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Praktikumsbericht. Carolin Göthert

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Academic year: 2022

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Praktikumsbericht

Carolin Göthert

2-Fächer-BA-Studiengang: Ethnologie / Kulturanthropologie/

Europäische Ethnologie Matr.Nr. 21762850

carolin.goethert@stud.uni-goettingen.de

Im Rahmen des Moduls B.Eth.361 Studentisches Praxisprojekt

Praktikumsstelle:

Museum für Sächsische Volkskunst

Jägerhof, Köpkestraße 1, 01097 Dresden

Ansprechpartner: Dr. Igor A. Jenzen (Museumsdirektor) Zeitraum: 24.02.2020 – 20.03.2020

03.07.2020

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Abstract: Als Ethnologin in der sächsischen Volkskunst*

Dieser Praktikumsbericht zeigt auf, welche Erfahrungen ich während dem Praktikum im Hei-

matkundemuseum, dem „Museum für Sächsische Volkskunst“ in Dresden sammeln konnte.

Dieses thematisch sehr spezielle Museum hat mir nicht nur einen guten Überblick in die Mu- seumsarbeit gegeben, sondern auch einen Einblick in den Museumsverbund der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Neben drei größeren Praktikumsprojekten habe ich den Um-

gang mit der Datenbank „Daphne“ erlernt und konnte auch meine ethnologischen Kennt-

nisse mit einbringen. Das Praktikum in diesem Museum ist sehr für 2-Fach-Bachelor Stu- dent*innen der Fachrichtung Ethnologie, Kunstgeschichte und Kulturanthropologie/Europäi- sche Ethnologie zu empfehlen.

* War als Kommentar in der Mail, mit der Carolin Göthert ihre Endfassung an mich geschickt hat. Habe ich hier eingefügt, da ein Executive Summary fehlt.

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Praktikumsbericht 3

I Deskriptiver Teil

1.1 Das Museum für Sächsische Volkskunst mit Puppentheatersammlung

Das Museum für Sächsische Volkskunst mit Puppentheatersammlung gehört zu den Staatlichen Kunst- sammlungen Dresden. Die SKD ist ein Museumsverbund von insgesamt 15 Museen, welcher seit 1957 der Stadt Dresden unterstellt ist und seit 2009 als Staatvertrieb organisiert wird. Das heißt, dass die Museen direkt vom Staat finanziert werden. Die 15 Museen sind auf sechs Gebäude in Dresden verteilt, wobei sich fünf von ihnen in der historischen Altstadt befinden. Das Museum für Sächsische Volkskunst hat mit der Puppentheatersammlung ihren Sitz im Jägerhof und wird von der SKD verwaltet. Der ehe- mals vierflügelige Jägerhof wurde im 16. Jahrhundert vom Kurfürst Karl August von Sachsen in Auftrag gegeben. Gegen Ende das 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude bis auf den Westflügel wieder abge- tragen. Nach der Grundsanierung 1913, wurde in dem Gebäude das „Landesmuseum für Sächsische Volkskunst“ untergebracht. Gründer dieses Museums war Oskar Seyffert. Der Professor an der König- lichen Kunstgewerbeschule in Dresden sah die Volkskunst als Kunst der kleinen Leute und somit auch als „wahre Kunst“ an. Um die Kunst der kleinen Leute ausstellen zu können, baute er den Jägerhof um und brachte seine Sammlung dort unter. Seit dem Luftangriff auf Dresden im Jahre 1945 ist nur noch das Erdgeschoss im Originalzustand. Heute stehen zwei Ebenen des Gebäudes den Museumsbesu- cher*innen offen. Im Museum arbeiten sechs Mitarbeiter*innen, wozu auch der Museumsdirektor zählt. Jeder Person ist ein bestimmter Aufgabenbereich zugeteilt. Neben dem Museumsdirektor und der Sekretärin, gehört ein Kurator, eine Restauratorin, ein Techniker und eine wissenschaftliche Aus- hilfe zum Team. Alle wichtigen Funktionen sind abgedeckt und besetzt, so dass das eingespielte Team die anfallende Museumsarbeit auch mit kleiner Besatzung meistern kann. Anders als Oskar Seyffert, möchte der jetzige Museumsdirektor Dr. Igor Jenzen den Fokus auf die selbstautorisierte Kunst legen, welche mit von gewöhnlichen Leuten angefertigt wird. Das Museum wird als Ort der Bildung und des Austausches angesehen, welches einen Zugang zu Kunst und Kultur ermöglicht. Bisher ist das Museum das einzige Do-It-Yourself Museum in Deutschland. Besucher*innen können an Handwerkskursen teil- nehmen, wie Schnitzen, Häkeln oder Weben, also sich Sachen selbst machen (DIY). Diese Kurse finden wöchentlich im Jägerhof statt. Vor allem für Kinder wird auch ein interaktiver Rundgang angeboten, welcher den Kindern spielerisch die Geschichte des Landes und die Handarbeiten aus Sachsen näher- bringt. Der Fokus liegt grundlegend auf Sachsen und thematisiert die dortigen regionalen Unter- schiede. Die Dauerausstellung zeigt zum einen den erzgebirgischen Weihnachtsschmuck, Sachsens Spielzeugindustrie, die Trachten der Sorben, die Damastwebstube und das „Kino vor dem Kino“, das Figurentheater von Elias Augst. Sonderausstellungen finden immer zu Ostern und Weihnachten statt, aber auch zur Sommerzeit. Lokale Künstlerinnen und Künstler stellen ihre Werke vor und können diese auch verkaufen. Zudem gibt es in den Zeiten der Sonderausstellungen mehrere Lesungen, Vorträge und Konzerte.

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Organigramm der SKD Museen mit Fokus auf das Heimatkundemuseum:

SK D

Galerien, Kunstmuseen &

Sammlungen

Gemäldegalerie Alter Meister

Galerie Neuer Meister

Grünes Gewölbe

Kupferstichkabinett

Mathematisch- Physikalischer Salon

Porzellansammlung

Skulpturensammlung

Archiv der Avantgarten des 20. Jahrhunderts

Rüstkammer

Münzkabinett

Kunstgewerbemuseum

Königliche Gemächer im Residenzschloss

Volks- und völkerkundliche Museen / Ethnologische

Museen

Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen (SES)

Museum für Sächsische Volkskunst mit Puppentheatersammlung

Museumsdirektor

Sekretärin

Kurator

Techniker

Restauratorin

Museumsmitarbeiterin

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Praktikumsbericht 5

Die SKD teilt sich in zwei große Abteilungen auf. Die erste Abteilung umfasst die Galerien, Kunstmuseen und die Sammlungen, zu denen insgesamt zwölf Einrichtungen gehören. Die zweite Sparte bilden die Volks- und völkerkundlichen Museen zusammen mit den Ethnologischen Museen. Das Museum für Sächsische Volkskunst gehört mit zu dieser zweiten Sparte. Zu den Staatlichen Ethnographischen Sammlungen in Sachsen (SES) gehören außerdem das Museum für Völkerkunde zu Leipzig, das Mu- seum für Völkerkunde Dresden und das Völkerkundemuseum Herrnhut.

1.2 Praktikumswahl und Vorbereitung

Meine Intention war im Bereich der Museumsarbeit mehr Erfahrungen zu sammeln. Ich hatte noch kein Vorwissen an der Uni erwerben können aus unterschiedlichen Gründen. Dennoch wollte ich ein Praktikum in diesem Bereich absolvieren. Auf das Museum für Sächsische Volkskunst bin ich gekom- men, als ich für das Praktikum im Internet recherchierte. Durch den Umzug der Ethnologischen Samm- lung in Göttingen, aber auch der Arbeiten im Museum für Völkerkunde in Dresden zu dieser Zeit, habe ich mich beim Museum für Sächsische Volkskunst in Dresden beworben. Kulturanthropologisch ist diese Einrichtung sehr interessant in Bezug auf die Kultur in Sachsen und speziell im Erzgebirge, da der Fokus auf dieser Region liegt. Als Ethnologin stellte sich mir die Frage, ob und wie das Museum als ein Ort des Austauschs zwischen Kulturen dienen kann. Neben dem Interesse an der Museumsarbeit an sich, gab es für mich die zentrale Frage, wie ein Museum für Sächsische Volkskunst Menschen die säch- sische Kultur näherbringen kann und wie dieser Wissensaustausch aussieht. Der Zugang zu diesem Praktikum war, wie bereits erwähnt, über das Internet möglich. Eine direkte Webseite für die Anfrage oder Bewerbung für ein Praktikum gibt es nicht. Die Museen sind selbst für die Praktikumseinstellung und -anbietung zuständig. Auf der Homepage der SKD sind alle Kontaktdaten der einzelnen Museen aufgelistet. Die Praktikumsanfrage wurde per E-Mail an Herrn Jenzen verschickt. Darin wurde kurz das Anliegen geschildert, sowie der Studiengang, der mögliche Zeitraum des Praktikums, genauso wie meine Vorkenntnisse in diesem Bereich. Als Antwort kam eine Einladung zu einem persönlichem Ge- spräch, in welchem man sich kurz kennenlernte und an dessen Ende die Zusage kam. Der vorgeschla- gene Zeitraum war kein Problem und das Praktikum begann am 24.02.2020. Alle näheren Details wur- den dann am ersten Tag besprochen. Für die Praktikumsvereinbarung musste ich jedoch vorab im Re- sidenzschloss in der Personalabteilung vorstellig werden. Die Vorbereitung bestand aus der Recherche zu der Einrichtung und den Informationen der Webseite des Museums und des SKD-Verbundes. Dres- den hatte ich mir ausgesucht, weil ich dort Familie habe und so war die Unterkunft leicht organisiert.

Die Kosten während des Praktikums konnten so gering gehalten werden und beliefen sich lediglich auf die Fahrtkosten. Das Praktikum wurde nicht vergütet und die Fahrtkosten nicht übernommen, was vorab klar gestellt wurde und kein Problem für mich darstellte. Die Betreuung seitens der Praktikums- einrichtung bezog sich auf die Arbeitszeit im Museum. Jedoch wurde mir als Praktikantin ein VIP-Ticket

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für den Praktikumszeitraum ausgestellt, mit dem ich in allen Museen der SKD freien Zutritt hatte. Zu- dem konnte ich mich in Privatführungen und Weiterbildungen der 15 Museen einschreiben lassen und diese sogar noch nach meinem Praktikum besuchen. Leider sind viele dieser Angebote durch die Corona Krise nicht mehr möglich gewesen. Glücklicherweise konnte ich trotz der offiziellen Schließung des Museums mein Praktikum bis zum Schluss fortsetzen. In der Zeit vom 24.02.2020 bis zum 20.03.2020 habe ich von Montag bis Freitag zwischen sechs bis acht Stunden gearbeitet. Nach den vier Wochen bin ich auf ein Stundenmaß von insgesamt 155 Stunden gekommen.

1.3 Praktikumsprojekte

Wie bereits im Executive Summary erwähnt, hatte ich ein breites Aufgabenfeld und neben vielen klei- neren drei größere Projekte bearbeitet. Eine der ersten Aufgaben war die Rezeptions-Analyse und die Optimierung der Dauerausstellung. Mein Beitrag zur Optimierung war die Erstellung dreier Texte. Für den Bereich des Blaudruckes war eine allgemeine Beschreibung des Verfahrens notwendig. Dieser Text, „Ein Blaues Wunder“, beschreibt kurz die Herkunft und den Weg des Blaudrucks durch die Nie- derländer nach Europa und wie sich das Verfahren hier weiterentwickelte. Dieser Beitrag war wichtig, weil der Blaudruck bereits 2018 in die Liste des Immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen wurde und dies in der Ausstellung nicht ersichtlich war. Bei dem Text „Handarbeit als ‚Bildung der Frau‘“ sollte aufgezeigt werden, was der Frau im 19. Jahrhundert als Bildung zugesprochen wurde. Das System der Mitgift bei der Heirat gab es zu dieser Zeit auch in Deutschland. Somit brachte die Braut den Textilvor- rat für eine ganze Generation mit in die Ehe und war für die getragene Kleidung der gesamten Haus- genossenschaft zuständig. Da Stoffe zu dieser Zeit sehr teuer waren, ist es wichtig für die Frau gewesen den Stoff so optimal wie möglich zuzuschneiden und zu nutzen. Der dritte Text bezieht sich auf den Wandel „vom Tag-Nachthemd zum Nachthemd“. Hier lag das Augenmerk des Textes auf der Optimie- rung des Schnittmusters, welches an der nebenstehenden Probierstation selbst ausprobiert werden kann.

Das zeitintensivste Praktikumsprojekt war die Inventarisierung zweier Puppen aus Zelluloid, welche dem Museum von einer älteren Frau gespendet wurden. Die Aufgabe bestand darin herauszufinden, ob die Puppen eine Relevanz für das Museum haben. Wenn das der Fall sein sollte, dann mussten die Puppen vollständig inventarisiert werden. Normalerweise haben Puppen eine Markung und lassen sich so einem Hersteller mit Ort und Entstehungszeitraum zuordnen. Beide Puppen weisen jedoch keine Markung auf, sondern haben lediglich eine Seriennummer im Nacken eingeprägt, was ohne eine Mar- kung nichts aussagt. Um einen Ort und einen Zeitraum der Herstellung zu definieren, recherchierte ich die äußeren Besonderheiten der Puppen, um sie vom Erscheinungsbild einer Marke zuordnen zu kön- nen. Die erste Recherche zu den Puppenherstellern in Deutschland Anfang des 20. Jahrhunderts hatte keinen großen Erfolg für die genauere Datierung. Daraufhin habe ich mich den Materialien gewidmet

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Praktikumsbericht 7

und dann den Gesichtsmerkmalen wie der Augen-, Nasen- und Mundform und der geprägten Frisur.

Das zeitliche Aufkommen der Gesichtsmerkmale wurde mit den Daten der Puppenfabriken abgegli- chen. Beide Puppen konnten den 1930er Jahre zugeordnet werden. Grund dafür waren die Gesichts- merkmale wie die Schelmenaugen, der offene Mund mit dahinter geklebten Zähnchen und Zunge, so- wie die Haarfrisur, welche in dieser Kombination ab den 1930er Jahren zusammen auftraten. Die zweite Puppe hatte eine „Tierstimme“ im Körper. Dieser Blasebalg-Mechanismus war bereits Anfang des 19. Jahrhunderts bekannt und wurde in Spielzeug eingebaut. Aber auch hier waren die Gesichts- merkmale ausschlaggebend für die Datierung um 1930. Diese Puppe soll mit ihren simplen Weinme- chanismus in der kommenden Automatik Ausstellung in Dresden gezeigt werden. Nach der erfolgrei- chen Datierung und der wissenschaftlichen Begründung, konnten die Puppen in die „Daphne“ einge- tragen werden. Die Daphne ist die zentrale Datenbank der SKD und beinhaltet Informationen wie Maße, Entstehungsjahr, Material, Nutzen etc. aller erfassten Ausstellungsstücke. Jedes Museum kann auf diese Daten zugreifen, was die Ausleihe und die Vorbereitung der Ausstellungsräume erheblich vereinfacht.

Das letzte große Praktikumsprojekt war die Erstellung eines Hands-On Kinderspiels für die Sonderaus- stellung zu Ostern. Die Sonderausstellungen zu Ostern und Weihnachten sind die Haupteinnahmequel- len des Museums. Die erzgebirgischen Schnitzereien sind weltweit bekannt und haben durch die Spiel- zeugindustrie in Sachsen auch eine lange Tradition. In den Sonderausstellungen werden lokale Künst- ler*innen und die Handwerkskunst vorgestellt und den Besucher*innen nähergebracht. Kinder können sich an dem Handwerk probieren und von den Künstler*innen viel lernen. Das Museum unterstützt dadurch auch den Erhalt dieser Handwerkskünste. Für die Kinder wird ein Kinderspiel veranstaltet. Es basiert auf einem Suchspiel, indem die Kinder eine anfangs gestellte Frage am Ende des Rundgangs beantworten können, um sich so etwas Süßes zu verdienen. Ich wollte daher ein Spiel entwickeln, wel- ches von den Kindern und den Erwachsenen gespielt werden kann. Da das Museum als Ort der Bildung und des Austausches gesehen wird, sollten sich zu der diesjährigen Osterausstellung die Kulturen be- gegnen. Das Osterfest kommt bekanntlich aus dem Christentum, aber die Christen haben sich weltweit ihr Ostern individualisiert und feiern es von Land zu Land und von Region zu Region unterschiedlich.

Die Idee ist, dass zehn Osterkörbchen im Museum versteckt werden, welche die Kinder dann suchen können. Sieben Körbe thematisieren je ein Land, welches Ostern auf seine eigene Art und Weise feiert, was auf Kärtchen mit einem kurzen Text und Bildern genauer erklärt wird. Die Erwachsenen können den Kindern die Fakten vorlesen und somit haben alle etwas von dem Spiel. Osterbräuche aus Schwe- den, Frankreich, Finnland, Australien, Süd-Afrika, Russland und den Sorben in Sachsen werden näher erklärt. Die restlichen drei Körbe thematisieren das Judentum, den Islam und den Hinduismus, welche kein Ostern feiern, aber ihre eigenen Feste im Frühling haben. Das Ziel dieses Spiels ist es, die Kinder und die Erwachsenen für andere kulturelle Bräuche zu sensibilisieren. Den Kindern kann so beigebracht und erklärt werden, wieso manche Leute kein Ostern feiern oder wie das Osterfest auch in anderen

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Formen begangen werden kann. Es soll dazu anregen sich mit den Mitmenschen auszutauschen und Diversität zu thematisieren. Ein Fakteninput kann die Besucher anregen darüber nachzudenken. Neben den drei selbsterarbeiteten Großprojekten, habe ich bei der Inventarisierung und Katalogisierung eines Sammlungsbestandes, dem Metalldepot, praktische und verwaltungstechnische Erfahrungen gesam- melt, welche mir bei der Inventarisierung der Puppen geholfen haben.

Resümee

Das Praktikum im Museum für Sächsische Volkskunst hat mir einen grundlegenden Einblick in die Mu- seumsarbeit gegeben. Der Zugang zur Praktikumsstelle war einfach, direkt und persönlich, ohne große Umwege. Das Arbeitsklima ist angenehm und die Einbindung findet in allen Bereichen statt. Trotz der kurzen Zeit von vier Wochen, konnte durch die Inventarisierung, Katalogisierung und Zusammenarbeit mit lokalen Künstlern und Organisationen, sowie das alleinige entwickeln und umsetzen von Konzep- ten ein Verständnis für das museale Feld erlangt werden. Das Museum hat Potential um als eine inter- nationale Kontaktzone zu fungieren. Interkulturelle Kooperationen mit Organisationen könnten einen kulturellen Austausch fördern und zu einem besseren Verständnis und Akzeptanz in der Gesellschaft beitragen. Das Hands-On Spiel zur Osterausstellung soll die Besucher für kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten sensibilisieren. Auf solch einer Basis könnte ein beständiger kultureller Austausch stattfinden. Ein wirksames Konzept muss jedoch noch etabliert werden. Der interdisziplinäre Aus- tausch (Kunstgeschichte, Ethnologie und Kulturanthropologie) während des Praktikums war durch die offene Art der Museumsmitarbeiter*innen möglich und äußerst lehrreich gewesen. Die Ausrichtung des Museums ist speziell, aber zeigt dennoch Parallelen zu ethnologischen Museen auf. Zudem war der Einblick in den Museumsverbund der SKD und die Organisation in den Museen sehr spannend.

Zum Beispiel ist als Folge des Einbruchs in das Grüne Gewölbe am Anfang des Jahres viel Geld in die Sicherheitsabteilung geflossen und wurde von den Budget der Museen gestrichen. In diesem Museum hatte das zu Folge, dass die benötigte Technik für den medialen Rundgang erstmal nicht finanziert werden kann. Abgesehen von der Organisationsstruktur innerhalb der SKD, bietet das Museum für Ethnolog*innen die Möglichkeit ihre Kenntnisse mit einzubringen, weil das Museum sehr offen ist für Veränderungen und Weiterbildung.

Das Museum für Sächsische Volkskunst kann ich an sich sehr weiterempfehlen. Tatsache ist, dass die- ses Museum nicht für Ethnolo*innen ausgerichtet ist. Wer nicht in Kombination mit Kunstgeschichte oder Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie studiert, wird mit dieser Praktikumsstelle wenig an- fangen können. Deswegen kann ich dieses Praktikum für Ethnolog*innen nur teilweise weiterempfeh- len.

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