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Jahrestagung 2014 EnergieGeographien in internationaler Perspektive

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Jahrestagung 2014

„EnergieGeographien in internationaler Perspektive“

am 21. und 22. November 2014, Geographisches Institut der Universität Bonn

Abstracts

Keynote Lecture I:

Moderation: Prof. Johannes Hamhaber (Köln)

Dr. Roland Roesch (IRENA) The Global Outlook for Renewable Energy

Session 1A: Energie und Entwicklung I

Moderation: Dr. Nadine Reis (Bonn)

Hoffmann, Harry (ZALF, Müncheberg) Bioenergie und Entwicklung in Tansania

Traditionelle Bioenergie ist zentral für die Befriedigung der energetischen Bedürfnisse eines Großteils der Menschheit, da allein in den ländlichen Gebieten von Entwicklungsländern 90% der Bevölkerung von Feuer- holz und, zu einem geringeren Grad, Holzkohle abhängig sind. Die WHO geht davon aus, dass bereits heute täglich zwei Millionen Tonnen Biomasse allein für die Nahrungszubereitung verwendet werden. In Tansania ist diese Situation nicht anders. Obwohl die Auswirkungen des Sammelns von Feuerholz und der Produktion von Holzkohle auf Walddegradierung und Entwaldung z.T. kontrovers diskutiert werden, führt das zunehmende Bevölkerungswachstum sowie die zunehmende Urbanisierung dazu, dass der Druck auf die verbliebenen Waldressourcen stetig zunimmt. Dies ist zum einen der Tatsache geschuldet, dass Holzkohle, als Brennstoff der wachsenden urbanen Bevölkerung, dezentral und in der Illegalität mit extrem einfachen und ineffizienten Techniken produziert wird – Umwandlungsgrade von maximal 10-15% sind die Regel. Auf der anderen Seite zeichnet sich der Feuerholzverbrauch im ländlichen Raum ebenso durch die Nutzung sehr ineffizienter Tech- niken aus („Three-stone fires“), was z.T. mit positiven Auswirkungen, z.B. Insektenabwehr, aber auch mit sehr negativen Folgen, wie z.B. gesundheitsschädlicher Luftverschmutzung innerhalb der Gebäude assoziiert ist („kitchen-killer“). In diesem Kontext wurden 2010 Haushaltsdaten in dem Dorf „Laela“ in der entlegenen Re- gion „Rukwa“ in Südwest-Tansania erhoben. Hierauf basierend konnten zum einen die energetischen Einspar- potentiale durch Einführung effizienter Kocher auf Dorfebene bei Annahme verschiedener Diffusionsgrade simuliert werden. Die Ergebnisse legen dar, dass durch eine Fokussierung auf ärmere Bevölkerungsschichten ein Maximum an Energieersparnis erreicht werden kann. Diesbezügliche Programme könnten folglich, bei entsprechender Zielsetzung und einer kultursensiblen Herangehensweise, Subventionierungen als ein Mittel zur Verbreitung in den einkommensschwachen Bevölkerungsschichten nutzen. Auf der anderen Seite würde verbesserte Meiler-Technologie theoretisch ebenso zu substantiellen Holz-Ersparnissen führen, wovon sehr wahrscheinlich auch die bisher marginalisierten Produzenten profitieren könnten. Beide Ansätze werden al- lerdings durch die politische nicht-Priorisierung der als rückwärtig angesehenen traditionellen Bioenergie (Holzkohleproduktion sogar durch Kriminalisierung) erschwert.

Schwarz, Fabian (Universität Bayreuth) Energie aus Biomasse in Ostafrika - Barrieren für eine erfolg-

reiche Nutzung vorhandener Biomassepotentiale

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2 Die Nutzung von Biomasse zur Energieerzeugung ist in Deutschland eine gesetzlich geregelte Säule der Ener- gieversorgung, der durch den Verzicht auf Kernkraft und die gewünschte Reduzierung fossiler Energieträger zur Strom, Wärme- und Treibstofferzeugung ein hoher Stellenwert zukommt. Feste und gasförmige Biomasse und Biotreibstoffe hatten 2013 einen Anteil von 8,4 % am Primärenergieverbrauch der Bundesrepublik Deutschland. In Subsahara-Afrika hat Biomasse traditionell den höchsten Anteil aller Energieträger am Pri- märenergieverbrauch. In Tansania und Uganda liegt dieser bei rund 90 %. Allerdings wird dieser hohe Anteil nicht durch die Elektrizitäts- oder Treibstofferzeugung begründbar, sondern fast ausschließlich durch die Nut- zung von Feuerholz und Holzkohle. Der Zugang zu Elektrizität aus den nationalen Stromnetzen ist in beiden Staaten auf die städtischen Zentren und die Hauptverkehrsadern zwischen diesen Zentren konzentriert. In den ländlichen Gebieten liegt der Zugang zu Elektrizität unter 5 %. Biogene Treibstoffe wie Ethanol und Bio- diesel werden in beiden Staaten weder hergestellt noch verbraucht. Tansania und Uganda haben ein hohes Bevölkerungswachstum von über 3 %, aus welchem, einhergehend mit der wirtschaftlichen Entwicklung bei- der Staaten, ein stark ansteigender Bedarf an Treibstoffen und Elektrizität resultiert. Das vorhandene Potenti- al für die Energiegewinnung aus Biomasse, vor allem aus agrarischen Reststoffen ist immens. Die Diversifizie- rung der Energieversorgung und der Ausbau und die Inwertsetzung vorhandener Biomassepotenziale ist er- klärtes politisches Ziel beider Staaten und wurde in den nationalen „Energy Policies“ an konkrete Zielsetzun- gen geknüpft. In der Realität scheitern jedoch die meisten Investitionen in Biomasse zur Energieerzeugung und die Zielsetzungen scheinen unerreichbar. In meiner Forschung versuche ich die Gründe für dieses Schei- tern zu identifizieren. Dazu beschäftige ich mich mit drei ausgewählten Bereichen, der Zuckerrohr- und Palm- ölindustrie mit ihren Potentialen zur Ethanol, Biodiesel und Stromerzeugung sowie der dezentralen Nutzung von Holzvergasern zur Stromerzeugung für „mini-grids“ in ländlichen Regionen, ohne Zugang zum nationale Energienetz. Die Forschung zeigt, dass zahlreiche politische und institutionelle Hürden den Erfolg solcher Un- ternehmungen behindern.

Ripplinger, Pascal (GIUB, Bonn) Renewable Energies in Sub-Saharan Africa: A Case Study of The Gambia

Im Rahmen meiner Masterarbeit am Geographischen Institut Bonn untersuchte ich, wie in Sub-Sahara Afrika versucht wird Erneuerbare Energien in den Energiemix zu integrieren. Hierzu führte ich in The Gambia eine Studie von Februar bis April 2014 durch. Im Rahmen dessen wurden vor Ort Beteiligte aus den Bereichen Poli- tik, Privatwirtschaft und Bildung, sowie Hilfsorganisationen dazu befragt. Die Gewinnung elektrischer Energie in The Gambia basiert fast zu hundert Prozent auf der Verbrennung von importiertem Diesel. Dadurch bedingt gehören die dortigen Strompreise zu den teuersten in Afrika. Wie in vielen Sub-Sahara Afrikanischen Staaten, hat ein großer Teil der Bevölkerung keinen Zugang zu elektrischer Energieversorgung. Hohe Sonneneinstrah- lung und passable Windgeschwindigkeiten machen die Nutzung von Erneuerbaren Energien sehr attraktiv für die Regierung, um die Energiesituation zu verbessern. Ziel der Regierung ist es eine stabile und bezahlbare Energieversorgung zu schaffen, um die sozioökonomische Entwicklung des Landes voran zu treiben. Im Rah- men der Studie wurde herausgefunden, welche Faktoren die Implementierung von Erneuerbaren Energien hindern und begünstigen. Weiterhin wurde untersucht, inwieweit Erneuerbare Energien und Klimawandel in Entwicklungsstrategien des Landes integriert wurden. Die Arbeit stand zudem im Kontext der Frage, welche Bedeutung der Klimawandel und die globale Klimapolitik für The Gambia hat. Daraus ergibt sich die Frage, in- wieweit sich The Gambia, als eines der möglicherweise zukünftig am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern weltweit, hin zu „Low-Carbon-Development“ orientiert? Hierzu wurden verschiedene Strategien im Hinblick auf Erneuerbare Energien betrachtet, wie Länder des Globalen Südens, wie The Gambia, diesen Ent- wicklungspfad einschlagen könnten. Da in vielen Sub-Sahara Afrikanischen Staaten die Energieversorgungsinf- rastruktur noch nicht sehr weitreichend ausgebaut ist, wirft dies die Frage auf, ob es möglich ist die emissi-

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3 onsintensive Entwicklungsphase in Bezug auf Energiegewinnung zu überspringen und direkt in eine klima- freundliche Energieversorgung zu investieren. Ich habe Interesse daran, die Ergebnisse meiner Arbeit auf der diesjährigen Jahrestagung des Arbeitskreises Geographische Energieforschung im Rahmen eines Vortrages und ggf. durch ein Poster zu präsentieren.

1B: Folgen der deutschen Energiewende

Moderation: Prof. Thomas Schmitt (Augsburg)

Kretz, Simon (Karlsruher Institut für Technologie) Aus dem Auge, aus dem Sinn? - Folgen des Rück- baus kerntechnischer Anlagen in Deutschland

In Anbetracht der in Deutschland eingeleiteten Energiewende wird in den meisten Forschungsrichtungen der Fokus überwiegend auf die zukünftige flächendeckende Energieversorgung und die Technologien erneuerba- rer Energien gelegt. Unberücksichtigt bleibt hierbei bislang jedoch, dass mit dem Ausbau erneuerbarer Ener- gien auch der Rückbau konventioneller Energieträger verbunden ist. Allerdings erstreckt sich dieser Prozess über einen sehr langen Zeitraum und betrifft auf internationaler Perspektive alle Länder auf dem Weg zur Energiewende. Der Rückbau eines Kernkraftwerks wird momentan von verschiedenen Energieversorgungsun- ternehmen optimistisch auf einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren geschätzt, zudem enden die Betriebsgeneh- migungen der Kernkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 erst mit Ablauf des 31.12.2022, womit das Thema Kernenergie und der Rückbau von Kernkraftwerken die unterschiedlichsten Akteure noch bis ins Jahr 2040 beschäftigen wird. Die lokalen Zwischenlager haben laut Bundesamt für Strahlenschutz eine Ge- nehmigung für 40 Jahre erhalten. Darüber hinaus visiert das Standortauswahlgesetz das Jahr 2031 für eine Endlagerstandortentscheidung an. Da zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht mit einem betriebsbereiten End- lager gerechnet wird, hat dies zur Folge, dass man sich noch länger in der Standortgemeinden mit der Lage- rung von radioaktivem Abfall im lokalen Zwischenlager auseinandersetzen muss. Die Folgen des Rückbaus be- treffen in erster Linie die am Standort ansässigen und im Kernkraftwerk beschäftigten Angestellten und die externen Unternehmen, sowie die am Ort lebende lokale Bevölkerung und die Standortgemeinden selbst.

Grundlegend ist daher festzustellen, welche Akteure direkt oder indirekt durch den Rückbau eines Kernkraft- werks beeinflusst werden. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Betrachtung der Auswirkungen des Rückbaus von kerntechnischen Anlagen in den Bereichen Technik, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Dabei soll durch prospektive Sichtweise in einem Szenarioprozess ein Modell entwickelt werden, welches eine Prog- nose ermöglicht, kommende Rückbauprojekte und die dabei betroffenen Standorte frühzeitig auf diese Situa- tion vorzubereiten. Im April 2014 wurden dafür an vier Standortgemeinden 7200 Bürger*innen (Rücklauf 21,7%) und zusätzlich 762 Schüler*innen befragt.

Staacke, Gerald (Universität Münster) Die Auswirkungen der erneuerbaren Energien auf verschiede- ne Kulturlandschaftstypen

Die erneuerbaren Energien haben im Zuge der Energiewende vielfältige Auswirkungen auf die verschiedenen Kulturlandschaften – wie z. B. Lärmemissionen von Windkraftanlagen, Monokulturen im Zuge eines verstärk- ten Biomasseanbaus oder Verwendung landschaftsfremder Baumaterialien bei Freiflächenphotovoltaikanla- gen. Je nach Energieträger aber auch je nach Eigenart und Struktur der Kulturlandschaften können diese Aus- wirkungen sehr verschieden aussehen, werden zumeist aber negativ gesehen. Vor dem Hintergrund des ins- gesamt massiv gestiegenen Nutzungsdrucks auf die Kulturlandschaften haben wir dabei in den letzten Jahren eine große Diskussion um den Wert von Landschaften erfahren bei der häufig im Mittelpunkt stand und steht, welchen Nutzen uns Landschaften stiften (vgl. u.a. Grunewald, K. et al. 2013). Ältere theoretische Ansätze, wie z.B. der Ansatz der Ökosystemdienstleistungen (vgl. u.a. Costanza, R. et al. 2997) haben dabei erneut an

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4 Wert gewonnen und werden stetig weiterentwickelt. Der Beitrag soll auf der theoretischen Basis kulturland- schaftlicher Leistungen die Einflüsse der erneuerbaren Energien (Wind, Solar und Biomasse) auf relevante landschaftliche Leistungen diskutieren. Wesentliche durch den Einfluss erneuerbarer Energien beeinträchtigte Leistungen liegen im Bereich Landwirtschaft, Naturschutz und Erholung, die in vielfältiger Weise miteinander verknüpft sind und selten singulär betrachtet werden können. Ziel soll es sein, einen verbesserten Bewer- tungsansatz zu erarbeiten, um die Konkurrenzsituationen bei der Planung von erneuerbaren Energien zu ver- ringern, bzw. diese landschaftsverträglicher einzubinden. Zentrale Fragen des Vortrages sind: Welche Leistun- gen erbringen bestimmte Landschaften, vor dem Hintergrund einer sich ändernden Landschaftsnutzung? Wie wirken sich erneuerbare Energien auf die Möglichkeit der Kulturlandschaften aus, bestimmte Leistungen zu erbringen? Wie empfindlich reagieren bestimmte Kulturlandschaften auf die Nutzung erneuerbarer Energien?

Dabei werden exemplarische Beispiele aus Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg herange- zogen, um Auswirkungen aufzuzeigen. Die Fallstudienregionen zeichnen sich durch einen - bereits ohne den Einfluss erneuerbarer Energien – hohen Anspruch an die Landschaftsnutzung im Sinne von „Alltagslandschaf- ten“ aus. Sie sind darüber hinaus so gewählt, dass sie sehr intensiv durch erneuerbare Energien genutzt wer- den und somit einem enormen Flächenanspruch ausgesetzt sind. Hierdurch ergeben sich vielfältige Konkur- renzsituationen zwischen der Nutzung der erneuerbaren Energien und anderen landschaftsrelevanten Nut- zungsansprüchen.

Erdem, Deniz (Bundesnetzagentur, Bonn) Grenzüberschreitender Netzausbau mit Hinblick auf die europäischen PCI-Vorhaben und TEN-E Verordnung

Das Stromübertragungsnetz erfordert wie jede anspruchsvolle Infrastruktur ein ständiges Anpassen an den Stand der Technik. Seit einigen Jahren sind die Anforderungen an die nationalen und grenzüberschreitenden Stromleitungen jedoch so stark im Wandel, dass kleinere Ergänzungen nicht mehr ausreichen. Die Gründe da- für liegen im Wesentlichen bei den Zielen auf der nationalen und europäischen Ebene. In diesem Sinne sollen Kohlekraftwerke perspektivisch eine viel kleinere und Kernkraftwerke ab 2022 gar keine Rolle mehr spielen.

Außerdem verschieben sich durch den Ausbau der erneuerbaren Energien die Schwerpunkte der Stromerzeu- gung. Demzufolge decken sich die Verbrauchsschwerpunkte nur selten mit den neuen Schwerpunkten der Erzeugung. Diese Situation erfordert einen Ausbau der bestehenden Netze, da sie häufiger an die Grenzen der Leistungsfähigkeit bzw. Versorgungssicherheit stoßen. Zum weiteren strebt die EU wie in anderen Bereichen auch für Energie einen gemeinsamen Binnenmarkt an. Das erfordert auch einen stärkeren Ausbau der grenz- überschreitenden Netze. In diesem Sinne soll die Verordnung (EU) des Europäischen Parlaments und des Ra- tes vom 17.04.2013 zu Leitlinien für die transeuropäische Energieinfrastruktur (TEN-E VO) zum Erreichen der energiepolitischen Ziele der EU beitragen. Ziel der Verordnung ist, die Energieinfrastruktur in der EU schnell zu modernisieren und auszubauen. Zu diesem Zweck legt die TEN-E VO einige Maßnahmen und Instrumente fest, um die Genehmigungsverfahren für Energieinfrastrukturvorhaben zu beschleunigen und einen Regulie- rungsrahmen zu setzen, der Anreize für Investitionen bietet. Einer von diesen Maßnahmen ist die Festlegung der „Vorhaben von gemeinsamem Interesse“ (engl. Projects of Common Interest, PCI). Sie sollen bestehende Lücken in der europäischen Energienetzinfrastruktur schließen und unter anderem zur Entwicklung der er- neuerbaren Energien beitragen. Außerdem sollen Sie vor allem wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Nutzen sowie positive energiewirtschaftliche Auswirkungen auf mindestens zwei Mitgliedstaaten bringen. Die erste unionsweite PCI-Liste ist am 10. Januar 2014 in Kraft getreten und wird alle zwei Jahre aktualisiert. Ins- gesamt wurden EU-weit rund 250 PCI in die Unionsliste aufgenommen. Sie enthält 20 PCI im Strombereich, fünf PCI im Gasbereich und zwei PCI im Ölbereich mit direktem Bezug zu Deutschland.

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2A: Energie und Entwicklung II

Moderation: Dennis Stolz (Bonn)

Marquardt, Jens (FU Berlin) Drivers for Change in a Multi-level System? Renewable Energy Support in Indonesia and the Philippines

Steigender Energiebedarf ist eine der größten Herausforderungen für Südostasien. Internationale Organisati- onen prognostizieren eine Verdreifachung des Energiebedarfs in der Region bis 2030. Der Stromverbrauch in Südostasiens wirtschaftlich stärkstem Land Indonesien stieg in den vergangenen zehn Jahren jährlich zwi- schen acht und neun Prozent. Ähnliches gilt für die Philippinen. Zur Deckung des Bedarfs werden vor allem im Kohlebereich neue Kapazitäten aufgebaut. Bi- und multilaterale Entwicklungsorganisationen versuchen vor diesem Hintergrund seit den 1990ern einen Wandel hin zu erneuerbaren Energien zu fördern. Gleichzeitig ist der Anteil erneuerbarer Energien entweder gering (Indonesien) oder fallend (Philippinen). Dies wird immer wieder auch mit den komplexen Entscheidungsstrukturen im politischen Mehrebenensystem beider Länder begründet und führt zur zentralen Forschungsfrage: Wie können Geber-Projekte zur Förderung erneuerbarer Energien den Stromsektor in dezentral organisierten politischen Systemen wie Indonesien oder den Philippi- nen beeinflussen? Indonesien und die Philippinen erlebten nach autoritären Regimen einen Prozess radikaler Dezentralisierung mit der Folge, dass subnationale Akteure auch im Bereich erneuerbarer Energien eine zent- rale Rolle spielen. Dies wirft energiepolitische Fragen von Koordination, Konflikten und Interaktion im Mehrebenensystem auf, die bisher lediglich im Kontext von OECD-Staaten diskutiert werden. Entwicklungs- projekte setzen sowohl lokal (Demonstrationsprojekte), als auch national (Beratung) an. Basierend auf 100 Experteninterviews mit Stakeholdern der Stromsektoren in Indonesien und den Philippinen sowie Fallstudien ausgewählter Entwicklungsprojekte in beiden Ländern verortet diese Forschung die Förderung erneuerbarer Energien im Mehrebensystem beider Länder. Die Mehrebenenperspektive der Transition Studies ermöglicht dabei als Analyserahmen Potentiale und Hindernisse für Effekte von der Niche- auf die Regime-Ebene zu be- trachten. Dabei wird deutlich, dass die Mehrebenenproblematik ein entscheidender Faktor für das Scheitern von Projekten sein kann.

Cader, Catherina (Reiner Lemoine Institut, Berlin) Comparison of Off-Grid Electrification versus Grid Extension: Influencing Parameters and the Role of Renewable Energies from a Geographic Point of View

Still more than one billion people globally lack the access to electricity. This influences education, health and economic development of the countries in the global South. In many parts of the developing world a transi- tion of energy systems and the establishment of new energy generation and transmission schemes are taking place. This development is affected by two major drivers: Firstly, the advancing economic growth of countries in the global South has a strong correlation to the rising demand for electricity and secondly, new technolo- gies make the use of renewable energies for electrification generation more and more cost efficient. In fact, renewable energy technologies can often be the cheapest electrification option in remote rural areas, as the resources are locally available and the systems are independent from transmission grid development and from fossil fuel imports. Due to the nature of spatially distributed renewable resources and the characteristics of rural areas like dispersed population structures and low demand clusters for electricity the prevalent method of building transmission grids and central power generation units needs to be reassessed towards the possibilities of decentralized generation of electricity. Concepts are already developed for various off-grid ap- plications and mini-grids as decentralized solutions, which are by now also implemented in the field. Howev- er, scientific analysis of decentralized and centralized approaches from the field of energy geography is still very scarce although this discipline presents a significant component in the interdisciplinary challenge of elec-

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6 tricity access for rural areas in the global South. Certainly systematic knowledge of impacting parameters is essential for planning purposes of governments, rural electrification agencies and global institutions dealing with development of countries in the global South. This paper presents a research approach to capture influ- encing parameters from an energy geography point of view and develops a multi-criteria-decision-tool for on- and off-grid electrification distinction.

Hennig, Thomas (Philipps-Universität Marburg) Der große Hunger nach Energie. Nationale und inter- nationale Herausforderungen der zwei dynamischsten Strommärkte: Ein Vergleich von China und Indien

Der ökonomische Aufstieg Chinas und Indiens und damit zusammenhängende geopolitische, energie- und umweltrelevante Implikationen werden mittlerweile breit rezipiert. Ein Vergleich der beiden asiatischen Nachbarn findet dabei nur selten statt. In meinem Vortrag möchte ich aber explizit den Strommarkt der bei- den führenden Schwellenländer mit seinen nationalen und internationalen Herausforderungen thematisieren;

Schwerpunkte des Vortrags bilden der Netzausbau, der Hydroenergieausbau und der Ausbau der Kohlever- stromung. China und Indien sind die bevölkerungsreichsten Länder und gehören mittlerweile wieder zu den bedeutendsten Volkswirtschaften, einem Platz den sie historisch meist innehatten. Das hohe Wirtschafts- wachstum hat einen starken Einfluss auf den Energiebedarf beider Länder. Mit Fokus auf den Strommarkt weisen sie weltweit die stärksten Wachstumsraten auf; China hat mittlerweile den weltgrößten und Indien den drittgrößten Kraftwerkspark aufgebaut. Auch dadurch gehören beide Länder zu den größten CO2- Emittenten. In diesem Kontext erweitern beide Länder auch ihr energetisches Portfolio zugunsten der erneu- erbaren Energien. In diesem Portfolio spielt Hydroenergie die entscheidende Rolle, ist sie doch aktuell die technisch ausgereifteste, kosteneffektivste und verlässlichste Form der erneuerbaren Energien. Wasserkraft erlebt derzeit, v.a. durch deren massiven Ausbau in China und Indien, eine weltweite Renaissance. Schwer- punktregion ist die gemeinsame Grenzregion im Himalaya und Hengduan, deren grenzüberschreitende Flüsse bilden aber auch konfliktreiche Schauplätze umkämpfter Wasser- und Energieressourcen. Das größte absolute Wachstum erfolgt in beiden Ländern jedoch weiterhin durch die Kohleverstromung. Sie setzen dabei sowohl auf ‚Kohle-Cluster‘ im Umfeld der großen Lagerstätten als auch im Umfeld von Seehäfen für die importierte Kohle. Der Vortrag beleuchtet hierbei v.a. die internationalen Implikationen. Beide Länder entsprechen in ih- rer Größe und ihrer topographischen Vielfalt eher Subkontinenten, demzufolge ist eine der großen Heraus- forderungen auch der Aufbau eines nationalen Stromnetzes. Meist sind die wichtigen Bedarfsregionen weit entfernt von den Erzeugerregionen und das betrifft weitgehend das gesamte energetische Portfolio. Im Kon- text des Hydroenergieausbaus erstrecken sich die nationalen Netze bereits jetzt über die Landesgrenzen hin- aus, einerseits eine logische Konsequenz andererseits geopolitischer Konfliktstoff.

2B: Lokale Konflikte

Moderation: Prof. Peter Dörrenbächer (Saarbrücken)

Schmitt, Thomas et al. (Universität Augsburg) Nimbies only? Eine Analyse laufender Konflikte zur Neuplanung großdimensionierter Stromtrassen in Bayern

Während über die ‚Energiewende‘, verstanden als Ausstieg aus der Atomenergie und zugleich als Hinwendung zu einer regenerativen Energieversorgung, in Deutschland prinzipiell ein weitgehender Konsens zwischen re- levanten gesellschaftlichen Gruppen gewahrt wird, brechen über die konkrete Ausgestaltung der Transforma- tion der Energieversorgung zahlreiche Konflikte aus. Dies betrifft nicht nur die Frage des Neu- oder Rückbau von Stromerzeugungsanlagen oder die Ausgestaltung von Förderungsmechanismen, sondern auch den Aus- bau der Netzinfrastruktur. Anfang 2014 entzündeten sich die Auseinandersetzungen um den Bau der soge-

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7 nannten Süd-Ost-Passage, einer Hochspannungsgleichstrom-Übertragungsleitung, welche von Sachsen-Anhalt bis in die Region Augsburg verlaufen soll(te). Die Trasse wurde im Netzentwicklungsplan 2013 der Bundes- netzagentur als Kernelement der zukünftigen Energieversorgung Deutschlands und Europas bestätigt; ihr wurde eine übernationale Bedeutung zugewiesen. Insbesondere entlang des geplanten Trassenabschnitts in Franken entwickelten sich heftige Proteste. Wir möchten in dem Vortrag die Auseinandersetzungen im Rück- griff auf Konzepte der Konfliktforschung, der Politischen Geographie und der Protestforschung analysieren und dabei die vielschichtigen, auch raumbezogenen Argumentationen relevanter Akteursgruppen pro und kontra Trassenbau herausarbeiten. Lokale und regionale Gegner der Trasse sehen sich dabei prima facie ei- nem prinzipiellen Nimby-Verdacht ausgesetzt. Allerdings nehmen sowohl Befürworter wie Gegner für sich in Anspruch, die eigentlichen Protagonisten der Energiewende zu repräsentieren. Ist der Protest also als Aus- druck eines universellen Nimby-Phänomens oder als exemplarische, ernsthafte Debatte um die Ausgestaltung der Energietransition zu werten? Unter Verwendung eines Mehrebenenansatzes werden ferner strukturelle Rahmenbedingungen des Konflikts sowie die Strategien von lokal, regional und national platzierten Akteuren herausgearbeitet. Der Vortrag beruht auf den Ergebnissen einer Lehrforschung im Masterbereich an der Uni- versität Erlangen. Die Analyse fußt auf der Auswertung qualitativer Interviews, von teilnehmenden Beobach- tungen sowie von Dokumenten und Presseartikeln zu den Auseinandersetzungen.

Rötzmeier, Birte (Universität Köln) Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung im Spannungsfeld zwischen Klimaschutz und Tourismus. Geographische Konfliktforschung am Beispiel des geplanten Pumpspeicherwerks am Jochberg

Ob es um den Bau von Flughäfen, Abfallentsorgungsanlagen oder die Installierung Energieerzeugungsanlagen jeglicher Art geht, es gibt immer Personen, die sich durch das jeweilige Projekt benachteiligt fühlen. Sie fürch- ten sich vor dem Verlust ihrer Lebensqualität, ihres Wohnraums oder auch um Einbußen ihres Geschäfts, weshalb sie sich zusammenschließen, um ihrer Meinung Nachdruck zu verleihen. Dass eine Veränderung der Energieversorgung und Verbesserung der Energieeffizienz unumgänglich ist, bestätigen die allermeisten Bür- ger. Trotzdem gibt es heftige Proteste beispielsweise gegen Windräder oder Photovoltaik-Freiflächenanlagen;

auch Pumpspeicherkraftwerke gehören zu den umstrittenen Einrichtungen zur regenerativen Energieversor- gung. Anfang 2013 wurde bekannt, dass am Jochberg in den Bayerischen Voralpen die Planungen für den Bau eines Pumpspeicherkraftwerks voranschreiten. Im Gegensatz zu anderen Regionen, in denen es in den letzten Jahren umstrittene Vorhaben zum Bau von PSW gab, weist die Region rund um die Gemeinde Kochel am See zwei Besonderheiten auf: Erstens wurde bereits in den 1920er Jahren das Walchenseekraftwerk gebaut, das die besondere geographische Lage und den Höhenunterschied von Kochel- und Walchensee zur Stromerzeu- gung nutzt. Zweitens spielt der Tourismus eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Zwar sind die Anforderungen von Touristen an eine Region sehr unterschiedlich, aber gerade für naturbewusste Erholungssuchende spielt die subjektive Wahrnehmung der Landschaft eine wichtige Rolle. Große Landschaftseingriffe können dabei eine eher abstoßende Wirkung haben. In einer empirischen Untersuchung wurden Leitfadeninterviews ge- führt und anschließend qualitativ ausgewertet; Gesprächspartner waren u.a. die Bürgermeister der betroffe- nen Gemeinden, Vertreter örtlicher Bürgerinitiativen und Beteiligte der Tourismuswirtschaft. In den Gesprä- chen wurde einerseits der Frage nachgegangen, welche externen Effekte für den Tourismus mit dem Bau ei- nes PSW erwartet werden. Dabei wurde auch die Informationsbeschaffung und Meinungsbildung innerhalb der Tourismusbranche beleuchtet. Andererseits ging es jedoch auch grundsätzlich um den Tourismus und dessen zukünftige Positionierung sowie die Energiewende vor Ort.

Meyer, Teva (Université Paris VIII) Comparing the local political geography of nuclear energy in

France, Germany and Sweden

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8 Transition énergétique in French, Energiewende, in German or energiomställning in Swedish, these terms re- fer to the same objective, i.e. tackling the climate challenge of the 21st century by lowering the use of fossil fuels. But if the target is similar, the chosen roadmap differs. While Germany decided to abandon atomic en- ergy in 2011, the Swedish parliament abolished the law prohibiting since 1981 the construction of new reac- tors and the freshly elected French president chose to lower the share of nuclear electricity. How can we ex- plain these divergent policies which were decided almost simultaneously? Subra (2007) demonstrated that spatial planning conflict must be analyzed by using the methodology developed by the French school of geo- politics. To do so, one must carefully understand the political geography of the disputed issue (Lacoste, 1992).

As nuclear energy consists of a multitude of infrastructures, it is can be considered as a spatial planning policy.

Due to their scale, nuclear power plants have transformed and reshaped their surroundings since their con- structions. But these multiple geographical dynamics differ in each state. These differences result both from the nation’s legislative, fiscal or political particularities and from the actions of diverse involved actors. In this paper we will present the local political geography of nuclear energy in France, Germany and Sweden where nuclear energy has had very different local implications. By doing so, we intend to demonstrate that the in- teractions between NPPs and their surrounding territories have actually influenced the national attitude to- wards atomic energy.

Keynote Lecture II:

Moderation: Prof. Britta Klagge (Bonn)

Prof. Andrew Cumbers (University of Glasgow) Making Space for Public Ownership: the Energy Tran- sition, Decentralising Logics and the Political Economy of Re-Municipalisation

The shift from carbon-based to renewable energy systems is resulting in a new set of geographical logics, economic governance dilemmas and political possibilities. As is well understood, the growth in renewable en- ergy forms such as solar, wind and wave power offers the technical and organisation possibility to shift away from large centralised energy production systems to more decentralised and distributed power networks.

However, beyond these technical considerations, there is an important set of political, economic and spatial tensions underlying processes of energy transition. In its simplest formulation this relates to a tension be- tween large multinational, privatised and corporate interests and a growing movement to both democratise and collectivise energy provision. Against a continuing global elite discourse of neoliberalism, privatisation and market competition as a means of effective energy transition, there is an alternative and more decentral- ised set of arguments emerging around new forms of public ownership at the municipal, local and community levels. In this paper, I use the lens of a political economy approach to evolution in economic geography to ex- plore the implications of these developments. I draw upon illustrative examples of energy policy develop- ments in Denmark, the UK and Germany to explore how different political and institutional frameworks, help to shape but not constrain energy pathways.

3A: Lokale Strategien

Moderation: Dr. Sybille Bauriedl (Bayreuth)

Stelzer, Volker (Karlsruher Institut für Technologie) Energieeffizienz und regenerative Energien im Quartier im europäischen Vergleich

Die EU hat sich zum Ziel gesetzt seine klimawirksamen Emissionen bis 2030 um 40 % und bis 2050 um 80 bis 95% gegenüber 1990 zu reduzieren. Da die Städte für 70 % der klimawirksamen Emissionen verantwortlich

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9 sind, hängt die Erreichung dieser Ziele in hohem Maß davon ab, wie die Emissionen in Städten reduziert wer- den. In dem Vortrag wird vor allem von Erfahrungen aus der CONCERTO Initiative der EU berichtet. In 58 Ge- meinden in 23 Ländern der EU werden neue Stadtteile errichtet oder bestehende Stadtteile umgestaltet mit dem Ziel, einen höchstmöglichen Grad an Energieeffizienz umzusetzen und eine möglichst hohe Versorgung mit regenerativen Energien zu erreichen. Es werden sowohl Projekt übergreifende Auswertungen dargestellt, als auch Einblicke in einzelne Projekte aus unter-schiedlichen europäischen Regionen gegeben. Der Schwer- punkt der Präsentation liegt nicht auf den technischen Lösungen sondern auf politischen Maßnahmen zur Im- plementierung der technischen Maßnahmen. Informationen zum CONCERTO Projekt findet sich unter http://concerto.eu/concerto/.

Hachmann, Klaus-Peter (Universität Köln) Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an der Energie- wende in Form von Energiegenossenschaften. Eine empirische sozialgeographische Untersuchung am Beispiel des Bioenergiedorfes Wallen eG

Der Arbeit liegt folgende Forschungsfrage zugrunde: Wie empfinden die Bürgerinnen und Bürger Meschede - Wallens den Beteiligungsprozess an der Energiewende? Im Anschluss an eine kurze Darstellung wichtiger In- formationen rund um das Bio-Energiedorf Wallen eG verfolgt der Vortrag zunächst das Ziel die quantitative Untersuchung methodisch zu erläutern. Der zweite Teil des Vortrags soll einige der wichtigsten Untersu- chungsergebnisse der Erhebung darstellen und bildet somit das Herzstück der Präsentation. Durch die Unter- suchung konnten unter anderem Erkenntnisse zu folgenden Fragen geklärt werden: Wie standen die Men- schen in Meschede - Wallen der Idee, Teil eines Bio-Energiedorfes zu werden, gegenüber? Haben sich die Ortsbindung und das Zusammenleben im Ort durch die Mitgliedschaft in der Energiegenossenschaft verän- dert? Änderte sich die Haltung der Bürgerinnen und Bürger zu erneuerbaren Energien durch die Mitglied- schaft? Durch die Stichprobenerhebung ist es gelungen den Beteiligungsprozess der Bürgerinnen und Bürger während der Planungsphase und des Normalbetriebes zu untersuchen, und darüber hinaus zu Erkenntnissen zu gelangen, um besser verstehen zu können, wie die Bürgerinnen und Bürger in Meschede-Wallen den Betei- ligungsprozess an der Energiewende empfinden. Doch die Erhebungsergebnisse möchte ich nicht für mich be- halten, denn Erkenntnisse über Bürgerbeteiligungen sind aus meiner Sicht wichtig und sollten präsentiert werden um den Wandel des nationalen Energieversorgungssystems voran zu bringen.

Venjakob, Johannes(Wuppertal Institut) Integrierte Strategie zur CO

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-Emissionsminderung, Ressour- ceneffizienz und Anpassung an den Klimawandel für die Stadt Wuxi

Der Konzeptentwicklung für die klimagerechte und nachhaltige urbane Transformation kommt eine hohe Be- deutung zu. Die Mehrheit der Weltbevölkerung lebt in Städten und der Großteil der anthropogen verursach- ten Treibhausgasemissionen hat hier ihren Ursprung. Es werden Konzepte benötigt um sicherzustellen, dass sich diese Gebiete im Sinne der übergeordneten Ziele Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, Ressour- ceneffizienz und Nachhaltigkeit entwickeln. Ein Schlüssel hierzu ist die Transformation der urbanen Energie- systeme hin zu mehr Energieeffizienz und regenerativer Energieerzeugung in allen Sektoren. In Deutschland werden seit einigen Jahren Modellvorhaben, Konzepte und Roadmaps entwickelt, die den Weg in die klimage- rechte und nachhaltige (Energie-) Zukunft der Städte aufzeigen. Über 1000 kommunale Klimaschutz(teil-)kon- zepte, Internationale Bauausstellungen, Wettbewerbe wie die KWK-Modellkommune oder das Projekt Inno- vationCity Ruhr sind hierfür Beispiele. Aber welche Relevanz haben diese Konzepte und die in ihnen veranker- ten Instrumente und Maßnahmen im internationalen Kontext? Inwiefern sind sie übertragbar und welcher Anpassungsbedarf ist notwendig? Was können wir über unsere Konzepte lernen, wenn wir sie an der Wirk- lichkeit in anderen Regionen der Welt spiegeln? Diesen Fragen geht das Forschungsvorhaben Low Carbon Fu- ture Cities nach. Es entwirft für die chinesische Stadt Wuxi und die Region Düsseldorf Strategien zur Trans-

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10 formation des Energiesystems und stellt dabei das gegenseitige Lernen in den Mittelpunkt. Neben der Kombi- nation aus (1) umfassenden Modellierungs- und Szenarioarbeiten, (2) einer detaillierten Akteurs- und Institu- tionenanalyse und (3) einem umfangreichen deutsch-chinesischem Stakeholderdialog stellt insbesondere die inhaltliche Integration von Mitigation, Adaptation und Ressourceneffizienz einen innovativen Forschungsan- satz dar. Ein zentrales Ergebnis der Analysen für die Stadt Wuxi ist, dass sich technologische und institutionel- le Ansatzpunkte identifizieren lassen, um die Energieversorgung der Stadt deutlich effizienter, regenerativer, ressourcenleichter und emissionsärmer zu gestalten. Die Modellierungen zeigen jedoch auch, dass selbst sehr ambitionierte Szenarioannahmen nicht ausreichen, die im IPCC geforderten Zielmarken zu erreichen. Der Vor- trag gibt Einblick in das methodische Vorgehen und weitere zentrale Ergebnisse.

3B: Technologie und Risiko

Moderation: Claudia Kölsche (Bonn)

Dewald, Ulrich (Karlsruher Institut für Technologie) Risikovorsorge oder Schadensregulierung? The- menaufriss und erste Erkenntnisse zum unterschiedlichen Umgang mit Technikrisiken am Beispiel der Shalegas-Förderung

Durch ökonomische und umweltbezogene Wirkungen der zunehmenden Förderung von Erdgas aus unkon- ventionellen Lagerstätten in den USA ist auch andernorts eine breite politische Debatte um den Einsatz der Fördertechnologie („hydraulic fracturing“) entfacht worden. Die europäische Politik ist geteilt in ein unter- stützendes und ein ablehndendes Lager, je nach nationalen Vorkommen, je nach der geopolitischen Expositi- on gegenüber mehr oder weniger instabilen Förderländern und je nach nationalen Umwelt- und Energiepoli- tiken, zu denen hydraulic fracturing unterschiedlich kompatibel ist. Die Technikfolgenabschätzung widmet sich vor dem Hintergrund zunächst allgemein der Frage, welche Chancen und Risiken mit dem Einsatz der Technologie verbunden sind und wie sich diese mit einer adäquaten Technikregulierung adressieren lassen.

Im Vortrag wird der Frage nach räumlichen Unterschieden der Regulierung nachgegangen. Verglichen werden gegenwärtige Entwicklungen in den USA und in Deutschland und die Regulierung auf verschiedenen räumli- chen Ebenen. In den Regulierungsformen spiegeln sich erwartbar einerseits sektorspezifische Besonderheiten des Rohstoff- und Energiemarktes wieder, andererseits wirken übergreifende etablierte Praktiken der Tech- nikgovernance auf den Umgang mit der Technologie. Diese bewegen sich zwischen einerseits Vorsorge als vorausschauendem Prinzip mit möglicherweise bremsender Wirkung. Andererseits steht Schadensregulierung als reagierendes Handeln, das erst einsetzt, wenn unverantwortliche Folgen der Technikanwendung sichtbar werden. Diese Regulierungsformen werden von Interessenskoalitionen in Frage gestellt, wenn Umweltakteu- re in den USA auf die Schäden des Technologieeinsatzes hinweisen oder Lobbyisten der Rohstoffindustrie in der EU die vorsichtige Haltung vieler Regierungen attackieren. Diese tragen zu räumlich unterschiedlichen Technikverläufen bei. Diese aus dem Zusammenspiel von Technik, Akteuren und Regulierungsformen nachzu- zeichnen (am Beispiel USA) und mögliche prospektive Einschätzungen andernorts (am Beispiel Deutschland) abzuleiten, ist das Ziel des Beitrags. Der Vortrag enthält Ergebnisse erster explorativer Arbeiten einer Projekt- gruppe am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse, die sich kürzlich zum Thema „Hydraulic Fracturing – Chancen und Risiken aus Sicht der Technikfolgenabschätzung“ konstituiert hat.

Yang, Hong et al. (Nanjing Univ. / Univ. of Oslo) Water-related Impacts of Shale Gas Development in Fuling, China

As a low-carbon energy, shale gas rapidly developed in U.S. in the last years due to the innovation of the technique of hydraulic fracture, or fracking. Shale gas boom produces more gas with low price and reduced the reliance on fuel import. To follow the American shale gas success, China made an ambitious plan of shale

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11 gas extraction, 6.5 billion m3 by 2015. To extract shale gas, huge amount water is needed to inject into each gas well. This will intensify the competition of water use between industry, agricultural and domestic sectors.

It may finally exacerbate the water scarcity in China. After the extraction, some water was returned to the ground. Without adequate treatment, the flow back water can introduce heavy metal, acids, pesticides, and other toxic material into water and land. This may inevitably worsen the water and land contamination. This study analysed the potential water consumption and wastewater generation in shale gas development in Fu- ling, Southwest China. The survey found the average water consumption is 30,000 cubic meter for one well, higher than shale well in U.S. Some 2%-20% water flowed back to the ground. The water quality monitoring showed the Total Suspended Solid (TSS) and Chemical Oxygen Demand (COD) were the main factors above those specified by China’s water regulation. Shale gas is a lower-carbon energy, but it is important to recog- nize the water consuming and environmental pollution during the fracking. Strict monitoring and good coor- dination during the shale gas exploitation is urgently needed for the balance of economic development, ener- gy demand and environmental protection.

Eismann, Christine (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Bonn)

Blickpunkt Bevölkerungsschutz: Stromversorgung als Kritische Infrastruktur und lokale Schutzkon- zepte mit Erneuerbaren Energien

Der Bevölkerungsschutz umfasst „alle nicht-polizeilichen und nicht-militärischen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und ihrer Lebensgrundlagen vor Katastrophen und anderen schweren Notlagen sowie vor den Auswirkungen von Kriegen und bewaffneten Konflikten“ (BBK 2011: 7). Ein langandauernder und großflächi- ger Ausfall der Stromversorgung käme durch seine Auswirkungen in allen Lebensbereichen „einer nationalen Katastrophe gleich“ (Petermann et al. 2010: 237). Somit ist es Aufgabe des Bevölkerungsschutzes, Maßnah- men zur „Vermeidung, Begrenzung und Bewältigung“ (BBK 201: 7) eines solchen Ereignisses zu treffen. Den Bevölkerungsschutz leisten in Deutschland viele Akteure gemeinsam, unter anderem Ministerien und Ämter in Bund, Ländern und Kreisen mit Organisationen wie THW, Feuerwehren und Hilfsorganisationen. Die ver- schiedenen Akteure betreiben entsprechend ihrer Zuständigkeiten Risiko- und Krisenmanagement auf unter- schiedlichen räumlichen Ebenen. Eine besondere Schwierigkeit besteht beim Schutz Kritischer Infrastrukturen, also „Organisationen und Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentli- chen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden“ (BBK 2011: 18). Diese Infrastrukturen sind in der Regel in anderen räumlichen Einheiten organisiert als die öffentliche Verwaltung, also als die meisten anderen Akteure des Bevölkerungsschutzes. So ist beispielsweise das Stromnetz, wenngleich durch nationale Gesetzgebung reguliert, eine europäische Infrastruktur. Auf den unterschiedlichen räumlichen Ebenen beste- hen unterschiedliche Verwundbarkeiten und es sind unterschiedliche Maßnahmen geeignet, um diese zu re- duzieren. Verwundbarkeiten und Schutzmaßnahmen (im weitesten Sinne) werden beeinflusst durch die Ver- änderung des Stromversorgungssystems hin zu mehr Erneuerbaren Energien und damit mehr fluktuierender Erzeugung und dezentraler Flächennutzung, „energy from space“ (Brücher 2009: 40). Im Vortrag werden die- se Veränderungen skizziert. Anschließend wird die lokale Ebene herausgegriffen und aufgezeigt, inwieweit Erneuerbare Energien als „energy for space“ den örtlichen Akteuren dazu dienen können, Versorgungsfunkti- onen in der Krise sicherzustellen und damit einen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung zu leisten. Dazu wer- den Beispiele aus Deutschland und anderen Ländern herangezogen.

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4A: Neue Nord-Süd-Beziehungen

Moderation: Prof. Antje Bruns (Berlin, angefragt)

Bauriedl, Sybille (Universität Bayreuth) Internationale Arbeitsteilung der Energiewende:

,Klimaneutralität‘ im Nord-Süd-Verhältnis

Die Energiewende in Deutschland soll die Interessen der Wertschöpfung für Investor_innen bei gleichzeitiger Wertschätzung der Natur befriedigen. Diese win-win-Option für Ökonomie und Ökologie wird mit der Prämis- se einer Entkopplung von Wachstum und Umweltverbrauch diskursiv vermittelt. Dort wo sich eine Entkopp- lung nicht kosteneffizient realisieren lassen kann, wird die Reduktion des Umweltverbrauchs kompensiert und räumlich verlagert. Die internationale Klimapolitik bietet entsprechende marktbasierte Instrumentarien zur Verlagerung von Maßnahmen der Emissionsreduktion in Entwicklungsländer. Diese werden von deutschen Unternehmen und Kommunen mit dem Schlagwort „Klimaneutralität“ zunehmend genutzt. Mit dem Begriff der Klimaneutralität werden Stoffwechselprozesse bezeichnet, bei denen keine klimarelevanten Gase oder Aerosole entweichen oder diese an anderer Stelle wieder eingespart werden, also kein Netto-Ausstoß von Treibhausgasen entsteht. Der Beitrag untersucht mit einer vergleichenden Studie für Deutschland und Kenia, welchen Einfluss diese rechtliche sowie diskursive Rahmung für den zentralen und dezentralen Ausbau von erneuerbaren Energien für einen Industriestaat und einen postkolonialen Staat hat und ob für die internatio- nale Arbeitsteilung der Klimaneutralität mit den aktuellen Thesen der politischen Ökologie bestätigt werden kann, die einen Trend zur Neoliberalisierung von Natur (Castree, Bakker) und eines Karbonkolonialismus (Bachram) beschreiben.

Dittmann, Andreas (Universität Gießen) Die ,Solar-Energie-Partnerschaft mit Afrika‘ und der Master in ,International Renewable Energy Management‘

Das Projekt „Solar-Energie-Partnerschaft mit Afrika (SEPA) wurde vor einigen Jahren an der Universität Gießen als eine interdisziplinäre Diskussionsplattform gegründet, die sich mit der Frage nach den gesellschaftlichen Implikationen von Solarenergie-Export aus Afrika beschäftigt. Dabei stehen weniger die technischen Gege- benheiten und Erfordernisse von Concentrated Solar Power Plants oder Transportkapazitäten im Vordergrund als vielmehr die Frage nach den sozialen und politischen Rahmenbedingungen in Herkunftsländern der Solar- energieerzeugung. Der Gedanke, die Wüstenstrom-Idee“ vor allem mit afrikanischen Partnern zu diskutieren, führte dazu, dass sich als Multiplikatorenzentren Senegal für die ECOWAS-Länder Westafrikas und Namibia für die SADC-Länder im Südlichen Afrika herauskristallisierten. Ein direktes Ergebnis ist der neu entwickelte Master in IREM (= International Renewable Energie Management).

4B: Technologie und Verkehr

Moderation: Prof. Frank Schüssler (Wilhelmshaven, angefragt)

Hasan, Khurshid (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Sankt Augustin) Assessment of Solar Photovoltaic Potential: Technical feasibility study for a residential area in Dhaka, Bangladesh

Energy is recognized as a critical input parameter for national development; however the development of any society is synonymous with the level of energy consumption. Bangladesh is always facing electricity crisis, whereas about eighty percent electricity is producing from natural gas; the only domestic energy source of Bangladesh, which is depleting very fast. So, sustainable energy development context Bangladesh needs to explore the potential alternative energy sources. Bangladesh is very much feasible for utilization of solar en- ergy by considering geographical location. According to the electricity statistics of Bangladesh, about fifty per- cent of electricity is consuming by the domestic sector. Produced electricity at other place and bring it to the

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13 most consumable location is always a costly matter. As why, the present topic will discuss the technical po- tential of electricity generation by using solar photovoltaic in the building rooftop an urban residential in Bangladesh. The technical assessment has considered over six hundred building’s rooftop, which is over eighty two thousand square meter area at together. Average rooftop size has been considered for the PV en- ergy estimation modelling. Neighbor building’s shadow effect has been considered for every building to calcu- late the total annual energy yield. The shadow analysis calculation has been modelled by a three dimensional PV software. Local weather data and standard PV equipments specification have been used for the simulation of total annual energy production. The assessment has selected the PV installation rooftop size in a pessimis- tic approach, which considered only eighty percent rooftop area will be used. If we take the average electrici- ty consumption of the surveyed residential area and consider the existing consumption pattern then the technical assessment result shows, about seventy percent of the existing consumption will be covered by the rooftop PV system and which will be directly feed to the grid electricity supply network.

Adlunger, Kirsten (Umweltbundesamt, Dessau) Energiewende im Verkehr

Die derzeitige Energieversorgung des Verkehrs basiert zu mehr als 90 % auf Mineralölerzeugnissen. Zudem wächst der Verkehrssektor global stark. Dies bewirkt aktuell hohe und zukünftig weiter steigende Treibhaus- gasemissionen, wodurch der Verkehr maßgeblich zum Klimawandel beiträgt. Darum ist es erforderlich, auch im Verkehrssektor eine Energiewende einzuleiten, die eine Abkehr von den fossilen Energien und den Aufbau einer postfossilen, treibhausgasneutralen Energieversorgung verfolgt. Hierfür wurden im Forschungsvorhaben

„Postfossile Energieversorgungsoptionen für einen treibhausgasneutralen Verkehr im Jahr 2050 – eine ver- kehrsträgerübergreifende Bewertung“ (UBA 2014) die potenziellen Optionen einer umfangreichen Bewertung unterzogen. Als zentrales Ergebnis wurde deutlich, dass insbesondere für den Flug- und Schiffsverkehr die Nutzung stromgenerierter Kraftstoffe wie Power-to-Gas und Power-to-Liquid zwingend notwendig ist. Die Gründe hierfür liegen in den global ungenügenden Mengen an Biokraftstoffen auf Abfall- und Reststoffbasis sowie den negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen, die mit anbaubasierten Optionen verbunde- nen sind. Direktelektrische Lösungen erweisen sich aus Effizienz- und Kostensicht als besonders geeignet, sind jedoch aus heutiger Sicht nur im Bereich der Pkw, leichten Nutzfahrzeuge oder Verteiler-Lkw technisch reali- sierbar. Für den Flug- und Seeverkehr scheiden sie als Option aus. Der Aufbau einer solchen treibhausgas- neutralen Versorgungsstruktur ist mit großen Herausforderungen verbunden. Die Strombereitstellung muss beispielsweise ausschließlich regenerativ erfolgen, um tatsächlich eine Treibhausgasneutralität zu erreichen.

Hierfür ist ein beträchtlicher Aufbau an regenerativen Erzeugungskapazitäten erforderlich. Offene Fragen und weiterer Forschungsbedarf bestehen in diesem Zusammenhang unter anderem mit den notwendigen Mengen an regenerativem Strom für die unterschiedlichen Anwendungen (EE-Wasserstoff, EE-Methan, EE-Flüssigkraft- stoffe), nach weltweit günstigen Produktionsstrandorten sowohl für die Strom- als auch die Kraftstoffherstel- lung, neuen notwendigen globalen energiepolitischen Strukturen und den international einzubeziehenden Akteuren. Der Vortrag zeigt anhand der globalen Entwicklungen im Verkehrsbereich die Notwendigkeit einer Energiewende im Verkehr auf, ohne die ein ambitionierter Klimaschutz nicht gelingen kann. Dazu werden ak- tuelle Forschungsergebnisse zu den geeignetsten postfossilen, treibhausgasneutralen Energieversorgungsop- tionen einschließlich der Bewertungskriterien vorgestellt und ein Ausblick zu zukünftigem Forschungsbedarf gegeben.

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Keynote Lecture III:

Moderation: Pedro Campos Silva (Bonn)

Sven Harmeling (CARE International / Germanwatch) Energiearmut und Klimawandel - 2015 als Jahr des globalen Paradigmenwechsels?

Die Bekämpfung der weltweiten Energiearmut ist ein Schlüssel zur Überwindung der absoluten Armut. Gleich- zeitig ist das weltweite Energiesystem der Hauptverursacher des menschgemachten Klimawandels, und ohne seine starke Dekarbonisierung wird die Abwendung eines gefährlichen Klimawandels scheitern. Diese Themen stehen im Jahr 2015 hoch auf der internationalen politischen Agenda, insbesondere durch die Verhandlungen zu einem neuen internationalen Klimaabkommen und die Vereinbarung eines Post-2015-Rahmens für nach- haltige Entwicklung. Der Vortrag wird einen Überblick über die Energiearmutssituation sowie die energiepoli- tischen Implikationen aktueller klimawissenschaftlicher Erkenntnisse geben und diese in die weltweite Ener- giedebatte einordnen. Darüber hinaus werden Potentiale, Erwartungen und Herausforderungen wichtiger in- ternationaler Politikprozesse diskutiert, die 2015 in neue internationale Vereinbarungen münden sollen.

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