• Keine Ergebnisse gefunden

Wechselwirkung von Elektronen mit Materie

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Wechselwirkung von Elektronen mit Materie"

Copied!
37
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

KIT – University of the State of Baden-Wuerttemberg and

INSTITUTE OF EXPERIMENTAL PARTICLE PHYSICS (IEKP) – PHYSICS FACULTY

Kerne und Teilchen (Physik VI)

Günter Quast, Roger Wolf, Pablo Goldenzweig 09. Mai 2017

(2)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 2

Kapitel 2.2: Wechselwirkung von

Elektronen und Photonen mit

Materie

(3)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 3

Wechselwirkung von Elektronen mit Materie

Zusätzlich zur Ionisation:

Møller-Streuung (→ für e-)

Bhabha-Streuung &

Paarvernichtung (→ für e+) Niedrige Energien:

Bremsstrahlung (→ beschleunigte Ladung)

Hohe Energien:

t t

t

Møller-scattering abha-scattering

Annihilation

Bremsstrahlung

(4)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 4

Strahlungslänge bei Bremsstrahlung

Mittlerer Energieverlust durch Bremsstrahlung (für Materialien mit großem Z):

(Strahlungslänge)

Materialspezifische Größe, Einheiten:

Nach Durchqueren einer Strahlungslänge in einem bestimmten Material ist die Energie eines hochenergetischen Elektrons im Mittel auf den Bruchteil ( : Eulersche Zahl) abgefallen

→ kürzere Strahlungslänge für Absorber mit höherer Kernladungszahl

(5)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 5

Cherenkovstrahlung

Charakteristische Strahlung geladener Teilchen, wenn Geschwindigkeit größer als Lichtgeschwindigkeit in Medium ( , n: Brechungsindex) selbst OHNE

Beschleunigung der Ladung

Zuerst beobachtet von Pavel Cherenkov (1934), theoretische Erklärung von Ilya Frank und Igor Tamm (1937)

Klassisches Bild:

(Schnelle geladene Teilchen in einem Kernreaktor)

+

+

(6)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 6

Cherenkovstrahlung ( Erklärung )

Vorraussetzungen:

Kontinuierliches, isotropes, unendlich ausgedehntes Medium ohne innere Struktur

Teilchen bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit (trotz Energieverlust)

Maxwell-Gleichungen in Medium (→ fouriertransformiert in t, in Lorentz-Eichung):

mit Dichte/Strom für einzelnes Elektron

(7)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 7

Cherenkovstrahlung ( Erklärung )

Fouriertransformierte von :

in (*):

mit

(*)

Dichte/Strom für einzelnes Elektron

(8)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 8

Cherenkovstrahlung ( Erklärung )

Ansatz:

Lösung in Fernfeldnäherung ( ):

Nachhaltige Schwingung

Schwingung im Fernfeld gedämpft ( )

(Bessel-Gleichung)

Schwingung für

(9)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 9

Cherenkovstrahlung ( Erklärung )

Argument in exp-Funktion:

Lösung in Fernfeldnäherung:

Nachhaltige Schwingung

Im Fernfeld bewegt sich die Welle als freie ebene Welle mit

Schwingung nur unter festem Winkel

Schwingung im Fernfeld gedämpft ( )

(10)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 10

Cherenkovstrahlung ( Erklärung )

Argument in exp-Funktion:

Lösung in Fernfeldnäherung:

Nachhaltige Schwingung

Im Fernfeld bewegt sich die Welle als freie ebene Welle mit

Schwingung nur unter festem Winkel

Schwingung im Fernfeld gedämpft ( )

Cherenkovstrahlung bei:

Andernfalls Welle gedämpft →

Wenn Cherenkovstrahlung, dann nur unter dem festen Winkel

Bewegte Ladung → erzwungene Dipolschwingungen in Medium

(11)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 11

Energiespektrum

Ermittelt aus Poynting-Vektor:

(*) Anmerkung: bei diesen Gleichungen entspricht auf der linken Seite einem Wegelement und auf der rechten Seite der Ladung des einfallenden Teilchens

(*)

(*)

(12)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 12

Schwellenzähler:

Teilchen benötigt minimale Geschwin- digkeit um Cherenkovstrahlung zu verursachen

Beispiel:

Verursacht ein mit 1 GeV Cherenkovstrahlung in Wasser?

Wie sieht die Situation für ein Proton mit der Masse 1 GeV aus?

(13)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 13

Schwellenzähler:

Teilchen benötigt minimale Geschwin- digkeit um Cherenkovstrahlung zu verursachen

Beispiel:

Verursacht ein mit 1 GeV Cherenkovstrahlung in Wasser?

Wie sieht die Situation für ein Proton mit der Masse 1 GeV aus?

(14)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 14

Schwellenzähler:

Teilchen benötigt minimale Geschwin- digkeit um Cherenkovstrahlung zu verursachen

Beispiel:

Verursacht ein mit 1 GeV Cherenkovstrahlung in Wasser?

Wie sieht die Situation für ein Proton mit der Masse 1 GeV aus?

Abbildung des Cherenkov-Kegels (engl. imaging counter):

Bestimmung der Teilchengeschwindig- keit aus Öffnungswinkel

Teilchen A: Teilchen B:

Welches Teilchen ist schneller, A oder B?

(15)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 15

Schwellenzähler:

Teilchen benötigt minimale Geschwin- digkeit um Cherenkovstrahlung zu verursachen

Beispiel:

Verursacht ein mit 1 GeV Cherenkovstrahlung in Wasser?

Wie sieht die Situation für ein Proton mit der Masse 1 GeV aus?

Abbildung des Cherenkov-Kegels (engl. imaging counter):

Bestimmung der Teilchengeschwindig- keit aus Öffnungswinkel

Teilchen A: Teilchen B:

Welches Teilchen ist schneller, A oder B? → A

(16)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 16

Schwellenzähler:

Teilchen benötigt minimale Geschwin- digkeit um Cherenkovstrahlung zu verursachen

Beispiel:

Verursacht ein mit 1 GeV Cherenkovstrahlung in Wasser?

Wie sieht die Situation für ein Proton mit der Masse 1 GeV aus?

Cherenkov Telescope Array (

Abbildung des Cherenkov-Kegels (engl. imaging counter):

Bestimmung der Teilchengeschwindig- keit aus Öffnungswinkel

Teilchen A: Teilchen B:

Welches Teilchen ist schneller, A oder B? → A

Cherenkov-Teleskope:

Schnelle Teilchen aus kosmischer

Höhenstrahlung emittieren Cherenkov- strahlung

(17)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 17

Übergangsstrahlung

Theoretische Erklärung durch Ilya Frank und Vitaly Ginzburg

Analog zu Erklärung der Cherenkov- strahlung (aber mit anderen Randbe- dingungen!)

Lichtsignal an Grenzfläche, bevorzugt

in Forwärtsrichtung (zusätzlich zu eventueller Cherenkovstrahlung in Medium)

Klassisches Bild: “Spiegelladungsmodell”

Abstrahlung eines zeitlich veränderlichen Dipols aus Ladung und Spiegelladung an Grenzfläche

(18)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 18

Energiespektrum

Komplizierter Feldverlauf gegeben durch Kontinuitätsbedingung an Grenzfläche

Übergang von Medium 1 nach 2

Abgestrahlte Leistung aus Poynting-Vektor

(Ginzburg-Frank-Formel)

(19)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 19

Winkelspektrum

Wahrscheinlichster Winkel (“most probable value” – mpv) für die Abstrahlung:

Keine scharfe Verteilung wie bei Cherenkovstrah- lung

(20)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 20

Übergangsstrahlungsdetektoren (engl.

transition radiation detector TRD):

Lichtgewinn aus vielen Übergängen (dünne Folien).

Aus Kenntnis von Impuls und → bestimme Teilchenart.

Transition Radiation Tracker (TRT), ATLAS

Transition Radiation Detector AMS

Nachweis

(*)

(*)

TOF = Time of flight(**) RICH = Ring Imaging Cherenkov Counter

(**)

(21)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 21

Wechselwirkung von Photonen mit Materie

Photoelektrischer Effekt ( ):

Photon schlägt Elektron aus Atomhülle aus

Compton-Streuung ( ):

Inelastische Streuung an quasi-freiem Elektron in Atomhülle

Paarproduktion in Kernfeld ( ):

Elektron-Positron-Paar aus Photon (s-Kanal Prozess)

(22)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 22

Photoelektrischer Effekt

Photoelektrischer Effekt ( ):

Photon schlägt Elektron aus Atomhülle aus

Compton-Streuung ( ):

Inelastische Streuung an quasi-freiem Elektron in Atomhülle

Paarproduktion in Kernfeld ( ):

Elektron-Positron-Paar aus Photon (s-Kanal Prozess)

Charakteristische Absoptions- kanten

Beachte starke Abhängigkeit von Kernladungszahl Z

(23)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 23

Compton-Streuung

Photoelektrischer Effekt ( ):

Photon schlägt Elektron aus Atomhülle aus

Compton-Streuung ( ):

Inelastische Streuung an quasi-freiem Elektron in Atomhülle

Paarproduktion in Kernfeld ( ):

Elektron-Positron-Paar aus Photon (s-Kanal Prozess)

Kontinuierliches Energiespek- trum mit Compton-Kante (bei Rückstreuung) und Photopeak

(24)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 24

Paarbildung

Photoelektrischer Effekt ( ):

Photon schlägt Elektron aus Atomhülle aus

Compton-Streuung ( ):

Inelastische Streuung an quasi-freiem Elektron in Atomhülle

Paarproduktion in Kernfeld ( ):

Elektron-Positron-Paar aus Photon (s-Kanal Prozess)

Erzeugung eines reellen - Paares (→ kin. Schwelleneffekt)

Nur in äußerem em. Feld möglich

Exakte Berechnung im Rahmen der QED: Bethe, Heitler (1934)

(25)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 25

Klassische Photonspektroskopie

60Co

(26)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 26

Absorption von Photonen in Materie ( I )

Intensitätsverlust eines Photonenstrahls aufgrund von Absorbtion in Materie

(Lambert-Beersches Gesetz)

Mittlere freie Weglänge proportional zu totalem Wirkungsquerschnitt ( )

(27)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 27

Absorption von Photonen in Materie ( II )

Differential-Gleichung für Fluß einfallender Teilchen (= Photonenintensität I)

Erwartungswert von X:

(mittlere freie Weglänge)

(28)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 28

Absorption aufgrund von Paarbildung

Totaler Wirkungsquerschnitt für Paarproduktion (s. Folie 19)

(Vergleiche mit Folie 3)

Stahlunglänge charakteristisch sowohl für Bremsstrahlung also auch für Paarbildung:

Elektronen-Energie aufgrund von Bremsstrahlung auf Anteil abgefallen

Intensität Photonstrahl auf Anteil abgefallen

bei Photonen mit GeV- Energien (s. Folie 16)

(29)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 29

Ausbildung elektromagnetischer Schauer

40GeV Elektron auf

Für bilden hoch-energetische Photonen/Elektronen elektromagnetische Schauer aus:

Elektron strahlt Photon ab (→ Bremsstrahlung)

Photon erzeugt -Paar (→ Paarbildung)

Kaskade aus Paarbildung und Bremsstrahlung hält an bis

Charakteristische Längenskala: Strahlungslänge

(30)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 30

Ausbildung elektromagnetischer Schauer

40GeV Elektron auf

Für bilden hoch-energetische Photonen/Elektronen elektromagnetische Schauer aus:

Elektron strahlt Photon ab (→ Bremsstrahlung)

Photon erzeugt -Paar (→ Paarbildung)

Kaskade aus Paarbildung und Bremsstrahlung hält an bis

Charakteristische Längenskala: Strahlungslänge

Laterale Ausdehnung:

90% des Schauers innerhalb des Moliere-Radius

95% des Schauers innerhalb des doppelten Moliere- Radius

Faustregel:

(31)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 31

Einfaches Schauermodell ( nach W. Heitler, 1954 )

Prozesse: Paarbildung & Bremsstrahlung

Energie teilt sich gleichmäßig auf alle Teilchen im Schauer auf

Abbruch der Kaskade nach erreichen der kritischen Energie

Nach n Generationen:

Schauerlänge

Teilchenzahl

Schauermaximum bei Erreichen von

Maximale Anzahl an Teilchen

Zahl der Generationen

“Initial photon” oder “initial electronnicht mehr unterscheidbar

(32)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 32

Kapitel 2.3: Hadronische

Wechselwirkungen mit Materie

(33)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 33

Elektromagnetische Teilchen ↔ Hadronen

Hadron (altgr.: hadros = dick, stark):

Sammelbegriff für zusammengesetzte Teilchen, die an starker WW teilnehmen.

Mesonen:

Ganzzahliger Spin (→ Bosonen)

Pionen, Kaonen, …

Baryonen:

Halbzahliger Spin (→ Fermionen)

Protonen, Neutronen, …

Zusätzlich zur elektromagnetischer WW starke WW → hadronische Schauer.

(34)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 34

Hadronischer Schauer

Prozesse in hadronischen Schauern:

Produktion sekundärer Hadronen (überwiegend Pionen )

Pion-Zerfälle: , (→ induziert em Kaskade)

Kernanregung, Spallation, …

Anwendungen:

Hadronische Kalorimeter in der Teilchenphysik

Luftschauerexperimente (→ Erd- atmosphäre als “hadronisches Kalorimeter”)

(35)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 35

Hadronische Wechselwirkungslänge

Charakteristische Längenskala:

Werte für tabelliert, z.B.:

Üblicherweise deutlich größer als und starke Fluktuationen um mittleren Wert von

(36)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 36

Zusammenfassung: WW Teilchen mit Materie

geladene Teilchen

Elektronen Hadronen

Photonen Neutrale

Hadronen

Compton Paarbildung

Photoeffekt Ionisation

Bremsstrahlung Kernwechselwirkungen

Cherenkov- & Übergangsstrahlung

Übersicht über relevante Wechselwirkungen mit Materie:

Charakterisiert durch Strahlungslänge ( ) und Wechselwirkungslänge ( )

(37)

Institute of Experimental Particle Physics (IEKP) 37

Gliederung der Vorlesung

KW-17KW-18KW-19KW-20

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Teilchen benötigt minimale Geschwin- digkeit um Cherenkovstrahlung zu

2.2.1 Sonderfall: Abbremsung von Elektronen und Positronen in Materie 2.2.2 Cerenkov- und Übergangsstrahlung. 2.3 Wechselwirkung von Photonen mit Materie 2.4 Wechselwirkung

2.2 Wechselwirkung geladener Teilchen in Materie (Ionisation).. 2.2.1 Sonderfall: Abbremsung von Elektronen und Positronen in Materie 2.2.2 Cerenkov-

Damit k¨ onnen Probleme bei der Einkopplung von Laserlicht umgangen werden: Wird der Laser genau auf die Eintrittsfacette des S¨ aulenresonators fokussiert (typisch < 1 µm

Durchfliegen die α-Teilchen ein Medium (hier: Luft), so verlieren sie als geladene Teilchen kontinuierlich ihre kinetische Energie bis sie gestoppt wer- den.. Dies geschieht ¨

Superposition der durch die beiden gegenläufigen Ströme erzeugten Magnetfelder lässt magnetisches Feld

Ein Elektron tritt mit der Geschwindigkeit v 0 aus einer Gl¨ uhkathode aus und erf¨ ahrt dann in einem elektrischen Feld auf einer Strecke von 4 cm eine konstante Beschleunigung a = 3

c) KBr-Preßling: ca 1 mg Substanz mit 100 - 150 mg trockenem KBr im Achatmörser feinst zerreiben, bei 200 kg/cm 2 sintern - metastabiles Glas mit