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Spracherwerb/ Mehrsprachigkeit in der Schuleingangsphase

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Academic year: 2022

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(1)Spracherwerb/ Mehrsprachigkeit in der Schuleingangsphase 5P5B4SDE2S Sonja Schiebl, BEd.,MA, MSc..

(2) Was wir schon geschafft haben… • Auseinandersetzung mit Grundbegriffen „Schuleingangsphase – Transition – Mehrsprachigkeit“ • Muttersprachlicher Unterricht • Zweisprachige Alphabetisierung. Sonja Schiebl. 2.

(3) …heutige Themen: • Prinzipien des Spracherwerbs • Methoden der Vermittlung von DaZ in der Schuleingangsphase. Sonja Schiebl. 3.

(4) Spracherwerb. Zusammenhang: frühe sprachliche Bildung - zukünftiger Schulerfolg Sprachkompetenz = unverzichtbare Grundlage einer erfolgreichen Bildungsbiographie = Voraussetzung für das Gelingen sozialer Prozesse, die erfolgreiche Partizipation an einer vielschichtigen Wissensgesellschaft Sonja Schiebl. (vgl. Bundesministerium für Bildung 2016, S. 1). 4.

(5) Erstsprach(en)erwerb • Erstsprache(n): die Sprache(n), die ein Kind von Geburt an erwirbt (monolingual – bilingual) • „Familiensprache“ – „Muttersprache“ • Erwerb der Erstsprache(n) = Prozess aus komplexem Zusammenspiel von neurobiologischen Voraussetzungen, kognitiver Reifungsprozess, sozialen Interaktionen • Angeborene Disposition + konstruktiven Auseinandersetzung mit Umwelt (vgl. Bundesministerium 2016, S. 17). Sonja Schiebl. 5.

(6) Entdeckung und Entwicklung der Sprache 12.-18.Monat: Lautmalereien, erste Wörter (an das Hier und Jetzt gebunden). Sonja Schiebl. 6.

(7) Entdeckung und Entwicklung der Sprache bis Ende des 2.LJ: •. Aufbau erster Vorstellungen – Verstehen und Sprache nicht mehr an das Hier und Jetzt gebunden. •. Entdeckungen der Wirkung seiner Wörter -> Entdeckung der Sprache!. •. Öffnung der Dimension Raum und Zeit. •. Entwicklung der Selbstständigkeit > KK wollen andere über ihre Gefühle/Absichten informieren. •. Fragealter ->„Sprachexplosion“ (vgl. Zollinger 2010, S.8). Sonja Schiebl. 7.

(8) Entdeckung und Entwicklung der Sprache 3.Lebensjahr: Grammatikentwicklung steht im Mittelpunkt • Dimensionen Raum und Zeit ->„wo“-Fragen ->Erwerb der sprachlichen Strukturen für Präpositionen, Vergangenheit, Zukunft • Auseinandersetzung mit Umwelt -> Benennung von Handlungen, Objekt und Subjekt • Beschreiben der Qualität -> Adjektive Sonja Schiebl. 8.

(9) Entdeckung und Entwicklung der Sprache ab 4. Lebensjahr: • Logische Verknüpfungen • „Warum“ – Fragen -> Verwendung von „weil“ bei kausalen Verknüpfungen; Verbendstellung in Nebensätzen • Rollenspiele - „tun-alsob“ -> Konjunktiv (vgl. Zollinger 2010, S.8) Sonja Schiebl. 9.

(10) Entdeckung und Entwicklung der Sprache. Zollinger 2010, S.14. Sonja Schiebl. 10.

(11) Entdeckung und Entwicklung der Sprache. Zollinger 2010, S.14 Sonja Schiebl. 11.

(12) Erstsprach(en)erwerb • Sprachliche Entwicklung im Zusammenhang mit der Gesamtentwicklung des Kindes • Sprache = Instrument zur Erfüllung grundlegender Funktionen: • Sozial-zwischenmenschliche Funktion von Sprache (Sprache als Mittel der Kommunikation, das Beziehungen gestaltet und gemeinsames Handeln bezweckt und bestimmt). • Erkenntnisleitende, kognitive Funktion (Sprache als Mittel des Denkens, das Erkenntnisse über die Welt ermöglicht) (vgl. Bundesministerium 2016, S. 17). Sonja Schiebl. 12.

(13) Erstsprach(en)erwerb • Bedeutungswerb: Entwicklung des Wortschatzes, Bedeutung von Wörtern, Sätzen, Texten. • Enge Verknüpfung und wechselseitige Beeinflussung mit der allgemeinen kognitiven Entwicklung des Kindes • „Weltwissen“: Fakten- und Handlungswissen als wesentliche Voraussetzung für den Aufbau kognitiver Konzepte -> Voraussetzung für den Aufbau eines mentalen Lexikons (vgl. Rothweiler/Ruberg 2011, S.9). Sonja Schiebl. 13.

(14) Erstsprach(en)erwerb Bedeutungserwerb. Allgemeine kognitive Entwicklung. Weltwissen. Aufbau eines mentalen Lexikons Sonja Schiebl. (vgl. Rothweiler/Ruberg 2011, S.9). 16.

(15) Erstsprach(en)erwerb • Durch Weltwissen sind Wörter keine leeren Hülsen, sondern tragen… …phonetische …grammtische …semantische …pragmatische Informationen. (vgl. Rothweiler/Ruberg 2011, S.9). Sonja Schiebl. 17.

(16) Erstsprach(en)erwerb • Wer ein Wort erwirbt, muss also lernen…. …wie. es ausgesprochen wird. …wie es grammatisch eingesetzt wird (Verb, Nomen,..) …wie es morphologisch verändert werden kann/muss (z.B. ge-lach–t vs. ge-schomm-en). …was es bedeutet …wie es verwendet werden kann und darf (z.B. neutrale Wörter wie Haus vs. Wörter wie Kuh, das neutral oder als Schimpfwort verwendet werden kann) (vgl. Rothweiler/Ruberg 2011, S.9). Sonja Schiebl. 18.

(17) Erstsprach(en)erwerb. Konsequenzen für Arbeit mit mehrsprachigen Kindern:  soziale Erfahrungswelten - unterschiedliche sprachliche Welten  Wortschätze mehrsprachiger Kinder oft nicht deckungsgleich  Aufbau eines neuen Lexikons braucht Zeit  Verbindung mit Aufbau von Weltwissen Sonja Schiebl. •. 19. (vgl. Rothweiler/Ruberg 2011, S.10).

(18) DaZ. Welche Bedeutung hat die Erstsprache für den Zweitspracherwerb (ZSE)??? Sonja Schiebl. Hat sie überhaupt Bedeutung???. 20.

(19) Bedeutung der Erstsprache für den Zweitsprachenerwerb (ZSE) Abhängig von: • „age of onset“ (Alter bei Erwerbsbeginn) • Erwerb der zweiten Sprache im 2.LJ: simultan bilingualer/doppelter Erstsprachenerwerb • 2.-4.LJ: sukzessiv bilingualer Erwerb • 4.-10.LJ: kindlicher Zweitsprachenerwerb • ab 10.LJ: erwachsener Zweitsprachenerwerb (vgl. Rothweiler/Ruberg 2011, S. 8f.). Sonja Schiebl. 21.

(20) Bedeutung der Erstsprache für den Zweitsprachenerwerb (ZSE) • Simultaner Erwerb: • Kaum Unterschiede zu monolingualem Erwerb. • Sukzessiver Erwerb: • Grundzüge der ersten Sprache beeinflussen Zweitspracherwerb (Wissen um Bedeutung von Sprache, Kennen von Verwendungsregeln, was ist ein Wort, schnellerer Aufbau der Satzstruktur, usw.) • Erwerb bis zu 4Jahren: ähnlich dem Erstspracherwerb • Erwerbsfähigkeit ändert sich mit 4Jahren (Morphologie)/7Jahren (Syntax) • Nach dem 10.LJ: Zweitspracherwerb häufig unvollständig (vgl. Rothweiler/Ruberg 2011, S. 9f.). Sonja Schiebl. 22.

(21) Bedeutung der Erstsprache für den Zweitsprachenerwerb (ZSE) • Kontaktdauer: • ZES bis 4.LJ: Satzstruktur, inkl. Frage- Nebensatzstruktur 8-18 Monate/spätestens 2Jahr (->“ao“-Kinder in der Schule) • Wortschatz, morphologische Feinheiten brauchen länger. (vgl. Rothweiler/Ruberg 2011, S. 11). Sonja Schiebl. 23.

(22) Bedeutung der Erstsprache für den Zweitsprachenerwerb (ZES) • Sprach(en)spezifische Faktoren auf die Sprachentwicklung: • Sprachlicher Transfer: • Übertragung von Elementen, Merkmalen, Regeln von der ES auf die ZS • Positiver Transfer: Sprachlerner nutzen Wissen aus der Erstsprache • Negativer Transfer: Sprachliche Strukturen unterscheiden sich sehr, Transfer führt zu Fehlern (z.B: keine Artikel im Türkischen). • Code switching: • Wechsel zwischen Sprachen/Sprachcodes (lexikalische Lücke, Hilfsstrategie i.Erwerb sprachl. Strukturen) • Kein Indiz für mangelnde Sprachtrennung – Ausdruck kommunikativer Kompetenz!!!!! (vgl. Rothweiler/Ruberg 2011, S. 13f.)/Triarchi-Herrmann 2001, S. 32ff.). Sonja Schiebl. 24.

(23) Bedeutung der Erstsprache für den Zweitsprachenerwerb (ZES) • Individuelle Faktoren: • Motivation/Emotionen. • Soziokulturelle Faktoren: • • • •. Soziale Schicht Kultur/Beziehungen zwischen Kulturen Sprachprestige Positive/negative Einstellungen zu den Sprachen (vgl. Triarchi-Herrmann 2005, S. 34ff.). Sonja Schiebl. 25.

(24) Bedeutung der Erstsprache für den Zweitsprachenerwerb (ZES). Sonja Schiebl. 26.

(25) Methoden der Vermittlung in der Schuleingangsphase. „Sprache ist der Schlüssel zum Erfolg!“ Sonja Schiebl. 27.

(26) „Sprache ist der Schlüssel zum Erfolg“ PUMA (Produktiver Umgang mit Mehrsprachigkeit im Alltag von Kindern). Emotionale Ebene. Transition = Diskontinuität. Anschlussfähigkeit. Entwicklungs -aufgaben. Strukturelle Ebene. Sonja Schiebl. 28.

(27) • • • •. Alltagssprache – Bildungssprache Sprachbewusstsein – Sprachenvergleich Mini-Sprachdokumentation Sprachförderung. • http://www.oesz.at/OESZNEU/main_01.php?page=0154&open=13&open2=148. Sonja Schiebl. 29.

(28) Sonja Schiebl. 30.

(29) DaZ in der Schuleingangsphase. Sonja Schiebl. 31.

(30) DaZ in der Schuleingangsphase Wichtige didaktische Prinzipien für den Unterricht sind: • Scaffolding – sprachliche Hilfen anbieten • Projekt- und Handlungsorientierung – vielfältige Sprechanlässe schaffen • korrektives feedback • Szenariendidaktik – Lernen individualisieren • Lesestrategien und Textdidaktisierung kennen und vermitteln Sonja Schiebl. 32.

(31) Translanguaging als päd.Strategie (Plutzar 2019) 1. Das vorrangige Ziel jedes Unterrichts ist bedeutungsvolles Handeln. 2. Der Unterricht muss sprachlich so gestaltet werden, dass Lernende daran partizipieren können, auch und vor allem dann, wenn sie noch dabei sind, sich die Unterrichtssprache anzueignen. 3. Sprache dient in erster Line dem sprechenden Subjekt, und der Unterricht soll es dabei unterstützen, sein sprachliches Repertoire zu erweitern und eine eigene Stimme zu entwickeln. 4. Der Einsatz aller Hilfsmittel, die das ermöglichen, ist erlaubt.. Sonja Schiebl. 33.

(32) Dazu gehören: • Google-Translator für Lehrer/innen • • •. • • • • • • • • • •. Übersetzung der Anweisungen Übersetzung der Unterrichtsziele Übersetzung von zentralen Textstellen. Google-Translator für Schüler/innen Wörterbücher und Glossare andere Schüler/innen mehrsprachige Wörterwände (word walls) Bücher in den Sprachen der Schüler/innen die Familien scaffolding (nach Gibbons 2015) Visualisierungen Murmelphasen in Paaren an strategischen Punkten der Stunde Tischgruppen – Gruppenarbeit, bei der der Gebrauch aller Sprachen erlaubt ist. Sonja Schiebl. 34.

(33) • laufender Wechsel zwischen Gruppenarbeit und plenarer Diskussion zur Klärung und Sicherstellung, dass neue Inhalte für alle Schüler/innen zugänglich sind ermutigen, sich in der Familiensprache auszudrücken und Mitschüler/innen übersetzen zu lassen • Raum schaffen für das Ausdrücken von Meinungen und Gefühlen, für offene Fragen zum Thema • gemeinsames Lesen und Schreiben • generatives Schreiben / freies Schreiben • Rollenspiele Sonja Schiebl. 35.

(34) „Schüler/innen, die in einem einsprachig deutschen Unterricht zum Schweigen gebracht werden, gewinnen durch den Einsatz dieser Hilfsmittel die Möglichkeit, ein engagierter Teil des Unterrichts zu werden. Davon profitieren alle Schüler/innen“ (Plutzar 2019 S.53) Sonja Schiebl. 36.

(35) Lernstufenmodell (USB-DaZ): Stufe 6: Insertion Stufe 5: Nebensätze Stufe 4: Flexible Satzstrukturen Stufe 3: Satzklammerstrukturen Stufe 2: Einfache Aussagesätze Stufe 1: Verbindungen mit Verben, ohne Übereinstimmung mit dem Subjekt Stufe 0: Bruchstückhafte Äußerungen (vgl. Bundesministerium für Bildung 2016, S. 32f.) 3.Termin. Sonja Schiebl. 37.

(36) Methoden der Vermittlung in der Schuleingangsphase. Welche konkreten Möglichkeiten für die Sprachförderung im Kontext Mehrsprachigkeit oder DaZ in der Schuleingangsphase kennen Sie,haben Sie bereits erlebt, fänden Sie gut,…?. Sonja Schiebl. 38.

(37) minute paper • Welche Aspekte des heutigen Seminars waren neu/interessant für mich? • Habe ich zu Themen des heutigen Seminars andere Meinungen gehört, stehe ich Themen kritisch gegenüber? • Haben sich neue Fragen für mich aufgetan?. Sonja Schiebl. 39.

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