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Licht-Spiele. wie Michael Schumacher, Don King, Bill Gates oder Lakshmi Mittal. Die Hersteller sind für alle Wünsche der Couch-Potatoes gerüstet.

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ILLUSTRATION: THOMAS KUHLENBECK

HEIMKINO Die Digitaltechnik macht’s möglich – zu Hause Kino gucken wie Michael Schumacher, Don King, Bill Gates oder Lakshmi Mittal.

Die Hersteller sind für alle Wünsche der Couch-Potatoes gerüstet.

Licht-Spiele

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Privat Home-Entertainment

W

esterstede – man muss das wohl erklären – ist ein Flecken irgendwo im windgezausten Ammerland. Eine Ansammlung von Häusern wie liegen gelassen zwischen Mooren und Pferdekoppeln auf halbem Wege zwischen Bremen und Emden.

Irgendwo am Rande der Zivilisation.

Irgendwie aber spielt hier die Musik.

Und noch eine ganze Menge mehr.

Neulich sei es ihm gelungen, erzählt Detlef Coldewey, Inhaber eines wohl sortierten Elektromarktes mit exquisi- ter Home-Entertainment-Abteilung, ei- nen reichen Reeder in seinen prunk- haften gläsernen Geschäftsneubau am

Ortsrand zu locken. Einen von der bärbeißigen Seefahrer-Sorte, die sich allem Unterhaltungsgedöns gewohn- heitsmäßig abhold geben. Einer dieser

„Mir reicht mein Kofferradio“-Typen.

Der Mann kam, sah – und kaufte. Als er den Laden durch den eigens der Prominenz vorbehaltenen Nebenein- gang verließ, war er stolzer Eigentümer von zwei kompletten Entertainment- Räumen des dänischen Luxusherstel- lers Bang & Olufsen zum Preis von jeweils rund 100 000 Euro. Sowie von einem mit allen Schikanen und zwölf Plätzen versehenen Heimkino für den gleichen Betrag.

FOTOS: PR (3)

Michael

Schumacher lässt in seinen Villen- neubau am Genfer See einen

30-Plätze-Vorführ- raum einbauen.

Guckkästen:Komplette Heimkinolösungen bieten Cinemateq (o. l.) und Bang & Olufsen (o. r.), Loewe baut Räume mit Interlübke

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Dieses Gedöns hatte sich Frau Ge- mahlin gewünscht, die für den heimi- schen Genuss des „Phantoms der Oper“

gern bereit war, den Fitnessraum ihrer Villa zu opfern.

Seemannsgarn? Von wegen. Bereits 24 Anlagen der Bang&Olufsen-Marke BeoLiving hat Coldewey seit der Instal- lation des Vorführraums vor einem hal-

ben Jahr verkauft. Und auch mit dem Einbau von Heimkinos der Marke PrivateMax ist er gut im Geschäft.

Seit sich das Hamburger „Hotel Atlantic“ auf besonderen Wunsch der Deutschrock-Ikone Udo Lindenberg ei- nen solchen Guckkasten zugelegt hat, sind auch andere Hotelbetreiber auf den Geschmack gekommen. Ein zweites Ho-

FOTO: HANS-RUDOLF SCHULZ/KEYSTONE

5000 EURO: Die Grundausstattung für den Einsteiger mit einem 37-Zoll-LCD- Flachbildschirm mit DVB-S, dazu einen DVD-Rekorder.

15 000 EURO: Mehr Bild, mehr Sound mit einem 42-Zoll-LCD-Flachbildschirm (DVD-Player inklusive), dazu fünf separate Lautsprecher in Dolby-Digital- Technik.

30 000 EURO: Superbild, Raumklang und Musikanlage mit einem 50-Zoll- Plasmabildschirm, einem CD-Wechsler, fünf Lautsprechern, einem Subwoofer für die tiefen Töne, einem DVD-Player zum Abspielen der Filme.

60 000 EURO: Riesenbild, High-End-Ton samt Zweitanlage für die Ehefrau (oder Geliebte), bestehend aus einem 65-Zoll-

Plasmabildschirm, fünf Lautsprechern, einem weiteren Flachbildschirm von 32 Zoll im zusätzlichen Link-Raum, dazu zwei Lautsprecher.

AB 90 000 EURO: Das Rundum- Sorglos-Paket – eine komplette Audio-Video-Ausstattung mit 50-Zoll- Plasmabildschirm, eine Stereoanlage plus DVD-Player, fünf Lautsprecher, ein hochauflösender HDTV-DLP- Projektor mit Deckeneinbau- Motorleinwand, dazu eine intelligente Raum- und Lichtsteuerung mit verschiedenen Beleuchtungsszenerien und passendes Mobiliar.

Nützliche Internetseiten:

www.cine4home.de www.kinozuhause.de www.heimkinomarkt.de

Bang&Olufsen-Chef Torben Ballegaard Sœrensen

*Beispiele für Heimkino-Installationen anhand von Bang&Olufsen- bzw. Loewe-Geräten zu Circa-Preisen.

Entwicklungsfähig

Heimkino nach (Bank-)Noten*: Was gibt es für ...?

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Privat Home-Entertainment

tel in Hamburg, eins in Berlin und eins in Dresden haben Aufträge für ein haus- eigenes Kino erteilt.

Zum Leidwesen der darbenden Großkinobranche erleben die Anbieter häuslicher Unterhaltungselektronik ei- nen Aufschwung wie lange nicht mehr.

Seit der Berliner Funkausstellung im vergangenen September brummt die Branche vom Flachbildfieber, zusätzlich befeuert von viel versprechender Digi- taltechnologie. Wohin man hört, rüsten vor allem die sehr viel besser Verdie- nenden ihre heimischen Refugien mit

erlesener Bild- und Tontechnik aus.

Oder lassen ihre Jachten für ereignis- arme Tage auf See zu schwimmenden Medienzentren aufrüsten.

Leitfiguren der neuen Lust am Schauen und Hören sind – neben Größen aus Polit- und Showbusiness – Unternehmer wie der Microsoft-Inha- ber Bill Gates, der indische Stahlmagnat Lakshmi Mittal oder der Finanzchef des mittlerweile gestrauchelten amerikani- schen Anlagejongleurs Bernie Ebbers.

Sie alle verfügen in ihren vier Wänden über feinste Kinoausstattungen. Aber

auch Formel-1-Pilot Michael Schuma- cher lässt in seinen Villenneubau im stil- len Promenthoux am Genfer See einen 30-Plätze-Vorführraum einbauen.

Im schwäbischen Göppingen gar lebt ein Jungunternehmer-Gespann davon, die Villen der Society auf Mallorca und an der Côte d’Azur medientechnisch zu vernetzen. Jüngster Auftrag für die Creativ Media Systems von Jürgen Floh- kötter und Markus Kniewald: Die Aus- stattung einer 16-Zimmer-Villa auf den Balearen, die neben türkischem Dampf- bad, Innenpool, Fitnessstudio und be- gehbaren Kühlschränken auch einen Heimkinosaal haben sollte. Vorausset- zung für derlei Installationsarbeiten:

Die beiden müssen vor Auftragsertei- lung eine Art Geheimhaltungsvertrag unterzeichnen. Niemand soll wissen, wer wie guckt.

Möglich macht die frisch erwachte Freude am Heimkino ein technologi- scher Quantensprung. Die neue hoch- auflösende Bildwiedergabe im High- Definition-Format erlaubt es, auch zu Hause wahrhaft fulminante Kinoerleb- nisse zu zaubern.

Und zwar nicht nur per Beamer und Leinwand, sondern auch mit Flach- bildschirmen der Plasma- oder LCD- Klasse. Da werden auf Fernsehbild- wänden, so man über technisch hoch- wertiges Equipment und entsprechende Signalqualität des Bildmaterials aus DVD oder TV verfügen kann, wahre optische Erweckungserlebnisse möglich.

Gestochen scharfe Bildkonturen und ungeahnte Plastizität gewähren Eintritt in die dritte Dimension.

PLASMA UND LCDerleben derzeit denn auch eine Nachfrage-Hausse, die na- hezu alle Hersteller frohlocken lässt.

Für die zwei Luxusanbieter Loewe und Bang & Olufsen bedeutete ihre Ein- führung den gloriosen Aufstieg aus einem geschäftlichen Tal der Tränen.

Der Fernsehanbieter Loewe, ansässig im fränkischen Kronach, vermeldete im März, dass er nach drei Verlustjahren seine „existenzbedrohende Krise über- wunden“ habe. Für das Jahr 2006 er- wartet die Firma wieder ansehnliche Gewinne.

Ähnlich ergeht es den Dänen, die an ihrem beschaulich gelegenen Firmensitz in Struer am jütländischen Limfjord gleich unter dem stürmischen Skagerak

FOTO: OLAF UNVERZART

Bastelrunde:Ingenieur Udo Ratai, Geschäftsführer

Thomas Greiter und Marketingmann Klaus-Peter Rusche (v. l.) von Cinemateq

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der Entwicklung beim Flatscreen auch ein paar Schiffslängen hinterher waren.

Und so in unruhiges Gewässer manöv- rierten.

Inzwischen sind sie aus dem Sturm- tief wieder heraus. Die jüngst veröffent- lichten Geschäftszahlen lassen das Beste erwarten. Und wer sich derzeit etwa einen 40-Zoll-Flachbildfernseher Beo- Vision 7 zulegen will, muss auf das 10 000 Euro teure Stück eine gute Weile warten.

So etwas freut den Handelsmann.

VON DER WUNDERSAMEN WENDE im Fernsehgeschäft dank der schwarzen Wandzier profitieren auch drei Jung- unternehmer mit Sitz in Gräfelfing bei München.

„Wir haben unseren Umsatz in den drei Jahren, in denen wir am Markt sind, jeweils verdoppelt“, sagt Firmen- gründer Thomas Greiter, Betriebswirt und High-End-Enthusiast.

Gemeinsam mit dem Diplominge- nieur und Chefentwickler Udo Ratai und dem Marketingmann Klaus-Peter Rusche betreibt er in einem unschein-

baren Geschäftshaus die Firma Cinema- teq. Neben dem Empfangsraum haben sie ein Heimkino nach allen Regeln der Vor- und Verführkunst eingerichtet.

Riesenleinwand, Hochleistungs-Bea- mer, fette Lautsprecheranlage, schwere lederne Clubsessel, schallschluckende Plüschwände – damit sie es bei wilden Actionfilmen richtig wummern lassen können. Aber dieses Kino ist Neben- kriegsschauplatz.

Geschäftsschwerpunkt ist ein Flat- screen-System, mit dem Cinemateq in die höchsten Regionen der Bildqualität vor- stoßen will. Dafür hat Ratai einen Bild- optimierer, einen DVD-Spieler und ei- nen Plasma-Flachbildschirm eigens neu entwickelt. Weil er es hasst, wenn Daten durch schlampige Technik verloren ge- hen. Etwa durch miserable Kabel. Und so dürfen bei Cinemateq-Lösungen zehn Meter Glasfaser schon mal 500 Euro kos- ten. Denn jedes System taugt nur so viel wie das schwächste Glied in der Kette.

Keine leeren Worte. Udo Ratai wirft den DVD-Player an, auf dem Plasma er- scheinen wilde Gestalten aus „Der Herr der Ringe“. Und plötzlich steht der Be- trachter mit ihnen im Urwald, sieht wirkliche Bäume, Figuren mit Gesich- tern statt flachen Masken. Das kann auch ein Großkino nicht.

Nur leider, das geben die Cinemateq- Jungs gern zu, sind sie ihrer Zeit ein paar Augenblicke voraus. Sie arbeiten mit High Definition TV (HDTV), ein Qualitätsstandard, den außer Premiere kaum ein Fernsehsender anbietet, schon

Wer möchte, kann über die Fern- bedienung auch

noch das Garagentor und die Temperatur der Fußboden-

heizung steuern.

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gar nicht die öffentlich-rechtlichen. Das hat sichtbare Folgen: „Kriegen Sie ein schlechtes Signal“, sagt Olaf Lemke,

„können Sie daraus auch kein gutes Bild zaubern.“

Lemke ist Produktmanager bei Loewe, dem deutschen Traditionshersteller im Schatten der mittelalterlichen Festungs- stadt Kronach am Südhang des Thüringer Waldes. Wie ein Vater seine Schar wohl geratener Kinder stellt er im Showroom der Fabrik die verschiedenen Loewe- Linien vor, ein Saal voll flimmernder Flachbildschirme, alle im karg-klaren Design des renommierten Gestalter- teams Phoenix. Das Feinste jedoch findet sich hinter der glänzenden Fassade der jüngsten Geräte, das neue Digital-Chas- sis L2650, seit der vergangenen Funk- ausstellung am Markt. Ein Alleskönner.

„Loewe besitzt mit dem L2650 Flat- TV-Geräte“, feiert Lemke den Wunder- kasten, „bei denen sämtliche künftige Empfangsarten integrierbar sind.“ Und das Chassis verfügt eigens über einen Bildverbesserungsrechner, Vorausset- zung für HDTV.

DIE KLAGE FOLGTdennoch auf dem Fuß.

„Wir haben Panels, die hochauflösende Bilder zeigen können, und bekommen von den Sendern nicht einmal die Hälfte dessen, was diese Panels können.“

Das Thema Heimkino geht man bei Loewe zusammen mit dem westfäli- schen Möbelhersteller Interlübke an.

Edel, minimalistisch und, bitte sehr, hochintellektuell.

Will heißen: Der Fernseher, die seit alters in selbst denkenden Kreisen ver- pönte Schmutzschleuder – „das kom- merzielle Fernsehen“, dekretierte Theo- dor W. Adorno bereits 1953, „bildet das Bewusstsein zurück“ –, wird getreu dem aufklärerischen Bilderverbot im Interlübke-Interieur eher zum Ver- schwinden gebracht. Anstatt ostentativ als Schmuckstück präsentiert.

Was man sich etwa folgendermaßen vorstellen muss: In der Bücherwand im Salon sind große Paneele eingebaut, die sich vor das Teufelswerk schieben las- sen. Und für das Schlafzimmer gibt es eine Kommode, in der der Flachbild- schirm versenkt werden kann. Schöner Nebeneffekt: Auch die Kabel-Spaghetti verschwinden im Möbel.

Integration heißt denn auch das Zauberwort in der Heimkinowelt des

neuen Jahrtausends. Wie weit man dieses Spiel treiben kann, präsentiert Detlef Coldewey in einem BeoLiving- Raum im Obergeschoss seines Ge- schäftshauses in Westerstede. Wie ge- sagt, Ammerland.

Er führt in einen Salon von 80 Quad- ratmetern, Rückwand und Fußboden aus dunkler Holzvertäfelung, schwere kubische Möbel in satten Brauntönen.

Über einer Anrichte hängt der Flach- bildschirm, in den Ecken stehen vier eigenwillig geformte BeoLab-Lautspre- cher, auf dem Kastentisch liegt eine ein- zige Fernbedienung, die alles steuern soll. Auf den Knöpfen steht: TV, Light, Radio, DTV, DVD, CD, Zauberformeln für die Licht- und Klangspiele der schö- nen neuen postrealen Epoche.

Ein Knopfdruck – und wie von Geis- terhand bewegt, fährt eine Leinwand lautlos aus ihrem Deckenverlies, das Licht wird heruntergefahren, die Sa- lontür schließt sich lautlos. Wer möchte, kann über die Fernbedienung auch noch das Garagentor steuern und erfahren, welche Temperatur die Fußbodenhei- zung gerade erreicht.

„Wenn die richtige Stimmung da ist“, erklärt Coldewey enthusiastisch, „wird die Großbildleinwand freigeschaltet, und Sie haben kein Wohnzimmer mehr, sondern ein Kino.“

Während draußen kalter Wind über die platte Landwirtschaft pfeift, laufen über die Leinwand lupenreine Südsee- bilder, weißer Strand, hohe Palmen, kristallklares Meerwasser. Fast wie im richtigen Urlaub.

Sagt Coldewey, der friesische Illu- sionskünstler: „Das wird sehr gut ange- nommen. Auch im Ammerland.“

Klaus Ahrens Privat Home-Entertainment

Auf der Fern- bedienung liest man DTV, DVD, CD –

die Zauberformeln der post-

realen Epoche.

Referenzen

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