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Archiv "Bedeutung der Konversionsanalyse für die Identifikation von HNPCC-Mutationen" (24.06.2005)

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M E D I Z I N

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A1818 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 25⏐⏐24. Juni 2005

Die Einnahme von Calcium und Vita- min D3 vermindert nicht das Fraktur- risiko. Dies berichten zwei britische Arbeitsgruppen, die zeitgleich ihre umfangreichen Studien im British Me- dical Journal (1) sowie im Lancet (3) veröffentlicht haben und hiermit einer verbreiteten Auffassung widerspre- chen.

Die Wissenschaftler der RECORD Trial Group untersuchten 5 292 Perso- nen (85 Prozent Frauen, Mindestalter war 70 Jahre), die sie nach der ersten Fraktur noch in den Krankenhäusern rekrutierten und zwischen 24 und 62 Monate lang beobachteten (3). Vor dem Knochenbruch war die Mobilität noch erhalten. Nach der Randomisie- rung wurden vier Gruppen gebildet, die folgende Substanzen erhielten: 1 g Calcium oder 800 IU Vitamin D3, eine Kombination dieser Wirkstoffe oder ein Placebo. 698 Studienteilnehmer er- litten im Verlauf der Studie einen wei- teren Knochenbruch. Das Frakturrisi- ko war in allen Studienarmen gleich hoch. Ebenso konnte kein signifikan- ter Unterschied in der Zahl der Stürze, der Todesfälle und der Lebensqualität ermittelt werden. Nach zwei Jahren nahmen lediglich nur noch 54,5 Pro- zent der Probanden die verordneten Tabletten ein.

In einem begleitenden Editorial kritisiert Philip Sambrook, Sydney, Australien, dass durch die mangelnde Compliance tatsächliche, aber weniger ausgeprägte Effekte in den Verum- gruppen nicht erkennbar sein könnten (2).

David Torgenson und Mitarbeiter von der Universität York, England, berücksichtigten in ihrer Studie 3314 Frauen aus hausärztlichen Praxen, die mindestens 70 Jahre alt waren und ei- nen oder mehrere der folgenden Risi- kofaktoren aufwiesen: erlittene Frak- tur, geringes Körpergewicht, Nikotin- konsum, Hüftfraktur in der Familien- anamnese und laut Selbsteinschätzung schlechter oder moderater Gesundheits- zustand (1). Nach der Randomisierung nahm die Hälfte der Frauen ein Kom- binationspräparat, bestehend aus 1 g

Calcium und 800 IU Vitamin D3 ein (ein Placebo wurde nicht verabreicht).

Am Ende der Beobachtungszeit (Me- dian: 25 Monate) hatten 149 Studien- teilnehmerinnen eine Fraktur erlitten.

Dies war weniger als die Autoren er- wartet hatten. Die Frakturhäufigkeit, die Zahl der Stürze und die Lebens- qualität waren in beiden Gruppen gleich. Von den mehr als 3 300 Frau- en bei Studienbeginn beantworteten nach zwei Jahren noch 55 Prozent die schriftliche Anfrage. Von diesen nah- men noch 69 Prozent das Kombina- tionspräparat ein. Aufgrund der gerin- gen Fallzahl kann eine statistisch signi-

fikante Reduktion der Frakturen von weniger als 30 Prozent nicht ausge-

schlossen werden. me

1. Porthouse J, Cockayne S King C et al.: Randomised controlled trial of supplementation with calcium and cholecalciferol (vitamin D3) for prevention of fractures in primary care. BMJ 2005; 330: 1003–1006. David J.

Torgerson, York Trials Unit, Department of Health Scien- ce, University of York, York YO10 5DD, England, E-Mail:

djt6@york.ac.uk

2. Sambrook P: Vitamin D and fractures: quo vadis?

Lancet 2005; 365: 1599–1600.

3. The RECORD Trial Group: Oral vitamin D3 and calci- um for secondary prevention of low-trauma fractures in elderly people (randomised evaluation of calcium or vi- tamin D, RECORD): a randomised placebo-controlled trial. Lancet 2005; 365: 1621–1628. Prof. Adrian Grant, Health Services Research Unit, University of Aberdeen, Foresterhill, Aberdeen AB25 2ZD, Schottland, E-Mail:

a.grant@abdn.ac.uk

Kein Nutzen von Calcium und Vitamin D für Frakturprophylaxe

Referiert

Die autosomal dominant erbliche Form des Kolon- und Rektumkarzinoms („hereditary non-polyposis colorectal cancer“, HNPCC) ist für etwa fünf Prozent dieser Erkrankungen verantwortlich. Die meisten Fälle beruhen auf Mutationen in einem von drei Krankheitsgenen (Mismatch-Repair-Genen).

Da ein großes Spektrum verschiedener Mutationen in Betracht kommt, müssen die Gene in jeder Familie neu sequenziert werden. Die Identifikati- on der Mutationen, die nur im Kontext einer humangenetischen Beratung durchgeführt werden sollte, erlaubt bei den gesunden Familienangehörigen eines Patienten eine prädiktive genetische Diagnostik.

Die Autoren stellen die Konversionsanalyse als empfindliche Mutati- onsdetektionsmethode vor. Hierbei werden beide Chromosomen, auf denen jeweils eine Kopie des interessierenden Gens lokalisiert ist, getrennt und mit immortalisierten Mauszellen fusioniert. Anschließend werden chromoso- menspezifisch Analysen an den Genprodukten durchgeführt. Von 89 unter- suchten Patienten mit HNPCC-Verdacht wurde durch die herkömmliche Sequenzanalyse in 28 Fällen eine ursächliche Mutation identifiziert, in 42 Fällen musste die Bedeutung identifizierter Varianten unklar bleiben.

Durch die Konversionsanalyse konnten zusätzlich 14 Mutationen identifi- ziert werden. Zudem wurden von den 42 Sequenzauffälligkeiten mit unkla- rer Bedeutung 21 als Mutationen gesichert. Insgesamt wurden damit 56 Pro- zent mehr Mutationen durch die Konversionsanalyse nachgewiesen (35 nur durch die Konversionsanalyse identifizierte Mutationen von insgesamt 63 erfassten Mutationen). Es bleibt abzuwarten, ob sich die Konversionsanaly-

se in der Praxis durchsetzt. shm

Casey G, Lindor NM, Papadopoulos N et al.: Conversion analysis for mutation detection in MLH1 and MSH2 in patients with colorectal cancer. JAMA 2005; 293:799-809.

Dr. Graham Casey, Department of Cancer Biology, ND 50, Cleveland Clinic Lerner College of Medicine, 9500 Euclid Avenue, Cleveland, OH 44195, USA, E-Mail: casey@ccf.org

Bedeutung der Konversionsanalyse für

die Identifikation von HNPCC-Mutationen

Referenzen

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