Heinrich August Winkler / Thomas Schnabel. Bibliographie zum Nationalismus. (» * Ml. an denhoeck & Ruprecht in Göttingen

Heinrich August Winkler / Thomas Schnabel

Bibliographie

zum Nationalismus

(

an

denhoeck & Ruprecht in Göttingen

f Bayerische j I Staatsbibliothek I l München J

CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Winkler, Heinrich August:

Bibliographie zum Nationalismus / Heinrich August Winkler ; Thomas Schnabel. - Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1979.

(Arbeitsbücher zur modernen Geschichte ; Bd. 7) ISBN 3-525-35483-5

NE: Schnabel, Thomas:

© Vandenhoeck 8c Ruprecht, Göttingen 1979. - Printed in Germany. Ohne aus^

drückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile darau foto- oder akustomechanischem Wege zu vervielfältigen.

Gesamtherstellung: Hubert & Co., Göttingen.

Inhalt

Vorwort 9 1. Bibliographien 13

2- Einführungen 14 3- Theoretische, vergleichende und übergreifende

Darstellungen 15 3.1 Allgemeine Theorie und Typologie 15

3.2 Übergreifende Darstellungen 17 3.3 Vormodernes Nationalbewußtsein ..' 26

3.4 Entstehung des modernen Nationalismus 27

3.5 Marxismus und Nationalismus 28 3.6 Wirtschaftlicher Nationalismus 33 3.7 Kultureller Nationalismus 35 3.8 Psychologie des Nationalismus 37 3.9 Nationalismus und sozialer Wandel 39 3-10 Krise des westlichen Nationalismus 41 3-11 Nationalismus in der Dritten Welt 44

^•12 Nationalismus und Internationalismus 47

• Europa (ohne Rußland bzw. Sowjetunion) 49

4-1 Obergreifende Darstellungen 49

4-2 Deutschland 55

4.2.1 Allgemein 55 4.2.2 Vor 1871 58 4.2.3 1 8 7 1 - 1 9 1 8 61 4.2.4 1 9 1 8 - 1 9 4 5 65 4.2.5 Nach 1945 68

4-3 Frankreich 71

4-4 Großbritannien "75

4.5 Irland 77

4.6 Italien 7 9

4.7 Jugoslawien °*

4.8 Österreich-Ungarn 83

4.9 Polen 8 7

4.10 Spanien 8 9

4.11 Tschechoslowakei °

4.12 Baltische Länder 9 2

4.13 Südosteuropäische Länder "

4.14 Andere Länder 9

5. Rußland und Sowjetunion "

6. Jüdischer und israelischer Nationalismus *

7. Arabischer Nationalismus *

i A4

7.1 Übergreifende Darstellungen l

7.2 Einzelne Länder * 8. Afrika (ohne arabische Länder) *

8.1 Übergreifende Darstellungen

. n

. H8 1 1 fi

8.2 Panafrikanismus 8.3 Einzelne Länder

1 23 9. Amerika

9.1 Kanada l2j?

9.2 USA l2n

9.3 Lateinamerika 130

9.3.1 übergreifende Darstellungen 13O

9.3.2 Einzelne Länder

10. Asien (ohne arabische Länder, Israel und ./•

Sowjetunion)

10.1 Übergreifende Darstellungen 136

10.2 China 138 10.3 Indischer Subkontinent 140

10.4 Japan 143 10.5 Südostasien 145 10.6 Andere Länder 149 Abkürzungsverzeichnis 151

Vorwort

ue r Nationalismus hat, blickt man auf Europa, seinen Höhepunkt

°ffensichtlich längst überschritten. In der „Dritten Welt" dagegen

M t seine Kraft ungebrochen. Während in Europa Nationalismus heute

"l eist als eine rückwärtsgewandte Ideologie gilt, umgibt ihn in den tttwicklungsländern noch jene Aura des Fortschritts, die wir aus

e r Frühzeit der nationalen Bewegungen auf dem alten Kontinent kennen.

l n e Bibliographie zum Nationalismus muß von diesem Sachverhalt

usgehen. Würde sie sich auf Europa oder auf die westliche Welt be- t r ä n k e n , wäre ihr Gegenstand in erster Linie von historischem

nteresse. Die Aktualität des Nationalismus demonstrieren dagegen

r allem die Länder der „Dritten Welt", und deshalb müssen sie einer modernen Bibliographie zu Fragen des Nationalismus einen

^gemessenen Platz finden.

e wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Nationalismus auf breiter Front erst nach dem Ersten Weltkrieg eingesetzt.

as Nationale konnte sich nach 1918 nicht mehr in der gleichen

e*s e „von selbst" verstehen, wie das für das Bürgertum und die

12ielle Geschichtswissenschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahr-

naerts gegolten h a t t e . Die Ursachen dieses Wandels sind offen-

n di g . Einmal konnte der Krieg selbst als Folge eines übersteiger- Nationalismus gedeutet werden, wobei es vom Standpunkt des

rachters abhing, ob er bei der isolierenden Feststellung der be-

e. e ren nationalistischen Traditionen eines Volkes, meist nicht des

n en , stehenblieb oder zum Vergleich von Strukturmerkmalen wirf S t r e i t e n d e n Nationalismen fortschritt. Z u m anderen ließ die rspruchsvolle Anwendung, die das von den Westmächten, vor

r e.m d e n Vereinigten Staaten, proklamierte Selbstbestimmungs- der Völker in Ostmittel- und Südosteuropa fand, eine grund-

sätzliche Klärung unterschiedlicher Konzeptionen von Nation und Nationalismus dringlich erscheinen.

Im Vordergrund des historischen Interesses standen in der Zwischen- kriegszeit die Ideengeschichte des Nationalismus und konkrete Na- tionalitätenprobleme. Das wichtigste Ergebnis dieser Bemühungen waren gewisse, bis heute diskutierte und nach wie vor umstrittene Typologien von Legitimationsmustern des Nationalismus — da1"

unter die Unterscheidung zwischen einem politisch-subjektiven un<l einem kulturell-objektiven Begriff der Nation.

Die Frage nach den wechselnden sozialen Trägern und den ebenfalls wechselnden sozialen Inhalten des Nationalismus wurde nur selten gestellt. Eine intensivere Diskussion über diese Aspekte des Natio- nalismus ist wohl nicht zufällig erst nach dem Zweiten Weltkrieg 'n

Gang gekommen. Die Erfahrung der europäischen Faschismen un namentlich der nationalsozialistischen Volkstums- und Rassenpolit1

drängte kritischen Beobachtern die Frage auf, warum sich der N tionalismus von einer ursprünglich „linken" zu einer ,/echten" Id e

logie entwickelt hat und weshalb dieser Funktionswandel des Nati nalismus in einigen Ländern, unter ihnen Deutschland, viel radika verlief als in anderen. Der Prozeß des ,/iation-building" in den v europäischer Kolonialherrschaft befreiten Gebieten rückte das r

blem, unter welchen Voraussetzungen Nationalismus überhaupt e stehen u n d breite Massen ergreifen k o n n t e , in einen globalen sammenhang. Soziologen und Psychologen, Wirtschafts- und roll Wissenschaftler trugen Wesentliches zu dieser Debatte bei, und ei wachsende Zahl von Historikern ist bereit, sich mit den Den stoßen der systematischen Sozialwissenschaften auseinanderzuse z Aus dem Gesagten versteht sich von selbst, daß die vorliegen

. htifi' Bibliographie interdisziplinär angelegt ist. Sie enthält die wie

sten theoretischen und übergreifenden Arbeiten zum Thema „Na

nalismus" u n d eine Auswahl aus der kaum noch überschauba Literatur zu Problemen des Nationalismus in einzelnen Regi°

und Ländern. Mehr als eine Auswahl zu bieten, verbot sich sc aus Kostengründen. Ein wichtiges Kriterium der Selektion w praktische Bedürfnisse des akademischen Studiums. Europa is

"er in diesem Band stärker vertreten als die außereuropäische Welt.

Andererseits will das vorliegende Arbeitsbuch dem zunehmenden Interesse an Problemen der „Dritten Welt" dadurch entgegen- kommen, daß es Orientierungshilfen bietet. Die Titelauswahl kann

zwar nicht die Wünsche des jeweiligen Spezialisten befriedigen, aber doch demjenigen nützlich sein, der von übergeordneten Frage- stellungen ausgeht und sich von daher in Probleme einzelner Länder einarbeiten will. Neben den Lehrenden und Lernenden der histori- schen und sozialwissenschaftlichen Fächer haben wir dabei auch an Jene gedacht, die sich in anderen Berufen mit Fragen der Entwick-

Iungsländer befassen.

111 dem Interesse sowohl an den theoretischen Dimensionen wie

n den je besonderen Ausprägungen des Nationalismus Rechnung

u tragen, enthält dieses Arbeitsbuch neben den nach Kontinenten geordneten Kapiteln auch eines, das systematisch angelegt ist. The-

atische Überschneidungen haben wir dabei bewußt in Kauf ge-

0 rn m e n . Wer sich z.B. für Probleme des wirtschaftlichen Natio-

I s m u s in einem bestimmten Land interessiert, sollte neben der reffenden regionalen Titelgruppe auch den entsprechenden Teil es systematischen Kapitels (hier: 3.6) durchsehen. In der Regel Abhandlungen mit systematisch-vergleichendem Ansatz in das eite Kapitel, regional orientierte Einzelstudien in den jeweiligen der- bzw. Ländergruppen-Abschnitt aufgenommen worden. Der

Iversalgeschichtlichen Aspekte der Themenbereiche „Vormodernes

10nalbewußtsein" und „Entstehung des modernen Nationalismus"

5 n haben wir die einschlägigen Arbeiten, obwohl in ihnen fast

von Europa die Rede ist, in den systematischen Teil eingeglie-

r • Nur in Ausnahmefällen erscheint ein Titel sowohl im systema-

l s c«en als auch im regionalen Teil.

gr" C l d e n zuletzt genannten Titelgruppen erfordern noch eine be- Tjj l c n e Erläuterung. Unter „modernem Nationalismus" wird jene so) °S i e v e r s ta n d e n , die der Nationalität gegenüber der Nation ab-

e i n .e n Vorrang vor allen anderen Loyalitäten, etwa der kirchlichen,

^ um t . Einen solchen Primat nationaler Loyalität gibt es als ig nP " ä n o m e n erst seit der okzidentalen Revolution des späten

anrhunderts. Es ist nach der heute herrschenden Meinung von

Formen eines „vormodernen Nationalbewußtseins" zu unterschei- den, auch wenn manche Autoren ausdrücklich von mittelalterli- chem Nationalismus oder von jüdischem Nationalismus in der alt- testamentarischen Zeit sprechen. Ausführlicher befaßt sich mit die- ser Periodisierungsfrage die Einleitung des Herausgebers zu dem Band: H. A. Winkler (Hg.), Nationalismus (Neue Wissenschaftliche Bibliothek, Bd. 100), Königstein/Ts. 1978.

Wir sind uns der Mängel des hier vorgelegten Arbeitsbuches wohl bewußt. Jede Auswahl und jede Gliederung enthält ein subjektives Moment. Andere Herausgeber hätten anders entschieden als wir.

Dennoch hoffen wir, daß diese Bibliographie zum Nationalismus einem Bedürfnis nach Orientierung in einem besonders unübersicht- lichen Problemfeld entgegenkommt. Wir haben für wichtige Hilfen

zu danken. Bei der Bestandsaufnahme der Literatur zu Fragen des Nationalismus in der „Dritten Welt" waren Auskünfte der Dokumen- tations-Leitstellen Afrika, Asien, Lateinamerika und Moderner Orient bei der Stiftung Deutsches Übersee-Institut in Hamburg von un- schätzbarem Wert. Unser besonderer Dank gilt Frau Christa Metzger für die Sorgfalt u n d Mühe, die sie mit der Herstellung des Manu- skripts h a t t e .

Der Berichtszeitraum endet im J u n i 1978.

Freiburg im Breisgau, im November 1978

Heimich August Winkler Thomas Schnabel

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