Pflegeschule Bork
Lernfeld 1.3.7
Alte Menschen mit Erkrankungen des
zentralen und peripheren Nervensystems pflegen
Einstieg - Reflexion
Denken Sie an Ihre bisherigen praktischen Erfahrungen.
• Inwiefern haben Sie bereits Kontakt zu Personen gehabt, bei denen eine Erkrankung des Nervensystems vorliegt?
• Was waren Ihre ersten Gedanken?
• Wie hat sich die Pflege dieser Personen gestaltet?
Video: Eine Reise durch dein Nervensystem
Sonnenseite: Eine Reise durch dein Nervensystem https://www.youtube.com/watch?v=TN8bBnV9f1M Bearbeiten Sie mithilfe des Films das Arbeitsblatt
„Nervensystem – Einteilung und Funktion“
Anatomie/Physiologie des Nervensystems
Das Nervensystem - Einteilung
Anatomische Einteilung
Zentrales Nervensystem (ZNS)
• Gehirn
• Rückenmark
Peripheres Nervensystem (PNS)
• Nervenleitungen, die außerhalb des ZNS im Körper liegen
Das Nervensystem - Einteilung
Funktionelle Einteilung
Somatisches (willkürliches) Nervensystem
• Interaktion mit Umwelt / bewusste Wahrnehmung
→Bewegungssteuerung
→Bewusst steuerbar
Vegetatives (unwillkürlich) Nervensystem
• Reguliert die inneren Körpersysteme
• Besteht aus Sympathikus und Parasympathikus
→Regulation der Organfunktionen
→Bewusst kaum bis gar nicht steuerbar
7 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Das Nervensystem - Funktionen
ZNS
• Schaltzentrale des Körpers
• Rückenmark leitet über große auf- und absteigende Leitungsbahnen Nervenimpulse vom Gehirn zur Peripherie und zurück
PNS
• Dient mit seinen Nervenbahnen dem Informationsaustausch
• sensible Nerven, die Informationen von den Sinneszellenzum ZNS leiten
• motorische Nerven, die Informationen vom ZNS zu den ausführenden Organen (Muskeln + Drüsen) leiten
Beide Systeme sind aufeinander abgestimmt und beeinflussen sich gegenseitig
Das Nervensystem
9 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
ZNS - Gehirn
Aufbau
•ZNS umfasst die
übergeordneten Zentren Gehirn und Rückenmark
•Durch das Hinterhauptsloch sind Gehirn und Rückenmark miteinander verbunden
© Gerda Raichle, Ulm
ZNS - Gehirn
• Das Gehirn liegt in der Schädelhöhle
• Gewicht etwa 1250 – 1400g
11 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Einteilung des Gehirns
Einteilung des Gehirns
• Großhirn
• Zwischenhirn
• Mittelhirn
• Brücke
• Verlängertes Rückenmark
• Kleinhirn
13 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Hirnstamm
Das Gehirn im MRT
ZNS - Gehirn
Großhirn
(Telencephalon)•Besteht aus zwei Hemisphären, diese sind mit dem Balken miteinander verbunden
•Sitz des Bewusstseins → alle bewussten Handlungen und Empfindungen
•Sitz Sprachzentrums
•Sitz aller „höheren“ Leistungen wie Gedächtnis, Kreativität, Moralvorstellungen etc.
15 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Großhirn – Lappen und Rindenfelder
• Gliederung in 4 Lappen
•Stirnlappen (Lobus frontalis)
•Scheitellappen (Lobus parietalis)
•Schläfenlappen (Lobus temporalis)
•Hinterhauptslappen (Lobus occipitalis)
•Wichtige Rindenfelder:
•Motorische Rindenfelder
→ Steuerung von Bewegung
•Sensible & Sensorische Rindenfelder
ZNS - Gehirn
Motorisches Sprachzentrum
•Broca-Zentrum
•Ermöglicht das Formulieren von Worten und Sätzen
•Bei Schädigung ist der Patient trotz
normaler Sprachmuskulatur nicht in der Lage, Worte zu formulieren
• „motorische Aphasie“
• Meist nur Sätze aus 1-3 Wörtern
ZNS - Gehirn
Sensorisches Sprachzentrum
• Wernicke-Zentrum
• Ermöglicht das Sprachverständnis
• Bei Schädigung Störung des
Wortverständnisses, der Patient gibt sinnlosen Wortsalat von sich
• „sensorische Aphasie“
• Wortfindungsstörung, Satzteile falsch miteinander verbunden, Logorrhö
19 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
ZNS - Gehirn
Limbisches System
• Randgebiet zwischen Großhirn und
Hirnstamm
• Beeinflusst das
Wach-Schlaf-Verhalten
• Steuerung von
Emotionen, Motivation und Trieben, Lernen
und Gedächtnis,
Antrieb, Hunger und Durst
ZNS - Gehirn
Zwischenhirn
(Diencephalon)•Erfüllt vegetative (unwillkürliche) lebenswichtige Aufgaben
•Steuert den Biorhythmus
•Steuert das Gleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus
•Verarbeitet Gefühle
21 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Zentrales Nervensystem - Gehirn
Zwischenhirn
•Thalamus = Tor zum Bewusstsein
• hier kommen alle Informationen aus dem Körper und den Sinnesorganen (außer riechen) an
• Filtert unnötige Informationen raus und leitet die Wichtigen weiter an das Großhirn
•Hypothalamus
• Schnittstelle zwischen Nerven- und Hormonsystem
• Hormonsteuerung
• Hunger- und Esszentrum, Durstzentrum, Temperaturregulationszentrum
ZNS - Gehirn
• Der Hirnstamm ist die Verbindung zwischen Gehirn und Rückenmark
• Besteht aus verlängertem Rückenmark, Brücke, Mittelhirn
Zuständig für
• überlebenswichtige Vitalfunktionen
( Atem-, Herz-, Kreislauffunktion) sowie
• Reflexzentrum
• Brechzentrum
Zentrales Nervensystem - Gehirn Kleinhirn (Cerebellum)
•In zwei Hemisphären eingeteilt
•Planung, Feinabstimmung und Koordination von willkürlichen Bewegungen
•Wichtige Funktion beim Erlernen von automatisierten Bewegungen
•Organ der Gleichgewichtsregelung
Video
Das menschliche Bewusstsein – Eine Reise in unser Gehirn | SRF Einstein
• https://www.youtube.com/watch?v=T8cPQL-RqEA
Sehen sie sich das Video an und beantworten Sie folgende Fragen:
1. Was ist das menschliche Bewusstsein?
2. Wie kommt das Bewusstsein zustande?
3. Wann nehmen wir etwas bewusst wahr?
4. Wann entwickelt sich das „Ich-Bewusstsein“?
5. Welche 2 Arten des Bewusstseins werden im Film unterschieden?
Zentrales Nervensystem - Gehirn
•Graue Substanz (substantia grisea)
• Ansammlung von Nervenzellen
• Bildet in den Großhirnhälften die äußere Schicht (Hirnrinde)
• Liegt zentral im Rückenmark
• Bildet im Inneren des Gehirns die sogenannten Kerne (Nucleus)
• Ausgangspunkte verschiedener Nerven
•Weiße Substanz (substantia alba)
• Fortsätze der Nervenzellen, die durch die Markscheidenhülle weiß erscheinen
• Liegt innen in den Großhirnhälften
• Liegt außen im Rückenmark
Zentrales Nervensystem - Hirnhäute
• Gehirn und Rückenmark haben keinen direkten Kontakt zu den Schädelknochen bzw. den Wänden des Wirbelkanals
• Ihre direkte Hülle wird vielmehr von den
Hirn- bzw. Rückenmarkshäuten (Meningen) gebildet
27 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Zentrales Nervensystem - Hirnhäute Funktion
•Schutz des Nervengewebes
•Befestigung des Nervengewebes in Schädelhöhle und Wirbelkanal und verhindern so, dass es bei Bewegungen (z. B. bei Sprüngen) gegen seine knöcherne Umgrenzung stößt
•Versorgung des Nervengewebes mit Nährstoffen – Abtransport
•Bilden die Blut-Hirn-Schranke
Zentrales Nervensystem - Hirnhäute
•„harte“ Hirnhaut (Dura mater )
• Straffes Bindegewebe
• Liegt der Wand der Schädelhöhle/ des Wirbelkanals direkt an
• Kleidet die Innenfläche des Schädels aus
• In die zwei Blätter der Dura sind die venösen Blutleiter eingebettet
•„Spinnengewebshaut“ (Arachnoidea)
• Zarte, nahezu durchsichtige Haut aus lockerem Bindegewebe
• Sie ist von der Dura mater nur durch einen sehr dünnen Spalt getrennt
•„weiche“ Hirnhaut (Pia mater)
• Lockeres Bindegewebe
• Grenzt an die Hirnsubstanz und bildet zwischen Arachnoidea und Pia mater den Subarachnoidalraum
• Liqurzirkulation, oberflächliche Gefäße
29 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Zentrales Nervensystem - Hirnhäute
Zentrales Nervensystem - Liquor
• Klare Flüssigkeit, die sich in den sogenannten inneren und äußeren Liquorräumen befindet und eine Art „Polsterkissen“
für das ZNS bildet
• Befindet sich im Subarachnoidalraum, in den Hirnventrikeln und im Zentralkanal des Rückenmarks
• Versorgt das Gehirn mit lebenswichtigen Stoffen
• Es beinhaltet Eiweiß, Glucose, Leukozyten
• Funktionen
• Austausch mit der Gewebsflüssigkeit des ZNS
• Stoffwechsel/ Versorgung der Nervenzellen des ZNS
• Schutz für das Gehirn, indem er im Subarachnoidalraum eine Art Wasserkissen um das Gehirn bildet
• Mechanischer Schutz
• Temperaturausgleich
31 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Zentrales Nervensystem - Liquor
• Die Resorption des Liquors übernimmt die Arachnoidea
• Bildet Ausstülpungen, die durch die Dura
mater hindurch in die venösen Blutsinus des Gehirns reichen
• Durch diese Ausstülpungen gelangt der
Liquor ins venöse Blutsystem
Rindenfelder
• Primären motorischen Rindenfelder
• Steuern die Bewegungen
• Befinden sich im Stirnlappen
• Dabei gilt: Je feiner der jeweilige Körperteil bewegt werden kann, desto größer ist der Abschnitt des motorischen Rindenfelds, der für ihn zuständig ist
• Primären sensiblen Rindenfelder befinden sich überwiegend im Scheitellappen
• Verantwortlich für bewusste Wahrnehmung
• Dabei gilt: Je sensibler die entsprechende Körperregion ist, umso größer das Rindenfeld
• Zu den sensiblen Rindenfeldern zählen auch das Hör- und das Sehzentrum
• In den sekundären motorischen bzw. sensiblen Rindenfeldern werden Bewegungsabläufe bzw. Erfahrungen oder Fähigkeiten gespeichert
33 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Zentrales Nervensystem - Rückenmark
•Das Rückenmark ist über Bänder im Wirbelkanal befestigt
•Auf beiden Seiten des Rückenmarks entspringen Nerven, die Rückenmarks- bzw. Spinalnerven
(peripheres Nervensystem)
• Verlassen das Rückenmark paarweise
• 32 Spinalnervenpaare
• 8 Halssegmente (Zervikalsegmente)
• Brustsegmente (Thorakalsegmente)
• 5 Lendensegmente (Lumbalsegmente)
• 5 Kreuzbeinsegmente (Sakralsegmente)
• 2 Steißbeinsegmente (Coccygealsegmente).
35 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Rückenmark
• Die Segmente sind nach dem Wirbel
benannt, durch dessen Zwischenwirbelloch der Spinalnerv den Wirbelkanal verlässt
• Da das Rückenmark auf Höhe des 2 Lendenwirbels endet, verlaufen die
Wurzelfäden der unteren Segmente noch eine gewisse Strecke innerhalb des
Wirbelkanals, bevor sie ihn verlassen
• → Cauda equina
37 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Zentrales Nervensystem - Rückenmark
• Im Rückenmark liegt die graue Substanz
schmetterlingsförmig innerhalb der weißen Substanz
•Zwei Hinterhörner
• sensiblen Nervenzellen
•Zwei Vorderhörner
• motorischen Nervenzellen (Motoneurone)
Zentrales Nervensystem - Rückenmark
39 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Zentrales Nervensystem - Rückenmark
•Die weiße Substanz des Gehirns liegt unterhalb der Hirnrinde
•Leitet Informationen zwischen Rückenmark, Hirnrinde und Hirnkernen
•Nervenfasern der weißen Substanz lagern sich zu Bahnen (Tractus) und diese wiederum zu Strängen (Funiculi) zusammen
• Aufsteigenden Bahnen = sensibel, sie transportieren Informationen von den Hinterhörnern zum Gehirn
• Absteigenden Bahnen = motorisch, sie leiten
Zentrales Nervensystem - Rückenmark
41 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Erläutern Sie folgende Abbildung!!!
Erläutern Sie folgende Abbildung!!!
43 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Zentrales Nervensystem - Gehirn
•Pyramidenbahn
• Efferente Fasern im Vorderseitenstrang
• Leiten Informationen aus der motorischen Großhirnrinde zu den Vorderhörnern im Rückenmark
• Dabei kreuzen sie im verlängerten Mark auf die andere Seite des Rückenmarks
• → Pyramidenbahnkreuzung
• Ohne eine intakte Pyramidenbahn gäbe es keine Willkürmotorik
• Wichtigste Stationen
• Motorische Rindenfelder der vorderen Zentralwindung (Gyrus praecentralis)
Zentrales Nervensystem - Gehirn
• Pyramidenbahn
•Funktion
• System der willkürlichen Motorik und wird der Feinmotorik zugeordnet
• Abgrenzung zum extrapyramidalmotorischen System
• Funktionelles Korrelat für die Grobmotorik bzw.
Massenbewegungen der Rumpf- und Extremitätenmuskulatur
45 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Zentrales Nervensystem - Gehirn
• Extrapyramidale Bahnen
•Entstehung der unwillkürlichen Bewegungen
• Automatisierte Bewegungsabläufe
• Mitschwingen der Arme beim Gehen
•Feinregulierung bewusster Bewegungen
•Vermittlung von Gemütserregungen
• Spontanität, Impulse oder Affekte (Zorn, Sympathie, Scham u. a.)
Zentrales Nervensystem – Blutversorgung
•Die Blutversorgung des Gehirns ist der Teil des Blutkreislaufs
• Sauerstoff, Glucose und andere Nährstoffzufuhr
• Abtransport von Stoffwechselprodukten sowie Kohlenstoffdioxid
• Sie unterliegt einigen anatomischen und physiologischen Besonderheiten
•Grund hierfür ist, dass das Gehirn einen sehr hohen Stoffwechsel aufweist
• das menschliche Gehirn beansprucht bereits in Ruhe 1/5 des gesamten Sauerstoffbedarfs des Körpers
• Nervenzellen sind nicht in der Lage, ihren Energiebedarf in
ausreichendem Maße ohne Sauerstoff, also anaerob, zu decken
47 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Zentrales Nervensystem – Blutversorgung
• Vier große Schlagadern versorgen das Gehirn des Menschen mit sauerstoffreichem Blut
• „arterielles Blut“
• Je zwei liegen auf jeder Seite des Halses
• vorn die inneren Halsschlagadern/ Karotisarterien
• (Arteriae carotides internae)
• hinten die Wirbelarterien/ Vertebralarterien (Arteriae vertebrales)
• Das Blut fließt nach der Passage des Gehirns über besondere venöse Hirnblutleiter (Sinus durae
matris) ab, die gegenüber den Venen einige
Zentrales Nervensystem – Blutversorgung
• Arterien des Gehirns
•Die Blutversorgung des Gehirns erfolgt über einen vorderen und hinteren Kreislauf
•Der vordere entsteht durch die paarige A. carotis interna und ihren Verzweigungen
•Der hintere durch die paarige A. vertebralis sowie ihren Ästen
49 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
51 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Klinik: Ein Verschluss einer Hirnarterie hat den Ausfall des entsprechenden Versorgungsgebietes zur Folge
(Schlaganfall/Apoplex)
Es kommt zu motorischen Störungen auf der Gegenseite.
Zentrales Nervensystem – Blutversorgung
•Venen/ Venöser Abfluss
• Hirnvenen sind klappenlos und münden in die venösen Blutleiter, die Sinus durae matris, die zwischen den
beiden Durablättern laufen
• Man kann die äußeren oberflächlichen (Vv. superficiales cerebri) von den inneren tiefen Hirnvenen (Vv. Profundae cerebri) unterscheiden
• In den Sinus befindet sich das gesamte venöse Blut des Gehirns
• Der Hauptabfluss von den Sinus erfolgt über die V.
jugularis interna
53 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Zentrales Nervensystem – Blutversorgung
• Veränderungen
•Die Verlegung der Hirnsinus durch septisch oder nicht-septisch entstandene Thromben führt zum Krankheitsbild einer Sinusvenenthrombose (SVT).
•Entzündungen der Hirnsinus werden als
"Sinusitis" oder - wegen der Verwechslungsgefahr mit der gleichnamigen
Nasennebenhöhlenentzündung - besser als
„Sinusphlebitis bezeichnet.
55 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Zentrales Nervensystem
–Blut-Hirn -Schranke
•Selektiv durchlässige Schranke zwischen
Hirnsubstanz und Blutstrom, die den Stoffaustausch im ZNS kontrolliert
• Kapillare weisen eine Besonderheit auf
• Wand ist abgedichtet
• Stoffe, die nicht in das ZNS gelangen sollen, werden am Durchtritt durch die Kapillarwand gehindert
• Benötigte Substanzen (Glukose, Aminosäuren, Elektrolyte) stehen spezielle Transportmöglichkeiten zur Verfügung
• (Carrier-Proteine und Ionenkanäle)
• Kleine Fettlösliche Substanzen wie O2, CO2, Nikotin,
Neuron
Dendriten
Zellkörper (Soma) Zellkern
Ranvier-Schnürringe Myelinschicht
Endköpfchen (Synapse) Axon
57 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
• Neurone
•Das Neuron ist der Grundbaustein des Nervensystems
•bestehend aus Zellkörper, Dendriten, Axon und präsynaptischen Endigungen
•Jeder Bereich hat eine ganz bestimmte Aufgabe bei der Signalübertragung
Neuron
Neuron
• Der Zellkörper (Soma)
•Stoffwechselzentrum der Zelle
• Dendriten und Axon
•Fortsätze, die im Zellkörper entspringen
•Das Axon entspringt dem Zellkörper (Soma) und überträgt das Nervensignal an der Synapse auf andere Nerven, Muskeln oder Drüsenzellen
• Synapsen
•Kontaktpunkte zu anderen Neuronen, einem Muskel oder einer Drüsenzelle
59 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Reizweiterleitung
•Das Nervensystem besteht aus einem Netz von Nervenzellen
•Diese Nervenzellfasern enden in einer Verzweigung mit kleinen Endknöpfchen, die am Zellkörper einer nachfolgenden Nervenzelle anliegen (Synapse)
•Entlang dieser langen Nervenzellfasern funktioniert die Nervenleitung in Form von elektrischen Impulsen
•Beim Übergang von einer Nervenzelle zur nächsten, im Bereich der Synapsen, wird der Nervenimpuls in Form von chemischen Überträgerstoffen
Reizweiterleitung
•Jede Nervenzelle ist nicht nur mit einer anderen
sondern mit einer Vielzahl von Nervenzellen vernetzt
•Darunter gibt es Verbindungen, die nicht nur wie oben beschrieben normal weiterleiten, sondern auch
hemmende Synapsen, die die Impulsweiterleitung bremsen
•Synapsen sind die Kontaktstellen zwischen
präsynaptischen Zellen und postsynaptischen Zellen
•Eine Synapse zwischen einer Nervenzelle und einer Muskelzelle bezeichnet man als
motorische Endplatte
61 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
• Es gibt erregende und hemmende Synapsen
• Zudem kann man Synapsen auch nach der Art der Erregungsweiterleitung
unterscheiden
•chemische Synapse
•elektrische Synapse
Reizweiterleitung
• Chemische Synapse
•Die Übertragung der Erregung erfolgt durch einen Neurotransmitter, einem chemischen Botenstoff
•Die Erregungsweiterleitung kann nur in eine Richtung erfolgen
•Diese Synapse herrscht bei Säugetieren vor
Reizweiterleitung
63 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Reizweiterleitung
• Elektrische Synapse
•Die Übertragung der Erregung erfolgt an zwei eng aneinander liegenden Membranen über spezielle Ionenkanäle
•Direkter Austausch von Ladungsträgern, die zur Erzeugung eines Aktionspotentials führen
•Die Erregungsweiterleitung kann in beide Richtungen erfolgen
•Die Synapsen finden sich überall dort, wo
eine besonders rasche Reizübertragung notwendig ist
•
Reizweiterleitung
Schematische Darstellung der Vorgänge an einer chemischen Synapse
Bildquelle: https://www.oliverkohlhaas.de/neurobiologie-1/synapse-erklärungsversuch-1/Pflegeschule Bork LF 1.3.7 65
•Sobald ein Aktionspotenzial über die Membran in das Endknöpfchen einläuft, öffnen sich
spannungsabhängige Calciumkanäle, die sich in der präsynaptischen Membran befinden
•Calcium strömt nun entlang des
Konzentrationsgefälles in das Endknöpfchen
•Vesikel, in denen sich Neurotransmitter befinden verschmelzen mit der präsynaptischen Membran
•Die Neurotransmitter werden in den synaptischen Spalt ausgeschüttet und binden an die Rezeptoren,
Reizweiterleitung
•Diese öffnen sich durch molekulare Strukturveränderung und es kommt zu einem Ioneneinstrom oder -ausstrom in die postsynaptische Zelle
•Bei erregenden Synapsen strömen Natrium-Ionen ein
• Die postsynaptische Zelle wird depolarisiert (erhöhte Membranspannung)
• Erregte postsynaptisches Potenzial
• Neues Aktionspotenzial
•Bei hemmenden Synapsen binden sie Neurotransmitter an Kalium- oder Chloridkanäle
•Der Ausstrom dieser beiden Ionen bewirkt eine Hyperpolarisation
• verringerte Membranspannung
• Erneutes Aktionspotenzial unwahrscheinlich
Reizweiterleitung
67 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Reizweiterleitung
•Die hemmenden und erregenden Synapsen wirken einander entgegen
• eine Bewegung korrekt ausgeführt wird
•Ein Ungleichgewicht führt zu Lähmungen/ Spastiken
•Anschließend binden sich Enzyme an die Neurotansmitter
•Die Transmitter werden durch den Einfluss der Enzyme gespalten
•Ihre Bestandteile werden wieder in die Vesikel aufgenommen
Peripheres Nervensystem
69 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Peripheres Nervensystem
Willkürliches und vegetatives Nervensystem
•Das willkürliche Nervensystem dient der bewussten Wahrnehmung und der willkürlichen
Muskelbewegung
• Der Organismus kann hier bewusste Befehle des Gehirns an die Skelettmuskeln weiterleiten
•Das vegetative (autonome) Nervensystem versorgt die glatte Muskulatur der inneren Organe, das Herz und die Drüsen
• Es ist verantwortlich für die Aufrechterhaltung des inneren Milieus im Körper unter wechselnden
Belastungen
Peripheres Nervensystem
Willkürliches und vegetatives Nervensystem
• willkürliches Nervensystem
• Somatisches Nervensystem (SNS)
• Interaktion mit der äußeren Umwelt
• Afferenzen
•Reize von Haut, Skelettmuskeln, Gelenken, Augen
• Efferenzen
•Reize zur Haut, Skelettmuskeln, Gelenken, Augen
71 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Peripheres Nervensystem
• Definition
•Das periphere Nervensystem ist ein System von unendlich vielen Nerven, die das ZNS mit der Peripherie verbinden
•Die peripheren Nerven treten als Hirnnerven durch Löcher der Schädelbasis und als Spinalnerven durch die Zwischenwirbellöcher nach außen und ziehen zu Muskeln und Hautbezirken.
• Aufgabe
•führen Befehle (Efferenzen) zur Peripherie und
Peripheres Nervensystem
• Die peripheren Nerven werden in 12
Hirnnerven und 32 Rückenmarksnerven (=
Spinalnerven) unterteilt
•Die Hirnnerven haben den Ursprung an den Kernen in der grauen Substanz des Gehirns
• Kommen jeweils paarig, auf jeder Körperhälfte vor
•Die Spinalnerven (= Nn. Spinales) gehen aus der grauen Substanz des Rückenmarks hervor
•Es gibt 31 Spinalnervenpaare
•Aus jedem Rückenmarkssegment tritt auf der rechten und linken Seite je ein Spinalnerv ausPflegeschule Bork LF 1.3.7 73
Peripheres Nervensystem
•12 Hirnnerven
• Nur sensible Fasern
• N. olfactorius (Riechnerv, I. Hirnnerv)
• N opticus (Sehnerv, II. Hirnnerv)
• N. vestibulocochlearis (Gleichgewichts- und Hörnerv, VIII. Hirnnerv)
• Nur motorische Fasern
• N. trochlearis (IV. Hirnnerv)
• N. aducens (VI. Hirnnerv)
• N. accessorius (XI. Hirnnerv)
• N. hypoglossus (Zungennerv, XII. Hirnnerv)
• Sensible, motorische und vegetative Fasern
• N. Oculomotorius (III. Hirnnerv)
• N. facialis (Gesichtsnerv, VII. Hirnnerv)
• N. glossopharyngeus (Zungen-Rachennerv, IX Hirnnerv)
• N. vagus (X. Hirnnerv)
12 Hirnnerven
75 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Peripheres Nervensystem
• 31 Spinal – Nervenpaare
• 8 Zervikalnervenpaare = Halsnerven
• 12 Thorakalnervenpaare = Brustnerven
• 5 Lumbalnervenpaare = Lendennerven
• 5 Sakralnervenpaare = Kreuzbeinnerven
Peripheres Nervensystem - Spinalnerven
77 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Peripheres Nervensystem
•Sensible Nerven
• Leiten Reize von den Rezeptoren zum ZNS weiter
• Rezeptoren sind die Organe, die der Aufnahme von Reizen dienen
• Da sensible Nerven, Informationen zum ZNS weiterleiten werden Sie als AFFERENTE (=hinführende) Nervenfasern bezeichnet
•Im Gehirn werden dann die Informationen
verarbeitet, worauf als Reaktion z.B. Impulse über motorische Nervenfasern zu den Muskeln geleitet werden
•Motorische Nerven
Peripheres Nervensystem
79 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Peripheres Nervensystem
Willkürliches und vegetatives Nervensystem
• vegetatives Nervensystem
• autonomes oder unwillkürliches Nervensystem
• reguliert das innere Milieu des Körpers
• Afferenzen
• von inneren Organen
• Efferenzen
• Sympathikus & Parasympathikus
Vegetatives Nervensystem
Sympathikus Parasympathikus
wird v.a. bei Aktivitäten des Körpers erregt, die nach
außen gerichtet sind
dominiert bei nach innen
gerichteten Körperfunktionen
körperliche Arbeit Essen
Reaktion auf Stressreize Verdauen & Ausscheiden stimulieren, organisieren und
mobilisieren Energiereserven in bedrohlichen Situationen
konservieren Energie
81 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Vegetatives Nervensystem
•Sympathikus
• Eine Erregung des Sympathikus erfolgt bei erhöhter körperlicher Leistung, in Stress- oder Notfallsituationen
• Wirkungen
• Erhöhung des Blutdrucks
• Engerstellung der Gefäße in Haut und Abdominalbereich
• Beschleunigung von Herz- und Atemfrequenz
• Erweiterung der Pupillen
• Sträuben der Haare
• Vermehrte Schweißsekretion
• Magen-Darm-Motilität wird gedämpft
Vegetatives Nervensystem
•Die Wirkungen des Sympathikus werden durch die Überträgerstoffe Adrenalin und Noradrenalin
(NNM) vermittelt, die auf spezifische Rezeptoren einwirken.
83 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Vegetatives Nervensystem
• Parasympathikus
•Der Parasympathikus dient dem Stoffwechsel, der Regeneration und dem Aufbau körperlicher
Reserven.
•Wirkungen
• Verlangsamung der Herz- und Atemfrequenz
• Verengung der Pupillen
• Magenmotilität wird verstärkt
• Defäkation und Miktion wird gefördert
• Überträgerstoff des Parasympathikus ist das Acetylcholin
Sympathikus & Parasympathikus
85 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Organ Sympathikus Parasympathikus Herzmuskel Zunahme von
Frequenz und Kontraktion
Mäßige Abnahme von Frequenz und Kontraktion
Herzkranzgefäße Erweiterung Verengung
Bronchien Erweiterung Verengung
Magen – Darm - Trakt
Verminderung: Be wegungen
Sphinkter kontrahieren
Steigerung:
Bewegungen Sphinkter erschlafft
Nebennieren Steigerung Adrena Verminderung Adr
https://www.gehirnlernen.de/gehirn/neurotransmitter-und-ihre-bahnen/
87 Pflegeschule Bork LF 1.3.7
Reflexe
•Eigenreflexe vs. Fremdreflexe
• Eigenreflex wird ausgelöst durch Dehnung einer
Skelettmuskelsehne. (Schlag mit dem Reflexhammer)
• Die Sehnen Rezeptoren registrieren die Dehnung, leiten sie weiter auf das betreffende Rückenmarkssegment, wo der Reiz mit einer einzigen Schaltstelle zwischen
ankommenden und abgehenden Neuron übertragen wird
•Merkmale des Eigenreflexes
• Reiz und Antwort im selben Organ
• Reflexzeit sehr kurz
• Eine Schaltstelle
• Beispiel: Kniescheiben-Sehnen-Reflex
Reflexe
•Beim Fremdreflex ist der Reflexbogen viel
komplizierter, Ausgangspunkt des Reflexes ist meist die Haut
•Merkmale des Fremdreflexes
•Reiz und Antwort in unterschiedlichen Organen (z.B. Haut-Muskel)
•Reflexzeit länger
•Auslösung von Reizintensität abhängig
•Mehrere Schaltstellen
•Beispiel: Bauchdeckenreflex, Husten, Niesen, Schlucken
89 Pflegeschule Bork LF 1.3.7