet. Ein Befall von einer Milbe pro Blatt während dieser 200 Tage ergibt also den gleichen Wert wie ein Befall von sieben Milben pro Blatt während eines Monats oder ein Befall von 3.5 Milben pro Blatt während zwei Monaten. Liegt der Punkt unterhalb der gestrichelten Linie, wurde über die ganze Saison ver- teilt dasVerhältnis der Raubmilben zu Roten Spinnen von 1 : 10 erreicht oder überschritten (s. S. 9). Raubmilben sind wichtig – dies zeigte sich während der ganzen Ver- suchsdauer und in allen Anlagen und Betrieben. Nicht immer wurden aber innerhalb der gewünschten Zeit ge- nügend hohe Populationen erreicht. Häufig brauchte es einige Geduld und mehrere Ansiedlungshilfen. Oft muss- te man aber auch einen gewissen Blattschaden akzeptie- ren, bis sich die Raubmilben bei einem hohen Futteran- gebot ausreichend etablieren und vermehren konnten.

Für die Ansiedlung gibt es verschiedene Möglichkei- ten. Raubmilben werden häufig aus umliegenden Reb- bergen «importiert»: mit Schnittholz im Winter, mit den jungen Trieben beim Erlesen im Mai oder mit Blättern und Triebspitzen im Sommer. Aber auch die Übertra- gung von einer Obstanlage zur anderen mit Trieben im Sommer wird häufig praktiziert. Die Übertragung mit Filzbändern aus raubmilbenreichen Rebbergen oder Obstanlagen auf die zu besiedelnden Obstbäume ist sehr erfolgreich. Dabei ist zu beachten, dass die Filzbänder bereits im August montiert werden und spätestens im Februar eingesammelt werden. Sie können dann sofort in der zu besiedelnden Anlage verteilt oder im Kühlraum bis maximal Mai gelagert werden, um sie allenfalls erst nach einer Akarizidbehandlung in die Anlage zu bringen (dies kann auch mit Rebholz gemacht werden). Wie wir bereits früher berichteten, eignet sich für diese Methode ein weicher, etwas poröser Filz besser als ein sehr dichter (Franck et al. 2008). In derselben Arbeit wurde auch ge- zeigt, dass in unseren Obstanlagen hauptsächlichTyph- lodromus pyriundAmblyseius andersonivertreten sind, wobei meistens eine Art dominant ist, und dass zwischen den beiden Hauptarten bis anhin keine Unterschiede in der Wirkung festgestellt wurden. Die wenigen Versuche mit Ansiedlungen gekaufter Raubmilben (z.B. Typhlo- Abb. 6: Verhältnis zwischen Anzahl mobiler Stadien der

Roten Spinne pro Blatt und dem Prozentsatz der mit ei- ner oder mehreren Milben besetzten Blätter im Mai.

Abb. 7: Zusam- menhang zwi- schen Behand- lungszahl und durchschnittli- chem Besatz mit Roten Spinnen bzw. Raubmilben während 200 Ta- gen (Mitte April bis Ende Okto- ber). Die unter- schiedlichen Symbole stehen für die Anzahl Be- handlungen ge- gen die Rote Spin- ne (Mineralöl und/oder Akarizi- de ohne Seifen).

y = 0.0008x2+ 0.0062x + 0.3065 R = 0.58663

0 5 10 15 20

0 20 40 60 80 100

AnzahlRoterSpinnenproBlatt

% besetzte Blätter 2

0 5 10 15 20 25 30

0.0 0.5 1.0 1.5

RoteSpinne/Blatt/Tag

Raubmilben/Blatt/Tag

kein Akarizid/Öl 1 Akarizid/Öl 2 Akarizide/Öl 3-4 Akarizide/Öl

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R É S U M É

Il y a 30/40 ans, l’araignée rouge était encore omnipré- sente dans la production moderne de pommes.

Ce n’est que lorsque la lutte phytosanitaire est devenue sélective et que l’on a réintroduit et ménagé les typhlo- dromes que le problème a pu être résolu il y a une bonne vingtaine d’années. Depuis quelques années, l’araignée rouge redevient localement un casse-tête dans les pommeraies. Des tests effectués dans 50 blocs

variétaux de dix exploitations entre 2007 et 2009 montrent que le typhlodrome reste le meilleur atout dans la régulation des populations d’araignée rouge.

La lutte par les acaricides n’a pas donnée des résultats satisfaisants partout. Dans les pommeraies à pro- blèmes, l’introduction et le ménagement des popula- tions de typhlodromes a permis de gérer les acariens plus durablement qu’en épandant des acaricides.

Sans typhlodromes, rien ne va!

unterschiedliche Resultate, von sehr gut bis sehr schwach. Auch mit den diversen Akariziden wurden sehr unterschiedliche Resultate erzielt (siehe oben). Zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt, können sie sehr erfolg- reich sein. Die Wirkungsweise muss aber genau bekannt sein und die Behandlungen sind zeitlich so zu positio- nieren, dass die sensiblen Stadien getroffen werden. We- nig Sinn macht es, wenn ein Akarizid, das nur schwach gewirkt hat, oder ein anderes aus derselben Wirkstoff- beziehungsweise Resistenzgruppe nach zehn Tagen er- neut eingesetzt wird (Höhn et al. 2010). Abgesehen da- von, dass allenfalls die Raubmilben reduziert werden, wird der Schädling nicht dezimiert beziehungsweise län- gerfristig sogar ein Populationsanstieg erreicht.

Dank

Wir danken den Betriebsleitern R. Dudler, K. Gilg, P. Jans, U. Haag, E. Huber, R. Leumann, H. Müller, J. & S. Singer, H.U. & P. Stacher, P. Stadler und den Kantonalen Fach- stellen LU, SG und TG für die Zusammenarbeit und die Mithilfe bei den Erhebungen und Auswertungen.

Literatur

Baillod M., Antonin P., Guignard E. und Jermini M.: Vers une gene- ralisation de la lute biologique contre les acariens phytophages en vergers de pommiers. Revue suisse Vitic. Arboric. Hortic. 21 (5), 279–284, 1989.

Franck L, Höhn H. und Höpli H.U.: Artenzusammensetzung der Raubmilben im Ostschweizer Apfelanbau. Schweiz. Z. Obst- Weinbau 15/08 (144), 7–10, 2008.

Höhn H.: Astprobenuntersuchungen 2007/2008. Schweiz. Z.

Obst-Weinbau 5/08 (144), 9–12, 2008.

Höhn H., Naef A., Holliger E., Widmer A., Gölles M., Linder C., Dubuis P.-H., Kehrli P. und Wirth J.: Pflanzenschutzempfehlun- gen für den Erwerbsobstbau 2010/2011 (Flugschrift 122 mit ak- tualisierter Beilage). Schweiz. Z. Obst-Weinbau 2/10 (146), 64 S., 2010.

Linder C.: Controle de l’acarien rougePanonychus ulmi(Koch) et de son prédateurTyphlodromus pyriScheuten en arboricultu- re. Revue suisse Vitic. Arboric. Hortic. 33 (6), 311–315, 2001.

dromus pyriin Filzbändern aus ausländischen Obstanla- gen oderAmblyseius andersoniaus Laborzucht) sind bis jetzt nicht überzeugend ausgefallen.

Direkte Bekämpfung zurückhaltend einzetzen

Die Untersuchungen zeigen, dass langfristig durchwegs bessere Erfolge erzielt wurden, wenn bei der direkten Bekämpfung, also beim Einsatz von Akariziden, Zurück- haltung geübt und Raubmilben geschont und gefördert wurden. Ein gezielter Eingriff mit Akariziden kann je- doch durchaus sinnvoll sein. An vielen Orten wurde mit einem Mineralöleinsatz beim Austrieb gegen Wintereier und junge Larven sehr gute Resultate erzielt. Der Einsatz von Seifenprodukten auf bewegliche Stadien zeigte sehr

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RaubmilbeTyphlodromus pyriauf Apfelblatt.

(Foto: ACW)

Referenzen

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