j o u r n a l
Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen (ILS NRW)
Prof. Dr. Rainer Danielzyk
i n h a l t
Das ILS NRW ist Initiator von und Part- ner in zahlreichen europäischen Koope- rationsprojekten. Diese Journal-Aus- gabe informiert über drei erfolgreich abgeschlossene EU-Projekte und gibt zugleich einen Überblick über die For- schungsergebnisse: In CLOSE TO wur- de der pädagogische Ansatz der peer education mit viel Erfolg auf den Be- reich der Risiko- und Unfallpräventi- on in der Fahrausbildung übertragen.
Der Fachbereich Mobilität und Sied- lungsentwicklung evaluierte in diesem Zusammenhang Verhaltenswirkungen und entwickelte Instrumente für die prozessbegleitende Beobachtung.
In dem INTERREG IIIB Projekt Sus- tainable Management of European Polycentric Mega-City Regions (PO- LYNET) stand die funktionale Ver- flechtung in den Metropolregionen und ihre „performance“ als ökonomi- sche und politische Handlungsarenen im Mittelpunkt. Untersucht wurden:
Rhein-Ruhr, Rhein-Main, London, Pa- ris, Randstad/NL, Brüssel, Antwerpen, Gent, Zürich, Basel und Dublin.
Sustainable and Accessible Urban Land- scapes (SAUL) ist ein transnationales Projekt im Rahmen des europäischen INTERREG IIIB Programms. Sechs Bal- lungsräume waren daran beteiligt: Lon- don, Saarland, Frankfurt/Rhein-Main, Rhein-Ruhr, Großherzogtum Luxem- burg und Amsterdam.
Weitere Beiträge berichten über die Vielfalt unserer Arbeit, unter anderem zum Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“. Unter der Fragestellung ’Wel- che Perspektiven hat die integrierte Stadtteilentwicklung nach der Förde- rung?’ ist hier das Ziel, Stadtteile und Kommunen in die Lage zu versetzen, ei- gene Stärken zu entwickeln und nach- haltige Prozesse anzustoßen.
Im Rahmen einer groß angelegten Un- tersuchung hat das ILS NRW mehr als 250 Interkommunale Gewerbegebiete in ganz Deutschland nach ihrem Reali- sierungsstand befragt. In der vorliegen- den Veröffentlichung werden rund 150 der am weitesten entwickelten Projekte ausführlich beschrieben. Welche Bedeu- tung klimatechnische Messungen für historische Gebäude haben, dokumen- tiert ein Bericht über die Schlösser Au- gustusburg und Falkenlust in Brühl. Ein Landeswettbewerb zur Bebauung von innerstädtischen Brachflächen prämiert Architektur-Konzepte, bei denen das Wohnen im Alter im Mittelpunkt steht.
Ein Bericht zur Mobilitätskompetenz von Kindern und Jugendlichen sowie Initiati- ven und Vereinbarungen zum jüngst ge- schlossenen Kooperationsvertrag zwi- schen der RWTH Aachen und dem ILS NRW runden das Angebot ab.
editorial 2 abgeschlossene
eu-projekte 2-4 kurznachrichten 5 ils projekte 6-7 personalia 7 ils news 8-11 impressum 11 termine /
www.ils-shop.nrw.de 12
Liebe Leserinnen und Leser,
während der deutschen EU-Ratspräsident- schaft im ersten Halbjahr 2007 wird der Entwicklung der Städte auf europäischer Ebene besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Zudem wird ab 2007 erstmals die „urbane Dimension“ im Rahmen der europäischen Strukturfondspolitik eine wichtige Rolle spielen. Beides ist unbedingt zu begrüßen, da angesichts der veränderten sozialen, demographischen und ökonomischen Rah- menbedingungen integrative Ansätze der Stadtentwicklung wichtiger denn je sind.
Nur so können die Leistungsfähigkeit, die Integrationskraft und die Wettbewerbsfähig- keit der Städte gesichert werden.
In Nordrhein-Westfalen und insbesondere im Ruhrgebiet sind in dieser Hinsicht vielfach exemplarische Initiativen und Ansätze konzipiert und realisiert worden. Vor diesem Hintergrund wird die nächste Ausgabe des ILS NRW-Journals diesem thematischen Schwerpunkt gewidmet werden.
e d i t o r i a l
a b g e s c h l o s s e n e e u - p r o j e k t e 2 0 0 6
C L O S E T O : R i s i k o p r ä v e n t i o n f ü r F a h r a n f ä n g e r – P e e r e d u c t i o n i n d e r F a h r a u s b i l d u n g – E i n p r a x i s o r i e n t i e r t e s F o r s c h u n g s p r o j e k t z u r V e r k e h r s s i c h e r h e i t
Dr. Ulrike Reutter Tel +49 (0)231 9051-264 E-Mail ulrike.reutter@ils.nrw.de
Welche Präventionsmaßnahme kann junge Fahranfänger erreichen, um die europaweit hohen Verkehrsunfallzah- len dieser Altersgruppe zu verringern?
Kann das Konzept des emotionalen Ler- nens in der Fahrschulausbildung einge- setzt werden? Kann durch die Erzeu- gung von unmittelbarer Betroffenheit im Rahmen der Fahrausbildung posi- tiver Einfluss auf das Risikoverhalten junger Fahrer und Fahrerinnen gewon- nen werden? Kann dieser Ansatz des
„CLOSE TO“, des Nah-dran-Seins an Unfallerfahrungen und Unfallgesche- hen, die Verkehrssicherheit junger Menschen nachhaltig erhöhen?
F o r s c h u n g s p r o j e k t p r a x i s n a h
Diese Fragen stellten sich dem Konsor- tium des aus fünf europäischen Län- dern (Deutschland, Österreich, Polen, Schweden, Tschechien) bestehenden CLOSE TO-Projektes. Im Rahmen ei- ner zweijährigen Arbeit im Auftrag der Europäischen Kommission wurden junge Fahranfänger mit den Erfahrun- gen etwa Gleichaltriger, so genann- ter „Peer-Mentoren“, die bereits einen Unfall als Verursacher erlebt hatten, konfrontiert. Empirisch ermittelt wurde anschließend, ob diese Gegenüberstel- lung die Risikobereitschaft der Fahr- anfänger verändert hat. An dem Pro- jekt beteiligten sich in Deutschland 18 Peer-Mentoren und 430 Fahrschüler, im EU-Gesamtprojekt wurden mehr als 2.000 Fahrschüler erreicht.In Deutschland führte das ILS NRW CLOSE TO durch, in Kooperation mit Verkehr human, Berlin, und unterstützt von der Berufsgenossenschaft für Ge- sundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, Hamburg. Projektleiterin Doris Bäumer, Fachbereich Mobilität und Siedlungs- entwicklung beim ILS NRW, war für die wissenschaftliche Begleitung des Projekts sowie die Evaluation der Er- gebnisse verantwortlich.
N a c h h a l t i g e V e r ä n d e r u n g e n
Befragungen der Fahrschüler, einmal direkt im Anschluss an die Unterrichts- stunden mit den Peer-Mentoren und einmal einige Monate später zeigen, dass die Diskussion mit den Unfall- fahrern nachhaltig – auch mittelfristig – Wirkungen hinsichtlich der Einstellun- gen der jungen Fahranfänger zeitigen.Der Anteil von vormals risikobereiten Fahrern ging hochsignifikant zurück – sowohl kurz- wie mittelfristig. Darüber hinaus konnten auch Veränderungen auf das beabsichtigte Fahrverhalten er- zielt werden: 70 Prozent der Befragten gaben an, vorsichtiger als bisher fahren zu wollen.
Ebenfalls über 70 Prozent glaubten, ei- ne Unfallsituation wie die geschilder- te könne jedem passieren, und nur gut 20 Prozent schätzten, dass ihnen so etwas nie passieren könne. Die Fahr- schüler wissen nun, wie „nah dran“ sie zum Beispiel durch Alkohol- und Dro- genkonsum an einem selbst verursach- ten Unfall sein können. Die Geschich- ten, Erlebnisse, Erfahrungen sowie die psychischen aber auch strafrechtlichen Folgen der jungen Unfallfahrer erreich- ten die Fahrschüler derart, dass sie mehrheitlich und mehrfach zumindest die Absicht äußerten, in Zukunft vor- sichtig und rücksichtsvoll zu fahren, um nicht selbst irgendwann in die Rolle des Täters zu kommen.
Das ILS NRW konnte gemeinsam mit den Projektpartnern mit CLOSE TO ein neues Konzept der Verkehrssicher- heitsarbeit als grundlegend neuen Bil- dungsansatz im Rahmen der etablierten Fahrausbildung entwickeln und auspro- bieren. Die gute Zusammenarbeit mit den beteiligten Fahrschulen, den Be- rufskollegs, der Jugendgerichtshilfe und den Fahrlehrerverbänden zeigt zu- dem, dass alle Beteiligten die Notwen- digkeit sehen, Präventionsmaßnahmen insbesondere für junge Fahranfänger zu entwickeln.
POLYNET POLYNET
Veröffentlichungen
Hall,P./Pain, K. (eds)(2006) The Polycentric Metropolis.
Learning from
Mega-City Regions
in Europe,
Earthscan: London.
Halbert, L./Convery, F./
Thierstein, A. (eds) (2006) Reflections on the
Polycentric Metro-
polis POLYNET-
Themenheft der
Built Environment,
vol. 32(2).
Hoyler, M./Kloosterman,R./
Sokol, M. (eds) (2007) Globalisation,
City-Regions and
Polycentricity in
North West Europe, POLYNET-
Themenheft der
Regional Studies
(in Arbeit).
Knapp, W./Schmitt, P.
(2006) RheinRuhr als
polyzentrischer
„Raum der Orte“
im „Raum der
Ströme“, in:
Zeitschrift für
Wirtschaftsgeo- graphie (in Druck).
Thierstein, A. et al.(2006) Raumentwicklung
im Verborgenen.
Die Entwicklung
der Metropolre-
gion Nordschweiz, Verlag:
Neue Züricher
Zeitung, Zürich.
a b g e s c h l o s s e n e e u - p r o j e k t e 2 0 0 6
Dr. Wolfgang Knapp Tel +49 (0)231 9051-231 E-Mail wolfgang.knapp@ils.nrw.de
P O L Y N E T – F u n k t i o n a l e u n d h i e r a r c h i s c h e R a u m m u s t e r i n m e t r o p o l i t a n e n R e g i o n e n
Als Folge vielfältiger Transformatio-nen sozialräumlicher Verhältnisse ent- wickeln sich unter anderem Stadt- Regionen zunehmend zu intra- sowie transregional verflochtenen urbanen Strukturen. Solche Mega-City-Regions bilden ein weit ausgreifendes Einzugs- gebiet, das unterschiedliche Räume zu einem hoch differenzierten polyzentra- len Ensemble verknüpft. Dieses besteht aus einem oder mehreren metropolita- nen Kernen und einem ausgedehnten Netz von mittleren und kleineren Städ- ten sowie post-suburbanen und peri- urbanen Gebieten. Als in sich selbst vielfach funktional verflochtene Le- bens- und Handlungsräume verschie- denster Akteure und als arbeitsteili- ge Systeme zeichnen sie sich zudem durch eine starke Bündelung von mehr oder weniger globalen Handels- und Produktionsnetzwerken, Finanzströ- men, kulturellen und sozialen Netzwer- ken sowie Netzwerken der Migration aus, durch deren Überlagerung und Verknüpfung die hohe ökonomische, soziale und kulturelle Komplexität me- tropolitaner Regionen entsteht.
D a s P O L Y N E T P r o j e k t
Die mit der Veröffentlichung wesent- licher Ergebnisse abgeschlossene For- schungsarbeit des POLYNET-Projektes gibt einen Einblick in die komplexen Prozesse der räumlichen Entwicklung ausgewählter metropolitaner Regionen in Nordwest-Europa. „POLYNET – Sus- tainable Management of European Po- lycentric Mega-City Regions“ ist ein zweijähriges, von der EU im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTERREG IIIB kofinanziertes, internationales Ko- operationsprojekt. Unter der Leitung von Sir Peter Hall beteiligten sich da- ran – neben dem ILS NRW, das sich mit dem RheinRuhr Raum befasste – Forschungsinstitutionen aus sieben Re- gionen: London/South-East-England, Paris/Ile-de-France, Randstad/Holland, Brüssel, Dublin, Rhein-Main und die Nordschweiz.
Ausgehend von der Frage, welche funktionalen und räumlichen Struktu- ren metropolitane Regionen wie Rhein- Ruhr auszeichnen, und welche Prozes- se dazu führen, lag ein Schwerpunkt von POLYNET auf der Raumwirksam- keit von Aktivitäten von national und international handelnden wissensinten- siven Dienstleistungsunternehmen.
Sie sind die zentralen Treiber der Wert- schöpfung sowie der räumlichen Ar- beitsteilung und zeigen Trends der veränderten Ansprüche an die Raum- nutzung an. Metropolitane Großräume weisen eine hohe Konzentration von Wertschöpfung auf und sind Dreh- scheibe für die Einbindung in die eu- ropäische Dynamik der Wissensöko- nomie.
Mit POLYNET wurde das Forschungs- thema erstmals in metropolitanen Räu- men und in international vergleichen- der Perspektive untersucht. Mit dem Thema der Raumentwicklung wissens- intensiver Dienstleistungen in metro- politanen Regionen wurden bisher nur wenig behandelte Forschungsgebiete erschlossen.
Methodisch arbeitete POLYNET mit unterschiedlichen Elementen: Die Un- tersuchung von Pendelmustern zeigt, welche Rolle physische Vernetzungen für die Herausbildung metropolitaner Regionen spielen. Mit Hilfe von Metho- den der sozialen Netzwerkanalyse der
„Globalization and World Cities Study Group“ um Peter Taylor, wurde die In- tegration von ausgewählten funktiona- len Stadt-Regionen der einzelnen Me- tropolregionen in regionale, nationale und internationale Standortnetzwerke der betrachteten Dienstleistungsunter- nehmen gemessen. Mit einer um Ein- zelinterviews ergänzten Web basier- ten Untersuchung wurde versucht, das Wissen über die tatsächlichen Vernet- zungen zwischen einzelnen Standorten zu vertiefen.
Z u k u n f t s w e i s e n d e F o r s c h u n g s e r g e b n i s s e
Die veröffentlichten Ergebnisse von POLYNET befassen sich mit dem Phä- nomen der „Polyzentralität“, umschrei- ben Metropolregionen und arbeiten die Bedeutung wissensintensiver Ökono- mien heraus, als Grundlage für die em- pirische Analyse sowie für den Diskurs um neue Politikstrategien zur Entwick- lung funktional-räumlicher Metropolre- gionen. Mit Hilfe von Karten und Daten werden die räumlichen und funktiona- len Strukturen, die durch die Stand- ortentscheidungen wissensintensiver Dienstleister entstehen, aufgezeigt und diskutiert. Für weitergehende Versu- che, die festhalten sollen, wo und auf welche Weise Standorte tatsächlich durch Kommunikationsnetze verknüpft sind, reicht die momentane Datenla- ge nicht aus. Dennoch wird mit dem Projekt ein methodischer Ansatz vor- gestellt, der unter Einbeziehung von Datenbesitzern/ -verwaltern und grö- ßerem Aufwand, als es im Rahmen von POLYNET möglich war, für künf- tige Forschungen tragfähig erscheint.
Schließlich werden die zentralen Er- kenntnisse, die Eingang in die Politik- Arenen finden sollten, mit der Realität metropolitaner Governance Strukturen konfrontiert.
SAUL-Abschlusskonferenz in Amsterdam
Su s t a i n a b l e a n d A c c e s s i b l e U r b a n L a n d s c a p e s ( S A U L ) – I N T E R R E G I I I B - P r o j e k t a b g e s c h l o s s e n
Die „ästhetische Wende“:
„Wassertempel“ im Regionalpark Rhein-Main
Neue StadtLandschaften: Die Emscher in Bottrop
Die „kommunikative Wende“: emscher:dialog
a b g e s c h l o s s e n e e u - p r o j e k t e 2 0 0 6
Rainer Kestermann Tel +49 (0)231 9051-233 E-Mail rainer.kestermann@ils.nrw.de
Mit einer Konferenz vom 27.-29. Juni 2006 in Amsterdam wurde das trans- nationale Kooperationsprojekt SAUL of- fiziell abgeschlossen. Über 150 Teilneh- mende aus den beteiligten sechs nord- west-europäischen Stadtregionen (Lon- don, Rhein-Main, Luxemburg, Saarland, Amsterdam/Randstad und Rhein-Ruhr) diskutierten die Ergebnisse des Projekts und erörterten Schlussfolgerungen aus den vorgestellten „Botschaften für Euro- pa“. Neben der Würdigung der Arbeits- ergebnisse in Präsentationen und Fach- vorträgen kam auch bei dieser SAUL- Veranstaltung der Aspekt der sinnlichen Wahrnehmung von Planungsaufgaben und -lösungen und die Diskussion mit Akteuren vor Ort nicht zu kurz: Ein Tag der Konferenz war Exkursionen in die Projektgebiete der Partnerregion Amsterdam gewidmet. In kurzen Bei- trägen stellten die Vertreter dieser Projekte und Regionen Querbezüge zu den Planungsaufgaben, Prozessen und Lösungen in den anderen Partnerregio- nen her.
Q u a l i f i z i e r u n g
v o n S t a d t L a n d s c h a f t e n
Das Projekt SAUL (= Sustainable and Accessible Urban Landscapes) be- fasste sich mit der Qualifizierung von Freiräumen als zentrale Herausforde- rung und Chance für die Verbesserung der Lebensqualität in Stadtregionen.
Statt die Tendenzen zur „Auflösung
der Stadt“ negativ wahrzunehmen, plädieren die SAUL-Partner dafür, die Potenziale in diesen „neuen Stadt- Landschaften“ zu entdecken und für eine (Um-)Gestaltung zu nutzen. Da- bei steht die Qualifizierung von Frei- räumen zu offenen und öffentlichen Räumen im Vordergrund; das (deut- sche) Konzept des Regionalparks ist dafür wegleitend.
Um neue StadtLandschaften erfolg- reich planen und gestalten zu können, muss sich die Planungskultur verän- dern: Notwendig sind eine „kommuni- kative Wende“ als Umorientierung auf eine diskursive, kooperative Planungs- kultur („planning in partnership“) so- wie eine regionsbezogene Arbeitswei- se, mit partnerschaftlich erarbeiteten strategischen Leitbildern und -konzep- ten („visions“).
Diese muss sich an der regionalen Di- mension von räumlicher Identität und räumlicher Planung ausrichten, ohne den konkreten Ortsbezug („sense of places“) zu vernachlässigen. Diese Ar- beitsweise erfordert auch eine „ästhe-
tische Wende“ der Planung; sie muss von der sinnlichen Wahrnehmung aus- gehen, damit Leitbilder, Projekte und räumliche Identität entwickelt und Nicht-Experten in kommunikative Pla- nungsprozesse aktiv eingebunden wer- den können.
V e r k n ü p f u n g
v o n S t r a t e g i e n u n d P r o j e k t e n
Im Projekt SAUL wurden von Anfang 2003 bis Mitte 2006 in den beteilig- ten Regionen Pilotprojekte konzipiert, um die Tragfähigkeit der entwickelten Konzeptionen in der Praxis zu testen.Auf der regionalen, strategischen Ebe- ne wurden Planungsprozesse zur koo- perativen, auf Konsens gestützten Leit- bildentwicklung durchgeführt; daneben lag der Schwerpunkt auf lokalen, meist kleinen aber strategisch bedeutsamen Projektbausteinen.
Mit Hilfe der 50-prozentigen Kofinan- zierung der EU war es möglich, diese Bausteine im Sinne von Demonstrati- onsvorhaben zu realisieren. Jeder ein- zelne soll dokumentieren, dass die ver- folgten Ansätze und Projekte einerseits sinnhaft und erfolgreich anwendbar sind, andererseits auch einen selbsttra- genden Prozess zur weiteren Entwick- lung von Regionalparks auslösen.
Die Ergebnisse aus der transnationa- len Zusammenarbeit können in Ergeb- nisbroschüren in englischer und deut- scher Sprache und als Video auf DVD kostenfrei angefordert werden unter www.saulproject.net oder beim ILS NRW. Weitere Dokumente zu den regio- nalen Strategien und Projekten finden sich außerdem auf der SAUL-Website unter „downloads“.
gien der ökonomischen Revitalisierung auf, setzt sie in Beziehung zu Theorie- ansätzen und gibt Orientierungshilfe in der aktuellen Auseinandersetzung um effektive Vorgehensweisen.
Stadtentwicklung und Europa Im Mai 2006 diskutierten Experten auf einem Workshop „Europa gestalten – Möglichkeiten nutzen. Die EU und die Kommunen“. Momentan überwiegt in der Diskussion die Wahrnehmung von Europa als Regulierungsinstanz; ein ho- her Prozentanteil an Rechtsnormen, die die Kommunen anwenden, lässt sich auf europäisches Recht zurückführen.
Gleichzeitig bieten sich den Kommu- nen durch aktives Engagement Gestal- tungschancen und Möglichkeiten, von einer europäischen Vernetzung zu pro- fitieren. Der Workshop diente der Vor- bereitung auf eine Tagung, die zu Be- ginn der deutschen EU-Ratspräsident- schaft Anfang 2007 stattfinden soll.
S t ä d t e b a u l i c h e s K o l l o q u i u m Auch im SS 2006 war das ILS NRW E U Z i e l 2 - F ö r d e r u n g i n N R W
Die positiven Erfahrungen mit den An- sätzen der integrierten Stadtentwick- lung im Rahmen der Gemeinschaftsini- tiativen URBAN I und II sowie in der bis- herigen Ziel 2-Förderung bewirkten eine stärkere Akzentuierung der „städtische Dimension“ in der neuen EU-Förder- periode (2007-2013). In einem gemein- samen Workshop im Juni 2006 von MWME und MBV im ILS NRW in Dort- mund diskutierten Schlüsselakteure aus NRW die inhaltliche und verfah- rensmäßige Ausgestaltung der neuen Ziel 2-Förderung für städtische Pro- blemgebiete.
A l t w e r d e n i m Q u a r t i e r
Im April 2006 fand das 5. Fachgespräch in Kooperation mit der LEG AS zum Thema „Alt werden im Quartier – Koo- perationen für wohnortnahe Dienstleis- tungen“ im ILS NRW statt. Vorgestellt wurden Teilprojekte der aus Mitteln des europäischen EQUAL-Programms geförderten Entwicklungspartnerschaft
„Wohnortnahe Dienstleistungen für äl-
Mitveranstalter beim Dortmunder Städ- tebaulichen Kolloquium „StadtPerspek- tiven“. Neben den physischen und so- zialen Veränderungen sind Städte und Landschaften auch einem Bedeutungs- und Wahrnehmungswandel ausge- setzt. Die Auswirkungen auf zukünf- tige urbane Realitäten sind nur bedingt voraussehbar. Im Rahmen der Kollo- quiumsreihe wurden unterschiedliche Perspektiven auf Gegenwart und Zu- kunft von Stadt und Raum vorgestellt und diskutiert. Das Spektrum umfass- te Städtebau und Planung, Architektur, Zukunftsforschung und Kunst.
E x p e r t e n g e s p r ä c h P P P
Im April 2006 führte das ILS NRW ein Expertengespräch zur Auswirkung von Public-Private-Partnership-Verfahren im öffentlichen Hochbau durch. In der Dis- kussion wurde deutlich, dass die Ver- fahren gute Chancen für die Realisie-
rung bieten, dies aber vom persönlichen Engagement aller Beteiligten abhängt.
Wichtig sind der Austausch und sinn- voll geregelte Entscheidungskompe- tenzen zwischen Politik, Verwaltung und den freiberuflichen Projektpart- nern. Gewünscht wird seitens der Ar- chitekten eine höhere Transparenz im Verfahren, um Veröffentlichung und Weiterentwicklung der Lösungsansät- ze für künftige Verfahren möglich zu machen.
Cityservice und
„integierte Projekte PLUS“
Das arbeitsmarktpolitische Landespro- gramm fördert in der Ziel 2-Region die berufliche Qualifizierung und die Inte- gration von Arbeitslosengeld-II-Emp- fängern/innen und bietet viele Möglich- keiten für eine kombinierte Beschäfti- gungs- und Infrastrukturförderung. In einem gemeinsamen Workshop von LEG AS und ILS NRW im Juni 2006 wurde über eine bessere Verknüpfung von Stadtmarketing und Cityservice mit diesem arbeitsmarktpolitischen
Programm diskutiert. Zum Beispiel könnten Immobilien- und Standortge- meinschaften zukünftig stärker als Auf- traggeber für Beschäftigungs- und Qua- lifizierungsmaßnahmen fungieren.
Z u k u n f t d e s W o h n e n s
Das Studienprojekt ist eine Kooperation von ILS NRW mit der Fakultät für Archi- tektur der RWTH Aachen. Es wird als Praxisprojekt 2006 „Strategische Be- standsentwicklung und Architektur Be- stand Consulting“ in einer Großsiedlung der 70er Jahre in Essen-Huttrop mit der GEWOBAU Essen durchgeführt. Gleich- zeitig bearbeiten Studenten eine 60er Jahre Wohnsiedlung in Moers-Kapellen mit der Rhein-Lippe Wohnen. Partner des ILS NRW sind die Lehrstühle für Wohnbau, Städtebau und Planungsthe- orie der RWTH Aachen; der Verband der Wohnungswirtschaft Rheinland West- falen unterstützt das Projekt.
tere Menschen“. Im Mittelpunkt stand die Diskussion über die vorgestellten Beispiele zur quartiersbezogenen Orga- nisation professioneller Dienstleistun- gen. Die Veranstaltung wird in Form ei- nes Internetreaders dokumentiert.
N e u e r s c h e i n u n g „ B l a u e R e i h e “ Die Frage, wie erneuerungsbedürftige Stadtteile auch in ökonomischer Hin- sicht neue Impulse erhalten können, gehört zu den bedeutenden Anforde- rungen an eine integrierte Stadt(teil)- entwicklung. Der vom IRPUD veröf- fentlichte Band „Quartiersökonomie im Spiegel unterschiedlicher Diskurse“
von ILS-Forschungskoordinatorin Dr.
Sabine Weck beschäftigt sich mit der Frage, auf welche theoretischen Er- kenntnisse Politikansätze zur ökonomi- schen Revitalisierung von Stadtteilen zurückgreifen können. Die Arbeit zeigt unterschiedliche Entwicklungsstrate-
k u r z n a c h r i c h t e n
Die Herausforderungen für Städte und Gemeinden werden größer. Sie müssen mit knappen Ressourcen steigende Handlungsanforderungen bewälti- gen. In dieser schwierigen Situa- tion schließen sich immer mehr Kommunen mit ihren Nachbarn zu- sammen, um wichtige Aufgaben gemeinsam anzugehen. Derartige interkommunale Kooperationen sind nicht neu – sie werden in unterschiedlichen For- men schon seit Jahren prak- tiziert. Aufgrund der verän- derten Rahmenbedingungen nehmen sie jedoch in letz- ter Zeit einen deutlich hö- heren Stellenwert ein. Eine mittlerweile bewährte Koope- rationsform ist das „Interkom- munale Gewerbegebiet“. Durch die Bereitstellung gemeinsa- mer attraktiver Gewerbeflächen nutzen die Kommunen ihre Möglichkei- ten, die räumlichen Voraussetzungen zur Sicherung vorhandener und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze zu ge- währleisten. Darüber hinaus baut die Zusammenarbeit gemeindliche Konkur- renzen ab, entlastet die kommunalen Haushalte, begrenzt die Flächeninan- spruchnahme und stärkt nicht zuletzt die globale Wettbewerbsfähigkeit.
Im Rahmen einer groß angelegten Un- tersuchung hat das ILS NRW mehr als 250 gewerbliche Kooperationsprojekte in ganz Deutschland nach ihrem Reali- sierungstand befragt. Die 150 am wei- testen entwickelten Projekte werden in einer neuen Veröffentlichung ausführ- lich beschrieben.
Wesentliche
Ergebnisse der Projektanalyse
Interkommunale Gewerbegebiete sind:– zahlenmäßig in den Bundesländern sehr unterschiedlich verteilt – die meisten gibt es in Nordrhein-West- falen und Baden-Württemberg
– mit einer durchschnittlichen Flä- chengröße von 96 Hektar deutlich größer als kommunale Gewerbege- biete
– meist hervorragend an das überre- gionale Straßennetz angeschlossen – zu mehr als 60 Prozent Ergebnis
der Kooperation von zwei, in 20 Prozent von drei und in den restli- chen Prozent von vier oder mehr Gemeinden
– zu mehr als 60 Prozent auf zuvor agrarisch, in mehr als 10 Prozent auf vormals militärisch und in den restlichen Prozent auf zuvor unter- schiedlich genutzten Flächen anzu- treffen
– zu fast 40 Prozent als Zweckver- bände organisiert, darüber hinaus werden der öffentlich-rechtliche Planungsverband, die kommunale
Arbeitsgemeinschaft, die öffentlich- rechtliche Vereinbarung und auch die privatrechtliche GmbH herange- zogen. Bei 30 Prozent der Projek- te werden Kombinationen aus ver- schiedenen Organisationsformen genutzt.
Um interessierten Kommunen eine konkrete Hilfestellung be-
züglich Planung, Förderung, Fi- nanzierung, Organisation und
Vermarktung eines eigenen Interkommunalen Gewerbege- bietes zu geben, werden in der Veröffentlichung die landes- und re- gionalplanerischen Grundlagen, die lan- desspezifischen Förderprogramme, die möglichen Organisationsformen, die fi- nanziellen Auswirkungen und praxiser- probte Handlungsempfehlungen vor- gestellt.
Das ILS NRW möchte mit dem vorliegen- den Band die auch in Nordrhein-West- falen gemachten guten Erfahrungen mit Interkommunalen Gewerbegebie- ten bundesweit verbreiten. Die zen- trale Botschaft dabei lautet: Viele der auf unsere Städte und Gemeinden zu- kommenden Herausforderungen lassen sich einfacher bewältigen, wenn sie in gemeindlicher Kooperation angegan- gen werden.
Mit der von Dr. Bernd Wuschansky und Kristina König veröffentlichten „ILS NRW Schrift 200“ knüpft das ILS NRW an die Veröffentlichung „Interkommu- nale Gewerbegebiete NRW“ von 2002 an, die bei vielen Kommunen als nützli- che Arbeitshilfe positive Resonanz ge- funden hat.
Zu bestellen unter
www.ils-shop.nrw.de
i l s p r o j e k t e
Dr. Bernd Wuschansky Tel +49 (0)231 9051-236 E-Mail bernd.wuschansky@ils.nrw.de
I n t e r k o m m u n a l e G e w e r b e g e b i e t e i n D e u t s c h l a n d
p e r s o n a l i a i l s p r o j e k t e
M o b i l i t ä t v o n K i n d e r n u n d J u g e n d l i c h e n
Evelin Unger-Azadi Tel +49 (0)231 9051-223 E-Mail evelin.unger-azadi@ils.nrw.de
Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Direktor des ILS NRW, ist für diese Legislaturperiode des Bundestages erneut in den Beirat für Raumordnung beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtent- wicklung berufen worden.
Im Rahmen des vom BMBF initiierten „Pakt für Forschung und Innovation“ sind der Leib- niz-Gemeinschaft zusätzliche Mittel zur Ver- fügung gestellt worden, die zum Teil im Rahmen eines Wettbewerbs für besonders innovative und hoch qualitative Vorhaben unter den über 80 Instituten der Leibniz-Ge- meinschaft vergeben werden. Prof. Dr. Rainer Danielzyk ist als stellvertretendes Mitglied in den zuständigen Senatsausschuss der Leib- niz-Gemeinschaft berufen worden.
Frau Stefanie Kölking wurde zur Leitung des Zentralbe- reichs vom Ministerium für Bauen und Verkehr an das ILS NRW zum 5. Juli 2006 abgeordnet. Dort war sie zu- letzt Referentin im Referat Personalangelegenheiten des nachgeordne- ten Bereichs, Grundsatzangelegenheiten des Dienst- und Tarifrechts, Aus- und Fortbil- dung und kennt das Institut in dieser Funkti- on bereits seit 2004. Frau Kölking ist Sozial- wissenschaftlerin und Dipl. Rechtspflegerin und verfügt über langjährige Erfahrungen in der Personalarbeit.
Nadja Alexandra Siegl ist zum 1. Juni 2006 zum Bundesrechnungshof nach Berlin ab- geordnet worden. Seit Mitte April 2003 lei- tete sie den Bereich „Zentrale Dienste“ am ILS NRW, in dem die verwaltungsseitigen Voraussetzungen für einen hohen Standard in Forschung realisiert werden. Wir danken Frau Siegl für ihr Engagement im ILS NRW und wünschen ihr viel Erfolg bei ihrer neu- en Tätigkeit.
In einer auf den Autoverkehr ausge- richteten Umwelt sind Kinder vermehrt Gefährdungen ausgesetzt. Die elterli- che Sorge führt dazu, dass sie immer seltener Wege allein zurücklegen; sie werden zunehmend mit dem Pkw zur Schule oder zu ihren Freizeitterminen chauffiert und nehmen ihre Umwelt fast nur durch die Windschutzscheibe wahr. Viele von ihnen sind noch nie mit einem Bus oder einer Bahn gefah- ren und kennen das Fahrrad als Spiel- gerät und nicht als Fortbewegungsmit- tel. Eine häufig diskutierte Folge: Die Kinder bewegen sich zu wenig, was zu vermehrtem Übergewicht führt. Zudem sind Kinder, die nicht gelernt haben, wie man sich im Straßenverkehr sicher fortbewegt, einem höheren Unfallrisiko ausgesetzt.
Der Mangel an Mobilitätskompetenz und die daraus resultierenden Anforde- rungen an eine zeitgemäße Mobilitäts- erziehung wurden im Oktober 2005
Mit schulischem Mobilitätsmanage- ment kann es gelingen, die Mobilitäts- erziehung an der Schule um die Or- ganisation und die Optimierung von Schulwegen zu erweitern. Schulisches Mobilitätsmanagement ist in Deutsch- land überwiegend in den unteren Schulklassen verankert. Die Prägung des Mobilitätsverhaltens ist jedoch auch bei Jugendlichen und jungen Er- wachsenen noch nicht verfestigt.
Daher sollte in einem Mobilitätsma- nagement-Konzept auch die Alters- gruppe der 15- bis 17-Jährigen berück- sichtigt werden – gerade vor dem Hin- tergrund des bevorstehenden Führer- scheinerwerbs. Hier setzte das Projekt des Bundesverkehrsministeriums „Mo- bilitätsmanagement an Schulen“ an.
Es wurde an zwei Dortmunder Schulen im Schuljahr 2004/05 durchgeführt.
Ein Gymnasium integrierte das The- ma „Verkehr“ in einem Schulprojekt
auf der Tagung „Junge Menschen und Mobilität – Mobilitätskompetenz und Sicherheit partnerschaftlich fördern … und finanzieren.“ in Dortmund disku- tiert. Dabei wurde deutlich, dass die vernetzte Zusammenarbeit von Schu- le, Kommune, Mobilitätsdienstleistern, Verbänden und Initiativen, Elternver- tretungen, Polizei und Politik sowie ei- ne solide finanzielle Basis unerlässlich sind, um der komplexen Zielsetzung ge- recht zu werden. Die Veranstaltung lie- ferte neben grundsätzlichen Beiträgen zahlreiche Beispiele für gelungene Ko- operationsprojekte zur Förderung von Mobilitätskompetenz und Sicherheit auf kommunaler Ebene. Tagungsdokumen- tation zum kostenlosen Download:
www.ils-shop.nrw.de
für die gesamte 11. Jahrgangsstufe.
Zwölf Projektgruppen befassten sich mit verschiedenen Verkehrsaspekten, die mit der Erreichbarkeit der Schule zusammenhingen. Die Jugendlichen führten zum Beispiel eine Tempomes- sung an der Hauptverkehrsstraße vor dem Schulgebäude durch, gaben ein Interview im Lokalradio und befragten Mitschüler zur subjektiv wahrgenom- menen Verkehrssicherheit.
An einer Realschule gab es für die 9.
und 10. Jahrgangsstufe ein Wahlpflicht- fach zu diesem Thema. Unter anderem befassten sich die Schülerinnen und Schüler mit der Wiedereröffnung eines Fahrradkellers. Das ILS NRW hat die- ses Projekt wissenschaftlich begleitet.
Ergebnisse – unter anderem ein Hand- lungsleitfaden für die Durchführung von schulischem Mobilitätsmanage- ment für diese Altersgruppe unter
www.mobilitaetsmanagement.nrw.de
i l s n e w s
Prof. Ulli Meisel Tel + 49 (0)241 455-428 Tel + 49 (0)231 9051-250 E-Mail ulli.meisel@ils.nrw.de
W i e w o h n e n w i r i n Z u k u n f t ? – Auftaktveranstaltung zur Kooperation zwischen RWTH und ILS NRW
Hierdurch entstehen vielfältige neueAufgabenbereiche in Architektur und Stadtplanung.
Die strategische Weiterentwicklung von Wohnungsbeständen erfordert neben den „klassischen Kernkompe- tenzen“ vielschichtige weitere Kennt- nisse, die von immobilienwirtschaft- lichen und sozialwissenschaftlichen Aspekten bis hin zu planungstheore- tischen Hintergründen reichen und durch Architekten und Planer zu inte- grierten Konzepten zusammengeführt werden müssen. Um diese Kenntnisse zu vermitteln, wurde in einer Zusam- menarbeit zwischen dem ILS NRW, der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen und dem Verband der Woh-
verzeichnete das ILS NRW mit maß- geblicher Beteiligung des Lehrstuhls für Planungstheorie bei der Einwerbung ei- nes Drittmittelprojektes des Bundesfor- schungsministeriums im Rahmen des REFINA-Programms zum Thema „Kom- munale Finanzen und nachhaltiges Flä- chenmanagement“. Darüber hinaus pflegt das ILS NRW bereits eine lang- jährige Kooperation mit dem Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der Fakultät für Bauingenieurwesen der RWTH in Fragen der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sowie des Mobilitätsmanagements. In diesem Themenbereich ist auch eine noch en- gere Zusammenarbeit des ILS NRW mit dem „Forum Mobilität und Ver- kehr“ der RWTH geplant.
Die Zukunftsfähigkeit von Stadtquartie- ren und Wohnungsbeständen stand im Mittelpunkt eines Kolloquiums, das das ILS NRW im Mai 2006 gemeinsam mit der RWTH Aachen ausrichtete. Im Rah- men der Veranstaltung unterzeichneten Rektor Prof. Dr. Burkhard Rauhut und Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Direktor des ILS NRW, einen Kooperationsvertrag.
Staatssekretär a.D. Burghard Schneider, Vorstand des Verbandes der Woh- nungswirtschaft Rheinland Westfalen, brachte die Unterstützung dieser Koo- peration in einem Letter of Intent zum Ausdruck. Diese Vereinbarung vertieft die seit langem bestehende Zusam- menarbeit zwischen der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen und dem ILS NRW. Hier ist unter ande- rem die jährlich vom Lehrstuhl für Pla- nungstheorie und Stadtentwicklung in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Städtebau und Landesplanung, dem ILS NRW und anderen Partnern durch- geführte Tagung zu erwähnen, die zu einem wichtigen Treffpunkt der „Pla- ner-Szene“ geworden ist und auf dem höchst aktuelle und relevante Themen der „community“ erörtert werden.
Die aktuellen demographischen und wirtschaftlichen Entwicklungen wer- den unsere Wohnformen und damit auch den Wohnungsmarkt zukünftig stark verändern. Dies stellt völlig neue Anforderungen an die Wohnungswirt- schaft, da Strategien konzipiert wer- den müssen, um vorhandene Woh- nungsbestände zukunftsfähig weiter zu entwickeln und diese den neu- en Rahmenbedingungen anzupassen.
nungswirtschaft Rheinland Westfalen seit dem Jahr 2004 das praxisorien- tierte neue Studienangebot „Zukunft Wohnen – Praxisprojekte zur strate- gischen Bestandsentwicklung“ ent- wickelt und erfolgreich erprobt. 2005 und 2006 wurden Praxisprojekte mit etwa 50 Studenten bearbeitet. Die In- halte gemeinsamer Forschung sollen im Rahmen der Kooperation erweitert werden.
Kooperationen im universitären und au- ßeruniversitären Bereich erhöhen auch die Chancen der Einwerbung von Dritt- mitteln. Immer häufiger werden bei Ausschreibungen komplexer Fragestel- lungen Angebote von Konsortien ge- fordert, die in der Lage sind, in For- schungsverbünden zu arbeiten. Einen gemeinsamen Erfolg in diesem Bereich
Mit diesen weitreichenden Koopera- tionen tragen die beteiligten Partner der Tatsache Rechnung, dass die so- zialen, demographischen und ökono- mischen Veränderungen in der Ge- sellschaft tief greifende Folgen für die Stadt- und Quartiersentwicklung und die Wohnungsmärkte der Zukunft ha- ben werden. Eine erfolgreiche Reak- tion auf diese sich stetig wandelnden Bedingungen erfordert qualifizierte Be- ratung, Planung und kreative Ansätze zur Einschätzung der zukünftigen Ent- wicklungen. Um diesen Anforderun- gen gerecht werden zu können, ist eine Bündelung möglichst breit gefächerter Kompetenzen erforderlich, deren nöti- ge Vielfalt keine einzelne Einrichtung alleine bereithalten kann.
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Susanne Kürpick Tel +49 (0)231 9051-256 E-Mail susanne.kuerpick@ils.nrw.de
K o n t i n u i t ä t i n d e r „ S o z i a l e n S t a d t “
Welche Perspektive hat die integrier- te Stadtteilentwicklung nach dem En- de der Förderung? Wie können in den Gebieten der Sozialen Stadt positive Entwicklungen und notwendige Pro- jekte auch nach dem Ausscheiden aus dem Landesprogramm weitergeführt werden? Und wie können die dabei gewonnenen Erfahrungen auf ande- re Programmgebiete übertragen wer- den? Diese Kernfragen standen im Mai 2006 im Mittelpunkt einer zwei- tägigen Fachtagung in Gelsenkirchen Bismarck. Rund 150 Fachleute aus Kommunen, Wohnungswir tschaft, Wohlfahrtsverbänden, Stadtteilma- nagement, Wissenschaft und sons- tigen Akteursgruppen diskutierten und erarbeiteten in Werkstätten, Fo- ren und Plenumsrunden mögliche Er- folgsfaktoren und Schwierigkeiten in Zusammenhang mit einer kontinuierli- chen Stadtteilentwicklung.Hintergrund für die Diskussion bildet das 1993 gestartete ressortübergrei- fende Programm „Soziale Stadt NRW“
sowie das 1999 daran anknüpfen- de Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“. Derzeit werden 37 sozial und städtebaulich besonders benachteilig- te Stadtgebiete seitens des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Ziel der in der Regel auf maximal zehn Jahre befristeten Förderung ist es, in den Programmgebieten neben bauli- chen und ökologischen Maßnahmen insbesondere auch gemeinwesen- orientierte Projekte sowie beschäfti- gungs- und lokalökonomische Ansätze zu initiieren und zu bündeln.
Das Programm „Soziale Stadt NRW“
fördert die einzelnen Gebiete bewusst nur für einen begrenzten Zeitraum und hat damit ausdrücklich Modell- und Im- pulscharakter. In nächster Zeit läuft die Förderung für etliche Stadtteile aus oder die Mittel werden schrittweise zu- rückgefahren. Die Situation in den be- troffenen Stadtteilen ist allerdings kein abgeschlossener Prozess, sondern be- darf einer dauerhaften Aktivierung und Unterstützung. Für viele der beteilig- ten Akteure stellt sich daher die Fra- ge, wie die Verstetigung der Stadtteil- arbeit frühzeitig vorzubereiten ist und mit welchen Partnern diese Prozesse organisiert und tragfähig gemacht wer- den können.
Bei der Fachtagung stand der Erfah- rungsaustausch im Vordergrund. Hin- sichtlich folgender Punkte herrschte im Teilnehmerkreis vielfach Konsens:
– Die Stabilisierung benachteiligter Stadtgebiete und die Integration be- nachteiligter Bevölkerungsgruppen werden auch in Zukunft zu den zen- tralen Aufgaben von Bund, Ländern und Kommunen gehören („Dauer- aufgabe ohne Dauerlösung“, Zitat SELLE).
– Erkennbare Erfolge sind neben bau- lichen und infrastrukturellen Ver- besserungen in der Regel auch eine spürbare Aufbruchstimmung und ein positiver Imagewandel.
– Kommunale Verwaltungen müssen mit Blick auf eine langfristige Un- terstützung sowohl ihre Arbeitsfor- men als auch ihre Ressourcen (Per- son, Geld) sehr viel stärker auf die besonderen Bedarfe benachteiligter Stadtquartiere ausrichten („Raum- orientierung des Verwaltungshan- delns“).
– Angesichts der schwierigen kommu- nalen Haushaltslage ist es erforder- lich, für die Stabilisierung dieser Ge- biete dauerhaft Partner aus allen Be- reichen der Gesellschaft zu gewin- nen. Dazu zählen neben Wohlfahrts- verbänden und Wohnungsunter- nehmen insbesondere auch Gewer- bebetriebe, Schulen, Kindertages- stätten, Kultureinrichtungen sowie Vereine und Kirchengemeinden.
– Für die Koordination der lokalen Ent- wicklungsprozesse und für die Be- teiligung der örtlichen Bevölkerung werden schließlich professionelle
„Netzwerker“ oder „Kümmerer“
benötigt, die als „Stadtteil- oder Quartiersmanager“ auch nach dem Ausscheiden der Gebiete aus dem Landesprogramm vor Ort aktiv sind.
Die Dokumentation der Veranstaltung in Kooperation mit dem Städtenetz
„Soziale Stadt NRW“, der Stadt Gel- senkirchen und dem MBV NRW wird im Herbst 2006 veröffentlicht.
Standort Düsseldorf, Mindener Straße
Standort Münster, Schulstraße
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S c h l o s s A u g u s t u s b u r g , B r ü h l K l i m a t e c h n i s c h e M e s s u n g e n
Gabriele Mainz Tel +49 (0)241 455-472 E-Mail gabriele.mainz@ils.nrw.de Wolfgang Cremer Tel +49 (0)241 455-355 E-Mail wolfgang.cremer@ils.nrw.de
L a n d e s w e t t b e w e r b 2 0 0 6 „ J u n g e Q u a r t i e r e f ü r d a s W o h n e n i m A l t e r “
Die Schlösser Augustusburg und Fal-kenlust in Brühl sind herausragende Zeugen einer glanzvollen Vergangen- heit und stehen seit mehr als 20 Jah- ren unter dem Schutz der internatio- nalen Konvention für das Kultur- und Naturerbe der Menschheit.
Zur Erhaltung der wertvollen Original- substanz sind sowohl die Tempera- tur als auch die Raumfeuchte von ent- scheidender Bedeutung. Die kritischste Zeit für das Raumklima stellt die Wie- deraufnahme des Besucherverkehrs im Frühjahr dar.
Um gesicherte Erkenntnisse zum Raumklima in den Schlossgebäuden zu erlangen, wurde das ILS NRW zum Jahresbeginn vom Ministerium für Bau- en und Verkehr des Landes NRW be- auftragt, raumklimatische Messungen
in den Schlössern Augustusburg und Falkenlust durchzuführen. In Abstim- mung mit der Denkmalpflege und der Schlossverwaltung werden seither an 20 Messstellen Raum- und Oberflä- chentemperaturen, die Raumfeuch- te und die Außentemperatur aufge- zeichnet. Die Messungen erfolgen in
einem Zeitintervall von vier Stunden.
Dadurch ergibt sich ein Datenpool von 252 Messwerten je Tag und entspre- chend 7.560 Messwerten je Monat.
Die Messungen werden voraussicht- lich bis Mitte 2007 andauern und ent- sprechend ausgewertet.
Das Ministerium für Bauen und Ver- kehr NRW lobt in Kooperation mit der Architektenkammer NRW den „Lan- deswettbewerb 2006“ mit dem The- ma „Junge Quartiere für das Wohnen im Alter“ aus.
Ziel des Wettbewerbs, den das ILS NRW geschäftsführend betreut, ist es, Bebauungskonzepte zum Wohnen im Alter auf innerstädtischen Brachflä- chen in gemischt strukturierten Quar- tieren öffentlichkeitswirksam zu ent- wickeln.
Mit dem Thema sollen beispielgeben- de Impulse für das Wohnen im Alter gefunden werden. Es geht darum, ge- nerationsübergreifende Wohnquartie- re zu entwickeln, in denen eine hohe Wohnqualität für alle Interessenten mit den Anforderungen an Unterstüt- zung, Betreuung und Pflege für Ältere kombiniert wird. Gesucht werden ebenfalls Beiträge zur Entwicklung von Wohnangeboten an der Schnitt- stelle von Wohnen und Pflege, die auch gemeinschaftliche Wohnformen berücksichtigen. Die Konzeption muss die Vielschichtigkeit der heutigen Le- bensstile widerspiegeln.
Ausgezeichnet werden solche Beiträ- ge, die durch ihre besondere bauliche Qualität (Städtebau und Wohnungs- bau) einen Beitrag zum innerstädti- schen Wohnen leisten und Bürge- rinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, auch im Alter im angestamm- ten Quartier eine hochwertige Wohn- form zu finden. Ein Aspekt dabei ist auch die „Ausstrahlwirkung“ der Pla- nung auf umliegende Stadtquartiere.
In diesem Kontext ist der Wettbewerb ein Projekt der StadtBauKultur-Initia- tive NRW.
Der Landeswettbewerb 2006 findet pa- rallel an zwei Standorten in Nordrhein- Westfalen statt. Konkreter Gegenstand sind zwei innerstädtische Brachflächen in Münster (Schulstraße) und Düssel- dorf (Mindener Straße).
Der Wettbewerb wird Ende 2006 ent- schieden. Wir berichten in der nächs- ten Ausgabe des Journals darüber.
i m p r e s s u m
Das ILS NRW Journal erscheint dreimal im Jahr entgeltfrei.
Herausgeber und Verlag Institut für
Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes NRW (ILS NRW) Deutsche Straße 5, 44339 Dortmund Postfach 10 17 64, 44017 Dortmund Tel +49 (0)231 9051-0 Fax +49 (0)231 9051-155 E-Mail ils@ils.nrw.de
Internet http://www.ils.nrw.de Redaktion
Cord-Rüdiger Carl
Gabriele Farr-Rolf (v.i.S.d.P.) Renate Gervink
Edmund Grewe Doris May Layout und Litho
Silvia Jentgens, Isabel Hötte Fotonachweis
Luftbild-Blossey.de (Titel) Druck
Westmünsterland Druck GmbH & Co. KG
© ILS NRW 2006; alle Rechte vorbehalten Auflage 5.500, Dortmund, Ausgabe 2/06
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A u ß e r u n i v e r s i t ä r e F o r s c h u n g i n d e r W i s s e n s r e g i o n R u h r
Stadt- und regionalwissenschaftliches Forschungsnetzwerk Ruhr
Dr. Sabine Weck Tel +49 (0)231 9051-184 E-Mail sabine.weck@ils.nrw.de
Die außeruniversitären Forschungsein- richtungen sind als dynamisches und flexibles Element der Wissenschafts- und Forschungsregion an der Ruhr un- verzichtbar. Sie helfen, das Profil der Ruhrregion im nationalen und interna- tionalen Wettbewerb zu schärfen und den regionalen Dialog über Zukunftsfra- gen zu intensivieren. Sie sind Medium und Markenzeichen einer neuen urba- nen Kultur, die Lebensqualität, öko- nomische Struktur und Öffentlichkeit nachhaltig verändern hilft. Schließlich gewinnt durch die außeruniversitäre Forschung die Forschungsinfrastruk- tur des Reviers neue Ressourcen und Kompetenzen.
Wissenschaftsforum Ruhr e.V.
Im Jahr 2004 haben sich außeruniversi- täre Forschungseinrichtungen zu einem Wissenschaftsforum Ruhr e.V. zusam-
mengeschlossen mit dem Ziel, Koope- rationen zu stärken und die Profilierung der Wissensregion Ruhr zu fördern.
Das Wissenschaftsforum bündelt Er- fahrungen, Kompetenzen und Aktions- potenziale und macht sie über die Regi- on hinaus öffentlich wirksam. Es dient der Information, der Vertretung ge- meinsamer Ziele und der Durchführung gemeinsamer Vorhaben. Das ILS NRW gehört zu den Gründungsinstituten.
Wissenschaftsmesse Ruhr
Am 18. Oktober 2006 wird sich das Wis- senschaftsforum Ruhr mit seinen bis- lang 24 Mitgliedsinstituten im Rahmen einer Wissenschaftsmesse auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Adolph von Hansemann in Dortmund, der Fach- und Medienöffentlichkeit präsentieren.In vier Kompetenzclustern stellt sich das Wissenschaftsprofil Ruhr vor:
Biomedizin, Gesundheit und Analytik/
Kultur- und Geisteswissenschaften/
Technologie und Umwelt/Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Unter dem Thema „Metropole Ruhr – Wissen- schaft, Wirtschaft und Innovation“ dis- kutieren in einer prominenten Talkrunde Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, Institut für Mikrotherapie, Bodo Hombach, Ge- schäftsführer der WAZ-Mediengruppe, Udo Mager, Geschäftsführer der Wirt- schafts- und Beschäftigungsförderung Dortmund und der Minister für Inno- vation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes NRW, Prof. Dr.
Andreas Pinkwart die bedeutsame Rol- le der außeruniversitären Forschung für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.
Im Stadt- und regionalwissenschaftli- chen Forschungsnetzwerk Ruhr haben sich im Sommer 2005 drei raumwis- senschaftliche Forschungseinrichtun- gen im östlichen Ruhrgebiet zusam- mengefunden. Zu der Vereinigung gehören neben dem ILS NRW die Fa- kultät Raumplanung der Universität Dortmund und das geographische Ins- titut der Ruhr-Universität Bochum. Ziel der Kooperation ist die Bündelung des Wissenschaftspotenzials auf dem Ge- biet der Stadt- und Regionalforschung.
Ein erstes Ergebnis aus der Zusam- menarbeit ist die Durchführung einer Vortragsreihe zu Metropolregionen.
Im WS 2005/2006 begann die Reihe mit vier Vorträgen zu Metropolregio- nen in Deutschland. Im SS 2006 stan- den die Metropolregion London und anschließend die polyzentrische Me- tropolregion Randstad im Mittelpunkt.
Die Referenten Peter Newmann und Willem G.M. Salet setzten sich mit aktuellen Entwicklungsprozessen in der jeweiligen Region, mit den Akteu- ren und Strategien der Governance, der institutionellen Verankerung der Steuerungsformen und deren Raum-
wirksamkeit auseinander. Die Reihe wird im WS 2006 weiter fortgesetzt und durch die Betrachtung außereu- ropäischer Metropolregionen ergänzt.
So wird sich Roger Keil im November mit den strukturellen Veränderungen der nordamerikanischen Stadt ausei- nandersetzen. Angefragt sind zudem Referenten zu den Entwicklungen in zwei weiteren Metropolregionen. Uta Hohn wird die Reihe im Februar nächs- ten Jahres mit einem Vortrag zur Me- tropolregion Tokio beschließen.
Weitere Kooperationsmöglichkeiten im Kreise der beteiligten Forschungsein- richtungen werden momentan unter- sucht. So gibt es beispielsweise erste Überlegungen zu einer Zusammenar- beit in der Entwicklung (post-)gradua- ler Lehrangebote.
Gabriele Farr-Rolf Tel +49 (0)231 9051-154 E-Mail gabriele.farr-rolf@ils.nrw.de
Innovatives
Prozessmanagement in der Regionalentwicklung.
Erfahrungen aus den
„REGIONALEN“ in Nordrhein- Westfalen und dem „Regiodia- loog“ in den Niederlanden.
Dokumentation des
Workshops am 23. März 2006 im ILS NRW Dortmund Stefano Panebianco, Rob Schröder, Gudrun Litzkendorf, Madeleine van Mansfeld
Dortmund 2006 entgeltfreies E-Book
Quartalsberichte zur Landesentwicklung:
Neue Gebietskategorien für Nordrhein-Westfalen?
Ausgabe 1/2006 Bernd Mielke, Kati Schulze Dortmund 2006 entgeltfreies E-Book
Kommunale Einzelhandels- und Zentrenkonzepte/Zentrale Versorgungsbereiche.
Eine Umfrage unter den Städten und Gemeinden des Landes NRW.
Ergebnisüberblick zur Umfrage Frank Osterhage
Dortmund 2006 entgeltfreies E-Book
Abrufbar unter:
www.ils-shop.nrw.de
Junge
Menschen und Mobilität.
Mobilitätskompetenz und Sicherheit partnerschaftlich fördern ... und finanzieren!
Dokumentation der Fachta- gung vom 20./21. Oktober 2005 in Dortmund
Evelin Unger-Azadi, Ronald Harmel Dortmund 2006
entgeltfreies E-Book
Alle Informationen, Planungen, Vorankündigungen und Veranstaltungen unter:
www.ils-veranstaltungen.nrw.de
Ausgewählte Neuerscheinungen
1 2
t e r m i n e j o u r n a l 2 / 0 6
ils nrwISSN 1612-9660
w w w . i l s - s h o p . n r w . d e
31. August 2006, Rathaus Hattingen Auftaktveranstaltung zum
Kooperationsprojekt ILS NRW/Uni Dort- mund, Fachgebiet STB/Stadt Hattingen
„Zwischen Tradition und Moderne.
Zukunftsfähige Stadtentwicklung in historischen Stadt- und Ortskernen“
6. September 2006, Uni Dortmund Second European Colloquium
„Europäische Metropolregionen im Raum der Ströme. Neue Einsichten in Verflechtungen und metropolitane Verkehrssysteme“
September 2006, ILS NRW Dortmund 5. Workshop zum Wandel der
Planungskulturen
„Planungskulturen Großbritannien“
6. und 7. Workshop zum Wandel der Planungskulturen im Herbst 2006 September 2006, ILS NRW Dortmund
„Regionale und kommunale Einzelhan- dels- und Zentrenkonzepte in NRW“
19. September 2006, Rathaus Dortmund Fachtagung
“Nahversorgung und Nahmobilität. Wie fußläufig sind unsere Lebensmittelläden“
26. September 2006, Kolpinghaus Kempen Kongress
„Stadtentwicklung und Kriminalprä- vention – Planungen, Möglichkeiten, Chancen“
18. Oktober 2006, Zeche Adolph von Hansemann Dortmund
Wissenschaftsmesse Ruhr
„Präsentation der 24. außeruniversitären Mitgliedsinstitute des Wissenschaftsfo- rum Ruhr e.V.“
23. Oktober 2006, RVR Essen 12. Konferenz
für Planerinnen und Planer NRW
„Räumliche Steuerung des Einzelhandels in NRW“
27./28. Oktober 2006, ILS NRW Dortmund Jahrestagung
der DAL in Kooperation ILS NRW
„Demographischer Wandel – Herausfor- derung für Stadt- und Regionalentwick- lung“
Oktober 2006, Ruhr-Uni Bochum 7. Forschungskolloquium der Uni Dortmund, Ruhr-Uni Bochum, ILS NRW
„Außereuropäische Metropolregionen“
8. November 2006, ILS NRW Dortmund ILS Kolloquium
Dr. Marcel Hunecke, Ruhr-Uni Bochum
„Mobilitätsstile“
14. November/12. Dezember 2006/
16. Januar 2007, Uni Dortmund Städtebauliches Kolloquium der Uni Dortmund, FH Dortmund, ILS NRW
„Das Bild der Region“
15. November 2006, ILS NRW Dortmund 8. Forschungskolloquium
Prof. Roger Keil, York University Toronto
„Metropolitan Governance in Los Angeles und Toronto:
Die nordamerikanische Stadt seit den
‚langen 90er-Jahren‘“
22. November 2006, ILS NRW Dortmund ILS Kolloquium
Prof. Dr. Alain Thierstein, TH München
„Raumentwicklung im Verborgenen.
Metropolregionen im Spannungsfeld zwischen funktionaler und territorialer Logik“
30. November 2006, Dortmund Clarenberg 6. Fachgespräch
„Wohnungsunternehmen als Akteure in der integrierten Stadt(teil)entwicklung und Forum Soziale Stadt NRW“
Dezember 2006/Januar 2007, Ruhr-Uni Bochum
9. Forschungskolloquium
„Außereuropäische Metropolregionen“
Dezember 2006, ILS NRW Dortmund ILS Kolloquium
Dezember 2006, ILS NRW Dortmund Fachtagung
„Strukturwandel in NRW“