Aboriginal Art – die Kunst der australischen Ureinwohner als Gestaltungs- anlass
Annet Kowoll, Ulmen-Meiserich
Schülerarbeit: Gemälde mit traditionellen australischen Motiven in der Technik des Dot-paintings
Seit 40.000 Jahren machen die australischen Ureinwohner Kunst. Bieten Sie mit der vorlie- genden Unterrichtsreihe Ihren Schülern die Gelegenheit, eine der ältesten und vielleicht faszinierendsten Kunsttraditionen der Welt kennenzulernen.
Diese Einheit vermittelt nicht nur Hintergrundwis- sen zu Inhalt und Stil der „Aboriginal Art“, zu deren Konzept und den wichtigsten Motiven. Sie bietet auch eine Vielzahl an Anregungen, sich mit der Kunst der Aborigines gestalterisch ausei- nanderzusetzen: ob nun in einem Dot-painting, ob anhand von Plastiken, Masken oder Bume- rangs.
Die Vielfalt der künstlerischen Techniken und die Bandbreite an Motiven aus der Menschen-, Tier- und Landschaftswelt der Aborigines lassen Ihren Schülern viel Raum, eigene kreative Ideen zu entwickeln und diese experimentell umzuset-
Klassenstufe: 7–10
Dauer: 6–10 Stunden
Bereich: Themenorientierter Unterricht
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6 von 22 Kunst der australischen Ureinwohner (Klasse 7–10) Themenorientiert 7 SI
M 1 Die Kunst der Aborigines – Bilder und Beispiele
Bark-painting Rock-painting
Gemälde mit Dot-painting Gemälde mit typischen Motiven
Digeridoos mit Dot-painting Bumerangs mit Dot-painting
© iStock/Thinkstock© Christian Sonnet/FotoliaStock/Thinkstock © iStock/Thinkstock© Thomas Sztanek/Fotolia© iStock/Thinkstock
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M 2 Die Aborigines und die Traumzeit
Die Traumzeit der Aborigines
Als Aborigines werden die ursprünglichen Einwohner Austra- liens bezeichnet. Bei den Aborigines spielt die Traumzeit eine wichtige Rolle. Man kann sie als „Schöpfung der Welt“
verstehen. Die Aborigines glauben, dass ihre Vorfahren in der Traumzeit die gesamte Welt mit allen Menschen, Tieren und Pflanzen erschaffen haben. Außerdem haben die Vorfahren in der Traumzeit Wissen gesammelt und Regeln aufgestellt, nach denen die Aborigines leben sollen.
Die Aborigines sind der Ansicht, dass alles aus der gemeinsamen Traumzeit stammt und deshalb auch alles miteinander verbunden ist: Menschen, Tiere, Steine, Flüsse, der Himmel, das Feuer usw. Auch die Menschen und ihre Ahnen stehen in Verbindung, ebenso wie die Geister, an die viele Aborigines glauben. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind eine Einheit. Die unsichtbaren Kräfte der Ahnen wirken bis in die Gegenwart.
Die Traumzeit besteht aus einer Vielzahl von Geschichten und Legenden. Diese sind viele Generationen alt. Da die Aborigines keine Schrift kannten, haben sie ihre Geschichten und Erfahrungen durch Erzählungen, Gesang, Tanz und durch Bilder weitergegeben.
Die Bilder der Aborigines
Die ersten Bilder waren Schnitzereien in Baumrinden sowie Gravuren oder Zeichnungen an Felswänden oder Steinen.
Dargestellt wurden insbesondere Pflanzen, Tiere, Jagdsze- nen, Naturkräfte oder Situationen des täglichen Lebens.
Ursprünglich wurden nur die Farben verwendet, die aus der unmittelbaren Umgebung stammten, z. B. Erdfarben, Holz- kohle, Tierblut und Ocker.
Tanz und Musik der Aborigines
Auch die Tänze der Aborigines erzählen von den alten Zeiten u nd Legenden. Dabei bemalen sich die Tänzer oft mit Symbolen.
Die Körperbemalung ist ebenfalls eine uralte Kunstform.
Die Tänze werden durch Musik und Gesänge begleitet. Das wichtigste Kultinstrument der Aborigines ist das Didgeridoo. Es ähnelt einem Alphorn und erzeugt einen ganz eigentümlichen, knarrigen Klang.
Erläuterungen (M 2)
Diesen Infotext zur Traumzeit lesen Sie im Anschluss an die Bildbetrachtung vor. Zur Veranschau- lichung können Sie dabei auch auf die Bilder aus M 1 zurückgreifen.
Erwartungshorizont (M 2)
Der Lehrervortrag ist als informierender Einstieg in die Unterrichtsreihe gedacht. Die Schüler sollen die zentrale Bedeutung der Traumzeit für das Selbstverständnis und die Kultur der Abori- gines erfassen.
Alle Fotos © iStock/Thinkstock
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M 5 Schlange, Speer, Stern – Symbole der Aborigines
Ursprünglich gab es bei den Aborigines 350 unterschiedliche Sprachen. Trotzdem konnten sich auch verschiedene Stämme untereinander verständigen. Dafür benutzten sie solche Symbole.
Diese finden sich oft auch in der Kunst der Aborigines.
Emu-Spur Regen
Menschenspur Rauch
Rastplatz Fließendes Wasser
Wasser Treffpunkt/Versammlungsplatz
Weg zu den Honigameisen Speer
Spur des Kängurus Stern
Lagerplatz Regenbogen
Mann Bumerang
Sitzplatz/Lagerplatz/Wasserloch Wasserloch
Spur des Opossums Frau
Alle Zeichnungen © iStock/Thinkstock
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Ergebnis
Känguru
Dot-painting auf Leinwand
Seepferdchen
Dot-painting auf Pappe,
Tierform und konzentrische Kreise
Echse
Dot-painting auf Schuhkarton, Tierform und konzentrische Kreise
Känguru und Fisch Dot-painting/Collage,
Tierform und konzentrische Kreise (Umrisse und Kreise mit Baumwoll- faden gelegt)