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Einführung in das Digital Business Management

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Academic year: 2022

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(1)

Universität Hohenheim Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Institut für

Marketing und Management Fachgebiet

Digitales Management

Studiengangsleitung Digital Business Management

https://digital.uni-hohenheim.de/

Einführung in das Digital Business Management

Foliensatz Kapitel 1: Digital Business Überblick Wintersemester 2021/22

Prof. Dr. Henner Gimpel

(2)

Digitalisierung – ein neues

Phänomen?

(3)

Digitalisierung bricht bestehende Geschäftsregeln

Logos sind Eigentum der jeweiligen Organisation

Geschäftsmodelle | Endnutzerschnittstelle | Branchenstruktur | digital/physisch | B2C/B2B

Das größte Taxiunternehmen der Welt besitzt keine Fahrzeuge

Das weltweit populärste Medienunternehmen erzeugt selbst kaum Inhalte Der wertvollste Einzelhändler der Welt hat keine Lagerbestände

Der weltweit größte Anbieter von Unterkünften besitzt keine Immobilien

Die größten Telefonunternehmen besitzen keine eigene Telefoninfrastruktur

Die größten Softwarehersteller der Welt schreiben die Apps nicht selbst

Das größte Kino besitzt keine eigenen Kinosäle

(4)

Die digitale Wirtschaft ist das Ergebnis einer sukzessiven Entwicklung

Web 1.0

1990

E-Commerce

2000

Web 2.0

Smart Devices,

Apps

Digitale Wirtschaft

2010 EDI

Produkte und Dienstleistungen

Kollaboration

Marketing und Sales

Daten Management

(5)

Digitale Technologien

und Systeme

(6)

Digitale Technologien sind ein zentraler Treiber der Digitalisierung

Verbreitete Technologien Social

Mobile Analytics Cloud

Künstliche Intelligenz Internet der Dinge (IoT) Wearables/Nearables Augmented Reality Blockchain

3D-/4D-Druck

Aufkommende Technologien

ERP/MES EDI

Web 1.0 E-Commerce

Frühe IKT

Digitalisierung bezeichnet die vielfältigen soziotechnischen Phänomene und Prozesse der Einführung und Nutzung digitaler Technologien und Medien in individuellen, organisatorischen und gesellschaftlichen Kontexten.

In Anlehnung an Legner et al. (2017)

Welche digitalen Technologien kommen als nächstes?

(7)

Digitalisierung wird durch schnelles Wachstum und Commoditisierung digitaler Technologien getrieben

Time by which 50 million users were reached

Adapted from Mattern et al. (2012)

9 months Twitter

1 year Facebook

3 years Internet

4 years iPod

6 months Instagram

38 years Radio

13 years TV

Zeit bis 50 Millionen Nutzer:innen erreicht wurden

Forbes (2018)

Internet der Dinge: Wertschöpfung bis 2022 – $14,4 Billionen

26%

19% 21%

17%

17% Verbesserte Customer Experience

Verringerte Time to Market Opt. Lieferketten und Logistik Verringerte Kosten

Erhöhte MA-Produktivität

Cisco (2013), M2M-Kommunikation (2019)

Anzahl verbundener Geräte

2000 Ungefähr 200 Milllionen

Ungefähr 75 Milliarden

2025

(8)

Die digitale Wirtschaft konvergiert zu cyber-physikalisch- menschlichen Systemen

Maschinen Daten

Menschen

Algorithmen Physische

Produkte/Dinge

Dienstleist- ungen

Volatilität

Unsicherheit

Komplexität

System Charakteristika

Ambiguität

(9)

Digital Business Management

(10)

Definition des Digital Business Management

Digital Business Management bedeutet

den ubiquitären, digital geprägten

Wandel zu gestalten, Prozesse zu

digitalisieren, Unternehmen auf dem

Weg zur Digitalisierung zu steuern, zu

beraten und zu prüfen, in welchem

Teilbereich des Unternehmens eine

Digitalisierung nötig ist, damit ein

Unternehmen wettbewerbsfähig

bleiben kann.

(11)

Digital Business Management erfordert eine integrierte Betrachtung aller Ebenen eines Unternehmens

Gimpel und Röglinger (2017) Digital Business

Digital Disruption

Chancen

Werttreiber: Kund:innen

Digital Trans- formation

Risiken

Erschließen des wirtschaftlichen Potentials neuer Informations- technologien

Entwicklung und Umsetzung innovativer Geschäftsmodelle

Ausrichten von Organisation und Informations- technologien am Geschäftsmodell

(12)

Digital Business Management geht weit über die Unternehmensgrenzen hinaus

1 2 3 4

Welt

Gesellschaft

Unternehmen

Individuum

F okus ED BM

(13)

Bedeutung der Digitalisierung:

Ein Beispiel

(14)

Quelle: Graeme MacKay –Cartoonist for The Hamilton Spectator

(15)

Die Klimakrise erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Extremereignisse vermehrt auftreten (I)

Thunder storm 19.07.07 von pHil____ CC BY-NC-SA 2.0; Glacier Boat von @Doug88888 CC BY-NC-SA 2.0

Der Okjökull-Gletscher hatte einst eine Fläche von 16 km² bedeckt und war in den letzten Jahren auf weniger als vier km² geschmolzen

Okjökull verliert bereits im Jahr 2014 seinen Status als Gletscher. Seine Überreste werden zum „toten Eis” erklärt (da es nicht mehr bricht oder sich fortbewegt)

Klimaforscher:innen vermuten, dass in ungefähr 300 Jahren alle wichtigen, isländischen Gletscher verschwunden

sein werden Island

Blitzeinschläge rund um den geographischen Nordpol sind in der Regel äußerst selten, da es an warmen Luftmassen mangelt. Meteorolog:innen detektierten rund 50 Blitze an einem Tag (vorheriger Rekord lag bei 6!)

Mutmaßlicher Grund: Starke Erwärmung des Arktis Blitzeinschläge am Nordpol

Island erklärt offiziell ersten Gletscher für „tot“.

SZ, 19. August 2019 Forscher am Nordpol haben eine ungewöhnlich hohe

Anzahl an Blitzeinschlägen registriert.

SZ, 19. August 2019

(16)

Die Klimakrise erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Extremereignisse vermehrt auftreten (II)

Frozon Pier von (chris-ill) CC BY-NC-SA 2.0; Forest Fire, Colton von OpalMirror CC BY-NC-SA 2.0

Die sibirische Kälte lässt Europa noch nicht los: In vielen Ländern bleiben die Schulen geschlossen, Schnee und Eis sorgen weiter für Verkehrschaos. Die Zahl der Kältetoten seit Freitag stieg auf mehr als 45 - allein in Polen gab es 18 Tote.

Schnee, arktische Polarwinde und Eis: der Winter hat Europa fest im Griff. Rekordverdächtige Minustemperaturen wurden auf der

Zugspitze gemessen. In Polen gab es bereits 8 Kältetote.

100 Jahre soll es dauern, bis der Wald sich erholt. […] Waldbrände so nah am Polarkreis beschleunigen das Auftauen von

Permafrostböden, die gigantische Mengen gefrorene Biomasse enthalten. Taue sie auf, setzen sie Treibhausgase in die Atmosphäre frei.

Juli 2019 war weltweit heißester Monat seit Messungsbeginn. Das ergibt eine Analyse des EU-eigenen Copernikus-Dienstes zur Überwachung des Klimawandels.

Spiegel Online, 28. Februar 2018

Tagesschau, 26. Februar 2018

Die Zeit, 3. August 2019

Focus Online, 5. August 2019

(17)

Worauf beruht Nachhaltigkeit?

!

Sowohl die Säulen als auch die Ziele sind gleichermaßen wichtig und bedingen sich teils gegenseitig!

Ruhwinkel (2013); Dyllick und Hockerts (2002); https://www.undp.org/content/undp/en/home/sustainable-development-goals.html

In welchem SDG sehen Sie großes Potenzial zur Unterstützung durch Digitalisierung?

Nachhaltigkeit

Umwelt Wirtschaft Gesellschaft

(18)

Bedeutung der Digitalisierung:

Das Beispiel Smart Cities

(19)

Smart Cities sind zur Bewältigung klimabedingter Problematiken ausschlaggebend

Quelle:(Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat 2020); Goebel et al. (2014); Hosseini et al. (2018); Lombardi et al. (2012).

Geschichte Definition Smart-Energy-Technologien

„Entwicklung und Einsatz digitaler Technologien in nahezu allen Bereichen auf kommunaler Ebene“

(Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat 2020)

Smart Cities bestehen aus 6 zentralen Komponenten, wobei die jüngste Literatur besonders ihre Rolle bei der Bekämpfung der Umweltzerstörung betont 1. Intelligente Wirtschaft

2. Intelligente Regierung 3. Intelligente Mobilität 4. Intelligentes Wohnen 5. „Intelligente Menschen“

6. Intelligente Umwelt

Einsatz von Technologien, um mindestens eines von zwei Systemzielen zu erreichen

1. Steigerung der Energieeffizienz 2. Stärkere Integration

erneuerbarer Energiequellen Stammt aus den frühen 90er

Jahren

Silicon Valley hat fortschrittliche Informationssysteme eingerichtet Transformation von lokalen Gemeinschaften, Regierungen, Unternehmen

Erste Smart City „Smart Valley“

(20)

Urbanisierung ist ein großer Treiber des Klimawandels, der Städte zu einem Hebel für Gegenmaßnahmen macht

Quellen: Von Borries (2019); Gholami et al. (2016); Harjanne and Kohrhonnen (2019); Hollands (2015); NASA (2020); Sengupta (2019);

Weltbankgruppe (2014a, 2014b); Vereinte Nationen (2018); Abteilung Wirtschaft und Soziales der Vereinten Nationen (2018).

Folgen des Klimawandels Urbanisierung als Treiber des Klimawandels

Milderung der

ökologischen Nachteile der Urbanisierung

• Seit den 1880ern ist die

Oberflächentemperatur der Erde um etwa 1 Grad Celsius gestiegen

• Laut Wetteraufzeichnungen waren die Jahre zwischen 2015-2019 die wärmsten der letzten 140 Jahre

• Dieser Erwärmungstrend trägt zu der

Konsolidierung des „Wendepunkts“ bei, ab welchem wir die Auswirkungen der globalen Erwärmung sowie anderer massiver

Umweltveränderungen nicht mehr rückgängig machen können

Bis 2050 wird der Anteil der Stadtbewohner auf zwei Drittel gestiegen sein

≈75% des weltweiten Energieverbrauchs in Städten

Die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten

Städte verursachen ≈80% der CO2- Emissionen

11

Nachhaltige Städte und Gemeinden

(21)

Nachhaltige und intelligente Stadtquartiere

Bild: Jude Joshua auf pixabay.com

Wie können Sie sich einen solch intelligenten und nachhaltigen Stadtteil in Stuttgart vorstellen?

Ein nachhaltiges, intelligentes Stadtquartier umfasst den

Teilbereich einer Stadt, in dem zukunftsweisende Lösungen für die Bereiche Wirtschaft, Gesellschaft, Verwaltung, Mobilität, Umwelt, Energie und Wohnen angewendet werden. Diese Lösungen basieren auf einer intelligenten IKT-

Infrastruktur, die allen Beteiligten Vorteile sichert und insbesondere eine hohe Lebensqualität für alle Bürger:innen ermöglicht.

in Anlehnung an Keller

et al. (2019)

(22)

Bedeutung der Digitalisierung:

Gesellschaftliche Auswirkungen

(23)

Soziale Medien prägen unseren Alltag und schaffen ein zweites, digitales „Ich“

Bilder: https://ethority.de/en/social-media-prism/; Smashicons auf Flaticon.com

Big Data ermöglicht den Aufbau eines digitalen „Ich“

Übersicht der Sozialen Medien

Welche Soziale Medien Plattformen

werden Sie auch in Zukunft nutzen?

(24)

Soziale Medien können nachhaltig unsere Betrachtungsweisen beeinflussen

https://www.dw.com/de/fake-news-überschatten- bundestagswahlkampf/a-59110280 https://www.tagesschau.de/investigativ/swr/fakenews-

bundestagswahl-baerbock-laschet-101.html

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/faktenchecks- corona-101.html https://www.tagesschau.de/faktenfinder/podcast/hochwas

ser-flut-fake-news-101.html

(25)

Skandale aus der Vergangenheit zeigen die Risiken der Datenmengen von Social Media auf

2016

2018

2020

• Gezielte Werbung auf Social Media in der US Wahl durch das Wahlkampfteam von Donald Trump

• Daten wurden ursprünglich von Cambridge Analytica zu Forschungszwecken erhoben

• Insolvenz Cambridge Analytica und deren Muttergesellschaft SCL Group infolge des Datenskandals

• Britische Datenschutzbehörde verhängt 500.000 Pfund hohe Strafe gegen Facebook

• Whistleblowerin Brittany: Cambridge Analytica war in 68 Ländern aktiv

• Millionenschwere Klage gegen Facebook wegen Datenschutzverletzung seitens Australien

• The Atlantic “The Billion-Dollar Disinformation Campaign to Reelect the President”:

Gezielte Verbreitung von Desinformationen zur Beeinflussung von Wähler:innen für die US-Wahlen 2020 unter der Leitung des Wahlkampfteams von Donald Trump

Der Facebook-Skandal rund um

Cambridge Analytica und Donald Trump

(26)

Plattformen als Ausgangspunkt für neue Formen des gesellschaftlichen Austausches

Bilder: https://www.patientslikeme.com, Arbeitspapier von Blaß et al.

Forschung: digitale Anteilnahme durch Trauerposts Praxis: Unterstützung bei schweren Krankheiten

When diagnosed, I felt overwhelmed and alone in the world. I joined PatientsLikeMe and found there were thousands of others with my condition. I felt such relief I was not alone

(27)

Bedeutung der Digitalisierung:

Das Individuum im Fokus

(28)

Digitalisierung verändert unser Leben

Der Spiegel

Welche weiteren Beispiele kennen Sie, bei denen Digitalisierung

Arbeitnehmer:innen psychisch belastet?

(29)

Wie stressen uns die Dinge? Ein grundlegendes Modell

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin; Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG)

(30)

Es existieren zwölf Belastungsfaktoren der digitalen Arbeit, die auf Erwerbstätige einwirken können

Belastungsfaktoren der digitalen Arbeit

im Uhrzeigersinn absteigend sortiert nach Intensität der wahrgenommen Belastung der Befragten

Belastungs- faktoren digitaler

Arbeit

Leistungs- überwachung

Gläserne Person

Unzuverlässigkeit

Unterbrechung

Überflutung

Verunsicherung Mangelndes

Erfolgs- erlebnis Job-

unsicherheit

Nicht- Verfügbarkeit Unklarheit

der Rolle Komplexität Omnipräsenz

Gimpel et al. (2019), basierend auf einer Befragung von >5.000 Erwerbstätigen, Download unter https://doi.org/10.24406/fit-n-562039

(31)

Belastungsfaktoren der digitalen Arbeit (1/2)

Gimpel et al. (2019), Download unter https://doi.org/10.24406/fit-n-562039

Gefühl, dass die eigenen Fähigkeiten aufgrund ständiger Wechsel und Änderungen der digitalen

Technologien und Medien regelmäßig weiterentwickelt werden müssen.

Verunsicherung

Gefühl, dass die Nutzung digitaler Technologien und Medien die Privatsphäre verletzt.

Gläserne Person

Gefühl, dass es durch die Nutzung von digitalen Technologien und Medien vermehrt zu Ablenkungen oder Unterbrechungen kommt.

Unterbrechung

Gefühl, aufgrund des Einsatzes digitaler Technologien und Medien mehr und schneller arbeiten zu müssen.

Überflutung

Gefühl, dass die verwendeten digitalen Technologien und Medien unzuverlässig sind und nicht ihrer Aufgabe gerecht werden.

Unzuverlässigkeit

Gefühl, dass durch die Nutzung von digitalen Technologien und Medien Leistungsüberwachung und

-bewertung zunehmen.

Leistungsüberwachung

(32)

Gefühl, dass die benötigten digitalen Technologien und Medien nicht zur Verfügung stehen.

Nicht-Verfügbarkeit

Gefühl, kaum Arbeitsfortschritte bzw.

-erfolge zu erzielen, da diese bei der Nutzung digitaler Technologien und Medien wenig wahrnehmbar sind.

Mangelndes Erfolgserlebnis

Belastungsfaktoren der digitalen Arbeit (2/2)

Gimpel et al. (2019), Download unter https://doi.org/10.24406/fit-n-562039

Gefühl, dass die hohe Komplexität digitaler Technologien und Medien die eigenen Fähigkeiten übersteigt und diese nur schwer aufgebaut werden können.

Komplexität

Gefühl, dass mehr Zeit in die Lösung von Problemen mit digitalen

Technologien und Medien investiert werden muss als in die eigentliche Arbeitstätigkeit.

Unklarheit der Rolle

Gefühl, dass sich die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben zunehmend auflösen und damit eine ständige Erreichbarkeit und eine kürzere Reaktionszeit einhergehen.

Omni- und Dauerpräsenz

Gefühl, dass der Verlust des Arbeitsplatzes aufgrund von

Automatisierung oder mangelnder Kompetenz im Umgang mit digitalen Technologien und Medien droht.

Jobunsicherheit

(33)

Digitaler Stress wirkt sich negativ auf die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit aus

Gimpel et al. (2019), basierend auf einer Befragung von >5.000 Erwerbstätigen, Download unter https://doi.org/10.24406/fit-n-562039

Befragte mit stärkerem digitalen Stress schätzen ihren Gesundheitszustand und ihre Arbeitsfähigkeit schlechter ein und leiden häufiger unter spezifischen Gesundheitsbeschwerden.

(34)

Digitale Technologien können jedoch auch dabei helfen, gesünder zu leben

Bild: Pixabay.com

Kennen Sie noch weitere Beispiele aus dem Gesundheitswesen?

(35)

Digitalisierung anhand des

5-Ebenen-Modells

(36)

Digital Business

Digital Disruption

Chancen

Werttreiber: Kund:innen

Digital Trans- formation

Risiken

Digitalisierung erfordert Änderungen auf allen Ebenen eines Unternehmens

Kunden individueller verstehen

Customer Experience gestalten

Omni-Kanal-Interaktion ermöglichen

Heterogene Datenbestände verknüpfen

Datenschutz und -sicherheit managen

Daten systematisch verwerten

Smarte Produkte und Dienstleistungen anbieten

Datengetriebene

Geschäftsmodelle etablieren

In Wertschöpfungsnetzen und Ökosystemen agieren

Flexible Zusammenarbeit ermöglichen

Digitale Kompetenzen entwickeln

Digitale Kultur etablieren

Prozesse kontinuierlich verbessern

Prozesse radikal neu denken

Ambidextrie ermöglichen

Heterogene Systeme integrieren

Hohe Nutzerfreundlichkeit realisieren

Zukunftsfähige Arbeitsplätze gestalten

Standardisierte

Schnittstellen realisieren

Skalierbarkeit gewährleisten

Informations- und Produktionstechnologie

integrieren Ebenen-Modell: Gimpel und Röglinger (2017), aufbauend auf Buhl und Kaiser (2008)

Handlungsbedarf basiert auf empirischer Studie zu aktuellen Schwerpunkten: Gimpel und Röglinger (2015), Gimpel et al. (2018)

Digitale Strategie laufend weiterentwickeln

Verantwortung für Digitale Transformation verankern

Wandel und Wertbeitrag aktiv managen

(37)

Innovationen werden in Form von Projekten in Unternehmen eingebracht

Initiale Idee am Markt

Digital Business

Digital Disruption

Chancen

Werttreiber: Kund:innen

Digital Trans- formation

Risiken

Wandel durch Projekte

Ausgangspunkt von

Projekten sind die Märkte, die verstanden werden müssen. Auf diesen müssen sich Unterneh-

mensstrategienund die diese umsetzenden Projekte

bewähren.

Mit jeder erfolgreichen Strategie/jedem erfolgreich umgesetzten Projekt

verändert sich der Markt, wodurch ein neues

Marktverständnis notwendig wird

Technologische

Neuentwicklungen und verbesserte

Anwendungssysteme

machen Geschäftsprozesse effizienter und ermöglichen die Realisierung neuer Geschäftsmodelle

Änderungen an Strategie und Geschäftsmodell

bewirken Änderungen der Geschäftsprozesse, der

Anwendungssysteme und der Infrastruktur

Um Strategien erfolgreich in

Projekten umsetzen zu können, ist fachliches Wissenaus

unterschiedlichen Bereichen nötig

(38)

Anwendung des

5-Ebenen-Modells

[Kein Video]

(39)

Die Fallstudien Zalando und Siemens Healthineers

Lesen Sie die beiden Börsenprospekte (jeweils Abschnitt B.3 – B.5) zur Vorbereitung auf die Live Session

(40)

Zur Diskussion in der Live Session

Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede haben die beiden Unternehmen?

Vor welchen durch die Digitalisierung hervorgerufenen Herausforderungen und Chancen stehen beide Unternehmen?

Wie lässt sich Zalando im 5-Ebenen-Modell darstellen?

(41)

Terminologie in der

Digitalisierung

(42)

Terminologie rund um die Digitalisierung (1/2)

Digital

(engl. digital)

Digitale Technologien (engl. digital

technologies)

Digitale Technologien und Medien

(engl. Digital technologies and media)

Bezieht sich auf die Berechnung mit diskreten Einheiten, typischerweise mit Binärziffern (based on merriam-webster.com/dictionary/digital)

Kombinationen von Informations-, Datenverarbeitungs-, Kommunikations- und Verbindungstechnologien auf der Grundlage von Berechnungen mit diskreten Einheiten (Bharadwaj et al. 2013)

Die Gesamtheit aller elektronischen Geräte (Hardware) und Anwendungen (Software), die Informationen in Form von numerischen Codes (in der Regel Binärcodes) verwenden, und die Gesamtheit aller Medien (Mittel und Kanäle der allgemeinen Kommunikation in der Gesellschaft), die in Formaten kodiert sind, die von diesen Geräten und Anwendungen verarbeitet werden können.

(43)

Terminologie rund um die Digitalisierung (2/2)

Digitalisierung (engl. digitization)

Digitalisierung

(engl. digitalization)

Digitale

Transformation (engl. digital transformation)

Technisches Verfahren zur Umwandlung analoger Signale in eine digitale Form (Legner et al., 2017)

Die vielfältigen soziotechnischen Phänomene und Prozesse der Übernahme und Nutzung digitaler Technologien in breiteren individuellen, organisatorischen und gesellschaftlichen Kontexten (Legner et al., 2017)

Die gesteuerte Anpassung von Unternehmen, wenn sie digitale Technologien nutzen, um Geschäftsmodelle zu verändern, bestehende Arbeitsabläufe zu verbessern, neue Einnahmequellen zu erschließen und eine nachhaltige Wertschöpfung zu gewährleisten (Gimpel et al. 2018)

(44)

Dienstleistungen und Services

im digitalen Zeitalter

(45)

Einordnung von Dienstleistungen

Sektoren-Theorie der Volkswirtschaft

Bilder: Pixabay.com

Wie könnte ein quintärer Sektor aussehen?

Primärer Sektor (Urproduktion)

• Land- und Forstwirtschaft

• Tierhaltung und Fischerei

• Energiewirtschaft und Wasserversorgung

• Bergbau

Sekundärer Sektor (Sachgüterproduktion)

• Industrie, verarbeitendes Gewerbe

• Baugewerbe

Tertiärer Sektor (Dienstleistungswirtschaft)

• Erzeugung von Leistungen mit überwiegend immateriellem Charakter

• Kann aufgeteilt werden in klassische Dienstleistung und Informationsdienstleistung

Quartärer Sektor (Informationswirtschaft)

• Beinhaltet alle Tätigkeiten, die sich vorrangig mit Informationen im weiteren Sinne sowie deren Sammlung und Verarbeitung befassen

(46)

Konstitutive Definition von Dienstleistungen

Corsten, Gössinger (2007)

Die konstitutive Definition beschreibt die Bedingungen, die zwingend vorliegen müssen, damit die Gesamterscheinung als Dienstleistung gelten kann

Drei Dimensionen

Die einzelnen Definitionsdimensionen machen nicht isoliert den Dienstleistungscharakter aus, sondern alle drei müssen in ihrer Gesamtheit erfüllt sein.

Potenzialorientiert

Dienstleistungsanbietende stellen aufgrund der Immaterialität kein fertiges Produkt, sondern die Fähigkeit zur Leistungserbringung bereit (Leistungsbereitschaft)

Prozessorientiert

Produktion und Absatz fallen zeitlich zusammen (Uno-actu-Prinzip). Dienstleistungsnehmende bringen sich als externen Faktor in den Erstellungsprozess mit ein

Ergebnisorientiert

Wirkung an Dienstleistungsnehmenden steht im Vordergrund. Auch hier sind die Immaterialität und die Tatsache, dass sich das Ergebnis einer Dienstleistung erst bei den Nachfragenden konkretisiert,

entscheidend

(47)

Veranschaulichung der Dimensionen einer Dienstleistung

Corsten, Gössinger (2007)

Dienstleistungsanbietende halten Leistungs-

bereitschaft vor, indem sie interne Produktions-

faktoren kombinieren

Leistungsbereitschaft kombiniert mit dem

externen Faktor

Dienstleistung als immaterielles Gut

Potenzialdimension Prozessdimension Ergebnisdimension

Kund:innen bringen sich selbst oder Objekte

in den Prozess ein

(externer Faktor)

(48)

Weitere Definitionen und Perspektiven auf Dienstleistungen

Betriebswirtschaftlicher Service-Begriff

Eine Service ist die Veränderung des Zustands einer Person oder eines Gutes einer ökonomischen Partei, die als Ergebnis einer Aktivität einer anderen ökonomischen Partei mit dem vorherigen Einverständnis der beiden Parteien

entstanden ist

Technologieorientierter Service-Begriff

Ein Service in der IT bezeichnet ein softwaretechnisch realisiertes Artefakt zum Anbieten einer Funktionalität Eine Illustration der Hill‘schen Service Definition (a) und eine Erweiterung (b)

Warum hat sich der Service- Begriff in Unternehmen durchgesetzt?

Second economic unit

Some other economic unit Person

Good Prior

agreement Change

in the condition

Customer Provider

Person

Belongings

Prior agreement

Belongings Person

Change in the condition

Cardoso et al. (2015)

a b

(49)

Besonderheiten von

Dienstleistungen und Services

(50)

Abgrenzung von Sachgütern und Services

Welche Unterschiede sehen Sie noch zwischen Sachgütern und Services?

Sachgut Service

Das Produkt besteht im Allgemeinen aus be- und verarbeitetem Material

Das Produkt besteht im Kern aus immateriellen Leistungen

Die Verkaufende stellen das Produkt autonom her Die Kund:innen bzw. ein ihnen zugeordnetes Objekt ist direkt an der Produktion beteiligt (externer Faktor) Das Produkt kann vor dem Kauf gezeigt werden Das Produkt existiert vor dem Kauf nicht

Produktion, Verkauf und Konsum fallen zeitlich und räumlich auseinander

Produktion, Verkauf und Konsum fallen beim eigentlichen Service meist zeitlich und oft auch räumlich zusammen (Uno-actu-Prinzip)

Das Produkt kann von Verkaufenden sowie auch von Kaufenden gelagert werden

Der eigentliche Service kann nicht gelagert werden

Die Automatisierung von Fertigungsprozessen ist weitgehend möglich

Die Automatisierung der Service-Erbringung ist nur zum Teil möglich

(51)

Herausforderungen bei Services

Schwierige

Nutzenvermittlung

Die Dienstleistung kann meist nicht wie ein materielles Gut

veranschaulicht werden. Die Leistung ist schwer messbar zu machen

Räumliche Gebundenheit

Räumliche Nähe zu den Kund:innen erfordert in vielen Fällen globale Präsenz (z.B. durch zahlreiche Filialen)

Zeitliche

Gebundenheit

Durch Nicht-Lagerbarkeit und sofortigen „Konsum“ der

Dienstleistung müssen Produzierende und Konsumierende der Dienstleistung zeitgleich zusammentreffen

Personalintensive Produktion

Deutlich höherer Personaleinsatz als in der industriellen Serienfertigung

Ungewisses

Leistungsergebnis

Die Produktivität und Qualität einer Dienstleistung ist im Vornherein

schwierig zuermitteln/zu messen

(52)

Hybride Wertschöpfung

(53)

Wirtschaftliche und technologische Entwicklung

Wirtschaftliche Ausgangslage

Viele (ehemals hoch profitable) Herstellende materieller Produkte kämpfen heute mit sinkendem Wertschöpfungsanteil bei ihren Produkten und mit günstiger Konkurrenz, z.B. aus China, Taiwan oder Südkorea

Mit reinem Fokus auf Hardware/Produkte sind diese Firmen oftmals nicht mehr konkurrenzfähig

Firmen müssen sich neu erfinden, um diesem Trend zu entgegnen

Digitalisierung und Hybridisierung der Wertschöpfung als Chance

(54)

für einen Überblick zum Thema „hybride Wertschöpfung“ siehe Velamuri et al. (2011)

Definition hybrides Produkt

Ein hybrides Produkt ist ein Leistungsbündel, das sich aus einer speziell aufeinander abgestimmten Kombination aus Sach- und Dienstleistungsanteilen zusammensetzt und eine auf die

individuellen Bedürfnisse [der Kund:innen] ausgerichtete Problemlösung darstellt.

Kersten, Zink, Kern (2006)

(55)

Wandel in der Produkt- und Serviceentwicklung

Hybride Leistungsbündel Frühere Sichtweise

„nebeneinander“

Produkt Service

Heutige Sichtweise

„ergänzend“

Service

Produkt

Heutige Sichtweise

„integriert“

Produkt Service

Sowohl produzierende Unternehmen als auch Dienstleistungsanbietende selbst wandeln sich zunehmend zu sogenannten Lösungsanbietenden (Anbietende eines kombinierten Leistungsangebots

aus Sach- und Dienstleistung)

Produktgeschäft Kund:innenindividuelles

Lösungsgeschäft Systemgeschäft

(56)

Digitale, hybride Wertschöpfung bietet Unternehmen Möglichkeiten zur Differenzierung von Wettbewerbern

Digitale, hybride Wertschöpfung bietet Unternehmen die Chance, durch proaktives Handeln Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten und neue Märkte zu erschließen

1. Geringe Margen bei physischen Industriegütern 2. Steigende Nachfrage von Kund:innen nach

individuellen Lösungen

Kund:innenindividuelle, digitale Services stärken die Marge

Kund:innenindividuelle Lösungsangebote als Differenzierungsmöglichkeit

3. Hoher Innovationsdruck durch Wettbewerber

Unternehmen müssen sich der Digitalisierung und der daraus resultierenden, neuen

Wettbewerbssituation stellen

Zukünftig liegt der Kern der Wertschöpfung verstärkt bei digitalen Services

Physische Produkte werden

zunehmend zur Commodity

(57)

Herausforderungen bei Services

Chancen hybrider Wertschöpfung

• Sicherung der Wettbewerbsposition durch Abhebung von anderen Anbieter:innen

• Chance auf Wachstum durch innovative Produktideen

• Erschließung neuer Zielgruppen und Märkte

• Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen

• Erhöhung der Kund:innenbindung und der Kund:innenzufriedenheit

Risiken hybrider Wertschöpfung

• Betätigung in neuen Märkten

Geringe Kenntnisse über Marktcharakteristika und Konkurrenzsituation

Know-how-Nachteile gegenüber etablierten Unternehmen und daraus Gefahr von Qualitätsrisiken bzgl. der gelieferten

Produkte und Dienstleistungen

• (Ggf. erhebliche) Anfangsauszahlungen bei hoher Unsicherheit im

Hinblick auf künftige positive Einzahlungsüberschüsse

(58)

Innovative Technologien und Vernetzung smarter Objekte als Basis hybrider, digitaler Geschäftsmodelle

Technologische Entwicklungen

• Internet of Things

• Cyber-Physische Systeme

• Data Science/Big Data Analytics

• Cloud Computing

• Blockchain

• Virtual Reality/Augmented Reality

• Künstliche Intelligenz

• …

Umfassende Vernetzung von smarten Objekten

Was hat dies mit dem 5-Ebenen-Modell zu tun?

Erzeugung großer Datenmengen an Produktions- und

Nutzungsdaten

Daten als Basis zur Entwicklung hybrider

digitaler Produkte und Dienstleistungen

(59)

Dieses Dokument ist eine offene Bildungsressource (OER)

License: Sofern nicht anders angegeben, ist dieses Video unter der

Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International

(CC BY-NC-SA 4.0) Lizenz lizenziert (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/).

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Universität Hohenheim, Lehrstuhl für Digitales Management (Prof. Dr. H. Gimpel), https://digital.uni-hohenheim.de

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