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Zusammenfassung Visuelle Kommunikation

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Academic year: 2022

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Zusammenfassung „Visuelle Kommunikation“

A. Kommunikation

Kommunikation = Austausch von Informationen zwischen dynamischen Systemen

Sonderfall: Sender und Empfänger sind Menschen

Kommunikationskette: Auftraggeber – Medium – Zielgruppe Zielgruppe bestimmt den Gestaltungsprozess und das Ergebnis

Genauere Kommunikationskette:

Quelle – Sender – Kanal – Empfänger – Verwertung (evtl. Störung im Kanal)

Aufgabe des Senders: Codieren v. Informationen (visuell, gestalterisch…) Aufgabe des Empfängers: Decodieren v. Informationen

Bsp. für Kanäle: TV, Zeitschrift, Anzeige…

Lasswell’sche Formel:

„Wer sagt was auf welchem Weg zu wem mit welcher Wirkung“

(Zusammenfassung einer Kommunikationskette) Eigenschaften der Kommunikation:

Direkt- Indirekt (Findet ein unmittelbarer Kontakt zw. Sender und

Empfänger statt?)

Gegenseitig – Einseitig (Findet ein Rollenwechsel zw. Sender und

Empfänger statt?)

Privat – Öffentlich (Ist dem Sender der Empfänger bekannt?)

Bsp.:

Befehl

• : direkt, einseitig, privat Vorlesung

• : direkt, einseitig, privat Kundgebung

• : direkt, einseitig, öffentlich Telefonat

• : indirekt, gegenseitig, privat Zeitung

• : indirekt, einseitig, öffentlich

(2)

Massenkommunikation (Bereich d. Graphikdesigners)

Der Graphikdesigner hat die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass verbale Information in

Bildsprache übertragen (nicht übersetzt!) wird.

Verbale Sprache Bildsprache

an Zeitverlauf gebunden dynamisch

„ein Wort nach dem anderen“ -Bild ist ein geschlossenes System, wird als ganzes erschlossen

-zeigt gleichzeitig mehrere Ebenen nebeneinander in versch. Korrelationen

Graphikdesigner:

muss alle Korrelationen voraussehen + planen, also lernen, die Bildsprache sinnvoll einzusetzen.

Gutes Ergebnis:

Zusammenarbeit zwischen Quelle und Sender wichtig, um das Bild zielgruppengerecht zu gestalten.

Der Designer muss Inhalt erfassen + (methodisch, rationell und

visuell) gestalten, also grafisch umsetzen.

• Er trägt Verantwortung dafür, wie er ein Thema darstellt: Muss Auftrag

gerecht werden, muss zielgruppengerecht arbeiten + hinter dem Thema stehen

Vorgang des Problemlösens (Gestaltens):

1. Erarbeitung des Inhalts/Problems 2. Abgrenzung/Thematisierung

3. Strukturieren des Problems (erst allgemein, dann speziell) 4. Synthese der Ergebnisse

5. Erprobung: Modifizierung in Hinblick auf Verwendung und Zielgruppe 6. Bearbeitung/Gestaltung in Hinbl. auf die erhaltenen Ergebnisse des inhaltl. Problems.

Weg zur visuellen Gestaltung:

1. Wahl des Mediums

2. Wahl der Gestaltungselemente 3. Synthese aus 1.) und 2.)

= Vorgang des Gestaltens Achtung:

emotionale Dimension darf nicht vernachlässigt werden, denn sie bestimmt, wie gut die Kommunikation funktioniert + wie dauerhaft der Kontakt ist!

Kommunikationsschema (Erweitert):

Quelle – Sender – Codierung – Kanal (+ Störung) – Decodierung – Empfänger – Verwertung

(3)

Sender bedient sich zur Codierung aus einem Zeichenvorrat, ebenso Empfänger zur

Decodierung.

Bedingung: Gemeinsame Schnittmenge zw. Sender und Empfänger, um Komm. möglich zu machen.

Nötige Komm.-Elemente

Sender (will etwas übermitteln) – Die Person/das Untenehmen/die

• Organisation, die die Web-Seiten im Netz platziert

Botschaft – die übertragenen Text- und Bildinformationen

• Empfänger

Medium (das Informationen darstellt) – ein kompl. Gebilde, bestehend

aus Modem,

PC, Monitor, Browser, aber auch aus Texten + Bildern auf den

Webseiten

Übertragungskanal (der Botschaft transportiert) – eine Telefonleitung

mit Server auf der einen und Hardware auf der anderen Seite Jede Botschaft enthält sowohl einen Inhalts- und einen

Beziehungsaspekt:

Inhaltsaspekt: übermittelte Sachinformation (obj. Inhalt der Botschaft) Beziehungsaspekt: übermittelte Beziehung zwischen Sender und Empfänger, sehr starke Beeinflussung der Kommunikation!

Gibt Auskunft über Bildungsniveau, pol. Standpunkt

• schwer zu kontrollieren/formen, weil kontextabhängig

muss sensibel eingesetzt werden

kann mit Inhalt verbunden sein, wird jedoch oft auch über Wortwahl,

• Gesichtsausdruck, Betonung/Gestik (verbale Sprache) vermittelt.

In viss. Komm. durch Jargon, Farben, Typographie, Grafiken,

• Hervorhebungen, Anordnungen usw.

Vom Empf. oft nur unbewusst aufgenommen + vom Sender nur

unbewusst vermittelt (Beiläufigkeit bei Sender und Empfänger) Sender (Grafiker) muss Botschaft genau so gestalten, dass der

Empfänger nicht mehr und nicht weniger wahrnimmt als er soll!

Sender:

Der Sender beeinflusst Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit der

• Nachricht!

Je nach Sender kann die gleiche Information ganz anders

• wahrgenommen werden.

Empfänger = Rezipient:

Der Rezipient nimmt die gesendeten Informationen auf.

• Der wahrnehmende Mensch nimmt sich selber immer mit wahr (es

gibt kein reines, geistig-abstraktes Subjekt!)

Ziel der Massenkommunikation = Beeinflussung des Verhaltens des Rezipienten, daher hat das Individuum Schutzvorrichtungen:

Gruppenzugehörigkeit, Gruppennormen, Gruppenvorurteile

Meinungsführer

• Zugehörigkeit zu einen sozio-ökon. System

Best. Persönlichkeitsfaktoren wie Selbstbewusstsein, Aggression,

Kritikfähigk.

(4)

Der Empfänger als Teil der Gesellschaft - Die Gruppe =

integrierte soziale Struktur, deren Umfang variabel, aber im Einzellfall bestimmbar ist.

In Gruppe: Beziehungen, die selber wieder auf die Gruppe Einfluss nehmen + vorherrschende Normen, Kommunikation und Funktionen verändern.

Zielgruppe = Gruppe, an die sich eine bestimmte Nachricht richtet; zeichnet sich aus durch

bestimmte Interessen, Bedürfnisse, Verhaltensnormen und Strukturen.

Signal = physikalische Ereignisse, materielle Gegebenheiten von Zeichen (Bedeutung ist

egal): Signale müssen sich gut von ihrer Umgebung abheben um leicht wahrgenommen zu

werden.)

Kanal = materielles Medium, durch das Signale vom Sender zum Rezipienten übermittelt

werden. Unterteilung in:

Räuml. Kanäle: ohne eigentl. Zeitverlust über räuml. Entfernung

• (Telefon, WLAN…)

Zeitliche Kanäle: Inform. verbleiben über eine gewisse Zeit am selben

Ort (Plakat…)

Raum-zeitliche Kanäle: Buch, CD, Tonband

unabh. Größe => zwingt sowohl Sender als auch Empfänger zu etwas:

Sender muss seine Gestaltung an Kanal (Medium) anpassen

Empfänger wird im Rezeptionsprozess eingeschränkt (Kino = muss

• sitzen bleiben)

Code =

Zuordnungsvorschrift von einzelnen Zeichen eines Zeichenrepertoires zu Zeichen

eines anderen Zeichenrepertoires (Nur wer dien Code-Vorschrift beherrscht kann mit diesem

Code kommunizieren!). Es wird immer codiert,

Wenn eine gedankl. Information materialisiert wird (Ausgesprochen,

geschrieben…)

Wenn diese codierte Inform. in irgendeiner anderen Sprache

(Darstellungsweise) wiedergegeben wird Störung =

physikalische Signale der Nachricht werden verstellt, beeinträchtigt oder überlagert gesendet und/oder es kann nicht mehr sicher gesagt werden, welche Signale zur

Nachricht und welche zum Umfeld gehören. Kommunikation ist nie frei von Störungen.

(5)

Redundanz (engl. Überfluss, Überfülle) = Nachricht kann verkürzt werden, ohne dass

Informationsverlust auftritt (Tiff-Format…). Unterscheidung:

Nützliche R.: alle Zeichen, die an Stelle anderer Zeichen stehen

• könne, wenn diese durch Störung unverständlich geworden sind, nennt man nützlich redundant

Leere R.: Wenn ein solcher Austausch von Zeichen nicht möglich ist.

Information wird betrachtet auf vier Ebenen:

Codierung

Syntax: Beschr. des Verhältnisses von Zeichen untereinander

• Semantik: Beschr. des Verhältnisses von Superzeichen zu einzelnen

Zeichen

Pragmatik: Beschr. des Verhältnisses von Zeichen und Benutzer

• •

Zeichenvorrat =

strukturierte Menge von Zeichen, die in ihrer Gesamtheit ein Repertoire bilden; synonym: Alphabet, Sprache; besteht immer aus mind. 2 Zeichen, die verschiedene

Aufgaben haben; Lehre von den Zeichen = Semiotik (Teil der Erkenntnistheorie, allgemeine

Sprachtheorie, keiner bestimmten Sprache zugeordnet) Zeichen =

physikalische Ereignisse (Signale), die etwas bezeichnen und an einen Empfänger

gerichtet sind

Objektsprache und Metasprache:

Objektsprache = Sprache, in der Objekte beschrieben werden;

Metasprache = Eine Sprache über eine Sprache,

Die Sprache, über die eine Metasprache spricht, ist die zugehörige Objektsprache.

Beispiel:

„Ilmenau“ ist eine Stadt (Objektsprache).

„Ilmenau“ hat sieben Buchstaben (Metasprache) Semiotik =

beschäftigt sich mit der Zeichengestalt; der Abstraktionsklasse aller einander gleichgestaltiger (isomorpher) Zeichen;

Zeichengestalt =

Gemeinsamkeit aller äquivalenten Zeichenexemplare (z.B. sieht ein „e“ in unterschiedl. Schriftarten anders aus, ist aber immer ein „e“)

Semiotik lässt sich unterteilen in drei Disziplinen:

Syntaktik, Semantik, Pragmatik

(6)

Syntaktik = Untersucht die Beziehung zwischen verschiedenen Zeichen einer Sprache;

eine Art der Grammatik, im gestalterischen Bereich nur sehr beschränkt festgelegt (nur auf ein Medium bezogen). Bsp.: Layout v, Illustrierten, Büchern und Plakaten

ist vorgegeben.

Semantik=

Untersucht die Bez. zw. Zeichen und ihrer Bedeutung;

Teilbereich: Sigmatik= Beziehung von Zeichen und Bezeichnetem (Designatum); die

Semantik in der Gestaltung wieder nur begrenzt: nur in genau abgegrenzten Zeichensystemen

existieren solche Legenden (Landkarte…); wichtig: Zeichen muss Objekt entsprechen

(adäquat sein).

Pragmatik=

komplexeste Disziplin: Untersucht die Beziehung zwischen Zeichen und Benutzer; fragt wie, warum und zu welchen Zweck der Benutzer die Zeichen auswählt.

Um festzustellen ob ein Zeichen pragmatisch adäquat ist, müssen mehrere Gesichtspunkte beachtet werden:

Parteilichkeit:

Wie beeinflusst das Zeichen das Denken des Empfängers?

Abhängig vom pol. Standpunkt und Bedürfnissen des Senders

Unparteilichkeit liegt in der nat. Sprache nie vor!

Nützlichkeit:

• Wird der Empfänger auf die beabsichtigte Weise, gemäß der Intention des

Senders gelenkt?

Evidenz:

Augenfälligkeit, selbstverständliche Gewissheit Bsp.: Schlagwörter, Sprichwörter, Parolen => haben große subjektive Kraft und beeinflussen uns, sagen aber noch nichts über die Mittel aus.

Eine Aussage ist evident, wenn

- Wir sie für wahr halten und sie unseren intellektuellen Fähigkeiten

adäquat ist.

- Sie sich zwanglos in ein Aussagengefüge einordnen lässt, was wir für

wahr halten

- Sie allgemeingültig sind und ihre Aufnahme, Verarbeitung, Speicherung für uns einfach zu lösen sind.

(7)

2. Die Wahrnehmung

Wahrnehmung=

W. ist nicht abschaltbar, man nimmt nie nur einen Gegenstand

• wahr, sondern (unbewusst) auch immer die Umgebung. D.h.

Das Wahrnehmungsfeld ist viel größer als der vom Auge scharf gesehene Bereich (10-15°). Das Wichtige befindet sich in diesem Wahrnehmungszentrum, das Unwichtige versinkt in der Peripherie.

Sehen=

ist etwas anderes als Wahrnehmen: Wahrnehmung, also die

Reizaufnahme + Verwertung wird beeinflusst von: Bedürfnissen, Interessen, Kulturellem Hintergrund

optische Reize werden also durch

Wahrnehmungskriterien gefiltert

Wahrnehmungsprozess:

Selektive Phase: Auswahl einzelner Reize aus Gesamteindruck

Synthetische Phase: Bewusstes Beobachten und Ordnen dieser

• Reize

Analytische Phase (Umkehrung von a) und b)): Entdecken von

• neuen, kleinen

Gesamtheiten, Koordinieren dieser Teile, Ordnen der Reizvielfalt

Selektion in der Wahrnehmung:

Farbigkeit wird weniger gut wahrgenommen als Helligkeit

• Wahrnehmungsapparat arbeitet integrierend/zusammenfassend

Das Auge:

3-5 Mio. Zäpfchen – Farbensehen: 3 Arten Rotempfindliche L-Zapfen – lange Wellen

Grünempfindliche M-Zapfen – mittlere Wellen

Blauempfindliche S-Zapfen – kurze Wellen

125 Mio. Stäbchen – Helligkeitssehen (1000mal empfindlicher als Z.)• S. und Z. auf Netzhaut ungleichmäßig verteilt: gelber Fleck = am

• meisten Zapfen = am schärfsten; am Augenrand fast nur noch Stäbchen

Insgesamt ca. 130 Mio. Rezeptoren, aber nur 1 Mio. Nervenfasern im

• Sehnerv

Es erfolgt eine enorme Reizauswahl vor der

 Verarbeitung

Helligkeit, Formen und Farben werden nicht nach absoluten Skalen

wahrgenommen,

Objekte werden immer in Abhängigkeit von der Umgebung

wahrgenommen (Bsp.: Helle

Umgebung – dunklere Farbwahrnehmung)

Farb- und Helligkeitswerte sind in der menschl.

Wahrnehmung immer relativ!

Wahrnehmung mit Reizreduzierung:

Überschauen des ges. Blickfeld, aber ohne Details

Augenmerk auf kleines Feld/Detail, Umgebung wird aber unscharf

(8)

3. Die Aufmerksamkeit

Die Aufmerksamkeit=

ist eine hypothetische, aber sehr komplexe Größe; Unterscheidung zwischen:

konzentrierte Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand

• dezentralisierte Aufmerksamkeit

• oder aber

„aktive“ (willkürliche) Aufmerksamkeit

„passive“ (unwillkürliche) Aufmerksamkeit

Die A. verteilt sich ungleichmäßig auf Gegenstände/Dinge/Personen der Umwelt.

In der Werbung: mehrere Möglichkeiten:

passive A.:

mehrmals auftretende Slogans + Wiederholungen => Wieder - Erkennen/Erinnern

Werbeinhalt muss nicht immer was mit echtem Produkt zu - tun haben => nach Jahren des Sehens assoziieren wir ganz

automatisch aktive A.:

• - durch außergewöhnliche Reizfaktoren:

Größe

Kontrast zum Umfeld Farbkonstellation usw.

Gründe für aktive A.:

Erwartungen

- Motiv resultierend aus Gefühl, Bedürfnis oder Interesse (oder - allem zusammen)

meist aber: aktive und passive A. soll gleichermaßen erregt sein - und so massiv wie

möglich!

Entstehen von Aufmerksamkeit:

Sehr wichtig für Designer: Rezipient muss „empfangsbereit“ sein.

Aktive A.: durch Erwartung und Motivation - Passive A.: durch Erinnerung und Motivation -

Motivation entsteht durch bewusste und unbewusste Motive, die aus Bedürfnissen, Gefühlen

und Interessen resultieren.

Bewusste Motive werden gebildet über das „Denken“ und „Wollen“.

Gefühl =

ganzheitlich subj. Reaktionsweise eines Individuums auf den Inhalt des Erlebens; Gefühle sind nie isoliert vom Wahrnehmen/Handeln.

Kette: Denken -> Gefühle -> Handeln

(9)

Bedürfnis =

Mangelempfinden, Streben nach Befriedigung Unterscheidung in:

naturbedingte Bedürfnisse = entspringen d. phys. Existenz - soziale, gesellschaftlich bedingte Bedürfnisse

-

Abfolge nach: Rohrachers „Triebkatalog“: Erst wenn - Übergestelltes zu einem

Großteil erfüllt ist, wird in eine neue Stufe übergegangen -

Erhaltungstriebe (Sexualtrieb, Hunger…) - Gesellschaftstriebe (Zugehörigkeit…) -

Genusstriebe - Kulturtriebe -

Bedürfnisse=

meist historisch geprägt; Mittel zur Befriedigung können sich mit der Zeit ändern; es können neue Bed. entstehen und alte verschwinden.

Interesse =

Gerichtetsein =

- „freiwillige Bedürfnisse“. Interessen können sich ändern => Dadurch lassen sich Fähigkeiten erproben!

Das „Denken“ =

rationale, vermittelte Erkenntnis in Form von Begriffen,

Urteilen, Theorien usw. = höchste Form der psych. Tätigkeit des Menschen;

arbeitet mit bei Planung des Handelns und des Wahrnehmens, das der Interessenbefriedigung dient.

Der „Wille“ =

Das „Wollen“ = bewusstes auf ein bestimmtes Ziel gerichtetes Streben;

unterteilt in zwei Phasen:

Herausbilden einer Absicht und Fassen eines Entschlusses -

Ausführung Die Motive = -

Zusammenspiel (sehr komplex) von Bedürfnissen, Interessen, Bildung, Persönlichkeit, Normen und Werten, Gefühlen usw.

Motivation =

Gesamtheit aller zur gleichen Zeit existierenden Motive, hierarchisch geordnet

Erwartung = bestimmte Einstellung, die auf mehr oder weniger klare Zielvorstellungen zieht; besteht aus Selektionen und Umdeutungen beim Wahrnehmen (Ich warte auf jemanden, also sehe ich ihn automatisch in den entgegenkommenden Menschen)

Faktor des Erinnerns =

absichtliches oder unabsichtliches Bewusstwerden erlebter oder eingeprägter Bewusstseinsinhalte nach einer längeren Zeit.

Mittel zur Erregung der A. sind zeitabhängig: Was einmal tabu war ist heute

normal; Möglichkeiten sind auch: Provokation + Tabubruch, aber in Maßen!!

Persuation=

Informationen werden nicht nur gelernt, sondern auch psych. akzeptiert.

Innerhalb zwei Bereiche:

(10)

Kanalisation:

- vorhandenes Bedürfnis für ein Produkt wird auf eine best. Marke gelenkt, oder von einer auf eine andere Marke umgelenkt.

Konversion:

- Tiefgründige psych. Verändernden an der Persönlichkeitsstruktur; durch Propaganda, nur sehr selten durch Massenkomm. zu bewerkstelligen

(11)

B. Entwerfen und Gestalten 1. Einführung

Entwerfen=

gedankliche Tätigkeit:

Entwickeln von Problemlösungen und Visualisierung der

Lösung; Entwurf (und Form) ist abh. vom Inhalt der zu übermittelnden Nachricht!

Denken =

nur möglich bei Kenntnis und Beherrschung einer Sprache (Sprache= Form in der die Gedanken erscheinen);

im Entwerfen: Bildsprache

- (besitzt andere Eigenschaften,

Formen und Strukturen als verbale Sprache).

Gestaltung =

allgemein: Den Dingen eine Gestalt geben Gestaltgesetze:

Die Gestalt

- ist mehr als die Summe ihrer Teile = Die Ganzheit der Gestalt besitzt Eigenschaften, die keinem ihrer Teile zuzuschreiben sind.

Die Gestalt

- beliebt erhalten, auch wenn dich ihre Elemente ändern = Einzelteile sind eher unwichtig, nur ihre Gesamtheit und ihre Beziehungen bilden die Gesamtgestalt

Struktur =

- entscheidendes Merkmal der Gestalt: Menge der Relationen, die wischen den einzelnen Teilen der Gestalt bestehen

Umfeld =

- Keine Gestalt existiert ohne Umfeld; jede Gestalt grenzt sich von etwas ab.

Gestalten =

- Ordnen, Zuordnen, Organisieren und Strukturieren von formalen Elementen zu komplexen Ganzheiten, Gestalten und das Zuordnen dieser Ganzheiten zu ihrem Umfeld.

Figur =

- Teilmenge des Gesamtgestalt; konkretes Gebilde in grafischen Bereich

Zeichen =

- Funktion einer Figur: jede Figur hat Zeichenfunktion:

sie steht für etwas und ist an jemanden gerichtet, Figuren haben keinen Selbstzweck

Visuelle Darstellung =

- Bildsprache = eine Art von Sprache mit semiotischen Kategorien:

Alphabet =

- Menge der optischen Elemente (Punkt, Linie…) Wörter der Bildsprache =

- Zeichen (Figuren)

Sätze der Bildsprache =

- Superzeichen, Zeichenreihen,

komplexe Zeichen

jedoch weit weniger Elemente als verbale Sprache, aber viel mehr Möglichkeiten zur Zusammenstellung Mittel des Entwurfs, also der inh. Problemlösung ist die Bildsprache

(12)

Proportion =

- Verhältnis der einzelnen Formen und Größen der Bildelemente zueinander; Mittel zur Spannungserzeugung;

bei guten Bildern: Harmonie (Wohlordnung) der Formen und Größen; Gute Proportion erzeugt Spannung und Entspannung, bestimmt die Bedeutung und Rangfolge der verschiedenen Teile ohne aufzufallen.

Die Form =

-

Gesamtheit der opt. Elemente; Unterteilung in zwei Hauptgruppen:

Formelemente= (Grundlagen) jeder Figur:

Punkt, Linie, Fläche, Körper = Buchstaben des Bildalphabets

Die stofflichen Elemente:

Helligkeit, Farbe, Material (Materialstruktur)

Punkt Linie Fläche Körper

Nulldimensional Eindimensional Zweidimensional Dreidimensional

Länge = 0 Länge > 0 Länge > 0 Länge > 0

Breite = 0 Breite = 0 Breite > 0 Breite > 0

Höhe = 0 Höhe = 0 Höhe = 0 Höhe > 0 Vorbedingungen für das Gestalten:

Es muss mindestens eine Fläche vorhanden sein!

• Jede dieser Flächen ist irgendwie begrenzt!

Erster Schritt der Gestaltung = Wahl des Formats: Kriterien:

Format als Unterstützung der Darstellung

• Beschränkungen durch Formatwahl

Proportion =

Verhältnis von Größen, Helligkeiten und Farben (bei komplexen Figuren zusätzlich das Verh. Der einzelnen Zeichen zueinander, bei der Zeichenreihe das Verhältnis der einzelnen Zeichen); Aufgabe: Deutlichmachen von

Zusammenhängen/Beziehungen, Aufbauen einer Spannung zwischen einzelnen Teilen

Mathematische Proportionsregeln:

Arithmetische Folge: Die Differenz zwischen den einzelnen Gliedern

ist konstant.

Geometrische Folge/Reihe: Der Quotient von einem Glied und dem

vorhergehenden ist immer gleich.

Der goldene Schnitt/die stetige Teilung: Das Verhältnis der ganzen

• Strecke zum größeren Teil ist gleich dem Verhältnis der größeren Strecke zum kleineren Teil

(13)

Prägnanz:

Prägnanz =

Ziel des Gestaltens = nicht das Herstellen von schönen Dingen, sondern das

Ordnen + Zusammenstellen von gestalterischen Elementen, sodass eine Nachricht reibungslos übermittelbar ist:

Kontakt zw. Nachricht und Adressat muss hergestellt

- werden: Darstellung muss eigenständig, auffällig sein, sich auszeichnen und als visuelle Provokation (Abhebung von der Reizvielfalt) wirken.

Kontakt muss aufrechterhalten werden -

Die Darstellung muss korrekt und richtig sein: keine - formalen Fehler und

richtiger Inhalt

- Die Darstellung der Nachricht muss deutlich, - unmissverständlich,

einleuchtend, überzeugend (= prägnant) sein.

-

Kennzeichen der Prägnanz:

Welches Zeichen fällt zuerst ins Auge?

- Welches Zeichen erfasst man zuerst?

-

Welches Zeichen wird zuerst in seinem Ganzen gesehen?

- Welches Zeichen prägt sich zuerst ein?

-

Welches Zeichen ist das auffälligste?

-

Einfachheit= Kennzeichen der Prägnanz, aber auch gewisses Maß an Komplexität möglich => Das prägnante Zeichen liegt zwischen absoluter Einfachheit und absoluter Komplexität.

Prägnanz ist eine Funktion von:

Einfachheit und Komplexität -

Geordnetheit und Zufälligkeit - Banalität und Originalität -

Prägnant =

eigenständig und deutlich in Bezug auf das Umfeld -

deutlich, treffend, bedeutungsvoll, bündig, vielsagend und von - gehaltvoller Kürze in Bezug auf die Darstellung der Nachricht

Prägnanztendenz = -

Das Gedächtnis versucht nahezu prägnante Formen/

-

Darstellungen zu verbessern, also prägnant zu machen; Ein ungeübter Betrachter „verbessert“ schon bei der visuellen Wahrnehmung; Ein geübter Betrachter gerät in Zwiespalt:

er neigt zur Verbesserung, nimmt aber Unstimmigkeit/

Ungenauigkeit wahr.

(14)

2. Die Bildsprache

Substantive der Bildsprache = Linien und Flächen

Adjektive der Bildsprache = Farben (sie kolorieren die Substantive) Attribute der Bildsprache = Kontraste und Konturen

Bildformat = Basiselement der Bildsprache:

Hochformat, Querformat, quadratisches Format Bildaufteilung:-

Goldener Schnitt = ästhetisches Gestaltungsprinzip mit primär formalem Charakter:

Aufteilungen einer Fläche oder Strecke im Verhältnis von 3:5 werden als besonders

harmonisch wahrgenommen

Positionierung eines Gegenstandes/einer Person in der Mitte

• nicht ideal! Bestimmung einer Bildaufteilung nach dem goldenen Schnitt sollte vom Gefühl her bestimmt werden.

Der goldene Schnitt ist ein indirektes Mittel der Bildsprache, von

dem kein direkter Informationsgehalt ausgeht.

Es ist mit ihm möglich, die formale Bildgestaltung attraktiver,

• dynamischer und spannungsbetonter umzusetzen.

Linien und Flächen: werden vom Betrachter wahrgenommen, noch bevor er einen

Gegenstand erkennt.

Linien =

- lenken den Blick des Betrachters: heißen Leit-/

Führungslinien.

Flächen =

- Ruhepunkte, verleihen dem Bild optischen Halt + bilden in sich geschlossene Schwerpunkte; halten den Blick des Betrachters

Elementare Flächen:

- Dreieck, Kreis, Rechteck, Quadrat

Flächen:

- Unterscheidung nötig:

wirkliche Flächen:

- klare geometrische Objekte

im Bild

imaginäre Flächen:

- entstehen durch Anordnung von

Bildelementen (imaginäre Dreiecke =

- großer Kontrast

zu rechteckigem Bildformat) Dreieckflächen:

- halten Blick des Betrachters im Bild (Blickgefängnis)

Kontraste (in der Bildgestaltung): -

zwei gegensätzliche Gestaltungselemente stehen sich gegenüber; ein Bild mit deutlichen Kontrasten wirkt spannungsvoller;

Grundlegende Kontraste:

Hell-Dunkel-Kontrast

- Formen- und Flächenkontrast -

Größenkontrast - Oberflächenkontrast - Richtungskontrast -

Mengenkontrast - Farbkontrast -

(15)

Bildbetrachtung/Bildbeurteilung:

andere Betrachtungsschwerpunkte als bei Wahrnehmung der Wirklichkeit:

Was unterstützt meine Aussage? Was will ich betonen? Was soll abgeschwächt werden?

Die Perspektive=

Größenkonstanz: unbewusster Vorgang: Dinge die wegen Entfernung kleiner erscheinen,

werden nicht als kleiner wahrgenommen, sondern nur als weiter weg.

Größenkonstanz kompensiert Tatsache, dass die lineare Größe des Abbildes sich verdoppelt,

wenn der Abstand zwischen dem Objekt und dem Auge halbiert wird.

Größenkonstanz ist abh. von der Erfahrung.

Früher: zentralperspektivische Darstellung unbekannt; Alle Dinge flächig dargestellt,

Entfernungswirkung nur durch Größendifferenz, Überschneidungen oder Farbe.

Beginn der perspektivischen Übertragung von Dingen auf Fläche:

Renaissance.

Zentralperspektive: Verkürzungen, Abstände realistisch übertragen;

wesentliche Elemente:

Grundlinie, Horizont, Augenpunkt, Fluchtpunkt(e);

Hoher Horizont = Vogelperspektive,

niedriger Horizont = Froschperspektive Zentralprojektion:

geradlinige, von Gegenständen reflektierte Lichtstrahlen fallen auf eine Linse (Auge, Fotoapparat…) + projizieren umgekehrtes Abbild auf Projektionsfläche

(Netzhaut, Film…) Formenkonstanz:

Durch Perspektive verzerrte Formen werden nicht verzerrt, sondern weiterhin in unversehrten Ursprungsformen wahrgenommen!

Parallelprojektion:

Form der scheinräumlichen Darstellung; Projektionszentrum wird als

unendlich weit weg angenommen = alle räumlich parallelen Linien sind auch in der

Darstellung parallel; Es entstehen Kippfiguren (durch fehlende Größendifferenz

vorne/hinten), Mensch kann nicht sagen, was vorne und was hinten ist.

Luftperspektive:

‚weit entfernte Gegenstände erscheinen unscharf, blass und der Farbeindruck verflacht (verblaut).

Gebundene Betrachtung = Die geometrische Perspektive ist immer nur einäugig. D.h. ein

perspektivisches Bild wirkt nur von einem Punkt aus 100% korrekt (an diesem Punkt ist der

räumliche Eindruck am größten). Ist das Auge an diesem Punkt nennt man das „gebundene Betrachtung“. Sonst: um „freie Betrachtung“.

(16)

2. Die Figur und ihre Eigenschaften

Die Figur =

ein als Einheit wahrgenommenes optisches Gebilde; Figur existiert nur, wenn sie ein Umfeld hat, von dem sie sich abheben kann:

Entweder auf Untergrund oder vor Hintergrund.

Gestaltgesetze =

Beschreibung (unter Vorbehalt) welche optischen Einzelelemente zu einer Figur werden:

Gesetz der Nähe:

- bei gleichen Teilen werden die jeweils nächst beieinander liegenden einander zugeordnet!

Gesetz der Geschlossenheit

- : Linien (auch Punktlinien)

die eine Fläche umschließen werden eher als Einheit wahrgenommen, also solche die nicht geschlossen sind!

Gesetz der Gleichheit:

- gleiche optische Elemente werden

leicht zu einer Gestalt zusammengefasst!

- Gesetz der Erfahrung:

- aufgrund von biogenetischen

Erfahrungen (nicht individuell) werden bestimmte Formen als Einheit wahrgenommen (nur sehr labil; besonders bei 2D-Raumdarstllungen)

Gesetz der durchgehenden Linie:

- Die Teile eines

Reizganzen, die eine durchgehende Linie ergeben, werden leichter als Einheiten wahrgenommen!

Das Gesetz der Innenseite:

- Der Innenwinkel zweier Seiten

ist meist kleiner als der Außenwinkel. Linien werden daher für den Teil einer Darstellung als Kontur angesehen, den sie einschließen.

Das Gesetz der guten Gestalt (Das Gesetz des Aufgehens):

-

bei der Figur-Grund- Beziehung von Netzten: Die Figur-Grund- Beziehung ändert sich nur durch den unterschiedlichen Beginn und das Ende des Netzes!

Das Gesetz der Gleichheit

- dominiert über das Gesetz der

Geschlossenheit.

Kontur =

imaginäre Linie, Grenze zwischen Figur und Grund, Körper und Raum;

Kontur = Qualitätssprung, zwischen Figur und Grund besteht ein Unterscheid zwischen stofflichen

und/oder gestaltlichen Qualitäten; Je höher der Sprung, desto deutlicher ist Figur erkennbar.

Die Kontur hat keinen Eigenwert, dient zur Abstraktion und zur Abgrenzung = Darstellung

aufgrund v. Erfahrung als Linie mgl.

Die Linie ist hier unwichtig, erst wenn Verhältnis zur Gesamtfläche einen bestimmten Wert

übersteigt, wird sie zur eigenst. Fläche. Die Linienstärke einer Kontur ist also abh. von den

Maßen der dargestellten Figur und dem Umfeld.

Die imaginäre Linie=

durch geschickte Platzierung von Formen auf einer Fläche bilden sich imaginäre Linien. Mit ihnen lassen sich Objekte auch über größere Distanz ordnen.

(17)

Der Negativraum (Das „Um“-Feld)=

Die Wahrnehmung einer Figur ist immer abhängig vom Verhältnis (und der Farbe) zwischen Grund und Figur. Die kleinere Fläche wird hier meist als Figur wahrgenommen, die Größere als Umfeld.

Die Binnenzeichnung (-gliederung) =

Möglichkeit zur Differenzierung: Figuren werden komplexer dargestellt als der Grund = wesentliche Hilfe um komplexe Figuren gegen einfache Umfelder abzuheben.

3. Formale Beziehungen zwischen Zeichen (Figuren)

Mittel der Kommunikation:

visuelle Zeichen - akustische Zeichen -

taktile Zeichen -

Wahrnehmbare Komponenten eines visuellen Zeichens = Form, Helligkeitsgrad, Farbe, Oberflächenbeschaffenheit, Dynamik (Bewegung), Ordnungsfaktoren und Anordnungen

Syntax visueller Zeichen: Wir wird etwas dargestellt?

syntaktische Dimensionen:

- Form, Helligkeit, Farbe, Material,

Bewegung

Ordnungsfaktoren:

- Größe, Abstand, Position, Richtung Semantik visueller Zeichen:

- Was wird dargestellt?

semantische Dimensionen:

- Inhalt, Aussage

Pragmatik visueller Zeichen:

- Welcher Zweck? Welche

Wirkung?

Dimensionen:

- Absicht des Senders und Reaktion des Empfängers

Bsp.:

techn. Zeichen: Beförderung von Sachwissen

Werbezeichen: Kaufanregung Bildzeichen:

Abstraktes sichtbar machen + realitätsbezogene Abbildungen darstellen

=> Bildzeichen haben Kommunikationspotenzial Klassifizierung der Zeichenarten:

Bild (Abbildung) =

• realitätsnahe Darstellung eines Objekts aus der Realität oder der menschlichen Phantasie: ohne Vorkenntnisse verständlich

Icon =

• visuelle Zeichen, die dem Bezugsobjekt ähneln: Zweck = Vereinfachung, Zusammenfassung: Intuitive Benutzerführung möglich Piktogramm =

• Reduktion von Gegenständen aus der Umwelt auf ihre wesentlichen Merkmale: international verständlich: Orientierungshilfe Symbol =

• visuelle Zeichen zur Darstellung von magischen, religiösen und kulturellen Bedeutungen; kein direkter formaler Bezug zum

„Objekt“

Schriftzeichen =

• Zuordnung von Gedanken zu in Reihenfolge setzbaren Zeichen: Speicherung von Gedanken

Wappen/Fahne =

• visuelle Zeichen zur Zugehörigkeitszuordnung zu Ständen/Familien/Vereinen/Ländern usw.

(18)

Signal =

• Warnzeichen; visuelle Zeichen als Blickfänger, die auf unmittelbare Reaktionen des Betrachters auf Gefahr/Verbot/

Anweisung abzielen Markenzeichen/Signet =

• Identifikationszeichen/Besitzzeichen:

Identifikation/Kennzeichnung von Ware, dem Besitzer, dem

Hersteller; Abgrenzung von der Konkurenz; gleichzeitig: Qualitäts-/

Wertdimension; häufig Bildzeichen:

o Gut: Grundformen (Quadrat, Dreieck, Kreis oder Kombination aus 2 oder mehreren) als Fläche oder Rahmen = gute

Möglichkeit einprägsame + prägnante Piktogramme und Markenzeichen zu erntwerfen!

Vorgang des Zeichenentwurfes/Formfindung = Lösung folgender Probleme:

Zieldefinition: Definition der Zeichenaussage

- Zeichen muss unmissverständlich sein und Information - übermitteln

Kreativphase: Finden der Zeichenform

- Testphase: Untersuchung der Zeichenwirkung unter -

Berücksichtigung der Zielgruppe Weg der Abstraktion =

gedanklicher Vorgang zur Reduktion und Interpretation der Form eines Gegenstandes = bietet Möglichkeit zur interessanten, zeichenhaften Darstellung

Visuelle Abstraktionen können auch Ungegenständliches darstellen = Hervorrufen von

Sinneseindrücken möglich: haptische Empfindungen, auditive Empfindungen und Gefühle

4. Formfindung (Zeichenfindung)

Die Kombinatorik als Ordnungsprinzip

Kombinatorik = Untersuchung, auf welche verschiedenen Arten eine feste Anzahl von

Elementen angeordnet + zu Gruppen zusammengefasst werden kann.

Drei Gattungen: Permutation, Kombination, Variation

Permutation = Vertauschung aller (!) Einzelelemente eines Komplexes: Bei n Elementen n!

Möglichkeiten

Variation = Permutation, aber es kommt nur ein Teil der Elemente zur Anwendung,

Spiegelung möglich

Kombination = Variation, aber ohne Spiegelung; gut für Entwicklung von Zeichensystemen

und Serienzeichen

(19)

5. Geometrisch-Optische Täuschungen und ihre Bedeutungen in der Gestaltung

Im täglichen Leben praktisch nicht vorhanden; auch bei Differenz von metrischer und

wahrgenommener Größe entsteht bei uns keine Irritation (siehe Formkonstanz,

Größenkonstanz). Für den Gestalter ist es wichtig, die Differenz zwischen metrischer und

wahrgenommener Größe zu kennen: Er muss wahrgenommene Größe richtig darstellen, es ist ein visueller Ausgleich nötig.

Möglichkeiten der Formveränderung:

Absolute und empfundene Größe:

-

Die absolute Größe nicht immer gleich empfundener Größe, Empfindung ist abhängig vom Verhältnis Figur/Umfeld, Kontrast zwischen groß/klein, sowie Erfahrung (Bsp.: Müller-Lyer’sche Pfeiltäuschung, Müller-Lyer’sche Paralleltäuschung)

Räumliche Wahrnehmung:

-

Nach oben zusammenlaufende Linien werden automatisch räumlich wahrgenommen. Darin dargestellte/platzierte Dinge werden automatisch in ihrer Größe auf das Umfeld bezogen;

das Umfeld ändert die Proportionen. (Bsp.: Die Ponzo’sche Täuschung)

Effekt der Teilung:

- mehrfach unterteilte Strecken wirken länger als ungeteilte (Die Wirkung kann umschlagen, wenn nur wenige Abschnitte die Strecke teilen).

Überschätzung der Vertikalen:

- Vertikale Strecken wirken

meist länger als horizontale Strecken.

Optische Mitte:

- Die optische Mitte ist nicht gleich der

arithmetischen Mitte, sondern liegt mal oberhalb, mal unterhalb von dieser.

Irradiation:

- helle Flächen reflektieren Licht so stark, dass angrenzende Netzhautbereiche mitgereizt werden; daher erscheinen helle Flächen größer als sie in Wirklichkeit sind.

Winkelwahrnehmung:

- spitze Winkel (z.B. bei sich

überlagernden Strukturen) werden automatisch vergrößert wahrgenommen. (Bsp.: Hering’sche Täuschung: Gerade Linien scheinen sich zu wölben).

Das Moire =

- Möglichkeit der Formveränderung durch

(ungenaues) Übereinanderdrucken: Durch einen Konflikt des Wissens um die Grundstruktur und der neu entstandenen Form erscheint das Bild schillernd; je geringer der Unterschied zwischen den überlagernden Drucken, desto größer der Effekt.

Schraffur:

- Vertikalschraffur wirkt meist heller als Horizontalschraffur

(20)

Vibrierende Bilder:

- Da das Auge (um die

Müdigkeitserscheinungen = Verblassung des Seheindrucks auszugleichen) nie stillsteht, entsteht bei bestimmten

Bildern ein Flimmer-/Vibrationseffekt. Der Gestalter muss diese Phänomene und ihre Eigenarten kennen, um sie ausgleichen oder zu seinen Zwecken nutzen zu können! Die mathematischen Kriterien sind hier unbrauchbar.

6. Die Farben

Farbe =

elektromagnetische Wellen einer bestimmten Wellenlänge (ca. 400 – 700 nm); nur ein sehr geringer Teil der eletromagn. Wellen ist für uns als Licht sichtbar.

Gleichlange Wellen haben eine Farbe, dabei gilt:

700 nm = Rot, 620 nm = Orange - 572 nm = Gelb, 540 nm = Grün -

480 nm = Cyan, 400 nm = Indigo -

Metamarie: Licht untersch. Zusammens. kann denselben Farbeindruck hervorrufen:

Monochromes Licht -

Mischung von monochromem Licht - Teil des mehrfarbigen Lichtes -

„Additive Farbmischung“:

eine gleichmäßige Mischung aller Lichttfarben zwischen 400 und 750 nm ergibt sich als „weißes“/farbloses Licht (Sonnenlicht); dafür genügt es auch möglichst weit auseinander liegende Farben zu verwenden: Gelb, Rot und Blau – alle anderen Farben (außer Metallic) sind aus ihnen mischbar.

Körperfarbe/Raumfarbe:

Körper sind nur dann farbig, wenn diese Farbe auch in dem herrschenden Licht vorhanden ist. Körperfarbe = ein Teil des Lichtes wird reflektiert, der Rest absorbiert wird.

Reflektion aller Lichtwellen = weiß, bei Absorbierung aller Wellen = schwarz.

„Subtraktive Farbmischung“:

Werden Körperfarben gemischt/hintereinander angeordnet,

so entsteht Schwarz. Die Mischfarben sind also immer dunkler, als die hellste Grundfarbe.

Optisch-Partitive Farbmischung = Aufhebung/Umkehrung des Simultankontrastes, wenn

die farbigen Flächen nur sehr klein sind. Nutzung. Mehrfarbiger Rasterdruck:

sowohl additive

(Farbpunkte liegen sehr nah nebeneinander, werden nicht mehr einzeln wahrgenommen) als

auch subtraktive (Farbpunkte liegen aufeinander) Mischung.

(21)

Farbordnung/Klassifikation:

1. Achse:

- Helligkeit = Reihe der unbunten Farben (die alles Licht reflektieren, aber in unterschiedl. Stärken von weiß zugrau zu schwarz)

2. Achse:

- Sättigung: Gesättigt nennt man eine Farbe, wenn ihr Buntheitscharakter am größten ist (sie also keine Anteile an weiß, schwarz, grau enthält)

3. Achse:

- Farbton: Zuordnung einer Farbe zu einer Grundfarbe (Rot, Violett, Gelb,

Grün) -

Schaubild: Doppelkegel (Folien)

Helligkeit: abhängig von der Lichtquelle, der Intensität, ihrer Entfernung zum Objekt und der

Entfernung vom Objekt zum Betrachter.

Helligkeit und Räumlichkeit = enger Zusammenhang: das Dunkle scheint hinten zu liegen; Schatten existiert nur im Raum.

Farben können in vier Grundkategorien auftreten:

Gesättigte Vollfarben (auf dem Farbkreis)

• Hellklare und dunkelklare Farben (Kegelmantel ober- und unterhalb

des Farbkreises)

Getrübte Farben (Ausmischung aus Farbton und Grauwert)

Unbunte Farben (auf Horizontalachse)

Grundfarben und Farbkreis:

Im Druckbereich

Gelb, Cyan(blau), Magenta.

Sie liegen im gleichen Abstand auf dem Farbkreis.

Durch Mischen entstehen:

Gelb + Magenta = Hochrot (Orangerot)

Magenta + Cyan = (Blau-)Violett

• Cyan + Gelb = Grün

Diese Farben bilden ein „Gegendreieck“ zu den Grundfarben. Durch weiteres mischen ergeben sich Orange, Karmin, Rotviolett, Ultramarin, Blaugrün, Gelbgrün.

Es stehen sich gegenüber = Komplementär- oder Ergänzungsfarben Gelb – Blauviolett

Orange – Ultramarin

• Hochrot – Cyan

Karmin – Blaugrün

• Magenta/Purpur – Grün

Rotviolett – Gelbgrün

Komplementärfarben ergänzen sich in additiv und subtraktiv zu einer unbunten Farbe.

Farbenkonstanz: (siehe Form- und Größenkonstanz):

Wir nehmen eine bekannte Farbe unabhängig von der physikalisch

vorherrschenden Farbe als die „Ausgangsfarbe“ wahr (Blau bleibt Blau, auch wenn sich das phys. Licht ändert). Farbe in der Gestaltung bedeutet nicht physikalische Farbe, sondern wahrgenommene Farbe.

(22)

7. Kontrast

Helligkeitskontrast/Simultankontrast:

Entsteht bei gleichzeitiger Darbietung zweier oder mehrerer verschieden heller Flächen. Ist höher, je weiter die benutzen Farben im Farbkreis auseinander liegen. Der Simultankontrast vergrößert die Abstände der Farben zueinander. Je größer die Kraft der dominanten Farbe im Vergleich zur leidenden Farbe ist, desto größer ist die

Farbtonveränderung. Auch schwarze oder unbunte Flächen scheinen hier leicht farbig.

Es gibt zwei Formen:

Flächenkontrast + Randkontrast Flächenkontrast:

Je dunkler das Umfeld ist, desto heller erscheint eine (immer gleichfarbige) eingeschlossene Fläche. Wird eine helle Fläche von einer dunklen

umschlossen, so wirkt sie dann am hellsten, wenn der Anteil der dunklen Fläche am größten ist.

Randkontrast:

Grenzen mehrere abgestuft dunklere Flächen aneinander, so wirkt der Rand einer Farbe, der an eine hellere Fläche grenzt, stets dunkler, als der Rand, der an eine dunklere Fläche grenzt. Somit kann ein scheinbarer Unterscheid zwischen zwei gleichhellen Flächen geschaffen werden durch den Machstreifen.

Sukzessivkontrast:

Nach Betrachten einer farbigen Fläche entsteht auf einer unbunten Fläche ein Nachbild in der Komplementärfarbe.

Komplementärkontrast:

Zwei sich auf dem Farbkreis gegenüberliegende Farben stehen nebeneinander.

Quantitätskontrast =

Möglichkeit zur Ausgleichung des Simultankontrastes:

Sieht eine Farbzusammenstellung harmonisch aus, so besteht Unterschied zw. den Flächenausmaßen versch. Farbflächen. Somit kann durch

Größenausgleich Simultankontrast umgangen werden.

Gelb : Orange : Rot : Grün : Blau : Violett = 9 : 8 : 6 : 6 : 4 : 3 Intensitätskontrast/Qualitätskontrast:

Es besteht ein Unterschied zwischen Leucht- und Buntkraft unterschiedlicher Farben. Die Intensität einer Farbe kann gesteigert werden, indem sie mit schwächeren Farben konfrontiert wird.

Unbuntkontrast =

Sonderform des Qualitätskontrastes Buntkontrast:

Bei drei miteinander kombinierten Komplementärfarben wird die Buntkraft verstärkt, da der Simultankontrast aufgehoben wird.

Kalt-Warm-Kontrast, Nah-Fern-Kontrast: Gelb und Rot gelten als warm und nah, Blaugrün und Blauviolett als kalt und fern.

Flimmerkontrast:

Werden mehrere, relativ kleine, verschiedenfarbige Flächen nebeneinander

(23)

platziert, so entsteht ein Flimmerkontrast. Wird intensiviert, wenn Farben gleicher Helligkeit benutzt werden. Erscheinungskontrast: Kontrast zwischen zwei nahezu gleichfarbigen Flächen, die sich nur

aufgrund ihrer Struktur/Binnengliederung unterscheiden (also ihrer Zugehörigkeit zu Körpern,

freien Flächen oder Räumen)

8. Farbpsychologie

Farbpsychologie

Farbempfindung = Wie empfindet man Farben?

Farben sind individuell zu behandeln, die Geschichte ist zu beachten.

Empfinden eines Einzelnen bei einer Farbe nur schwer feststellbar, jedoch einige Regeln:

Bsp.: Rot = Anregend/ Erregend Stimmungs-/Anmutungsqualitäten =

durch Farbeindruck hervorgerufene (bei anhaltender Einwirkung der Farbe) Stimmungen (Gestimmtheiten) oder (bei vorübergehender Einwirkung der Farbe) diffuse Gefühlsregungen (Anmutungen).

9. Kommunikation in hypermedialen Umgebungen

Hypermedia und Text:

Schrift löst sich auf zu inkohärenten Strukturen.

-

Symbole und Metaphern ersetzen häufig kohärenten Text - Text wird nur noch als Text-Bild-Kombination genutzt -

Text: nicht mehr selbstständig: Schriftzeichen sind heute - komplexe Zeichengebilde

Entwicklungsschub durch Computer: Vermischung von -

Individual- und Massenkommunikation => Integration von vormals getrennten Zeichensystemen wird verstärkt + beschleunigt

Text und Bild und andere Medienobjekte bilden nur - scheinbar eine Symbiose.

Multimedia-Inhalte =

nicht gleiche Kohärenz wie Text (-> Komplexe Vermengung) Schriftliche Texte in Multimedia-Inhalten = typischerweise nicht kohärent (könnten es aber sein!), sondern inkohärent, flüchtig, beweglich, experimentell, offen (schnelle Update- Möglichkeiten, ständig neue Inhalte)

Multimedia-Inhalte ändern dauernd ihre Gestalt:

-

Der User selektiert + kombiniert vorgegebene Inhalte selbst:

Botschaften wechseln; User liest sich seinen Sinn selber zurecht => Es wird kein Ganzes erschlossen, sondern nur Stücke zusammengesetzt.

Texte und Bilder machen nur in diesem

- Zusammenstellungsprozess Sinn: sie sind genauso kohärent/ inkoärent, wie der Prozess selber!

(24)

Bilder und Texte nähern sich in multimedialer Umgebung - in ihrer Wertigkeit an: Schrift nimmt Eigenschaften anderer

Medien an: wird zum visuellen Erlebnis (unterschiedliche Farben, Größen, Fonts; sie Schrift als Logo…;

-

Alles Geschriebene besitzt eine zur bildhaften Gestaltung und einladende visuelle Komponente!

Schrift wird Teil der inneren multimedialen Struktur!

-

Problematik: Mensch verliert durch ausschließliche - Nutzung moderner Medien sein

kulturelles Gedächtnis (da sehr geringe Halbwertszeit und - „Strom weg -> Inhalt weg“)

Computervisualisierungen:

eng begrenzte Simulationen von räumlichen Gegenstandsformen oder komplexen Seheindrücken = enthalten weit weniger Informationen als die Wirklichkeit

Realismusgrenzen:

Ab einem bestimmten Grad an perfektioniertem Fotorealismus wirkt die Darstellung irrealer und befremdender.

Realismusgrenze = Grenze über den der Realismus nicht mehr gesteigert werden sollte.

Die selektive Wahrnehmung beeinflusst diese Grenze: Sind Details zu deutlich zu erkennen,

wirken sie nicht mehr realistisch: Natürliche Selektion muss in Bild künstlich herbeigeführt

werden! Grafiker muss Frage beantworten: Wie muss das Bild aussehen, damit meine Zielgruppe die Darstellung als glaubwürdig bzw. real ansieht?

Computergrafiken werden bezüglich ihres Wahrheitsgehaltes sehr viel kritischer betrachtet als Fotografien!

Entscheidend Ist also nicht immer, was der Bildautor als realistisch erachtet sondern auch,

was das Zielpublikum als realistisch ansieht:

Frage des Grafikers:

„Sind die im Bild wiedergegebenen Beobachtungen auch für den Bildbetrachter erklärbar bzw. durchschaubar?“

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