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Andacht zum Sonntag nach Ostern (Miserikordias Domini)

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Academic year: 2022

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Andacht zum 26.04.2020

2. Sonntag nach Ostern (Miserikordias Domini)

Wochenspruch

Christus spricht: Ich bin der gute Hirte.

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.

Johannes 10,11a.27-28a Liebe Gemeinde!

Wie ein guter Hirt ist Gott für uns da; voll Fürsorge und Barmherzigkeit führt er uns in unserm Leben. Für diese tiefste Wahrheit hat Jesus gelebt, dafür ist er gestorben, dafür hat er an Ostern den Tod besiegt. Auf seine Stimme hören wir, bei ihm machen wir unser Vertrauen von neuem fest.

Lied: Ist Gott für mich EG 351,1-3 Psalm 23

Der Herr ist mein Hirt;

darum leide ich keine Not.

Er bringt mich auf saftige Weiden, lässt mich ruhen am frischen Wasser

und gibt mir neue Kraft.

Auf sicheren Wegen leitet er mich, dafür bürgt er mit seinem Namen.

Und muss ich auch durchs finstere Tal -

ich fürchte kein Unheil!

Du, Herr, bist ja bei mir;

du schützt mich und du führst mich, das macht mir Mut.

Vor den Augen meiner Feinde deckst du mir deinen Tisch;

festlich nimmst du mich bei dir auf und füllst mir den Becher randvoll.

Deine Güte und Liebe umgeben mich

an jedem neuen Tag;

in deinem Haus darf ich nun bleiben mein Leben lang.

(2)

Gebet

Jesus Christus,

du bist der gute Hirte,

du führst uns auf deinen Wegen und lässt uns nicht Mangel leiden.

Nimm uns in deine Hut und bewahre uns in deiner Gemeinschaft.

Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und wirkst in Ewigkeit.

Amen

Predigt

1. Petrus 2,21-25 (wird während der Predigt gelesen)

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus!

Quo vadis, domine?

Liebe Gemeinde!

„Quo vadis, domine?“ – „Wohin gehst Du, Herr?“

Petrus traut seinen Augen nicht. Das ist doch Jesus!?

Ganz bestimmt! Er erkennt ihn sofort. Und wie sollte er nicht: Er hatte doch damals alles stehen und liegen lassen, um mit ihm durch Palästina zu ziehen.

Und Jesus war es, der ihm diesen Spitznamen gegeben hatte. „Simon – Du bist Petrus – der Fels. Der harte Typ!“

Von wegen hart! Petrus wankt. In Rom werden die Christen in den Arenen von Löwen zu Tode gehetzt. Und er selbst bringt sich in Sicherheit. Und da - einige Kilometer vor der Stadt- trifft er plötzlich Jesus – den Auferstandenen.

„Quo vadis, domine?“ „ Wohin gehst Du, Herr?“

„Ich gehe“, sagt Jesus, „nach Rom, um dort ein zweites Mal gekreuzigt zu werden.“

(3)

Petrus versteht sofort. Und er schämt sich und kehrt um.

Er geht zu den leidenden, sterbenden Christen in Rom.

Und stirbt mit ihnen. Über seinem Grab erhebt sich heute der Petersdom, eine der wichtigsten Kirchen der Christenheit.

Eine schöne Geschichte, eine Legende. Verfilmt mit Peter Ustinov. Und in Rom erinnert eine kleine Kirche an diese Begebenheit an der Via Appia. Und in dieser Kapelle liegen diese Fußabdrücke.

Predigttext:

21 Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen;

22 er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand;

23 der, als er geschmäht wurde, die Schmähung nicht erwiderte, nicht drohte, als er litt, es aber dem anheimstellte, der gerecht richtet;

24 der unsre Sünden selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden.

25 Denn ihr wart wie irrende Schafe; aber ihr seid nun umgekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.

Liebe Gemeinde!

Es ist oft ein hoher Preis, den man als Christ zahlen muss – wie damals in den ersten Jahren.

In China, in Indien, im Islam werden Menschen, die an Christus glauben, oft verfolgt, eingesperrt und getötet!

In Deutschland sieht das heute anders aus.

Die Höchststrafe bei uns ist, belächelt zu werden.

Nicht verfolgt sondern verlacht.

„Daran glaubst Du?“

„Die Bibel ist ein Märchenbuch.“

(4)

Das arbeitet und brodelt in mir. Solche Provokationen fallen bei mir auf fruchtbaren Boden.

Das tut weh. Ich möchte mich wehren! Werde aggressiv.

Das christliche Abendland – es wankt!

Muss man da nicht kämpfen? Kocht es da nicht in einem? Man will doch streiten!

Wie blickt man zurück, wenn einen höhnische Blicke treffen?

Der Weg Jesu!

Jesus kämpft nicht. Jesus heilt.

Wohin gehst Du Herr, fragt Petrus.

Und er erschrickt: Denn Jesus geht in die Gegenrichtung.

Wohin gehst Du, Herr? Man fragt es sich oft, wenn man von Jesu Weg in der Bibel liest: Warum ist er hier nicht noch mal abgebogen? Warum wehrt er sich nicht? Warum widerspricht er nicht? Warum flieht er nicht?

Der Weg, den Jesus geht, widerspricht so sehr dem, was Menschen für einen guten Weg halten.

Er geht nicht in den Palast und schubst Herodes vom Thron! Er geht nicht nach Rom und haut Nero seine Leier an den Kopf.

Er reitet auf einem Esel und liefert sich den Mächten dieser Welt aus. Und diesen Weg ist Jesus bis zum Schluss gegangen. Ohne Gegenwehr. Und ohne Schuld.

Quo vadis, Domine? Warum gehst Du ans Kreuz?

Er sagt: „Ich weiß nun, wie sich Sterben anfühlt. Ich kenne Ungerechtigkeit und Spott! Ich weiß, was Dich krank und kaputt macht. Du bist nicht allein!“

An diesem traurigsten aller Orte - dort bindet er, was uns Angst macht und uns lähmt. Die Dunkelheit! Die Angst vor dem Morgen. Oder dass da kein Morgen sei.

Jesus geht diesen neuen Weg! Und er ruft: „Komm mit mir!“

Jesus und Petrus

Nachfolge. Es ist eine Umkehr! Um 180 Grad.

(5)

Nachfolge ist etwas Radikales. Wie Petrus der seine Fischernetze am See Genezareth einfach zurückließ,

weil er spürte, dass dieser Mann Jesus das Ziel kennt.

Und doch geht Petrus immer wieder andere Wege. Ausgerechnet er, die Nummer 1, der Junior-Chef.

Er versteht Jesus einfach nicht.

Wie bei Jesu Verhaftung, als Petrus sich ein Schwert greift und einem Soldaten ein Ohr abhaut. „Wir müssen was tun, wir müssen kämpfen!“

Und Jesus? Heilt den Hieb und macht den Soldaten gesund.

Oder wie bei jedem Hahnenschrei, den Petrus hört, er folgte ihm nicht sondern rannte in die Gegenrichtung. Möglichst schnell und möglichst weit weg.

Und Jesus? Hält die andere Wange hin!

Gerade die, die sich für fromm und Gott nah halten, laufen in andere

Richtungen. Sie verehren Jesu Spuren aber verstehen sie nicht. Und machen aus dem Glauben eine leere Hülle.

Ein Klingendes Erz. Stolze Armenische Mönche, die sich in der Grabeskirche in Jerusalem regelmäßig Rangeleien mit orthodoxen Mönchen liefern. In der Grabeskirche! So nah bei Jesus – und dann doch so weit weg.

Jesus und wir

Und wir träumen davon, als Christen wieder die Feuersäule zu sein, die allen vorangeht und den Weg durch die Wüste weist. Wir kämpfen um

gesellschaftliche Dominanz.

Um Stärke, Ansehen und Einfluss.

Würde Jesus alle diese Kämpfe ausfechten?

In Amerika gibt es Aufkleber und Armbänder - millionenfach - mit nur vier Buchstaben: WWJD. „What would Jesus do?” „Was würde Jesus tun?“

Den Fußtappsen folgen, heißt, sich immer wieder diese eine Frage stellen:

„Was würde Jesus tun?“

Eine ganz einfache Frage. Aber wie selten stellen wir sie uns?!

(6)

Gott sorgt sich nicht um die Zukunft des christlichen Abendlands. Er sorgt sich um unsere Zukunft und um unseren Weg.

Wie Jesus sollen wir streiten und ringen um eine bessere Welt. Um das Reich Gottes auf Erden. Aber niemals im Kampf. Oder mit Verletzung!

Nicht den anderen spüren lassen, wie stark ich bin.

Wie schlau ich bin. Sondern den anderen spüren lassen, dass ich ihn liebe und dass Gott ihn liebt.

Wir geben uns schnell dem Rhythmus dieser Welt hin.

Im Gleichschritt geht es scheinbar besser voran.

Alle in dieselbe Richtung, dieselbe Meinung. In einem schmerzfreien Mainstream. Aber Jesu Botschaft ist kein Marsch.

Das Evangelium ist ein Widerspruch zur Welt.

Ohne Gewalt und Vergeltung, denn von diesen Mächten hat uns Jesus erlöst.

Es sind andere, wunderbare Mächte, von denen wir geborgen sind.

Um dem Nächsten frei begegnen zu können.

In der Schule dem Schwachen und Gemobbten zu helfen!

Bei der Arbeit Ungerechtigkeiten zu ertragen ohne sie zu erwidern.

Eine Welt zu formulieren ohne Worte wie Macht, Vergeltung und Stärke!

Es ist ein anderer Weg, den Jesus geht.

Und dieser Weg riskiert viel.

Es ist eine andere Richtung, in die seine Fußtappsen zeigen.

Wohin gehst Du?

Sie führen durch hohes Gras in unbekanntes Land. Durch dunkle Täler.

Wir fragen: Wohin gehen wir?

Und die Antwort ist immer: „Keine Angst! Ich bin schon dort gewesen!“

Seine Fußspuren sind schon da. Sie zeigen uns den Weg.

Ihnen zu folgen, heißt:

Unsere Welt mit seinen Augen sehen.

Den Regenbogen durch den Regen erspüren.

Und das letzte Dunkel an seiner Hand betreten.

„Quo vadis, domine?“ „Wohin gehst Du, Herr?“

Spricht Jesus: Ich gehe mit Dir.

Amen.

(7)

Kanzelsegen: Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

Lied: Mir nach, spricht Christus EG 385, 1-4

Fürbittengebet Gott,

du bist der gute Hirte. In Weisheit und Liebe leitest du uns.

Wir bitten dich:

Für alle, die in der Kirche Verantwortung tragen:

gib ihnen, dass sie gute Hirten sind.

Für Christinnen und Christen aller Konfessionen:

führe sie zur Einheit in Wahrheit und Liebe.

Für die Verantwortlichen in Staaten und Gemeinden:

leite sie, dir und den Menschen zu dienen.

Für alle, die Hilfe brauchen und Orientierung suchen:

dass sie Fürsorge erfahren und Rat finden.

Gütiger Gott, du verbindest, leitest und führst uns durch deinen Sohn Jesus Christus zum ewigen Leben.

Durch ihn loben wir dich, durch ihn beten wir dich an, durch ihn danken wir dir in deiner Kirche, jetzt und allezeit.

Amen

(8)

VATERUNSER

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen

Gott der Herr sei vor dir

Um dir den richtigen Weg zu zeigen Er sei neben dir

Um dich in die Arme zu schließen und dich zu schützen Der Herr sei hinter dir

Um dich zu bewahren vor der Heimtücke böser Menschen Er sei unter dir

Um dich aufzufangen wenn du fällst

Und dir Kraft zu geben wenn du am Ende bist Der Herr sei in dir

Um dich zu trösten wenn du traurig bist Er sei über dir

Um dich jeden Augenblick mit seiner Nähe zu erfreuen So segne dich der gütige Gott

Amen Lied: Wir danken dir EG 107,1-3

Referenzen

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