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Die acht Musiker von Tequila and the Sunrise Gang aus Kiel sind mit neuem Album auf Tour

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Kultur KiNa – Panorama

FREITAG, 18. MAI 2018 KULTUR1

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POTSDAMSchwarz-weiße Fotobilder neben farb- prächtigen Abstraktionen:

Das Museum Barberini in Potsdam zeigt in Kürze in einer Ausstellung Werke von Gerhard Richter. Un- ter den mehr als 90 Arbei- ten sind auch bislang noch nicht ausgestellte Bilder aus internationalen Muse- ums- und Privatsammlun- gen, wie das Museum ges- tern mitteilte. dpa

MÜNCHEN Die Süddeut- sche Zeitung (SZ) hat sich nach der Antisemitismus- KritikaneinerKarikaturvon Dieter Hanitzsch von ihrem langjährigen Zeichner ge- trennt. „Grund hierfür sind unüberbrückbare Differen- zen zwischen Herrn Ha- nitzschundderChefredakti- on darüber, was antisemiti- sche Klischees in einer Kari- katur sind“, teilte die SZ- Chefredaktion gestern mit.

„Dies hat sich nicht nur in der veröffentlichten Karika- tur, sondern auch in Gesprä- chen mit Herrn Hanitzsch gezeigt.“ Die SZ hatte in der Dienstagsausgabe eine Kari- katur gedruckt, die Israels Premierminister Benjamin NetanjahualsisraelischeEu- rovision-Song-Contest-Sie- gerinNettanebsteinerRake- temitDavidsternzeigt.dpa

Herr Jensen, nicht weit von hier stehen dänische Polizis- ten und kontrollieren alle Menschen, die die Grenze in Richtung Norden passieren.

Was halten Sie von diesen Grenzkontrollen?

Sie sind lächerlich. Diese Poli- zisten sind da aus einem einzi- gen Grund, weil sie Menschen stoppen sollen, die anders aus- sehen als wir, mit dunklerer Hautfarbe zum Beispiel. Weil diese unter Verdacht stehen, Flüchtlinge oder Kriminelle zu sein. Das ist ein Beispiel, wie sich eine Demokratie über po- pulistische Parolen in eine eth- nische Demokratie verwandelt.

Dabei galt Dänemark immer als besonders liberales Land.

Dieses dänische Image eines of- fenen und demokratischen Landes, wie es Urlaubern ver- kauft wird, stimmt nicht mehr.

Ich glaube vielmehr, dass Däne- mark zu einer Art Populismus- Labor geworden ist, weil dieser Populismus hier schon seit den frühen 90er-Jahren existiert und zunehmend bestimmt, wie wir miteinander umgehen. Die Botschaft aus dem dänischen Labor an Europa ist: Die Partei- en sollten nicht den Duktus der Populisten übernehmen.

TrotzdemlässtsichdieseEnt- wicklung in einigen europäi- schen Ländern beobachten.

Ja,derPopulismusnimmtüber- all zu, sogar in Deutschland, wo man bislang davon ausgehen konnte,dassesaushistorischen

Gründen heraus einen Wider- standgegensolcheEntwicklun- gen geben sollte.

Warum gewinnen populisti- scheParteienundPolitikeran Einfluss?

Es gibt eine große Angst unter den Menschen, dass der Sozial- staat abgebaut werden könnte – was ja auch zunehmend pas- siert,geradenachderFinanzkri- se im Jahr 2008. Die Populisten schieben die Schuld auf Flücht- linge und Immigranten, dabei sind der ausufernde Kapitalis- mus und die europäische Auste- ritäts-Politik verantwortlich.

Diese neoliberalen Prinzipien werden immer dominanter.

Was also sollte man tun?

Der dänische Schriftsteller Carsten Jensen, der gestern den Europapreis der Universität Flensburg erhalten hat, über Politik und Populismus

Wir sollten über die Gründe für den Populismus reden, über die Ängste der Menschen. Und nicht die Sprache der Populis- ten übernehmen. Das wird sie nur stärken und die Wähler nicht zurückbringen. Wenn man aber auf die Sorgen der Menschen Antworten findet, haben die Populisten keine Chance. Und diese Antworten müssenaufeuropäischerEbene gefunden werden.

Ist Europa nicht zu diffus?

Wir müssen trotzdem versu- chen,eineeuropäischeIdentität zu entwickeln. Auch wenn eine große Skepsis bei den Bürgern existiert, weil sie das Gefühl ha- ben,dassdieEuropäischeUnion in Teilen andere Interessen ver-

folgt als ihrer Bürger. Das ist ein Legitimitätsproblem, das, so glaube ich zumindest, viel mit der restriktiven Fiskalpolitik zu tun hat. Die Europäische Union kann aber nur politisch stärker werden, wenn die Bürger das Gefühl haben, dass ihre Interes- sen verteidigt werden. Es müs- sen also die sozialen Probleme gelöst werden, dann wächst auch die europäische Identität.

Was ist mit dem französi- schen Präsidenten Macron?

Kann er ein Bollwerk gegen den Populismus sein oder wirderindenMühlenderAll- tagspolitik zurechtgestutzt?

Macrons Erfolg hing auch mit Marine Le Pens unklaren Posi- tionen gegenüber Europa zu-

sammen.VieleWählerdachten, siewolledieEuropäischeUnion verlassen. Aber das wollte und will die Mehrheit der Wähler in Frankreich nicht.

AlsohatnichtMacrongewon- nen, sondern Europa?

Das war gewiss ein Teil seines Erfolgs. Ich denke, er ist in eini- gen Widersprüchen gefangen:

Er hat eine neue Bewegung ge- gründet, er ist ein Hoffnungs- träger,aberauchinvielenPunk- teneinNeoliberaler.Wennerin diesem Bereich zu weit geht, al- so den Markt stärkt und die So- zialsysteme schwächt, dann wirderamEndealsVerliererda- stehen. Genauso wie Europa, denneineschwacheUnionwird von der Globalisierung über- rannt werden.

Mit dem Europa-Thema ge- winnt man also Wahlen?

Ja. Alle schauen nach Großbri- tannien: Unter dem Brexit wer- den nicht die Europäer leiden, sondern die Briten. Das war ein eindeutiges Warnsignal an die übrigen Mitgliedsländer. Und ich bin mir absolut sicher, dass keinandereseuropäischesLand für den Austritt votieren würde, wenn damit das sofortige Ende der europäischen Geldflüsse verknüpft wäre.

Dasklingtjetztnichtsehride- alistisch.

Das stimmt, aber wir müssen nicht immer und zu jeder Zeit Idealisten sein.

Interview: Martin Schulte Engagierter Europäer:Bestseller-Autor Carsten Jensen („Wir Ertrunkenen“). DEWANGER

KIELSeit wenigen Wochen ist ihr neues Album raus, die Tourstarteteimheimatlichen Kiel in ausverkaufter Schau- bude, auch in Hamburg gab es keine Karten mehr, der Schweiß tropfte von der De- cke, sagen die Musiker über- glücklich nach den ersten Shows. Läuft! – für die acht Jungs von Tequila and the SunriseGang.ImNordensind sie das nächste Mal am 20.

Mai, Pfingstsonntag, als Headliner beim Dockyard Festival in Flensburgs Nor- den.„Of Pals and Hearts“ heißt Album Nummer sechs in 16 Jahren Bandgeschichte. Er sei das erste Mal auch bei den Texten sehr persönlich ge- worden, sagt Sänger und Schreiber René Unger, hat prompt erste Rückmeldun- gen von Ersthörern bekom- men, die genau das empfan- den.Der Album-Titel steht auch dafür, sei eine Ode an die Freundschaft, weil es wahn- sinnig wichtig sei, Freunde

um sich zu haben, die einem zur Seite stehen, sagt der 35- jährige Frontmann. Außer- dem sei das Album mal funki- ger, mal härter, und es bein- halte den langsamsten Song, den es je im Tequila-Sound gegeben habe. Das will was heißenbeiderTruppe,diemit drei Bläsern Vollgas gibt.

Keine Sorge, der Skapunk mit Bläsermelodien geht trotzdem ungebremst in die Beine. Seit neuestem ergänzt eine Orgel den Klang. Der

Die acht Musiker von Tequila and the Sunrise Gang aus Kiel sind mit neuem Album auf Tour

Flensburger Jasper Grätsch bedient die Tasten und „hat vielNeuesreingebracht“,sagt René Unger. Man habe die Or- gel zuvor nicht vermisst – „bis zumMoment,alswireinehat- ten.“

Angefangen haben Tequila and the Sunrise Gang – „als Gruppe von Freunden, für die Musik immer Dreh- und An- gelpunkt war“ – in Schönberg bei Kiel, wo René herkommt.

Schnell entwickelte sich der Wunsch, „was Eigenes zu ma-

chen“, berichtet der Sänger, der hauptberuflich als Grafi- ker arbeitet. Sie waren mal zu neunt, mal zu siebt, inzwi- schen sind sie zu acht, einige studieren, zwei davon Musik.

Die Zahl der Musiker nennt René eine Herausforderung, musikalisch, zeitlich, was die Instrumente angeht. „Wir versuchen, jedem seine Büh- ne zu geben“, beschreibt der Tequila-Kopf seine „demo- kratische“ Band. Er bringt das Grundgerüst der Musik mit in den Probenraum, dann „gibt jeder etwas dazu“. Bei den Texten ist er eigen. „Deutsch ist einfach keine schöne Sing- sprache“, findet René Unger undgehtnochweiter:Manche Bands hätten mehr Erfolg, wenn sie nicht auf Deutsch singen würden, findet er. Fürs TanzenistdieSpracheneben- sächlich. „Wir haben eine Mu- sik gefunden, die wir mögen, es macht Spaß“, sagt der Frontmann und freut sich auf die kleine Tour und den Festivalsommer.

Antje Walther Haben mit Ska und Punk, Funk und Reggae einen Stil gemixt,

der ihnen selbst Spaß macht: Tequila and the Sunrise Gang mit Frontmann René (vorn Mitte). UNCLE M MUSIC / MIRKO GLÄSER FLENSBURGEine„kleinefeier-

liche Messe“ (Petite Messe Sole- nelle) schuf Gioachino Rossini 1863 nach langjähriger Kompo- sitions-Abstinenz. Angesichts einer Spieldauer von fast 90 Mi- nuten klingt „Petite“ ironisch – was dem Charakter des Opern- komponisten entspricht. Aller- dings bezieht sich dies auf die originaleBesetzungmitDoppel- quartett, zwei Klavieren und Harmonium.

Beim7.Saisonkonzerterklang jetztdievomMeisterselbstnoch besorgte, selten aufgeführte Or- chesterfassung. Eine mutige Programmwahl. Denn der Opernchorkannhierzwareiner- seitsimmusikdramatischenSin- neglänzen;andererseitshatRos- sini so manches aus der Traditi- ondeskatholischenMessetextes übernommen, was nicht unbe- dingt zum musiktheatralischen Kerngeschäft gehört: Lange a- cappella-Passagen und zahlrei- che kontrapunktische Verarbei- tungsweisen etwa. Im Ganzen konnten Chor und Orchester, sowie die vier großartigen Solis- ten Alexandra Steiner (Sopran),

Bettina Denner (Alt), Adrian Xhema(Tenor)undKarstenMe- wes (Bariton) unter der Leitung vonGeneralmusikdirektorPeter Sommerer damit bestens über- zeugen und präsentierten wun- derschöne Melodien mit viel or- chestralerFarbeundDelikatesse sowie großer dynamischer Bandbreite. Das Ensemble ge- wann zunehmend an Sicherheit und lieferte beim „Cum Sancto spirito“hervorragendeFugenar- beit ab. Am Ende des Credo ge- lang ein großartiger Schluss, nach dem Sommerer die Begeis- terung des teilweise applaudie- renden Publikums dämpfen musste. Man war ja noch nicht am Ende!

Zwischen das „Resurrexit“

unddas„Sanctus“hattemanan- stelle des siebenminütigen or- chestralen „Prelude religieux“

Olivier Messiaens Chormotette

„Oh sacrum convivium“ einge- schoben. Eine interessante Idee.

Allerdings zeigten sich hier ge- wisse Grenzen des Opernchors oder auch der säkularen Hallen- akustik. Gleichwohl: Ein schö- nes Konzert. Christoph Kalies

Barberini zeigt Gerhard Richter SZ entlässt Zeichner Nachrichten

„Grenzkontrollen sind lächerlich“

Tanzen im Achteck

Kleine Messe, großer Klang

FT, 18.5.2018

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