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Entwicklungsplan der Georg-August-Universität Göttingen Stiftung Öffentlichen Rechts

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Entwicklungsplan der

Georg-August-Universität Göttingen Stiftung Öffentlichen Rechts

verabschiedet in der Senatssitzung

vom 13. August 2008

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1. EINLEITUNG ... 3

2. ORGANISATIONS- UND ENTSCHEIDUNGSSTRUKTUREN ... 5

3. FORSCHUNG... 6

3.1 Der Wissenschaftsstandort Göttingen – Universität und außeruniversitäre Partner ... 7

3.2 Die Forschungsplanung der Universität – Fakultäten und Zentren... 8

3.2.1 Geisteswissenschaften... 8

3.2.2 Gesellschaftswissenschaften ... 9

3.2.3 Natur- und Lebenswissenschaften ... 9

3.2.4 Forschungszentren... 12

3.3 Verfahren zur Identifizierung und Unterstützung neuer Forschungsschwerpunkte ... 12

4. STUDIUM UND LEHRE...14

4.1. Rahmenbedingungen für eine exzellente Lehre ... 15

4.1.1 Aus- und Aufbau von Studiendekanaten... 15

4.1.2 Auf- und Ausbau einer Stabsstelle für Lehrentwicklung und Lehrqualität... 15

4.1.3 Optimierung der Beratung ... 16

4.1.4 Auf- und Ausbau E-Learning ... 17

4.1.5 Auf- und Ausbau Hochschuldidaktik... 17

4.2. Studiengänge der Universität ... 17

4.3. Internationale Lehrentwicklung ... 19

4.4. Qualitätsmanagement in Lehre und Studium... 19

4.5. Verwendung von Studienbeiträgen ... 20

5. ZENTRALE AUFGABENFELDER UND STRATEGIEN ...21

5.1 Gleichstellung und personale Vielfalt (Diversity) ... 21

5.2. Internationalisierung ... 22

5.3. Kommunikation und Marketing... 24

5.4. Wissens- und Technologietransfer ... 24

5.5. Qualitätssicherung ... 25

6. SCHAFFUNG FÖRDERLICHER RAHMENBEDINGUNGEN ...26

6.1. Finanzen ... 26

6.2. Service und Verwaltung... 27

6.3. Integriertes Informationsmanagement... 28

6.4. Bauliche Entwicklung ... 29

7. ANPASSUNG DER ENTWICKLUNGSPLANUNG...30

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1. Einleitung

Dem kritischen Geist der Aufklärung verpflichtet, wurde die Georg-August-Universität Göttingen 1737 gegründet. Sie ist heute eine national und international bedeutende Forschungsuniversität, die sich in Forschung und Lehre durch ein hohes Leistungsniveau auszeichnet und mit ihrem breiten Spektrum an wissenschaftlichen Disziplinen vielfältige Möglichkeiten der Fächerkombination und Forschungskooperation bietet. Sie setzt einen starken Akzent auf die enge Verknüpfung von Forschung und Lehre und verfolgt das Ziel, überlieferte Erkenntnisse kritisch zu vermitteln, Freiraum für die Gewinnung neuer Erkenntnisse zu bieten und verantwortungsbereite Persönlichkeiten auszubilden und zu fördern. Die Universität sieht es als ihre Aufgabe an, Potentiale in der Forschung und in der Lehre zu erkennen und sie gezielt und konsequent zu unterstützen. Sie ist bestrebt, die Möglichkeiten interdisziplinärer und internationaler Vernetzung, die in der Vielfalt ihrer Fächer und einem forschungsfördernden Umfeld liegen, zu nutzen, um ihre Position in der internationalen Spitzenforschung auszubauen und durch hervorragende Lehre und Ausbildung zu sichern.

Die deutschlandweit einzigartig enge Vernetzung der Universität Göttingen mit zahlreichen und profilierten außeruniversitären Forschungspartnern am Ort bietet hervorragende Rahmenbedingungen zur Erreichung dieser Ziele. Die Intensivierung dieser Zusammenarbeit innerhalb des Göttingen Research Campus eröffnet neue Möglichkeiten zum Ausbau international konkurrenzfähiger Spitzenforschung und bildet daher ein Kernelement der universitären Planung. Aber auch der intensive Kontakt mit der Region stellt einen zentralen Bestandteil der Entwicklungsperspektiven dar. Die Universität erweitert in diesem Bereich die etablierten Strukturen zum Transfer von Erkenntnissen und Ergebnissen aus der Wissenschaft in die Wirtschaft und die Bildungs- und Kultureinrichtungen der Region und nimmt ihrerseits Impulse von diesen auf.

In Forschung und Lehre nimmt die Universität die Herausforderungen des sich entwickelnden, europäischen Hochschulraumes an: sie wird ihre wissenschaftliche Arbeit intensivieren, ihre Lehre optimieren, ihre Internationalisierungsbestrebungen fortsetzen und ihre Bemühungen um Chancengleichheit verstärken.

In der Forschungsprofilierung setzt die Georgia Augusta darauf, Forschungsschwerpunkte

„von unten“ zu generieren und sich einem kreativen und zugleich erfolgsgesteuerten Prozess anzuvertrauen. Sie befürwortet die vielfältige Entwicklung von Forschungsthemen durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in der Untersuchung relevanter Fragestellungen kooperieren und ihre gemeinsamen Themenfelder kontinuierlich vertiefen und erweitern. Erweisen sich die so entstehenden Forschungsschwerpunkte bei strikten Qualitätskontrollen als tragfähig, werden sie durch entsprechende Ressourcenverteilung gefördert und ausgebaut.

Studierenden bietet die Universität Göttingen ein breites Fächerspektrum, das ein forschungsbasiertes Studium ermöglicht. Im Zuge der Umstellung auf die neuen

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Studienstrukturen im Rahmen des Bolognaprozesses haben die Fächer die Lernziele der einzelnen Studienabschnitte neu definiert und ihre Curricula inhaltlich überarbeitet. Die Studiengänge vermitteln Fach-, Methoden- und Schlüsselkompetenzen, bereiten die Studierenden sowohl auf Tätigkeiten innerhalb wie außerhalb der Wissenschaft vor und weisen in jeder der Studienphasen einen direkten Forschungsbezug auf. In den kommenden Jahren wird die Georgia Augusta die breite Ausrichtung der Bachelor- und die Spezialisierung der Master-Studiengänge vorantreiben und den Zuschnitt ihres Lehrangebotes entsprechend anpassen.

Basierend auf ihrer Qualität in Forschung und Lehre und einer internationalen Ausrichtung wird die Universität mit einem gezielten Hochschulmarketing und einer innovativen Kommunikationsstrategie um die kreativsten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen und die besten Studierenden werben.

Um ihren Prinzipien gerecht zu werden und die gestellten Ziele zu erreichen, hat die Universität in den letzten Jahren ihre Steuerungssysteme und Organisationsstrukturen entscheidend verändert. Wie vier andere niedersächsischen Hochschulen hat sie die Chance auf Zugewinn an Autonomie genutzt und sich 2003 für das Modell einer Stiftungsuniversität entschieden. Als Stiftungsuniversität hat sie erweiterte Rechte wie das eigene Berufungsrecht, größere Freiheiten im Personal-, im Liegenschafts- und Baumanagement sowie im Finanzwesen. Mit ihrem Zukunftskonzept „Göttingen. Tradition – Innovation – Autonomie“, mit dem die Universität Göttingen im Rahmen der Exzellenzinitiative erfolgreich war, erprobt die Universität bewusst neue Wege der strategischen Steuerung, der Gestaltung eines forschungsfördernden Umfeldes, der engen Kooperation mit ihren außeruniversitären Forschungspartnern am Ort, der konsequent an Leistung orientierten Ressourcenvergabe und der systematischen Förderung herausragender Nachwuchswissen- schaftler.

Die Universität Göttingen wird in den nächsten Jahren auf dem eingeschlagenen Weg fortschreiten, ihre Stärken ausbauen und ihre Position im nationalen und internationalen Wettbewerb verbessern. Sie wird ihren durch die Reformprozesse der vergangenen Jahre gewonnenen Handlungsspielraum nutzen, sich in Forschung und Lehre konsequent an ausgewiesenen Qualitätsstandards orientieren und sich mit Hilfe der im vorliegenden Entwicklungsplan dargelegten Maßnahmen als Teil eines Wissenschaftsstandorts profilieren, den große disziplinäre Vielfalt mit Spitzenleistungen in allen Fächergruppen kennzeichnet.

Der vorliegende Entwicklungsplan der gesamten Universität beschreibt vor allem die über- greifenden Ziele, die bereits begonnenen und geplanten Maßnahmen sowie die neuen Strukturen, die den Rahmen für die weitere Gestaltung der Universität bieten. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Fakultäten, ihrer Fächer und deren Entwicklungsperspektiven sind vor allem in den 2006 verabschiedeten fakultären Entwicklungsplänen dargestellt.

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2. Organisations- und Entscheidungsstrukturen

Die Georg-August-Universität als Körperschaft öffentlichen Rechts hat das Recht zur Selbstverwaltung und nimmt ihre Aufgaben frei von ministerieller Fachaufsicht wahr. Sie steht in staatlicher Verantwortung und in der Trägerschaft einer Stiftung öffentlichen Rechts.

Die Kontrolle erfolgt durch einen Stiftungsrat - Stiftungsausschuss Universität und Stiftungsausschuss Medizin - der externe Expertise in die Universität einbringt. Der Stiftungsausschuss Universität berät die Hochschule, beschließt Stiftungsangelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung und überwacht die Präsidiumstätigkeit und beruft die Mitglieder des Präsidiums. An seine Stelle tritt der Stiftungsausschuss Medizin bei Angelegenheiten, die ausschließlich die Universitätsmedizin betreffen.

Zentrale Organe der Universität sind das Präsidium und der Senat. Die Universität wird von einem Präsidium in eigener Verantwortung geleitet. Das Präsidium führt die laufenden Geschäfte der Universität Göttingen. Es erarbeitet Vorschläge zur Entwicklungsplanung der Hochschule und legt jährlich Rechenschaft über die Erfüllung der Aufgaben der Hochschule ab. Dem Präsidium gehören zurzeit neben dem Präsidenten vier Vizepräsidenten und Vizepräsidentinnen an, von denen einer hauptberuflich tätig ist. Die Präsidentin oder der Präsident vertritt die Universität nach außen, führt den Vorsitz im Präsidium und legt die Richtlinien für das Präsidium fest.

Der Senat ist das oberste gewählte Organ der Universität. Er schlägt nach Maßgabe des NHG die Mitglieder des Präsidiums zur Ernennung oder Bestellung vor. Der Senat nimmt vor der abschließenden Entscheidung des Präsidiums Stellung zu allen Selbstverwaltungs- angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung. Er sorgt für den Ausgleich zwischen den Fakultäten bei der Verwirklichung der Ziele der Universität. Er beschließt die Grundordnung sowie Ordnungen der Universität und im Einvernehmen mit dem Präsidium den Entwicklungsplan und den Gleichstellungsplan. Zu seiner fachlichen Beratung richtet er Kommissionen ein. In Belangen, die nur die Universitätsmedizin betreffen, übernehmen der Vorstand und der Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät die Aufgaben von Präsidium bzw.

Senat.

Die dreizehn Fakultäten der Universität Göttingen erfüllen die Aufgaben in Forschung und Lehre nach dem Modell der Rückgekoppelten Autonomie. Fakultätsinterne Entscheidungen fassen die Fakultätsräte. Die Leitung der Fakultäten obliegt den Dekanaten.

Um in der Gruppe der besten Universitäten zu bestehen und ihre Position im nationalen und internationalen Wettbewerb zu verbessern, hat die Universität neue Strukturen geschaffen:

• Die Abstimmung gemeinsamer Ziele von Universität, Universitätsmedizin und außer- universitären Forschungseinrichtungen erfolgt seit 2006 im Göttingen Research Council (GRC), der vorwiegend als Beratungsgremium dient. Zu den Aufgaben des GRC gehört insbesondere die Identifizierung von Forschungsschwerpunkten, die sich für eine standortbezogene gemeinsame Entwicklung eignen, und die Schaffung von Rahmenbedingungen, die ein Zusammenwachsen der Universität und der

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außeruniversitären Partner in der Forschung und bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses fördern. Für gemeinsam entwickelte und beantragte Projekte - wie zum Beispiel Maßnahmen des für die Exzellenzinitiative erarbeiteten Zukunftskonzeptes - kann der GRC Entscheidungsfunktionen übernehmen. Die in der Grundordnung und im NHG verankerten Rechte des Senats bleiben unberührt.

• Der Universitäre Forschungsausschuss berät Präsidium und Vorstand der Medizin in zentralen Forschungsfragen sowie bei der Freigabe und Ausstattung von Professuren. Seine Mitglieder kommen aus der Universität sowie aus außeruniversitären oder externen Forschungseinrichtungen. Sie repräsentieren die drei Fächergruppen Geistes-, Gesellschafts-, Natur- und Lebenswissenschaften und zeichnen sich durch eine hohe fachliche Reputation und Erfahrung in Wissenschaftsadministration aus. Gewählt werden sie vom GRC. Dem Präsidium, dem Vorstand der Universitätsmedizin und dem Senat sowie den Fakultäten und Zentren kommt das Recht der Nominierung zu. Den Vorsitz (ohne Stimmrecht) führt das für das Ressort Forschung zuständige Präsidiumsmitglied; eine vom Senat bestimmte Person nimmt mit beratender Stimme an den Sitzungen teil. Die Universität wird die Evaluation der Maßnahmen ihres Zukunftskonzeptes im fünften Jahr mit einer Evaluation der Arbeit des Forschungsausschusses verbinden.

3. Forschung

Die Universität Göttingen baut auf ihrer Reputation als Forschungsuniversität auf und sucht ihre Position im nationalen und internationalen Feld ständig zu verbessern. Das breite Fächerspektrum, das Geistes-, Gesellschafts-, Natur- und Lebenswissenschaften umfasst, bietet für das Forschungsprofil die Möglichkeit vielfältiger, interdisziplinärer Vernetzungen sowie der Nutzung sehr unterschiedlicher methodischer Herangehensweisen. Die disziplinären und interdisziplinären, die inhaltlichen und methodischen Kooperationsmöglich- keiten werden erweitert durch die große Anzahl der in Göttingen ansässigen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Die Universität nutzt das Potential des Wissenschaftsstandortes Göttingen zur Förderung von hervorragenden Einzelleistungen und zur exzellenten Verbundforschung. Sie betrachtet die Einzelforschung und die Verbund- forschung als unterschiedliche aber gleichberechtigte Zugangsweisen zur Gewinnung neuer Erkenntnisse und honoriert beide im Rahmen der leistungsorientierten Mittelvergabe gleichermaßen.

Zur Profilschärfung verfolgt die Georgia Augusta eine doppelte Strategie: sie unterstützt die bereits vorhandenen disziplinären oder interdisziplinären Forschungsschwerpunkte und unterzieht sie einem kontinuierlichen Evaluationsprozess. Parallel dazu verwirklicht sie in einem kompetitiven Wettbewerb Verfahren zur Identifizierung und Etablierung neuer Forschungsschwerpunkte und eröffnet damit innovativen Ideen und Forschungsfeldern in wechselnden disziplinären Bereichen neue Realisierungsmöglichkeiten. Durch diesen Prozess und mit Hilfe von Mitteln aus der Exzellenzinitiative wurden bisher fünf Courant

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Research Centres und vier Free Floater Forschernachwuchsgruppen gegründet, weitere werden folgen. Zur Unterstützung hervorragender Einzelforschung und zur Herausbildung neuer Themenschwerpunkte wird derzeit im Rahmen der Exzellenzinitiative das LichtenbergKolleg als Centre for Advanced Studies eingerichtet.

Kristallisationspunkte der interdisziplinären Vernetzung sind die Forschungszentren, die - wo immer möglich - von der Universität in Kooperation mit ihren außeruniversitären Partnern geführt werden. Das folgende Kapitel beschreibt die drei wesentlichen Maßnahmen und Bereiche zur universitären Profilbildung in der Forschung: 1. den Ausbau des Wissenschafts- standortes im Verband der Universität mit außeruniversitären Forschungspartnern, 2. die Forschungsplanung der Universität und deren Schwerpunkte in Fakultäten und Zentren sowie 3. Verfahren zur Generierung neuer Forschungsschwerpunkte.

3.1 Der Wissenschaftsstandort Göttingen – Universität und außeruniversitäre Partner

In einem einzigartigen Umfeld von forschungsstarken Partnern – fünf Max-Planck-Institute, Deutsches Primatenzentrum, Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, die 250 Jahre alte Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, verschiedene kleinere, selbständige Institute – bildet die Universität Göttingen den Mittelpunkt eines starken Forschungsverbundes. Dieses Netzwerk bietet und nutzt eine Vielzahl von Kooperationsmöglichkeiten, die in den letzten Jahren entwickelt wurden und von gemeinsamen Berufungen, gemeinsam betriebenen Forschungszentren, Verbundforschungsprojekten, gemeinsamen Studienprogrammen bis hin zu größeren gemeinsamen Infrastruktureinrichtungen reichen. Um die Synergieeffekte, die durch die Zusammenarbeit der verschiedenen Einrichtungen, zu denen auch die hervorragend ausgestattete Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek zu zählen ist, entstehen, für Forschung und Lehre optimal nutzen zu können, zielt eine zentrale Strategie der universitären Entwicklungsplanung darauf ab, die Vernetzung des Wissenschaftsstandorts weiter zu stärken und auszubauen.

Das wichtigste Strukturelement der gemeinsamen Standortentwicklung von Universität und außeruniversitären Forschungseinrichtungen stellen die kooperativ geführten Forschungs- zentren dar. Es handelt sich hierbei um mittelfristig angelegte, struktur- und profilgebende Einrichtungen, die fakultätsübergreifende standortbezogene Ziele in Forschung und Lehre verfolgen. Herausragendes Beispiel ist der Schwerpunkt Neurowissenschaften. Durch die Bündelung von Forschungsaktivitäten mehrerer Fakultäten (vor allem die Biologische Fakultät und die Universitätsmedizin) sowie des Deutschen Primatenzentrums und mehrerer Max-Planck-Institute (so die Max-Planck-Institute für biophysikalische Chemie, für Dynamik und Selbstorganisation und für experimentelle Medizin) wurde mit dem neurowissenschaftlichen Forschungsschwerpunkt über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren schrittweise ein Netzwerk von unterschiedlichen Verbundprojekten sowie gemeinsamen Aktivitäten in der Lehre und in der Nachwuchsförderung geschaffen.

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3.2 Die Forschungsplanung der Universität – Fakultäten und Zentren

Grundlage der universitären Forschungsplanung sind die in den Entwicklungsplänen der dreizehn Fakultäten jeweils definierten zwei bis vier Forschungsschwerpunkte, die hinsichtlich ihrer Qualität, ihres Innovationspotentials, ihrer Originalität sowie ihrer wissenschaftlichen Kompetenz den Kriterien für Exzellenz entsprechen bzw. ein entsprechendes Potential enthalten. Die vorgesehenen Maßnahmen sind mit überprüfbaren Planungsdaten versehen. Auch künftig werden die mit finanzieller Autonomie und einem Globalhaushalt ausgestatteten Fakultäten ihre Fachkompetenz nutzen, um in Rückkopplung mit dem Präsidium und dem Senat ihre Entwicklungsschwerpunkte zu bestimmen. Die Fortschreibung der Pläne erfolgt 2010.

Die Forschungsplanung der Universität und der Fakultäten wird unterstützt durch die Stabstelle Strategische Forschungsentwicklung, die die Geschäftsführung des Forschungs- ausschusses übernimmt und Fakultäten und einzelne Wissenschaftler und Wissen- schaftlerinnen bei der Identifizierung von Forschungsschwerpunkten und Förderungs- möglichkeiten und der Nutzung von Förderinstrumenten berät. Für die Unterstützung von Verbundprojekten stehen in der Universitätsmedizin zusätzliche Beratungskompetenzen zur Verfügung.

Im Folgenden werden die gegenwärtig herausragenden Forschungsschwerpunkte der Georgia Augusta, gegliedert nach den Bereichen Geisteswissenschaften, Gesellschafts- wissenschaften, Natur- und Lebenswissenschaften aufgezeigt.

3.2.1 Geisteswissenschaften

Forschungsinteressen und Schwerpunkte der Geisteswissenschaften, zu denen in Göttingen die Theologische Fakultät und die Philosophische Fakultät zählen, konzentrieren sich vor allem auf kultur- und religionswissenschaftliche Bereiche in Verbindung mit sprach- und textgeschichtlichen Analysen.

Neben langjährigen Projekten der Editionsforschung der Theologischen Fakultät in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften – Septuagintaforschung, Qumran- forschung - werden insbesondere zu den Oberthemen „Interaktion von Weisheit und Religion in den antiken Kulturen des Orients und des Mittelmeerraums“ und „Religion in den Kulturen der Moderne“ sowohl Einzelprojekte als auch Verbundprojekte entwickelt. Zu den in jüngster Zeit bewilligten Projekten der Geisteswissenschaften zählt neben fächer- und universitäts- übergreifende Projekten aus dem Bereich der Interkulturellen Germanistik unter anderen eine interdisziplinäre Forschergruppe zum Thema „Die Konstituierung von Cultural Property:

Akteure, Diskurse, Kontexte, Regeln", an der auch die Gesellschaftswissenschaften beteiligt sind.

Die in der Philosophischen Fakultät – zum Teil in Kooperation mit anderen Fakultäten und Hochschulen sowie der Akademie der Wissenschaften - betriebenen bzw. für die nächsten Jahre geplanten profilbildenden Forschungsprojekte lassen sich folgenden thematischen

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Bereichen zuordnen: Reaktion auf antike Welterklärungsmodelle und ihre Weiterentwicklung in neuzeitlicher Philosophie und Religion, Untersuchung von Sprache und Sprachen (Linguistik, Sprachwissenschaft), übergreifende kulturelle Fragestellungen (in Literatur, sprachlichem Handeln, bildlichen Zeichensystemen, materieller Sachkultur) und deren Erfassung durch Theorie- und Methodenbildung (Komparatistik, Theorie und Methodik) und pädagogische Vermittlung der gerade genannten Phänomene (Didaktik). Weitere geisteswissenschaftliche Schwerpunkte spiegeln sich auch in den beiden neu eingerichteten Forschernachwuchsgruppen „Noun Phrases in Intensional Constructions“ und „Music, Conflict and the state“.

Für die Geisteswissenschaften wird das neu eingerichtete Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften zur Identifizierung weiterer Forschungsthemen und zu neuen Kooperationsmöglichkeiten beitragen.

3.2.2 Gesellschaftswissenschaften

Die in starkem Maße kooperativ und international vergleichend arbeitenden Gesellschafts- wissenschaften umfassen an der Universität Göttingen die Sozialwissenschaften, Jura und die Wirtschaftswissenschaften. Forschungsstärken und Potentiale für interdisziplinäre Verbundforschungsprojekte zur Stärkung des Profils der Göttinger Gesellschafts- wissenschaften liegen bei den Wirtschaftswissenschaften vor allem in den Forschungs- feldern Entwicklungsökonomie, Empirische Armutsforschung mit dem Courant Zentrum

„Armut, Ungleichheit und Wachstum in Entwicklungsländern: Statistische Methoden und empirische Analysen“, Verhaltenswissenschaftliche Analyse von Governance-Strukturen. Die Forschungsfelder Globalisierung wirtschaftlichen Handels und institutioneller Wandel, Kultur und Religion sowie Bildungsforschung, dominieren in der Sozialwissenschaftlichen Fakultät in der auch die Free Floater Nachwuchsgruppe „Ethnic Educational Inequality“ angesiedelt ist. Die Forschung in der Juristischen Fakultät fokussiert mit einer starken Betonung der Rechtsvergleichung insbesondere die Schwerpunkte Europäisierung und Inter- nationalisierung des Rechts, die Stellung des Menschen in Medizin und Familie, Wirtschafts- und Sozialordnung sowie rechtliche und wirtschaftliche Aspekte der Biodiversitätsforschung, Wie für die Geisteswissenschaften wird auch für die Gesellschaftswissenschaften das Max- Planck-Institut für die Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften zur Identifizierung weiterer Forschungsthemen und zu neuen Kooperationsmöglichkeiten bei- tragen.

3.2.3 Natur- und Lebenswissenschaften

Forschungsinteressen und Schwerpunkte der Natur- und Lebenswissenschaften, die in Göttingen die Fakultäten Mathematik, Physik, Chemie, Forstwissenschaften und Wald- ökologie, Agrarwissenschaften, Geowissenschaften und Geographie sowie Biologie und die medizinische Fakultät umfassen, reichen vom Nachhaltigen Ressourcenmanagement über Biodiversität, Molekulare Biowissenschaften, Neurowissenschaften, Materialwissenschaften sowie Teilchen- und Astrophysik bis zur medizinischen Forschung am Herz-Kreislauf System und der Onkologie.

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Die Forschungsschwerpunkte der Fakultät für Mathematik und Informatik spiegeln sich bezogen auf die Mathematik wieder im Courant Centre „Higher Order Structures in Mathematics“, in der Nachwuchsgruppe „Discrete Differential Geometry“ sowie in der DFG- Forschergruppe „Statistical Regularisation and Qualitative Constraints“ und zwei Graduiertenkollegs “Mathematical Structures in Modern Quantum Physics“ und “Identification in Mathematical Models – Synergy of Stochastical and Numerical Methods“ sowie der Beteiligung am unten genannten SFB 755 der Physik. Die Forschungsaktivitäten der Informatik liegen in dem Schwerpunkt „Kommunikationssysteme, insbesondere Softwareaspekte“ und auf dem noch auszubauenden Gebiet der „Life Sciences orientierten Informatik“.

In der Fakultät für Physik liegen die Forschungsschwerpunkte auf den Gebieten Festkörperphysik und Materialphysik – SFB , 602 "Komplexe Strukturen in kondensierter Materie von atomarer bis mesoskopischer Skala" - Biophysik und Physik komplexer Systeme –SFB 755 "Nanoscale Photonic Imaging“ - sowie Teilchenphysik und Astrophysik – geprägt durch den BMBF-Forschungsschwerpunkt 101 über die Helmholtz-Allianz mit Anbindung an das Großforschungszentrum CERN und das Verbundprojekt „Erdgebundene Astrophysik“

mit Anbindung an die internationalen Europäischen Großteleskope der ESO. Der Physik zugeordnet ist auch das neue Courant Zentrum „Nanospektroskopie und Röntgenbildung“.

Die Forschungsaktivitäten der Fakultät für Chemie ranken sich um die Schwerpunkte Funktionale Biomolekulare Chemie, Molekulare Katalyse, Reaktionskinetik und molekularen Dynamik sowie Funktionsmaterialien. Bei zwei Graduiertenkollegs – eines davon international – haben Fakultätsmitglieder Sprecherfunktion inne, ebenso beim DFG- Schwerpunktprogramm im Bereich Elektronendichtebestimmung. Eine SFB-Initiative mit Sprecherfunktion zum Thema funktioneller Membranen (Functionality controlled by Organization in and between Membranes) wird im August 2008 als Vollantrag von der DFG begutachtet.

Das gemeinsame Forschungsobjekt der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie sind die angewandten Systemwissenschaften mit dem Ökosystem Wald. Mit einem methodisch breiten Ansatz - von den molekularen Biowissenschaften bis zu Wirtschafts- und Sozialwissenschaften - stehen folgende Forschungsschwerpunkte im Zentrum: Waldöko- systeme und Biodiversität, Nutzung von Wäldern und Waldprodukten, Sustainable Forestry and Global Change, wobei nachhaltige Nutzung und Erhaltung von Waldressourcen für Umwelt und Gesellschaft unter sich schnell ändernden Rahmenbedingungen insbesondere in den Tropen im Vordergrund stehen.

An der Fakultät für Agrarwissenschaften wird mit natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Ansätzen zu Themen der Biotechnologie, der nachhaltigen agrarischen Landnutzung in gemäßigten, tropischen und subtropischen Zonen und zum Erhalt der Biodiversität gearbei- tet. Weitere Forschungsschwerpunkte - Ressourcenmanagement in Agrarlandschaften durch nachhaltige Produktionssysteme, Ernährungssicherung und Qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Nachhaltigkeit ökologischer und extensiver Agrarsysteme - werden im Verbund mit dem Fachbereich für Ökologische Agrarwissenschaften Kassel-Witzenhausen bearbeitet.

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Das integrierende Forschungsthema der Fakultät für Geowissenschaften und Geographie ist das „System Erde“: Der Schwerpunkt „Kopplungsprozesse zwischen Geosphäre, Kryosphäre und Biosphäre“ beinhaltet eine Bandbreite von Eisforschung über Verfestigung von Sedimenten in der Erdkruste bis zu Biomineralisationsvorgängen in mikrobiellen Systemen und enzymatisch gesteuerten Biosystemen. Das Courant Zentrum „Geobiologie – Die Entwicklung frühen Lebens sowie Wechselwirkungsprozesse von organischen Verbindungen bei der Bildung von Mineralien und Gesteinen“ ist in diesem Forschungsschwerpunkt angesiedelt. Der Schwerpunkt „Dynamik und Transportprozesse der Lithosphäre“

konzentriert sich auf die grundlegenden Prozesse der Dynamik der Lithosphäre. Der Schwerpunkt „Geowissenschaftliche Ressourcenanalyse“ behandelt die Analyse und Modellierung künftiger Ressourcenentwicklungen sowie das Umwelt- und Ressourcenmanagements.

Die Biologische Fakultät hat ihre Forschungsaktivitäten hauptsächlich in drei Gebiete zusammengefasst: Molekulare Biowissenschaften, Biodiversitätsforschung und Ökologie, Neurobiologie des Verhaltens. Sie ist an dem SFB 523 „Protein- und Membrantransport zwischen zellulären Komponenten“ beteiligt und stellt in 2008 Voranträge für zwei SFB Initiativen („Integrative Structural Biology of Dynamic Macromolecular Assemblies“ und

„Molecular Mechanisms of Fungal Growth, Morphogenesis and Development“). Eine Forschergruppe befasst sich mit der Interaktion von Pilzen und Pflanzen im Wurzelbereich (FG-546) und ein Courant Zentrum mit der Evolution des Sozialverhaltens bei menschlichen und nicht-menschlichen Primaten“.

Die Forschungsschwerpunkte in der Universitätsmedizin umfassen: die Neurowissen- schaften, das Herz-Kreislauf-System und die Onkologie. In den Neurowissenschaften steht neben der molekularen und zellulären Grundlagenforschung insbesondere das Zusammen- spiel von Nervenzellen in neuronalen Netzwerken im Fokus der Forschung. Darüber hinaus sollen neue Diagnosen und Therapien für neurodegenerative Erkrankungen entwickelt und innovative therapeutische Strategien wie Neuroprotektion und Neurogeneration etabliert werden. Die Multiple-Sklerose Forschung ist dabei ebenfalls ein wesentliches Arbeitsgebiet.

Die Forschungsaktivitäten des Herz-Kreislauf-Systems konzentrieren sich auf die pathophysiologisch als Systemerkrankung zu verstehende Herzinsuffizienz. Das Verständnis neurohumoraler Mechanismen hat bereits zu deutlichen therapeutischen Fortschritten geführt. Weitere therapeutische Ansätze zielen auf die Beeinflussung der Umbauvorgänge am Myokard und der Myokardregeneration. Schwerpunkte liegen auf der Analyse der genetischen Prädisposition, der adenoviralen Gentherapie und der Stammzelltherapie zur Organregeneration. Die Onkologie untersucht vergleichend WNT-Signalkaskaden in entwicklungsbiologischen und malignen Prozessen, um so zu einem besseren Verständnis der Mechanismen der Tumorprogression zu gelangen. Des Weiteren werden molekulare und genomische Mechanismen der Radiochemietherapieresistenz analysiert und translational in klinische Studien implementiert. Die Untersuchungen sollen zu einer Adaptierung und Individualisierung der multimodalen (präoperativen) Tumortherapie führen. Die Entwicklung klinisch-onkologischer Strategien insbesondere gezielt molekulare aber auch individualisierte Therapiestrategien stehen im Vordergrund der Forschung.

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3.2.4 Forschungszentren

Zu den Forschungszentren der Georgia Augusta, die inter- und transdisziplinäre Kooperationen fördern und in ihren Forschungs- und Lehraktivitäten sowie durch die Akquisition von Drittmitteln über ein hohes Maß an Produktivität und Sichtbarkeit verfügen, zählen neben dem Zentrum für Molekularphysiologie des Gehirns (CMPB), das European Neuroscience Institute (ENI), in den Lebens- und Naturwissenschaften das Göttinger Zentrum für Molekulare Biowissenschaften (GZMB), das Bernstein Center for Computational Neuroscience (BCCN), das Göttinger Zentrum für Biodiversitätsforschung und Ökologie (GZBÖ), das Forschungszentrum Waldökosysteme (FZW), das Forschungs- und Studien- zentrum der Agrar- und Forstwissenschaften der Tropen und Subtropen (CeTSAF) sowie das Forschungs- und Studienzentrum für Landwirtschaft und Umwelt (ZLU).

In den Geisteswissenschaften sind vor allem zu nennen: das Zentrum für Mittelalter- und Frühneuzeitforschung (ZMF), das Zentrum für Theorie und Methodik der Kulturwissen- schaften (ZTMK), das Zentrum für die Kulturen Europas und des Mittelmeerraumes in der Antike (KEMA), das Centrum Orbis Orientalis (Coro).

In den Gesellschaftswissenschaften sind zu nennen das fakultätsübergreifende Zentrum für empirische Unterrichts- und Schulforschung (ZeUS) sowie das Centrum für Globalisierung und Europäisierung der Wirtschaft (CeGE) und das Zentrum für Medizinrecht.

Am Zentrum für Informatik (ZFI) und dem Zentrum für Statistik (ZfS) sind wegen der über- greifenden Thematik sowohl die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften als auch die Natur- und Lebenswissenschaften beteiligt.

Ein 2007 angestoßener Prozess zur Neuformierung der universitären Zentren wird 2009 abgeschlossen sein und durch die Bildung von wissenschaftlichen Beiräten und regel- mäßigen Evaluationen der Stärkung dieser Organisationsstruktur und damit der Sichtbarkeit der interdisziplinären Forschungsschwerpunkte dienen.

3.3 Verfahren zur Identifizierung und Unterstützung neuer Forschungsschwerpunkte

Zur Identifizierung und Stärkung von Forschungsbereichen, die das Potential für zukünftige Forschungsschwerpunkte besitzen, hat die Universität Göttingen Verfahren entwickelt, die eine Schwerpunktgenierung „von unten“ ermöglichen. Sie dienen dem Ziel, in einem kompetitiven und in regelmäßigen Abständen durchgeführten Auswahlprozess Forschungs- felder zu identifizieren, die innovativ sind und das Potential besitzen, zum Ausgangspunkt für neue Forschungscluster zu werden. Diese Verfahren tragen dem Umstand Rechnung, dass neue Gebiete, die sich für die Ausweitung zu universitären Forschungsschwerpunkten eignen, in der Regel zunächst nur von einer kleinen Anzahl herausragender Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler repräsentiert werden und zusätzliche Ressourcen benötigen, um sich zu neuen Forschungsschwerpunkten auszubilden. Eines der Verfahren wurde erstmals 2005/06 in Vorbereitung der Exzellenzinitiative praktiziert und führte in der

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Umsetzung der Exzellenzinitiative zur Gründung von fünf Forschungszentren, den Courant Forschungszentren mit bisher insgesamt 11 Forschernachwuchsgruppen, angesiedelt in den Bereichen Röntgenphysik, Mathematik, Geobiologie, Entwicklungsökonomie und Soziobiologie/Psychologie. Eine nächste Auswahlrunde im Januar 2009 hat zum Ziel, die Gesamtzahl der Courant Forschungszentren auf sieben zu erhöhen; weitere Auswahlrunden werden folgen.

Als ein weiteres Verfahren der Identifizierung und Unterstützung neuer Forschungsschwer- punkte wurden - ergänzend zu den thematisch fokussierten Courant Forschungszentren - vier thematisch unabhängige Nachwuchsgruppen (Free Floater) eingerichtet, die innovative Bereiche abdecken sollen, in denen kooperative Forschungsprogramme noch nicht etablierbar sind, denen aber ein strategischer Einfluss auf das Profil des Wissenschaftsstandorts Göttingen zukommt.

Bei den beiden genannten Maßnahmen geht es nicht nur um die Herausbildung von neuen Forschungsschwerpunkten, sondern auch um die Erprobung und mögliche Etablierung eines neueren Karriereweges, der tenure-track Professur, mit dem junge Spitzenforscher- und - forscherinnen mit hohen Potential für den Wissenschaftsstandort Göttingen gewonnen werden sollen.

Um parallel zu den beschriebenen Verfahren auch Projekte fördern zu können, die ihren Schwerpunkt in der Einzelforschung haben und sich evtl. erst später zur Verbundforschung eignen, gründet die Universität 2008 ein Centre for Advanced Studies, das LichtenbergKolleg. Seine Einrichtung folgt der Überzeugung, dass gute Forschung, die vorrangig aus den Arbeiten einzelner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler resultiert und unter den Bedingungen der Konzentration und des Diskurses entsteht, an der Universität Göttingen einen Ort der besonderen Förderung finden muss. Das LichtenbergKolleg verbindet die traditionelle Kollegidee - herausragende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen erhalten für ein befristetes Zusammenwirken an einem Ort den Freiraum für konzentriertes Arbeiten, intensive Diskussionen sowie für fachliche und fachübergreifende Kooperationen - mit dem spezifischen Forschungsprofil der Universität Göttingen und deren Forschungspotentialen insbesondere in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. In Diskussionen von international ausgewiesenen Fellows und hochrangigen Göttinger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern werden - unter Berücksichtigung der an der Universität Göttingen vorhandenen Potentiale - Forschungs- schwerpunkte ausgelotet und im Hinblick auf ihre Eignung für ein Courant Centre oder als Kristallisationspunkt für andere Verbundforschung validiert.

Zusätzlich besteht mit der im Rahmen der Exzellenzinitiative entwickelten Maßnahme Brain Sustain mit der Gewährung von Freistellungen von der Lehre die Möglichkeit, die Arbeitsbedingungen für etablierte Spitzenforscherinnen und –forscher und damit das Forschungsumfeld in Göttingen nachhaltig zu stärken.

Zur Stärkung innovativer Vorhaben in Forschung und Lehre haben Senat, Präsidium, Vorstand der Medizin und Stiftungsrat sowie die Fakultäten die Möglichkeit, strategische Initiativen in die Wege zu leiten und sie in den universitären Gremien zu beraten und zu

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empfehlen. Dazu gehören vor allem die Begleitung der Entwicklungsplanung auf fakultärer Ebene und Initiativen zur strategischen Schwerpunktbildung über Fakultätsgrenzen hinaus.

Zur finanziellen Förderung innovativer Vorhaben und zur Verstetigung etablierter Schwerpunkte in der Forschung aber auch zur Unterstützung von Maßnahmen in Lehre, Gleichstellung, Internationalisierung und Qualitätsmanagement bauen die Universität und die Universitätsmedizin je einen Struktur- und Innovationsfonds auf (siehe auch unter 6.1). Die Bewertung und Priorisierung einzelner Struktur- und Innovationsmaßnahmen berücksichtigt die fakultäre Entwicklungsplanung sowie die universitären und die standortbezogenen Perspektiven. Die Entscheidung über die Verwendung der Fondsmittel trifft das Präsidium oder der Vorstand der Universitätsmedizin. Damit diese Entscheidungen auf einer ausgewogenen fächerübergreifenden Expertise basieren, werden das Präsidium und der Vorstand der Universitätsmedizin dabei vom neu eingerichteten universitären Forschungs- ausschuss beraten.

Zur Unterstützung der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die über hervorragende wissenschaftliche Ideen, aber nicht über die erforderliche Erfahrung im Einwerben und in der Administration von Drittmitteln verfügen, und zur Entlastung von etablierten Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftlern richtet die Universität 2008 eine Abteilung Forschungs- Service für Drittmittelprojekte ein. Mit deren Hilfe und durch die Senatskommission für universitäre Strategie sollen die bestehenden Beratungskapazitäten für die Vorbereitung von Forschungsanträgen und die Verwaltung von drittmittelgeförderten Forschungsprojekten erhöht und verbessert werden. Ziel ist es, den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen mehr Zeit für ihre Forschungsarbeit zu geben und insgesamt den Anteil der Drittmittelfinanzierung zu erhöhen.

4. Studium und Lehre

Die Veränderungen von Lehre und Studium an der Georgia Augusta stehen im Kontext einer fortschreitenden Differenzierung im Hochschulsystem. Die europäischen Universitäten sollen in die Lage versetzt werden, sich sowohl als Einrichtungen der Spitzenforschung im internationalen Wettbewerb zu behaupten als auch qualitativ hochwertige Lehre anzubieten und einen großen Teil ihrer Absolventinnen und Absolventen gezielter als bisher auf den Arbeitsmarkt in Forschungseinrichtungen sowie in der Wirtschaft und bei sonstigen Arbeitgebern vorzubereiten. Innerhalb dieses Prozesses bezieht die Georgia Augusta dezidiert Position: Sie konzentriert sich auf ihre Stärke als Forschungsuniversität und richtet den überwiegenden Teil ihres Studienangebots forschungsbezogen aus.

Die Universität strebt mittel- und langfristig Studierendenzahlen an, die die gegenwärtige Anzahl von Studierenden nicht unterschreiten. Sie stellt sich in den kommenden Jahren den Herausforderungen steigender Studienanfängerzahlen. Im Rahmen des Hochschulpaktes 2020 hat sie bereits begonnen, ihre Kapazitäten in stark nachgefragten grundständigen

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Studienfächern zu erweitern bzw. anzupassen und gezielt neue interdisziplinär ausgelegte Studiengänge einzurichten.

Die Zahl der ausländischen Studierenden soll in den nächsten Jahren kontinuierlich erhöht werden. Die Universität wird ihr Hochschulmarketing weiter ausbauen, um hochqualifizierte ausländische Studierende zu gewinnen. Zusätzlich verstärkt sie ihre Integrations- bemühungen.

4.1. Rahmenbedingungen für eine exzellente Lehre

4.1.1 Aus- und Aufbau von Studiendekanaten

Träger der Studiengänge sind die Fakultäten. Im Hinblick auf die Sicherstellung einer qualifizierten Lehre kommt ihnen damit eine Schlüsselposition zu. In den Studiendekanaten, die als für die Lehre zuständige Funktionseinheiten innerhalb der Dekanate fungieren sollen, fließt eine Vielzahl der konzeptionellen und operativen Aufgaben des Lehrbereichs zusammen, zum Beispiel die Begleitung von Akkreditierungen und Reakkreditierungen von Studiengängen, die kontinuierliche Weiterentwicklung von Studienangeboten und Lehrmethoden sowie die Qualitätssicherung und –verbesserung in Studium und Lehre.

Um der Fülle der Aufgaben besser gerecht werden zu können, verwendet die Universität Göttingen in Ergänzung zu Mitteln des regulären Budgets Mittel aus Studienbeiträgen zur Schaffung einer personellen und sachlichen Ausstattung der Studiendekanate, die nachhaltig eine professionelle Bearbeitung der Aufgaben gewährleistet. Die Amtszeit der Studiendekaninnen und –dekane wird auf 3 Jahre ausgeweitet. Sie arbeiten sich im Semester vor Beginn der Amtszeit in ihr Amt ein und erhalten ferner personelle und sachliche Ausstattung. Dazu gehören eine hauptamtliche Referentin oder ein hauptamtlicher Referent. Die einzelnen Studiengänge werden von Studiengangsbeauftragten betreut.

Darüber hinaus wird die fakultäre Studienberatung i.d.R. in Form von Studienbüros unter der Leitung der Studiendekanate organisiert. Innerhalb dieser Studienbüros sind das jeweilige Prüfungsamt und die Studienberaterinnen und -berater angesiedelt. Das Studienbüro übernimmt für jeweils eine Fakultät die Rolle des zentralen Ansprechpartners im Bereich der Studienberatung. Die Studienberaterinnen und -berater greifen in ihrer Arbeit auf die Kompetenz der anderen Beratungseinrichtungen zurück.

4.1.2 Auf- und Ausbau einer Stabsstelle für Lehrentwicklung und Lehrqualität

Mit der Stabsstelle Lehrentwicklung und Lehrqualität ist auf zentraler Seite eine neue Struktur zur Qualitätssicherung und –entwicklung im Bereich von Studium und Lehre geschaffen worden. Sie unterstützt bei der (Weiter-)Entwicklung von Studiengängen und achtet auf die Einhaltung struktureller Rahmenvorgaben, koordiniert die zentralen wie die dezentralen Beratungsangebote, das Prüfungsverwaltungssystem sowie mittelfristig das hochschuldidaktische und das E-Learning-Angebot. Die Stabsstelle wird den Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems in Studium und Lehre an der Universität unterstützen und für

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diesen Zweck entsprechende Instrumente entwickeln und Untersuchungen (wie z.B. zum Absolventenverbleib oder zu Studienabbrüchen) durchführen.

4.1.3. Optimierung der Beratung

Um Studierende vor und während ihres Studiums zu unterstützten, bietet die Georgia Augusta einen vielfältigen Service, der die verschiedenen Bereiche des Studiums abdeckt.

Da der Beratung, insbesondere innerhalb eines modularisierten Studiensystems, eine große Bedeutung für den Erfolg eines Studiums zukommt, wird die Universität ihr vorhandenes Beratungsangebot ab 2008 kontinuierlich verbessern, indem sie es übersichtlicher strukturiert, fachnäher gestaltet und dem Bedarf entsprechend ausweitet.

Die orientierende Beratung von Studieninteressierten erfolgt vorwiegend durch die zentrale Studienberatung. Um einen optimalen Studieneinstieg zu erleichtern, wird die Universität die Möglichkeiten des Frühstudiums von Schülerinnen und Schülern ausbauen, das Angebot von Sommer- bzw. Winterkursen für Studieninteressierte ausweiten und die Durchführung der Orientierungswochen in Zusammenarbeit mit den Fachschaften stärker unterstützen. Der Übergang von der Schule an die Universität soll speziell durch ein erweitertes Angebot an Sonderveranstaltungen, wie zum Beispiel Informationstage für Studierende, „Uni zum Kennenlernen“ und „Zukunftstage“ unterstützt werden. Hierbei kommt insbesondere der Verbesserung der Chancengleichheit eine besondere Bedeutung zu. Die Universität strebt ferner an, die Möglichkeiten der modernen Informationstechnologien zur Vorstellung ihrer Studienangebote zu nutzen.

Der Internetauftritt der Universität für den Bereich Studium und Lehre wird in den nächsten Jahren kontinuierlich ausgebaut und stärker die Bedürfnisse internationaler Studierender berücksichtigen.

Für die Beratung während des Studiums ist die Fachstudienberatung an den Fakultäten die wichtigste Anlaufstelle. In ihrem Bereich wird ab 2008 das Angebot so angepasst werden, dass die Beratung fachnah, professionell und serviceorientiert gestaltet werden kann. Hierzu entwickeln die Fakultäten (sofern nicht bereits geschehen) umfassende Konzepte, die eine, auf die jeweiligen Studiengänge bezogene Spezialisierung der Beratungsleistung gewähr- leisten und für die Studierenden transparent sind. Mit der Einführung des Bachelors als Möglichkeit des direkten Einstiegs in die Berufswelt außerhalb der Universität und mit der engeren Verknüpfung von Master- und Promotion kommt dem gelungenen Übergang von den Bachelor- in die Masterstudiengänge künftig eine besonders hohe Bedeutung zu. Die Studienberatung soll den Studierenden auch die Optionen dieser Weichenstellung aufzeigen und somit dazu beitragen, die Wahl für oder gegen einen Masterstudiengang oder ein bestimmtes Fach zu erleichtern.

Die Universität strebt an, die Betreuung von Studierenden in allen Studienabschnitten durch die Entwicklung von Mentoring-Konzepten, die auf die Erfahrungen von Lehrpersonal, fortgeschrittenen Studierenden und Alumni zurückgreifen, weiter auszubauen. Für die ausländischen Studierenden soll die Integration in die Studierendenschaft weiter verbessert werden.

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4.1.4 Auf- und Ausbau E-Learning

Auf der Basis des Konzepts für eine E-Learning Versorgung strebt die Universität Göttingen ein möglichst flächendeckendes System medienunterstützter Lehre an, um Studierenden neue Möglichkeiten des Wissenserwerbs und einer flexiblen Studiengestaltung anzubieten.

Die Universität wird eine zentrale fachliche Betreuung für E-Learning Systeme einrichten und damit Beratungsmöglichkeiten für die didaktische und technische Unterstützung bei der Konzeption und Gestaltung mediengestützter Lehrangebote schaffen, um zu einer deutlichen Erweiterung und Professionalisierung des E-Learning-Angebots zu kommen. Ergänzt werden soll dieses Angebot durch importierte E-Learning-Module. Zugleich können besonders hochwertige Angebote von Göttinger Lehrenden in ein auswärtiges Curriculum eingebunden werden.

4.1.5 Auf- und Ausbau Hochschuldidaktik

Die Professionalität des Lehrpersonals stellt ein unverzichtbares Element aller Anstrengungen um eine Verbesserung der Qualität der Lehre dar. Sie ist durch eine entsprechende Qualifizierung des Lehrpersonals zu gewährleisten, deren Überprüfung ein Element von Berufungsverfahren ist. Auf der Basis des Konzepts zur Hochschuldidaktik werden zukünftig u.a. ein modulares Programm zur hochschuldidaktischen Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses, Workshops in der Hochschuldidaktik sowie ein individuelles Coaching für Lehrende angeboten.

4.2. Studiengänge der Universität

Mit dem sechssemestrigen Bachelorstudium vermittelt die Universität Göttingen ein klar strukturiertes breites Spektrum von fachlichem Wissen, Methoden- und Schlüssel- kompetenzen als Grundlage sowohl für einen erfolgreichen Übergang in die außeruni- versitäre Arbeitswelt als auch für ein erfolgreiches Absolvieren der spezialisierten Master- studiengänge und eine mögliche Laufbahn in der Forschung. Den Forschungsbezug im Bachelorstudium sichern die Fächer durch die Beteiligung von entsprechend ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der grundständigen Lehre. Durch die Her- stellung direkter Kontakte zu Forschungsprojekten sowie zu potentiellen außeruniversitären Berufsbereichen vermittelt die Universität in den Bachelorstudiengängen eine Bildung, die dem doppelten Anforderungsprofil - Forschungsorientierung und Berufsqualifizierung – entspricht. Die Fächer überprüfen gegenwärtig ihr Lehrangebot unter der o.g. Zielsetzung und passen es dieser doppelten Zielsetzung an. Sie achten dabei darauf, dass die Studien- strukturen auch künftig Freiräume für Schwerpunktsetzungen durch die Studierenden gewährleisten.

Die Masterstudiengänge bzw. Studiengänge mit dem Abschluss Staatsexamen sind vornehmlich für Studierende konzipiert, die eine Laufbahn in der Forschung oder in besonders qualifizierte Beschäftigungen außerhalb der Universität anstreben. Das Studium

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in den Masterstudiengängen ist durch eine ausgeprägte Forschungsorientierung gekenn- zeichnet und bietet durch geringe Gruppengrößen in Lehrveranstaltungen zukünftig ver- besserte Förderungsmöglichkeiten. Der Forschungsbezug wird dadurch intensiviert, dass auch Forscherinnen und Forscher der außeruniversitären Forschungseinrichtungen kapazitätsneutral in die Lehre eingebunden sind. Die Universität wird die rechtlichen und curricularen Möglichkeiten ausloten, um Personen, die in der Lehre besonders engagiert sind, in der Forschung und besonders forschungsstarke Wissenschaftler in der Lehre zu entlasten. Die im Bereich der Lehre erbrachten Leistungen werden – ebenso wie in der Forschung – durch die leistungsorientierte Mittelvergabe sichtbar und gleichgewichtig honoriert. Hervorragende Leistungen im Bereich von Studium und Lehre werden künftig durch die Verleihung von Lehrpreisen auf verschiedenen Ebenen besondere Anerkennung erfahren.

Mit dem Carreer-Service bietet die Universität Göttingen Studierenden aller Studiengänge Informationen und Beratung zu Praktika im In- und Ausland, zu Bewerbungstechniken und zum Berufseinstieg. Im Hinblick auf die im Bachelor-Studiengang geforderte Berufs- qualifizierung wird der Career-Service sein Angebot ausweiten.

In der Nachwuchsförderung hat sich die Universität Göttingen bereits in den vergangenen Jahren kontinuierlich um eine frühe Einbindung der Promovierenden in die entsprechenden Forschungsnetzwerke bemüht und damit Voraussetzungen für eine Nachwuchsförderung auf hohem Niveau geschaffen. Durch die erfolgreiche Entwicklung von Promotionsprogrammen zunächst insbesondere in den Naturwissenschaften aber zunehmend auch in den anderen Wissenschaftsbereichen und durch die Einwerbung von zahlreichen Graduiertenkollegs hat sie der Tatsache Rechnung getragen, dass stärker strukturierte, institutionell verantwortete Kontexte eine wichtige Voraussetzung für die Heranbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses darstellen. Promotionsprogramme und Graduiertenkollegs bilden die Grundeinheiten der drei Graduiertenschulen für die Fächergruppen Geistes- und Kultur- wissenschaften (GSGG), Gesellschaftswissenschaften (GGG) sowie Mathematik und Natur- wissenschaften (GAUSS). Unter Wahrung des Promotionsrechts der Fakultäten übernehmen die Graduiertenschulen die Funktion einer Dachstruktur für fachverwandte Promotions- programme.

Die Promotionsphase wird durch Stipendienprogramme unterstützt und vermittelt neben der eigentlichen Forschungstätigkeit Methoden, Organisations- und Präsentationstechniken.

Letztere werden von den Graduiertenschulen im Zusammenwirken mit dem jeweiligen Promotionsprogramm entwickelt und betreut und stehen auch externen Promovierenden offen. Die Universität Göttingen ermöglicht in ihren Graduiertenschulen kumulative und fremdsprachige Promotion, das Promotionsverfahren in den Graduiertenschulen wird von einem Thesis Committee begleitet und durch die Disputation beendet.

Künftig wird die in einigen Bereichen bereits bestehende enge Verzahnung der Master- mit den Promotionsstudiengängen durch integrierte Master-/Promotionsstudiengänge vorange- trieben und über die Option des leistungsabhängigen „fast track“ (Direktpromotion ohne Masterarbeit) ein schneller Weg zur Promotion eröffnet.

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4.3. Internationale Lehrentwicklung

Die Universität strebt an, die Zahl der Göttinger Studierenden mit einem studienbezogenen Auslandsaufenthalt zu erhöhen. Dazu werden Mobilitätsfenster in den Studiengängen etabliert. Gleichzeitig stärkt sie die Attraktivität für ausländische Studierende und erweitert zur Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten, die den Einstieg ins Studium erleichtern und dessen Erfolg verbessern, ihr Angebot an Propädeutika für ausländische Studierende.

Die Universität strebt an, die Zahl ihrer internationalen Studienprogramme in den nächsten Jahren deutlich zu erhöhen. Hierzu zählen insbesondere auch der Ausbau von Double Degree bzw. Joint Degree Programmen mit ausländischen Partnerhochschulen.

Gemeinsame Studienprogramme mit Partnerhochschulen im Rahmen der Auslands- repräsentanzen sind geplant, erste wie z.B. der Master für Interkulturelle Germanistik mit der Universität Nanjing werden bereits durchgeführt.

4.4. Qualitätsmanagement in Lehre und Studium

Die Universität strebt in den kommenden Jahren die Akkreditierung von Studiengängen im Rahmen der Systemakkreditierung an. Um die Möglichkeit der Systemakkreditierung nutzen zu können und die Qualität der Lehre zu sichern und systematisch zu verbessern, wird ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem in Studium und Lehre unter Einbezug externer Expertise aufgebaut und implementiert. Die Universität verfügt bereits über Bestandteile eines effizienten Qualitätsmanagements im Bereich Studium und Lehre, die zukünftig enger verzahnt und ausgeweitet werden sollen. Die Prozesse zur Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung in Studium und Lehre werden zukünftig in einem Handbuch dokumentiert. Das Qualitätsmanagementsystem in der Lehre soll ab 2010 die Programmakkreditierung von Studiengängen ersetzen.

Im Rahmen der Umsetzung des Bolognaprozesses und der Umstellung auf gestufte Studiengänge und die Durchführung von Akkreditierungsverfahren wurden die Inhalte der Studiengänge grundlegend überarbeitet, Kerninhalte und -kompetenzen einer Prüfung unterzogen bzw. neu definiert sowie die Ausrichtung auf die Berufsqualifizierung der Studierenden bei den Lehrplanungen stärker berücksichtigt. Dieser Prozess beinhaltete eine grundsätzliche Reform der Curricula und Studiengänge, gleichwohl ist offenkundig, dass weitere Verbesserungen innerhalb der neu geschaffenen Strukturen möglich und notwendig sind. Die Universität Göttingen nutzt diese Möglichkeiten und stimmt sie auf die jeweiligen Studienabschnitte ab. Dabei berücksichtigt sie insbesondere Erkenntnisse aus Erhebungen über den Absolventenverbleib, den Studienabbruch sowie den studentischen workload. Sie unterstützt die Internationalisierung individueller Bildungsbiographien sowie die nationale und internationale Mobilität ihrer Studierenden sowie Absolventinnen und Absolventen, indem sie Kriterien zur unbürokratischen Leistungsanerkennung entwickelt und die relative ECTS- Benotung einführt.

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Mit der Einführung der kontinuierlichen und flächendeckenden Evaluation der Lehrver- anstaltungen hat die Universität zentrale Instrumente für die Überprüfung und Sicherung der Lehrqualität etabliert. Sie ermöglichen Studierenden die aktive Beteiligung an der Verbesserung der Lehrqualität und erlauben es Fakultäten und Lehrenden, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Das Instrument der Lehrveranstaltungsevaluation entwickelt die Universität in den kommenden Jahren weiter, insbesondere verbessert sie die Rückkoppelung der Ergebnisse an die Studierenden. Die Universität wird zudem zukünftig systematisch Befragungen der Absolventen und Absolventinnen durchführen. Neben einer Pilotbefragung im Jahr 2008 ist das Ziel die Implementation eines dauerhaften Verfahrens der Absolventenbefragung, das sowohl den verschiedenen Fächerkulturen als auch dem Profil der Göttinger Universität insgesamt Rechnung trägt.

Eine Rückkopplung zwischen studentischen Erfahrungen und dem Bereich Lehre erfolgt bereits über das 2007 eingerichtete Büro der/ des Beauftragten für Studienqualität. Das Büro dient als Anlaufstelle für Kritik, Wünsche und Anregungen von Studierenden, die an die Fakultäten weitergeleitet werden. Innerhalb der Universität hat der/ die Beauftragte für Studienqualität die Funktion einer Ombudsperson.

Die Universität Göttingen erprobt derzeit die Einführung der leistungsorientierten Mittelverteilung in der Lehre an ausgewählten Fakultäten. Nach Abschluss der Erprobungs- phase wird die leistungsorientierte Mittelvergabe 2009 flächendeckend eingeführt.

Die Universität führt im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems in der Lehre ein Studiengangscontrolling ein. Auf der Basis zentral bereitgestellter Daten soll die Entwicklung der Studierendenkohorten ausgewertet und aufgrund der Analysen Weichenstellungen hinsichtlich höherer Absolventenquoten und geringerer Abbruchquoten gestellt werden.

Hierdurch wird auch ein positiver Beitrag zur Verbesserung des Abschneidens in der formelgebundenen Mittelverteilung auf Landesebene erwartet.

Die Universität strebt die Einrichtung von Teilzeitstudienangeboten an, um die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit mit dem Studium nachhaltig zu erleichtern und so eine Verbesserung der Chancengleichheit zu erzielen.

Die Universität wird zukünftig das Instrument der Zielvereinbarungen in Studium und Lehre für die Qualitätssicherung und -verbesserung im Bereich Studium und Lehre nutzen. Die ersten Zielvereinbarungen zwischen Fakultäten und der Universitätsleitung werden 2008 mit der Theologischen Fakultät und der Philosophischen Fakultät abgeschlossen.

Zielvereinbarungen mit allen weiteren Fakultäten erfolgen in den folgenden zwei bis drei Jahren.

4.5. Verwendung von Studienbeiträgen

Bei dem Einsatz von Studienbeiträgen zur Verbesserung der Lehr- und Studienbedingungen verfährt die Universität nach der Richtlinie über die Verwendung von Studienbeiträgen. Für den Bereich der Professionalisierung der Studiendekanate und der Hochschuldidaktik hat sie bereits gesamtuniversitäre Konzepte entwickelt, für andere Bereiche - z.B. E-Learning, Schlüsselqualifikationen, Verbesserung der Betreuungsrelationen in der Lehre - sind solche

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Konzepte im entstehen. Die Studierenden werden bei der Vorbereitung der Verwendungsentscheidungen in den Studienkommissionen maßgeblich beteiligt.

5. Zentrale Aufgabenfelder und Strategien

5.1 Gleichstellung und personale Vielfalt (Diversity)

Die Georgia Augusta hat in ihrem Leitbild ihren Willen zur Verwirklichung der Gleichbe- rechtigung und zur Überwindung aller entgegenstehenden geschlechtsbedingten, ethnischen, kulturellen, sozialen und religiösen Benachteiligungen bekräftigt. Gleichstellung und personale Vielfalt sind Grundvoraussetzungen dafür, dass das vorhandene Potential für Exzellenz in der Wissenschaft voll erschlossen werden kann. Erfolgreiche Gleichstellungs- politik und die gezielte Förderung der personalen Vielfalt sind für die Stärkung des Wissen- schaftsstandorts wichtige Querschnittsaufgaben. Die Universität ist daher bestrebt, ihre selbst gesetzten Ziele in den Bereichen Forschung, Lehre und Förderung des wissen- schaftlichen Nachwuchses sowohl durch Fortschritte in der Gleichstellung als auch durch die Förderung eines Klimas der positiven Wertschätzung für die Verschiedenheit ihrer Mitglieder abzusichern und zu entfalten. Dabei kann sich die Universität auf die Erfolge ihrer langjährigen institutionalisierten Gleichstellungspolitik stützen und deren Erfahrungen auf dem Weg zu einer gleichberechtigten und offenen Wissenschaftspraxis nutzen.

Obwohl die Universität Göttingen im deutschlandweiten Hochschulranking nach Gleich- stellungsaspekten einen der Spitzenplätze bekleidet, steigt der Frauenanteil, insbesondere in Führungspositionen auch an der Göttinger Universität nach wie vor nur langsam. Da der Frauenanteil und die Gründe für die Unterrepräsentanz von Wissenschaftlerinnen in den einzelnen Fächern und Fakultäten variieren, hat sich die Georgia Augusta in der Gleichstellung ein Ziel gesetzt, das den divergierenden Situationen in den verschiedenen Disziplinen Rechnung trägt. Neueinstellungen von Wissenschaftlerinnen sollen den Frauenanteil auf der unmittelbar vorhergehenden Qualifikationsstufe in den jeweiligen Fächern um 5 bis 10 Prozent übertreffen Indem Wissenschafterinnen ab dem Studium bei der Einstellung entsprechend berücksichtigt werden, wird eine kontinuierliche Erhöhung des Frauenanteils in allen Fächer mit Unterrepräsentanz erzielt. Entsprechendes gilt für den Männeranteil in Fächern, in denen Wissenschaftler unterrepräsentiert sind. Zur Realisierung dieses Ziels werden - ergänzend zu den bereits bestehenden - Maßnahmen in folgenden Bereichen ergriffen: Sensibilisierung und Professionalisierung des Personals in Fragen der Gleichstellung und des diversity management, Verbesserung der Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familienverantwortung, Aufbau eines verbindlichen Gleichstellungs- controllings / Berichtswesens verbunden mit der Etablierung von Zielvereinbarungen und einem zentralen Anreizsystem.

Da die Unterrepräsentanz von Frauen in der Wissenschaft Resultat eines häufig schwer durchschaubaren Wechselspiels von mehr oder minder bewussten Vorverständnissen und

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strukturellen Barrieren ist, kann sie nur durch eine entsprechende Sensibilisierung und Professionalisierung der Menschen beseitigt werden, die das System konstituieren.

Ähnliches gilt für den Umgang mit ethnischen, kulturellen, sozialen und religiösen Unterschieden in Studium, Lehre, Forschung, Nachwuchsförderung und Verwaltung.

Die Universität bietet daher künftig Fortbildungen für Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftler sowie für das Verwaltungspersonal an, die bspw. Möglichkeiten der geschlechter- sensiblen und diskriminierungsfreien Lehre und Personalauswahl vermitteln.

Um eine für Frauen und Männer vergleichbare Ausgangsposition zu schaffen, wird die Universität Göttingen die Rahmenbedingungen so gestalten, dass sie für beide Geschlechter gleichermaßen mit der Wahrnehmung von Familienaufgaben vereinbar sind. Dies beinhaltet, dass Elternverantwortung geschlechtsneutral behandelt und unterstützt wird. Arbeitsbedin- gungen und Arbeitszeitgestaltung, werden so verändert, dass eine verbesserte Verknüpfung von Erwerbs- und Privatleben ermöglicht wird.

Hierzu werden der Dual Career Service und das Welcome Centre für das Netzwerk aus Universität, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Stadt Göttingen und Göttinger Unternehmen bis 2009 als Voll-Service aufgebaut, der alle Aspekte (Wohnen, soziale Integration, Kinderbetreuung, Schule und Arbeitsplatz für die Partnerin/ den Partner) abdeckt. Darüber hinaus wird die Universität die berufliche Integration von Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftlern, die Partnerinnen oder Partner in einer Dual Career Lebensgemeinschaft sind, unterstützen. Zur Unterstützung der Kinderbetreuung wird die Universität ihr Angebot an Kindergartenplätzen ausweiten sowie eine Vermittlung von stundenweiser Betreuung anbieten.

Um ein Bewusstsein für die derzeitige Situation im Bereich der Gleichstellung zu etablieren und dortige Erfolge sichtbar und honorierbar zu machen, wird bis Ende 2008 ein Gleich- stellungscontrolling aufgebaut. Auf Grundlage dieser Datenbasis werden jeweils vier Fakultäten sowie die Medizin dem Senat einmal pro Jahr über ihre Fortschritte im Bereich der Gleichstellung berichten und ggf. Maßnahmen zur Verbesserung der Gleichstellung auf- zeigen. Die in den Fakultäten erzielten Fortschritte im Bereich der Gleichstellung werden unmittelbar durch die Integration von Gleichstellungsparametern in die Landesformel, die Zielvereinbarungen mit den Fakultäten und in die leistungsorientierte Mittelvergabe honoriert.

5.2. Internationalisierung

Ähnlich wie die Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bietet auch die Internationalisierung der Hochschule Möglichkeiten, die die Universität insgesamt zu mehr Exzellenz in Forschung und Lehre führen. Bereits in der Vergangenheit wurde eine Vielzahl erfolgreicher Aktivitäten unternommen, die die Internationalisierung der Georgia Augusta befördert haben. So ist die Universität seit 1987 Mitglied der COIMBRA-GROUP, einem Netzwerk führender europäischer Forschungsuniversitäten und pflegt rund 1.300 Forschungskooperationen mit 90 Ländern in der ganzen Welt. In Zukunft kann und soll mit Hilfe verschiedener Instrumente eine signifikante Erhöhung des Anteils von Wissenschaftlern

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und Wissenschaftlerinnen aus dem Ausland und eine quantitative und qualitative Verbesserung der Rekrutierung von hervorragenden Studierenden und Nachwuchswissenschaftlerinnen bzw. Nachwuchswissenschaftlern aus dem Ausland erreicht werden.

Ein zentrales Instrument zur Ausweitung des Internationalisierungsgrades ist der Ausbau und die Neustrukturierung der Stabstelle für Internationale Beziehungen „Göttingen International“. Aufgabe der Stabsstelle ist es, die Strategie der internationalen Beziehungen weiterzuentwickeln und die Einbindung der Universität in internationale Netzwerke und Partnerschaften zur Förderung von Forschung und wissenschaftlichem Nachwuchs gleicherm2aßen zu fokussieren und zu intensivieren. Die Stabsstelle nimmt ihre Aufgaben in Abstimmung mit dem Präsidium wahr. Sie arbeitet eng mit den Fakultäten, Graduiertenschulen, Forschungszentren und außeruniversitären Partnern sowie den Verwaltungsabteilungen zusammen und steht in regelmäßigem Kontakt mit der Stadt Göttingen.

Zu den Aufgaben der Stabsstelle gehört die Etablierung von zunächst drei Auslands- repräsentanzen. Sie dienen der Anwerbung internationaler Studierender und Wissenschaftler bzw. Wissenschaftlerinnen vor Ort und sollen gleichzeitig Forschungskooperationen initiieren oder intensivieren. Die Einrichtung dieser Repräsentanzen erfolgt auf dem Campus der Partnerhochschulen, so dem der University of Nanjing (VR China), der Korea University of Seoul (Südkorea) und der Universität Pune (Indien). Sie stützt sich dabei auch auf bestehende oder neu aufzubauenden Alumni-Netzwerke, die den Wissenschaftsstandort Göttingen bekannt machen und den Austausch von Studierenden und Wissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftlern in beide Richtungen befördern. Die von den Auslandsrepräsentanzen aufgebauten Netzwerke sollen nach erfolgreicher Implementierung von Göttinger Alumni betreut werden. Geplant ist, die Außenstellen, wo immer dies möglich ist, nach ihrem Aufbau komplett den Alumni am Ort zu übergeben.

Ein weiteres zentrales Aufgabenfeld der Stabsstelle ist die Einrichtung eines Welcome Centre. Die Etablierung des Welcome Centre verfolgt das Ziel, die Rahmenbedingungen für ausländische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, Postdocs und Promovierende zu verbessern. Es wird die bestehenden Dienstleistungen erweitern und mit internationalen Austauschprogrammen, der Abteilung für Interkulturelle Germanistik, dem Internationalen Studierendenbüro (Studium International) sowie mit der Abteilung ForschungsService, der Stadt Göttingen und der Internationalen Schule kooperieren.

Im Bereich der Studiengänge wird die Universität ihre Kooperationsvereinbarungen fokussieren und ihr Angebot an integrierten Austauschprogrammen ausweiten. Sie geht dabei davon aus, dass Austauschprogramme aufgrund ihres „organisierten“ Charakters, der die volle Anerkennungsfähigkeit von im Ausland erworbenen Qualifikationen sicher stellt, Studierende in besonderer Weise motivieren, einen Teil ihres Studiums im Ausland zu absolvieren. Zugleich wird die Georgia Augusta die Anzahl an internationalen Bachelor- und Master-Studiengängen sowie an Promotionsprogrammen maßgeblich aufstocken und insbe- sondere ihr Angebot an englischsprachigen Studiengängen ausweiten. Sie bemüht sich um

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eine sichtbare Erhöhung des Anteils an ausländischem Personal und fördert die englisch- sprachige Lehre durch ein qualifiziertes Sprachkursangebot für die Lehrenden.

5.3. Kommunikation und Marketing

Öffentlichkeitsarbeit und Marketing sind Elemente der Kommunikationsstrategie der Universität, deren allgemeine Grundsätze und operative Umsetzung in einem seit dem Jahr 2001 stetig aktualisierten Konzeptpapier der Abteilung Presse, Kommunikation und Marketing vorliegen. Die Kommunikationspolitik der Universität richtet sich als zentrale Führungs- und Steuerungsaufgabe der Hochschulleitung auf die im Rahmen der Zukunftsplanung erarbeiteten neuen Chancen und Herausforderungen. Aufbauend auf den bereits erreichten Zielen - Entwicklung eines Corporate Design, Umsetzung eines ziel- gruppenorientierten Medien- und Publikationskonzepts, weitgehend einheitlicher Inter- netauftritt, Einstieg in das Studierendenmarketing und Aufbau eines internationalen Alumni- Netzwerkes - werden Ziele, Strategien und Instrumente im Bereich Presse, Kommunikation und Marketing konkretisiert und zum Teil neu definiert.

Durch den Erfolg in der Exzellenzinitiative ergeben sich verbesserte Voraussetzungen für Kommunikation und Marketing; gleichzeitig sind die übergreifenden Zielsetzungen der Universität im Prozess der Profilbildung und der Positionierung im Wettbewerb nur durch deutlich verstärkte Anstrengungen in diesen Aufgabenfeldern und durch eine Verstärkung der vorhandenen Ressourcen zu erreichen.

Die gesellschaftliche Akzeptanz für Wissenschaft und Forschung insgesamt zu stärken und lebenslanges Lernen, Neugier und Freude am Experiment in einen nachhaltigen Bezug zur Universität Göttingen zu bringen, ist das Ziel der Aktivitäten von der Kinderuniversität bis zu Weiterbildung und Senioren- und Seniorinnenstudium. Es gilt Freunde, Mäzene und Sponsoren für eine aktive Förderung (ideell und finanziell) der Universität, ihrer Projekte und Ziele zu gewinnen sowie externe Kompetenz (Alumni) in die Entwicklungsprozesse an der Universität einzubinden.

Dies geschieht beispielsweise durch Veranstaltungs-, Freizeit- und Fortbildungsangebote.

Erfolgreiche Modelle öffentlicher Präsentation von Wissenschaft sind die Kinder-Uni, Schnupperstudium für Schüler, X-LAB Aktivitäten, Ringvorlesungen, Sonntagsspaziergänge, Tage der offenen Türen, Wissenschaftsjahre, Orte der Ideen, die Universität des Dritten Lebensalters und der Universitätsball. Mittelfristig ist die Entwicklung eines Fort- und Weiterbildungsangebotes in Hinblick auf die lebenslange Bindung von Absolventen und Absolventinnen (Alumni-Arbeit, Fundraising) an die Universität Göttingen notwendig.

5.4. Wissens- und Technologietransfer

Die Übertragung von Forschungsergebnissen und technologischem Wissen aus ihrer wissenschaftlichen Basis (den Hochschulen) in wirtschaftliche Anwendungen (Unternehmen)

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