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Bergamini, A., Lüth, M., & Hofmann, H. (2021). Dicranodontium denudatum (Brid.) E.Britton. Moosflora der Schweiz. https://doi.org/10.5167/uzh-205661

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Academic year: 2022

Aktie "Bergamini, A., Lüth, M., & Hofmann, H. (2021). Dicranodontium denudatum (Brid.) E.Britton. Moosflora der Schweiz. https://doi.org/10.5167/uzh-205661"

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Gewöhnliches Brutblattmoos, Dicranodonte effeuillé, Beaked Bow-moss

Charakteristische Merkmale: Die wichtigsten Merkmale für eine eindeutige Bestimmung von Dicranodontium denudatum sind: (1) Rippe im Blattgrund ca. 30% der Blattbreite einnehmend, undeutlich gegen die Laminazellen abgegrenzt. (2) Rippe mit einem dorsalen und einem ventralen Stereidenband (Querschnitt). (3) Obere Laminazellen schmal und verlängert. (4) Blattrand bis ca. zur Mitte hinab gezähnt, Schulter nicht gezähnt. (5) Oft mit auffällig vielen Brutblättern, die beim Darüberstreichen an den Fingern hängenbleiben.

© Michael Lüth

Rote Liste Status:

Schnyder et al. 2004

LC - nicht gefährdet NHV-Status:

BAFU 2019

nicht geschützt Priorität:

BAFU 2019

keine nationale Priorität bezüglich Arterhaltung und -förderung Massnahmenbedarf:

BAFU 2019

0 - momentan kein Massnahmenbedarf Verantwortung der Schweiz:

BAFU 2019

1 - gering Smaragdart:

Council of Europe

nein Umwelt Ziel- und Leitart UZL:

BAFU, BLW 2008

nein Waldzielart:

BAFU 2015

nein

Verbreitung

© Swissbryophytes 11.08.2021

vor nach 1990

nur Naturraum bekannt exakte Koordinaten bekannt Anzahl Funde: 1862

Höchste Fundstelle: 2640m Tiefste Fundstelle: 270m Aktuellster Fund: 03.10.2020

Verbreitung

Kantone: Aargau, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden,

Basel-Landschaft, Bern, Freiburg, Glarus, Graubünden, Jura, Luzern, Neuenburg, Nidwalden, Obwalden, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, St. Gallen, Tessin, Thurgau, Uri, Waadt, Wallis, Zug, Zürich

Naturräume:

Jura, Mittelland, Alpen

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Ökologie

Lebensraum: Fichtenwälder, Moorwälder, teilweise auch in Bruchwäldern oder in bodensauren Laubwäldern, Grünerlenbestände, Zwergstrauchheiden, besonders häufig in höheren Lagen. Oft auch an gestörten Stellen, die von der Art rasch besiedelt werden können.

Substrat: immer auf stark sauren Unterlagen wie Rohhumus, Torf oder auf morschem Holz; selten auch auf Rinde verschiedener Baumarten (z.B. Alnus glutinosa).

Informationsstand 06.2021

Deutschland, Oberammergau

© Heike Hofmann Beleginformation bei M. Lüth

© Michael Lüth

Zeigerwerte

nach Urmi 2010, verändert - Erläuterungen siehe www.swissbryophytes.ch

Feuchtezahl Reaktionszahl Lichtzahl Temperaturzahl

(3)

Beschreibung

Pflanzen: in 2-5 cm hohen, teilweise ausgedehnten Rasen wachsend. Vegetative Vermehrung durch Brutblätter, die oft sehr leicht abfallen und beim Darüberstreichen in grosser Menge an den Fingern hängenbleiben. Sprösschen daher oft mit grösseren Abschnitten ohne Blätter.

Blätter: aus lanzettlicher, oft geöhrter Basis rasch röhrig-pfriemenförmig verschmälert, aufrecht abstehend bis sichelförmig einseitswendig, bis ca. zur Mitte herab gezähnt, 5-7 mm lang. Rippe im etwas scheidig ausgeprägten Blattgrund ca. 30 % der Breite einnehmend, undeutlich gegen die Blattlamina abgegrenzt, gegen die Spitze hin auf ihrer Unterseite durch mamillöse Zellen rau. Laminazellen im Blattgrund von der Rippe zum Blattrand kontinuierlich schmaler werdend, der Saum nicht deutlich abgegrenzt. Blattflügelzellen gross, Blattflügel die Rippe erreichend, hinfällig.

Gametanigen und Sporophyten: zweihäusig. Seta 10 mm lang, jung schwanenhalsartig gekrümmt. Regelmässig mit Sporophyten.

Informationsstand 06.2021

Bilder

Weitere Bilder von Merkmalen dieser Art auf www.swissbryophytes.ch

Habitus / feuchte Pflanze

© Michael Lüth Habitus / feuchte Pflanze

© swissbryophytes / Michael Lüth Habitus / trockene Pflanze

© swissbryophytes / Michael Lüth

Habitus / trockene Pflanze

© swissbryophytes / Michael Lüth Asexuelle Reproduktionsorgane / Brutblätter

© Norbert Schnyder

Asexuelle Reproduktionsorgane / Brutblätter

© Michael Lüth

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Blatt / ganzes Blatt

© swissbryophytes / Michael Lüth Blatt / Blattquerschnitt

© swissbryophytes / Michael Lüth Stämmchen / Querschnitt

© Heike Hofmann

Zellen / Blattmitte

© swissbryophytes / Michael Lüth Zellen / Blattspitze

© swissbryophytes / Michael Lüth Zellen / Blattspitze

© swissbryophytes / Michael Lüth

Zellen / Blattrand

© swissbryophytes / Michael Lüth Zellen / Blattrand

© swissbryophytes / Michael Lüth Zellen / Blattrand

© swissbryophytes / Michael Lüth

Zellen / Blattbasis

© Heike Hofmann Zellen / Blattbasis

© swissbryophytes / Michael Lüth Zellen / Rippe Querschnitt

© swissbryophytes / Michael Lüth

Ähnliche Arten

Dicranodontium asperulum

Rippe im Blattgrund deutlich von der Lamina abgegrenzt -> D. denudatum: Rippe undeutlich abgegrenzt.

Blätter an der Schulter deutlich gezähnt -> D. denudatum: Blätter an der Schulter nicht gezähnt.

Brutblätter nicht oder selten vorhanden -> D. denudatum: Brutblätter häufig, meist sehr auffällig (Fingerprobe).

(5)

Dicranodontium uncinatum

Laminazellen im Blattgrund neben der Rippe in einigen Reihen breit rechteckig, hyalin, deutlich von den schmaleren Zellen des mehrreihigen Blattsaumes abgetrennt -> D. denudatum: Laminazellen im Blattgrund von der Rippe zum Blattrand kontinuierlich schmaler werdend, Saum nicht deutlich abgegrenzt.

Rippe im Blattgrund deutlich abgegrenzt -> D. denudatum: Rippe undeutlich abgegrenzt.

Brutblätter nicht oder selten vorhanden -> D. denudatum: Brutblätter häufig, meist sehr auffällig (Fingerprobe).

Atractylocarpus alpinus

Pflanzen bis 2 cm hoch -> Dicranodontium denudatum: 2-5 cm hoch.

Blattflügel kaum ausgeprägt -> Dicranodontium denudatum: mit grossen Blattflügelzellen, Blattflügel erreichen die Rippe.

Blattrand höchstens in der oberen Blatthälfte, meist nur an der Spitze gezähnt-> Dicranodontium denudatum: bis zur Blattmitte herab gezähnt.

Geschlechtsverteilung: einhäusig -> Dicranodontium denudatum: zweihäusig.

Seta gerade -> Dicranodontium denudatum: gekrümmt.

Brutblätter sind keine vorhanden -> Dicranodontium denudatum: meist mit vielen und auffälligen Brutblättern.

Campylopus sp.

Rippe im Querschnitt ohne oder nur mit dorsalen Stereiden, Bauchzellen meist sehr gross (ausser C. brevipilus) ->

Dicranodontium denudatum: mit einem dorsalen und einem ventralen Stereidenband, Bauchzellen kleiner als die Deuter.

Blätter bei einigen Arten mit Glashaar -> Dicranodontium denudatum: nie mit Glashaar.

Blattrand glatt, nur an der äussersten Spitze gezähnt -> Dicranodontium denudatum: Blattrand weit herab gezähnt.

Dicranum fulvum

Laminazellen kurz rechteckig bis quadratisch, keine saumartigen Zellen im Blattgrund, in Rippennähe zweischichtig -> Dicranodontium denudatum: Laminazellen schmal und verlängert, nie mit zweischichtigen Laminazellen.

Brutblätter sind keine vorhanden -> Dicranodontium denudatum: meist mit vielen und auffälligen Brutblättern (Fingerprobe).

Paraleucobryum sp.

Rippe im Querschnitt mit zentralen, chlorophyllhaltigen Zellen, die auf beiden Seiten von hyalinen Zellen umgeben sind, ohne Stereiden -> Dicranodontium denudatum: Rippe im Querschnitt ohne zentrale, chlorophyllhaltige Zellen, sondern mit Begleitern, zwei Stereidenbändern und Bauch- und Rückenzellen.

Brutblätter nur sehr selten vorhanden -> Dicranodontium denudatum: meist mit vielen und auffälligen Brutblättern (Fingerprobe).

Informationsstand 06.2021 Literatur

Literaturangaben zur Art

Brugués M. 2015. Dicranodontium Bruch & Schimp. - In: Guerra J., Brugués M. (eds), Flora Briofitica Iberica. Universidad de Murcia, Sociedad Española de Briologia, Murcia. 2: 147-150.

Cortini Pedrotti C., 2001. Flora dei muschi d'Italia, I parte. - Antonio Delfino Editore, Roma, Milano. 1-817.

Frahm J.-P., 1997. A taxonomic revision of Dicranodontium (Musci). - Annales Botanici Fennici 34: 179-204.

Hallingbäck T., Lönnell N., Weibull H., Hedenäs L., von Knorring P., 2006. Nationalnyckeln till Sveriges flora och fauna, Bryophyta: Buxbaumia - Leucobryum, AJ 6-23. - ArtDatabanken, SLU, Uppsala. 1-416.

Limpricht K.G. 1885-1903. Die Laubmoose Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz. - In: L. Rabenhorst (ed.), Kryptogamen-Flora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. E. Kummer, Leipzig. 836 + 853 + 864 + 79 S.

Nyholm E., 1987-1998. Illustrated Flora of Nordic Mosses, Fasc. 1-4. - Nordic Bryological Society, Copenhagen and Lund. 405 pp.

Sauer M. 2000. Dicranaceae. - In: Nebel M., Philippi G. (Hrsg.), Die Moose Baden-Württembergs. Eugen Ulmer, Stuttgart. 1:

129-220.

Zemp F., Schnyder N., Danner E., 2016. Moosflora des Kantons Luzern. - Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Luzern

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Weitere Literaturangaben

BAFU 2019. Liste der National Prioritären Arten und Lebensräume. In der Schweiz zu fördernde prioritäre Arten und Lebensräume.

- Bundesamt für Umwelt, Bern, Umwelt-Vollzug Nr. 1709. 99 S.

BAFU 2015. Biodiversität im Wald: Ziele und Massnahmen. Vollzugshilfe zur Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt im Schweizer Wald. - Bundesamt für Umwelt, Bern, Umwelt-Vollzug Nr. 1503: 186 S.

BAFU, BLW 2008. Umweltziele Landwirtschaft. Hergeleitet aus bestehenden rechtlichen Grundlagen. - Bundesamt für Umwelt, Bern, Umwelt-Wissen Nr. 0820: 221 S.

Schnyder N., Bergamini A., Hofmann H., Müller N., Schubiger-Bossard C., Urmi E. 2004. Rote Liste der gefährdeten Moose der Schweiz. - BUWAL-Reihe: Vollzug Umwelt, Bern. 99 S.

Urmi E. 2010. Bryophyta (Moose). - In: Landolt E., Flora indicativa, Ökologische Zeigerwerte und biologische Kennzeichen zur Flora der Schweiz und der Alpen. Haupt, Bern. 283-310.

Dank

Dieses Artporträt ist ein Teil des Projekts "Moosflora der Schweiz". Für finanzielle Unterstützung dieses Projekts danken wir folgenden Institutionen, Stiftungen und Personen: Bundesamt für Umwelt BAFU, Frau Katharina König, Stiftung zur

Förderung der Pflanzenkenntnis, Ernst Göhner Stiftung, Dr. Bertold Suhner-Stiftung, Herr Richard Dähler, Stiftung Binelli &

Ehrsam, Akademie der Naturwissenschaften Schweiz scnat, Fondation Petersberg pro planta et natura. Ein besonderer Dank geht an Michael Lüth für die Genehmigung, seine ausgezeichneten Fotos von Moosen und ihren Lebensräumen für das Projekt "Moosflora der Schweiz" verwenden zu dürfen.

Bei der Erstellung von diesem Artporträt konnte auf Informationen zurückgegriffen werden, die im Laufe der letzten Jahrzehnte von vielen Personen zusammengetragen wurden. Allen voran danken wir den Kartierern, Institutionen und Projekten, die ihre Daten dem "Nationalen Inventar der Schweizer Moosflora NISM" zur Verfügung gestellt und damit unsere heutige Datengrundlage geschaffen haben.

Kontakt: Swissbryophytes, Institut für Systematische und Evolutionäre Botanik, Universität Zürich, Zollikerstrasse 107, CH - 8008 Zürich. www.swissbryophytes.ch, info@swissbryophytes.ch

Referenzen

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